Update - Schöne neue Welt - KJW Süd
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Informationen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der EmK update 1.18 / November 2018 Weiterbildung Das neue Schulungskonzept des KJW Süd Seite 18 Schöne Personalwechsel neue Welt Neue Mitarbeiter*innen im KJW Süd Seite 22, 24
up VORWORT Toleranz Pastor Jörg Hammer Leiter des Kinder- und Jugendwerk Süd Der Dichter Kurt Tucholsky hat gesagt: „Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat.“ Das gefällt mir. Weil diese Definition nicht mit jhammer@emk-jugend.de dem berühmten moralischen Zeigefinger daherkommt. Und weil sie keine eindeutige Lösung präsentiert. Sondern mich stattdessen be- wusst verunsichert. Tucholsky sagt, dass das der Anfang von jeder Form von Toleranz ist: Verunsicherung. Ich kann mir dann nicht mehr so sicher sein, ob ich wirklich im Recht bin, ob ich eine Sache richtig verstanden habe, ob mein Weg der einzig gangbare ist. Was dazu führt, dass ich weniger festgelegt bin in meiner Auffassung. Toleranz bedeutet in diesem Sinne: Ich gestehe dem anderen min- destens so viel Recht zu wie mir. Ich unterstelle, dass er der Wahrheit mindestens so nahe ist wie ich. Und deshalb schaue ich auf ihn und seine Meinung mit Respekt und Sympathie. Das Wort Toleranz ist in den letzten Jahren bei uns zu einer Art Mode- wort verkommen. Überall wird Toleranz eingefordert. Wenn Kinder schlecht erzogen sind und mir auf der Nase herumtanzen, was ich hin und wieder erlebe: dann soll ich doch ein bisschen tolerant sein. Wenn mir jemand auf eine Nachricht nicht antwortet, und ich warten muss, bis ich endlich alle Rückmeldungen zusammen habe, heißt es: „Stell’ dich nicht an, ist doch nicht so schlimm.“ Mit Toleranz hat das aber nichts zu tun, finde ich. Das ist einfach schlechtes Benehmen, schlech- ter Stil. Mein Vater konnte dazu sagen: „Ich muss nicht alles hinneh- men.“ Und er hat gemeint: Es gibt Spielregeln, die unser Miteinander regeln. Überall, wo Menschen zusammenleben, gibt es solche Regeln. Andernfalls müsste man immer wieder bei Null anfangen, wenn es da- rum geht, gemeinsam etwas zu tun. Wenn trotzdem einer aus der Spur läuft, dann nützt Toleranz nichts, dann braucht es einen, der den Mund aufmacht und das Gemeinsame einfordert. Toleranz kommt dort ins Spiel, wo es nicht um die Selbstverständlich- keiten geht. Der Bereich der Religion, des Glaubens ist dafür ein gutes Beispiel. Ich muss als Christ tolerieren, dass ein anderer Mensch ande- res glaubt als ich. Gerade für das Gespräch unter den Religionen und auch für das Gespräch unter uns ist das wichtig. Ich muss dazu meinen Standpunkt nicht aufgeben. Ich darf beharren, dass ich meine Über- zeugung für wahr halte, soweit ich das mit vernünftigen Argumenten belegen kann. Aber ich muss dem anderen genau das Gleiche zugeste- hen, ohne irgendeinen Abstrich. Und das geht am besten, wenn ich bei mir den letzten Zweifel nicht leugne, sondern den Gedanken aus- halte: Der andere könnte doch Recht haben. Impressum Evangelisch-methodistische Kirche T: 0711 860068-0 Verantwortlich: Jörg Hammer Druck: Printzipia, Kinder- und Jugendwerk Süd F: 0711 860068-8 Layout & Satz: Philipp Düll Max-von-Laue-Str. 31, 97080 Würzburg Giebelstr. 16 kjwsued@emk-jugend.de Titelbild: HQuality - www.shutterstock.de Redaktionsschluss update 1.19: 70499 Stuttgart sued.emk-jugend.de Auflage: 2500 1. Februar 2019 2 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
INHALT up Inhaltsverzeichnis Vorwort, von Jörg Hammer ................................................................................................................................................... 2 Das Interview auf Seite 4, mit Anne Sochocki .......................................................................................................................... 4 Thema Brave new world – schöne neue Welt, von Klaus Schmiegel .......................................................................................................... 6 Arbeit mit Kindern Netzwerk Trampolin / Praxistag............................................................................................................................................. 13 Zeltstelle / Zeltlager & Kinderfreizeiten / Godly Play ................................................................................................................. 14 Rückblick: KIKO & miniKIKO ................................................................................................................................................. 15 HOPPLA / Drachentag ......................................................................................................................................................... 16 WesleyScouts Burgenhajk / Maiwanderung / Südcamp / Termine .................................................................................................................. 20 Jugend / Teenager Wilder Süden.................................................................................................................................................................... 22 NEXT / Chrysalis / BUJU...................................................................................................................................................... 24 Missionarische Jugendarbeit JAT ................................................................................................................................................................................ 26 Freiwillige Soziale Dienste FSJ / BFD ........................................................................................................................................................................ 22 Verwaltung Juleica ........................................................................................................................................................................... 27 Internationales EMYC Ratstagung in Prag.................................................................................................................................................... 23 Personen Neu im KJW / Verabschiedungen .......................................................................................................................................... 24 Stellenauschreibungen BFD im KJW? .................................................................................................................................................................... 23 Kontakt Kinder- und Jugendwerk Süd Sekretäre / Sekretärinnen Spenden für die Arbeit Geschäftsstelle Stuttgart Annette Gruschwitz 06421 1832272 mit Kindern und Jugendlichen Giebelstr. 16 Ingo Blickle 07062 3222 Kinder- und Jugendwerk Süd 70499 Stuttgart Karin Toth 06232 5003049 IBAN: DE80 5206 0410 0000 4102 33 BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank Zentrale 0711 860068-0 Tanja Hogenacker 0711 860068-1 Andreas Schwörer 0711 860068-2 Jörg Hammer 0711 860068-3 Referentin für Religionspädagogik Carina Kirschmer 0711 860068-4 Karin Toth 06232 5003049 Anne Sochocki 0711 860068-5 Referent für WesleyScouts Klaus Schmiegel 0711 860068-6 Andreas Heeß (Hägar) 07258 8804 update 1.18 – sued.emk-jugend.de 3
