"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE

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"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Ausgabe 4 | 2017 Dezember

    GEiA! – Gegen Einsamkeit   „Und nun die Jahresthemen ...“   Aminata und Fritz
    im Alter! | S. 5                                            erkunden die Welt | S. 10
                               | S. 9
1
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Editorial                                                                                                                                                                                                                                                       Aktuell
      Liebe LeserInnen,                                                     Kiezbote Infos:

                                                                                                                                               Der Sprengelkiezfonds
                                                                            • nächster Redaktionsschluss: 11. Februar 2018
      Liebe Freunde der DeinKiezbote-Zeitung,
                                                                            …• nächster Erscheinungstermin: 29. März 2018
      Wozu braucht man ein neues Jahr…? Schon Anfang                        • den Kiezboten findet ihr u. a. in der Beuth Hochschule

                                                                                                                                               fördert die Jugend und
      Dezember spürte ich einen gewissen Druck. Alle und                      für Technik, in der Schiller-Bibliothek, im Nachbar-
      alles wurden plötzlich schneller. Erst später habe ich                  schaftsladen und in vielen Cafés im Kiez
      wahrgenommen, dass das Ende des Jahres 2017 eine

                                                                                                                                               die Kultur im Kiez
      Frage von Tagen war. Man will doch 2018 alles neu an-                 KIEZREDAKTEURE GESUCHT!
      fangen.                                                               …• DeinKiezbote Sprechstunde: jeden Donnerstag
      Was wird sich ändern? Außer der „Großen Koalition“                       um 11.30 Uhr im iNTEGRiTUDE-Büro, Sprengelstr. 15
      (wenn sie zustandekommt) zwischen SPD und CDU,
                                                                            …• DeinKiezbote Frühstück und Schreibwerkstatt:
      wird im Jahr 2018 politisch nicht viel passieren. Viel-
                                                                               jeden dritten Mittwoch im Monat ab 10 Uhr,
      leicht ist das auch genug. Was die sozialpolitischen Än-
                                                                               im Nachbarschaftsladen, Sprengelstr. 15
      derungen auf Sprengelkiezebene angeht, sollte meiner
                                                                               Infos unter: www.kiezbote.org
      Meinung nach jeder von uns selbst die Verantwortung                                                                                      Am Ende des Jahres waren noch ganze 3,80 Euro im
      übernehmen.                                                                                                                              Topf – die Vergabejury des Sprengelkiezfonds hatte
      Wozu überhaupt ein neues Jahr? Wozu dieser ganze                                                                                         ihre Mission erfüllt. Knapp 5000 Euro gingen 2017
      Jahresend-Stress? Man braucht ein neues Jahr, um von                  INHALT                                                             an insgesamt zehn verschiedene Projekte. Im Jahr Eins
      vorn anzufangen: Mit dem kritischen Jahresüberblick                                                                                      nach dem Ende des Quartiersmanagements konn-
      von Oliver auf S. 9 sind wir gut vorbereitet, alles besser            Die Kirche als Instrument der Weltverbesserung                 4   te mit Hilfe von 2300 Euro Spendengeldern aus dem
      zu machen. Sind wir bereit, kritisch mit unseren ver-                                                                                    Kiez und 2700 Euro der Jugend- und Familienstiftung
      gangenen Entscheidungen umzugehen?                                    Die Kanufahrt vom Telux                                        4   des Landes Berlin wieder ein Aktionsfonds realisiert
      2018 haben wir die Möglichkeit, unseren Sprengelkiez                  Wusuul – Ankommen                                              5   werden.
      besser zu gestalten: Uwe beschreibt auf S. 12 die Kul-
      turlandschaft im Kiez und appelliert an mehr Engage-                  GEiA! – Gegen Einsamkeit im Alter!                             5   Insgesamt fünfmal traf sich die Vergabejury in der
      ment der Nachbarn und Geldgeber. Mareike analysiert                   Der Faktor Schule                                              6   Konfliktagentur. Meistens einstimmig bewilligt wur-
      weiter die Frage der Bildungsgerechtigkeit (S. 6); was                                                                                   den eine Lesung im Studio Berten, das Fastenbrechen
      hat diese Problematik mit uns zu tun? Stattdessen will                Interkulturelle Familiennachmittage                            7   von Offene Tür e. V. in der Osterkirche, eine Kanufahrt
      Fritz auf S. 10 lieber nach „Afrika“…                                 IN MITTE FÜR MITTE                                             7
                                                                                                                                               der Telux-Kinder am Wannsee, ein Fußballturnier auf
      Vielleicht anderen Menschen eine neue Chance ge-                                                                                         dem Telux-Gelände, Kochkurse für Geflüchtete im
      ben? Aus der Sicht des Kiezboten-Redaktionsteams                      Von Angesicht zu Angesicht                                     8   Strudelka, Stelzenbau für den Telux, eine Chorfahrt
      war das Jahr 2017 dank eurer Beteiligung und Unter-                                                                                      ins Schlaubetal mit anschließendem Konzert in der
                                                                            „Und nun die Jahresthemen ...“                                 9
      stützung erfolgreich. Danke! Wir ergreifen eine neue                                                                                     Osterkirche, das Herbstfest auf dem Kinderbunten
      Chance, unsere Fehler zu korrigieren und besser zu                    Fritz will nach Afrika                                        10   Bauernhof, ein Laptop für das Ramses Netzwerk und         Treffpunkt Sprengel Haus – Nachbarschaftsladen
      werden, um (endlich) das Sprachrohr des Sprengel-                                                                                        ein erneuerter Fußboden im Nachbarschaftsladen des        Moabiter Ratschlag e. V.
      Kiezes zu werden. Gesundheit, Liebe, Erfolg und viel                  Kulturbrief                                                   12   SprengelHauses.                                           Sprengelstr. 15, 13353 Berlin
      Glück wünschen wir bei euren Unternehmungen.                          Bilder aus dem Kiez                                           14                                                             Gruppen können Räume in Nachbarschaftsladen
                                                                                                                                                                                                         kostenfrei nutzen. Fragen Sie bei uns nach.
      Herzlichst, Euer                                                      Die (Um)Weltdetektive – Abfallvermeidung                      16   Vergabejury sucht Mitstreiter
                                                                                                                                                                                                         Öffnungszeiten:
                                                                            Alles Oster                                                   17   Angepeilt sind erneut 5000 Euro für den Sprengelkiez-
                                                                                                                                                                                                         Mo – Mi: 9.00 – 16.00 Uhr
                                                                                                                                               fonds 2018, ein Antrag an die Jugend und Familienstif-
                                                                                                                                                                                                         Do: 14.00 – 16.00 Uhr
                                                                            Vermischtes                                                   18   tung ist gestellt, GiS e. V. sammelt weiterhin Spenden.
                                                                                                                                                                                                         Fr: 9.00 – 15.00 Uhr
                                                                            Veranstaltungskalender                                        19   Die neue Vergabejury soll Anfang 2018 vom Runden
      Narcisse Djakam                                                                                                                                                                                    Tel.: 030. 459 773 08 /… 09
                                                                                                                                               Tisch Sprengelkiez gewählt werden, weitere aktive
      www.integritude.org                                                   Neues vom Runden Tisch Sprengelkiez                           20                                                             E-Mail: claudia.schwarz@moabiter-ratschlag.de
                                                                                                                                               Mitglieder sind willkommen. Gesucht werden außerdem
                                                                                                                                               Ideen für gute, sinnvolle Aktivitäten zum Nutzen des      Im Treffpunkt SprengelHaus treffen sich u. a. die Vorbe­
                                                                                                                                               Sprengelkiezes, die in Anträge gegossen werden.           reitungsrunde Runder Tisch Sprengelkiez, die Redaktions-
      Impressum                                                                                                                                                                                          gruppe „DeinKiezbote“, der „Runder Tisch im SprengelKiez“.
      Titelseite: Foto von Narcisse Djakam, Motiv: (Um)Weltdetektive globales Weihnachtsfest 2017
      Redaktion: Narcisse Djakam, Oliver H. Herde, Johannes Hayner, Svea Hennings, Janine Pfuhl, Maja Schudi, Ewald Schürmann                                                                            Es gibt das gemeinsame Mittagessen, Deutschkurse,
      Satz und Gestaltung: georg+georg, Gerichtstraße 23, 13347 Berlin · Redaktionsbüro: iNTEGRiTUDE e. V. ,                                                                                             Wechselwirkung-Informelles Lernen, Gemeinsam lesen
      Sprengelstraße 15, 13353 Berlin Kontakt zur Redaktion: redaktion@kiezbote.org · Herausgeber: iNTEGRiTUDE e. V. · www.kiezbote.org        Text: Gerhard Hagemeier                                   und darüber reden und vieles andere….

