Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!

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Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
27. Jahrgang, Juni 2018
02/2018

                                   Verkehrsminister Scheuer
                                   zu Gast bei BDB und BÖB!

                                                                                                                          INHALT
                                                                                                                          02 I ZU GAST BEI BDB UND BÖB
                                                                                                                          		 Minister Scheuer besucht Abend
                                                                                                                          		 der Binnenschifffahrt
                                                                                                                          04 I 48. BDB-MITGLIEDERVER-
                                                                                                                          		 SAMMLUNG
                                                                                                                          		 Verband präsentiert eine
                               EDITORIAL

                               B
                                                                                                                          		 bemerkenswerte Erfolgsbilanz
                                     undesverkehrsminister Scheuer hat        Binnenschifffahrt zu stellen. Hierbei ist
                                     beim Empfang von BDB und BÖB             die Mitarbeit der Branche erforderlich.     05 I ABLADEOPTIMIERUNG AM
                                     in Berlin den Startschuss für die        Es wäre schön, wenn sich hierfür noch       		MITTELRHEIN
                               Umsetzung der Maßnahmen im Koaliti-            mehr Unternehmer im Verband enga-           		 Zur Stärkung der Rheinschifffahrt
                               onsvertrag gegeben: Die Auftaktsitzung         gieren würden. Denn es gibt kaum ei-        06 I BDB ZU STICKOXID-DEBATTE
                               zur Erstellung des Masterplans „Binnen-        nen leichteren Weg, auf die Gestaltung      		 Fragwürdige Thesen eines
                               schifffahrt“ erfolgt bereits Mitte Juni; die   der Rahmenbedingungen des eigenen           		Physikprofessors
                               Schifffahrtsabgaben sollen 2019 abge-          Gewerbes so unmittelbar Einfluss zu
                               schafft werden. Scheuer ist ein „Macher“,      nehmen. Der detaillierte Rechenschafts-     08 I SMART QU@LIFICATION
                               der gemeinsam mit seinen Mitarbeitern          bericht im Rahmen der diesjährigen Mit-     		 Attraktives E-Learning entwickelt
                               im Ministerium anpackt. Die Verbände           gliederversammlung zeigte, dass der BDB     09 I KÖLNER RHEINAUHAFEN
                               des Systems Wasserstraße – seien es der        bei der Bearbeitung der verschiedenen       		 Dalbensetzung in Sicht
                               BDB, der BÖB oder der BDS – weiß er da-        Themenfelder eine bemerkenswerte Er-
                               bei an seiner Seite: „‘Dialog und Koopera-     folgsbilanz vorweisen kann. Teilhabe und    09 I HAFEN ROTTERDAM
                               tion‘ anstatt ‚Pöbelei und Vorwurf‘“ lau-      Mitwirkung sind zurzeit mehr denn je er-    		 Maßnahmen für eine schnellere
                               tet das Motto. Der BDB grenzt sich damit       forderlich: Marode Schleusen im Ruhrge-     		Containerabfertigung
                               deutlich von den aggressiven Krawall-          biet, fehlende Liegeplätze, stundenlange    10 I NEUES AUS DER EBU
                               machern ab, die bevorzugt via Internet-        Wartezeiten an Containerseeterminals,       		 Präsidentenwechsel und EBU-Event
                               gruppen oder weitgehend unbeachteten           unsachliche Debatten über Schadstoff-
                               Internetblogs ihre Kampfparolen zum            emissionen… die Aufzählung lässt sich       11 I ABSCHIEDSFEIER
                               Besten geben und um Aufmerksamkeit             verlängern. Wo dem Gewerbe zurzeit          		 Langjährige Mitarbeiter gewürdigt
                               heischen. Es besteht die vermutlich his-       ganz besonders „der Schuh drückt“, lesen    12 I AKTUELLES VOM SCHULSCHIFF
                               torische Chance, in der 19. Legislatur die     Sie in diesem Heft. Viel Vergnügen bei
                               Weichen für eine zukunftsgerichtete            der Lektüre.              Jens Schwanen     13 I KURZ GEMELDET
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Die bayerische Landesvertretung in Berlin bot den Rahmen für den Parlamentarischen Abend von BDB und BÖB

    Minister kündigt Maßnahmen
    zur Stärkung der Schifffahrt an
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat eine schnelle Umsetzung der vorgesehe-
nen Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt angekündigt. Das Verfahren zur Aufhe-
bung der Schifffahrtsabgaben wird zügig eingeleitet. Das Programm zur nachhaltigen
Modernisierung der Binnenschifffahrt wird deutlich ausgebaut und im Fördervolumen
massiv erhöht.

U
            nd der „Masterplan Binnenschifffahrt“, der auf               Groß ist allerdings auch der Handlungsdruck im Bundes-
            Initiative des BDB im Koalitionsvertrag der Bun-          verkehrsministerium, um der von Wirtschaft, Politik und Um-
            desregierung aufgenommen wurde, wird nun in               weltvertretern gewollten Verlagerung von mehr Gütern auf
            Angriff genommen, und zwar „im partnerschaft-             das Wasser zum Erfolg zu verhelfen und die Attraktivität der
lichen Dialog mit Ihnen“, wie Minister Scheuer gegenüber              Binnenschifffahrt zu steigern: Die Schleusen an den Flüssen
dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Bin-                und Kanälen sind zunehmend baufällig. Engpässe entstehen
nenschifffahrt e.V., Martin Staats (MSG, Würzburg), betonte.          und die Leistungsfähigkeit des Systems leidet. BDB-Präsident
   Das sind drei wichtige und äußerst erfreuliche Ergebnisse          Martin Staats verdeutlichte das am Beispiel des Wesel-Dat-
der gemeinsamen und äußerst gut besuchten Veranstaltung               teln-Kanals, nach dem Rhein mit einem Transportvolumen
des Binnenschifffahrtsverbandes BDB und des Binnenhafen-              von 20 Mio. Tonnen die wichtigste Wasserstraße in Europa.
verbandes BÖB am 18. April 2018 in Berlin. „Die Binnenschiff-         Dort sind seit knapp 30 Jahren die notwendigen Sanierungen
fahrt ist systemrelevant“, betonte Minister Scheuer vor rund          der Schleusen bekannt. Passiert ist seitdem nichts. Nun müs-
180 Gästen. Und wie wichtig seinem Haus dieser Verkehrs-              sen Sperrungen erfolgen und Schiffe stehen zwölf und mehr
träger ist, zeigte sich bereits an dem Umstand, dass der Mi-          Stunden im Stau. Zehn Jahre soll die Sanierung der sechs
nister in Begleitung mehrerer leitender Beamter seines Hau-           Schleusen dauern. Da stellt sich die Frage, wann im Ruhrge-
ses und des zuständigen Parlamentarischen Staatssekretärs             biet die Versorgungslogistik kollabiert und sprichwörtlich
Enak Ferlemann zum Gewerbe sprach.                                    „die Lichter ausgehen“.

2                                                                                                                BDB Report 2/2018
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
BDB-Präsident Martin Staats (MSG) verdeutlichte,
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bezeich-           wie Engpässe die Leistungsfähigkeit des Verkehrs-        BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen
nete die Binnenschifffahrt als „systemrelevant“           trägers beeinträchtigen                                  begrüßt Minister Scheuer

           (v.l.n.r.): Wolfgang Thie (Neckar-Personen-Schiffahrt),                      (v.l.n.r.): BDB-Vizepräsident Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip), BDB-Vorstands-
           Detlef Kohlmeier und Olaf Gneipel (beide VSV)                                mitglied Albert Kohlmann (Reederei Dettmer) und Jörg Drippe (OTS)