up PERSONEN - INTERVIEW AUF SEITE 4 » Ich liebe es, mit Jugendlichen und jungen Anne Sochocki Erwachsenen zusammenzuarbeiten, von Ihnen Referentin „Freiwillige Soziale Dienste“ zu lernen und sie ein Stück ihres Lebens zu im Kinder- und Jugendwerk Süd begleiten. « asochocki@emk-jugend.de An dieser Stelle steht ein Interview mit Personen aus unserer Kirche, bevorzugt aus dem Bereich der Arbeit mit Jugendlichen, Teenagern und Kindern. Allen Personen werden (fast) dieselben Fragen gestellt. Zur Person ... und in der Geschichte (mal abgesehen von Jesus...)? Wie viele Jahre hast du auf dem Buckel? Alle, die uns zeigen wie es nicht geht! Denn durch Sie haben wir die Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt 34 Jahre „auf dem Buckel“. Möglichkeit zu lernen und Ihre Spezies kleiner werden zu lassen. Ist deine Schuhgröße größer oder kleiner als dein Alter? Deine Lieblings-Musik, oder –Film oder –Landschaft? Meine Schuhgröße ist Gott sei Dank größer als mein Alter, sonst wür- Ich denke zu mir passt ganz gut der Spruch: „Kopfhörer auf … Musik de es auch zu ziemlichen großen statischen Problemen kommen. ;-) an … Welt aus! Die Auswahl der Musik hängt dann von der Stimmung ab! Welche deiner Stärken nutzt anderen Menschen am meisten? Ich denke, dass meine Empathie und mein ausgeprägter Gerechtig- Welchen Roman kannst du für andere zur Lektüre empfehlen? keitssinn anderen Menschen nutzen kann. Ich lese nur, wenn ich muss … Fachbücher könnte ich einige empfeh- len. ;-) Romane leider Fehlanzeige! Wobei entspannst du dich am besten? Hund an die Leine … Sonne … Wind … Natur …, macht den Kopf wieder frei! Kirche Auf welchen Traum, den du dir erfüllt hast, Was gefällt dir an der EmK am besten? blickst du mit besonders viel Stolz oder Dass es für die verschiedenen Gemeinden Dank zurück? viel Raum zur freien Ich habe 2010 ein halbes Jahr in Brasilien ge- Gestaltung und Ausrichtung gibt. lebt und gearbeitet und bin total dankbar für die vielen Erfahrungen die ich dort sammeln Und was am wenigsten? durfte. Das hat meinen Blick auf Menschen, Ich mag sehr die basisdemokratische Struktur auf Zusammenleben und Gesellschaft, vor al- der EmK, kann mich aber nur ganz schwer mit lem aber auf „scheinbar“ unlösbare Schwie- der dadurch verbundenen Langsamkeit vieler rigkeiten nachhaltig verändert. Prozesse abfinden. Gibt es ein Hobby, das du gut mit deiner Wie würdest du die vier wichtigsten Ele- neuen Aufgabe im KJW – die Freiwilligen- mente deines Glaubens umschreiben? dienste verbinden kannst? Welche Akzen- Liebe … Gnade … Hoffnung … und Zweifel te willst du da setzen? Ich habe jetzt mit dem Klettern angefangen und lerne auch endlich Wenn du jetzt Gott begegnen würdest: Klavier spielen. Ich hoffe, dass ich dies auch in meinen Seminaren Was wäre die erste Frage, die du ihm stellen würdest? einbringen kann. Möchtest du ´nen Kaffee? Könnte länger dauern! Lieblinge Welt Wie lautet dein Lieblings-Bibelvers? Wo bist du außerhalb deines Berufes aktiv? 1. Korinther 16, 13 & 14: Ich mache nebenberuflich eine Weiterbildung in Systemischer Bera- „Seid wachsam und steht fest im Glauben! Seid entschlossen und tung und arbeite ehrenamtlich im H3 in Metzingen mit. stark! Bei allem, was ihr tut, lasst euch von der Liebe leiten.“ Was wünschst du dir für die Welt, in der wir leben? Wer ist deine Lieblingsgestalt in der Bibel? Das wir weiterhin aus unserer Geschichte lernen und dankbar sind Da gäbe es bestimmt einige, die man nennen könnte, aber ich würde für das, was wir jeden Tag aufs Neue geschenkt bekommen! mich für Josef entscheiden. Fotos: Privat 4 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
PERSONEN - INTERVIEW AUF SEITE 4 / NEXT up Wie erlebst du die “heutige Jugend“? Als wahnsinnig interessiert, offen und das Leben liebend! Andererseits aber auch konfrontiert mit vielen Herausfor- derungen und Anforderungen der Gesellschaft! Ich liebe es, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen- zuarbeiten, von Ihnen zu lernen und sie ein Stück ihres Lebens zu begleiten. Was würdest du durchsetzen, wenn du Bundeskanzlerin wärst? Abschaffen der „Zwei-Klassen-Medizin“, Gerechtes Lohnniveau für alle, Verbot von Waffenhandel in Krisengebieten und ich würde den Betreuungsschlüssel der Bundestagseigenen KiTa zum Maßstab machen … es gibt viel zu tun! up Das Interview führte Gebhard Böhringer facebook.com/next-emk.de instagram.com/next-emk.de/ imagine what is 2019 8. – 10. Beruf oder Berufung, sinnvoll oder sinnentleert, lau- fen lassen oder mitgestalten? Der Berufungskongress NEXT 2019 ist offen für jungen Menschen ab 16 Jahren, die suchen, finden und aufbrechen wollen. Mehr Infos auf www.next-emk.de Februar Evangelisch-methodistische Evangelisch- Kirche in der Schweiz methodistische Kirche in Österreich Deutschland Veranstaltungsort: Christkönigshaus · Paracelsusstraße 89 · 70599 Stuttgart update 1.18 – sued.emk-jugend.de 5
THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT up »FASZINIEREND« „Faszinierend“ empfand ich es als Kind (Jahrgang 1976), wenn Cap- tain Kirk in der Fernsehserie „Star Trek - Raumschiff Enterprise“ mit Hilfe des Kommunikators seinen ersten Offizier Spock kontaktierte, egal wo er sich gerade auf dem Raumschiff Enterprise befand. Eben- so faszinierend war für mich die Sprachsteuerung des Computers an Bord des Raumschiffes, wenn Kirk sagte: „Kirk an Computer. Eintrag ins Logbuch…“. Oder das sogenannte „holografische medizinische Notfallprogramm“ des Raumschiffes USS Voyager1, das als Medizine- rersatz des Raumschiffes diente – einfach „faszinierend“. Das war in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Da- mals waren solche technischen Möglichkeiten nur als Fikiton oder Science-Fiction denkbar. William Shatner als Captain James T. Kirk Im Jahr 2018 sind die beiden ersten Technologien aus der Science-Fic- © By NBC Television (eBay itemphoto frontpublicity release) tion-Serie „Star Trek“ (die im 23. Jahrhundert spielt) eine Selbstver- [Public domain], via Wikimedia Commons ständlichkeit in unserem Alltag. Das Smartphone als zentrale Kommu- nikationsplattform ist nicht mehr aus unseren Händen und unserem hat sich durch die Digitalisierung und Technologisierung unserer Alltag wegzudenken. Vor über zehn Jahren startete der Siegeslauf der Gesellschaft verwandelt und sie hält auch Einzug in die entferntes- Smartphones durch das erste iPhone von Apple. Und „Siri“, „Alexa“, ten Regionen der Welt. Selbst im vermeintlichen Nirgendwo zwi- „OK Google“ etc. geben uns per Sprachbefehlen Antworten auf unsere schen Malawi und Mosambik, wunderte ich mich als Missionar, wie Fragen. Die Technologie der Holografie ist zwar