"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
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Ausgabe 4 | 2017 Dezember GEiA! – Gegen Einsamkeit „Und nun die Jahresthemen ...“ Aminata und Fritz im Alter! | S. 5 erkunden die Welt | S. 10 | S. 9 1
Editorial Aktuell Liebe LeserInnen, Kiezbote Infos: Der Sprengelkiezfonds • nächster Redaktionsschluss: 11. Februar 2018 Liebe Freunde der DeinKiezbote-Zeitung, …• nächster Erscheinungstermin: 29. März 2018 Wozu braucht man ein neues Jahr…? Schon Anfang • den Kiezboten findet ihr u. a. in der Beuth Hochschule fördert die Jugend und Dezember spürte ich einen gewissen Druck. Alle und für Technik, in der Schiller-Bibliothek, im Nachbar- alles wurden plötzlich schneller. Erst später habe ich schaftsladen und in vielen Cafés im Kiez wahrgenommen, dass das Ende des Jahres 2017 eine die Kultur im Kiez Frage von Tagen war. Man will doch 2018 alles neu an- KIEZREDAKTEURE GESUCHT! fangen. …• DeinKiezbote Sprechstunde: jeden Donnerstag Was wird sich ändern? Außer der „Großen Koalition“ um 11.30 Uhr im iNTEGRiTUDE-Büro, Sprengelstr. 15 (wenn sie zustandekommt) zwischen SPD und CDU, …• DeinKiezbote Frühstück und Schreibwerkstatt: wird im Jahr 2018 politisch nicht viel passieren. Viel- jeden dritten Mittwoch im Monat ab 10 Uhr, leicht ist das auch genug. Was die sozialpolitischen Än- im Nachbarschaftsladen, Sprengelstr. 15 derungen auf Sprengelkiezebene angeht, sollte meiner Infos unter: www.kiezbote.org Meinung nach jeder von uns selbst die Verantwortung Am Ende des Jahres waren noch ganze 3,80 Euro im übernehmen. Topf – die Vergabejury des Sprengelkiezfonds hatte Wozu überhaupt ein neues Jahr? Wozu dieser ganze ihre Mission erfüllt. Knapp 5000 Euro gingen 2017 Jahresend-Stress? Man braucht ein neues Jahr, um von INHALT an insgesamt zehn verschiedene Projekte. Im Jahr Eins vorn anzufangen: Mit dem kritischen Jahresüberblick nach dem Ende des Quartiersmanagements konn- von Oliver auf S. 9 sind wir gut vorbereitet, alles besser Die Kirche als Instrument der Weltverbesserung 4 te mit Hilfe von 2300 Euro Spendengeldern aus dem zu machen. Sind wir bereit, kritisch mit unseren ver- Kiez und 2700 Euro der Jugend- und Familienstiftung gangenen Entscheidungen umzugehen? Die Kanufahrt vom Telux 4 des Landes Berlin wieder ein Aktionsfonds realisiert 2018 haben wir die Möglichkeit, unseren Sprengelkiez Wusuul – Ankommen 5 werden. besser zu gestalten: Uwe beschreibt auf S. 12 die Kul- turlandschaft im Kiez und appelliert an mehr Engage- GEiA! – Gegen Einsamkeit im Alter! 5 Insgesamt fünfmal traf sich die Vergabejury in der ment der Nachbarn und Geldgeber. Mareike analysiert Der Faktor Schule 6 Konfliktagentur. Meistens einstimmig bewilligt wur- weiter die Frage der Bildungsgerechtigkeit (S. 6); was den eine Lesung im Studio Berten, das Fastenbrechen hat diese Problematik mit uns zu tun? Stattdessen will Interkulturelle Familiennachmittage 7 von Offene Tür e. V. in der Osterkirche, eine Kanufahrt Fritz auf S. 10 lieber nach „Afrika“… IN MITTE FÜR MITTE 7 der Telux-Kinder am Wannsee, ein Fußballturnier auf Vielleicht anderen Menschen eine neue Chance ge- dem Telux-Gelände, Kochkurse für Geflüchtete im ben? Aus der Sicht des Kiezboten-Redaktionsteams Von Angesicht zu Angesicht 8 Strudelka, Stelzenbau für den Telux, eine Chorfahrt war das Jahr 2017 dank eurer Beteiligung und Unter- ins Schlaubetal mit anschließendem Konzert in der „Und nun die Jahresthemen ...“ 9 stützung erfolgreich. Danke! Wir ergreifen eine neue Osterkirche, das Herbstfest auf dem Kinderbunten Chance, unsere Fehler zu korrigieren und besser zu Fritz will nach Afrika 10 Bauernhof, ein Laptop für das Ramses Netzwerk und Treffpunkt Sprengel Haus – Nachbarschaftsladen werden, um (endlich) das Sprachrohr des Sprengel- ein erneuerter Fußboden im Nachbarschaftsladen des Moabiter Ratschlag e. V. Kiezes zu werden. Gesundheit, Liebe, Erfolg und viel Kulturbrief 12 SprengelHauses. Sprengelstr. 15, 13353 Berlin Glück wünschen wir bei euren Unternehmungen. Bilder aus dem Kiez 14 Gruppen können Räume in Nachbarschaftsladen kostenfrei nutzen. Fragen Sie bei uns nach. Herzlichst, Euer Die (Um)Weltdetektive – Abfallvermeidung 16 Vergabejury sucht Mitstreiter Öffnungszeiten: Alles Oster 17 Angepeilt sind erneut 5000 Euro für den Sprengelkiez- Mo – Mi: 9.00 – 16.00 Uhr fonds 2018, ein Antrag an die Jugend und Familienstif- Do: 14.00 – 16.00 Uhr Vermischtes 18 tung ist gestellt, GiS e. V. sammelt weiterhin Spenden. Fr: 9.00 – 15.00 Uhr Veranstaltungskalender 19 Die neue Vergabejury soll Anfang 2018 vom Runden Narcisse Djakam Tel.: 030. 459 773 08 /… 09 Tisch Sprengelkiez gewählt werden, weitere aktive www.integritude.org Neues vom Runden Tisch Sprengelkiez 20 E-Mail: claudia.schwarz@moabiter-ratschlag.de Mitglieder sind willkommen. Gesucht werden außerdem Ideen für gute, sinnvolle Aktivitäten zum Nutzen des Im Treffpunkt SprengelHaus treffen sich u. a. die Vorbe Sprengelkiezes, die in Anträge gegossen werden. reitungsrunde Runder Tisch Sprengelkiez, die Redaktions- Impressum gruppe „DeinKiezbote“, der „Runder Tisch im SprengelKiez“. Titelseite: Foto von Narcisse Djakam, Motiv: (Um)Weltdetektive globales Weihnachtsfest 2017 Redaktion: Narcisse Djakam, Oliver H. Herde, Johannes Hayner, Svea Hennings, Janine Pfuhl, Maja Schudi, Ewald Schürmann Es gibt das gemeinsame Mittagessen, Deutschkurse, Satz und Gestaltung: georg+georg, Gerichtstraße 23, 13347 Berlin · Redaktionsbüro: iNTEGRiTUDE e. V. , Wechselwirkung-Informelles Lernen, Gemeinsam lesen Sprengelstraße 15, 13353 Berlin Kontakt zur Redaktion: redaktion@kiezbote.org · Herausgeber: iNTEGRiTUDE e. V. · www.kiezbote.org Text: Gerhard Hagemeier und darüber reden und vieles andere…. 2 3