2                                                                                                                                                                                                                                                                     3
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Engagement                                                                                                                                                                                                                                               Engagement
                                                                                                                                                                                                                                                            Ratgeber

     Die Kirche                                                       Die Kanufahrt                                                          Wusuul – Ankommen
                                                                                                                                                                                                         GEiA! –
     als Instrument der                                               vom Telux                                                              Information, Vernetzung
     Weltverbesserung                                                                                                                        und Austausch                                               Gegen Einsam-
                                                                      4. August 2017
                                                                      Bei der Kanufahrt waren 15 Kinder und 4 Betreuer
                                                                      vom Telux dabei. Wir sind super lang zum Kanuverleih
                                                                                                                                             Im letzten Quartal dieses Jahres hat das Team von
                                                                                                                                             Wusuul wieder ein interessantes Programm für jeder-
                                                                                                                                             frau und jedermann angeboten. Innerhalb der Reihe
                                                                                                                                                                                                         keit im Alter!
                                                                      gefahren, und als wir am Wannsee angekommen sind,                      „Exkursionen zu Orten der Demokratie“ organisier-           Warum diese Kampagne?
                                                                      hat uns ein netter Mann begrüßt und mit uns die Ka-                    te es diesmal einen Besuch im Abgeordnetenhaus,
                                                                      nus fertiggemacht. Mitten beim Kanufahren haben wir                    an dem sich eine gemischte Gruppe von deutschen
                                                                      dann ein Wettrennen gemacht. Auf der Hälfte des We-                    Teilnehmer/-innen aus dem Kiez und Neuberlinern             DAS FEIERTAGSTELEFON
                                                                      ges haben wir eine Pause gemacht und etwas gegessen.                   aus dem SprengelHaus beteiligt haben. Neben einer           Seit dreieinhalb Jahren arbeiten wir daran, das Silber-
                                                                      Als wir von dort aus wieder zurückfahren wollten,                      Führung durch das Haus, haben alle auf der Besucher-        netz (www.Silbernetz.org) zu knüpfen. Bevor wir mit
                                                                      wollte Horst eine Wassermelone vom Steg in das Kanu                    tribüne einer Plenardebatte beigewohnt und danach           diesem dreistufigen Angebot für ältere, von Einsamkeit
                                                                      werfen, aber er hat sie danebengeworfen, so dass wir                   über das dort Erlebte mit dem Abgeordneten Tobias           und Isolation betroffene Menschen starten konnten,
                                                                      keine Wassermelone essen konnten. Dann sind wir                        Schulze (DIE LINKE), diskutiert. In dieser Reihe ist        gaben im November 2017 zwei unserer größten Unter-
                                                                      ohne Wassermelone weitergefahren und haben ein                         für das Frühjahr 2018 der Besuch beim Bezirksbürger-        stützer auf, und wir standen vor dem Aus. Nun bieten
                                                                      weiteres Wettrennen zu einer grünen Boje gemacht. Da                   meister Stephan von Dassel geplant.                         wir wenigstens vom 24. Dezember bis zum 1. Januar
                                                                      in der Nähe war gleich der Strand. Da haben wir dann                   Außerdem haben zwei Erzählcafés stattgefunden. Ein          ehrenamtlich und rund um die Uhr in Berlin mit un-
                                                                      geankert und durften am Strand schwimmen. Horst ist                    seit 20 Jahren in Deutschland lebender und aus Guinea       serem Feiertagstelefon offene Ohren und Gespräch
     Pastor Tejan nach einem Familien-Gespräch in Liberia.            dann mit ein paar Kindern und einem Kanu rausgefah-                    stammender Gast hat erzählt, wie es ihm ergangen ist,       für Ältere an, die sonst niemanden zum Reden haben.
     „Die Erwartungen und Wünsche der Menschen vor Ort müssen stets   ren, und wir durften von da aus ins Wasser springen.                   und drei syrischeTeilnehmer/-innen aus Deutschkur-          Wir wollen damit auch zeigen, wie viele das Silbernetz
     berücksichtigt werden", sagt er.                                 Danach sind wir wieder zur Anlegestelle gefahren und                   sen der Offenen Tür, die erst 2 – 3 Jahre in Berlin sind,   brauchen, und das nicht nur zu Feiertagen!
                                                                      haben die Kanus saubergemacht. Dann war die Ka-                        haben sich und ihre Geschichten vorgestellt. Es waren
     Der Leiter der „Christ life Evangelism international             nutour leider schon vorbei, und wir sind wieder nach                   für alle Beteiligten sehr anregende Gespräche. Ende         DAS VIDEO: http://t1p.de/youtube-GEiA
     church“ Pastor Tejan ist ein sympatischer Mann, der              Hause gefahren. Die Kanufahrt war schön, und wir                       Oktober hat ein Kiezgespräch mit dem Thema „Eine            Einsamkeit kann tödlich sein. Das ist in den USA und
     überzeugt an das Gute im Menschen glaubt. Ich hatte              sind wieder gut nach Hause gekommen.                                   Vertretung der Migrant/-innen im SprengelHaus, um           England durch zahlreiche Studien nachgewiesen. Mehr
     die Gelegenheit, ihn zu treffen, da er und weitere Mit-          Text: Benjamin, 12 Jahre                                               sich im Stadtteil einzumischen!“ stattgefunden. Dabei       noch als Rauchen verringert sie die Lebenserwartung
     glieder der Kirche sich jeden Sonntag (11:00 – 13:30)                                                                                   wurde lebhaft über Themen, die den Beteiligten wich-        um Jahre und erhöht signifikant das Herzinfarktrisiko.
     und Freitag (19:00 – 21:00) im SprengelHaus treffen.                                                                                    tig sind, und die weitere Arbeit diskutiert.                Der Mangel an sozialen Kontakten verstärkt die Risi-
     Auf die Frage, welche Ziele seine Kirche verfolgt und                                                                                   Bei dem allseits beliebten Veranstaltungsformat „In         ken für Demenz und Depression. Die Suizidraten sind
     wie er glaubt, sie zu erreichen, antwortet er: „Unsere                                                                                  Mutters Kochtopf geschaut“ kommen die Anwesenden            jenseits der 80 die höchsten.
     Kirche ist eine solidarische Bewegung für alle vergesse-                                                                                beim Kochen ins Gespräch und tauschen Erfahrungen
     nen, armen und unterdrückten Menschen auf der Welt.                                                                                     aus. iNTEGRiTUDE e. V. war im November „Gastge-             DIE PETITION: https://change.org/GEiA
     Wir fokussieren uns auf die Unterstützung von Kin-                                                                                      ber“ und hatte die Kochmütze auf. Der nächste Koch-         Bitte unterstützen Sie darum unsere Petition an Herrn
     dern und Jugendlichen durch Bildungs- und Gesund-                                                                                       nachmittag wird voraussichtlich Mitte Februar mit Kö-       BM Gröhe und Frau BM Barley: „Fördern Sie Silber-
     heitsprojekte. Wir planen, Schulen und Krankenhäuser                                                                                    chen aus Sierra Leone stattfinden.                          netz als Prävention gegen die gesundheitlichen und so-
     in Liberia zu bauen und sind dankbar für jede Art von                                                                                   Das Team Wusuul – Ankommen wünscht allen Nach­              zialen Risiken von Einsamkeit im Alter!“
     Unterstützung. Die Kirche ist zurzeit in Deutschland,                                                                                   bar/-innen ein gesundes und glückliches neues Jahr!
     Liberia und Sierra Leone vertreten.“ Die „Christ life                                                                                                                                               DIE SPENDENAKTION: http://t1p.de/GEiA
     Evangelism international church“ zeigt, wie vielfältig                                                                                  Wusuul – Ankommen                                           Damit Silbernetz nun im Frühjahr 2018 starten kann,
     Engagement in unserem Kiez ist.                                                                                                         Gemeinsam im Stadtteil e.V.                                 brauchen wir Geld für den Betrieb des 24-Stunden-
                                                                                                                                             Narcisse Djakam, Monika Götz und                            Hilfetelefons. Bitte spenden Sie jetzt!
                                                                                                                                             Hans-Georg Rennert
     Alle, die mehr wissen wollen, können die Kirche auf
                                                                                                                                             Sprengelstraße 15, 13353 Berlin
     Facebook ,YouTube, Twitter, WhatsApp (015217408624)
     und dem Messenger mit dem Namen „ pastor Tejan“ oder             Da war die Wassermelone noch da. Denn auf dem Rückweg wollte Horst     Telefon: 45 02 85 24
     „pastor Tejantheseer“ erreichen.                                 eine Wassermelone vom Steg in das Kanu werfen. Er hat sie danebenge-   E-Mail: info@gisev.de
                                                                      worfen, so dass wir keine Wassermelone essen konnten.                  www.wusuul-ankommen.org

4    Text: Die Redaktion, Bild: Pastor Tejan                          Foto: Telux                                                            Text: Monika Götz                                           Text: Silbernetz                                          5
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Ratgeber
Bildung                                                                                                                                                                                                                                              Engagement
                                                                                                                                                                                                                                                        Ratgeber
                         (Fortsetzung aus dem vorigen Heft mit dem Text „Das Konzept der Bildungsgerechtigkeit“)

                                                                                                                                                                                             IN MITTE
                                                                                                                                    Interkulturelle
                                                                                                                                                                                             FÜR MITTE
                                                                     Schule
                                                                                                                                                                                             IN MITTE FÜR MITTE bringt Menschen wieder auf

                                                                                                                                    Familien-                                                den Weg in Richtung Beschäftigung – ganz unabhän-