noch nicht so weit gut doch das Mobilfunknetz in dieser abgelegenen Region funktio- fortgeschritten, aber immerhin erschien der französische Präsident- nierte und wie die Menschen dort selbstverständlich ihre Mobiltele- schaftskandidat Jean-Luc Mélenchon 2017 auf verschiedenen Wahl- fone benutzten. kampfveranstaltungen gleichzeitig als Hologramm2. Ich selbst kenne noch eine analoge Welt (deswegen gehöre ich zu den „Faszinierend“ diese schöne neue digitale Welt, die uns Dinge „digital immigrants“). Meine Kinder sind dagegen „digital natives“, ermöglicht, „die nie ein Mensch zuvor gesehen hat“. für die es das „Natürlichste“ der Welt ist, in der digitalen Welt unter- wegs zu sein. Die Digitalisierung ist eine dieser Kräfte, die zusammen Die technologische Entwicklung ist in den letzten 30-40 Jahren ra- mit ihrer Schwester der „Globalisierung“ unsere Art zu leben, zu den- sant vorangeschritten. Jedes Jahr kommen neue technische Geräte ken und zu arbeiten usw. nachhaltig geändert hat und weiterhin än- und damit Möglichkeiten auf den Markt, die unser Leben vereinfa- dert und uns Menschen unter einen Anpassungsdruck stellt.3 chen und den Konzernen gute Gewinne bescheren sollen. In meiner Kindheit hatten wir zu Hause ein graues Telefon mit Wähl- An sich hat die scheibe, das an der Wand hing. Damals gab es noch die Einteilung Menschheit seit je DIGITAL NATIVE zwischen Orts- und Ferngesprächen. Inzwischen sind Generationen her Technologien von Telefonen entwickelt worden, was dazu geführt hat, dass wir benutzt und entwi- (DIGITALER UREINWOHNER) durch unsere Smartphones potentiell überall erreichbar sind. ckelt. Dabei zeigen PERSON, DIE IN DIGITALER WELT die letzten 150-200 AUFGEWACHSEN IST. Vorbei die Zeiten als ich im Musikladen meine erste Musikkassette (Mi- Jahre enorme tech- chael Jackson: „Bad“; ich weiß, über Musikgeschmack lässt sich strei- nologische Entwick- ten) gekauft habe und man überlegen musste, wie viele und deswegen lungssprünge. DIGITAL IMMIGRANT welche Musikkassetten man in den Urlaub für den Walkman mitneh- men musste. Online-Streamingdienste und Internetradios bringen Die Welt eines bibli- (DIGITALER EINWANDERER) mir inzwischen die ganze Welt der Musik auf mein Smartphone. schen Abraham hat PERSON, DIE DIE DIGITALE WELT sich technologisch ERST IM ERWACHSENENALTER Vorbei das Analogzeitalter, in dem man noch einigermaßen nach- zur Welt eines Abra- KENNENGELERNT HAT. vollziehen konnte, wie ein Gerät funktionierte, man es selbst ausei- ham Lincoln (1809- nandernehmen und reparieren konnte. Heute erscheint den meisten 1865) nicht so sehr Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Native Menschen das neueste technische Gerät oder die neueste technische verändert, wie die Anwendung wie Magie. Welt eines Abraham Lincolns zu unserer Welt heute.4 Die Art, wie wir kommunizieren (Briefe schreiben - Whatsapp, Three- ma etc.), Musik hören (Schallplatten, Kassetten - Streamingdienste), 1 Fernsehserie „Star Trek Voyager“. Nachrichten lesen (Zeitung aus Papier - Onlineangebot der Newspor- 2 Vgl. http://www.faz.net/aktuell/politik/frankreich-wahlkampf-mit-hologramm-14981047.html; Bild linke Seite: HQuality - www.shutterstock.de abgerufen am 05.02.2018. tale), wie wir Partner*innen finden (Jugendkreis, Verein, Arbeit – On- 3 Vgl. Challies, S. 46 linepartnerbörsen), Urlaub buchen (Reisebüro – Onlinereiseportale) 4 Vgl. Dyer, S.21. update 1.18 – sued.emk-jugend.de 7
up THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT In die Zeit Abraham Lincolns fiel die Entwicklung des Telegramms. Einer der Meilensteine, der uns technologisch an den Punkt gebracht hat, an dem wir jetzt stehen, geschah am 24. Mai 1844. An diesem Tag wurde das erste Telegramm von Samuel Morse5 mittels einer elektrischen Leitung über eine Strecke von 100 km (von Washington nach Baltimore) quasi in Echtzeit geschickt. Davor war die Geschwin- digkeit der Nachrichtenübermittlung über eine größere Entfernung auf die Geschwindigkeit eines Pferdes oder einer Brieftaube be- schränkt. Das können wir uns heute nicht mehr so richtig vorstellen, da wir es gewohnt sind, in Echtzeit Nachrichten aus allen Winkeln der Erde zu empfangen. DIGITALISIERUNG – ZWISCHEN ANNAHME UND KRITIK In der Beurteilung von Technologie und der Digitalisierung gibt es BRAVE NEW WORLD – zwei Seiten, von denen man vom Pferd herunterfallen kann. Die eine Seite ist die z.T. unreflektierte Übernahme jeglicher neuer Technolo- EIN NEUER GLAUBE? gie (eher bei den „digital natives“ zu finden) und die andere Seite die übermäßige Kritik an Technologie (eher bei den Älteren der „di- Seit jeher entwickeln und benutzen wir Menschen Technologien um gital immigrants“ zu finden). Das hängt sicherlich auch damit zu- unser Umfeld zu gestalten und zu formen. Um die „Erde sich unter- sammen, dass wir Menschen die Technologie, die es seit unserer Ge- tan“ (Gen 1,28) zu machen, waren und sind wir Menschen erfindungs- burt gibt (oder die bis ins unser Erwachsenenalter entsteht) als reich. Angefangen von einem Pflug, über eine Schaufel bis hin zu normal und gegeben ansehen. Technologien, die danach sich entwi- Tunnelbohrern gestaltet und formt der Mensch seine Welt. Es ist aber ckeln, sehen wir Menschen kritischer6. Als im 19. Jahrhundert das nicht nur so, dass wir mit den Werkzeugen unsere Umwelt formen, im Automobil erfunden wurde, hatten nicht wenige Menschen Angst vor Gegenzug formen Werkzeuge auch uns. Wenn man einen Tag lang mit der neuen Technik. Auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. glaubte einer Schaufel gearbeitet hat, merkt man die Schwielen an den Hän- nicht an das Automobil: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist den und den Muskelkater in Händen und Armen. Die Benutzung von eine vorübergehende Erscheinung.“7 Technologie wirkt auf uns zurück. Inwieweit neuere Technologien auf uns physisch zurückwirken, ist im Moment Gegenstand der For- Mit diesem Wissen sollten wir dann vorsichtig sein, wenn wir das Ver- schung, z.B. wie Hirnareale angereizt werden oder verkümmern.9 halten von Jugendlichen beurteilen wollen. Zum Beispiel, wenn wir Jugendliche beobachten, die „nur“ Emojis per WhatsApp hin- und Die Digitalisierung unserer Lebenswelt schreitet weiter voran und herschicken um einander zu kontaktieren. Auch das ist („sinnvolle“) eröffnet ungeahnte Möglichkeiten und Chancen (autonomes Fahren, Kommunikation, auch wenn wir als Erwachsene das aus unserer Sicht Revolution der Medizin10, Smarthome etc.). Die Technologisierung nicht richtig nachvollziehen können.8 tritt dabei in fast jeden Bereich unseres Lebens ein. An mancher Stelle weckt das den Glauben, dass Technologie unsere Probleme löst. Zum Teil ist da die Hoffnung die großen Probleme der Welt und der Zukunft zu lösen. Der Glaube an Technologie trägt dabei mitun- ter schon religiöse Züge.11 Elon Musk (Tesla), Bill Gates (Microsoft), Mark Zuckerberg (Facebook), Tim Cook (Apple) und Jeff Bezos (Ama- zon) wirken dabei wie die neuen Heilspropheten. Wenn wir uns selbst anschauen, merken wir, dass dieser Glaube, diese Hoffnung z.T. in uns selbst verwurzelt ist. 5 Vgl. https://www.funkzentrum.de/technik-historie-mainmenu-616/mai/2078-24-mai-1844-erstes- HERAUSFORDERUNGEN telegramm-mittelt.html; abgerufen am 04.11.2017. 