Engagement Engagement Ratgeber Die Kirche Die Kanufahrt Wusuul – Ankommen GEiA! – als Instrument der vom Telux Information, Vernetzung Weltverbesserung und Austausch Gegen Einsam- 4. August 2017 Bei der Kanufahrt waren 15 Kinder und 4 Betreuer vom Telux dabei. Wir sind super lang zum Kanuverleih Im letzten Quartal dieses Jahres hat das Team von Wusuul wieder ein interessantes Programm für jeder- frau und jedermann angeboten. Innerhalb der Reihe keit im Alter! gefahren, und als wir am Wannsee angekommen sind, „Exkursionen zu Orten der Demokratie“ organisier- Warum diese Kampagne? hat uns ein netter Mann begrüßt und mit uns die Ka- te es diesmal einen Besuch im Abgeordnetenhaus, nus fertiggemacht. Mitten beim Kanufahren haben wir an dem sich eine gemischte Gruppe von deutschen dann ein Wettrennen gemacht. Auf der Hälfte des We- Teilnehmer/-innen aus dem Kiez und Neuberlinern DAS FEIERTAGSTELEFON ges haben wir eine Pause gemacht und etwas gegessen. aus dem SprengelHaus beteiligt haben. Neben einer Seit dreieinhalb Jahren arbeiten wir daran, das Silber- Als wir von dort aus wieder zurückfahren wollten, Führung durch das Haus, haben alle auf der Besucher- netz (www.Silbernetz.org) zu knüpfen. Bevor wir mit wollte Horst eine Wassermelone vom Steg in das Kanu tribüne einer Plenardebatte beigewohnt und danach diesem dreistufigen Angebot für ältere, von Einsamkeit werfen, aber er hat sie danebengeworfen, so dass wir über das dort Erlebte mit dem Abgeordneten Tobias und Isolation betroffene Menschen starten konnten, keine Wassermelone essen konnten. Dann sind wir Schulze (DIE LINKE), diskutiert. In dieser Reihe ist gaben im November 2017 zwei unserer größten Unter- ohne Wassermelone weitergefahren und haben ein für das Frühjahr 2018 der Besuch beim Bezirksbürger- stützer auf, und wir standen vor dem Aus. Nun bieten weiteres Wettrennen zu einer grünen Boje gemacht. Da meister Stephan von Dassel geplant. wir wenigstens vom 24. Dezember bis zum 1. Januar in der Nähe war gleich der Strand. Da haben wir dann Außerdem haben zwei Erzählcafés stattgefunden. Ein ehrenamtlich und rund um die Uhr in Berlin mit un- geankert und durften am Strand schwimmen. Horst ist seit 20 Jahren in Deutschland lebender und aus Guinea serem Feiertagstelefon offene Ohren und Gespräch Pastor Tejan nach einem Familien-Gespräch in Liberia. dann mit ein paar Kindern und einem Kanu rausgefah- stammender Gast hat erzählt, wie es ihm ergangen ist, für Ältere an, die sonst niemanden zum Reden haben. „Die Erwartungen und Wünsche der Menschen vor Ort müssen stets ren, und wir durften von da aus ins Wasser springen. und drei syrischeTeilnehmer/-innen aus Deutschkur- Wir wollen damit auch zeigen, wie viele das Silbernetz berücksichtigt werden", sagt er. Danach sind wir wieder zur Anlegestelle gefahren und sen der Offenen Tür, die erst 2 – 3 Jahre in Berlin sind, brauchen, und das nicht nur zu Feiertagen! haben die Kanus saubergemacht. Dann war die Ka- haben sich und ihre Geschichten vorgestellt. Es waren Der Leiter der „Christ life Evangelism international nutour leider schon vorbei, und wir sind wieder nach für alle Beteiligten sehr anregende Gespräche. Ende DAS VIDEO: http://t1p.de/youtube-GEiA church“ Pastor Tejan ist ein sympatischer Mann, der Hause gefahren. Die Kanufahrt war schön, und wir Oktober hat ein Kiezgespräch mit dem Thema „Eine Einsamkeit kann tödlich sein. Das ist in den USA und überzeugt an das Gute im Menschen glaubt. Ich hatte sind wieder gut nach Hause gekommen. Vertretung der Migrant/-innen im SprengelHaus, um England durch zahlreiche Studien nachgewiesen. Mehr die Gelegenheit, ihn zu treffen, da er und weitere Mit- Text: Benjamin, 12 Jahre sich im Stadtteil einzumischen!“ stattgefunden. Dabei noch als Rauchen verringert sie die Lebenserwartung glieder der Kirche sich jeden Sonntag (11:00 – 13:30) wurde lebhaft über Themen, die den Beteiligten wich- um Jahre und erhöht signifikant das Herzinfarktrisiko. und Freitag (19:00 – 21:00) im SprengelHaus treffen. tig sind, und die weitere Arbeit diskutiert. Der Mangel an sozialen Kontakten verstärkt die Risi- Auf die Frage, welche Ziele seine Kirche verfolgt und Bei dem allseits beliebten Veranstaltungsformat „In ken für Demenz und Depression. Die Suizidraten sind wie er glaubt, sie zu erreichen, antwortet er: „Unsere Mutters Kochtopf geschaut“ kommen die Anwesenden jenseits der 80 die höchsten. Kirche ist eine solidarische Bewegung für alle vergesse- beim Kochen ins Gespräch und tauschen Erfahrungen nen, armen und unterdrückten Menschen auf der Welt. aus. iNTEGRiTUDE e. V. war im November „Gastge- DIE PETITION: https://change.org/GEiA Wir fokussieren uns auf die Unterstützung von Kin- ber“ und hatte die Kochmütze auf. Der nächste Koch- Bitte unterstützen Sie darum unsere Petition an Herrn dern und Jugendlichen durch Bildungs- und Gesund- nachmittag wird voraussichtlich Mitte Februar mit Kö- BM Gröhe und Frau BM Barley: „Fördern Sie Silber- heitsprojekte. Wir planen, Schulen und Krankenhäuser chen aus Sierra Leone stattfinden. netz als Prävention gegen die gesundheitlichen und so- in Liberia zu bauen und sind dankbar für jede Art von Das Team Wusuul – Ankommen wünscht allen Nach zialen Risiken von Einsamkeit im Alter!“ Unterstützung. Die Kirche ist zurzeit in Deutschland, bar/-innen ein gesundes und glückliches neues Jahr! Liberia und Sierra Leone vertreten.“ Die „Christ life DIE SPENDENAKTION: http://t1p.de/GEiA Evangelism international church“ zeigt, wie vielfältig Wusuul – Ankommen Damit Silbernetz nun im Frühjahr 2018 starten kann, Engagement in unserem Kiez ist. Gemeinsam im Stadtteil e.V. brauchen wir Geld für den Betrieb des 24-Stunden- Narcisse Djakam, Monika Götz und Hilfetelefons. Bitte spenden Sie jetzt! Hans-Georg Rennert Alle, die mehr wissen wollen, können die Kirche auf Sprengelstraße 15, 13353 Berlin Facebook ,YouTube, Twitter, WhatsApp (015217408624) und dem Messenger mit dem Namen „ pastor Tejan“ oder Da war die Wassermelone noch da. Denn auf dem Rückweg wollte Horst Telefon: 45 02 85 24 „pastor Tejantheseer“ erreichen. eine Wassermelone vom Steg in das Kanu werfen. Er hat sie danebenge- E-Mail: info@gisev.de worfen, so dass wir keine Wassermelone essen konnten. www.wusuul-ankommen.org 4 Text: Die Redaktion, Bild: Pastor Tejan Foto: Telux Text: Monika Götz Text: Silbernetz 5
