VERDI REQUIEM SO 22.10.2017 - Konzerthaus Dortmund

 
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VERDI REQUIEM
   SO 22.10.2017
SO KLINGT NUR
DORTMUND
   SAISON 2017 / 18

                                                ERIKA GRIMALDI SOPRAN
                                                VIOLETA URMANA MEZZOSOPRAN
                                                SAIMIR PIRGU TENOR
                                                CARLO COLOMBARA BASS
                                                MDR RUNDFUNKCHOR
                                                HR-SINFONIEORCHESTER
                                                ANDRÉS OROZCO-ESTRADA DIRIGENT
                                                Abo: Chorklang

                      In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-
                      klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
                                   während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

                      2,50 E
Andrés Orozco-Estrada

4/5
GIUSEPPE VERDI (1813 – 1901)
      »Messa da Requiem« für Soli, Chor und Orchester (1874)

         Introitus. Requiem – Kyrie
         Sequenza
            Dies irae
            Tuba mirum
            Liber scriptus
            Quid sum miser
            Rex tremendae
            Recordare
            Ingemisco
            Confutatis
            Lacrimosa
         Offertorium
            Domine Jesu
            Hostias
         Sanctus
         Agnus Dei
         Lux aeterna
         Libera me

      – Ende ca. 18.40 Uhr –

6/7                                                        PROGRAMM
Erika Grimaldi

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ZUVERSICHT STATT SCHWERMUT                                                                          er nach nur zwei Ehejahren Tochter, Sohn und schließlich seine Frau Margherita Barezzi. Jahr-
          Giuseppe Verdi »Messa da Requiem« für Soli, Chor und Orchester                            zehnte später ist er schwer erschüttert vom Tod des Dichters Alessandro Manzoni, dem er sich
                                                                                                    in fast mystischer Weise im Geiste nahe empfand. Er beschloss, Manzoni mit einer Totenmesse
Eine »Oper im Kirchengewande«, wütete der Wagner-Dirigent Hans von Bülow in der »Augsbur-           zu huldigen, obwohl er fand, dass es zu viele Requiem-Messen gab. Dennoch machte er sich
ger Allgemeinen Zeitung« am Vorabend zur Uraufführung von Giuseppe Verdis »Messa da Re-             an die Arbeit und übernahm sogar die Kosten für den Notendruck: »Ich arbeite an meiner Messe,
quiem« am 22. Mai 1874 in der Mailänder Kirche San Marco und beschimpfte den Komponisten            und zwar mit großer Freude«, schrieb er im Februar 1874 an Camille Du Locle. »Mir scheint,
als »allgewaltigen Verderber des italienischen Kunstgeschmacks«. Das Werk strotze nur so von        ich sei ein ernster Mensch geworden, sei kein Bajazzo des Publikums mehr, der Tambour und
»Schülerhaftigkeiten, Abgeschmackheiten und Hässlichkeiten«. Mildere Töne fand der Wiener           große Trommel rührt und ›Herein, herein, hereinspaziert!‹ schreit.«
Kritiker Eduard Hanslick: »Der Italiener hat doch ein gutes Recht zu fragen, ob er denn mit dem
lieben Gott nicht Italienisch reden dürfe?«                                                            Das Ergebnis präsentierte er nur wenige Monate später. Kein schwermütiges, von Todesah-
                                                                                                    nung durchdrungenes Werk wie es Mozart gelungen ist. Auch kein agnostisches Schreckens-
    Der liebe Gott und Verdi. Seine zweite Frau Giuseppina Strepponi beschrieb ihn als einen        bildnis à la Berlioz. Verdi schafft eine Musik voller Inbrunst, Farbenpracht und Zuversicht. Immer
»sehr zweifelnden Gläubigen«, besonders dem Klerus stand er kritisch gegenüber. Der Tod aber        wieder löst der Schrecken des Todes sich in milde Verklärung auf, werden dunkle Abgründe von
ist in Verdis Leben ein alter Bekannter. Als aufstrebender Komponist, kaum 27 Jahre alt, verliert   himmlischem Licht durchflutet. Theatralisch zuweilen ja, eine »Oper im Kirchengewande« aber
                                                                                                    keineswegs. Das Werk bleibt der liturgischen Würde der Zeremonie nichts schuldig.

                                                                                                       Verdi gliedert seine Requiem-Vertonung in sieben Sätze. Der letzte Satz Libera me, die in-

              Nur wenige Schritte                                                                   brünstige Bitte um Errettung, ist fast fertig, als er mit der Komposition im Herbst 1873 beginnt.
                                                                                                    Kurz nach dem Tod Rossinis 1868 hatte Verdi zwölf führende Komponisten Italiens angeregt,

               zu Ihrem Klavier.                                                                    zum Andenken des Verstorbenen jeweils einen Satz für ein Gemeinschaftswerk, eine »Messa
                                                                                                    per Rossini«, beizusteuern. Die Totenmesse kam zustande, die Uraufführung aber scheiterte an
                                                                                                    einem Operndirektor und der Stadtverwaltung von Bologna. Verdis Beitrag in Form des Libera
            Unsere Filiale im Foyer des Konzerthauses lädt Sie ein
                                                                                                    me ruhte seitdem halb vergessen in einer Schublade.
                zu einem Probespiel! Kaufen, mieten, leihen,
                   Service, Werterhalt und Wertanlagen.
                                                                                                       In einer umgearbeiteten Version rundet er nun das kolossale Werk ab, das von Beginn an
                      Wir beraten Sie gerne umfassend.
                                                                                                    in Bann hält. Mit »Requiem aeternam« flüstert der Chor die ersten Worte der katholischen
                                                                                                    Totenmesse aus dem wohl gewaltigsten und ältesten Libretto der Menschheit – die Bitte für
                                                                                                    die Toten um ewige Ruhe. Mit Furor schwingen die Männerstimmen sich zum ersten Forte auf,
                                                                                                    zum Loblied Gottes »Te decet« im vierstimmigen A-cappella-Satz, der von beeindruckend ar-
                                                                                                    chaischer Einfachheit ist. In fließender Bewegung schließt sich bald das Kyrie an – die Bitte um
                                                                                                    Frieden und Erbarmen. Solisten und Chor steigern sich im Wechselgesang zu großer Klangfülle,
                                                                                                    die nach dramatisch flehenden »Christus«-Rufen bald wieder im Pianissimo verebbt.
                      Klaviere & Flügel im Konzerthaus