6 Vgl. Dyer, S.27. 7 Hawlitschek, S.31. IN DER DIGITALEN WELT 8 Vgl. Zischky, S.41ff. 9 Wie allgemein die Digitalwelt uns und unser Verhalten ändert, beschreibt Nicolas Carr in „The Bei allen positiven Entwicklungen und Erleichterungen stellt uns die Glass Cage. How Our Computers Are Changing Us“. 10 Unternehmen wie Microsoft und Alphabet wollen mittels künstlicher Intelligenz und Digitalisierung auch vor Herausforderungen. Auf jugendgefährdende Datenauswertung Krankheiten besiegen. Siehe Spiegel 45/2017. Inhalte gehe ich hier nicht speziell ein. 11 Vgl. Dyer, S.40-42. 8 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT up VERÄNDERUNGEN BIG DATA IN DER ARBEITSWELT AUFGRUND INNOVATIVER TECHNIKEN KÖNNEN IN DER DATENVERARBEITUNG ENORM GROSSE Die Arbeitswelt verwandelt sich. Neue Arbeitsplätze entstehen, DATENMENGEN MIT HOHER GESCHWINDIGKEIT „alte“ Arbeitsplätze verschwinden. Die Entwicklung des Telegramms VERARBEITET UND ANALYSIERT WERDEN. hatte mitunter zur Folge, dass der Pony-Express12 kurz nach seiner Quelle: Zimmermann, S.230 Inbetriebnahme seine Arbeit einstellen musste. In zehn Jahren wer- den wir durch die Digitalisierung ganz anders arbeiten als heute. Arbeitsplätze werden durch Automatisierung und neue Technologien KONTROLLE ÜBER verschwinden, neue Arbeitsplätze werden entstehen (so ist zumin- dest die Hoffnung). Aber diese Umwälzungsprozesse machen Angst DIE EIGENEN DATEN und setzen uns Menschen unter einen Anpassungsdruck.13 Die Währung der digitalen Welt sind unsere Daten. Google, Amazon, Facebook etc. sind Unternehmen, die unsere Daten sammeln und sie CYBER-BULLYING / dann auswerten im Tauschgeschäft dafür, dass wir ihre Dienste nut- zen. Damit wissen diese Konzerne manchmal mehr über uns, als uns CYBER-MOBBING lieb sein kann. Man ersetze die Worte „Herr“ und „du“ aus Psalm 139 mit den Namen von Digitalkonzernen … beängstigend … George Or- Mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke ist das Phänomen des well lässt grüßen. Der Datenskandal, der im März 2018 bei Facebook Cybermobbings entstanden. Die Veröffentlichung kompromittieren- aufgedeckt wurde, lässt nur vermuten, was hinter unserem Rücken der Fotos („das Internet vergisst nicht“) im Netz oder Shitstorms mit unseren Daten passiert. Die Frage nach den Persönlichkeitsrech- und Hetze sind ein neues Lebensrisiko geworden. So ist z.T. die Kom- ten und unseren Daten in der Onlinewelt bleibt eine Herausforde- munikation mit Smartphone durch Aggression, Beleidigungen und rung. Global operierende Konzerne treffen hier auf lokal handelnde Grenzüberschreitungen geprägt. Durch das Teilen von Fotos oder Regierungen. Internationale Vereinbarungen sind hier dringend Nachrichten kann solch ein Angriff auf die Persönlichkeit eines Men- notwendig. So ist die EU-Datenschutzgrundverordnung16 (DSGV0) schen eine ungeahnte Reichweite erhalten. Vielfach fehlt in sozialen ein Schritt in die richtige Richtung. Netzwerken eine Kontrollinstanz durch schützende Personen, wie sie im analogen Miteinander (Eltern, Lehrer*innen, Vertrauensschü- ler*in etc.) zu finden sind.14 PSALM 139,1-3 Ein Phänomen, das den Bereich des Cybermobbings streift, ist das HERR, sogenannte „Sexting“. Es geht dabei um das Versenden von eroti- DU ERFORSCHEST MICH UND KENNEST MICH. schen Fotos. Jeder vierte Teenager in Deutschland verschickt mit ICH SITZE ODER STEHE AUF, SO WEISST DU ES; dem Handy erotische Fotos von sich. Dies kann ebenfalls zur persön- DU VERSTEHST MEINE GEDANKEN VON FERNE. lichen Katastrophe führen, da solche Bilder nicht einfach aus dem ICH GEHE ODER LIEGE, SO BIST DU UM MICH Netz verschwinden.15 UND SIEHST ALLE MEINE WEGE. Bilder: linke Seite: unten: www.shutterstock.com - Viktoria Yams / oben: www.freelyphotos.com - CC0 - Ben Kolde / rechte Seite: www.shutterstock.com - Tero Vesalainen SELBSTSTÄNDIG LERNENDE SYSTEME Autonomes Fahren ist im Moment in aller Munde. Das ist eine der Visionen, die die Automobilindustrie fit für die Zukunft machen soll, wobei der Weg dahin wahrscheinlich noch ein langer ist.17 Bei sol- chen und anderen Systemen geht es im Prinzip um das maschinelle Lernen und die Simulation von neuronalen Netzwerken am Compu- ter. Sie dienen Techniken wie der Handschrift- oder Spracherken- nung, Aktienmarktanalyse, autonomen Fahren, Analyse von großen Datenmengen etc. Solche Systeme sind schon sehr leistungsfähig und stellen einzelne Eigenschaften des Menschen in den Schatten. 12 Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Pony-Express, abgerufen am 04.11.2017. So besiegen Computer heute klar die besten Schachspieler der Welt. 13 Vgl. Zimmermann, S. 230f. In der Pädagogik würde man solche Computer aber als „inselbegabt“ 14 Vgl. Zimmermann, S.200ff. 15 Vgl. Spiegel 7/2018, S.54ff. bezeichnen, da sie jeden von uns im Schach besiegen würden, dafür 16 Siehe https://dsgvo-gesetz.de/ aber keine Ahnung haben wie man Fahrrad fährt. Abgesehen davon 17 Vgl. Spiegel 13/2018, S. 118ff. „begreifen“ Computer nicht die Welt. Sie können Muster erkennen update 1.18 – sued.emk-jugend.de 9
up THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT ALGORITHMUS SUPERINTELLIGENZ »DER BEGRIFF UMSCHREIBT EINE FOLGE VON (WÖRTL. ÜBER-INTELLIGENZ) ANWEISUNGEN, MIT DENEN EIN BESTIMMTES BEZEICHNET WESEN ODER MASCHINEN MIT DEM PROBLEM GELÖST WERDEN KANN.« – ZUM BEISPIEL MENSCHEN IN VIELEN ODER ALLEN GEBIETEN BERECHNET EIN ALGORITHMUS IM NAVIGATIONS- ÜBERLEGENER INTELLIGENZ GERÄT DEN SCHNELLSTEN WEG ZUM ZIEL. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Superintelligenz Quelle: https://praxistipps.chip.de/was-ist-ein-algorithmus-einfach-erklaert_41355 und daraus Schlüsse ziehen. Einen „Data“ (menschlicher Androide) Ich mag meine technischen Geräte. Im besten Fall dienen sie mir, aus „Star Trek TNG“18 wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Wir sind mein Leben zu erleichtern. Manchmal beschleicht mich aber doch noch ziemlich weit weg von einer sogenannten Superintelligenz. das Frage, wer hier wen beherrscht. Sind wir nicht z.T. Sklaven der Trotzdem stellt sich die Frage wie viel Automation uns Menschen gut technischen Möglichkeiten und Geräte geworden? tut und welche Verantwortung wir dabei in die Hände von Maschinen (und den dahinterstehenden Konzernen) legen. Heute können wir uns täglich mit Informationen aus den entferntes- ten Winkeln der Erde beschäftigen. Vieles davon ist einfach Informa- tion, die uns in unserem Menschsein nicht weiterbringt. Wir können DIE ZWEI SCHWESTERN – uns heute stundenlang mit Informationen beschäftigen, aber da- durch kommen wir in den grundlegenden Lebensfragen nicht weiter. DIGITALISIERUNG UND Wo hören wir dabei die Botschaften, die wirklich wichtig sind? GLOBALISIERUNG Die digitale Vernetzung bietet einerseits die große Möglichkeit Ver- bundenheit auch im christlichen Kontext über den Sonntagmor- „Es lebe die globale Digitalisierung, und zum Teufel mit ihr!