              Trotz des Investitionsstaus können jedes Jahr zur Verfü-                 außerordentlich. Gleiches gilt für die Ankündigung einer ra-
           gung stehende Beträge in Millionenhöhe nicht „verbaut“                      dikal verbesserten Förderung von emissionsarmen Motoren
           werden, weil im öffentlichen Dienst immer noch die Ingeni-                  und Abgasreinigungsanlagen und die Unterstützung bei
           eure fehlen, um wenigstens die dringendsten Sanierungen                     der Umsetzung neuer Technologien. Die in der Regel famili-
           in Angriff zu nehmen. Der Vorschlag des BDB: Die Verwal-                    engeführten Unternehmen sind auf Unterstützung bei die-
           tung muss flexibel bleiben. Ingenieure, die jüngst exklusiv                 sem notwendigen Modernisierungsprozess angewiesen“, so
           für ein einzelnes Ausbauprojekt angestellt wurden, sollten                  Staats.
           im gesamten Bundesgebiet eingesetzt und tätig werden dür-                      „Gerne nehmen wir Ihr Angebot an, gemeinsam mit dem
           fen. Ingenieure der Privatwirtschaft könnten wertvolle Un-                  Bundesverkehrsministerium den Masterplan Binnenschiff-
           terstützung leisten.                                                        fahrt auszuarbeiten, der inhaltlich aufeinander abgestimm-
              Neue Umweltauflagen und hohe Investitionen zur Mo-                       te Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt enthalten wird.
           dernisierung der Flotte stellen die Binnenschifffahrt vor gro-              Unsere Idee des Masterplans liegt Ihrem Haus ja bereits seit
           ße Herausforderungen. BDB-Präsident Staats lobt deshalb                     einiger Zeit als zwölfseitiger Entwurf vor und stellt eine sinn-
           die Absichten der Regierung, die Schifffahrt für die Kunden                 volle und notwendige Ergänzung zum Masterplan Schienen-
           attraktiver zu machen und mit gezielten Maßnahmen die                       güterverkehr und zum Nationalen Hafenkonzept des Bundes
           Umweltbilanz zu verbessern: „Die Abschaffung der Schiff-                    dar“, erklärte Präsident Staats gegenüber dem Verkehrsmi-
           fahrtsabgaben begrüßen wir und die Kunden der Schifffahrt                   nister Scheuer.

                                                                                        BDB-Präsident Martin Staats im moderierten Podiumsgespräch mit
                                                                                        Minister Scheuer und Joachim Zimmermann (BÖB-Präsidium)

           BDB Report 2/2018                                                                      Titelbild und Bilder auf den Seiten 2 - 3: © Laurin Schmid   3
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Gremiensitzungen in Duisburg

 48. Ordentliche BDB-Mitglieder-
 versammlung auf dem Schulschiff
 Die 48. Ordentliche Mitgliederversammlung unter Vorsitz von BDB-Präsident Martin
 Staats (MSG) fand unmittelbar nach der BDB-Vorstandssitzung am 21. März 2018 in
 Duisburg statt.

E
            rfreulich viele Vertreter der      form) von EBU und ESO, in der auch der
            BDB-Mitgliedsunternehmen           BDB in mehreren Kommissionen, teils
            fanden den Weg auf das             in verantwortlicher Sekretärstätigkeit,
            frisch modernisierte Schulschiff   vertreten ist.
    „Rhein“: Im großen Seminarraum blieb
    kaum ein Stuhl unbesetzt. BDB-Ge-          SCHULSCHIFF: MODERNISIERT
    schäftsführer Jens Schwanen gab in         UND GUT AUSGELASTET
    seinem Rechenschaftsbericht einen          Schulschiff-Leiter Volker Müßig gab
    ausführlichen Überblick über die Arbeit    den Anwesenden einen Überblick
    des BDB in Berlin und nun anstehende       über aktuelle Entwicklungen auf dem
    Aufgaben nach Abschluss der langwie-       Schulschiff, das seit Ende 2017 – bis
    rigen Regierungsbildung.                   auf die Vorschiffsektion mit Takel-
                                               raum und Werkstatt – nun komplett
    MASTERPLAN IM                              (u.a. mit Hilfe von Fördermitteln des
    KOALITIONSVERTRAG VERANKERT                Bundes) modernisiert worden ist. Die
    Mit Aufnahme eines vom BDB vorge-          Auslastung der Auszubildendenkur-
    schlagenen „Masterplans Binnenschiff-      se sei über das Jahr verteilt konstant
    fahrt“ ist es dem Verband gelungen,        hoch, das Lehrgangsprogramm 2018
    den Verkehrsträger adäquat im Ko-          im Bereich der Fortbildung wurde
    alitionsvertrag der neuen Bundesre-        noch individueller auf die Bedürfnisse
    gierung zu platzieren. Jens Schwanen       der Branche zugeschnitten.
    betonte, dass das Forderungspapier,
    das im Verlauf der Legislaturperiode       ÜBERBLICK ÜBER
    zusammen mit Politik und Verwaltung        DIE EINZELNEN FACHTHEMEN
    ausgearbeitet werden soll, rein dem        Außerdem berichteten die BDB-Referen-
    Verkehrsträger Binnenschifffahrt und       ten Fabian Spieß (Fahrgastschifffahrt,
    ihren Bedarfen Rechnung tragen soll.       Forschungsprojekte, Öffentlichkeitsar-
    Aus diesem Grund ist nicht beabsich-       beit, Begleitung nautisch-technischer
    tigt, den Masterplan mit Aussagen zu       Fragen) und Andreas Stommel (Arbeit
    anderen am System Wasserstraße be-         & Soziales und internationale Über-
    teiligten Akteuren zu verwässern. Bun-     einkommen für die Binnenschifffahrt)         Manfred Kamphaus wurde im Rahmen der Mitgliederver-
                                                                                            sammlung für seine Arbeit gewürdigt
    desverkehrsminister Andreas Scheuer        aus den von ihnen bearbeiteten The-
    bekräftigte im Rahmen seiner Rede auf      men im vergangenen Jahr. Größeren           rung sowie die Tarifkommission und
    dem knapp einen Monat später durch-        Raum nahmen dabei insbesondere die          genehmigten die vorgelegten Haus-
    geführten Parlamentarischen Abend          mittlerweile in deutsches Recht umge-       haltsplanungen des Verbandes.
    von BDB und BÖB, den Masterplan ge-        setzte Arbeitszeitrichtlinie für die Bin-
    meinsam mit dem Gewerbe mit Leben          nenschifffahrt und die mit ihr verbun-      MARTIN STAATS WÜRDIGT WIRKEN
    füllen zu wollen. Ebenso erfreulich: der   denen Dokumentationspflichten, die          VON MANFRED KAMPHAUS
    Koalitionsvertrag beinhaltet die vom       noch umzusetzende EU-Ausbildungs-           Die letzte Mitgliederversammlung war
    BDB geforderte komplette Abschaffung       verordnung für die Binnenschifffahrt,       es für Manfred Kamphaus, der Ende
    der Schifffahrtsabgaben (mit Ausnah-       die erzielten Erleichterungen bei der       Januar 2018 in den wohlverdienten Ru-
    me von Nord-Ostsee-Kanal und Mosel)        Umrüstung auf den zweiten Antrieb in        hestand gegangen ist. BDB-Präsident
    für die Güter- und Fahrgastschifffahrt.    der Fahrgastschifffahrt auf dem Rhein       Martin Staats dankte Herrn Kamphaus
    Wichtig für eine verbesserte Lobbyar-      sowie die Mitwirkung des BDB im neu-        schon vor dessen offizieller Verabschie-
    beit der Binnenschifffahrt auf europäi-    en Forschungsprojekt „Smart St@rt“ des      dung einige Wochen später für die her-
    scher Ebene ist die vor einigen Monaten    Bundesforschungsministeriums ein. Die       vorragende jahrzehntelange Arbeit für
    erfolgte Gründung der gemeinsamen          Mitglieder entlasteten schließlich Prä-     den Verlag, den BDB und das gesamte
    Binnenschifffahrtsplattform (IWT-Platt-    sidium, Vorstand und die Geschäftsfüh-      Binnenschifffahrtsgewerbe.

4                                                                                                                BDB Report 2/2018
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Abladeoptimierung am Mittelrhein

Projekt zur Stärkung der Leistungs-
fähigkeit der Rheinschifffahrt
Mit der „Abladeoptimierung Mittelrhein“ befindet sich eines der wichtigsten, sowohl
im Bundesverkehrswegeplan 2030 als auch im Wasserstraßenausbaugesetz veranker-
ten, Wasserstraßenprojekte derzeit in der Konsultationsphase. Das Vorhaben wurde in
den sog. Vordringlichen Bedarf eingeordnet und dient damit der Engpassbeseitigung.