   Brückstraße 21 · Dortmund · Telefon 0231 2 26 96-145 · www.steinway-dortmund.de                     Im zweiten Teil bricht der Schrecken des Jüngsten Gerichts über den Hörer herein. Es ist
                                                                                                    der Tag des Zornes, der Dies irae. Der Text der Sequenz stammt aus einer franziskanischen
                                                                                                    Handschrift um 1200, ebenso die charakteristische Melodiefolge. Sie wurde zur klanglichen
                                                                                                    Metapher für Gevatter Tod, nicht nur in Totenmessen, sondern auch in Sinfonien und sogar
                                                                                                    Filmmusiken. Verdi verzichtet auf das vordergründige melodische Zitat des Dies irae-Motivs,

10 / 11                                                                                                                                                                                      WERKE
zeichnet stattdessen im kunstvollen Ineinander von Soli und Chor ein Al-fresco-Gemälde, eine
         verstörende Todesvision. Brachial, mit infernalischer Gewalt reißen Fortissimo-Orchesterschläge
         in g-moll den Vorhang auf: »Dies irae« schreit der Chor buchstäblich in chromatisch abstei-
         genden Figuren, das Symbol für den Jammer der Sünder. Weitere gewaltige Klangentladungen
         folgen, allmählich verhallt der Gesang, doch schon sind aus der Ferne die Schreckensfanfaren
         des Tuba mirum zu vernehmen, die langsam näher rücken. Einen Kontrast dazu setzt das von
         Generalpausen durchsetzte Bass-Solo, welches Verdi Jahre später in den Monolog des Jago im
         »Otello« (›La morte è il nulla‹) verwandeln wird. Erneut wechselt die Szenerie: Auftritt des Solo-
         Alts mit Liber scriptus, das Buch des Weltgerichts. Strahlende D-Dur-Dreiklänge symbolisieren
         die Würde des Richters. Im weiteren Verlauf werden alle Höhen und Tiefen des menschlichen
         Daseins durchmessen, von der nackten Angst der sündigen Seele (Quid sum miser tunc mise-
         ris) über das Schuldbekenntnis (Ingemisco) bis hin zur Bitte um Gnade (Salva me fons pietatis).
         Immer wieder fährt der Dies-irae-Chor dazwischen, entfacht einen urgewaltigen Orkan der
         Klänge, der mit dem bewegenden Lacrimosa des Alt-Solos vorläufig zur Ruhe kommt. Die
         Melodie, die Verdi hier verwendet, hat er bereits einige Jahre früher für seinen »Don Carlo«
         komponiert, aber vor der Uraufführung 1867 gestrichen: Es ist König Philipps Totenklage am
         Leichnam seines Sohnes (›Qui me rendra ce mort?‹).

            Das Offertorium ist ein intimer, von den Solostimmen getragener Teil. Kontrast dazu bildet
         das triumphale Sanctus, das als doppelchörige Fuge angelegt ist. Ihm folgt nach dem Benedic-
         tus ein gregorianisch anmutendes Agnus Dei, das schlicht und verhalten zur inneren Einkehr
         aufruft. Wie eine romantische, ätherische Vision erstrahlt nun das Lux aeterna mit Sphären-
         klängen wie in Wagners »Lohengrin«-Vorspiel durch mehrfach geteilte Violinen im Orchester. Im
         Schlusssatz brechen ein letztes Mal die Schrecken des Dies irae ein, wenn der Sopran »Dum
         veneris« psalmodiert. Doch dann scheint das Inferno überwunden, die ruhig ergebene Stim-
         mung des Anfangs kehrt zurück: »Requiem aeternam« wiederholt der Sopran, begleitet vom
         A-cappella-Chor, einen Halbton höher als zu Beginn. Im Allegro risoluto ertönt vierstimmig die
         Chor-Fuge Libera me. Doch auch sie verebbt, überstrahlt vom leise psalmodierenden Sopran
         mit der im Pianissimo ersterbenden Bitte.

            »Nicht wie eine Oper« sollte sein Requiem gesungen werden, erbat sich Verdi bei der Urauf-
         führung, die er selbst leitete. Die Musiker ordnete er in unkonventioneller Weise an: links das
         Orchester mit 100 Mann, rechts der Chor mit 120 Choristen. Um das päpstliche Verbot weib-
         licher Anwesenheit zu umgehen, ließ er das Gesicht der weiblichen Chormitglieder hinter einem
         schwarzen Trauerschleier verbergen. Pikanterweise wussten Zeugen danach zu berichten, dass
         die Sängerinnen »fast alle jung und hübsch gewesen« seien. Dem zahlenden Publikum wurde ein
         Libretto verkauft, obwohl doch jeder den Text der Totenmesse aus der Kirche kannte. Vor den Mu-
         sikern stand ein Priester, der mit stillen Gesten die Liturgie der Totenmesse zu lesen schien. Der

12 I13                                                                                            WERKE
Publikumsandrang war so groß, dass drei weitere Aufführungen in der Mailänder Scala angesetzt
wurden und sieben Konzerte in Paris. In London kam es zum Einsatz von 1200 Choristen.

   Bei einer Aufführung in Wien befand sich unter den Zuhörern auch Richard Wagner. »Abends
das Requiem von Verdi, worüber nicht zu sprechen entschieden das beste ist«, notierte Cosima
Wagner am 2. November 1875 in ihr Tagebuch. Gekränkt war Verdi nicht, eher vom respekt-
losen Umgang seiner Landsleute. In einem Brief vom 4. August 1875 an den Juristen und Freund
Giuseppe Piroli schreibt er: »In Ferrara hat ein Mörder von Musikdirektor meine Messe für
Manzoni für eine grobschlächtige Blaskapelle (um nicht zu sagen Militärmusik) bearbeitet und
sie öffentlich in einer Arena aufgeführt! Gibt es überhaupt etwas Ungeheuerlicheres, etwas
Schrecklicheres? Eine Totenmesse – für eine Militärkapelle – in einer Arena!! – – – Es geht
noch weiter: In Bologna will man sie öffentlich mit Sängern, Chören und Klavieren!!! aufführen.
Man hat die Stadtverwaltung davon unterrichtet, und wissen Sie, was sie geantwortet hat: Sie
wisse nicht, ob Paragraph 15 des Autorenschutzgesetzes eine solche Aufführung verbiete.«
Jahre später, 1892, erreichte Verdi ein Brief von Hans von Bülow in italienischer Sprache. Er
entschuldigte sich für seine »journalistische Dummheit« von 1874: »Mein Verstand war von
Fanatismus verblendet, von ultrawagnerischer ›Seide‹.« Verdi antwortete ironisch: »Keine Spur
von Sünde in Ihnen. Übrigens wer weiß? Vielleicht hatten Sie beim ersten Mal recht!«

GEHÖRT IM KONZERTHAUS
Zweimal stand das Verdi-Requiem bisher auf dem Spielplan des KONZERTHAUS DORTMUND.
Steven Sloane brachte es 2004 mit den Bochumer Symphonikern, der Frankfurter Singakade-
mie und dem Sinfonischen Chor der Chorakademie Dortmund auf die Bühne. 2007 gab Enoch
zu Guttenberg mit Verdis Requiem hier sein Debüt und führte dazu das Orchester der KlangVer-
waltung sowie den Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn ins Konzerthaus.