                         Der Faktor                                                                                                 nachmittage
                                                                                                                                                                                             gig von Alter, Geschlecht, Herkunft und beruflicher
                                                                                                                                                                                             Vorbildung. Jeder ist anders und alles ist möglich; das
                                                                                                                                                                                             ist unser Motto. Es geht nicht um Lösungen und Quali-
                                                                                                                                                                                             fizierung „von der Stange“, sondern um das Herausfin-
                                                                                                                                                                                             den, was wirklich gebraucht wird. In persönlichen Ge-
     Bildung ist ein Gut, das über die Verteilung von Le-             ne, die Rede ist. Das angebliche Leistungsprinzip, das                                                                 sprächen gehen wir auf individuelle Wünsche, Belange,
     benschancen entscheidet und somit auch die dafür                 in der Schule herrschen soll, lässt sich als meritokrati-                                                              Probleme und Hindernisse ein, entwickeln Lösungs-
                                                                                                                                  Drei interkulturelle Familiennachmittage im Herbst 2017:
     in Deutschland zentrale Institution der Schule. Die              sche Utopie der konservativ-liberalen Sichtweise be-                                                                   wege und initiieren und begleiten die Umsetzung. Die
                                                                                                                                  Masken bauen, Laternen und Sterne basteln im
     Pflicht zur Bildung ist eine Voraussetzung für die po-           zeichnen. Trotzdem erhält sich dieser Mythos in der                                                                    Lösungen sind oft mehrstufig und so individuell wie
                                                                                                                                  Mehrgenerationenhaus SprengelHaus
     litische, soziale und wirtschaftliche Funktionsfähig-­­­         deutschen Gesellschaft am Leben, denn würde dieser                                                                     die dahinterstehende Persönlichkeit. Wir nehmen uns
     keit von Gesellschaften. Die Schule steht in diesen Zei-         alternative Fakt aufgeklärt, gäbe es keine Legitimation     Liebevoll sind Bastelmaterialien wie Grundformen           die Zeit, die Sie dazu brauchen. Wir wissen auch, dass
     ten aber widersprüchlichen Anforderungen gegenüber,              für im Prinzip das ganze Gesellschaftssystem mehr,          aus Tonpapier von W. Schulz-Paul und P. Stockmann          dem Arbeitskräftepotenzial langzeitarbeitssuchender
     de-nen sie nicht gewachsen ist. Sie ist eine staatliche Ins-     obwohl das jetzt schon der Fall ist, wenn man mal die       vorbereitet. Transparentpapier liegt in vielen Farben      Menschen nicht immer vorurteilsfrei begegnet wird.
     titution, die sich demzufolge am Prinzip der Gleichheit          Gehälter einer Krankenschwester und eines Profifuß-         zurechtgelegt auf den Tischen. Darüber hinaus gibt         Hier leisten wir passgenaue und nachhaltige Unter-
     orientieren muss, aber auch am Prinzip des Bedarfs, da           ballspielers vergleicht. Berufliche und gesellschaftli-     es in kleinen Schachteln aufklebbare Formen mit ver-       stützung. Einzige Bedingung zur Teilnahme ist eine
     es eine pädagogische Einrichtung ist. Das Leistungs-             che Positionsverteilung wäre eine Sache des Zufalls,        schiedenen Motiven zu finden: Baum, Katze, Stern,          Beschäftigungslosigkeit von über einem Jahr und ein
     prinzip soll zusätzlich gelten, da es um die Verteilung          oder wie eben heute, der richtigen Beziehungen und          Haus, Fledermaus, Tannenbaum, Turm. Leuchtstifte,          Wohnsitz im Bezirk Mitte.
     von Lebenschancen geht. Grundlegend wird beim                    sozialen Netzwerke bzw. auch der sozialen Herkunft.         Glitzerpunkte und Glitzerkleber liegen daneben. Es ist
     Thema Bildungsgerechtigkeit übersehen, dass eine                 Aus politisch-konservativ-liberaler Sichtweise soll das     ein Genuss, mit diesen vorbereiteten Materialien neue
     ungleiche Qualität in und zwischen den Schulen die               Bildungssystem hoch selektiv sein, damit besondere          Masken, Laternen und Sterne herzustellen.
     zentrale Barriere ist, wenn wirkliche Zukunftspläne ge-          Talente gefördert werden können, aber bei der Auslese       Zwischen 50 und 70 Nachbarinnen und Nachbarn
     fasst werden wollen.                                             sollen soziale Herkunft, Geschlecht, Religion etc. keine    (Eltern, Großeltern, Kinder im Alter von wenigen Mo-
                                                                      Rolle für den Bildungserfolg spielen. Chancengleich-        naten bis 10 Jahren) waren mit dabei. Oder waren es
     Wann ist also eine Schule und damit Bildung gerecht?             heit und -gerechtigkeit sind aus dieser Perspektive         mehr?
     Sie kann zumindest nicht gerecht sein, wenn auf jeg-             also gegeben, wenn die gleichen Zugangschancen zum          Unglaublich fantasievolle Ergebnisse konnten bestaunt
     liche Leistungshierarchie verzichtet wird, aber auch             Bildungssystem bestehen, die in Deutschland in Form         werden. Wir danken allen Mitwirkenden für die ge-
     nicht, wenn die soziale Herkunft und damit die un-               der Schulpflicht gesichert werden. Doch was ist mit Fä-     mütlichen Nachmittage und freuen uns schon auf die
     terschiedlichen Unterstützungsformen für das Kind,               higkeiten, Motivationen, Anstrengungen und Leistun-         kommenden!
     einfach ignoriert werden. Zudem besteht mittlerweile             gen, die von der sozialen Herkunft abhängig sind und
     eine große Diskrepanz zwischen den Anforderungen                 die Bildungsfähigkeit im Wesentlichen ausmachen?
     der heutigen Zeit und dem Bildungssystem, das immer
     noch auf Paradigmen des industriellen Zeitalters baut:           Leistungsdifferenzen, die zu Beginn der Schule beste-                                                                  Ackerstraßenfest
     Hierarchie und kognitives Wissen. Problematisch                  hen, kann eine Lehrerin mit einer Klassengröße von
     ist zudem, dass die aktive Vorbereitung auf Normen,              30 Kindern nicht ausgleichen, geschweige denn jedes
     Regeln und Herausforderungen des demokratischen                  Kind nach seinen individuellen Bedürfnissen fördern
     Sozial- und Rechtsstaats durch internationale Kompe-             und auf es eingehen. Besonders nicht, wenn unter In-
     tenzvergleiche in den Hintergrund rückt und immer                klusion in der Schule lediglich das Aufnehmen von
     mehr Lernen nur für die Prüfung betrieben wird.                  körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern in                                                                     Alles weitere bei:
                                                                      eine Klasse verstanden wird, ohne das pädagogische                                                                     Bertram Beer
     Die soziale Herkunft ist ein großer Faktor in der Schu-          Personal darauf zu schulen oder mehrere Lehrkräfte                                                                     Telefon: 45 60 13 12
     le. Um sie geht es, wenn von ungleichen Startchancen             bzw. Sozialpädagogen für eine Klasse zur Verfügung zu                                                                  E-Mail: beer@itw-berlin.de
     in der Schule oder fehlender Unterstützung in jegli-             stellen.                                                                                                               www.in-mitte-für-mitte.de
     cher, aber vor allem auf der bildungspolitischen Ebe-            (Fortsetzung im nächsten Heft)                                                                                         www.facebook.com/inmittefuermitte.

6                                                                     Text: Mareike Schmidt, Foto: pixabay                        Text und Fotos: Claudia Schwarz                            Text: Christian Röllenblech, Foto: IN MITTE FÜR MITTE             7
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Meinung                                                                                                                                                                                                                                        Meinung