Z
        iel ist eine Verbesserung der      Strecke 2,10 m unter dem Gleichwerti-      Nach der durchgeführten Optimierung
        wirtschaftlichen    Befahrbar-     gen Wasserstand (GlW = ein bestimm-        wird eine relative Mehrtransportmen-
        keit des verkehrlich bedeutsa-     ter Wasserstand bei Niedrigwasser, von     ge im Niedrig- und Mittelwasserbe-
        men Streckenabschnitts zwi-        dem aus die relevanten Wassertiefen        reich von rund 200 t je Schiff erwartet.
schen Mainz/Wiesbaden und St. Goar         des Rheins ermittelt werden) ausgewie-     Dies entspricht einer Transportmenge
(Rheinkilometer 508,00 bis 557,00) bei     sen sind. Somit wird die Transportkapa-    von ca. 10 bis 15 Lkw.
gleichzeitiger Verbesserung der örtli-     zität der passierenden Schiffe an vielen      In der derzeit laufenden Konsultati-
chen und überregionalen Stabilität. Das    Tagen im Jahr deutlich eingeschränkt       onsphase werden gesonderte Gesprä-
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt         – und zwar auf der gesamten Route des      che mit Vertretern aus vier Bereichen
(WSA) Duisburg-Rhein, dem das Projekt      Schiffes vom Startpunkt bis zum Ziel-      (Schifffahrt, Naturschutz, Wasserwirt-
zugeordnet wurde, hat mit vertiefen-       hafen. Grund für die niedrigere Fahr-      schaft / WRR, Anlieger- und Nutzerin-
den Voruntersuchungen begonnen, in         rinnentiefe sind hauptsächlich lokale      teressen) geführt. Die Phase dient dazu,
deren Fokus die verkehrswirtschaft-        Tiefenengstellen in diesem Abschnitt       das jeweilige Wissen, Erfahrungen, An-
lichen Wirkungen einzelner noch zu         des Mittelrheins. Diese limitieren dem-    regungen, aber auch Fragen zu einem
entwickelnder Ausführungsvarianten         nach die mögliche Ladung entlang der       Zeitpunkt einzubringen, in dem noch
bei niedrigen und mittleren Wasser-        gesamten Fahrstrecke.                      weitreichende Gestaltungsmöglichkei-
ständen sowie deren Wirkungen auf                                                     ten bestehen. Die erarbeiteten Hand-
die Umwelt und andere Belange ste-         BESSERE AUSNUTZUNG                         lungsoptionen sollen anschließend bei
hen. Ergebnisse dieser vertiefenden        DER TRANSPORTKAPAZITÄT                     den weiteren Planungen – soweit als
Untersuchungen werden im Jahr 2019         Damit die Schifffahrt die noch freien      möglich – berücksichtig werden. Die
erwartet. Danach wird die bevorzugte       Kapazitäten ausschöpfen kann, ist sie      Konsultationsphase steht dabei noch
Ausführungsvariante festgelegt.            auf kalkulierbare Verhältnisse ange-       nicht im Kontext zu dem späteren Plan-
                                           wiesen. Im Zuge des Abladeoptimie-         feststellungsverfahren. Der BDB ist
50.000 SCHIFFE PASSIEREN                   rungsprojekts sollen deshalb die Tie-      durch seine Mitglieder an den Gesprä-
DAS „NADELÖHR“                             fenengpässe beseitigt werden, um die       chen im Bereich „Schifffahrt“ beteiligt
Der Bereich Mainz/Wiesbaden bis St.        Ausnutzung der Transportkapazitäten        und wird seine Expertise in den Prozess
Goar wird jährlich von rund 50.000 Gü-     in der Binnenschifffahrt zu erhöhen.       einbringen.
terschiffen befahren, die annähernd 60
Mio. t Güter transportieren und damit
                                                                                                                            © WSV

als umweltfreundlicher Verkehrsträger
entlang der Rheinachse eine herausra-
gende Rolle im Güterverkehr spielen.
Prognosen gehen davon aus, dass das
Güteraufkommen in diesem Mittel-
rheinabschnitt auf mehr als 75 Mio.
Gütertonnen ansteigen wird. Außer-
dem wird der Bereich von vielen Fahr-
gast- und Freizeitschiffen befahren. Für
den Schiffsverkehr vom Oberrhein zum
Niederrhein (und umgekehrt) stellt die
in Rede stehende Strecke einen sog. „ab-
laderelevanten“ Engpass dar. Dies ist
darauf zurückzuführen, dass die freige-
gebene Fahrrinnentiefe im Projektge-
biet lediglich 1,90 m beträgt, während
sowohl unterhalb als auch oberhalb der

BDB Report 2/2018                                                                                                             5
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
© DTG
BDB zur Stickoxid-Debatte:

Behauptungen zur Stickoxidbelastung
durch Binnenschiffe fragwürdig
Mit der fragwürdigen These, dass Dieselfahrverbote in Innenstädten ihre Wirkung
verfehlen, da die Stickoxidbelastung maßgeblich durch vorbeifahrende Binnenschiffe
verursacht wird, sorgte Michael Schreckenberg, Gutachter und Physikprofessor an der
Universität Duisburg-Essen, in den vergangenen Wochen in den Medien für Aufsehen.
Dabei beruft er sich auf Daten aus einer von ihm betreuten Masterarbeit eines Physik-
studenten.

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              er BDB hatte schon kurz nach   regionalen Verkehrssystems“ liegt nun       bene Untersuchung zur Luftqualität
              den ersten Äußerungen von      vollständig vor. Es zeigt sich, dass die-   an den Bundeswasserstraßen hatte
              Prof. Schreckenberg Zweifel    se Zweifel berechtigt sind: Von dem         bereits 2015 aufgezeigt, dass die in der
              an der wissenschaftlichen      betreuenden Professor wurden sehr           Fahrrinne emittierten Schadstoffe von
    Fundiertheit der Behauptungen ange-      eigenwillige und im Ergebnis nicht          Binnenschiffen – und damit auch deren
    meldet. Die Arbeit des Studenten mit     haltbare Schlüsse aus der Arbeit seines     Stickoxidausstoß – bereits am Flussufer
    dem Titel „Technische und ökologische    Studenten gezogen.                          praktisch nicht mehr nachweisbar sind.
                                               © WSV

    Auswirkungen alternativer Kraftstoffe       Eine von der Bundesanstalt für Ge-       Das Umweltbundesamt (UBA) hat die
    auf die Entwicklung des zukünftigen      wässerkunde (BfG) in Auftrag gege-          Studie der BfG erst vor wenigen Tagen