“19 Ich gen-Gottesdienst hinaus zu leben. Andererseits leben Beziehungen schreibe dieses Zitat nieder, indem ich verschiedene elektronische Ge- von der Begegnung in der physischen Welt. Zum Teil sind wir Men- räte dazu benutze (Laptop, externer Bildschirm, Wlan-Router, externe schen heute potentiell mit der ganzen Welt verbunden und trotzdem Maus und Tastatur etc.). Deren Rohstoffe stammen aus verschiedenen einsam. In Zusammenhang mit der Individualisierung unserer Ge- Bergwerken dieser Welt, von denen ich nicht genau weiß, unter wel- sellschaft bewegt mich die Frage, wie wir heute erfüllende Gemein- chen Bedingungen sie gefördert wurden. Das meiste davon wurde zu schaft (Koinonia) leben können. Meines Erachtens ist uns zum Teil Elektronikkomponenten in China weiterverarbeitet und dort auch zum nicht mehr bewusst, was diese Gemeinschaft im wirklichen Lebens- fertigen Produkt zusammengestellt. Ein Containerschiff brachte es vollzug bedeuten kann. nach Europa, wahrscheinlich über Hamburg bis nach Deutschland. Ich habe die Produkte dann über den Onlinehandel bestellt, bis ich sie in den Händen halten konnte. In jedem von unseren elektronischen DIE NARZISSTISCHE BLASE Geräten steckt „die Welt“ mit drin. Unser Konsum von digitalen Gütern hat einen sehr viel höheren „Preis“ als uns bewusst ist, wenn wir das Der Tanz um das eigene Ich steigt auch durch die sozialen Netzwerke entsprechende Gerät in den Warenkorb legen. auf ein neues Level. Potentiell betrete ich mit meinen Posts auf Face- book die weltweite Bühne. Die Menge der „Likes“ meiner „Follower“ bestimmen meinen Wert. Fraglich ist, was passiert, wenn diese Zu- AUSWIRKUNGEN AUF DIE stimmung ausbleibt? Bin ich dann nichts mehr wert? Das setzt v.a. Jugendliche unter Druck, die gemäß ihres Entwicklungsstandes nach ART ZU GLAUBEN UND ihrem Wert und ihrer Identität suchen. Eine weitere Herausforderung besteht in sozialen Netzwerken darin, dass ich mit Meinungen und In- BEZIEHUNGEN ZU LEBEN? formationen gefüttert werde, die schon meiner eigenen Meinung ent- sprechen. Dafür sorgen Algorithmen, die meine „Likes“ und meinen Geduld und „etwas Erwarten können“, haben es heutzutage nicht Verlauf auswerten. So wird durch das digitale Netzwerk einerseits die einfach. In einer Welt, in der ich mir (sofern ich die nötigen finanzi- Welt größer und global. Gleichzeitig kann sich mein Horizont veren- ellen Mittel habe) jeden Wunsch mit einem Klick erfüllen kann und gen, wenn ich mich dann in solch einer Blase befinden, in die nur In- ihn per Expresslieferung am nächsten Morgen bekomme, ist geduldi- formationen hineinkommen, die auf mich angepasst sind. ges Warten nicht mehr angesagt. Die Toleranz auf Antwort-Emails und Kurznachrichten zu warten, sinkt. Wirkt sich dieses Verhalten auch auf unseren Glauben aus? Ist Geduld und Warten nicht ein Be- standteil des Glaubens? Was passiert, wenn Antworten nicht so schnell kommen, wie wir es erwarten? 18 „Star Trek - The Next Generation“. 19 Ursula von der Leyen, in: Spiegel 5/2017, S.50. 10 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT up BRAVE NEW WORLD – »WIE WERDEN WIR IN EINER ZUNEHMEND DIGITALEN WELT, DIE VOM TECHNOLOGISCHEN WAS TUN? FORTSCHRITT UND VON EINER IMMENSEN INFORMATIONSFLUT GEPRÄGT IST, Mit der zunehmenden Digitalisierung unseres Alltags stellt sich für ZU MÜNDIGEN UND UNABHÄNGIGEN MENSCHEN, uns Erwachsene, Jugendliche und Kinder folgende Frage: „Wie werden DIE DIGITALE HILFSMITTEL NUTZEN, wir in einer zunehmend digitalen Welt, die vom technologischen Fort- ABER ZUGLEICH DIE RISIKEN ABWÄGEN?«. schritt und von einer immensen Informationsflut geprägt ist, zu mün- Quelle: Zimmermann, S.151. digen und unabhängigen Menschen, die digitale Hilfsmittel nutzen, aber zugleich die Risiken abwägen?“20 Diese Fragestellung wird uns zwangsläufig in den kommenden Jahren in der Arbeit mit Kindern und zunehmend daran, was Gleichaltrige tun. Sie wollen mitreden kön- Jugendlichen, aber auch in der Arbeit mit Erwachsenen beschäftigen nen. In diesem Alter fangen Kinder an mehr Verantwortung für sich müssen. Das beinhaltet zum Beispiel folgende Bereiche: zu übernehmen. Grenzen können je nach Alter und Reife gelockert werden. Als Eltern liegt unsere Aufgabe darin, unsere Kinder beim ■ Wie funktioniert die vernetzte Welt? Medienkonsum zu begleiten und Interesse zu zeigen. Unter ■ Welche Wechselwirkungen entstehen in der digital vernetzten www.mediennutzungsvertrag.de findet man Hilfestellungen für das Welt? Vereinbaren und Einhalten von Regeln.22 ■ Wie nutze ich die digitalen Werkzeuge und Möglichkeiten?21 ■ Wissen um die Risiken von verschiedenen sozialen Medien Bei sozialen Netzwerken sollten wir als Eltern die Nutzungsbedin- ■ Nutzungshoheit über eigene Daten gungen zum Alter kennen (siehe „Wissenwertes um das Thema social ■ Wie viel Mediennutzung ist gut? media“). Soziale Medien spielen bei Teenies und Jugendlichen eine ■ Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf unsere Sichtweise sehr große Rolle. 97% der 12-19-jährigen besitzen laut JIM-Studie23 auf die Welt, den Glauben und Gott? 2017 ein Smartphone. Die wichtigste App im Jahr 2017 war in dieser Umfrage mit Abstand WhatsApp mit 86-89 %, gefolgt von Snapchat, Instagram und Youtube. Facebook punktet am wenigsten. WAS IST BESONDERS FÜR Und auch hier gilt: mit Teenies und Jugendlichen reden, was in die- sen Online-Räumen geschieht. KINDER UND JUGENDLICHE ZU BEACHTEN? Es gilt erstmal festzuhalten: Ob wir wollen oder nicht, wir leben in einer digitalen Welt. Kinder und Jugendliche, die heute aufwachsen, sind digital natives, die sich in der digitalen Welt wie selbstverständ- lich bewegen und die Möglichkeiten, die darin stecken, nutzen. Wenn es um die neuesten technischen Errungenschaften geht, sind unsere Kinder unsere Lehrmeister. Sie sind darin mehr „zu Hause“. An uns Erwachsenen liegt es unseren Kindern einen mündigen Um- gang mit den digitalen Errungenschaften vorzuleben und sicherlich dabei auch Regeln aufzustellen. Das heißt in erster Linie, wir müssen uns mit der digitalen Welt beschäftigen und uns für das interessie- ren, was unsere Kinder tun. Für Kinder im Kindergarten- und Grund- schulalter kann uns dabei folgendes leiten: Sie haben einen großen 4 TIPPS FÜR DEN Bewegungsdrang. Dieser kann in der analogen Welt besser ausgelebt DIGITALEN ALLTAG werden als vor einem Bildschirm. Wenn Kinder digitale Geräte be- MIT KINDERN nutzen ist es sinnvoll, ein eigenes Nutzerkonto auf dem PC oder Tab- let einzurichten (mit altersgerechten Sicherheitseinstellungen). 1. MIT GUTEM BEISPIEL VORAN GEHEN www.klicksafe.de bietet einen guten Überblick wie man Kinder an Bilder: linke Seite: https://twitter.com/kjwsued / rechte Seite: www.freelyphotos.com - CC0 - Lidya Nada Internet und Co. heranführen kann. Kindgerechte Suchmaschinen 2. INTERESSE AN DEN INHALTEN ZEIGEN finden sich unter www.fragfinn.de oder www.blinde-kuh.de. Grund- sätzlich sollten wir als Eltern wissen und begleiten, was unsere Kin- 3. REGELN FÜR DEN MEDIENKONSUM AUFSTELLEN der in diesem Alter online tun. Kinder ab 10 orientieren sich dann (ALTERS-, INHALTS-, UND SITUATIONSANGEPASST) 20 Zimmermann, S.151. 4. ÜBER TECHNISCHE UND ETHISCHE THEMEN 21 Siehe auch Dagstuhl-Erklärung. https://gi.de/fileadmin/GI/Hauptseite/Themen/Dagstuhl- SPRECHEN, ÜBER KONSEQUENZEN DER DIGI- Erkla__rung_2016-03-23.pdf; abgerufen 05.11.2017 22 Vgl. Zimmermann, S. 220ff. TALEN DATENFLUT UND ÜBER GESETZLICHE 23 Zu finden bei https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2017/JIM_2017.pdf, S.9, REGELUNGEN IM GESPRÄCH BLEIBEN abgerufen 1. März 2018. update 1.18 – sued.emk-jugend.de 11