                                                                          HT
                                                AUCH SO SÜSS? ODER STE
                        FINDEN SIE DAS WOLFERL                      CHTIGEM
                                             SSIN N EHE R NAC H FRU
                        IHNEN DER GESCHMACK                            EN SIE
                                             ES HERAUS UND PROBIER
                        MESSIAEN? FINDEN SIE                        IM FOYER.
                                                CHA NDI SING STA ND
                        UNSERE PRALINEN AM MER

                                                                                      WERKE
Violeta Urmana

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GIUSEPPE VERDI                                                                      Cum resurget creatura,          Wenn die Schöpfung sich erhebt,
                                                                                    Judicanti responsura.           Dem Richter Rechenschaft zu geben.

»MESSA DA REQUIEM«                                                                  Mezzosopran und Chor
                                                                                    Liber scriptus proferetur,      Ein geschriebenes Buch hervorgeholt,
INTROITUS.                                                                          In quo totum continetur,        In dem alles enthalten ist,
REQUIEM – KYRIE                                                                     Unde mundus judicetur.          Was die Welt sühnen soll.
Chor
Requiem aeternam dona eis, Domine,     Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,              Judex ergo cum sedebit          Wenn sich dann der Richter setzt,
Et lux perpetua luceat eis.            Und das ewige Licht leuchte ihnen.           Quidquid latet apparebit,       Wird Verborgenes ans Licht kommen,
Te decet hymnus Deus in Sion,          Dir Gott gebührt ein Loblied in Zion,        Nil inultum remanebit.          Nichts wird ungesühnt bleiben.
Et tibi reddetur votum in Jerusalem.   Dir erfülle man Gelübde in Jerusalem.
                                                                                    Dies irae, dies illa            Tag des Zornes, Tag der Klage,
Exaudi orationem meam,                 Erhöre mein Gebet,                           Solvet saeclum in favilla,      Der die Welt in Staub auflöst,
Ad te omnis caro veniet.               Zu Dir kommt alles Fleisch.                  Teste David cum Sibylla.        Wie bezeugt von David und Sibyll.
Requiem aeternam dona eis, Domine,     Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
Et lux perpetua luceat eis.            Und das ewige Licht leuchte ihnen.           Sopran, Mezzosopran, Tenor
                                                                                    Quid sum miser tunc dicturus?   Was werde ich Elender dann sagen?
Solo-Quartett und Chor                                                              Quem patronum rogaturus,        Welchen Anwalt werde ich erbitten,
Kyrie eleison.                         Herr, erbarme Dich unser.                    Cum vix justus sit securus?     Wenn selbst der Gerechte nicht sicher ist?
Christe eleison.                       Christus, erbarme Dich unser.
                                                                                    Solo-Quartett und Chor
SEQUENZA                                                                            Rex tremendae majestatis,       König schrecklicher Gewalten,
Chor                                                                                Qui salvandos salvas gratis,    Der Du die zu Rettenden gnädig erlöst,
Dies irae, dies illa                   Tag des Zornes, Tag der Klage,               Salva me, fons pietatis.        Rette mich, Quelle der Gnade.
Solvet saeclum in favilla,             Der die Welt in Staub auflöst,
Teste David cum Sibylla.               Wie bezeugt von David und Sibyll.            Sopran und Mezzosopran
                                                                                    Recordare, Jesu pie,            Gedenke, milder Jesus,
Quantus tremor est futurus,            Wieviel Zittern wird es geben,               Quod sum causa tuae viae,       Dass ich der Grund für Dein Kommen bin,
Quando judex est venturus,             Wenn der Richter erscheinen wird,            Ne me perdas illa die.          Vernichte mich nicht an jenem Tag.
Cuncta stricte discussurus.            Um alles streng zu prüfen.
                                                                                    Quaerens me sedisti lassus,     Mich suchend hast Du Dich erschöpft,
Tuba mirum spargens sonum              Die Posaune erklingt mit wunderlichem Laut   Redemisti crucem passus,        Mich zu erlösen hast Du das Kreuz erlitten,
Per sepulcra regionum,                 Über das Gebiet der Gräber,                  Tantus labor non sit cassus.    Solch große Mühe sei nicht vergeblich.
Coget omnes ante thronum.              Zwingt alle vor den Thron.
                                                                                    Juste judex ultionis,           Gerechter Richter über Strafe,
Bass                                                                                Donum fac remissionis           Schenke Vergebung
Mors stupebit et natura,               Tod und Leben erschauern,                    Ante diem rationis.             Vor dem Tag der Vergeltung.

18 / 19                                                                                                                                                    TEXTE
Tenor                                                                                                         Et ab haedis me sequestra,           Und trenne mich von den Böcken,
Ingemisco tamquam reus,                              Ich seufze als Schuldiger,                               Statuens in parte dextra.            Stelle mich zu Deiner Rechten.
Culpa rubet vultus meus:                             Schamrot glühen meine Wangen:
Supplicanti parce, Deus.                             Um Verschonung flehend, Herr.                            Bass
                                                                                                              Confutatis maledictis,               Wenn die Verdammten vergehen,
Qui Mariam absolvisti,                               Der Du einst Maria vergeben hast,                        Flammis acribus addictis,            Den verzehrenden Flammen ausgesetzt,
Et latronem exaudisti,                               Und den Schächer erhörtest,                              Voca me cum benedictis.              Dann rufe mich zu den Gesegneten.
Mihi quoque spem dedisti.                            Hast auch mir Hoffnung gegeben.
                                                                                                              Oro supplex et acclinis,             Ich bitte unterwürfig und demütig,
Preces meae non sunt dignae,                         Meine Bitten sind es nicht wert,                         Cor contritum quasi cinis,           Mein Herz, gleichsam Asche,
Sed tu bonus fac benigne,                            Aber Du Guter lässt Güte walten,                         Gere curam mei finis.                Trage Sorge für mein Ende.
Ne perenni cremer igne.                              Dass ich nicht im ewigen Feuer brenne.
                                                                                                              Chor
Inter oves locum praesta,                            Bei den Schafen gewähre mir einen Platz                  Dies irae, dies illa                 Tag des Zornes, Tag der Klage,
                                                                                                              Solvet saeclum in favilla,           Der die Welt in Staub auflöst,
                                                                                                              Teste David cum Sibylla.             Wie bezeugt von David und Sibyll.