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Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
auf seiner Internetseite in einem wissenschaftlichen Bericht          sung, dass die in der Masterarbeit und in den dort zugrunde
mit dem Titel „Stickstoffoxidemissionen durch Binnenschif-            gelegten Modellen angesetzte Motorenleistung der Binnen-
fe“ zitiert. „Die mittlere NO2-Zusatzbelastung, die durch die         schiffe deutlich zu hoch ist. Dadurch werden die Emissions-
NOx-Emission der Binnenschifffahrt auf Mittel- und Nieder-            szenarien für die Binnenschifffahrt künstlich vergrößert und
rhein verursacht wird, nimmt demnach überproportional                 „aufgeblasen“. Dies belegen beispielsweise umfangreiche
und sehr schnell mit Entfernung von der Fahrrinne ab“, fol-           Messungen an Bord verschiedener Binnenschiffe im kürzlich
gert das UBA darin. Bestätigt wird damit auch, dass der Ver-          abgeschlossenen europäischen Forschungsprojekt „PROMI-
such, den Schadstoffausstoß der Schifffahrt mit Messgeräten           NENT“. Angesichts der strengen Grenzwerte, die neue Moto-
vom Ufer aus zu messen, fehlgehen muss und daraus abge-               ren in der europäischen Binnenschifffahrt ab 2019 bzw. 2020
leitete Ergebnisse reine Spekulation sind. Schließlich werden         erfüllen müssen, erscheint auch der in der Masterarbeit an-
dann auch Emissionen aus anderen Quellen wie dem Stra-                gesetzte Rückgang der Emissionen im Zeitraum 2015 bis 2030
ßenverkehr, dem Schienen- und Flugverkehr, der Industrie              um lediglich 6,9 % zu gering. Für PKW wird in dem Szena-
oder der privaten Verbraucher „mitgemessen“.                          rio, das Prof. Schreckenberg für seine Aussagen bemüht, für
                                                                      den gleichen Zeitraum ein Rückgang des NOx-Ausstoßes um
KEIN „ABGASALARM“ DURCH BINNENSCHIFFE                                 86 % angenommen.
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat im Rahmen seiner                     Zu kritisieren ist schließlich, dass in der von Prof. Schre-
Aktion „Abgasalarm“ erstmals einen Monat lang flächende-              ckenberg betreuten Masterarbeit Emissionsdaten der Bin-
ckende Stickoxid-Werte in der nordrhein-westfälischen Lan-            nenschifffahrt aus dem Jahr 2012 verwendet wurden, indem
deshauptstadt Düsseldorf gemessen und ist nun zu gleicher-            auf altes TREMOD-Datenmaterial des ifeu-Institutes zurück-
maßen interessanten wie aufschlussreichen Erkenntnissen               gegriffen wurde. In der Zwischenzeit erfolgte Modernisie-
gelangt, die die Ergebnisse der BfG-Untersuchung bestätigen:          rungen in der Binnenschifffahrt wurden demnach nicht be-
„Keine Auffälligkeiten in der Nähe des Rheins“, lautet das Fa-        rücksichtigt.
zit des WDR. Emissionen längs des Rheins tragen laut Atmo-               Bemerkenswert ist, dass der Verfasser der Masterarbeit in
sphärenforscher Robert Wegener „allenfalls zur generellen             der Zwischenzeit selbst verkündet hat, dass seine Untersu-
Hintergrundbelastung in Düsseldorf bei“. Die Messungen                chung „keinen Angriff auf die Binnenschifffahrt“ darstellen
zeigten, dass die Stickoxidwerte im Rheinufertunnel und an            soll. Es müsse schließlich berücksichtigt werden, dass Stick-
dessen Tunnelöffnungen mit in der Spitze 145,2 Mikrogramm             oxidemissionen der Schiffe aufgrund der Flüchtigkeit und
pro Kubikmeter mehr als viermal so hoch sind wie der in               Verwirbelung gar nicht in dem Maße bei der Bevölkerung
Düsseldorf gemessene Durchschnittswert (33,5 Mikrogramm               ankommen. Die Studie nimmt deshalb in erster Linie die
pro Kubikmeter). Dies verdeutlicht, dass die Stickoxidbelas-          Auswirkungen technologischer Veränderungen im Straßen-
tung an Punkten mit hohem Autoverkehr am höchsten ist.                verkehr auf die Emissionen in den Fokus, betrachtet interes-
                                                                      santerweise jedoch – entgegen des in der Öffentlichkeit ent-
DST ÄUSSERT ERHEBLICHE ZWEIFEL                                        standenen Eindrucks – gar nicht die Schadstoff-Immissionen
Das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Trans-                 und damit die eigentliche Belastung für die Anwohner.
portsysteme e.V. (DST) in Duisburg, eine der führenden For-              Der BDB erwartet, dass Prof. Schreckenberg dem Beispiel
schungseinrichtungen für die europäische Binnenschiff-                seines Studenten folgt und seine Aussagen – ebenso öffent-
fahrt, äußert ebenfalls erhebliche Zweifel an dem Gehalt der          lichkeitswirksam wie seine bisherigen Einlassungen – in das
getätigten Aussagen. Die Fachleute des DST sind der Auffas-           rechte Licht rückt.

  Messungen in Düsseldorf haben gezeigt, dass die Stickoxidbelastung in Bereichen mit starkem Autoverkehr am höchsten ist

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Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Offizielle Mitteilung der Partner zum Projektabschluss:

 Smart Qu@lification: Pionierarbeit für
 die Binnenschifffahrt geleistet
 Das Fort- und Weiterbildungsangebot ist in der Binnenschifffahrt bisher in erster Linie
 von Präsenzunterricht an festen Standorten geprägt.

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                urch die Teilnahme am Pro-     siven Projektarbeit mehrere E-Learning-
                jekt „Smart Qu@lification“     Module, die durchaus als Pionierarbeit
                machten es sich das Entwick-   und „Starthilfe“ in das digitale Zeitalter
                lungszentrum für Schiffs-      des Lernens in der Binnenschifffahrt
    technik und Transportsysteme e.V.          betrachtet werden dürfen.
    (DST), die Universität Duisburg-Essen          Ausgehend von einer umfangrei-
    (UDE; Fachgebiete Wirtschaftspädago-       chen Bedarfserhebung über den Qua-
    gik und Mediendidaktik), der Bundes-       lifikationsbedarf und die zukünftigen
    verband der Deutschen Binnenschiff-        Lernortwünsche durch die Universi-           deren Weiterentwicklung, Pflege und
    fahrt e.V. (BDB) sowie die assoziierten    tät Duisburg-Essen (Fachgebiet Wirt-         Aktualisierung an, um künftig einmal
    Projektpartner, der Bundesverband der      schaftspädagogik) einigten sich die          ganze Kurse durch interaktives Lernen
    Selbstständigen Abteilung Binnen-          Partner darauf, digitale Lernmodule auf      ersetzen zu können und Binnenschif-
    schifffahrt e.V. (BDS), die Duisburger     Basis des Lernmanagementsystems              fern / Binnenschifferinnen dadurch
    Hafen AG / DIALOGistik und das Schif-      „MOODLE“ für die Bereiche Binnen-            einen deutlich einfacheren Zugang zu
    fer-Berufskolleg RHEIN, vertreten durch    schifffahrtsfunk / UBI, Radar, Energie-      fachspezifischen Bildungsangeboten
    das Europäische Sicherheitszentrum         effizientes Fahren, Leckabwehr, Recht        ermöglichen zu können. Denn: Ler-
    Duisburg e.V. (ESD), zur Aufgabe, diese    in der Binnenschifffahrt und Strecken-       nen in einem mobilen Beruf an festen
    Situation zu ändern und innovative E-      kunde / Wahrschaustrecke zu erarbei-         Standorten bedeutet stets einen hohen
    Learning-Angebote für die Branche zu       ten. Um diese praxisnah und bedarfs-         planerischen Aufwand. Damit mobiles
    entwickeln.                                gerecht gestalten zu können, erfolgte        Lernen auf dem Wasser eine bedeuten-
       Das Vorhaben, das vom Bundesmi-         eine laufende Rückkoppelung mit Aus-         de Rolle im Gewerbe spielen kann, ist
    nisterium für Bildung und Forschung        zubildenden in der Binnenschifffahrt,        es unerlässlich, dass der Ausbau von
    (BMBF) gefördert und vom Projektträ-       Teilnehmern an Fort- und Weiterbil-          schnellem Internet entlang der Was-
    ger im Deutschen Zentrum für Luft-         dungskursen und erfahrenen Prakti-           serstraßen konsequent vorangetrieben
    und Raumfahrt e.V. (DLR) in Bonn be-       kern. Im Rahmen der sich anschlie-           wird.
    treut wurde, ging nach dreijähriger        ßenden Evaluation wurden die Inhalte            Die Projektpartner sind sich nach
    Laufzeit am 31. Dezember 2017 zu Ende.     ausführlich getestet, bewertet und die       drei Jahren konstruktiver und vertrau-
    Entstanden sind im Rahmen der inten-       Verbesserungsvorschläge schließlich          ensvoller Zusammenarbeit einig: Mit
                                               darauf aufbauend umgesetzt. Eines            „Smart Qu@lification“ ist – trotz aller
                                               der Projekthighlights ist eine vom DST       Herausforderungen, die noch bis zu
                                               entwickelte und auf mobilen Geräten          einer vollständigen Digitalisierung zu
                                               abspielbare Fahrsimulation eines Bin-        meistern sind – ein gelungener und
                                               nenschiffs, dank der das Steuern eines       vielversprechender Einstieg in mobiles
                                               Schiffes angelehnt an reale Bedingun-        Lernen in der Binnenschifffahrt gelun-
                                               gen für die Nutzer interaktiv erlebbar       gen!
                                               wird.                                           Der Projektendbericht befindet sich
                                                   Die erprobten Lerneinheiten ermög-       in der finalen Ausarbeitung und wird
                                               lichen, sowohl in der Ausbildung als         dem Projektträger im Anschluss zur
                                               auch in der Fort- und Weiterbildung          Prüfung zugleitet. Die Veröffentlichung
                                               (je nach inhaltlicher Ausrichtung), eine     dieses Berichts wird auf der Projekt-
                                               standortunabhängige und zeitlich fle-        webseite www.smart-qualification.de
                                               xible Vor- und Nachbereitung sowie           sowie im Internetangebot der einzel-
                                               Vertiefung von bestehenden Präsen-           nen Partner für die Öffentlichkeit ein-
                                               zangeboten. Auch für den neuen IHK-          sehbar sein. Dort werden ebenso Infor-
                                               Abschluss „Binnenschiffermeister/-in“        mationen darüber veröffentlicht, über
                                               können bestimmte Module, wie z.B. die        welche Anbieter und unter welchen
                                               Einführung in das Frachtvertragsrecht,       Voraussetzungen die einzelnen Lern-
                                               genutzt werden. Die jeweiligen Anbie-        module – je nach Zuständigkeit in der
                                               ter der Module streben kontinuierlich        Erarbeitung – zugänglich sein werden.