                                                                                                                       „Und nun die
     Von Angesicht zu Angesicht
     „Wie war Ihr Jahr 2017?“                                                                                                      Jahresthemen ...“
     Es war ein Jahr, das politisch und gesellschaftlich viele Höhen und Tiefen hatte: Trumps
     Amtsantritt, viele Terroranschläge und die Wahlen in Deutschland. Aber viele Bürger haben
                                                                                                                       „Fragen der Sicherheit“                                     müssen die entgangenen Zinseinnahmen anderweitig
     auch dagegen demonstriert und haben für Frieden und gegen Rassismus gekämpft. Wir sind
                                                                                                                       Keine Bomben, keine abstürzenden Flugzeuge ... Wo-          beschafft werden. Erstmalig spricht bei dieser Gelegen-
     durch den Kiez gelaufen und haben die Leute gefragt, wie ihr persönliches Jahr 2017 war.                          vor fürchten sich die Leute eigentlich? Man muss nur        heit ein Versicherungsunternehmen offen und ehrlich
                                                                                                                       einmal in eine Statistik schauen, um zu erkennen, in        von Betrug: "Betrug die Nettoverzinsung 2010 noch
                                             Miriam:                                                                   welch ruhigen Zeiten wir leben. In den 70ern, da war        4,0%, waren es 2015 nur noch 3,1%."
                                                                                                                       was los! Aber übrigens schon damals im internationa-        Mal ehrlich: Kaufen Sie mehr, weil man eh keine Zin-
                                             In dem Jahr ist bei mir persönlich viel passiert. Ich habe im Juli mei-   len Vergleich eher weniger bei uns.                         sen bekommt? Ich lediglich Aktien. Zur Natur der
                                             ne Tochter bekommen und bin seitdem Mutter, was natürlich eine            Warum also haben die Leute Angst? Zuviele wohlsor-          Wirtschaft gehört es, dass sie sich immer einen Weg
                                             starke, aber auch sehr schöne Veränderung im Leben ist. Ansons-           tierte Nachrichten. Wo kämen wir denn da hin, wenn          sucht, auch im totalitärsten Sozialismus. Ganz einfach,
                                             ten kann ich zum Jahr 2017 sagen, dass ziemlich viel passiert ist.        das Volk sich nicht mehr gern überwachen ließe! Nur         weil Angebot und Nachfrage zu den Naturgesetzen des
                                             Ziemlich viel Hass, aber auch Liebe auf der Welt. Donald Trumps           zur eigenen Sicherheit, na klar!                            Lebens gehören. Das sollte man besser akzeptieren
                                             Präsidentschaft zum Beispiel ist eines der schlimmsten Ereignisse                                                                     und sich darauf einstellen. Weniger Staat wäre mehr
                                             für mich. Auch hier in Deutschland fand ich die Wahlzeit und die          „Zur Bundestagswahl“                                        Alles.
                                             Ergebnisse sehr erschreckend. Ich hätte niemals erwartet, dass die        Wir haben gewählt; was sind wir demokratisch! Aber
                                             AFD so weit kommen würde. Im Moment treffen viele Menschen die            herrscht wirklich das Volk? Sollte überhaupt jemand         „Das Wetter“
                                             falschen Entscheidungen aufgrund von Verzweiflung und Unzufrie-           über andere herrschen? Eine Mehrheit über die nieder-       Sturm? Noch etwas, um das zuviel Wind gemacht wird.
                                             denheit. Sie lügen sich selbst in die Tasche, um eine Ausrede oder ei-    gewählte Minderheit?                                        Mit den mitteleuropäischen Naturereignissen und ih-
                                             nen Grund für ihre Situation zu haben. Natürlich auch gerade durch        Ich weiß, das ist jetzt viel zu philosophisch und uto-      ren Nebenwirkungen liegen wir doch in einem außer-
                                             solche Bewegungen entstehen Demos und andere Veranstaltungen              pisch gefragt. Im Grunde mögen die meisten doch die-        ordentlich gemütlichen Bereich, denn wann hätten wir
                                             für Frieden, Liebe, Gleichberechtigung, Antirassismus und co. Ich         ses Kasperletheater für Erwachsene. Und da kann man         zuletzt Erdbeben, Wirbelstürme, Vulkanausbrüche
                                             würde so gerne noch mehr positive Dinge aufzählen.                        "denen da oben" mal mit einem ganz ausführlichen            oder Tsunamis zu beklagen gehabt? Insofern wird man
                                             Was mir noch Sorge bereitet, ist die Umwelt. Ich habe das Gefühl,         Kreuz die Meinung geigen.                                   unsere Schlecht-Wetter-Problemchen in anderen Regi-
                                             dass das Problem mit dem Klimawandel gerade in den Hintergrund            Fragen wir also besser, was bei der Wahl denn heraus-       onen der Welt zu recht belächeln. Die öffentlichen Ver-
                                             gedrängt wird. Alle Katastrophen dieses Jahr, vor allem in Ameri-         gekommen ist! In jedem Fall ein klares Hm. Zumin-           kehrsmittel fallen dadurch auch nicht viel mehr aus als
                                             ka, sind die klaren Zeichen des Klimawandels. Die Zukunft sieht im        dest sind nun mehr Meinungen im Bundestag vertre-           bei im Winter ja völlig überraschenden Schneeflöck-
                                             Moment leider sehr düster aus. Trotzdem hoffe ich, dass den Regie-        ten. Wenn die neuen nicht die eigenen sind, kann man        chen. Ein wenig mehr Staus als sonst eh schon, nun
                                             rungen der ganzen Welt die Augen geöffnet werden im Jahr 2018.            natürlich beleidigt sein, aber sehr demokratisch wäre       gut. Mit dem Fahrrad erfuhr ich hingegen mal wieder
                                                                                                                       das dann auch nicht.                                        keine erwähnenswerten Beeinträchtigungen.
                                                                                                                       Eine schwache Regierung mag innenpolitisch weni-
          Mariam:                                                                                                      ger anrichten als eine starke, da nur wirklich allgemein    Sendeschluss
                                                                                                                       überzeugende Veränderungen durch die Abstim-                In den Fernsehnachrichten kommt nach dem Wetter ja
          In meinem Jahr 2017 ist mir aufgefallen, dass ich reifer und ruhi-                                           mungen kommen und faule Kompromisse kaum eine               nichts mehr. Die bedeutendsten Themen haben dann
          ger geworden bin, da ich viele positive und wichtige Erfahrungen in                                          Chance haben sollten. Warum also auch nur die Idee          meistens gefehlt: Was koche ich zum Mittag? Wie be-
          meiner Ausbildung sammeln konnte. Seit Anfang 2017 mache ich ein                                             von Neuwahlen? Sollen wir so oft wählen, bis es der         komme ich den Schnupfen weg? Wann und wo gibt es
          Praktikum in einem Deutschkurs, was sehr neu für mich war. Dabei                                             Politik in den Kram passt? Die Große Kotze -äh- Ko-         einen Flohmarkt? Wie geht es Onkel und Tante? Zu
          habe ich gemerkt, dass ich später als Erzieherin mit jungen Erwach-                                          alition ist allerdings auch keine Lösung, wenn irgend-      mir oder zu dir?
          senen arbeiten möchte. Im Sommer 2018 bin ich fertig mit meiner                                              wann mal irgendwas besser werden soll.                      Die Antworten darauf sucht man besser vermittels an-
          Ausbildung. Ich bin seit Juli 2017 in einer Beziehung mit einem su-                                                                                                      derer Medien. Fernsehen war gestern. Das wahre Le-
          perlieben, aufgeschlossenen Menschen. Auch meiner Mutter geht                                                „Aus der Wirtschaft“                                        ben findet außerhalb der Glotzkiste statt.
          es gesundheitlich besser als in den letzten Jahren, und ich habe                                             Beitragserhöhungen bei den Krankenzwangsversiche-
          dieses Jahr neue Freunde gewonnen. Dieses Jahr habe ich auch be-                                             rungen können nun auch mit der Nullzinspolitik der
          merkt, dass die Menschen lauter wurden, zu Demos gingen, nach                                                Europäischen Zentralbank begründet werden: Da die
          Gleichberechtigung und Chancengleichheit riefen. Egal welche Na-                                             Rückstellungen am Kapitalmarkt angelegt werden,
          tionalität: Mensch ist Mensch.                                                                                                                                           Text: Oliver H. Herde

8    Interviews und Fotos: Svea, Mariam, Oumoul, Bamussa, Bamafa, Miriam                                                                                              Alle meine Kiezbotenartikel (nicht nur) dieses Jahres: ohher.de/Kiezbote.htm   9
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Für Kinder                                                                                                                                                                                                                                   Für Kinder

        Fritz will nach                                          Afrika
                                                                        Konzept: Narcisse Djakam, Text: Oliver H. Herde

      Aufgeregt kommt Fritz ins Wohnzimmer gelaufen.
      „Ich will nach Afrika!“ ruft er den überrumpelten El-
      tern zu. Beide legen ihre Bücher, in welchen sie bis
      eben gelesen haben, beiseite.
      „Wie kommst du denn darauf?“ fragt die Mutter ver-
      wundert.
      Aber bevor Fritz antworten kann, erkundigt sich der
      Vater schmunzelnd: „Wohin in Afrika möchtest du
      denn?“
      „Zu den Affen und Giraffen und Löwen und … und
      so!“ Vor Aufregung kann Fritz gar nicht alle aufzählen,
      die er in dem Tierbuch abgebildet gesehen hat, das er
      nun den Eltern zeigt.                                      Die Mutter klappt das Tierbuch zu. „Wir müssen ja
      „Na gut“, meint der Vater, „aber Afrika ist sehr, sehr     nicht nur danach schauen, wo es Affen und Giraffen
      groß und hat sehr viele Länder. Wenn es dir nur um die     gibt; immerhin wollen wir ja auch irgendwo wohnen,
      Tiere geht, können wir ja auch mal in den Zoo gehen.“      und das nicht mitten im Dschungel!“
      „Nein, ich möchte sie da sehen, wo sie zuhause sind“,      Plötzlich hat Fritz doch noch ein Land gefunden, von        „Na, ich glaube, der heißt bei vielen Einheimischen       die Mutter vor. „Da können auch heute noch viele
      bekräftigt Fritz.                                          dem er schon gelesen hat. „Da, Kongo, da war Tim!“          auch Zaire“, ergänzt die Mutter. „Fluss und Länder sind   deutsch, und Onkel Gebhard hat da doch Freunde!“
      „Das ist doch eine schöne Idee“, findet die Mutter. „Wir   „Welcher Tim?“ fragt der Vater.                             letztendlich nach dem alten Reich Kongo benannt,          „Gebhard wie die Katze?“ will Fritz aufgeregt wissen.
      fahren im Urlaub mal nach Afrika!“                         „Der Tim von Tim und Struppi?“ fragt die Mutter.            welches es vor langer Zeit an der Küste gab.“             Er weiß, dass sie schneller laufen kann als alle anderen
      Der Vater legt den Kopf schief, dann nickt er lächelnd.    Fritz nickt eifrig. Das ist eines seiner Lieblingscomics.   „Meine Historikerin!“ freut sich der Vater und knud-      Tiere.
      Das interessiert ihn auch.                                 „Ach, DER Tim!“ lacht der Vater. Er dachte zuerst,          delt seine Frau liebevoll.                                „Die heißt Gepard!“ lacht der Vater. "Aber Tansania ist
      Während sie noch in dem Buch blättert, holt er einen       es sei vielleicht ein Freund oder Klassenkamerad von        Aber Fritz schwirrt der Kopf. „Dann fahren wir nach       eine gute Idee.“
      Atlas aus dem Regal. Darin schlägt er eine politische      Fritz gemeint.                                              Zaire!“ beschließt er.
      Karte von Afrika auf, welche den Kontinent in die zahl-    „Aber das ist gar nicht dasselbe Kongo wie in ‚Tim im       „Wie wäre es statt dessen mit einem Land, in dem wir
      reichen Länder aufgeteilt zeigt. „Schau, da müssen wir     Kongo‘“, wendet die Mutter ein. „Das war die belgische      schon jemanden kennen? Ich meine Tansania“, schlägt
      uns was aussuchen!“                                        Kolonie, die jetzt Zaire heißt.“
      Fritz schaut auf die bunten Flächen mit den fremdarti-     Die findet Fritz schnell auf der Karte, denn das Land ist
      gen Namen. Ägypten kennt er aus Asterix. Aber da gibt
      es ja wohl nicht gar so viele Tiere – und die anderen
                                                                 sehr groß und liegt gleich neben dem anderen Kongo.
                                                                 „Wieso heißen die alle gleich?“
                                                                                                                             Afrika
      Staaten hat er alle noch nicht gehört, glaubt er. Darum    Der Vater tippt grinsend auf die breite blaue Linie zwi-
      verzieht er dem Mund. So schwer hat er sich die Afri-      schen den beiden Ländern. „Nach dem Fluss in der            > 55 Staaten, aber noch sehr viel mehr Völker und Stämme
      ka-Reise nicht vorgestellt!                                Mitte.“                                                     > 1.200.000.000 Einwohner mit über 2000 verschiedenen Sprachen