                                                                                                              Solo-Quartett und Chor
          Ihre Wir tschaftskanzlei.            Dortmund  Berlin  Bernau  Breslau  Erfurt  Südwestfalen
                                                                                                              Lacrimosa dies illa                  Tränenreich ist jener Tag,
                                                                                                              Qua resurget ex favilla              An dem aus der Asche aufersteht
                                                               ■   Steuerberatung
                                                                                                              Judicandus homo reus.                Zum Gericht der sündige Mensch.
 Seit 90 Jahren haben wir                                      ■   Wirtschaftsprüfung
                                                               ■   Rechtsberatung
 ein offenes Ohr für Sie!                                      ■   Unternehmensberatung                       Huic ergo parce Deus,                Gewähre ihm Schonung, Gott,
                                                               ■   IT-Beratung                                Pie Jesu Domine,                     Milder Herr Jesus,
                                                                                                              Dona eis requiem. Amen.              Schenke ihnen Ruhe. Amen.

                                                                                                              OFFERTORIUM
                                                                                                              Solo-Quartett
                                                                                                              Domine Jesu Christe, Rex gloriae,    Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,
                                                                                                              Libera animas omnium fidelium        Befreie die Seelen aller verstorbenen
                                                                                                              Defunctorum de poenis inferni        Gläubigen vor der Qual des Feuers
                                                                                                              Et de profundo lacu.                 Und den Tiefen der Unterwelt.

                                                                                                              Libera eas de ore leonis,            Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen,
                                                                                                              Ne absorbeat eas tartarus,           Dass die Hölle sie nicht verschlinge,
                                                                                                              Ne cadant in obscurum.               Dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis.
                                                                                                              Sed signifer sanctus Michael         Vielmehr geleite sie Sankt Michael,
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                                                                                                              Repraesentet eas in lucem sanctam,   Der Bannerträger, in das heilige Licht,

20 / 21                                                                                                                                                                                   TEXTE
Quam olim Abrahae promisisti           Das Du einst Abraham verheißen hast          Cum sanctis tuis in aeternum,          Mit Deinen Heiligen in Ewigkeit,
Et semini eius.                        Und seinen Nachkommen.                       Quia pius es.                          Denn Du bist mild.
                                                                                    Requiem aeternam dona eis, Domine,     Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr,
Hostias et preces tibi,                Opfergaben und Gebete bringen wir,           Et lux perpetua luceat eis.            Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Domine,                                O Herr,
Laudis offerimus.                      Zum Lobe Dir dar.                            LIBERA ME
Tu suscipe pro animabus illis,         Nimm sie an für die Seelen jener,            Sopran und Chor
Quarum hodie memoriam facimus:         Derer wir heute gedenken:                    Libera me, Domine,                     Rette mich, Herr,
Fac eas, Domine, de morte              Herr, lass sie vom Tod                       De morte aeterna,                      Vor dem ewigen Tod,
Transire ad vitam,                     Hinübergehen zum Leben,                      In die illa tremenda;                  An jenem Tage des Schreckens;
Quam olim Abrahae promisisti           Das Du einst Abraham verheißen hast          Libera me,                             Rette mich,
Et semini eius.                        Und seinen Nachkommen.                       Quando coeli movendi sunt et terra,    Wenn Himmel und Erde wanken,
                                                                                    Dum veneris                            Da Du kommst,
Libera animas omnium fidelium          Befreie die Seelen aller verstorbenen        Judicare saeculum per ignem.           Um die Welt durch Feuer zu richten.
Defunctorum de poenis inferni,         Gläubigen vor der Qual des Feuers,
Fac eas de morte transire ad vitam.    Lass sie vom Tod hinübergehen zum Leben.     Tremens factus sum ego                 Zittern befällt mich
                                                                                    Et timeo,                              Und ich habe Angst,
SANCTUS                                                                             Dum discussio venerit                  Denn Rechenschaft naht
Chor                                                                                Atque ventura ira,                     Und der drohende Zorn,
Sanctus, sanctus, sanctus,             Heilig, heilig, heilig,                      Quando coeli movendi sunt et terra.    Wenn Himmel und Erde wanken.
Dominus Deus Sabaoth.                  Ist der Herr Zebaoth.                        Dies irae, dies illa,                  Tag des Zornes, Tag der Klage,
Pieni sunt coeli et terra              Erfüllt sind Himmel und Erde                 Calamitatis et miseriae,               Des Unheils und des Elends,
Gloria tua.                            Von Deiner Herrlichkeit.                     Dies magna et amara valde.             Tag, so groß und so bitter.
Hosanna in excelsis.                   Hosanna in der Höhe.
Benedictus, qui venit                  Hochgelobt sei, der da kommt                 Requiem aeternam dona eis, Domine,     Gib ihnen ewige Ruhe, Herr,
In nomine Domini.                      Im Namen des Herrn.                          Et lux perpetua luceat eis.            Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Hosanna in excelsis.                   Hosanna in der Höhe.
                                                                                    Libera me, Domine,                     Rette mich, Herr,
AGNUS DEI                                                                           De morte aeterna,                      Vor dem ewigen Tod,
Sopran, Mezzosopran und Chor                                                        In die illa tremenda:                  An jenem Tag des Schreckens:
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,   Lamm Gottes, Du trägst die Sünde der Welt,   Quando coeli movendi sunt et terra,    Wenn Himmel und Erde wanken,
Dona eis requiem.                      Gib ihnen Ruhe.                              Dum veneris                            Da Du kommst,
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,   Lamm Gottes, Du trägst die Sünde der Welt,   Judicare saeculum per ignem.           Um die Welt durch Feuer zu richten.
Dona eis requiem sempiternam.          Gib ihnen ewige Ruhe.
                                                                                    Libera me, Domine, de morte aeterna,   Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod,
LUX AETERNA                                                                         In die illa tremenda.                  An jenem Tage des Schreckens.
Mezzosopran, Tenor und Bass
Lux aeterna luceat eis, Domine,        Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr,         Libera me.                             Rette mich.