Ratgeber Bildung Engagement Ratgeber (Fortsetzung aus dem vorigen Heft mit dem Text „Das Konzept der Bildungsgerechtigkeit“) IN MITTE Interkulturelle FÜR MITTE Schule IN MITTE FÜR MITTE bringt Menschen wieder auf Familien- den Weg in Richtung Beschäftigung – ganz unabhän- Der Faktor nachmittage gig von Alter, Geschlecht, Herkunft und beruflicher Vorbildung. Jeder ist anders und alles ist möglich; das ist unser Motto. Es geht nicht um Lösungen und Quali- fizierung „von der Stange“, sondern um das Herausfin- den, was wirklich gebraucht wird. In persönlichen Ge- Bildung ist ein Gut, das über die Verteilung von Le- ne, die Rede ist. Das angebliche Leistungsprinzip, das sprächen gehen wir auf individuelle Wünsche, Belange, benschancen entscheidet und somit auch die dafür in der Schule herrschen soll, lässt sich als meritokrati- Probleme und Hindernisse ein, entwickeln Lösungs- Drei interkulturelle Familiennachmittage im Herbst 2017: in Deutschland zentrale Institution der Schule. Die sche Utopie der konservativ-liberalen Sichtweise be- wege und initiieren und begleiten die Umsetzung. Die Masken bauen, Laternen und Sterne basteln im Pflicht zur Bildung ist eine Voraussetzung für die po- zeichnen. Trotzdem erhält sich dieser Mythos in der Lösungen sind oft mehrstufig und so individuell wie Mehrgenerationenhaus SprengelHaus litische, soziale und wirtschaftliche Funktionsfähig- deutschen Gesellschaft am Leben, denn würde dieser die dahinterstehende Persönlichkeit. Wir nehmen uns keit von Gesellschaften. Die Schule steht in diesen Zei- alternative Fakt aufgeklärt, gäbe es keine Legitimation Liebevoll sind Bastelmaterialien wie Grundformen die Zeit, die Sie dazu brauchen. Wir wissen auch, dass ten aber widersprüchlichen Anforderungen gegenüber, für im Prinzip das ganze Gesellschaftssystem mehr, aus Tonpapier von W. Schulz-Paul und P. Stockmann dem Arbeitskräftepotenzial langzeitarbeitssuchender de-nen sie nicht gewachsen ist. Sie ist eine staatliche Ins- obwohl das jetzt schon der Fall ist, wenn man mal die vorbereitet. Transparentpapier liegt in vielen Farben Menschen nicht immer vorurteilsfrei begegnet wird. titution, die sich demzufolge am Prinzip der Gleichheit Gehälter einer Krankenschwester und eines Profifuß- zurechtgelegt auf den Tischen. Darüber hinaus gibt Hier leisten wir passgenaue und nachhaltige Unter- orientieren muss, aber auch am Prinzip des Bedarfs, da ballspielers vergleicht. Berufliche und gesellschaftli- es in kleinen Schachteln aufklebbare Formen mit ver- stützung. Einzige Bedingung zur Teilnahme ist eine es eine pädagogische Einrichtung ist. Das Leistungs- che Positionsverteilung wäre eine Sache des Zufalls, schiedenen Motiven zu finden: Baum, Katze, Stern, Beschäftigungslosigkeit von über einem Jahr und ein prinzip soll zusätzlich gelten, da es um die Verteilung oder wie eben heute, der richtigen Beziehungen und Haus, Fledermaus, Tannenbaum, Turm. Leuchtstifte, Wohnsitz im Bezirk Mitte. von Lebenschancen geht. Grundlegend wird beim sozialen Netzwerke bzw. auch der sozialen Herkunft. Glitzerpunkte und Glitzerkleber liegen daneben. Es ist Thema Bildungsgerechtigkeit übersehen, dass eine Aus politisch-konservativ-liberaler Sichtweise soll das ein Genuss, mit diesen vorbereiteten Materialien neue ungleiche Qualität in und zwischen den Schulen die Bildungssystem hoch selektiv sein, damit besondere Masken, Laternen und Sterne herzustellen. zentrale Barriere ist, wenn wirkliche Zukunftspläne ge- Talente gefördert werden können, aber bei der Auslese Zwischen 50 und 70 Nachbarinnen und Nachbarn fasst werden wollen. sollen soziale Herkunft, Geschlecht, Religion etc. keine (Eltern, Großeltern, Kinder im Alter von wenigen Mo- Rolle für den Bildungserfolg spielen. Chancengleich- naten bis 10 Jahren) waren mit dabei. Oder waren es Wann ist also eine Schule und damit Bildung gerecht? heit und -gerechtigkeit sind aus dieser Perspektive mehr? Sie kann zumindest nicht gerecht sein, wenn auf jeg- also gegeben, wenn die gleichen Zugangschancen zum Unglaublich fantasievolle Ergebnisse konnten bestaunt liche Leistungshierarchie verzichtet wird, aber auch Bildungssystem bestehen, die in Deutschland in Form werden. Wir danken allen Mitwirkenden für die ge- nicht, wenn die soziale Herkunft und damit die un- der Schulpflicht gesichert werden. Doch was ist mit Fä- mütlichen Nachmittage und freuen uns schon auf die terschiedlichen Unterstützungsformen für das Kind, higkeiten, Motivationen, Anstrengungen und Leistun- kommenden! einfach ignoriert werden. Zudem besteht mittlerweile gen, die von der sozialen Herkunft abhängig sind und eine große Diskrepanz zwischen den Anforderungen die Bildungsfähigkeit im Wesentlichen ausmachen? der heutigen Zeit und dem Bildungssystem, das immer noch auf Paradigmen des industriellen Zeitalters baut: Leistungsdifferenzen, die zu Beginn der Schule beste- Ackerstraßenfest Hierarchie und kognitives Wissen. Problematisch hen, kann eine Lehrerin mit einer Klassengröße von ist zudem, dass die aktive Vorbereitung auf Normen, 30 Kindern nicht ausgleichen, geschweige denn jedes Regeln und Herausforderungen des demokratischen Kind nach seinen individuellen Bedürfnissen fördern Sozial- und Rechtsstaats durch internationale Kompe- und auf es eingehen. Besonders nicht, wenn unter In- tenzvergleiche in den Hintergrund rückt und immer klusion in der Schule lediglich das Aufnehmen von mehr Lernen nur für die Prüfung betrieben wird. körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern in Alles weitere bei: eine Klasse verstanden wird, ohne das pädagogische Bertram Beer Die soziale Herkunft ist ein großer Faktor in der Schu- Personal darauf zu schulen oder mehrere Lehrkräfte Telefon: 45 60 13 12 le. Um sie geht es, wenn von ungleichen Startchancen bzw. Sozialpädagogen für eine Klasse zur Verfügung zu E-Mail: beer@itw-berlin.de in der Schule oder fehlender Unterstützung in jegli- stellen. www.in-mitte-für-mitte.de cher, aber vor allem auf der bildungspolitischen Ebe- (Fortsetzung im nächsten Heft) www.facebook.com/inmittefuermitte. 6 Text: Mareike Schmidt, Foto: pixabay Text und Fotos: Claudia Schwarz Text: Christian Röllenblech, Foto: IN MITTE FÜR MITTE 7
Meinung Meinung „Und nun die Von Angesicht zu Angesicht „Wie war Ihr Jahr 2017?“ Jahresthemen ...“ Es war ein Jahr, das politisch und gesellschaftlich viele Höhen und Tiefen hatte: Trumps Amtsantritt, viele Terroranschläge und die Wahlen in Deutschland. Aber viele Bürger haben „Fragen der Sicherheit“ müssen die entgangenen Zinseinnahmen anderweitig auch dagegen demonstriert und haben für Frieden und gegen Rassismus gekämpft. Wir sind Keine Bomben, keine abstürzenden Flugzeuge ... Wo- beschafft werden. Erstmalig spricht bei dieser Gelegen- durch den Kiez gelaufen und haben die Leute gefragt, wie ihr persönliches Jahr 2017 war. vor fürchten sich die Leute eigentlich? Man muss nur heit ein Versicherungsunternehmen offen und ehrlich einmal in eine Statistik schauen, um zu erkennen, in von Betrug: "Betrug die Nettoverzinsung 2010 noch Miriam: welch ruhigen Zeiten wir leben. In den 70ern, da war 4,0%, waren es 2015 nur noch 3,1%." was los! Aber übrigens schon damals im internationa- Mal ehrlich: Kaufen Sie mehr, weil man eh keine Zin- In dem Jahr ist bei mir persönlich viel passiert. Ich habe im Juli mei- len Vergleich eher weniger bei uns. sen