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Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Kölner Rheinauhafen:

„Dalbenlösung“ soll Abhilfe schaffen

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           ie von der Häfen und Gü-         Bemühungen in dieser Angelegenheit           so teilten Stadt, HGK und WSV in ihrer
           terverkehr Köln AG (HGK)         nun durchaus Früchte. Die Einigung           Mitteilung mit, sei beispielsweise, mit
           veranlasste Sperrung der Lie-    sieht vor, dass durch die Installation       Übergängen bereits vorhandene Trep-
           geplätze für Binnenschiffe       von Dalben im Rheinauhafen als Fest-         pen in der Kaimauer als Möglichkeiten
am Kölner Rheinauhafen (s. hierzu den       machvorrichtung eine Möglichkeit des         zum Landgang vorzusehen. Aufgrund
ausführlichen Bericht in Report 1/2018)     Landganges für die Schifffahrt geschaf-      der Zuständigkeiten und Eigentums-
hatte die Branche in Aufruhr versetzt       fen werden soll. Dazu soll bis Mitte Juni    verhältnisse soll diesbezüglich eine
und auch ein großes mediales Echo           2018 zwischen den beteiligten Akteu-         einvernehmliche Lösung gefunden und
ausgelöst. Der BDB hatte unmittelbar        ren eine Vereinbarung abgeschlossen          anschließend eine Ausschreibung der
nach Bekanntwerden der Sperrung ge-         und eine Kampfmittelerkundung, die           Maßnahme durch die WSV durchge-
meinsam mit anderen Verbänden und           vor den Baumaßnahmen nötig ist,              führt werden. Außerdem wird die Stadt
Institutionen in einem Schreiben die        durchgeführt werden. Wichtiger Be-           Köln die politischen Gremien informie-
schnelle Wiederherstellung der Lie-         standteil dieser zu treffenden Verein-       ren. Da die Maßnahmen nicht „ad hoc“
gemöglichkeiten bzw. eine Schaffung         barung ist die nachhaltige Sicherung         umsetzbar sind, bleibt die Liegestellen-
geeigneter Alternativen gefordert und       der Landgangmöglichkeiten für die            problematik in Köln leider vorüberge-
außerdem Vertreter der HGK im April         Binnenschifffahrt. Von den Fachleuten        hend bestehen. Immerhin zeichnet sich
2018 nach Duisburg zu einem Gespräch        werden dabei unterschiedliche Konst-         jedoch nun eine praktikable Lösung ab.
eingeladen. Durch einen zwischen-           ruktionsmodelle und Gestaltungen der         Die HGK stellt, so lange das Festmach-
zeitlich erzielten Durchbruch in den        für den Landgang erforderlichen Kon-         verbot aufrecht erhalten bleibt, kosten-
Verhandlungen zwischen der Stadt            struktion und der Dalbenbeschaffen-          freie Liegeplätze im Niehler Hafen zur
Köln, der HGK und der WSV tragen die        heit geprüft. Eine mögliche Variante,        Verfügung.

Hafen Rotterdam:

Sektorkonferenzen zur Problem-
lösung werden fortgesetzt

D
           ie vom Hafen Rotterdam           gründliche Analyse der Ursachen der          an, weiterhin in „Nextlogic“, ein digi-
           anlässlich der teils massi-      Engpässe bei der Abfertigung und ein         tales Tool, mit dem Operatoren in der
           ven Verzögerungen bei der        merklicher Anstieg bilateraler Verein-       Binnenschifffahrt und Terminalbetrei-
           Containerabfertigung von         barungen zwischen den Partnern, um           ber Informationen für die Abfertigung
Binnenschiffen initiierten Sektorab-        die Zuverlässigkeit der Supply Chain         von Containern austauschen können,
stimmungen zwischen Verladern, Spe-         zu verbessern, sind die konkreten An-        zu investieren. Das zentrale Planungs-
diteuren, Operatoren, Reedereien und        sätze, die zu einer langfristigen Opti-      tool von „Nextlogic“ („BREIN“) wird vo-
Terminalbetreibern, in denen der BDB        mierung der Situation beitragen sollen.      raussichtlich Ende 2018 zur Verfügung
über seinen Dachverband EBU und             Der Hafenbetrieb kündigte außerdem           stehen.
durch Mitgliedsunternehmen vertreten
ist, haben zu ersten Zwischenergebnis-
sen geführt. Im Jahr 2017 wurden meh-
rere Arbeitsgruppen mit unterschiedli-
chen Aufträgen gebildet, die nun ihre
Fortschritte im Plenum dokumentiert
haben. Eine Verbesserung des Anfrage-
verfahrens für freie Binnenschiffs-Slots,
die Bündelung von Containerfracht, der
Aufbau eines aussagekräftigen Dash-
boards der Performance-Indikatoren
in den entscheidenden Momenten der
Warenübergabe zwischen aufeinander-
folgenden Kennengliedern in der Con-         Durch regelmäßige Gespräche soll die Abfertigung im Hafen Rotterdam verbessert werden
tainer-Binnenschifffahrtskette,     eine

BDB Report 2/2018                                                                                                                    9
Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
Präsidentenwechsel in der EBU

    Paul Goris folgt auf Dr. Gunther Jaegers
    Am 12. April 2018 wurde Paul Goris zum Präsidenten der EBU gewählt. Er ist damit
    Nachfolger von BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers, der die Organisation des
    Verbandes in den letzten zwei Jahren innehatte. In seine Präsidentschaft fiel die Grün-
    dung der europäischen Binnenschifffahrtsplattform gemeinsam mit der ESO, dem
    europäischen Nachbarverband für die Binnenschifffahrt.

    I
         m zweiten Jahr meiner Präsident-           bauen. Einer der Hauptschwerpunkte          Bedeutung. Im Gegensatz zu den über-

„
         schaft ist es der EBU gelungen,            werden der Arbeitsmarkt unserer Bran-       lasteten Straßen verfügt das europäi-
         ihre Zusammenarbeit mit der ESO            che sowie Innovationen und die Ökolo-       sche Wasserstraßennetz nach wie vor
         durch die Gründung der Europä-             gisierung des Sektors sein.“                über freie Kapazitäten und bietet ein
    ischen     Binnenschifffahrts-Plattform                                                     enormes Potenzial für die ökologische
    (IWT) zu stärken. Diese Plattform stellt        EBU EVENT MIT                               Verlagerung von Gütern auf das Was-
    eine zusätzliche Ebene für die beiden           HOCHKARÄTIGEN REDNERN                       ser. Daher ist die Binnenschifffahrt ein
    Verbände dar, die das Binnenschiff-             Im Rahmen des diesjährigen EBU              wichtiger Akteur in der multimodalen
    fahrtsgewerbe auf Unionsebene vertre-           Events in Brüssel begrüßte der neue         Transportkette und trägt wesentlich zu
    ten, und zielt darauf ab, einen starken         Präsident die zahlreich erschienenen        den europäischen und globalen Nach-
    Beitrag zu allen für den Sektor wichti-         Teilnehmer und hochrangige Redner,          haltigkeitszielen bei.
    gen Bereichen zu leisten. Wir sehen die-        darunter NRW-Verkehrsminister Hend-            Die EBU begrüßt die Initiative der
    se Kooperation als eine entscheidende           rik Wüst, Achim Wehrmann, Präsident         EU-Kommission zur Änderung der
    Voraussetzung für die Stärkung des Bin-         der Zentralkommission für die Rhein-        Richtlinie über den kombinierten Ver-
    nenschifffahrtssektors in der Zukunft           schifffahrt (ZKR), und Henrik Hololei,      kehr, die als einziges Rechtsinstrument
    und für eine noch wichtigere Rolle des          Generaldirektor der GD MOVE der Euro-       auf Unionsebene einen Anreiz für den
    Verkehrsträgers in der gesamten Logis-          päischen Kommission.                        Übergang vom Straßengüterverkehr
    tikkette“, betonte Dr. Gunther Jaegers.            Auf der Veranstaltung diskutierte        zu weniger emissionsintensiven Ver-
    Sein Nachfolger Paul Goris, Präsident           die EBU die Möglichkeiten und Heraus-       kehrsträgern wie der Binnenschiff-
    des niederländischen Binnenschiff-              forderungen des multimodalen Ver-           fahrt bietet. Ziel der Initiative ist es,
    fahrtsverbandes und EBU-Mitglieds               kehrs mit EU-Entscheidungsträgern, die      den Anteil der kombinierten Verkehre
    CBRB und gewählter Präsident der eu-            die gewichtige Rolle der Binnenschiff-      weiter zu erhöhen und nimmt in erster
    ropäischen IWT-Plattform, kündigte              fahrt auf diesem Gebiet betonen. Über       Linie den Containerverkehr in der Bin-
    an, das Erbe fortführen zu wollen: „Ich         mehr als 40.000 km schiffbare Was-          nenschifffahrt in den Fokus, der sich
    bin meinem Vorgänger sehr dankbar,              serstraßen und über 250 Binnenhäfen         in den vergangenen zwei Jahrzehnten
    dass er diesen Entwicklungen den Weg            transportiert die europäische Binnen-       sehr positiv entwickelt hat und künftig
    geebnet hat. In den kommenden zwei              schifffahrt jährlich rund 550 Mio. t Gü-    – das besagen alle relevanten Progno-
    Jahren als EBU-Präsident werde ich auf          ter und gewinnt im Bereich des Reise-       sen – weiter an Bedeutung gewinnen
    dieser wichtigen Errungenschaft auf-            und Personenverkehrs zunehmend an           wird.