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hr-Sinfonieorchester

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ERIKA GRIMALDI                                                                                       VIOLETA URMANA
Erika Grimaldi ist eine der gefragtesten Sopranistinnen in Europa. Am renommierten Teatro            Die aus Litauen stammende Violeta Urmana gilt heute als eine der führenden dramatischen
Regio Torino ist sie in zahlreichen Partien zu erleben und ihre Auftritte werden von der Kritik      Sängerinnen im italienischen und deutschen Fach. Zu Beginn ihrer Karriere erlangte sie vor
hochgelobt. Weitere Häuser, an denen sie regemäßig zu Gast ist, sind das Teatro dell’Opera di        allem als Kundry (»Parsifal«) und Eboli (»Don Carlo«) weltweite Bekanntheit. In den vergange-
Roma, die Bayerische Staatsoper, das Teatro di San Carlo in Neapel sowie die Opéra National          nen Jahren war sie etwa als Amelia (»Un ballo in maschera«), Elisabeth von Valois (»Don Car-
de Montpellier.                                                                                      lo«), Leonora di Vargas (»La forza del destino«), Lady Macbeth (»Macbeth«), Odabella (»Attila«),
                                                                                                     Brünnhilde / Sieglinde (»Der Ring des Nibelungen«) sowie in den Titelpartien von »Aida«, »La
   In der Saison 2016 / 17 debütierte sie als Nedda (»I Pagliacci«) am Teatro Regio Torino. Wei-     Gioconda«, »Medea«, »Tosca«, »Norma«, »Iphigénie en Tauride«, »Ariadne auf Naxos« und »Tris-
tere Engagements umfassen Mathilde (»Guillaume Tell«) an der Bayerischen Staatsoper, Mimì            tan und Isolde« zu erleben.
(»La bohème«) an der San Francisco Opera, Nedda an der Deutschen Oper Berlin sowie Donna
Anna (»Don Giovanni«), Liú (»Turandot«) und Alice Ford (»Falstaff«) in Turin. Mit dem London             Urmana gastiert regelmäßig an den großen Opernhäusern der Welt, darunter die Metropo-
Symphony Orchestra wird sie Verdis Requiem aufführen.                                                litan Opera New York, das Teatro Real in Madrid, Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Opéra
                                                                                                     national de Paris, Deutsche Oper Berlin, Wiener Staatsoper, das Teatro alla Scala in Mailand,
   In der Saison 2014 /15 sang Grimaldi Desdemona (»Otello«) und La Contessa di Almaviva             Royal Opera House Covent Garden in London sowie bei den Festspielen in Bayreuth, Salzburg,
(»Le nozze di Figaro«) in Turin, Donna Anna an der Ópera de Bellas Artes in Mexiko City, Donna       Aix-en-Provence, Edingburgh und den »BBC Proms«.
Fiorilla (»Il turco in Italia«) bei ihrem Debüt an der Staatsoper Hamburg sowie Mimì am Teatro
di San Carlo.                                                                                           Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Bertrand de Billy,
                                                                                                     Pierre Boulez, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, James Conlon, James Levine, Jesús López
   In der Saison 2013 /14 war sie in Turin als Liú, Mathilde und erstmals als Maria Boccanegra       Cobos, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Sir Simon Rattle, Donald Runnicles, Esa-Pekka
(»Simone Boccanegra«) zu erleben. Im Sommer 2014 gab sie ihr USA-Debüt als Solistin in der           Salonen, Franz Welser-Möst und Christian Thielemann zusammen.
Aufführung von Beethovens Sinfonie Nr. 9 beim »Mostly Mozart Festival« in New York. In der
Saison 2012 /13 war sie in Turin in drei großen Partien zu erleben: als Mimì, Micaëla (»Carmen«)        Als gefeierte Konzert- und Liedinterpretin singt Urmana u. a. Werke von Mahler, Richard
und Elisetta (»Il matrimonio segreto«).                                                              Strauss, Schönberg, Berlioz, Wagner und Verdi und gastiert in allen wichtigen Musikzentren
                                                                                                     Europas, Amerikas und Japans.
  Grimaldi gab 2010 als Anaï in Rossinins »Moïse et Pharaon« unter der musikalischen Leitung
von Riccardo Muti ihr Debüt am Teatro dell’Opera di Roma. Im selben Jahr debütierte sie als            Zuletzt war sie in »Il trovatore« in der Arena von Verona, in »Aida« in Boston, Wien, Verona
Micaëla am Teatro Lirico di Cagliari. 2009 interpretierte sie erstmalig Adina (»L’elisir d’amore«)   und New York, im Verdi-Requiem in Barcelona mit dem London Symphony Orchestra und in
am Teatro Filarmonico Verona, Pamina (»Die Zauberflöte«) am Teatro Massimo in Palermo sowie          »Oediupus Rex« in Stockholm zu erleben. Zukünftige Engagements sind »Don Carlo« in Valencia,
Donna Anna beim »Festival Avenches Opéra« in der Inszenierung von Giancarlo del Monaco. Mit          »Aida« sowie »Un ballo in maschera« in Mailand und »Il trovatore« in Lüttich.
Jonas Kaufmann ist sie auf seinem »The Verdi Album« (Sony Classical) in ›Ah! Sì, ben mio ... Di
quella pira‹ aus »Il trovatore« zu hören.                                                               Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren ihre vielseitige Karriere, darunter »La
                                                                                                     Gioconda«, »Il trovatore«, »Oberto«, »Un ballo in maschera«, »Aida«, »La forza del destino«, »Mac-
   Erika Grimaldi wurde im italienischen Asti geboren und erhielt ihre Gesangsausbildung am          beth«, »Don Carlo«, »Andrea Chénier«, »Siegfried«, »Parsifal«, »Cavalleria Rusticana«, das Verdi-
Conservatorio Statale di Musica »Giuseppe Verdi« di Torino. Erste Erfolge feierte sie bei der        Requiem, Mahlers »Das Lied von der Erde« und »Rückert-Lieder«, Zemlinskys »Maeterlinck-
»Crescentino International Competition« in Vercelli sowie der »International Giacomo Lauri-Volpi     Lieder«, Berlioz’ »La Mort de Cléopâtre«, Bartoks »Herzog Blaubarts Burg«, Strawinskys »Le
Competition«. Nach ihrem Sieg bei der »Comunità Europea Opera Singing Competition« in Spo-           Rossignol« sowie Lieder von Strauss, Berg, Liszt und die CD »Puccini ritrovato«. In Tony Palmers
leto wurde ihr die Partie der Mimì am Teatro Regio Torino angeboten.                                 Film »The Search for the Grail« spielt sie Kundry.