bekommt? Ich lediglich Aktien. Zur Natur der ne Tochter bekommen und bin seitdem Mutter, was natürlich eine Warum also haben die Leute Angst? Zuviele wohlsor- Wirtschaft gehört es, dass sie sich immer einen Weg starke, aber auch sehr schöne Veränderung im Leben ist. Ansons- tierte Nachrichten. Wo kämen wir denn da hin, wenn sucht, auch im totalitärsten Sozialismus. Ganz einfach, ten kann ich zum Jahr 2017 sagen, dass ziemlich viel passiert ist. das Volk sich nicht mehr gern überwachen ließe! Nur weil Angebot und Nachfrage zu den Naturgesetzen des Ziemlich viel Hass, aber auch Liebe auf der Welt. Donald Trumps zur eigenen Sicherheit, na klar! Lebens gehören. Das sollte man besser akzeptieren Präsidentschaft zum Beispiel ist eines der schlimmsten Ereignisse und sich darauf einstellen. Weniger Staat wäre mehr für mich. Auch hier in Deutschland fand ich die Wahlzeit und die „Zur Bundestagswahl“ Alles. Ergebnisse sehr erschreckend. Ich hätte niemals erwartet, dass die Wir haben gewählt; was sind wir demokratisch! Aber AFD so weit kommen würde. Im Moment treffen viele Menschen die herrscht wirklich das Volk? Sollte überhaupt jemand „Das Wetter“ falschen Entscheidungen aufgrund von Verzweiflung und Unzufrie- über andere herrschen? Eine Mehrheit über die nieder- Sturm? Noch etwas, um das zuviel Wind gemacht wird. denheit. Sie lügen sich selbst in die Tasche, um eine Ausrede oder ei- gewählte Minderheit? Mit den mitteleuropäischen Naturereignissen und ih- nen Grund für ihre Situation zu haben. Natürlich auch gerade durch Ich weiß, das ist jetzt viel zu philosophisch und uto- ren Nebenwirkungen liegen wir doch in einem außer- solche Bewegungen entstehen Demos und andere Veranstaltungen pisch gefragt. Im Grunde mögen die meisten doch die- ordentlich gemütlichen Bereich, denn wann hätten wir für Frieden, Liebe, Gleichberechtigung, Antirassismus und co. Ich ses Kasperletheater für Erwachsene. Und da kann man zuletzt Erdbeben, Wirbelstürme, Vulkanausbrüche würde so gerne noch mehr positive Dinge aufzählen. "denen da oben" mal mit einem ganz ausführlichen oder Tsunamis zu beklagen gehabt? Insofern wird man Was mir noch Sorge bereitet, ist die Umwelt. Ich habe das Gefühl, Kreuz die Meinung geigen. unsere Schlecht-Wetter-Problemchen in anderen Regi- dass das Problem mit dem Klimawandel gerade in den Hintergrund Fragen wir also besser, was bei der Wahl denn heraus- onen der Welt zu recht belächeln. Die öffentlichen Ver- gedrängt wird. Alle Katastrophen dieses Jahr, vor allem in Ameri- gekommen ist! In jedem Fall ein klares Hm. Zumin- kehrsmittel fallen dadurch auch nicht viel mehr aus als ka, sind die klaren Zeichen des Klimawandels. Die Zukunft sieht im dest sind nun mehr Meinungen im Bundestag vertre- bei im Winter ja völlig überraschenden Schneeflöck- Moment leider sehr düster aus. Trotzdem hoffe ich, dass den Regie- ten. Wenn die neuen nicht die eigenen sind, kann man chen. Ein wenig mehr Staus als sonst eh schon, nun rungen der ganzen Welt die Augen geöffnet werden im Jahr 2018. natürlich beleidigt sein, aber sehr demokratisch wäre gut. Mit dem Fahrrad erfuhr ich hingegen mal wieder das dann auch nicht. keine erwähnenswerten Beeinträchtigungen. Eine schwache Regierung mag innenpolitisch weni- Mariam: ger anrichten als eine starke, da nur wirklich allgemein Sendeschluss überzeugende Veränderungen durch die Abstim- In den Fernsehnachrichten kommt nach dem Wetter ja In meinem Jahr 2017 ist mir aufgefallen, dass ich reifer und ruhi- mungen kommen und faule Kompromisse kaum eine nichts mehr. Die bedeutendsten Themen haben dann ger geworden bin, da ich viele positive und wichtige Erfahrungen in Chance haben sollten. Warum also auch nur die Idee meistens gefehlt: Was koche ich zum Mittag? Wie be- meiner Ausbildung sammeln konnte. Seit Anfang 2017 mache ich ein von Neuwahlen? Sollen wir so oft wählen, bis es der komme ich den Schnupfen weg? Wann und wo gibt es Praktikum in einem Deutschkurs, was sehr neu für mich war. Dabei Politik in den Kram passt? Die Große Kotze -äh- Ko- einen Flohmarkt? Wie geht es Onkel und Tante? Zu habe ich gemerkt, dass ich später als Erzieherin mit jungen Erwach- alition ist allerdings auch keine Lösung, wenn irgend- mir oder zu dir? senen arbeiten möchte. Im Sommer 2018 bin ich fertig mit meiner wann mal irgendwas besser werden soll. Die Antworten darauf sucht man besser vermittels an- Ausbildung. Ich bin seit Juli 2017 in einer Beziehung mit einem su- derer Medien. Fernsehen war gestern. Das wahre Le- perlieben, aufgeschlossenen Menschen. Auch meiner Mutter geht „Aus der Wirtschaft“ ben findet außerhalb der Glotzkiste statt. es gesundheitlich besser als in den letzten Jahren, und ich habe Beitragserhöhungen bei den Krankenzwangsversiche- dieses Jahr neue Freunde gewonnen. Dieses Jahr habe ich auch be- rungen können nun auch mit der Nullzinspolitik der merkt, dass die Menschen lauter wurden, zu Demos gingen, nach Europäischen Zentralbank begründet werden: Da die Gleichberechtigung und Chancengleichheit riefen. Egal welche Na- Rückstellungen am Kapitalmarkt angelegt werden, tionalität: Mensch ist Mensch. Text: Oliver H. Herde 8 Interviews und Fotos: Svea, Mariam, Oumoul, Bamussa, Bamafa, Miriam Alle meine Kiezbotenartikel (nicht nur) dieses Jahres: ohher.de/Kiezbote.htm 9
Für Kinder Für Kinder Fritz will nach Afrika Konzept: Narcisse Djakam, Text: Oliver H. Herde Aufgeregt kommt Fritz ins Wohnzimmer gelaufen. „Ich will nach Afrika!“ ruft er den überrumpelten El- tern zu. Beide legen ihre Bücher, in welchen sie bis eben gelesen haben, beiseite. „Wie kommst du denn darauf?“ fragt die Mutter ver- wundert. Aber bevor Fritz antworten kann, erkundigt sich der Vater schmunzelnd: „Wohin in Afrika möchtest du denn?“ „Zu den Affen und Giraffen und Löwen und … und so!“ Vor Aufregung kann Fritz gar nicht alle aufzählen, die er in dem Tierbuch abgebildet gesehen hat, das er nun den Eltern zeigt. Die Mutter klappt das Tierbuch zu. „Wir müssen ja „Na gut“, meint der Vater, „aber Afrika ist sehr, sehr nicht nur danach schauen, wo es Affen und Giraffen groß und hat sehr viele Länder. Wenn es dir nur um die gibt; immerhin wollen wir ja auch irgendwo wohnen, Tiere geht, können wir ja auch mal in den Zoo gehen.“ und das nicht mitten im Dschungel!“ „Nein, ich möchte sie da sehen, wo sie zuhause sind“, Plötzlich hat Fritz doch noch ein Land gefunden, von „Na, ich glaube, der heißt bei vielen Einheimischen die Mutter vor. „Da können auch heute noch viele bekräftigt Fritz. dem er schon gelesen hat. „Da, Kongo, da war Tim!