(v.l.n.r.): Generaldirektor Henrik Hololei (DG Move), EBU-Generalsekretärin Theresia   BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers (l.) übergibt die
Hacksteiner, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und EBU-Präsident Paul Goris            EBU-Präsidentschaft an Paul Goris (CBRB)

 10    Bilder auf dieser Seite: © EBU                                                                                     BDB Report 2/2018
Verabschiedung im „Haus Rhein“

      Manfred Kamphaus und Karin Rozek
      im wohlverdienten Ruhestand
      Mit einer Feierstunde wurden am 23. April 2018 mit Manfred Kamphaus und Karin
      Rozek zwei langjährige Mitarbeiter im „Haus Rhein“ in den wohlverdienten Ruhestand
      verabschiedet.

      N
                  icht nur die Belegschaften des BDB und der           Manfred Kamphaus war als Leiter Personal- und Rech-
                  ebenfalls im Haus ansässigen Verbände Verein      nungswesen sowie als Geschäftsführer des Binnenschiffahrts-
                  für europäische Binnenschifffahrt und Wasser-     Verlags tätig und blickt auf eine über 39-jährige Karriere in
                  straßen e.V. (VBW) und Bilgenentwässerungs-       der Binnenschifffahrt zurück. Bereits vor Beginn seiner Arbeit
      verband (BEV) sowie des Binnenschiffahrts-Verlags und der     im „Haus Rhein“ im Jahr 1979 war er bei der Reederei Stin-
      EWT Schifffahrtsgesellschaft (EWT), sondern auch zahlrei-     nes bzw. ihren Nachfolgeunternehmen beschäftigt. Martin
      che weitere langjährige Kollegen und Wegbegleiter waren       Staats würdigte in seiner Rede das jahrzehntelange Wirken
      gekommen, um ihren Respekt für die jahrzehntelange ge-        von Manfred Kamphaus für die Binnenschifffahrt und ihre
      leistete Arbeit zu bekunden. Von Seiten des BDB waren ne-     Verbändelandschaft. Manfred Kamphaus war untrennbar mit
      ben den aktiven Ehrenamtlern, BDB-Präsident Martin Staats     dem „Haus Rhein“ verbunden und allseits für seine besonnene
      (MSG) und den Vizepräsidenten Dirk Gemmer (Rhenus             und ausgleichende Art geschätzt. Karin Rozek, über 40 Jahre in
      PartnerShip) und Volker Seefeldt (HTAG), auch Dr. Wolf-       Diensten des Verlages und der Verbände in der Buchhaltung
      gang Hönemann, ehemaliges langjähriges Mitglied im            beschäftigt, wurde ebenfalls von den Gästen in den Ruhestand
      BDB-Vorstand und ehemaliger Präsident des 2013 mit dem        verabschiedet und für ihre Arbeit gewürdigt. Mit ihrer positi-
      BDB fusionierten AdB, sowie der ehemalige langjährige         ven und humorvollen Art genoss sie ein hohes Ansehen bei ih-
      AdB-Geschäftsführer Gunter Dütemeyer Gäste bei der Ver-       ren Kollegen. Der BDB wünscht Manfred Kamphaus und Karin
      abschiedung.                                                  Rozek alles erdenklich Gute für den Ruhestand!

                                                                     Manfred Kamphaus und Karin Rozek arbeiteten vier Jahrzehnte
         BDB-Vizepräsident Volker Seefeldt (HTAG) und Karin Rozek
                                                                     im „Haus Rhein“

      BDB Report 2/2018                                                                                                                  11
BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen beim Empfang der Ruheständler       (v.l.n.r.): BEV-Geschäftsführer Erwin Spitzer, BDB-Vizepräsident
                                                                      Dirk Gemmer und BDB-Präsident Martin Staats
Aktuelles vom Schulschiff

       20 BINNENSCHIFFER IN DAS BERUFSLEBEN GESTARTET
       Der 261. Schiffsjungenkurs endete mit der Lossprechung am
       20. April 2018. Vom 13. bis zum 20. April 2018 standen die
       IHK-Abschlussprüfungen für insgesamt 21 Auszubildende
       der Binnenschifffahrt in Duisburg an, die seit September
       den Oberstufen-Block am Schiffer-Berufskolleg RHEIN be-
       sucht haben und währenddessen auf dem Schulschiff un-
       tergebracht waren. Das beste Gesamtergebnis aus Kenntnis-
       und Fertigkeitsprüfung erzielte Christoph Keller (Bodensee
       Schiffsbetriebe) und wurde entsprechend vom Leiter des
       Prüfungsausschusses, André Stäudtner, sowie dem Leiter des
       Schulschiffes, Volker Müßig, geehrt. Im Rahmen der schu-
       lischen Abschlussprüfungen derselben Oberstufe erzielte
       Stefan Hornstein (Bodensee Schiffsbetriebe) den besten
       Abschluss des Jahrganges. Er erhielt vom Schulleiter Klaus
       Paulus im Namen des gesamten Kollegiums den Schulwim-
       pel mit Widmung des Kollegiums. Den erleichterten erfolg-
       reichen Prüflingen winkt nun eine viel versprechende be-
       rufliche Karriere mit äußerst guten Aufstiegschancen in der
       Binnenschifffahrt. Der BDB und das Schulschiff-Team gratu-
       lieren den Absolventen herzlich!                                             (v.l.n.r.): Schulschiff-Leiter Volker Müßig, SBKR-Leiter Klaus Paulus und André
                                                                                    Stäudtner (BG) beglückwünschten die erfolgreichen Prüflinge

                                                                                 TAGUNG DER KOMMISSION SCHULSCHIFF
                                                                                 Die Kommission Schulschiff im BDB tagte am 11. April 2018
                                                                                 an Bord der Aus- und Weiterbildungseinrichtung in Träger-
                                                                                 schaft des BDB im Homberger Freihafen. Das Gremium, das
                                                                                 unter dem Vorsitz von Andreas Brahms (MSG) steht, disku-
                                                                                 tiert und begleitet für das Schulschiff relevante Maßnahmen,
                                                                                 z.B. die Konzeption und Struktur der Lehrgänge, (Freizeit-)
                                                                                 angebote für die Schiffsjungen und Schiffsmädchen in den
                                                                                 Berufsschulkursen, die Auswirkungen von geänderten Rah-
                                                                                 menbedingungen (wie derzeit die Verabschiedung der EU-
                                                                                 Qualifikationsrichtlinie mit der Folge der Anpassung der
                                                                                 deutschen Ausbildungsordnung für die Binnenschifffahrt)
       262. LEHRGANG AN BORD                                                     auf Aus- und Fortbildung, Fragen der Förderung sowie Um-
       Das Schulschiff ist mittlerweile wieder gut ausgelastet, denn             bau- und Unterhaltungsmaßnahmen am Schiff. Die Schul-
       nur 3 Tage nach der Lossprechung des vorigen Kurses reisten               schiff-Kommission tagt in der Regel zweimal im Jahr und
       bereits 83 Auszubildende im Ausbildungsberuf Binnenschif-                 spricht den Entscheidungsgremien des BDB Empfehlungen
       fer/in an. Sie verteilen sich auf 23 Unterstufen-, 22 Mittelstu-          aus. Mitglieder der Kommission sind neben Andreas Brahms
       fen- und 38 Oberstufenschüler. Während der Kurslaufzeit bis               Schulschiff-Leiter Volker Müßig, Stefan Pohl (DTG), BDB-Vi-
       27. Juli 2018 sind auch zwei Hafenlogistiker an Bord unter-               zepräsident Dr. Achim Schloemer (KD), BDB-Geschäftsführer
       gebracht. Außerdem wohnen regelmäßig einmal im Monat                      Jens Schwanen, BDB-Referent Fabian Spieß und Kai Steffen
       sechs Bootsbauer auf dem Schulschiff.                                     (Bavaria/Väth).

