Vanuatu Vanuatu wird entdeckt

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Vanuatu
Vanuatu wird entdeckt

© Quelle: National Maritime Museum, London - reproduction from art book / wikimedia,
gemeinfrei ]
Auf diesem Gemälde siehst du, wie die ersten
Seefahrer den Inselbewohnern begegnen.

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Vanuatu heute

[ © Phillip Capper / CC BY 2.0 ]

Auf diesem Foto siehst du das Parlamentsgebäude von Vanuatu in Port
Vila

[ © Port-Vila cath Sacre Coeur.JPG, Gérard Janot / CC BY-SA 3.0 ]

Diese katholische Kirche liegt in der Hauptstadt Port Vila

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Vanuatu Steckbrief

 Größe          12.190 km²

 Einwohner      250.000

                Französisch, Englisch: offizielle Amtssprachen
 Sprache        Bislama: Aus der Vermischung verschiedener
                Kulturen und ihren Sprachen entstanden

                Port Vila
                Der Amtssitz des Parlaments von Vanatau befindet
                sich in Port Vila. Staatsoberhaupt ist der
 Hauptstadt
                Staatspräsident
                Doch auch die verschiedenen Häuptlinge (Chiefs)
                haben ein politisches Mitspracherecht.

 Längster
                Le Jourdain
 Fluss

 Höchster
                Tabwemasana (1877 m)
 Berg

 Währung        Vatu

Die Inseln im Norden bedeckt Regenwald, die im Süden Trockenwälder
und Savannen. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Das erkennt man
gut an den treppenartig ansteigenden Hochplateaus und auch den stark
zerklüfteten Bergen.

Wetter auf Vanuatu
Es herrscht auf den Inseln tropisch-feuchtes Klima vor. Die Temperaturen
bleiben das ganze Jahr über weitgehend bei einem Durchschnitt von 25
Grad. Die Inseln im Süden von Vanuatu sind trockener, hier ist es auch
etwas kühler. Am meisten regnet es in der Zeit von November bis April,
dann entstehen häufig die gefährlichen Wirbelstürme.

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Flagge Vanuatu
Die vier Farben stehen symbolisch für das Volk, die Inseln, die Erde und
die Sonne. Auf dem schwarzen Feld links siehst du einen gebogenen
Eberzahn, der für Wohlstand steht.

Vanuatu bedeutet "Unser ewiges Land" und ist ein kleiner Inselstaat,
der im Südpazifik liegt. Vanatau besteht aus 83 Inseln oder Inselgruppen
davon sind 67 bewohnt.                                    Wer denn 1300
km langen Inselstaat entdecken will, muss zum Inselhüpfer werden.
Komm wir hüpfen zusammen und entdecken Vanatau.

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Hier siehst du die Lage der kleinen Inseln inmitten des Südpazifiks.
Welchen Buchstaben erkennst du hier?
[ © Eric Gaba, Sting / CC BY-SA 3.0 ]

Lösung: Aus der Luft bilden die kleinen Inseln die Form von einem
"Ypsilon".

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Schatten-
seiten
an der
Sonne

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Das am stärksten gefährdete Land der
Erde
Das Leben in Vanuatu ist nicht ungefährlich, weil die Naturgewalten immer
wieder über diese kleine Inselgruppe hinwegfegen. So wurde Vanuatu
2016 laut Welt-Risiko-Bericht als das am stärksten gefährdete Land der
Welt für Naturkatastrophen eingestuft. Das Land ist flach und so hat das
Meer ein leichtes Spiel, schwere Überschwemmungen anzurichten.
Tsunamis und Zyklone richten immer wieder Zerstörungen an.
Die Vulkane der Insel bringen die Erde immer wieder zum Beben.

Ein Tsunami entsteht als Folge von Erdbeben unter See, wenn sich Teile
des Meeresbodens heben und senken. Es kommt zu einer langen
Wasserwelle, die vor allem die flachen Küstengebiete überschwemmt und
sich zu einer Flutwelle auftürmen kann. Zieht sich die Welle zurück, reißt
sie alles, was nicht fest verankert ist, mit sich ins Meer.