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Saimir Pirgu      Violeta Urmana wurde mehrfach ausgezeichnet: in London mit dem »Royal Philharmonic So-
                         ciety Award« für Sänger, in Wien als Österreichische Kammersängerin und in ihrem Heimatland
                         mit dem »Orden des litauischen Großfürsten Gediminas«. Sie wurde mit der Ehrendoktorwürde
                         der Litauischen Musik- und Theaterakademie in Vilnius geehrt. 2014 wurde sie von Präsident
                         Giorgio Napolitano als »Commendatore dell’Ordine della Stella d’Italia« ausgezeichnet.

                         VIOLETA URMANA IM KONZERTHAUS DORTMUND
                         Violeta Urmana war als Solistin 2002 beim Festakt zur Eröffnung des Konzerthauses so-
                         wie 2004 bei der Aids-Gala zu erleben. 2010 kehrte sie als Isolde mit dem Philharmonia
                         Orchestra unter Esa-Pekka Salonen zurück.

                         SAIMIR PIRGU
                         Saimir Pirgu zählt zu den gefragtesten Sängern der internationalen Opernlandschaft und feiert
                         regelmäßig Erfolge an allen großen Bühnen wie der Metropolitan Opera New York, der Wiener
                         Staatsoper, dem Teatro alla Scala in Mailand, dem Royal Opera House Covent Garden in London,
                         der Opéra national de Paris, der Staatsoper Unter den Linden und Deutschen Oper Berlin, dem
                         Opernhaus Zürich, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der San Francisco Opera sowie bei
                         den »Salzburger Festspielen«. Als Protegée Luciano Pavarottis schloss Pirgu seine Gesangs-
                         ausbildung unter Vito Maria Brunetti in Italien ab, wo er mit 22 Jahren unter der musikalischen
                         Leitung von Claudio Abbado als Ferrando in »Così fan tutte« debütierte. In dieser Partie gab er
                         2004 als jüngster Sänger in einer Hauptrolle sein Debüt bei den »Salzburger Festspielen«.

                            Wichtige Engagements in den letzten Spielzeiten umfassen »Rigoletto« am Royal Opera
                         House, »La traviata« an der Metropolitan Opera New York, am Royal Opera House und an der
                         Berliner Staatsoper, sein Rollendebüt als Riccardo in »Un ballo in maschera« in Tel Aviv unter
                         Zubin Mehta, die Titelpartie von »La damnation de Faust« am Bolschoi-Theater Moskau, »L’elisir
                         d’amore« an der Wiener Staatsoper und an der Deutschen Oper Berlin, »Die Zauberflöte« an
                         der Mailänder Scala, »La clemenza di Tito« an der Opéra national de Paris, »La bohème« am
                         Gran Teatre del Liceu, »Rigoletto« in der Arena di Verona sowie Verdis Requiem bei den »Salz-
                         burger Festspielen«, im Wiener Musikverein, mit dem Symphonieorchester des Bayerischen
                         Rundfunks München und am Concertgebouw Amsterdam. Saimir Pirgu hat bereits mit vielen
                         der wichtigsten Dirigenten wie etwa Riccardo Muti, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Claudio Abbado,
                         Daniel Barenboim, Mariss Jansons, Nikolaus Harnoncourt, Seiji Ozawa, James Conlon, Antonio
                         Pappano und Daniele Gatti zusammengearbeitet. 2013 wurde ihm die renommierte Auszeich-
                         nung »Pavarotti d’Oro« verliehen.

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Carlo Colombara   CARLO COLOMBARA
                            Carlo Colombara zählt zu den herausragendsten Verdi-Bässen der Welt. 1984 gewann er den
                            »Riccardo Stracciari Concorso« in Bologna, 1986 die Goldmedaille als »Bester Sänger« beim
                            »Concorso Internazionale di Musica Gian Battista Viotti« in Vercelli und 1987 den »Concorso
                            As.Li.Co.« in Mailand.

                               Im Alter von 25 Jahren gab er sein Debüt am Teatro alla Scala in Mailand als Fürst von
                            Boullion in »Adriana Lecouvreur« unter der Leitung von Gianandrea Gavazzeni; es folgten En-
                            gagements als Lorenzo (»I Capuleti e i Montecchi«) unter Riccardo Muti am Bolshoi-Theater,
                            als Timur (»Turandot«) unter Lorin Maazel im Staatlichen Kremlpalast, wohin er 1990 als Jean
                            Procida (»Les Vêpres siciliennes«) unter Riccardo Muti zurückkehrte.

                              1992 sang er in »Lucia di Lammermoor« an der Seite von Vincenzo La Scola in der Mailänder
                            Scala, wohin er regelmäßig in Aufführungen etwa von »Nabucco«, »Macbeth« (bei der Saison-
                            eröffnung 1997) und »L’incoronazione di Poppea« zurückkehrte.

                               Gastengagements führten ihn an die renommiertesten Opernhäuser dieser Welt, darunter
                            die Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera New York, das Bolshoi-Theater in Moskau, Teatro
                            Colón in Buenos Aires, die Opernhäuser von Paris, das Royal Opera House Covent Garden in
                            London, die Arena di Verona (hier sang er regelmäßig von 1992 bis 2015; fünf Mal eröffnete
                            er dort die Saison), das Teatro Comunale di Firenze zum »Maggio Musicale Fiorentino«, Teatro
                            dell’Opera di Roma (1992 in »Lucia di Lammermoor« an der Seite von Alfredo Kraus) und die
                            Opernhäuser von Tokio. Auch auf den großen Konzertbühnen wie in der New Yorker Carnegie
                            Hall, Royal Festival Hall und Wigmore Hall in London, im Wiener Konzerthaus sowie Musikverein
                            und Concertgebouw in Amsterdam ist er regelmäßig zu erleben.

                               Er arbeitete mit angesehenen Dirigenten wie Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Sir Co-
                            lin Davis, Gianandrea Gavazzeni, Carlo Maria Giulini, Eliahu Inbal, Lorin Maazel, Zubin Mehta,
                            Riccardo Muti, Antonio Pappano, Michel Plasson, Georges Prêtre, Wolfgang Sawallisch, Giu-
                            seppe Sinopoli und Sir Georg Solti zusammen sowie mit Regisseuren wie Jean-Pierre Ponnelle,
                            Franco Zeffirelli, Werner Herzog, Luca Ronconi, Graham Vick, Robert Carsen, Elijah Moshinsky,
                            Jonathan Miller, Peter Stein und viele mehr.