          Die frisch gebackenen Binnenschiffer sind bereit für den Start in das Berufsleben

     12                                                                                                                              BDB Report 2/2018
kurz gemeldet

REEDEREI JAEGERS
ERWEITERT DIE FLOTTE
Die Reederei Jaegers hat ihre Flotte aus-
gebaut und den 110 m langen Neubau
„Edgar Jaegers“, einen Bitumentanker,
am 18. April 2018 in Duisburg-Ruhrort
festlich getauft. Taufpatin war Hedy
Jaegers, nach der bereits ein 2015 in
Fahrt genommenes Schiff der Jaegers-
Flotte benannt ist. Gebaut wurde das
Schiff auf der Team-Co Werft in Heus-
den. Die sieben Tanks, die insgesamt
2.600 Kubikmeter Ladung aufnehmen
können, sind thermisch so isoliert, dass
keine Wärme an die Außenwand oder
an tragende Teile dringt. Eingebaut
wurde ein Easy-Flow-Rudersystem.
Vorgaben für den Schiffsentwurf wa-
ren Funktionalität, gute Manövrierfä-
higkeit und eine hohe Tragfähigkeit.
Der neue Typ N Tanker wird mit den
Bitumenladungen an Bord zwischen
der belgisch-niederländischen Küste
und Karlsruhe auf den Rhein unter-
wegs sein. BDB-Vizepräsident Dr. Gun-
ther Jaegers bezeichnete den neuen
Bitumentanker als einen folgerichtigen      Integration neuer CESNI-Standards in        MOSELKOMMISSION ERWÄGT
Schritt auf dem Weg zur Modernisie-         die Verordnung über das Schiffsperso-       EINFÜHRUNG DER RHEINSCHPERSV
rung der Flotte. Unter den rund 200         nal auf dem Rhein mit Erfahrungen aus       Der Ausschuss für Schifffahrtspolizei
Schiffen der Reederei befinden sich         der Praxis zu begleiten.                    und Fahrwasserbezeichnung der Mo-
rund zehn Tanker, die ebenfalls auf den                                                 selkommission beschäftigt sich aktuell
Transport von Bitumen und vergleich-        HÖHERES EU-TRANSPORTBUDGET                  mit der Frage einer eventuellen Einfüh-
baren Erzeugnissen ausgelegt sind.          GEFORDERT                                   rung der Rheinschiffspersonalverord-
                                            Eine Koalition von 40 europäischen          nung (RheinSchPersV) auf der Mosel. Im
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH                         Verbänden überreichte im Rahmen der         Rahmen dieser Überlegungen hat die
DER PATENTPRÜFER                            unter dem Vorsitz von EU-Verkehrs-          Moselkommission einen Fragebogen
Die Patentprüfungskommissionen der          kommissarin Violeta Bulc organisierten      entwickelt. Der BDB hat diesen seinen
Mitgliedstaaten der Zentralkommis-          TEN-T-Tage im April dem EU-Haus-            Mitgliedern übersandt und das einge-
sion für die Rheinschifffahrt (ZKR) tra-    haltskommissar Günther Oettinger die        gangene Feedback aus dem Gewerbe
fen sich Ende März 2018 in Straßburg.       gemeinsame „Ljubljana-Erklärung“. In        mittlerweile der Moselkommission zu-
Hauptthema der Sitzung waren die            dem Papier wird für mehr Finanzmittel       geleitet
Entwicklungen bei der Qualität der Prü-     im neuen mittelfristigen Finanzplan
fungen der Schiffsführer. Das teilte die    des EU-Haushaltsrahmens von 2021            ZUSTÄNDIGKEITEN DER PSTS IM BMVI
ZKR jüngst mit. Die Diskussion ermög-       bis 2027 für das Finanzierungsinstru-       Steffen Bilger (CDU), neuer Parlamenta-
lichte einen Vergleich, wie identische      ment des Transports, der sog. „Con-         rischer Staatssekretär im BMVI, ist Ko-
Prüfungsinhalte mit unterschiedlichen       necting Europe Facility“ (CEF), plädiert.
Verfahren geprüft werden könnten.           Mitunterzeichner der Erklärung war
                                                                                         © Steffen Bilger

Außerdem begannen die Teilnehmer            der europäische Dachverband für die
einen Austausch über die Organisati-        Binnenschifffahrt EBU. „Mit unseren
on von praktischen Prüfungen, wie sie       Erklärungen, sowohl im Rahmen der
in Entwürfen für den Ausschuss CESNI        Transportkoalition als auch mit unserer
derzeit für die Prüfungen von Schiffs-      Vision 2030 bieten wir den verhandeln-
führern, Berechtigungen zur Fahrt mit       den EU-Institutionen eine Unterbau-
Radar und für die Sachkundigen in der       ung für eine zweckmäßige Anwen-
Fahrgastschifffahrt entwickelt werden.      dung der EU-Mittel. Investitionen in
Die anwesenden Experten betonten,           die Transportinfrastruktur kommen
dass neben der praktischen Prüfung          der gesamten Gesellschaft zu Gute“, be-
auch die theoretische Prüfung weiter        tonte EBU-Generalsekretärin Theresia
hohen Qualitätsanforderungen ent-           Hacksteiner. Die sog. „Vision 2030“ mit
sprechen müsse, um die Sicherheitsan-       Aktionsplan hatte die EBU bereits im
forderungen auf dem Rhein zu gewähr-        November 2017 den Vertretern der be-
leisten. Die Patentprüfer vereinbarten      treffenden europäischen Institutionen            PStS Steffen Bilger
einen regelmäßigen Austausch, um die        überreicht.

BDB Report 2/2018                                                                                                             13
kurz gemeldet

      ordinator für Güterverkehr und Logis-      an das westliche Wasserstraßennetz             TAGUNG ZUR
      tik. Der langjährige Parlamentarische      angeschlossen werden. Der Ausbau soll          SCHIFFSSICHERHEIT IN BONN
      Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU)        künftig die Befahrbarkeit der Ost-West-        Das Bundesverkehrsministerium lud
      ist Beauftragter für den Schienenver-      Relation mit Großmotorgüterschiffen            am 14. März 2018 wieder zu seinem re-
      kehr. Auch die Zuständigkeiten für be-     bis 2.000 t sowie 185 m lange Schubver-        gelmäßig stattfindenden Arbeitskreis
      stimmte Themen sind zwischen den           bände bis 3.500 t Tragfähigkeit und 2,8        Technische Schiffssicherheit nach Bonn
      Parlamentarischen      Staatssekretären    m Tiefgang ermöglichen.                        ein. Der BDB war durch einige seiner
      aufgeteilt. Danach kümmert Bilger sich                                                    Mitglieder und die Geschäftsstelle bei
      u.a. um alternative Antriebe und Elek-     WDR BERICHTET ÜBER                             dem Termin vertreten. Wie gewohnt
      tromobilität, den Ausbau der digitalen     GESPERRTE NISCHENPOLLER                        informierten die Fachreferate des Mi-
      Infrastruktur, um die Luftverkehrswirt-    Der WDR hat in der „Lokalzeit aus Dort-        nisteriums über aktuelle Entwicklung
      schaft sowie um Verkehrssicherheit         mund“ vom 24. Mai 2018 in einem aus-           mit technischem Bezug, u.a. zur (im
      und Verkehrsrecht. Ferlemann hinge-        führlichen Beitrag über die Sperrung           wesentlichen formalen) Neustrukturie-
      gen ist neben anderen Themen für den       der Nischenpoller an den Schleusen             rung der Binnenschiffsuntersuchungs-
      Haushalt, Infrastrukturplanung, die        im Wesel-Datteln-Kanal und die damit           ordnung als Folge der Umsetzung einer

                                                                                        © WSV
      Bundesfernstraßengesellschaft und die      verbundenen Folgen für Binnenschiff-           EU-Richtlinie, Neuerungen in der ak-
      maritime Wirtschaft zuständig.             fahrt und Industrie berichtet (s. hierzu       tuellen Version des ES-TRIN, mögliche
                                                  © WSV