Der Vulkan Mount Yasur ist immer noch
aktiv.[ © Rolfcosar / CC BY-SA 2.5 ]

Das Gebiet ist erdbebengefährdet. Auf der Insel Tanna gibt es einen
bekannten Vulkan, der Mount Yasur heißt. Er ist immer noch aktiv. Im
Volksglauben liegt hier der Sitz der Götter. Neben diesem sind noch
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weitere acht Vulkane der Inselgruppe aktiv. Von diesen liegen drei unter
dem Meeresspiegel. Um die Jahrtausendwende erschütterten zwei schwere
Erdbeben die Region und brachten einen Tsunami mit sich.

.[ © wikimedia, gemeinfrei ]

Dazu kommen die häufigen Zyklone, die immer wieder schwere
Verwüstungen anrichten. Ein Zyklon ist ein tropischer Wirbelsturm, der
eben in den Tropen oder auch Subtropen entsteht. Auf der Südhalbkugel
drehen diese Wirbelstürme im Uhrzeigersinn. Die Wolken sehen wie
Spiralen aus. Die Windgeschwindigkeit liegt bei über 300 Kilometern pro
Stunde. Diese Stürme können sich auf mehrere hundert Kilometer
ausdehnen. Treffen sie auf Land, sind die Schäden, die sie anrichten,
meist sehr gross.
Auf dem Bild siehst du die Wolkenbildung eines typischen Zyklons.

Der kleine Junge spielt mit seinem Ball inmitten der Trümmer der
zerstörten Hauptstadt Port Vila nach dem Wirbelsturm Pam.

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Folgen des Klimawandels?

[ © Phillip Capper / CC BY 2.0 ]

Falls etwas passiert - ein Zyklon oder ein Tsunami über die Inseln fegt -
ist der Bevölkerung nur schwer zu helfen. Wohin sollten
sie evakuiert werden? Der Meeresspiegel steigt stetig an und damit
verlieren die kleinen Inseln immer mehr Land. Die Bewohner in
Meeresnähe müssen oft in etwas höher gelegene Regionen umsiedeln.
Eine der Ursachen für diese Katastrophen vermuten viele im Klimawandel,
dessen Auswirkungen sich in solchen Regionen der Erde noch schneller
bemerkbar machen als bei uns. Ob die Zahl der Zyklone wirklich steigt,
ist bei den Wissenschaftlern umstritten, aber die Heftigkeit der Stürme
wurde in der letzten Zeit stärker.

.[ © Graham Crumb/Imagicity.com / CC BY-SA
3.0 ]

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Sonnen-
seiten
an der
Sonne
Eine wunderschöne Inselwelt im südlichen Pazifik.
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Wovon leben die Menschen auf
Vanatau?
Die meisten Menschen arbeiten auf Vanuatu in der Landwirtschaft. Sie
bauen Kokosnüsse, Erdnüsse, Kakao, Kaffee, Taro, Yams, Gemüse und
verschiedene tropische Früchte an. Auch die Viehwirtschaft hat
Bedeutung, es werden Rinder und Schweine gehalten.
Der Fischfang dient ebenfalls als Ernährungsgrundlage. Die Industrie ist
noch nicht so weit entwickelt, meist werden die Ernteprodukte
weiterverarbeitet. Dazu kommt auch traditionelles Kunsthandwerk.
Bodenschätze gibt es auf den Inseln keine, die erwähnenswert wären.

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Am meisten erwirtschaftet der kleine Staat im Bereich
der Dienstleistungen. So gibt es zum Beispiel sehr viele Banken auf
Vanuatu.                          Es gibt aber auf der Insel Pentecoast
eine Bank mit vielen Filialen, wo nicht nur mit Geld gehandelt wird. Man
kann dort mit Gegenständen Naturalien, Geschichten und Ratschlägen
handeln und bezahlen. So sind alle reich.