“ auch Zaire“, ergänzt die Mutter. „Fluss und Länder sind deutsch, und Onkel Gebhard hat da doch Freunde!“ „Das ist doch eine schöne Idee“, findet die Mutter. „Wir „Welcher Tim?“ fragt der Vater. letztendlich nach dem alten Reich Kongo benannt, „Gebhard wie die Katze?“ will Fritz aufgeregt wissen. fahren im Urlaub mal nach Afrika!“ „Der Tim von Tim und Struppi?“ fragt die Mutter. welches es vor langer Zeit an der Küste gab.“ Er weiß, dass sie schneller laufen kann als alle anderen Der Vater legt den Kopf schief, dann nickt er lächelnd. Fritz nickt eifrig. Das ist eines seiner Lieblingscomics. „Meine Historikerin!“ freut sich der Vater und knud- Tiere. Das interessiert ihn auch. „Ach, DER Tim!“ lacht der Vater. Er dachte zuerst, delt seine Frau liebevoll. „Die heißt Gepard!“ lacht der Vater. "Aber Tansania ist Während sie noch in dem Buch blättert, holt er einen es sei vielleicht ein Freund oder Klassenkamerad von Aber Fritz schwirrt der Kopf. „Dann fahren wir nach eine gute Idee.“ Atlas aus dem Regal. Darin schlägt er eine politische Fritz gemeint. Zaire!“ beschließt er. Karte von Afrika auf, welche den Kontinent in die zahl- „Aber das ist gar nicht dasselbe Kongo wie in ‚Tim im „Wie wäre es statt dessen mit einem Land, in dem wir reichen Länder aufgeteilt zeigt. „Schau, da müssen wir Kongo‘“, wendet die Mutter ein. „Das war die belgische schon jemanden kennen? Ich meine Tansania“, schlägt uns was aussuchen!“ Kolonie, die jetzt Zaire heißt.“ Fritz schaut auf die bunten Flächen mit den fremdarti- Die findet Fritz schnell auf der Karte, denn das Land ist gen Namen. Ägypten kennt er aus Asterix. Aber da gibt es ja wohl nicht gar so viele Tiere – und die anderen sehr groß und liegt gleich neben dem anderen Kongo. „Wieso heißen die alle gleich?“ Afrika Staaten hat er alle noch nicht gehört, glaubt er. Darum Der Vater tippt grinsend auf die breite blaue Linie zwi- verzieht er dem Mund. So schwer hat er sich die Afri- schen den beiden Ländern. „Nach dem Fluss in der > 55 Staaten, aber noch sehr viel mehr Völker und Stämme ka-Reise nicht vorgestellt! Mitte.“ > 1.200.000.000 Einwohner mit über 2000 verschiedenen Sprachen Illustration: Katrin Kerbusch 10 11
Kultur Kultur Kulturbrief Erwachsene und Gymnastik zur Kunst erklärt werden Warum verspricht man sich so viel von Menschen, die und Kultur nur noch der begleitenden Vermarktung ständig unterhalten werden möchten? Die soviel Wert von Immobilien und Stadtteilen dient, dann stimmt auf darauf legen, in einem angesagtem Stadtteil zu le- Kultur etwas nicht! Da hilft auch keine musikalische Unter- ben. Der Ruf, das Image eines Stadtteils, wen kümmert malung durch Alphörner oder Dudelsack mehr. Das das? Die Menschen, die hier leben, kaum. Abgesehen flankierende Bilderwerk zu solchen Ereignissen, oft von denen, die ihr Selbstwertgefühl damit aufwerten Aristoteles wusste es: In einer großen Stadt kann man Dokumentation genannt, viele Fotos und kleine Film- müssen, oder diverse Immobilienspekulanten. nicht leben, um vernünftige Entscheidungen für alle zu chen fröhlicher, fotogener Menschen mit weit geöffne- treffen. Das Dorf war für ihn wie für Erich Fromm die ten Mündern und erhoben Daumen sind oft nur noch Ein Beispiel: In der Fehmarner Straße 22 hat es der Bezugsgröße, um vernünftig zu handeln und eine eige- ermüdend und erinnern gefühlt an Jungvögel in ihren neue Eigentümer des Hauses geschafft, den Spagat zwi- ne Kultur zu entwickeln. Das gilt auch heute noch. Na Nestern, an den Moment, wenn die Küken gefüttert schen dem Missbrauch von Kultur und dem möglichst Erst wird mit dem neuem „Galerie- und Szenekiez“ geworben, dann wird dann, so denke ich, hat der Sprengelkiez doch die op- werden wollen. „Ach, wärest du doch dabei gewesen!“ größten Gewinn für sich hinzubekommen. Erst wird der Milchmeergalerie im Hause nach Jahrzehnten der Arbeit zum Ende des Jahres gekündigt. Tolles Ding! timale Größe für städtisches Zusammenleben und das sollen diese Momentaufnahmen suggerieren. Das ist mit dem neuem „Galerie- und Szenekiez“ geworben, Potential, echtes kulturelles Leben zu entwickeln. oft unterhaltende Werbung und mehr Animation als dann wird der Milchmeergalerie im Hause nach Jahr- Kultur. zehnten der Arbeit zum Ende des Jahres gekündigt. Zuerst: Die amtlich geförderte Kulturarbeit in Mitte Tolles Ding! Man kann zu den Betreibern der Milch- wirft einige Fragen auf. Meine Wahrnehmung ist, die Verwaltung und Politik können kulturelles Leben eben meergalerie stehen wie man will, aber wäre das Kon- vom Bezirk geförderten, über ganz Mitte verteilten kul- nur begleiten, aber weder dauerhaft von oben etablie- zept nicht schützenswert gewesen? Die Auflistung ist nicht vollständig, aber allen Projek- turellen Projekte sind in der Kategorie des Entertain- ren noch Vorhandenes schützen. Einfach schon aus ten ist gemeinsam, dass sie auf hohem persönlichen ment manchmal gut aufgehoben und auf eine Genera- dem Grund, weil eine Kultur immer von innen aus ei- So, nach so viel „Rumgeranze“ nun aber zur Kultur im Einsatz beruhen, durch einen guten sozialen Zusam- tion zugeschnitten, die mit dem Internet aufgewachsen ner Gruppe oder Gesellschaft erwächst. Ziel der Politik Sprengelkiez, denn die ist für mich überschaubar und menhalt getragen werden, und das in der Regel mit ist, die eher zum Minutenspaß neigt und Aufmerksam- ist, so erscheint es im Moment, ein Image des „Immer doch sehr vielfältig! Substanz. Entstanden sind alle diese Projekte, weil keit erheischend leben will. Menschen, die in der Welt etwas los!