                                                 auch den Artikel in Report 1/2018). BDB-       Optionen zur Fortschreibung des För-
      2. SCHLEUSE ZERBEN FREIGEGEBEN             Vizepräsident Roberto Spranzi (DTG)            derprogramms für die Binnenschiff-
      Enak Ferlemann, Parlamentarischer          stand der Moderatorin der Sendung als          fahrt und ein voraussichtlich im ersten
      Staatssekretär im BMVI, hat am 19.         Studiogast Rede und Antwort. Er beton-         Halbjahr 2018 erscheinendes FAQ rund
      März 2018 die 2. Schleuse Zerben am        te, dass im Bundeshaushalt schnellst-          um die neuen Motorengrenzwerte
      Elbe-Havel-Kanal bei Magdeburg ge-         möglich deutlich mehr Stellen für Pla-         des europäischen Motorenhersteller-
                                                 nungspersonal für die WSV bewilligt            verbandes EUROMOT.
                                                 werden müssen, damit das für Erhalt,
                                                                                                SITZUNG DER FAHRGASTSCHIFF-
          © BMVI

                                                 Aus- und Neubau der Wasserstraßen
                                                 zur Verfügung gestellte Geld auch ver-         FAHRT IN DUISBURG
                                                 baut werden kann. Auch im Wesel-Dat-           Die jüngste Vollversammlung der Per-
                                                 teln-Kanal scheitert eine kurzfristige         sonenschifffahrt fand gemeinsam mit
                                                 Sanierung der maroden Nischenpoller            der Sitzung des Fachausschusses für
                                                 am Personalmangel. Roberto Spranzi             die Personenschifffahrt unter dem Vor-
                                                 warnte davor, dass Situationen wie die         sitz von BDB-Vorstandsmitglied Anton
                                                 am WDK dazu führen können, dass Gü-            Nauheimer (Frankfurter Personenschif-
                                                 ter langfristig weg vom umweltfreund-          fahrt) am 16. März 2018 im „Haus Rhein“
                                                 lichen Binnenschiff auf die ohnehin            in Duisburg statt. Thematisch ging es
                                                 schon chronisch verstopften Straßen            u.a. um die Neuordnung bzw. geplante
                                                 im Ruhrgebiet abwandern.                       Abschaffung der Schifffahrtsgebühren,
                                                                                                die erfolgreiche Intervention des Ver-
                                                                                                bandes im Schulterschluss mit ande-
                                                                                                ren Organisationen zum redundanten
                                                                                                Antrieb, den Themenkomplex Motoren /
                                                                                                NRMM-Verordnung und die Aufzeich-
                                                                                                nungspflichten der Arbeitszeit nach der
          PStS Enak Ferlemann                                                                   neuen Arbeitszeitverordnung für die
                                                                                                Binnenschifffahrt.
      meinsam mit GDWS-Präsident Prof.
      Hans-Heinrich Witte für den Verkehr                                                       VORTRAG ZU ARBEITSZEIT
      freigegeben. Das Bauvorhaben ist Teil                                                     IN MAINZ GEHALTEN
      des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit                                                     Der BDB hielt am 13. März 2018 gemein-
      (VDE 17), das den Ausbau der West-Ost-                                                    sam mit dem BDS auf Einladung des
      Wasserstraßenverbindung bis nach                                                          Ministeriums für Arbeit und Soziales
      Berlin vorsieht. „Wir vollenden heute                                                     des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz ei-
      eines der letzten großen Bauwerke des                                                     nen Vortrag zur Arbeitszeitverordnung
      VDE 17. Mit dem Ausbau der West-Ost-                                                      für die Binnenschifffahrt. Adressaten
      Achse steigern wir die Leistungsfähig-                                                    waren in erster Linie die Kontrollbehör-
      keit der Binnenschifffahrt in der Region                                                  den. Die Referenten, Andreas Stommel
      und im gesamten Wasserstraßennetz.                                                        (BDB-Referent), und Andrea Beckschä-
      Darüber hinaus erreichen wir Verla-                                                       fer (Geschäftsführerin des BDS), konn-
      gerungseffekte von der Straße auf die                                                     ten dabei insbesondere aufzeigen, dass
      Wasserstraße“, sagte Ferlemann. Mit                                                       die Kontrollen in Deutschland sich auch
      dem VDE 17 sollen die Häfen und Wirt-       Auch an der Schleuse Friedrichsfeld können    auf ausländische Schiffe beziehen müs-
                                                  die maroden Nischenpoller derzeit nicht zum
      schaftsstandorte im Raum Berlin, Bran-                                                    sen, selbständige Binnenschifffahrts-
                                                  Festmachen genutzt werden
      denburg und Magdeburg gleichwertig                                                        unternehmen (Ablöser und Hilfsschiffs-

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kurz gemeldet

führer, wenn sie selbständig sind) nicht   det sich derzeit in intensiven Verhand-       seinem Stellvertreter wurden Eckhard
vom Geltungsbereich umfasst sind, die      lungen zur Evaluierung des Rahmenta-          Pols aus Niedersachsen, der gleichzei-
Arbeitszeit der Besatzungsmitglieder       rifvertrags, der im Wesentlichen noch         tig Berichterstatter für Wasserstraßen
und des Bordpersonals nicht gleich-        aus dem Jahr 1999 stammt. Die Über-           im Verkehrsausschuss ist, sowie Ma-
zusetzen ist mit der Betriebszeit des      arbeitung ist aufgrund der Vorschriften       rian Wendt aus Sachsen, designierter
Schiffs und dass das Musterformular        der Binnenschifffahrts-Arbeitszeitver-        Vorsitzender des Elbe-Kulturvereins,
zur Dokumentation der Arbeitszeit, das     ordnung notwendig. Der Beginn der             ebenfalls einstimmig gewählt. Die Ar-
der Verband mit den Sozialpartnern         Tarifverhandlungen „Löhne und Ge-             beitsgemeinschaft existiert seit 15 Jah-
vereinbart hat, akzeptiert wurde.          hälter“ ist nach einem Abschluss bzw.         ren und hat es sich zum Ziel gesetzt,
                                           nachhaltigem Durchbruch in den Rah-           die Interessen der Elbanlieger bundes-

                                   © ZKR
NTK-TAGUNG AUF DEM SCHULSCHIFF             mentarifverhandlungen angestrebt.             politisch durchzusetzen.
Die Nautisch-Technische Kommission
(NTK) von EBU und ESO, in der auch         ARGE ELBE MIT NEUEM VORSITZ                   RAINER SCHÄFER VERABSCHIEDET
BDB vertreten ist, tagte unter dem Vor-    Die ARGE Elbe, der 25 CDU-Abgeord-            Rainer Schäfer, langjähriger Geschäfts-
sitz von Joachim Zöllner (DST) Ende        nete aus der Elb-Region angehören,            führer der Neuss-Düsseldorfer Häfen
April 2018 an Bord des Schulschiffs in     hat Christoph de Vries aus dem Wahl-          (NDH), wurde am 16. Mai 2018 in Neuss
Duisburg. Das Gremium beschäftigt          kreis Hamburg-Mitte einstimmig zum            verabschiedet. Schäfer hat seinen Ver-
sich schwerpunktmäßig mit den Ent-         neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt          trag auf eigenen Wunsch nicht mehr
wicklungen im Bereich der technischen      damit dem langjährigen Vorsitzenden           verlängert, um in den wohlverdienten
Vorschriften in der Binnenschifffahrt.     Jürgen Klimke, der dem Deutschen              Ruhestand gehen zu können. Rainer
Hierbei werden die Beratungen im bei       Bundestag nicht mehr angehört. Zu             Schäfer war 44 Jahre im Beruf, über-
der ZKR zuständigen Ausschuss CESNI-
PT in Straßburg begleitet und Positions-

                                                                                          © BÖB
papiere und Stellungnahmen im Na-
men der NTK eingebracht. Die nächste
Sitzung findet im Herbst in Zwijndrecht
statt.

VERHANDLUNGEN ZUM RAHMEN-
TARIFVERTRAG LAUFEN DERZEIT
Der BDB als Tarifvertragspartner von
Verdi für das fahrende Personal befin-

                                                                                           Rainer Schäfer wurde in den Ruhestand
                                             MdB Christoph de Vries
                                                                                           verabschiedet

                                            Die ARGE Elbe hat einen neuen Vorsitzenden

BDB Report 2/2018                                                                                                                  15
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