Es werden lebende Wildschweine und ihre Stoßzähne, Schilfmatten,
Muscheln oder wohlgeformte Steine als Zahlungsmittel akzeptiert. Wieviel
eine Einzahlung wert ist entnimmt der Bankmanager einer
Umrechnungstabelle.

Der Gegenwert wird in Vatu, der Landeswährung Vanuatus, in das
persönliche Sparbuch vermerkt. Um eine Arzt-Rechnung oder die
Schulgebühren der Kinder zu bezahlen, wird dann einfach einen Scheck
ausgestellt. Für den jeweiligen Betrag, der in jeder herkömmlichen Bank
eingelöst werden kann, bürgt Vanuatus Regierung.

„Ich bin nur ein einfacher Farmer, aber ich fühle mich wie ein Millionär.
Denn ich kann meiner Familie alles geben, was sie braucht. Ohne dafür
einen Job in der Stadt annehmen zu müssen.“

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Tourismus
Viele Einnahmen kommen aus dem Tourismus. Aufgrund der Schönheit
der Landschaft zieht es immer wieder Touristen auf die Inseln. Auf der
Insel Efate gibt es auch viele Luxus-Hotels. Die Inseln werden auch immer
wieder von großen Kreuzfahrtschiffen, die meist von Australien kommen,
angesteuert.

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Glückliche Menschen
                                                               Dieser kleine Junge scheint mit seinem
                                                               Fischfang recht zufrieden zu sein.
                                                               Manchmal braucht es eben doch nicht so
                                                               viel zum Glück.
                                                               Obwohl Vanuatu den wenigsten bekannt
                                                               ist, redeten im Jahr 2006 alle über den
                                                               kleinen Inselstaat. Dieses Mal war es
                                                               kein Zyklon, der das Land in die
                                                               Schlagzeilen brachte, sondern eine
                                                               Umfrage. So wurde im Jahr 2006 eine
                                                               Umfrage erstellt, die die Zufriedenheit
                                                               der Bevölkerung weltweit messen sollte.

[ © Catch of the Day (Imagicity 192).jpg, Graham Crumb / CC BY-SA 3.0 ]

                                                                   14
Auf einer Insel ist man glücklicher?!
Lebenserwartung und Umweltfragen flossen ebenfalls die Befragung ein.
So stellte man am Ende fest, dass die Wahrscheinlichkeit, auf einer Insel
glücklicher zu sein, größer ist, als auf dem Festland. Die Ursachen und
Gründe dafür hat allerdings keiner herausgefunden. Und diese Umfrage
stellte gleichzeitig fest: die Bewohner der Insel Vanuatu zählen zu den
glücklichsten auf der ganzen Erde.

Mit wenig zufrieden
Ein großes Glück der Inselbewohner liegt darin, dass sie sich mit Wenigem
zufrieden sind und somit einfach eine größere Chance haben, glücklich zu
sein.                                              So denken die
Bewohner zum Beispiel darüber nach, wie man anderen Gutes tun könnte.
Vielleicht gar kein schlechtes Glückrezept?

Was macht dich glücklich?
Zeichne ein Smiley, als Zeichen für etwas, dass dich glücklich macht.

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Leben im Dorf

Traditionelles Feuerreiben[ © Plenz / CC BY-SA 3.0 ]

Viele Menschen leben in kleinen Dörfern, die oftmals schwer erreichbar
sind. Sie leben hier oft noch so wie vor vielen Jahren. Ihre Kultur, ihre
Sitten und Bräuche haben sie bewahrt. Viele dieser kleinen Dörfer haben
weniger als 50 Einwohner. Auf dem nebenstehenden Foto siehst du einen
Mann, der noch ganz traditionell Feuer macht, indem er Holz auf Holz
reibt. Die Kinder scheint das sehr zu interessieren. Vor allem auf der Insel
Malekula leben die Menschen noch so ursprünglich. In den Städten sieht
das Leben natürlich schon ganz anders aus.