“ zu etablieren. Ob das bewusst geschieht, ist Menschen miteinander geredet haben und einander vervielfältigter digitaler Bilder leben und Algorithmen noch nicht einmal klar. Kann man bei der Größe des Es gibt immer noch Wedding Art, die Künstlergruppe, kennen, statt sich nur bespielen zu lassen. Wie auf 'm den Wert einer Sache bestimmen lassen. Bezirks Mitte intelligente Entscheidungen treffen? Ja, die sich dauerhaft in der Tegeler Straße etabliert hat. Dorf eben. Der Fairness halber sei noch erwähnt, das Warum schreibe ich das? Weil es zu oft an der kultu- kann man. Kann man kulturell vernünftige Entschei- Im studio_Berten in der Torfstraße gibt es regelmäßig der Bezirk über verschiedenste Programme, wie zum rellen Ernsthaftigkeit mangelt. Wenn Kinderspiele für dungen treffen, ich weiß es nicht! Eine Frage bleibt: Lesungen, organisiert von Christoph Berten und dem Beispiel der Stadtteilkasse Wedding Zentrum hier und Verein PAN. Poesie am Nordufer. Seit 15 Jahren wird da einige Projekte finanziell, meist mit Sachkostenzu- ein Lebendiger Adventskalender von Siemen Dall- schüssen unterstützt. mann organisiert und von den Anwohnern mitgetra- gen. Eine der am längsten etablierten Gemeinschafts- So, und damit schließe ich und gehe ab sofort wieder aktionen im Sprengelkiez. Seinen Ursprung im Kiez meinen eigenen „kulturellen“ Gedanken und Taten im hat auch 2Tage Wedding, ein Konzept erstmalig initi- Sprengelkiez nach! Ich muss auch noch einen Schmet- iert 2016 von Andrea Krizsai von Nomad Store & Gal- terling malen und im Winter ist doch das Licht so Verwaltung und Politik lery, mit großartiger Unterstützung von Carsten Siebke knapp. können kulturelles Leben von stilbrand ® aus der Sprengelstraße 25. Ein Festival eben nur begleiten, aber ganz ohne öffentliche Fördermittel. Noch gibt es den weder dauerhaft von oben berühmten Ernst Voss mit seinem „Bei Ernst“, wenn etablieren noch Vorhande- auch nur noch für wenige Tage. Es gibt ein Weddinger nes schützen. Käseblatt, das kaum einer kennt, aber trotzdem regel- mäßig erscheint und oft für Heiterkeit sorgt. Der Kiez- bote erscheint Dank des Einsatzes von Narcisse Dja- kam weiterhin regelmäßig. Waltraud Schulz-Paul und Paula Stockmann kümmern sich um den Schulgarten und bieten regelmäßig Bastelstunden im SprengelHaus an. Dort gibt es auch den Intergalaktischen Kulturver- ein mit seinen Raketengigs, regelmäßigen Konzerten und anderen Veranstaltungen. Und im Ufercafé´ am Nordufer gibt es seit neuestem einen Gesprächskreis für Philosophen. 12 Text und Bilder: Uwe Bressem 13
Bilder aus dem Kiez Bilder aus dem Kiez Ratgeber Kiezleben Kiezleben Ratgeber Foto: Claudia Schwarz Foto: Claudia Schwarz Foto: Narcisse Djakam Foto: Narcisse Djakam Im Herbst 2017 ging es im Nachbarschaftsladen im Bewegungsangebote gab es im November für Groß Am Freitag den 20.10.2017 fand ein Kiezspaziergang des Bezirksbürgermeisters unter dem Motto „Lebenswer- SprengelHaus bei den drei interkulturellen Familien und Klein im im Gymnastiksaal des SprengelHauses. te Nachbarschaften im Wedding“ statt. Die letzte Station war im SprengelHaus/Nachbarschaftsladen. nachmittagen u. a. um Masken bauen, Laternen und Sterne basteln. Foto: Narcisse Djakam Foto: Narcisse Djakam Foto: Narcisse Djakam Foto: Narcisse Djakam Die Podiumsdiskussion in Rahmen der FeeFee-Kul- Dr. Obermeyer und Huguette von TiBA im Gespräch Austausch, spielen und sich bilden steht immer im Mittelpunkt von „Informelles Lernen“ jeden Donnerstag im turwoche 2017 fand im SprengelHaus statt. während der Kiezgespräches am 25.10.2017 im Nachbarschaftsladen im SprengelHaus. Am 15.12.2017 war das erste „Globale Weihnachtfest“ im SprengelKiez. SprengelHaus. Foto: Narcisse Djakam Foto: Narcisse Djakam Foto: Janine Pfuhl Foto: Janine Pfuhl Am 19.10. 2017 fand im Rahmen des Projektes Im Rahmen das Projekt Wusuul –Ankommen fand Am 18.10. fand der Markt der Ideen zum ersten Male unter der Regie des Runden Tisches Sprengelkiez statt. Wusuul ein Besuch im Berliner Abgeordnetenhaus ein Erzählcafé am 11.12.2017 mit Teilnehmern des Wie in jedem Jahr konnten sich in den Räumen des Nachbarschaftsladens im Sprengelhaus Anwohner und die und ein Gespräch mit Tobias Schulze (Fraktion Deutschkurses von Offene Tür e. V. statt. zahlreichen Kiezakteure einen aktuellen Überblick über Initiativen und Angebote verschaffen oder andere über DIE LINKE) statt. sich selbst informieren. 14 15
Kiezleben Kiezleben Alles Oster Die (Um)Weltdetektive ABFALL- VERMEIDUNG Von Kiezkiesel Los geht‘s mit geklautem Titel. Das ist Absicht. Al- les Oster ist nämlich typisch Wedding. „Alles Wed- ding“ gibt’s schon als Fanzine, hochdeutsch Kiezlieb- Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an lingszeitung. Die zweite Ausgabe ist grad erschienen. den vorletzten Artikel der Umweltdetektive. Darin Das erste Knallbunt, frech, unkonventionell, Kieztipps in alten ging es um den Müll im Sprengelpark und dass man PREN G ELK IE Z REPAIRCAFÉ Bilderrahmen, sympathische Lobhudelei für Sprengel- diesen richtig trennen sollte und ihn vor allem nicht S spezis wie Siemen Dallmann, Ernst Voss, Klaus Wolfer- s neben den Mülleimer schmeißen sollte. Doch wir wur- im SprengelHau mann (†) und Co. Allesamt verliebt in den Wedding. den glücklicherweise eines Besseren belehrt von Herrn Und umgekehrt. Logisch, Wedding geht nicht ohne Schnell. Er hatte uns eine Mail geschickt und sich dazu › Donnerstag, den 22.03.2018 die beinharten Kiezperlen, die überall mitwuseln. Vor dem Sonntagsgottesdienst noch ein schnelles Kaffeekränz- bereiterklärt, uns ein Interview zu geben. › 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr Auch nicht ohne Sprengelkochclub, Ernsts Gästehaus, chen. „Willste auch n‘ Kaffeeee?“ ruft Detlef quer durch die Osterkirche. „Na klar“, gibt jemand zurück. BioFrüchtchen und kreative Kiezer. Zur Person: Herr Schnell wohnt im Kiez, arbeitet seit Ihr seid alle herzlich willkommen. Ein paar von denen schließen sonntags auf. Die Kir- 30 Jahren im Müllgeschäft, ist derzeit Hochschulleh- Es gibt selbstgebackene Kuchen und Kaffee, chentür knarrt. Kurz streift ein Blick nach drinnen in Irgendwann steht jemand wieder auf, trägt Scheren, rer der SRH Hochschule Berlin und unterrichtet dort Werkzeuge, sowie Zeit zum Reparieren und die Osterkirche. Der in die Jahre gekommene Schall- Kleber und Stifte in die Plauderecke, wo jeden Sonn- „waste management“. Womit wir beim Thema wären: Erfahrungsaustausch. schluckteppich liegt noch, Jesus hält Maria Magdalena tag Kinderkirche anfängt, während Eltern schön aus Jeder ist nur noch auf Konsum und Wegwerfen statt wie immer auf Abstand, drei essen an der Kirchenwand dem Gesangsbuch singen, zusammen mit Roberts reparieren und Müllbeseitigung getrimmt. Handys zu Abend. Licht geht an im Kirchenbüro und der Kir- und Uwes Orgel. Und Pfarrer Thilo Haaks Predigt lau- werden so programmiert und verbaut, dass sie nach 2 Bis dies (hoffentlich) weiter realisiert wird, kann jeder chenküche. Kurz darauf blubbert es in der Höllenma- schen. oder 3 Jahren kaputtgehen, obwohl meist nur eine Si- etwas tun, z.B. beim Einkaufen keine Tüten für das schine, aus der nachher Kaffee duftet und in Kannen Eine Stunde gehört dem ganz großen Chef, der allen cherung oder der Akku kaputt ist. Kaum jemand hat Obst und Gemüse benutzen und weniger verpack- rinnt. Vorausgesetzt, der