                               Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen für die wichtigsten Labels finden sich u. a.
                            »Aida« und »Lucia di Lammermoor« unter der Leitung von Zubin Mehta, sechs Aufnahmen des
                            Verdi-Requiems sowie sein Solo-Album »Great Opera Scenes«, das 2016 von Decca veröffent-
                            licht wurde.

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Carlo Colombara wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Premio Lauri-         HR-SINFONIEORCHESTER
Volpi« (1994), »Premio Orazio Tosi« (1995), »Premio Internazionale Carlo Alberto Cappelli« (1999),
»Matassa d’Oro« (2002), »Premio Monteverdi« (2009), »Bonci d’Oro« (2011), »Premio Domenico           Das hr-Sinfonieorchester, 1929 als eines der ersten Rundfunk-Sinfonieorchester Deutschlands
Danzuso« (2014) und »International Opera Award – Oscar della Lirica« (2017).                         gegründet, meistert erfolgreich den Spagat zwischen der Pflege der Tradition und den Heraus-
                                                                                                     forderungen eines modernen Spitzenorchesters. Konzertreihen mit unterschiedlichen Programm-
                                                                                                     schwerpunkten, in denen große Sinfonik auf Alte Musik und Konzerte mit Neuer Musik auf Pro-
MDR RUNDFUNKCHOR                                                                                     jekte für junge Konzertbesucher treffen, markieren sein künstlerisches Profil.

Wenn große Orchester im In- und Ausland ein Werk mit Chorbeteiligung planen, steht der MDR              Mit internationalen Gastspielen und preisgekrönten CD-Produktionen genießt das Orches-
Rundfunkchor auf der Wunschliste ganz oben. Der größte und traditionsreichste Chor des               ter als Frankfurt Radio Symphony zugleich weltweit einen hervorragenden Ruf. Regelmäßige
öffentlich-rechtlichen Rundfunks gilt unter Experten als einer der besten Chöre weltweit. Diri-      Tourneen nach Japan, Korea und China sind ebenso selbstverständlich wie die stete Präsenz
genten wie Herbert von Karajan, Kurt Masur, Sir Colin Davis, Claudio Abbado, Sir Simon Rattle,       auf bedeutenden europäischen Konzertpodien etwa in Budapest, Madrid, Prag, Salzburg und
Sir Neville Marriner, Seiji Ozawa, Lorin Maazel, Bernard Haitink, Riccardo Muti, Georges Prêtre      Wien. Für seine hervorragenden Bläser, seinen satten Streicherklang und seine dynamische
oder Sir Roger Norrington haben dem MDR Rundfunkchor ihre Reverenz erwiesen.                         Spielkultur berühmt, steht das hr-Sinfonieorchester mit seinem Chefdirigenten Andrés Orozco-
                                                                                                     Estrada dabei heute gleichermaßen für musikalische Exzellenz wie für ein interessantes und
   Regelmäßig konzertieren die Sängerinnen und Sänger mit dem MDR Sinfonieorchester unter            vielseitiges Repertoire.
Leitung seines Chefdirigenten Kristjan Järvi. Dass das Ensemble nicht nur exzellenter Partner
der bedeutendsten Orchester ist, beweist es mit viel beachteten A-cappella-Interpretationen.            Bekannt geworden durch seine Maßstäbe setzenden Einspielungen der romantischen Lite-
Weltliche und geistliche Musik, Ensemblegesang sowie Chorsinfonik gehören gleichermaßen              ratur, zählt das hr-Sinfonieorchester Frankfurt seit Jahrzehnten zu den international führenden
zum Repertoire, das beinahe ein Jahrtausend Musikgeschichte umspannt. Als Spezialensemble            Mahler- und Bruckner-Orchestern – eine Tradition, die vom langjährigen Chefdirigenten Eliahu
für Zeitgenössische Musik haben sich die 73 Choristen durch zahlreiche Ur- und Erstaufführun-        Inbal über seine Nachfolger Dmitrij Kitajenko und Hugh Wolff ausstrahlte bis hin zur vielbe-
gen einen Namen gemacht.                                                                             achteten Arbeit von Paavo Järvi, dem heutigen Conductor Laureate des hr-Sinfonieorchesters.

    Mit Beginn der Spielzeit 2015 / 16 übernahm der estnische Dirigent Risto Joost die Künst-            Entscheidende Akzente in seinem Engagement für die Tradition wie für die zeitgenössische
lerische Leitung des MDR Rundfunkchors. Durch innovative A-cappella-Programme und                    Musik setzte das Orchester bereits mit seinem ersten Chefdirigenten Hans Rosbaud unmittel-
die Aufführung chorsinfonischer Werke prägt er auf besondere Weise das musikalische Pro-             bar nach der Gründung. Nach dem Krieg und dem Wiederaufbau unter Kurt Schröder, Winfried
fil des Chores. Unter seinen Vorgängern finden sich Namen wie Herbert Kegel, Jörg-Peter              Zillig und Otto Matzerath entwickelte sich das hr-Sinfonieorchester in den 1960er- bis 1980er-
Weigle und Gert Frischmuth. In den 15 Jahren seines Wirkens festigte von 1998 an Howard              Jahren unter Dean Dixon und Eliahu Inbal schließlich zu einem Orchester von internationalem
Arman nachhaltig den Ruf des anerkannten Spitzenensembles. Ihm folgte 2013 Philipp Ah-               Format mit Gastspielen in aller Welt und wichtigen, vielfach ausgezeichneten Schallplatten- und
mann, der bis 2016 als Erster Gastdirigent tätig war und weiterhin regelmäßig mit dem Chor           CD-Editionen.
arbeitet.

   Nahezu 200 Schallplatten und CDs – viele davon preisgekrönt – hat das Ensemble in seiner          DAS HR-SINFONIEORCHESTER IM KONZERTHAUS DORTMUND
70-jährigen Geschichte aufgenommen. Für die Einspielung von Max Regers Motetten op. 110              Die Wege des hr-Sinfonieorchesters führten zum ersten Mal 2013 unter der Leitung des da-
erhielten die Sängerinnen und Sänger 2017 den »International Classical Music Award«. Über die        maligen Chefdirigenten Paavo Järvi ins Konzerthaus. 2016 folgte es seinem neuen musika-
Europäische Rundfunkunion wie auch auf Tourneen und Gastspielen weltweit zu hören, fungiert          lischen Leiter Andrés Orozco-Estrada nach Dortmund, um neben der »Oberon«-Ouvertüre und
der 2013 mit dem »Europäischen Kulturpreis« ausgezeichnete MDR Rundfunkchor erfolgreich              Brahms’ Sinfonie Nr. 1 mit der Solistin Arabella Steinbacher Prokofiews erstes Violinkonzert
als musikalischer Botschafter Mitteldeutschlands.                                                    zu spielen.