Wo gehen die Kinder in Vanuatu zur
Schule?
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Kinder in einer Primarschule auf Vanuatu[ © Emma Blanch/DFAT / CC BY 2.0 ]

90 von 100 Kindern besuchen zumindest eine Primarschule, die unserer
Grundschule entspricht. Die gibt es natürlich nicht auf jeder kleinen Insel,
sondern meist auf den größeren.         Die Primarschulen besuchen viele
Kinder, doch nur wenige Kinder gehen dann auf die weiterbildenden
Schulen. Es gibt zu wenige Lehrer und zu wenig Material für den
Unterricht. Gleichzeitig kosten die Schulen ziemlich viel Geld, das sich
arme, wenn auch glückliche Leute, oftmals nicht leisten können. Doch
besuchen die Kinder wohl etwa durchschnittlich zehn Jahre lange eine
Schule.

Und nach der Schule?
Trotz des Mangels an weiterführenden Schulen gibt es auf Vanuatu sogar
eine Universität, zumindest eine Aussenstelle. Der Hauptsitz der Uni liegt
auf den Fidschi-Inseln, aber die Abteilung der Rechtswissenschaft ist auf
Vanuatu in der Hauptstadt Port Vila zu finden. Etwa 700 bis 1000
Studenten können hier unterrichtet werden.

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Kinder in einer Primarschule in Vanuatu. Vielleicht studieren sie später mal
Rechtswissenschaften?

Viele Menschen leben auf dem Land

                                             ]Auf den vier größten Inseln
                                             Espíritu Santo, Malakula,
                                             Éfaté und Erromango lebt
                                             fast ein Drittel der
                                             Gesamtbevölkerung. Doch
                                             die wenigsten davon leben in
                                             den Städten, die meisten
                                             verteilen sich auf dem Land.
                                             Die größte Stadt ist
                                             die Hauptstadt Port Vila, hier
                                             leben die meisten Menschen.
[ © Graham Crumb / CC BY-SA 3.0

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Was gibt es zu essen auf Vanuatu?
Lange Zeit lebten die Franzosen auf Vanuatu so dass die Küche Vanuatus
von der französischen Küche bis heute beeinflusst bleibt.

Taroknollen sind sehr widerstandsfähig.[ © David.Monniaux / CC BY-SA 3.0 ]

Was sind Taro-Knollen?
Taro ist eine andere Bezeichnung für die Wasserbrotwurzel und die hat
man als gesundes Nahrungsmittel auf Vanuatu wiederentdeckt.
Wiederentdeckt deshalb, weil es sich um ein sehr altes Gemüse handelt.
Die Knollen haben eine weiß-braune Farbe und können bis zu 20
Zentimeter lang werden. Sie können sogar ein Gewicht von 15 Kilogramm
erreichen. Die Blätter wirft man übrigens weg, man verwendet nur die
Wurzeln. Und was geschieht damit? Taro wird auf Vanuatu zu einem
Gericht namens Simboro verarbeitet.
                                                        Der Vorteil von Taro: das Gemüse eignet
                                                        sich bestens für eine Region, die immer
                                                        wieder von Wirbelstürmen heimgesucht
                                                        wird. Die Knolle wurzelt fest im Boden
                                                        und ist nicht so leicht zu zerstören. Taro
                                                        kann übrigens auch immer wachsen,
                                                        man sät es ein und heraus kommt die
                                                        Taro-Wurzel. So haben alle unabhängig
                                                        von der Jahreszeit immer etwas zu
                                                        essen. Die Blätter werden nicht
.[ © Avenue / CC BY-SA 3.0 ]
verwendet. Taro wurde schon vor vielen tausenden von Jahren angebaut,
wohl noch vor dem Weizen. Manche vermuten, es sei die älteste

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Feldfrucht überhaupt auf der Erde. Der einzige Nachteil der Knolle ist,
dass sie viel Wasser benötigt, um zu wachsen. Längere Trockenzeiten, wie
es sie auch auf Vanuatu gibt, machen ihr zu schaffen.
Gekocht wird oft noch mit einfachsten Mitteln.

Was ist Kava?