                                                                                                                                                                                                                      Illustration: Katrin Kerbusch
10                                                                                                                                                                                                                                                    11
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Kultur                                                                                                                                                                                                                                                        Kultur

     Kulturbrief
                                                               Erwachsene und Gymnastik zur Kunst erklärt werden             Warum verspricht man sich so viel von Menschen, die
                                                               und Kultur nur noch der begleitenden Vermarktung              ständig unterhalten werden möchten? Die soviel Wert
                                                               von Immobilien und Stadtteilen dient, dann stimmt             auf darauf legen, in einem angesagtem Stadtteil zu le-

     Kultur
                                                               etwas nicht! Da hilft auch keine musikalische Unter-          ben. Der Ruf, das Image eines Stadtteils, wen kümmert
                                                               malung durch Alphörner oder Dudelsack mehr. Das               das? Die Menschen, die hier leben, kaum. Abgesehen
                                                               flankierende Bilderwerk zu solchen Ereignissen, oft           von denen, die ihr Selbstwertgefühl damit aufwerten
     Aristoteles wusste es: In einer großen Stadt kann man     Dokumentation genannt, viele Fotos und kleine Film-           müssen, oder diverse Immobilienspekulanten.
     nicht leben, um vernünftige Entscheidungen für alle zu    chen fröhlicher, fotogener Menschen mit weit geöffne-
     treffen. Das Dorf war für ihn wie für Erich Fromm die     ten Mündern und erhoben Daumen sind oft nur noch              Ein Beispiel: In der Fehmarner Straße 22 hat es der
     Bezugsgröße, um vernünftig zu handeln und eine eige-      ermüdend und erinnern gefühlt an Jungvögel in ihren           neue Eigentümer des Hauses geschafft, den Spagat zwi-
     ne Kultur zu entwickeln. Das gilt auch heute noch. Na     Nestern, an den Moment, wenn die Küken gefüttert              schen dem Missbrauch von Kultur und dem möglichst         Erst wird mit dem neuem „Galerie- und Szenekiez“ geworben, dann wird
     dann, so denke ich, hat der Sprengelkiez doch die op-     werden wollen. „Ach, wärest du doch dabei gewesen!“           größten Gewinn für sich hinzubekommen. Erst wird          der Milchmeergalerie im Hause nach Jahrzehnten der Arbeit zum Ende
                                                                                                                                                                                       des Jahres gekündigt. Tolles Ding!
     timale Größe für städtisches Zusammenleben und das        sollen diese Momentaufnahmen suggerieren. Das ist             mit dem neuem „Galerie- und Szenekiez“ geworben,
     Potential, echtes kulturelles Leben zu entwickeln.        oft unterhaltende Werbung und mehr Animation als              dann wird der Milchmeergalerie im Hause nach Jahr-
                                                               Kultur.                                                       zehnten der Arbeit zum Ende des Jahres gekündigt.
     Zuerst: Die amtlich geförderte Kulturarbeit in Mitte                                                                    Tolles Ding! Man kann zu den Betreibern der Milch-
     wirft einige Fragen auf. Meine Wahrnehmung ist, die       Verwaltung und Politik können kulturelles Leben eben          meergalerie stehen wie man will, aber wäre das Kon-
     vom Bezirk geförderten, über ganz Mitte verteilten kul-   nur begleiten, aber weder dauerhaft von oben etablie-         zept nicht schützenswert gewesen?                         Die Auflistung ist nicht vollständig, aber allen Projek-
     turellen Projekte sind in der Kategorie des Entertain-    ren noch Vorhandenes schützen. Einfach schon aus                                                                        ten ist gemeinsam, dass sie auf hohem persönlichen
     ment manchmal gut aufgehoben und auf eine Genera-         dem Grund, weil eine Kultur immer von innen aus ei-           So, nach so viel „Rumgeranze“ nun aber zur Kultur im      Einsatz beruhen, durch einen guten sozialen Zusam-
     tion zugeschnitten, die mit dem Internet aufgewachsen     ner Gruppe oder Gesellschaft erwächst. Ziel der Politik       Sprengelkiez, denn die ist für mich überschaubar und      menhalt getragen werden, und das in der Regel mit
     ist, die eher zum Minutenspaß neigt und Aufmerksam-       ist, so erscheint es im Moment, ein Image des „Immer          doch sehr vielfältig!                                     Substanz. Entstanden sind alle diese Projekte, weil
     keit erheischend leben will. Menschen, die in der Welt    etwas los!“ zu etablieren. Ob das bewusst geschieht, ist                                                                Menschen miteinander geredet haben und einander
     vervielfältigter digitaler Bilder leben und Algorithmen   noch nicht einmal klar. Kann man bei der Größe des            Es gibt immer noch Wedding Art, die Künstlergruppe,       kennen, statt sich nur bespielen zu lassen. Wie auf 'm
     den Wert einer Sache bestimmen lassen.                    Bezirks Mitte intelligente Entscheidungen treffen? Ja,        die sich dauerhaft in der Tegeler Straße etabliert hat.   Dorf eben. Der Fairness halber sei noch erwähnt, das
     Warum schreibe ich das? Weil es zu oft an der kultu-      kann man. Kann man kulturell vernünftige Entschei-            Im studio_Berten in der Torfstraße gibt es regelmäßig     der Bezirk über verschiedenste Programme, wie zum
     rellen Ernsthaftigkeit mangelt. Wenn Kinderspiele für     dungen treffen, ich weiß es nicht! Eine Frage bleibt:         Lesungen, organisiert von Christoph Berten und dem        Beispiel der Stadtteilkasse Wedding Zentrum hier und
                                                                                                                             Verein PAN. Poesie am Nordufer. Seit 15 Jahren wird       da einige Projekte finanziell, meist mit Sachkostenzu-
                                                                                                                             ein Lebendiger Adventskalender von Siemen Dall-           schüssen unterstützt.
                                                                                                                             mann organisiert und von den Anwohnern mitgetra-
                                                                                                                             gen. Eine der am längsten etablierten Gemeinschafts-      So, und damit schließe ich und gehe ab sofort wieder
                                                                                                                             aktionen im Sprengelkiez. Seinen Ursprung im Kiez         meinen eigenen „kulturellen“ Gedanken und Taten im
                                                                                                                             hat auch 2Tage Wedding, ein Konzept erstmalig initi-      Sprengelkiez nach! Ich muss auch noch einen Schmet-
                                                                                                                             iert 2016 von Andrea Krizsai von Nomad Store & Gal-       terling malen und im Winter ist doch das Licht so
                                                                                                 Verwaltung und Politik
                                                                                                                             lery, mit großartiger Unterstützung von Carsten Siebke    knapp.
                                                                                                 können kulturelles Leben    von stilbrand ® aus der Sprengelstraße 25. Ein Festival
                                                                                                 eben nur begleiten, aber    ganz ohne öffentliche Fördermittel. Noch gibt es den
                                                                                                 weder dauerhaft von oben    berühmten Ernst Voss mit seinem „Bei Ernst“, wenn
                                                                                                 etablieren noch Vorhande-   auch nur noch für wenige Tage. Es gibt ein Weddinger
                                                                                                 nes schützen.
                                                                                                                             Käseblatt, das kaum einer kennt, aber trotzdem regel-
                                                                                                                             mäßig erscheint und oft für Heiterkeit sorgt. Der Kiez-
                                                                                                                             bote erscheint Dank des Einsatzes von Narcisse Dja-
                                                                                                                             kam weiterhin regelmäßig. Waltraud Schulz-Paul und
                                                                                                                             Paula Stockmann kümmern sich um den Schulgarten
                                                                                                                             und bieten regelmäßig Bastelstunden im SprengelHaus
                                                                                                                             an. Dort gibt es auch den Intergalaktischen Kulturver-
                                                                                                                             ein mit seinen Raketengigs, regelmäßigen Konzerten
                                                                                                                             und anderen Veranstaltungen. Und im Ufercafé´ am
                                                                                                                             Nordufer gibt es seit neuestem einen Gesprächskreis
                                                                                                                             für Philosophen.