up THEMA: BRAVE NEW WORLD – SCHÖNE NEUE WELT ZU GUTER LETZT – WISSENSWERTES ENDLICH MAL WIEDER UM DAS THEMA OFFLINE SOCIAL MEDIA: 26 Bei aller Faszination, die technische Geräte und digitale Möglichkei- ten auf uns ausüben, tut es zwischendurch gut mal allen technischen Allgemein gilt: Schnickschnack wegzulegen, offline zu sein und das Leben in der Die Währung, die wir für die Nutzung dieser Anwendungen physischen Welt zu genießen. Sei es der Sonnenuntergang, das zahlen, sind unsere Benutzerdaten (Ausnahme Threema). Gläschen Wein mit der Partnerin, das Lachen von Kindern, der Duft von Grillkohle, die Geräusche des Waldes, des Meeres oder eine gute Facebook Tasse Tee wie Jean-Luc Picard sagt: „Tea, Earl Grey, hot!“24 ■ Im Februar 2004 gegründet ■ Über 2 Mrd. Nutzer*innen weltweit27 In diesem Sinne wünsche ich allen „Friede und langes Leben“25! up ■ Ermöglicht die Profildarstellung von Privatpersonen u.a. ■ Zum Teilen von Nachrichten, Bildern und Videos ■ Altersbeschränkung: ab 13 Jahre Pastor Klaus Schmiegel ■ Zu Facebook gehören mittlerweile die sozialen Medien Referent für missionarische Jugendarbeit WhatsApp und Instagram im Kinder- und Jugendwerk Süd ■ Daten werden für Werbezwecke und Daten-Analysen genutzt kschmiegel@emk-jugend.de Instagram ■ Seit 2012 ■ Zum Teilen von Fotos und Videos ■ gehört zum Facebook-Konzern ■ Altersbeschränkung: ab 13 Jahren WhatsApp Quellen: ■ Seit 2009 Bücher: - Carr, Nicholas: The Glass Cage. How Our Computers Are Changing Us, New York 2014 ■ In Deutschland beliebtester Kurznachrichtendienst - Challies, Tim: The Next Story. Faith, Friends, Family, And The Digital World ■ Zum Austausch von Nachrichten, Bildern und Videos - Dyer, John: From the Garden To The City. The Redeeming And Corrupting Power Of Technology, ■ Wurde 2014 von Facebook gekauft Grand Rapids 2011 - Zirschky, Andrew: Beyond The Screen. Youth Ministry For The Connected But Alone Generation, ■ Altersbeschränkung: ab 16 Jahre Nashville 2015 - Zimmermann, Pia: Generation Smartphone. Wie die Digitalisierung das Leben von Kindern und Threema Jugendlichen verändert, Munderfing 2016 ■ Seit 2012 Zeitschriften: ■ Kurznachrichtendienst - Hawlitschek, Alexandra: 125 Jahre Automobil. ■ Neutral und sicher wie die Schweiz (wahrt Privatssphäre) In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2011 - Spiegel 5/2017 ■ Altersbeschränkung: keine - Spiegel 45/2017 ■ Man kann ohne die Weitergabe der eigenen Telefonnummer - Spiegel 7/2018 miteinander in Kontakt treten - Spiegel 13/2018 Internetseiten: Snapchat - https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Native; abgerufen am 12.03.2018. ■ Seit 2011; zum Teilen von Fotos und Videos - https://de.wikipedia.org/wiki/Pony-Express, abgerufen am 04.11.2017. - https://de.wikipedia.org/wiki/Superintelligenz, abgerufen am 12.03.2018 ■ Informationen und Daten sind nur für kurze Zeit sichtbar - https://dsgvo-gesetz.de; abgerufen 10.03.2018. und „verschwinden“ dann automatisch - https://gi.de/fileadmin/GI/Hauptseite/Themen/Dagstuhl-Erkla__rung_2016-03-23.pdf; ■ Mindestalter 13 Jahre abgerufen 05.11.2017 - https://praxistipps.chip.de/was-ist-ein-algorithmus-einfach-erklaert_41355, abgerufen am 20.03.2018. - http://www.faz.net/aktuell/politik/frankreich-wahlkampf-mit-hologramm-14981047.html; abgerufen am 05.02.2018. - https://www.funkzentrum.de/technik-historie-mainmenu-616/mai/2078-24-mai-1844-erstes- WEITERFÜHRENDE LINKS telegramm-mittelt.html; abgerufen am 04.11.2017. - https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2017/JIM_2017.pdf, www.blinde-kuh.de abgerufen am 1. März 2018. www.fragfinn.de 24 Captain Jean-Luc Picard in „Star Trek The Next Generation“. www.klicksafe.de 25 Vulkanier-Gruß in Star Trek. www.mediennutzungsvertrag.de 26 Siehe auch Zimmermann, S.37ff. 27 Vgl. Spiegel 13/2018, S.18. 12 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
ARBEIT MIT KINDERN: NETZWERK TRAMPOLIN / PRAXISTAG up TRAMPOLIN der methodistischen Kirche in Brasilien. Die Projekte Das Netzwerk für sozial-diakonische Projekte sind sehr unterschiedlich. Doch wer sich TRAMPOLIN TRAMPOLIN entwickelt sich langsam aber stetig! anschließen will, verpflichtet sich nach folgenden Werten und Zielen zu arbeiten: Und deshalb gibt es wieder etwas zu berichten: Am 19.Februar 2018 fand der erste Klausurtag aller beteiligten Pro- KINDER UND JUGENDLICHE erhalten Förderung jekte in Kassel statt. Im Vordergrund standen der Austausch und die KINDER UND JUGENDLICHE entwickeln Kompetenzen und Kreativität kollegiale Beratung. Wir schauen auf einen intensiven und sehr pro- KINDER UND JUGENDLICHE finden stärkende Gemeinschaft duktiven Tag zurück und freuen uns über die guten und vertrauens- KINDER UND JUGENDLICHE erfahren Annahme und Zuwendung vollen Beziehungen, die sich untereinander entwickeln. Inzwischen KINDER UND JUGENDLICHE erfahren Schutz und Geborgenheit haben sich schon 15 Projekte dem Netzwerk angeschlossen. Damit KINDER UND JUGENDLICHE blicken über den Zaun ihr wisst um welche Projekte es sich handelt hier die Namen. Aus- führliche Informationen über die einzelnen Projekte findet ihr unter: Seit 01.Mai 2017 ist Pastor Dominic Schmidt Koordinator und An- https://trampolin-netzwerk.de/projekte/ sprechpartner für die Projekte. Darüber freuen wir uns sehr! Beglei- tet wird die Arbeit des Netzwerkes von einem Beirat aus Vertre- Zu den Projekten gehören: ter*innen aller Kinder- und Jugendwerke der EmK in Deutschland, ■ Jugendzentrum Basement26 in Frankfurt zwei Vertretern der Bethanien Diakonissen Stiftung, dem Leiter der ■ Insel Arche in Hamburg Wilhelmsburg Weltmission und einer Vertreterin der Projekte. Als Vorsitzende des ■ Inspire Kids in Chemnitz Beirates stehe ich gerne für alle Anfragen und Anregungen zur Ver- ■ KIC in Offener Kindertreff in Berlin Oranienburg fügung ktoth@emk-jugend.de. Bei Fragen an die Bethanien Diako- ■ Kinder in die Mitte in Berlin nissen Stiftung