[ © wikimedia, gemeinfrei ]

Ein auf Vanuatu beliebtes Getränk heißt Kava. Dieses Getränk enthält
zwar keinen Alkohol, soll aber eine berauschende Wirkung haben.
Geschmacklich soll die bräunliche Flüssigkeit eher an Spülwasser erinnern.
Man bereitet es aus den Wurzeln einer Pfefferpflanze zu, die zu Pulver
zerstampft und mit Wasser vermischt wird. Kava ist den Bewohnern von
Vanuatu sehr wichtig, deshalb müssen Gäste auch unbedingt probieren,
alles andere wäre unhöflich den Gastgebern gegenüber. Kava trinkt man
traditionell aus Kokosnussschalen. Ursprünglich war das Getränk nur
Männern vorbehalten.

Pflanzen
Vanuatus Landschaften sind sehr vielfältig und es gibt so einiges zu

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entdecken: Regenwald und Strände mit Kokospalmen prägen die
Landschaft der Inseln. Doch leider hat die Holzwirtschaft den Regenwald
vermindert. Dazu kommen die regelmäßigen Wirbelstürme, die immer
wieder Schaden anrichten. Auch Plantagen und eben die Abholzung des
Regenwaldes haben zu einer teilweisen Zerstörung beigetragen. Doch
mittlerweile haben manche Leute das Problem erkannt und versuchen,
auf den Flächen des ehemaligen Regenwaldes wieder neue Wälder
anzupflanzen. Auf Vanuatu fallen die großen Banyan-Bäume auf, die ein
starkes Wurzelwerk im Boden verankert und die du an den ausladenden
Baumkronen erkennen kannst. Man kennt sie auch unter dem
Namen Ficus benghalensis. Ursprünglich stammt diese Pflanze aus Indien.

[ © a Bougainvillea (Imagicity 264).jpg, Graham Crumb / CC BY-SA 3.0 ] .[ © wikimedia, gemeinfrei )

Auch die Bougainvillea wächst auf Vanuatu, benannt nach dem
französischen Grafen Louis Antoine de Bougainville, der einst auch auf
einer der Inseln landete.

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Ein Baum mit vielen Wurzeln
und einem großen Dach
Der Banyan-Baum auf dem Foto ist so gross, dass er
gleichzeitig als Eingang zu einem Dorf dient.

                                   © Marshman, at en.wikipedia / Eric
                                   Guinther / CC BY-SA 3.0 ] © Dick
                                   Culbert / CC BY 2.0

                                   [ ]

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Vielfältige Arten wachsen
auf Vanuatu
Dort, wo auf Vanuatu
noch Wälder existieren,
ist auch der
Artenreichtum der
Pflanzen vielfältig. 1500
wurden gezählt und
darunter fallen allein
160 verschiedene Arten
von Orchideen. Ein
Viertel davon findest du
übrigens nur auf
Vanuatu. An der Küste
findest du Kasuarinen,
deren Blätter an
Schachtelhalme
erinnern.

Eine Pflanze als Fischgift
Barringtonia und Lindeneibisch wachsen ebenfalls
auf Vanuatu. Aus der Barringtonia
asiatica, wie die Pflanze auch
genannt wird, stellen die Fischer
ein Gift für den Fischfang
her. Teile der Pflanzen werden für
die Herstellung von
Medikamenten verwendet. Sie ist
an der Küste zu finden, wächst
aber auch landeinwärts.
Mangroven hingegen wachsen nur
an der Küste.

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Tiere
Ein großer Teil der Tiere Vanuatus wurde von den
Menschen eingeschleppt. Dazu zählen Hunde,
Ratten und vor allem auch Schweine. Heute
betrachtet man diese schon fast als einheimische
Tierart. Ein Schwein ist auf Vanuatu ein
wertvoller Besitz und auch ein gängiges
Tauschmittel.