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"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Bilder aus dem Kiez                                                                                                                                                                                             Bilder aus dem Kiez
Ratgeber
Kiezleben                                                                                                                                                                                                                                                                Kiezleben
                                                                                                                                                                                                                                                                         Ratgeber

                                                             Foto: Claudia Schwarz

                                                                                                                                         Foto: Claudia Schwarz

                                                                                                                                                                                                                     Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Narcisse Djakam
     Im Herbst 2017 ging es im Nachbarschaftsladen im                                Bewegungsangebote gab es im November für Groß                               Am Freitag den 20.10.2017 fand ein Kiezspaziergang des Bezirksbürgermeisters unter dem Motto „Lebenswer-
     SprengelHaus bei den drei interkulturellen Fami­lien­                           und Klein im im Gymnastiksaal des SprengelHauses.                           te Nachbarschaften im Wedding“ statt. Die letzte Station war im SprengelHaus/Nachbarschaftsladen.
     nachmittagen u. a. um Masken bauen, Laternen und
     Sterne basteln.
                                                             Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                         Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                                                                                                     Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Narcisse Djakam
     Die Podiumsdiskussion in Rahmen der FeeFee-Kul-                                 Dr. Obermeyer und Huguette von TiBA im Gespräch                             Austausch, spielen und sich bilden steht immer im Mittelpunkt von „Informelles Lernen“ jeden Donnerstag im
     turwoche 2017 fand im SprengelHaus statt.                                       während der Kiezgespräches am 25.10.2017 im                                 Nachbarschaftsladen im SprengelHaus. Am 15.12.2017 war das erste „Globale Weihnachtfest“ im SprengelKiez.
                                                                                     SprengelHaus.
                                                             Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                         Foto: Narcisse Djakam

                                                                                                                                                                                                                     Foto: Janine Pfuhl

                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Janine Pfuhl
     Am 19.10. 2017 fand im Rahmen des Projektes                                     Im Rahmen das Projekt Wusuul –Ankommen fand                                 Am 18.10. fand der Markt der Ideen zum ersten Male unter der Regie des Runden Tisches Sprengelkiez statt.
     Wusuul ein Besuch im Berliner Abgeordnetenhaus                                  ein Erzählcafé am 11.12.2017 mit Teilnehmern des                            Wie in jedem Jahr konnten sich in den Räumen des Nachbarschaftsladens im Sprengelhaus Anwohner und die
     und ein Gespräch mit Tobias Schulze (Fraktion                                   Deutschkurses von Offene Tür e. V. statt.                                   zahlreichen Kiezakteure einen aktuellen Überblick über Initiativen und Angebote verschaffen oder andere über
     DIE LINKE) statt.                                                                                                                                           sich selbst informieren.

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"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Kiezleben                                                                                                                                                                                                                                                          Kiezleben

                                                                                                                                           Alles
                                                                                                                                           Oster
     Die (Um)Weltdetektive

     ABFALL-
     VERMEIDUNG                                                                                                                            Von Kiezkiesel
                                                                                                                                           Los geht‘s mit geklautem Titel. Das ist Absicht. Al-
                                                                                                                                           les Oster ist nämlich typisch Wedding. „Alles Wed-
                                                                                                                                           ding“ gibt’s schon als Fanzine, hochdeutsch Kiezlieb-
     Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an                                                                                 lingszeitung. Die zweite Ausgabe ist grad erschienen.
     den vorletzten Artikel der Umweltdetektive. Darin
                                                                  Das erste                                                                Knallbunt, frech, unkonventionell, Kieztipps in alten
     ging es um den Müll im Sprengelpark und dass man
                                                                    PREN G ELK IE Z REPAIRCAFÉ                                             Bilderrahmen, sympathische Lobhudelei für Sprengel-
     diesen richtig trennen sollte und ihn vor allem nicht        S                                                                        spezis wie Siemen Dallmann, Ernst Voss, Klaus Wolfer-
                                                                                              s
     neben den Mülleimer schmeißen sollte. Doch wir wur-           im SprengelHau                                                          mann (†) und Co. Allesamt verliebt in den Wedding.
     den glücklicherweise eines Besseren belehrt von Herrn                                                                                 Und umgekehrt. Logisch, Wedding geht nicht ohne
     Schnell. Er hatte uns eine Mail geschickt und sich dazu      › Donnerstag, den 22.03.2018                                             die beinharten Kiezperlen, die überall mitwuseln.        Vor dem Sonntagsgottesdienst noch ein schnelles Kaffeekränz-
     bereiterklärt, uns ein Interview zu geben.                   › 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr                                                Auch nicht ohne Sprengelkochclub, Ernsts Gästehaus,      chen. „Willste auch n‘ Kaffeeee?“ ruft Detlef quer durch die
                                                                                                                                                                                                    Osterkirche. „Na klar“, gibt jemand zurück.
                                                                                                                                           BioFrüchtchen und kreative Kiezer.
     Zur Person: Herr Schnell wohnt im Kiez, arbeitet seit        Ihr seid alle herzlich willkommen.                                       Ein paar von denen schließen sonntags auf. Die Kir-
     30 Jahren im Müllgeschäft, ist derzeit Hochschulleh-         Es gibt selbstgebackene Kuchen und Kaffee,                               chentür knarrt. Kurz streift ein Blick nach drinnen in   Irgendwann steht jemand wieder auf, trägt Scheren,
     rer der SRH Hochschule Berlin und unterrichtet dort          Werkzeuge, sowie Zeit zum Reparieren und                                 die Osterkirche. Der in die Jahre gekommene Schall-      Kleber und Stifte in die Plauderecke, wo jeden Sonn-
     „waste management“. Womit wir beim Thema wären:              Erfahrungsaustausch.                                                     schluckteppich liegt noch, Jesus hält Maria Magdalena    tag Kinderkirche anfängt, während Eltern schön aus
     Jeder ist nur noch auf Konsum und Wegwerfen statt                                                                                     wie immer auf Abstand, drei essen an der Kirchenwand     dem Gesangsbuch singen, zusammen mit Roberts
     reparieren und Müllbeseitigung getrimmt. Handys                                                                                       zu Abend. Licht geht an im Kirchenbüro und der Kir-      und Uwes Orgel. Und Pfarrer Thilo Haaks Predigt lau-
     werden so programmiert und verbaut, dass sie nach 2        Bis dies (hoffentlich) weiter realisiert wird, kann jeder                  chenküche. Kurz darauf blubbert es in der Höllenma-      schen.
     oder 3 Jahren kaputtgehen, obwohl meist nur eine Si-       etwas tun, z.B. beim Einkaufen keine Tüten für das                         schine, aus der nachher Kaffee duftet und in Kannen      Eine Stunde gehört dem ganz großen Chef, der allen
     cherung oder der Akku kaputt ist. Kaum jemand hat          Obst und Gemüse benutzen und weniger verpack-                              rinnt. Vorausgesetzt, der Ausgusshahn ist zugedreht.     ne Menge zu erzählen hat. Wie das geht, glücklich zu
     mehr die Fähigkeit, ein elektrisches Gerät zu reparie-     te Lebensmittel/Gegenstände kaufen oder eben ins                           Sonst gibt’s schon vorher eine schöne Schweinerei.       sein, auch wenn ringsum nicht alles läuft, wie es soll.
     ren. In anderen Ländern gibt es das Problem, dass all      Repair-Café gehen, das es bald im Sprengelhaus geben                       Gabi und Gabi, Leo, Renate, Christa, Andreas, Det-       Wieso er es prima findet, mit anzupacken, wenn ir-
     der Müll, der anfällt, einfach auf Müllkippen landet       wird.                                                                      lef, Hartmut und wie sie alle heißen platzieren Tassen   gendwem was fehlt. Wie dufte das ist, dass jeder für ihn
     und dann verbrannt wird. Die Devise sollte lauten:                                                                                    und Teller auf den Ostertischen vor der Gott sei Dank    eine Kiezperle ist, egal, welches Auto vor der Tür steht.
     Müllvermeidung statt wegwerfen.                            Ja, wir wollen gemeinsam mit Herrn Schnell ab März                         nicht ausrangierten Kirchenbank, garniert mit Serviet-   Und dass jeder kommen kann zu ihm, nicht nur sonn-
                                                                2018 ein Repair-Café im SprengelKiez gründen. Alle                         ten und Keksen, deren Vorrat unerschöpflich zu sein      tags, wenn‘s brennt oder das Herz pumpt.
     Aber wie können wir etwas für die Müllvermeidung           Interessierten sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu                   scheint. Ab und zu lockt auch Selbstgebackenes. Det-     Gott kommt übrigens auch immer, sonntags, setzt sich
     tun? Zum Beispiel, indem man Repair-Cafés ins Leben        melden.                                                                    lef kehrt Laub vor der Kirche, Gabriele Sawitzki zupft   auf einen Stuhl mit blauem Kissen, staunt, was der
     ruft, in die die Leute ihre kaputten Geräte bringen kön-                                                                              Weinlaubzweige aus dem Kehricht, dekoriert damit         Kiezpfarrer da so über ihn sagt. Zieht mal die Augen-
     nen, und diese Geräte werden dann von Leuten repa-         Wir danken Herrn Schnell für das Interview und seine                       originell die Kirchenkaffeetafel.                        brauen hoch oder lacht in sich hinein. Und Gott pro-
     riert, die wissen, wie es geht. Man hatte früher in der    guten Denkanstöße und freuen uns auf die weitere Zu-                       Vor dem Sonntagsgottesdienst noch ein schnelles Kaf-     biert, wie gut sich das auf der Kanzel steht. 'Könnte ich
     DDR auch einen Pfand auf Gläser, in denen Gemüse           sammenarbeit.                                                              feekränzchen. „Willste auch n‘ Kaffeeee?“ ruft Detlef    eigentlich auch mal machen hier, inkognito', denkt er.
     eingelegt war, um ständige Neuproduktionen von Glä-                                                                                   quer durch die Osterkirche. „Na klar“, gibt jemand       Dann schmunzelt er, steigt wieder runter, spaziert um
     sern zu vermeiden. Außerdem könnte man Lebensmit-                                                                                     zurück. Dann sitzen sie am runden Tisch, Geschirr-       den Altar herum, schaut den Lektoren Daniel und Hei-
     telläden unterstützen, die überhaupt keine Verpackun-       Willst du in unserem Team mitmachen?                                      tücher an den Stuhllehnen im Rücken, einfach so,         ner und den Lektorinnen Mandy und Christiane über
     gen benut230an kann dann selbst Beutel und Gläser                                                                                     keinen stört‘s. Irgendwer erzählt, was los war in der    die Schulter, spielt mit dem kleinen August, der lieber
                                                                 Schreibe uns einfach eine Mail unter
     von zu Hause mitbringen und die Lebensmittel im La-                                                                                   Woche, was noch keiner weiß, bei wem was klemmt.         herumläuft statt stillzusitzen. Meine Osters, ich mag
                                                                 umweltdetektive@kiezbote.org!
     den umfüllen. Es gibt in Berlin einen solchen Laden,                                                                                  Die anderen hören zu, mal lacht einer, oder eine         euch, flüstert Gott leise.
     das „original Unverpackt“, original-unverpackt.de.         (Um)Weltdetektive: Svea, Tayuru, Bamafa, Bamussa, Mariam, Oumoul, Miriam   wischt sich die Augen.