wendet ihr euch bitte an info@bethanien-stiftung.de ■ KIM Kinder in München (Erlöserkirche) ■ Kindertreff Delbrücke in Berlin Mehr zu TRAMPOLIN findet ihr auch auf der im Aufbau stehenden ■ Kindertreff Kellerkirche in Duisburg Homepage vom Netzwerk unter: http://www.trampolin-netzwerk.de ■ Kindertreff Stadtmitte in Annaberg ■ Kinder und Jugendtreff Süd in Nürnberg (Paulusgemeinde) Herzliche Grüße! up ■ Kindergarten Kirchenmäuse in Dreieich, EmK Bezirk Darmstadt-Sprendlingen ■ Hausaufgabenhilfe Emmaus in Dresden, Emmaus Gemeinde ■ Juze Espirito (Jugendzentrum) in Karlsruhe Karin Toth ■ Kindertreff Leuchtturm, in Zeits Leuchtturmgemeinde Referentin für Religionspädagogik Sonntagschulsekretärin Zur Erinnerung: Trampolin ist ein Netzwerk von sozialdiakonischen im Kinder- und Jugendwerk Süd Projekten der EmK für Kinder und Jugendliche und wird gemeinsam von der Bethanien Diakonissen-Stiftung und der Evangelisch-me- ktoth@emk-jugend.de thodistischen Kirche verantwortet. Die einzelnen Projekte der EmK sind eingeladen, sich dem Netzwerk anzuschließen, um davon für ihre eigene Arbeit zu profitieren. Die Idee zum Netzwerk Trampolin wurde inspiriert durch das Projekt „Schatten und frisches Wasser“ PRAXISTA Praxistag „Ich will doch nur spielen“ in Nürnberg G 2019 Eine Schulu Jungschar ng für Mit , Zeltlager, arbeitende Sonntagss im Bereich Kinderstu chule, Kin nde, offe dergottes ne Arbeit dienst, mit Kinder n Vom 30. auf den 31. März 2019 findet der Praxistag für Mitarbeitende im Kinder- und Jungscharbereich zum Thema „Ich will doch nur spielen“ statt! Alles rund ums Spielen wird uns beschäf- tigen: Nicht nur theoretisch, sondern auch Pastorin Annette Gruschwitz ganz praktisch. Nach rund 24 h werdet ihr an- Jungscharsekretärin gefüllt mit neuen und alten Spielen und Ideen im Kinder- und Jugendwerk Süd in euren Gruppenalltag abreisen. Ich will do ch nur spiele n agruschwitz@emk-jugend.de 03-000-00245 30. und 31. 03.2019 – Nürnbe rg Kosten für Material und Verpflegung (15€ nur Samstag, 20€ für Samstag und Sonntag) werden von den Gemeinden getragen. Noch Fragen? up update 1.18 – sued.emk-jugend.de 13
up ARBEIT MIT KINDERN: ZELTSTELLE / ZELTLAGER & KINDERFREIZEITEN / GODLY PLAY Zeltstelle Nach vielen Jahren sorgfältiger und engagierter Mitarbeit gibt Markus Kraus die Verwaltung der Zeltstelle des KJW Süds ab. Er hat nicht nur die Vereinigung von SWJK und SJK-Zeltstelle begleitet, sondern mit seiner jahrelangen Erfahrung auch die Entstehung einer Weißzelt- und einer Schwarzzeltstelle unterstützt. Wir danken ihm – und seiner Familie – von Herzen für die vielen Stunden, die er mit Lagerung und Instandsetzung, mit Koordination des Aus- leihens, mit Sortieren und Räumen verbracht hat! Markus Kraus So ziehen nun Alex, Felix und die andern weißen Zelte und Materialien von Königbach-Stein nach Mössingen um. Denn die Zelte wohnen nun ganz nah beim neuen „Zeltmeister“. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Simon Meyer einen neuen „Zeltmeister“ für die Zeltstelle des KJWs begeistern konnten. Natürlich dauert es noch ein bisschen, bis sich nach dem Umzug alles soweit eingerichtet und eingespielt hat. Aber ab November 2018 könnt ihr alles Zelt- und Lagermaterial der Zeltstelle des KJW Süd auf der KJW-Webseite zeltstelle.emk-jugend.de bewundern und auch buchen. Dort werdet ihr nicht nur das Material sehen, sondern auch über ein Onlineformular direkt anfragen können. Ansonsten ist bei Fragen Simon Meyer gut zu erreichen unter zeltstelle@emk-jugend.de up Simon Meyer Zeltlager und Kinderfreizeiten Auch in diesem Jahr fanden wieder rund 24 Zeltlager und einige Kin- Sie sind da! derfreizeiten im Bereich der SJK statt. Die meisten werden auf Be- WER? Na die neuen Gott im Spiel Geschichten nach Godly Play! Eine zirksebene verantwortet. Es gibt kleine (mit rund 20 Kindern) bis jahrelange Entwicklung und Testspielzeit ist zu Ende und die neuen riesige (bis 120 Kinder), welche mit Dixis, andere mit festen Toilet- Jesus Geschichten und neue alttestamentliche Geschichten sind nun ten, manche schon um Fronleichnam, andere erst im Herbst – die als Buch erhältlich. meisten aber in den baden-württembergischen Sommerferien. Ge- meinsam ist ihnen, dass für und mit Kindern der Glaube an Jesus Fragt bei eurem lokalen Buchhändler danach! Christus geteilt wird und Zeit miteinander, mit der Schöpfung und mit Gott verbracht wird. Im März 2018 fand ein erster Praxistag Zeltlager zum Thema „Hygie- ne, Panik und andere Nebenwirkungen“ mit 32 Teilnehmenden aus 13 verschiedenen Zeltlagern statt. Die verantwortlich in Zeltlagern Mitarbeitenden zogen nach intensiven 24 h das Fazit, dass es gut ist, die verschiedenen Zeltlager an den gleichen Themen dran sind, aber viel zu wenig voneinander wissen. Da geht noch mehr! So wird im Frühjahr 2019 wieder ein Praxistag Zeltlager stattfinden, diesmal in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft, um neben dem Austausch zwischen den Zeltlagern und Freizeiten wieder für aktuelle Themen speziell im Freizeitbereich zu sensibilisieren. Darüber hinaus gibt es eine noch im Aufbau befindliche Plattform für die Zeltlager, auf der neben Organisationsthemen auch Ideen für Lagerthemen u.ä. ge- teilt werden können. ISBN: 978-3374054695 ISBN: 978-3374054688 Wer Interesse an einer solchen Vernetzung hat oder mehr Informatio- Weitere Informationen zu „Godly Play – Gott im Spiel“gibt es bei nen zum Thema haben möchte, kann sich an Jungscharsekretärin Sonntagsschulsekretärin Karin Toth (ktoth@emk-jugend.de). up Annette Gruschwitz (agruschwitz@emk-jugend.de) oder den Wesley- Scout Bundesleiter Andreas „Hägar“ Heeß (aheess@emk-jugend.de) wenden. up 14 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
ARBEIT MIT KINDERN: KIKO & MINIKIKO up KIKO / miniKIKO 2018 „John will's wissen“ Am 17. Juni 2018 trafen sich rund 200 Kinder in KIKO und miniKIKO auf Etwas ganz besonderes war die KIKO 2018. Denn sie war angelehnt an dem Gelände des redblue. Während bei der miniKIKO das Pferd Gospel die Sendung „Wetten dass …?“ Nach der Begrüßung der Kinder, dem mit Hilfe eines riesigen Bilderbuches die Kinder für John Singen von fetzigen Liedern - begleitet von der großartigen Wesley und seine Erlebnisse im 18. Jahrhundert be- Band aus Herrenberg und unterstützt von zwei wunder- geisterte, besuchte John Wesley persönlich die baren Sängerinnen – und einem gemeinsamen KIKO und ließ sich im „Wetten dass ...?“-Format Psalmgebet ging es dann auch schon los mit auf riskante Wetten ein. Deutlich wurde da- „Wetten dass …?