Wieso können Hunde fliegen?
Flughunde sind auf Vanuatu recht häufig anzutreffen.
[ © Scott Heinrichs / CC BY-SA 3.0 ]

Die meisten Tierarten, die auf Vanuatu leben, wurden vom Menschen
eingeführt. Bei den Landsäugetieren haben es nur einige Fledermaus- und
Flughundearten auf die Insel geschafft. Sie sind zwar Säugetiere, haben
aber den Vorteil, dass sie fliegen können. Nur eine Fledermausart gibt es
nur auf Vanuatu und sonst nirgendwo.
Die Flughunde werden übrigens auf Vanuatu auch als "fliegende Füchse"
bezeichnet. Flughunde sind tatsächlich Säugetiere. Sie werden sechs bis
40 Zentimeter groß und ihr Kopf ähnelt dem eines Hundes. Manche
besitzen einen Schwanz, manche Arten auch nicht. Auffallend sind ihre
Augen, was du gut bei dem Flughund auf dem Foto erkennen kannst. Ihre
Nahrung besteht größtenteils aus Früchten.

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Was ist ein Dugong?
Ganz deutlich ist hier der Gabelschwanz eines Dugongs zu sehen.
.[ © Sebastian Gerhard / CC BY-SA 3.0 ]

Etwas Besonderes sind die Seekühe in den Gewässern Vanuatus. Die dort
lebende Art heißt Dugong. Das ist ein lustiger Name. Dugongs werden
auch als Gabelschwanzkühe bezeichnet. Warum sie so heißen, erkennst du
gut auf dem Foto.                                         Diese
Meeressäuger können bis zu 900 Kilogramm schwer und bis zu vier Meter
lang werden. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Seegras. Sie sehen
nicht gut, hören aber umso besser, obwohl man ihre Ohren nicht sieht.

Schweine
Dieses Schwein scheint sich auf Vanuatu ganz wohl zu fühlen und genießt
ein kleines Schläfchen am Strand.
Wer Schweine besitzt ist reich. Und so gibt es eine Redensart auf der
Insel.
«Ohne Schweine keine Frau!»

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[ © Michael Coghlan / CC BY-SA 2.0 ]

Männchen und Weibchen kann man anhand der Stoßzähne unterschieden,
diese besitzen nämlich nur die Männchen.

Was ist ein Palmendieb?
© Birgus latro climbing.jpg, fearlessRich / CC BY 2.0) ]

Ein besonderes Tier, das sonst fast
überall schon ausgestorben ist, ist der
sogenannte Palmendieb. Hierbei
handelt es sich um eine sehr große
Krabbenart. Es ist das grösste
Krebstier, das an Land lebt, und dieser
"Dieb" klettert tatsächlich auf Palmen
und "erntet" dort Kokosnüsse, die er
sogar öffnen kann.
Umstritten ist, ob er das mit Absicht tut.
Wahrscheinlich klettert er gerne auf die Palmen
und wenn die
Kokosnüsse
 herunterfallen, warum soll er diese dann nicht
verspeisen? So ist er also eigentlich ein Dieb
wider Willen und macht das gar nicht mit
"Absicht".

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Reptilien und giftige Tiere?
© wohl Jarvin / CC BY-SA 3.0 ]

Auf den Inseln Vanuatus sind die Reptilien harmlos. Am häufigsten findest
du wohl Geckos. Auf manchen Inseln leben Krokodile, aber die bekommt
man sehr selten zu Gesicht. Auch vor giftigen Schlangen muss sich
niemand in Acht nehmen, denn es gibt keine. Die Pazifische Boa lebt zwar
auch auf Vanuatu, zählt aber nicht zu den giftigen Schlangenarten. Die
Pazifische Boa kann bis zu 2,5 Meter lang werden.

Ein Vogel, der keine Eier ausbrüten
mag
Über 120 Vogelarten hat man auf Vanuatu entdeckt. Zwölf davon leben
nur auf Vanuatu. Eine besondere Art ist der Malau, ein Vogel der sich mit
dem Ausbrüten von seinen Eiern nicht so gerne befasst. Das Herumsitzen
auf Eiern scheint ihn wenig zu interessieren, so legt er sie an Stellen ab,
wo es schön warm für den Nachwuchs ist. Das kann in der Nähe von
heißen Quellen, aber auch von Vulkanen sein. Doch diese Vogelart ist vom
Aussterben bedroht.