Ausgusshahn ist zugedreht. ne Menge zu erzählen hat. Wie das geht, glücklich zu mehr die Fähigkeit, ein elektrisches Gerät zu reparie- te Lebensmittel/Gegenstände kaufen oder eben ins Sonst gibt’s schon vorher eine schöne Schweinerei. sein, auch wenn ringsum nicht alles läuft, wie es soll. ren. In anderen Ländern gibt es das Problem, dass all Repair-Café gehen, das es bald im Sprengelhaus geben Gabi und Gabi, Leo, Renate, Christa, Andreas, Det- Wieso er es prima findet, mit anzupacken, wenn ir- der Müll, der anfällt, einfach auf Müllkippen landet wird. lef, Hartmut und wie sie alle heißen platzieren Tassen gendwem was fehlt. Wie dufte das ist, dass jeder für ihn und dann verbrannt wird. Die Devise sollte lauten: und Teller auf den Ostertischen vor der Gott sei Dank eine Kiezperle ist, egal, welches Auto vor der Tür steht. Müllvermeidung statt wegwerfen. Ja, wir wollen gemeinsam mit Herrn Schnell ab März nicht ausrangierten Kirchenbank, garniert mit Serviet- Und dass jeder kommen kann zu ihm, nicht nur sonn- 2018 ein Repair-Café im SprengelKiez gründen. Alle ten und Keksen, deren Vorrat unerschöpflich zu sein tags, wenn‘s brennt oder das Herz pumpt. Aber wie können wir etwas für die Müllvermeidung Interessierten sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu scheint. Ab und zu lockt auch Selbstgebackenes. Det- Gott kommt übrigens auch immer, sonntags, setzt sich tun? Zum Beispiel, indem man Repair-Cafés ins Leben melden. lef kehrt Laub vor der Kirche, Gabriele Sawitzki zupft auf einen Stuhl mit blauem Kissen, staunt, was der ruft, in die die Leute ihre kaputten Geräte bringen kön- Weinlaubzweige aus dem Kehricht, dekoriert damit Kiezpfarrer da so über ihn sagt. Zieht mal die Augen- nen, und diese Geräte werden dann von Leuten repa- Wir danken Herrn Schnell für das Interview und seine originell die Kirchenkaffeetafel. brauen hoch oder lacht in sich hinein. Und Gott pro- riert, die wissen, wie es geht. Man hatte früher in der guten Denkanstöße und freuen uns auf die weitere Zu- Vor dem Sonntagsgottesdienst noch ein schnelles Kaf- biert, wie gut sich das auf der Kanzel steht. 'Könnte ich DDR auch einen Pfand auf Gläser, in denen Gemüse sammenarbeit. feekränzchen. „Willste auch n‘ Kaffeeee?“ ruft Detlef eigentlich auch mal machen hier, inkognito', denkt er. eingelegt war, um ständige Neuproduktionen von Glä- quer durch die Osterkirche. „Na klar“, gibt jemand Dann schmunzelt er, steigt wieder runter, spaziert um sern zu vermeiden. Außerdem könnte man Lebensmit- zurück. Dann sitzen sie am runden Tisch, Geschirr- den Altar herum, schaut den Lektoren Daniel und Hei- telläden unterstützen, die überhaupt keine Verpackun- Willst du in unserem Team mitmachen? tücher an den Stuhllehnen im Rücken, einfach so, ner und den Lektorinnen Mandy und Christiane über gen benut230an kann dann selbst Beutel und Gläser keinen stört‘s. Irgendwer erzählt, was los war in der die Schulter, spielt mit dem kleinen August, der lieber Schreibe uns einfach eine Mail unter von zu Hause mitbringen und die Lebensmittel im La- Woche, was noch keiner weiß, bei wem was klemmt. herumläuft statt stillzusitzen. Meine Osters, ich mag umweltdetektive@kiezbote.org! den umfüllen. Es gibt in Berlin einen solchen Laden, Die anderen hören zu, mal lacht einer, oder eine euch, flüstert Gott leise. das „original Unverpackt“, original-unverpackt.de. (Um)Weltdetektive: Svea, Tayuru, Bamafa, Bamussa, Mariam, Oumoul, Miriam wischt sich die Augen. 16 Text: Svea Hennings, Foto: Narcisse Djakam Text und Fotos. Siemen Dallmann 17
Die (Um)Weltdetektive Veranstaltungen in unserem Kiez Interviewprojekte im Kiez, Artikel verfassen, Hausauf- Vermischtes gaben machen, gemeinsam internationale Gerichte ko- Kultur chen, über bewegende Themen sprechen, Spaß haben. Veranstaltungen im SprengelHaus, Jeden Donnerstag, 16:00 – 18:00 Uhr Fotoausstellung ’Offenbarungen von Sprengelstr. 15, 13353 Berlin Willst du mitmachen? umweltdetektive@kiezbote.org von Eugênio Barboza und Nhanderu Runder Tisch SprengelKiez – Vorbereitungstreffen Jeden ersten Dienstag im Monat, 14…:00 – 16…:00 Uhr Veranstaltungen im Wedding Tanz-Kurs für Kinder ab 12 Jahren Paola Mallmann (Brasilien) Kiezbotenfrühstück und Schreibwerkstatt Studiobalu 15.12. 17 – 13.01.18 Jeden dritten Mittwoch im Monat, 11…:00 – 13…:00 Uhr Es wird getanzt mit Stilen von Jazz über HipHop bis Modern Dance. Choreografien werden kreativ gestaltet. Sprechstunde der Kontaktstelle Anmeldung unter info@studiobalu.de PflegeEngagement Mitte oder 030 8853 0290 Am Freitag, 15.12.2017 um 18 Uhr fand die Eröffnung Dienstags, 14…:00 – 15…:30 Uhr und nach Vereinbarung Weitere Infos unter www.studiobalu.de der Foto-Ausstellung „Offenbarungen von Nhande- ru“ statt. Die Aktion wurde von der ehrenamtlichen Historischer Tanz Neues Sprachcafé im Wedding Nachbarschaftsinitiative PAN. Poesie Am Nordufer, mit Oliver H. Herde Wedding.hilft montags, 18…:00 – 20…:00 Uhr (2. OG) Foto: Paola Mallmann organisiert. Miteinander unterhalten, gemeinsam kochen, ein- Die ausgewählten Fotos wurden 2016 während der mittwochs, 16…:00 – 18…:00 Uhr im Gymnastiksaal kaufen, Spiele spielen, Filme schauen, Hausaufgaben Durchführung des Kulturprojektes „Nhemonguetá machen, Themenabende veranstalten … Fotoausstellung von Eugênio Barboza und Paola Mallmann (Brasilien) Spielabend, macht viel Spaß und kostet nix! – Die gesungenen Weisheiten der Guarani-Indianer“ (15.12.17 – 13.01.18) Eröffnung am 15.12.2017 ab 18:00 Uhr Olof-Palme-Zentrum, Demminer Straße 28 mit Oliver H. Herde aufgenommen. Der Blick ist auf die Siedlungen Itapuã, im studio_Berten · Torfstr. 11 · 13353 Berlin · Tel.: 6 51 37 05 · caberten@aol.com Jeden Donnerstag von 19:00 – 21…:… 00 Uhr Weitere Termine auf eurer Webseite: kiezbote.org Jeden zweiten Mittwoch im Monat, ab 19…:00 Uhr Estiva und Cantagalo gerichtet – ganz in der Nähe von Die ausgewählten Fotografien sind 2016 während der Durchführung des Kultur Zwei Teilnehmer/innen des Projektes werden bei der Ausstellungseröffnung Gemeinsam gegen Rassismus – Porto Alegre im Süden Brasiliens. projektes: anwesend sein. Sie werden die Fotos vor Kraft- und Balancetraining | Sturzvermeidung das SprengelHaus macht mit! „Nhemonguetá – Die gesungenen stellen und poetische Texte von indigenen Zwei Teilnehmer/innen des Projekts waren anwesend Weisheiten der Guarani-Indianer“ in der Nähe von Porto Alegre im Süden Menschen (in deren Sprache) lesen. Y Sa Lo, Schauspielerin, Künstlerin, wird mit Oya Ramadan BDB e. V. / GiS e.V. – Projekt „Wusuul – Ankommen“ und haben die Ziele und erreichte Wirkungen des Pro- Brasiliens entstanden. diese Texte auf Deutsch vortragen. Foto: privat dienstags, 13…:00 – 14…:30 Uhr im Gymnastiksaal SprengelHaus – Aktionstag im Rahmen der Internatio- jektes erläutert. Die Schauspielerin Y Sa Lo hatte auf Eintritt frei – Spende möglich Mit freundlicher Unterstützung durch: Nähkurs nalen Wochen gegen Rassismus am 21.03.2017 deutsch Texte der Guarani-Indianer gelesen. pan. poesie am nordufer. Im Wedding. von 15:00 – 21…:… 00 Uhr, Kunst, Literatur und Migration. Eine interkulturelle Nachbarschafts Jeden ersten Samstag im Monat, 10:00 – 13:00 Uhr initiative zum Mitmachen. Kontakt: Clara Moscoso, 0152. 