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ANDRÉS OROZCO-ESTRADA
                                                                       Andrés Orozco-Estrada leitet seit 2014 das hr-Sinfonieorchester. Seinen Vertrag als Chefdiri-
                                                                       gent hat er in der Zwischenzeit bis zum Jahr 2021 verlängert. Zeitgleich ist er seit 2014 auch
                                                                       Music Director der Houston Symphony. 2015 ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra
                                                                       außerdem zu seinem Ersten Gastdirigenten.

                                                                         1977 in Kolumbien geboren und ausgebildet in Wien, gehört Andrés Orozco-Estrada heute
                                                                       zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Regelmäßig arbeitet er mit den renommier-
                                                                       ten Orchestern der Welt zusammen, darunter die Wiener Philharmoniker, das Mahler Chamber
                                                                       Orchestra, die Staatskapelle Dresden, das Orchestre National de France, Orchestra di Santa
                                                                       Cecilia Rom, Gewandhausorchester Leipzig sowie die Sinfonieorchester in Chicago, Pittsburgh,
                                                                       Cleveland und Philadelphia.

     Eine angenehme Veranstaltung                                         Von 2009 bis 2015 war Orozco-Estrada Chefdirigent des Wiener Tonkünstler-Orchesters.
                                                                       2014 dirigierte er erstmals beim »Glyndebourne Festival«, 2015 bei den »Salzburger Festspie-
   im Konzerthaus Dortmund wünscht                                     len«. 2017 gab Orozco-Estrada sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Im selben Jahr
                                                                       dirigierte er die Filarmónica Joven de Colombia, das herausragende Nachwuchsorchester
        Ihre Kompetenz im Recht.                                       Kolumbiens, in acht Konzerten bei ihrem Europa-Debüt.

                                                                          Internationale Aufmerksamkeit finden auch Orozco-Estradas erste CD-Veröffentlichungen
                                                                       mit dem hr-Sinfonieorchester: Strawinskys »Feuervogel« und »Le sacre du printemps« sowie
     Notariat · Arbeitsrecht · Wirtschaftsrecht · Familienrecht        »Ein Heldenleben« und »Macbeth« im Rahmen ihres gemeinsamen Richard-Strauss-Zyklus’.
        Vertragsrecht · Verkehrsrecht · Öffentliches Recht
                                                                          Seine musikalische Ausbildung begann der aus Medellín stammende Andrés Orozco-Estrada
                                                                       zunächst mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht. 1997
                                                                       ging er schließlich nach Wien, wo er an der renommierten Universität für Musik und Darstel-
                                                                       lende Kunst in der Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler des legendären Hans Swa-
                                                                       rowsky, studierte. Orozco-Estrada lebt derzeit in Wien.

                                                                       ANDRÉS OROZCO-ESTRADA IM KONZERTHAUS DORTMUND
                                                                       Neben dem Konzert mit dem hr-Sinfonieorchester 2016 gastierte Andrés Orozco-Estrada zu-
                                                                       vor drei Mal im Konzerthaus. 2012 führte er das Mahler Chamber Orchestra mit Schönbergs
                                                                       »Friede auf Erden« und Mendelssohn Bartholdys »Lobgesang« nach Dortmund. 2013 folgte
                                                                       ein Besuch mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, um Richard Strauss’ Tondichtung »Tod und
                                                                       Verklärung« sowie Rossinis Stabat Mater zu interpretieren. Im selben Jahr kehrte er mit dem
                                                                       Orchestra Filarmonica della Scala und dem Tenor Vittorio Grigolo zurück.

Westfalendamm 265 · 44141 Dortmund
                                                                                                                                                        BIOGRAFIEN
           0231 - 5 87 17 0                         www.przytulla.de
STIMMGEWALTIG
                                                                                                          So klingt nur Dortmund

                                                                                                       AUTOBIOGRAFISCHE EINBLICKE
                                                                         Puccinis »La bohème« ist für sich schon ein Höhepunkt auf der Konzertbühne. Unter dem Diri-
                                                                         gat von Teodor Currentzis verspricht diese Aufführung einmalig zu werden. Bestens mit dem
                                                                         Lebensgefühl der Bohemiens vertraut, enthüllen er und sein Ensemble MusicAeterna bisher
                                                                                                 ungehörte Facetten dieses Opernklassikers.

                                                                                                          SO 05.11.2017 / 18.00 Uhr

                                                                                                     EINDRINGLICH UND EINZIGARTIG
                                                                         Der Bassbariton Florian Boesch ist besonders für seine intensiven, individuellen Liedinterpre-
                                                                         tationen bekannt und hat damit auch schon in Dortmund begeistert. Fünf Jahre ist sein letzter
                                                                         Liederabend im Konzerthaus nun schon her. Umso mehr darf man sich auf seine Rückkehr mit
                                                                                               Werken von Schubert, Wolf und Schumann freuen.

                                                                                                         SO 12.11. 2017 / 18.00 Uhr

                                                                                                                  BACH PUR
                                                                         Alle Jahre wieder erklingt Bachs Weihnachtsoratorium im Konzerthaus. Diese Saison bringt Marc
                                                                         Minkowski es mit einem solistisch besetzten Vokalensemble auf die Bühne und folgt damit Quel-
                                                                         len zu historischen Aufführungsbedingungen. Unterstützt wird er bei dieser angewandten Klang-
                                                                                forschung von seinen Musiciens du Louvre und einem hochkarätigen Solistenchor.

                                                                                                          MI 06.12.2017 / 20.00 Uhr

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen
zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch
Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht,
exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden
Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.«
        Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de                                                                                       WEITERHÖREN
SO KLINGT NUR
DORTMUND
                 SAISON      2017 / 18
                  TEXTE Teresa Pieschacón Raphael

                    FOTONACHWEISE
                    S. 04 © Lukas Beck
                    S. 24 © Ben Knabe · hr
                    S. 28 © Paul Scala
                    S. 30 © Daniel Völker · Ópera Actual

                    HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUND
                    Brückstraße 21 · 44135 Dortmund
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                    REDAKTION Dr. Jan Boecker · Nicole Brodhof

                    KONZEPTION Kristina Erdmann

                    ANZEIGEN Nicole Brodhof · T 0231 – 22 696 213

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