Findest du ein Bild von einem Malau?

60 Schmetterlingsarten und 120 Insektenarten sind ebenfalls auf Vanuatu
anzutreffen.
Zeichne doch so einen Schmetterling.

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Giftige Wassertiere

[ © wikimedia, gemeinfrei ]
Dieser versteckte Steinfisch ist gar nicht so leicht zu erkennen. Such ihn
mal!
Allerdings gibt es in den Gewässern Vanuatus durchaus gefährliche Tiere.
Doch wer nicht taucht, wird diesen nicht begegnen. Dazu zählt zum
Beispiel der Steinfisch, der sich auch gerne mal im Sand versteckt und
dessen Stacheln am Rücken ein sehr starkes Gift enthalten. Gefährlich
sind auch die Kegelschnecken, die sich im Schlamm vergraben oder auch
auf Sandbänken leben und mit denen man schon eher in Berührung
kommen kann. Diese findest du allerdings im ganzen Indischen und auch
Pazifischen Ozean. Nicht alle Arten sind giftig, doch sollte man auf
Berührung zur Sicherheit besser verzichten.

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Wer sind die Melanesier?
                                        270.000 Menschen leben auf Vanuatu und
                                        die meisten davon sind Melanesier. Dazu
                                        kommen wenige Europäer, Australier,
                                        Neuseeländer, Vietnamesen, Chinesen
                                        sowie Menschen aus anderen Teilen
                                        des Pazifik.
                                        Die Gruppe der Melanesier sich nicht
                                        genau definieren lässt. Ihre Sprache und
                                        Kultur unterscheiden sich oft erheblich.
                                        Viele stehen den Aborigines
                                        (Ureinwohner) in Australien
                                        verwandtschaftlich nahe. Die Melanesier
                                        haben eine dunkle Haut, können aber
                                        trotzdem blonde Haare haben. Die
                                        Einheimischen selbst bezeichnen sich
                                        als Ni-Vanuatu.

                                        [ © Graham Crumb / CC BY-SA 2.0

Viele Sprachen

[ © Graham Crumb/AusAID / CC BY 2.0 ]

Welche Sprache dieser junge Mann spricht wissen wir nicht, das
Muschelhorn spricht eine eigene Sprache.
Französisch, Englisch sind die offizielle Amtssprachen.
Es soll ungefähr 110 Sprachen auf Vanuatu geben.
Bislama ist aus der Vermischung verschiedener Kulturen und ihren
Sprachen entstanden und wird von vielen Einwohnern des Inselstaates
verstanden und gesprochen.

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Besonderes aus Vanuatu
Sandmalerei
                                         Die Sandmalerei hat in Vanatau
                                         eine lange Tradition. Dabei
                                         werden mit dem Finger mehr
                                         oder weniger komplizierte
                                         Muster in den Sand gezeichnet.
                                         Sandmalereien sind in Vanatau
                                         eine Möglichkeit kulturelle
                                         Werte wie Liebe, Respekt und
                                         Ehre an die Kinder
                                         weiterzugeben.
                                         Jede Zeichnung beinhaltet eine
                                         Geschichte mit einer Nachricht.
                                         Mit diesen Zeichnungen wird
                                         von wichtigen Ereignissen oder
                                         Menschen erzählt. Abläufe aus
                                         der Natur und dem Dorfleben
beschrieben. Sie dienen auch als Gedächtnishilfen zum Feiern von
bestimmten Ritualen. Diese Kunstform gehört seit zum Unesco-Welterbe

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fkirche.lobeda.thur.de%2F2021%2F02%2F%25F0%259F%258C%
258Fweltgebetstag-2021-3-pazifisches-inselland-
vanuatu%2F&psig=AOvVaw3myaDC8VKdQGQ5VdicXHnI&ust=1614344917183000&source=images&cd=vfe&ved=0CAMQj
B1qFwoTCNiZ8NSNhe8CFQAAAAAdAAAAABAD

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Deine Erinnerung?
Leere Vogelsand auf ein Kuchenblech. Zeichne nun mit deinem Finger eine
Form oder ein Muster, dass dich an etwas erinnert.
Male mit Weissleim oder einem Leimstift eine Form oder ein Muster, dass
dich an etwas erinnert. Streue Vogelsand oder ganz kleine «Papierfötzel»
darüber. Wenn es «Papierfötzel» sind, drückst du sie leicht an.
Schüttle den/die überschüssigen Sand/«Papierfötzel» vom Blatt.