“ Stargast war John Wesley, bei, dass Gott Freiheit schenkt, die auch für aus dem England des 18.Jahrhunderts ange- uns Menschen sichtbar wird. Am Nachmit- reist. Er erzählte aus seinen Leben, vor al- tag konnte an verschiedenen Stationen die lem über eine seiner großen Erkenntnisse: Begegnung mit John Wesley, dem Pferd die Freiheit, die die Liebe Gottes schenkt. Gospel und der göttlichen Freiheit, die Natürlich durften auch die Wettkandidaten fröhlich macht, vertieft werden. Dass diese nicht fehlen. Tamara wettete beispielsweise, Freiheit begeistert, wurde sogar mit einer dass sie alle Teilnehmer der Fußballweltmeis- Titelseite von UNTERWEGS dokumentiert. terschaft 2018 mit Namen, Land, Position und Verein kennt. Souverän löste sie diese Aufgabe, Ein großer DANKESCHÖN an alle Mitarbeitenden obwohl die Moderatoren sehr skeptisch waren. Dies bei KIKO und miniKIKO, die sich an den vielen ver- nahm John zum Anlass, etwas über Freiheit zu sagen: wer schiedenen Aufgaben im Vorder- und Hintergrund an Vor- die Freiheit in Gott entdeckt, kann auch frei sein von der Mei- und Nachmittag eingebracht haben! Ihr seid spitze! nung anderer. Dann ist es egal, was andere über einen denken. Wer sich von Gott geliebt weiß, ist frei – auch von der Meinung anderer. Vielleicht seid ihr am 26. Mai 2019 auch wieder zur nächsten KIKO Da Tamara die Wette gewonnen hatte und John auch auf sie getippt und miniKIKO dabei? Wir würden uns riesig freuen! up hatte, blieb es ihm erspart, seinen Wetteinsatz einzulösen: ein aus unterschiedlichen Zutaten zusammengemixtes Getränk zu trinken. Weiter ging es mit der nächsten Wette: Kandidat Jörg wettete, dass er mit einem ausgeklappten Meterstab drei Zahnbürsten von einem Becher in den anderen Becher transportieren kann. John tippte, dass Jörg es nicht schafft. Und tatsächlich, die dritte Zahnbürste fiel herunter. Die Wette war verloren, John hatte richtig getippt und musste wieder den Wetteinsatz nicht einlösen. Doch dann tat er et- was ganz Überraschendes: er wollte den zusammengemixten Drink trotzdem trinken, um wieder etwas über Freiheit zu erklären. Er sag- te: „So ist das nämlich mit Gott. Jörg hat einen Fehler gemacht. Aber Gott sagt, du musst keine Angst haben, Fehler zu machen. Gott sagt ‚Ich bügle deine Fehler aus. Ich kann aus krumm gerade machen. Deshalb bist du frei! Du kannst ausprobieren und Fehler machen. Hauptsache, du versuchst es!“. – Und dann trank er den Drink. Danach zeigte John anhand eines Fadenspiels, wie es sich anfühlt, wenn Gott sagt „Du bist frei!“ Der Faden wurde so um die Finger gewickelt, dass sie wie gefesselt waren. Aber auf wunderbare Weise ließ sich die Fessel lösen und die Finger waren wieder frei. Die Kinder hatten dann auch die Möglichkeit, dieses Fadenspiel selbst auszuprobieren. Schließlich durfte auch die Saalwette nicht fehlen: aus Puzzleteilen sollten die Kinder Buchstaben zusammengesetzt werden, die dann das Wort „Freiheit“ ergaben. Drei Minuten hatten die Kinder Zeit. Sollte die Wette gewonnen werden, dann durfte als Wetteinsatz Mo- deratorin Annette Moderator Bernhard mit verbundenen Augen Schokopudding füttern. Die Wette wurde gewonnen und der Wettein- satz zur Freude der Kinder eingelöst. Mit großem Applaus wurde John verabschiedet und mit Gebet und Segen endete die KIKO 2018. Am Nachmittag hatten die Kinder die Möglichkeit, an ganz unter- schiedlichen Stationen der Spielstraße kreativ oder sportlich aktiv zu sein. Zum Abschluss zogen die Kinder in die Veranstaltung Bilder: linke Seite: privat / rechte Seite: Karin Toth der Erwachsenen ein, so dass Bischof Harald Rückert der ganzen Konferenzgemeinde aus Großen und Kleinen den Segen Gottes zusprechen konnte. up „Ruhe vor dem Sturm“ bei der KIKO / miniKiKo update 1.18 – sued.emk-jugend.de 15
up ARBEIT MIT KINDERN: HOPPLA / DRACHENTAG 25 Jahre HOPPLA. Impulse für die Arbeit mit Kinder- und Jungschargruppen – schon ausprobiert? Ende November wird die HOPPLA im Kinderbereich angeben) oder gegen eine Schutzgebühr von 7,50€ 2-2018 „TEST IT!“ zum Thema Glaube im Jahr direkt beim KJW Süd (kjw@emk-jugend.de) oder bei der und Naturwissenschaft ausgeliefert. HOPPLA-Redaktion (hoppla@emk.de) bestellen. Da in diesem Jahr die HOPPA 25 Jah- re alt wird, ist aber schon die Ausga- Viele alte HOPPLAs gibt es nicht nur im ONLINE-Archiv der HOPPLA be davor besonders dick und inhalts- (www.emk-kinderwerk.de/hoppla/), sondern auch noch als Druck- schwer geworden: Mit „Jakob jagt ausgabe! Wer seine HOPPLA-Sammlung komplettieren möchte, kann den Segen“ (HOPPLA 1-2018) gibt sich an kjw@emk-jugend.de wenden! Da schlummern Schätze! Es es eine EXTRA-Portion für alle, die lohnt sich immer, in den älteren Jahrgängen nachzuschlagen. up sich mit der Jakobsgeschichte in ihren Kindergruppen und -lagern beschäftigen möchten. John Wesley als Thema für die Jungschar oder die Eine fertige Kinderbibelwoche zum nächste Kinderfreizeit? Die HOPPLA 1-2017 „Wes- Thema wurde von Nadine Karrenbauer erprobt und bereitgestellt, leyMania“ bietet euch viele erprobte Ideen. Im und ein Krimi-Wochenende dazu von Günter Loos und Katrin Mitt- Online-Bereich www.emk-kinderwerk.de/hoppla/ wollen. Dazu gibt es viele Workshop-Ideen, Anspiele, Bastelangebo- zu dieser Ausgabe gibt es noch weitere Entwürfe, te, Spiele und und und. die seither entstanden sind. Das Heft gibt es Am besten beide HOPPLA-Ausgaben durchstöbern und ausprobieren! auch noch im KJW Süd! Die HOPPLA wird zweimal im Jahr für Mitarbeitende im Kinder- und Das Online-Archiv könnt ihr nutzen über das Jungscharbereich vom ZK Kinderwerk herausgegeben. Wer sie noch Login zur aktuellen HOPPLA, welches ihr je- nicht bekommt, kann sie kostenfrei über die Gemeinde (beim Pas- weils im aktuellen Heft auf Seite 3 findet! tor/Pastorin melden und gewünschte Menge für die Mitarbeitenden am 23. September 2018 Gott hat seine Hand über Dreieich - Sprendlingen gehalten. Der Wet- terbericht versprach nichts Gutes, um uns herum Dauerregen und Sturmschäden. Doch in Sprendlingen durften wir mit 51 „Kids“ von 2 bis 21 Jahren bei trockenem, teilweise sogar sonnigem Wetter zusam- men kommen. „Nur Mut – Gottes Reich wächst“: Unter diesem Thema feierten wir mit Pastorin Annette Gruschwitz, unserer Jungscharsekretärin, und Pastor Mihal Hrcan (Gitarre) einen bewegten Gottesdienst. Mutige Geschmackstester, kaum sichtbare Senfkörner, fetzige Lieder und das Bibeltheater, gestaltet von Jugendlichen der Gemeinde verdeut- lichten, wie das Reich Gottes ohne unser Zutun einfach wächst. Und wir dürfen mutig darauf vertrauen! Danach wurden wir von der Gemeinde bestens mit leckeren Würst- chen vom Grill und einem reichhaltigen Salat- und Kuchenbuffet versorgt. Vielen Dank für all die fleißigen Hände, die uns eine tolle Gemeindebegegnung ermöglichten. Beim anschließenden Drachensteigen und sehr wechselhaften, aber starkem Wind wurden alle zu großen und kleinen Drachenkämpfern. Doch manche schafften es in höhere, ruhigere Luftschichten. Danach verabschiedeten wir uns und fuhren wieder heim nach Frankfurt, Taun- usstein, Friedrichsdorf, Bad Kreuznach, Marburg, Kirchhain, Heidel- berg, Darmstadt und um die Ecke! Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr! Ulrike Schreck, Regionaldelegierte up Bilder: privat 16 update 1.18 – sued.emk-jugend.de
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