16    Text: Svea Hennings, Foto: Narcisse Djakam                                                                                                                                                    Text und Fotos. Siemen Dallmann                                      17
"Und nun die Jahresthemen - Ausgabe 4 | 2017 Dezember - KIEZBOTE
Die (Um)Weltdetektive
                                                                                                                                                                                                    Veranstaltungen in unserem Kiez                        Interviewprojekte im Kiez, Artikel verfassen, Hausauf-
Vermischtes                                                                                                                                                                                                                                                gaben machen, gemeinsam internationale Gerichte ko-

Kultur
                                                                                                                                                                                                                                                           chen, über bewegende Themen sprechen, Spaß haben.
                                                                                                                                                                                                    Veranstaltungen im SprengelHaus,                       Jeden Donnerstag, 16:00 – 18:00 Uhr

     Fotoausstellung                                                    ’Offenbarungen von
                                                                                                                                                                                                    Sprengelstr. 15, 13353 Berlin                          Willst du mitmachen? umweltdetektive@kiezbote.org

     von Eugênio Barboza und                                                 Nhanderu                                                                                                               Runder Tisch SprengelKiez – Vorbereitungstreffen
                                                                                                                                                                                                    Jeden ersten Dienstag im Monat, 14…:00 – 16…:00 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                           Veranstaltungen im Wedding
                                                                                                                                                                                                                                                           Tanz-Kurs für Kinder ab 12 Jahren
     Paola Mallmann (Brasilien)                                                                                                                                                                     Kiezbotenfrühstück und Schreibwerkstatt                Studiobalu

     15.12. 17 – 13.01.18
                                                                                                                                                                                                    Jeden dritten Mittwoch im Monat, 11…:00 – 13…:00 Uhr   Es wird getanzt mit Stilen von Jazz über HipHop bis
                                                                                                                                                                                                                                                           Modern Dance. Choreografien werden kreativ gestaltet.
                                                                                                                                                                                                    Sprechstunde der Kontaktstelle                         Anmeldung unter info@studiobalu.de
                                                                                                                                                                                                    PflegeEngagement Mitte                                 oder 030 8853 0290
     Am Freitag, 15.12.2017 um 18 Uhr fand die Eröffnung                                                                                                                                            Dienstags, 14…:00 – 15…:30 Uhr und nach Vereinbarung   Weitere Infos unter www.studiobalu.de
     der Foto-Ausstellung „Offenbarungen von Nhande-
     ru“ statt. Die Aktion wurde von der ehrenamtlichen                                                                                                                                             Historischer Tanz                                      Neues Sprachcafé im Wedding
     Nachbarschaftsinitiative PAN. Poesie Am Nordufer,                                                                                                                                              mit Oliver H. Herde                                    Wedding.hilft
                                                                                                                                                                                                    montags, 18…:00 – 20…:00 Uhr (2. OG)

                                                                                                                                                                             Foto: Paola Mallmann
     organisiert.                                                                                                                                                                                                                                          Miteinander unterhalten, gemeinsam kochen, ein-
     Die ausgewählten Fotos wurden 2016 während der                                                                                                                                                 mittwochs, 16…:00 – 18…:00 Uhr im Gymnastiksaal        kaufen, Spiele spielen, Filme schauen, Hausaufgaben
     Durchführung des Kulturprojektes „Nhemonguetá                                                                                                                                                                                                         machen, Themenabende veranstalten …
                                                                 Fotoausstellung von Eugênio Barboza und Paola Mallmann (Brasilien)                                                                 Spielabend, macht viel Spaß und kostet nix!
     – Die gesungenen Weisheiten der Guarani-Indianer“                (15.12.17 – 13.01.18) Eröffnung am 15.12.2017 ab 18:00 Uhr                                                                                                                           Olof-Palme-Zentrum, Demminer Straße 28
                                                                                                                                                                                                    mit Oliver H. Herde
     aufgenommen. Der Blick ist auf die Siedlungen Itapuã,
                                                                  im studio_Berten · Torfstr. 11 · 13353 Berlin · Tel.: 6 51 37 05 · caberten@aol.com
                                                                                                                                                                                                                                                           Jeden Donnerstag von 19:00 – 21…:… 00 Uhr

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Weitere Termine auf eurer Webseite: kiezbote.org
                                                                                                                                                                                                    Jeden zweiten Mittwoch im Monat, ab 19…:00 Uhr
     Estiva und Cantagalo gerichtet – ganz in der Nähe von      Die ausgewählten Fotografien sind 2016
                                                                während der Durchführung des Kultur­
                                                                                                                    Zwei Teilnehmer/innen des Projektes
                                                                                                                   werden bei der Ausstellungseröffnung
                                                                                                                                                                                                                                                           Gemeinsam gegen Rassismus –
     Porto Alegre im Süden Brasiliens.                          projektes:                                    anwesend sein. Sie werden die Fotos vor­                                              Kraft- und Balancetraining | Sturzvermeidung           das SprengelHaus macht mit!
                                                                „Nhemonguetá – Die gesungenen                 stellen und poetische Texte von indigenen

     Zwei Teilnehmer/innen des Projekts waren anwesend          Weisheiten der Guarani-Indianer“
                                                                in der Nähe von Porto Alegre im Süden
                                                                                                                     Menschen (in deren Sprache) lesen.
                                                                                                                Y Sa Lo, Schauspielerin, Künstlerin, wird
                                                                                                                                                                                                    mit Oya Ramadan                                        BDB e. V. / GiS e.V. – Projekt „Wusuul – Ankommen“
     und haben die Ziele und erreichte Wirkungen des Pro-
                                                                Brasiliens entstanden.                                diese Texte auf Deutsch vortragen.
                                                                                                                                                                    Foto: privat                    dienstags, 13…:00 – 14…:30 Uhr im Gymnastiksaal        SprengelHaus – Aktionstag im Rahmen der Internatio-
     jektes erläutert. Die Schauspielerin Y Sa Lo hatte auf                 Eintritt frei – Spende möglich
                                                                                                                                  Mit freundlicher Unterstützung durch:
                                                                                                                                                                                                    Nähkurs                                                nalen Wochen gegen Rassismus am 21.03.2017
     deutsch Texte der Guarani-Indianer gelesen.                 pan. poesie am nordufer. Im Wedding.
                                                                                                                                                                                                                                                           von 15:00 – 21…:… 00 Uhr,
                                                                      Kunst, Literatur und Migration.
                                                                            Eine interkulturelle Nachbarschafts­                                                                                    Jeden ersten Samstag im Monat, 10:00 – 13:00 Uhr
                                                                            initiative zum Mitmachen.
                                                                                                                                                                                                    Kontakt: Clara Moscoso, 0152. 446 3354,                Veranstaltungsraum, Quergebäude, 2. OG |
                                                                                                                                                                                                    peruinka4u@yahoo.de                                    Bildergalerie, Filme, Vortrag, Imbiss, Workshop,
                                                                                                                                                                                                                                                           Kiezgespräch
                                                                                                                                                                                                    Erste Hilfe Kurs für den Führerschein
                                                                                                                                                                                                                                                           Trickfilmlabor
                                                              Gewinnspiel                                                                                                                           Erste Hilfe Station
                                                                                                                                                                                                    Jeden Sonntag von 10:00 – 18:00 Uhr, abwechselnd in
                                                                                                                                                                                                                                                           Interkulturelles Jugend- und Familienzentrum
                                                                                                                                                                                                                                                           „Schalasch“
                                                              Schreibt uns, wo im Kiez das                                                                                                          Deutsch und Englisch
                                                                                                                                                                                                                                                           Freitags von 17:00 – 18…:15 Uhr für Kinder ab 9 Jahren