446 3354, Veranstaltungsraum, Quergebäude, 2. OG | peruinka4u@yahoo.de Bildergalerie, Filme, Vortrag, Imbiss, Workshop, Kiezgespräch Erste Hilfe Kurs für den Führerschein Trickfilmlabor Gewinnspiel Erste Hilfe Station Jeden Sonntag von 10:00 – 18:00 Uhr, abwechselnd in Interkulturelles Jugend- und Familienzentrum „Schalasch“ Schreibt uns, wo im Kiez das Deutsch und Englisch Freitags von 17:00 – 18…:15 Uhr für Kinder ab 9 Jahren Foto aufgenommen wurde! Gemeinsam lesen und darüber reden mit Anneliese App in der Lindower Str. 18 mitte@schalasch.de / 030 285 99 485 mittwochs, 16:00 – 17:30 Uhr Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir das Buch „Projekt Caniron – Gefahr für Asgard“ von Oli- Deutsch-Elternkurse ver H. Herde (Informationen zur Reihe: Mit der Elternakademie der VHS Berlin Mitte ohher.de/PC.htm) sowie einen Gutschein über montags und donnerstags, 9:00 – 12:15 Uhr 10 Euro für die Kneipe „Nachtschwärmer bei Ernst“. Deutsch mit Lust und Laune für alle „Ruine Burgsdorfstraße 1“ mit Christiane Teichner-Diabaté, Offene Tür e. V. Ein Haus steht leer, droht einzustürzen. Trotz gras- Einsendeschluss: 16.03.2018 Mail an: dienstags, 16:00 – 18:00 Uhr sierender Wohnungsnot in der Stadt kann der Staat redaktion@kiezbote.org den privaten Eigentümer, der das Haus seit Jahren oder Frühstück am Montag absichtlich verfallen lässt, nicht enteignen und neuen Postkarte an: mit Andrea Krüger und Sylvia Brodalla Wohnraum schaffen. Statt dessen wird auf Kosten der Das Foto in der vorigen Ausgabe iNTEGRiTUDE e. V. montags, ab 10:00 Uhr Allgemeinheit die Straße gesperrt. Was darf privates Das Foto in der vorigen Ausgabe Sprengelstr. 15, Eigentum im Kapitalismus noch alles? Gemeinsames Mittagessen wurde in der Sprengelstraße 39 13353 Berlin NachbarInnen kochen für NachbarInnen Gerhard Hagemeier aufgenommen. Zu sehen sind mit Siemen Dallmann Figuren im Giebel des neu reno- mittwochs, ab 12:00 Uhr, Unkostenbeitrag: 3,30 € Mach mit! vierten Vorderhauses. Wenn du auch interessante kurze Anregungen hast, Kiezfrühstück – Tauschring Brunch sende sie an die Kiezbotenredaktion! mit Rafael Salamanca, Tauschring Berlin-MitteJeden redaktion@kiezbote.org 18 Fotos: Oliver H. Herde letzten Sonntag im Monat, 11…:30 – 14…:00 Uhr Die im „Einwurf “ veröffentlichten Texte geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. 19
Neues vom Runden Tisch Sprengelkiez Großes Engagement 2017: Runder Tisch zieht positive Bilanz Eine positive Bilanz des ersten Jahres nach dem Ende Viele Impulse beim Markt der Ideen des Quartiersmanagements zog der Runde Tisch Gut besucht war der Markt der Ideen, der am 18. Sprengelkiez in seiner letzten Sitzung im November Oktober von 17 bis 21 Uhr im Nachbarschaftsladen 2017. Das Highlight des Jahres war das große Netz- des SprengelHauses stattfand. Neben vielen Nachbarn werktreffen „Markt der Ideen“, das im Oktober erst- waren auch zahlreiche Initiativen wie Zwischensta- mals vom Runden Tisch veranstaltet wurde. tion e. V., Wir gestalten e. V., Stadtteilkoordination Wedding-Zentrum, Schillerbibliothek, Red Solidari- Das Plenum traf sich 2017 insgesamt sechs Mal jeweils dad Patria Grande, Schalasch, Mieterberatung Wed- am 3. Mittwoch des Monats im SprengelHaus, im Juni ding, Projekt Wusuul – Ankommen, Ostseeplatz e G, war Bezirksstadtrat Gothe zu Besuch. Hinzu kamen Wahlkreisbüro MdA Schulze, nebenan.de, NARUD ein Themenabend „Erfolgreich in der Schule“, ein Kiez- e. V., Himmelbeet gGmbH, Fürst–Donnersmarck– gespräch zu Rassismus, ein Kiezspaziergang zum Ge- Stiftung, BI Brüsseler Kiez und Aktiv im Kiez e. V. zu dächtnistraining, ein Wahlforum mit Bundestagskan- diesem Netzwerktreffen gekommen. diat_innen für Mitte und der Markt der Ideen. In den Plenumssitzungen wurde auch aus der Stadtteilvertre- Es gab sowohl das beliebte Speed-Dating, beim dem tung mensch.müller, dem Kiezplenum Sparrplatz und die Teilnehmer_innen in kurzer Zeit mehrere Projek- dem Sprengelkiezfonds berichtet. te kennenlernen konnten, als auch die Suche-Biete- Wand, auf der sich die Projekte vorstellen konnten. 2018 will sich der Runde Tisch erneut zu elf Sitzungen Der Kiezbote, der Sprengelkiezfonds und der Runde bzw. Veranstaltungen treffen. Ein Schwerpunktthema Tisch wurden kurz vorgestellt, im Speakers Corner soll die Wohnsituation im Kiez sein, dazu soll es eine zeigte Uwe Bressem das druckfrische neue Sprengel- Text: Gerhard Hagemeier, Illustration: Sören Tang Bertelsen große Veranstaltung und einen regelmäßigen Aus- kiezfanzine „Alles Wedding“. Ein Buffet sorgte für das tausch auch mit Initiativen im Umfeld geben. Stadtrat leibliche Wohl der über 50 Anwesenden. Gothe soll erneut eingeladen werden. Fünf Kurzbeiträge im Gymnastiksaal beschäftigten Zum Thema Verkehr soll die Bezirksstadträtin Sabine sich mit dem Thema „Wohnen im Sprengelkiez“. Die Weißler an den Runden Tisch gebeten werden. Außer- Fürst-Donnersmarck-Stiftung mit Standort Nordufer dem will sich der Runde Tisch erneut an den Interna- 6b, die Zwischenstation e. V., die Stadtteilvertretung tionalen Wochen gegen Rassismus im März beteiligen. mensch.müller, die Mieterberatung Wedding und die Der Runde Tisch und der Kiezbote wurden Ostseeplatz eG – „Gemeinschaftswohnen im Wedding“ 2017 durch FEIN (Freiwilliges Engagement in mit Neubau in der Lynarstraße beleuchteten die Si- Nachbarschaften)-Mittel gefördert. Für 2018 wur- tuation aus ihrer Sicht. Es zeigte sich, dass der Bedarf de erneut ein Antrag beim Bezirk Mitte gestellt. an Information, Beratung und öffentlicher Diskussion sehr groß ist. ANSPRECHPARTNER FÜR DEN RUNDEN TISCH: Siemen Dallmann, info@runder-tisch-sprengelkiez.de Ein Projekt gefördert durch: Herausgeber: 20
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