Wassermusik
In einem abgelegenen Teil des Pazifiks hilft Wassermusik Frauen, ihre Verbindungen
zum Meer zu vertiefen und ihr Ansehen zu stärken.

Auf einer kleinen Insel im Norden von Vanuatu, entstand die
Wassermusik. Wasser ist überall um diesen winzigen Punkt auf der Karte
herum. Es beeinflusst jeden Aspekt des Lebens auf der Insel.
Das Wassertrommeln wird seit vielen Jahrhunderten von Großmutter zu
Mutter zu Tochter weitergegeben. wird, war schon immer eine "Frau-
Kastom-Sache", sagen die Dorfbewohner. Voller Lebenskraft wird die
Beziehung zwischen Inselbewohnern und dem Meer erzählt.
Das Ritual zeigt die Beziehung zwischen Land und Menschen. Und
während der Klimawandel dieses Gleichgewicht in vielerlei Hinsicht gestört
hat, ist es nicht nur eine Sicht des Lebens, sondern auch Wassertrommel
erzählt von einer Lebensweise die Natur als heilig zu betrachten.

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Frauen einer lokalen Wassermusiktruppe treten 2017 in Gaua im Norden von
Vanuatu auf / Bildnachweis: Aude Emilie-Dorion

Wähle ein Lied aus
Schlage den Rhythmus mit deinen Händen auf deine Oberschenkel. Im
Sommer kannst du wie die Frauen aus Vanuatu deinen Rhythmen im See
auf das Wasser schlagen.

Schlage deinen Rhythmus!

Bitte eine wasserfeste Postkarte!
Auf Vanatau gibt es das einzige Unterwasserpostamt der Welt.
Der Postmanager hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Postkarten,
die aus wasserdichtem Kunststoff bestehen und mit einer speziellen
Briefmarke geprägt sind, jeden Tag pünktlich um 15 Uhr abgeholt
werden. (Die Post entwickelte ein spezielles Metallgerät, das jede
Postkarte ohne Verwendung von Tinte markiert, die bei Kontakt
verschmieren würde.) Besucher wissen, dass die Post für den
Geschäftsbetrieb geöffnet ist, wenn an der Oberfläche eine Flagge gehisst
wird.

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https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.mirror.co.uk%2Ftravel%2Faustralia-new-zealand%2Fquirky-underwater-post-office-lets-
21806297&psig=AOvVaw1kVKOrUPSKGN9t45jeWNni&ust=1614345757955000&source=images&cd=vfe&ved=0CAMQjB1qFwoTCKCyqt2Qhe8CFQAAAAAdAAAAABAD

Was ist Naghol?
Ein wichtiges Ereignis, das jährlich auf der Insel Pentecost stattfindet, ist
das Naghol. Dieses Fest wird immer nach der Ernte der Yamswurzel an
Samstagen im April oder Mai gefeiert. Dabei stürzen sich Männer von
eigens dafür aus Holz erbauten Sprungtürmen in die Tiefe. Sie hängen
dabei nur an einer Liane. Das ist ziemlich gefährlich. Sollte das Seil zu
lang sein, dann haben die Springer Pech. Es heißt, dass sich aus dieser
Art des Springens das Bungee Jumping entwickelt hätte. Die Lianen hat
man dann einfach durch Gummiseile ersetzt. Auf dem Foto siehst du
einen Mann im Moment des Absprungs vom Turm. Das ist keinesfalls zur
Nachahmung empfohlen!

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Traditionelles Turmspringen auf Vanuatu[ © Paul Stein / CC BY-SA 2.0 ]

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