                                                              Foto aufgenommen wurde!                                                                                                               Gemeinsam lesen und darüber reden
                                                                                                                                                                                                    mit Anneliese App
                                                                                                                                                                                                                                                           in der Lindower Str. 18
                                                                                                                                                                                                                                                           mitte@schalasch.de / 030 285 99 485
                                                                                                                                                                                                    mittwochs, 16:00 – 17:30 Uhr
                                                              Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir das
                                                              Buch „Projekt Caniron – Gefahr für Asgard“ von Oli-                                                                                   Deutsch-Elternkurse
                                                              ver H. Herde (Informationen zur Reihe:                                                                                                Mit der Elternakademie der VHS Berlin Mitte
                                                              ohher.de/PC.htm) sowie einen Gutschein über                                                                                           montags und donnerstags, 9:00 – 12:15 Uhr
                                                              10 Euro für die Kneipe „Nachtschwärmer bei Ernst“.                                                                                    Deutsch mit Lust und Laune für alle                    „Ruine Burgsdorfstraße 1“
                                                                                                                                                                                                    mit Christiane Teichner-Diabaté, Offene Tür e. V.      Ein Haus steht leer, droht einzustürzen. Trotz gras-
                   Einsendeschluss: 16.03.2018                Mail an:                                                                                                                              dienstags, 16:00 – 18:00 Uhr                           sierender Wohnungsnot in der Stadt kann der Staat
                                                              redaktion@kiezbote.org                                                                                                                                                                       den privaten Eigentümer, der das Haus seit Jahren
                                                              oder                                                                                                                                  Frühstück am Montag                                    absichtlich verfallen lässt, nicht enteignen und neuen
                                                              Postkarte an:                                                                                                                         mit Andrea Krüger und Sylvia Brodalla                  Wohnraum schaffen. Statt dessen wird auf Kosten der
     Das Foto in der vorigen Ausgabe                          iNTEGRiTUDE e. V.                                                                                                                     montags, ab 10:00 Uhr                                  Allgemeinheit die Straße gesperrt. Was darf privates
                          Das Foto in der vorigen Ausgabe     Sprengelstr. 15,                                                                                                                                                                             Eigentum im Kapitalismus noch alles?
                                                                                                                                                                                                    Gemeinsames Mittagessen
                          wurde in der Sprengelstraße 39      13353 Berlin
                                                                                                                                                                                                    NachbarInnen kochen für NachbarInnen                   Gerhard Hagemeier
                          aufgenommen. Zu sehen sind                                                                                                                                                mit Siemen Dallmann
                          Figuren im Giebel des neu reno-                                                                                                                                           mittwochs, ab 12:00 Uhr, Unkostenbeitrag: 3,30 €       Mach mit!
                          vierten Vorderhauses.                                                                                                                                                                                                            Wenn du auch interessante kurze Anregungen hast,
                                                                                                                                                                                                    Kiezfrühstück – Tauschring Brunch                      sende sie an die Kiezbotenredaktion!
                                                                                                                                                                                                    mit Rafael Salamanca, Tauschring Berlin-MitteJeden     redaktion@kiezbote.org
18   Fotos: Oliver H. Herde                                                                                                                                                                         letzten Sonntag im Monat, 11…:30 – 14…:00 Uhr          Die im „Einwurf “ veröffentlichten Texte geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.   19
Neues vom Runden Tisch Sprengelkiez

                             Großes Engagement 2017:
                          Runder Tisch zieht positive Bilanz
     Eine positive Bilanz des ersten Jahres nach dem Ende     Viele Impulse beim Markt der Ideen
     des Quartiersmanagements zog der Runde Tisch             Gut besucht war der Markt der Ideen, der am 18.
     Sprengelkiez in seiner letzten Sitzung im November       Oktober von 17 bis 21 Uhr im Nachbarschaftsladen
     2017. Das Highlight des Jahres war das große Netz-       des SprengelHauses stattfand. Neben vielen Nachbarn
     werktreffen „Markt der Ideen“, das im Oktober erst-      waren auch zahlreiche Initiativen wie Zwischensta-­
     mals vom Runden Tisch veranstaltet wurde.                tion e. V., Wir gestalten e. V., Stadtteilkoordination
                                                              Wedding-Zentrum, Schillerbibliothek, Red Solidari-
     Das Plenum traf sich 2017 insgesamt sechs Mal jeweils
                                                              dad Patria Grande, Schalasch, Mieterberatung Wed-
     am 3. Mittwoch des Monats im SprengelHaus, im Juni
                                                              ding, Projekt Wusuul – Ankommen, Ostseeplatz e G,
     war Bezirksstadtrat Gothe zu Besuch. Hinzu kamen
                                                              Wahlkreisbüro MdA Schulze, nebenan.de, NARUD
     ein Themenabend „Erfolgreich in der Schule“, ein Kiez-
                                                              e. V., Himmelbeet gGmbH, Fürst–Donnersmarck–
     gespräch zu Rassismus, ein Kiezspaziergang zum Ge-
                                                              Stif­tung, BI Brüsseler Kiez und Aktiv im Kiez e. V. zu
     dächtnistraining, ein Wahlforum mit Bundestagskan-
                                                              diesem Netzwerktreffen gekommen.
     diat_innen für Mitte und der Markt der Ideen. In den
     Plenumssitzungen wurde auch aus der Stadtteilvertre-     Es gab sowohl das beliebte Speed-Dating, beim dem
     tung mensch.müller, dem Kiezplenum Sparrplatz und        die Teilnehmer_innen in kurzer Zeit mehrere Projek-
     dem Sprengelkiezfonds berichtet.                         te kennenlernen konnten, als auch die Suche-Biete-
                                                              Wand, auf der sich die Projekte vorstellen konnten.
     2018 will sich der Runde Tisch erneut zu elf Sitzungen
                                                              Der Kiezbote, der Sprengelkiezfonds und der Runde
     bzw. Veranstaltungen treffen. Ein Schwerpunktthema
                                                              Tisch wurden kurz vorgestellt, im Speakers Corner
     soll die Wohnsituation im Kiez sein, dazu soll es eine
                                                              zeigte Uwe Bressem das druckfrische neue Sprengel-

                                                                                                                         Text: Gerhard Hagemeier, Illustration: Sören Tang Bertelsen
     große Veranstaltung und einen regelmäßigen Aus-
                                                              kiezfanzine „Alles Wedding“. Ein Buffet sorgte für das
     tausch auch mit Initiativen im Umfeld geben. Stadtrat
                                                              leibliche Wohl der über 50 Anwesenden.
     Gothe soll erneut eingeladen werden.
                                                              Fünf Kurzbeiträge im Gymnastiksaal beschäftigten
     Zum Thema Verkehr soll die Bezirksstadträtin Sabine
                                                              sich mit dem Thema „Wohnen im Sprengelkiez“. Die
     Weißler an den Runden Tisch gebeten werden. Außer-
                                                              Fürst-Donnersmarck-Stiftung mit Standort Nordufer
     dem will sich der Runde Tisch erneut an den Interna-
                                                              6b, die Zwischenstation e. V., die Stadtteilvertretung
     tionalen Wochen gegen Rassismus im März beteiligen.
                                                              mensch.müller, die Mieterberatung Wedding und die
     Der Runde Tisch und der Kiezbote wurden                  Ostseeplatz eG – „Gemeinschaftswohnen im Wedding“
     2017 durch FEIN (Freiwilliges Engagement in              mit Neubau in der Lynarstraße beleuchteten die Si-
     Nachbarschaften)-Mittel gefördert. Für 2018 wur-         tuation aus ihrer Sicht. Es zeigte sich, dass der Bedarf
     de erneut ein Antrag beim Bezirk Mitte gestellt.         an Information, Beratung und öffentlicher Diskussion
                                                              sehr groß ist.

        ANSPRECHPARTNER FÜR DEN RUNDEN TISCH: Siemen Dallmann, info@runder-tisch-sprengelkiez.de

     Ein Projekt gefördert durch:                                                                  Herausgeber:

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