Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB!
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
27. Jahrgang, Juni 2018 02/2018 Verkehrsminister Scheuer zu Gast bei BDB und BÖB! INHALT 02 I ZU GAST BEI BDB UND BÖB Minister Scheuer besucht Abend der Binnenschifffahrt 04 I 48. BDB-MITGLIEDERVER- SAMMLUNG Verband präsentiert eine EDITORIAL B bemerkenswerte Erfolgsbilanz undesverkehrsminister Scheuer hat Binnenschifffahrt zu stellen. Hierbei ist beim Empfang von BDB und BÖB die Mitarbeit der Branche erforderlich. 05 I ABLADEOPTIMIERUNG AM in Berlin den Startschuss für die Es wäre schön, wenn sich hierfür noch MITTELRHEIN Umsetzung der Maßnahmen im Koaliti- mehr Unternehmer im Verband enga- Zur Stärkung der Rheinschifffahrt onsvertrag gegeben: Die Auftaktsitzung gieren würden. Denn es gibt kaum ei- 06 I BDB ZU STICKOXID-DEBATTE zur Erstellung des Masterplans „Binnen- nen leichteren Weg, auf die Gestaltung Fragwürdige Thesen eines schifffahrt“ erfolgt bereits Mitte Juni; die der Rahmenbedingungen des eigenen Physikprofessors Schifffahrtsabgaben sollen 2019 abge- Gewerbes so unmittelbar Einfluss zu schafft werden. Scheuer ist ein „Macher“, nehmen. Der detaillierte Rechenschafts- 08 I SMART QU@LIFICATION der gemeinsam mit seinen Mitarbeitern bericht im Rahmen der diesjährigen Mit- Attraktives E-Learning entwickelt im Ministerium anpackt. Die Verbände gliederversammlung zeigte, dass der BDB 09 I KÖLNER RHEINAUHAFEN des Systems Wasserstraße – seien es der bei der Bearbeitung der verschiedenen Dalbensetzung in Sicht BDB, der BÖB oder der BDS – weiß er da- Themenfelder eine bemerkenswerte Er- bei an seiner Seite: „‘Dialog und Koopera- folgsbilanz vorweisen kann. Teilhabe und 09 I HAFEN ROTTERDAM tion‘ anstatt ‚Pöbelei und Vorwurf‘“ lau- Mitwirkung sind zurzeit mehr denn je er- Maßnahmen für eine schnellere tet das Motto. Der BDB grenzt sich damit forderlich: Marode Schleusen im Ruhrge- Containerabfertigung deutlich von den aggressiven Krawall- biet, fehlende Liegeplätze, stundenlange 10 I NEUES AUS DER EBU machern ab, die bevorzugt via Internet- Wartezeiten an Containerseeterminals, Präsidentenwechsel und EBU-Event gruppen oder weitgehend unbeachteten unsachliche Debatten über Schadstoff- Internetblogs ihre Kampfparolen zum emissionen… die Aufzählung lässt sich 11 I ABSCHIEDSFEIER Besten geben und um Aufmerksamkeit verlängern. Wo dem Gewerbe zurzeit Langjährige Mitarbeiter gewürdigt heischen. Es besteht die vermutlich his- ganz besonders „der Schuh drückt“, lesen 12 I AKTUELLES VOM SCHULSCHIFF torische Chance, in der 19. Legislatur die Sie in diesem Heft. Viel Vergnügen bei Weichen für eine zukunftsgerichtete der Lektüre. Jens Schwanen 13 I KURZ GEMELDET
Die bayerische Landesvertretung in Berlin bot den Rahmen für den Parlamentarischen Abend von BDB und BÖB Minister kündigt Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat eine schnelle Umsetzung der vorgesehe- nen Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt angekündigt. Das Verfahren zur Aufhe- bung der Schifffahrtsabgaben wird zügig eingeleitet. Das Programm zur nachhaltigen Modernisierung der Binnenschifffahrt wird deutlich ausgebaut und im Fördervolumen massiv erhöht. U nd der „Masterplan Binnenschifffahrt“, der auf Groß ist allerdings auch der Handlungsdruck im Bundes- Initiative des BDB im Koalitionsvertrag der Bun- verkehrsministerium, um der von Wirtschaft, Politik und Um- desregierung aufgenommen wurde, wird nun in weltvertretern gewollten Verlagerung von mehr Gütern auf Angriff genommen, und zwar „im partnerschaft- das Wasser zum Erfolg zu verhelfen und die Attraktivität der lichen Dialog mit Ihnen“, wie Minister Scheuer gegenüber Binnenschifffahrt zu steigern: Die Schleusen an den Flüssen dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Bin- und Kanälen sind zunehmend baufällig. Engpässe entstehen nenschifffahrt e.V., Martin Staats (MSG, Würzburg), betonte. und die Leistungsfähigkeit des Systems leidet. BDB-Präsident Das sind drei wichtige und äußerst erfreuliche Ergebnisse Martin Staats verdeutlichte das am Beispiel des Wesel-Dat- der gemeinsamen und äußerst gut besuchten Veranstaltung teln-Kanals, nach dem Rhein mit einem Transportvolumen des Binnenschifffahrtsverbandes BDB und des Binnenhafen- von 20 Mio. Tonnen die wichtigste Wasserstraße in Europa. verbandes BÖB am 18. April 2018 in Berlin. „Die Binnenschiff- Dort sind seit knapp 30 Jahren die notwendigen Sanierungen fahrt ist systemrelevant“, betonte Minister Scheuer vor rund der Schleusen bekannt. Passiert ist seitdem nichts. Nun müs- 180 Gästen. Und wie wichtig seinem Haus dieser Verkehrs- sen Sperrungen erfolgen und Schiffe stehen zwölf und mehr träger ist, zeigte sich bereits an dem Umstand, dass der Mi- Stunden im Stau. Zehn Jahre soll die Sanierung der sechs nister in Begleitung mehrerer leitender Beamter seines Hau- Schleusen dauern. Da stellt sich die Frage, wann im Ruhrge- ses und des zuständigen Parlamentarischen Staatssekretärs biet die Versorgungslogistik kollabiert und sprichwörtlich Enak Ferlemann zum Gewerbe sprach. „die Lichter ausgehen“. 2 BDB Report 2/2018
BDB-Präsident Martin Staats (MSG) verdeutlichte, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bezeich- wie Engpässe die Leistungsfähigkeit des Verkehrs- BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen nete die Binnenschifffahrt als „systemrelevant“ trägers beeinträchtigen begrüßt Minister Scheuer (v.l.n.r.): Wolfgang Thie (Neckar-Personen-Schiffahrt), (v.l.n.r.): BDB-Vizepräsident Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip), BDB-Vorstands- Detlef Kohlmeier und Olaf Gneipel (beide VSV) mitglied Albert Kohlmann (Reederei Dettmer) und Jörg Drippe (OTS) Trotz des Investitionsstaus können jedes Jahr zur Verfü- außerordentlich. Gleiches gilt für die Ankündigung einer ra- gung stehende Beträge in Millionenhöhe nicht „verbaut“ dikal verbesserten Förderung von emissionsarmen Motoren werden, weil im öffentlichen Dienst immer noch die Ingeni- und Abgasreinigungsanlagen und die Unterstützung bei eure fehlen, um wenigstens die dringendsten Sanierungen der Umsetzung neuer Technologien. Die in der Regel famili- in Angriff zu nehmen. Der Vorschlag des BDB: Die Verwal- engeführten Unternehmen sind auf Unterstützung bei die- tung muss flexibel bleiben. Ingenieure, die jüngst exklusiv sem notwendigen Modernisierungsprozess angewiesen“, so für ein einzelnes Ausbauprojekt angestellt wurden, sollten Staats. im gesamten Bundesgebiet eingesetzt und tätig werden dür- „Gerne nehmen wir Ihr Angebot an, gemeinsam mit dem fen. Ingenieure der Privatwirtschaft könnten wertvolle Un- Bundesverkehrsministerium den Masterplan Binnenschiff- terstützung leisten. fahrt auszuarbeiten, der inhaltlich aufeinander abgestimm- Neue Umweltauflagen und hohe Investitionen zur Mo- te Maßnahmen zur Stärkung der Schifffahrt enthalten wird. dernisierung der Flotte stellen die Binnenschifffahrt vor gro- Unsere Idee des Masterplans liegt Ihrem Haus ja bereits seit ße Herausforderungen. BDB-Präsident Staats lobt deshalb einiger Zeit als zwölfseitiger Entwurf vor und stellt eine sinn- die Absichten der Regierung, die Schifffahrt für die Kunden volle und notwendige Ergänzung zum Masterplan Schienen- attraktiver zu machen und mit gezielten Maßnahmen die güterverkehr und zum Nationalen Hafenkonzept des Bundes Umweltbilanz zu verbessern: „Die Abschaffung der Schiff- dar“, erklärte Präsident Staats gegenüber dem Verkehrsmi- fahrtsabgaben begrüßen wir und die Kunden der Schifffahrt nister Scheuer. BDB-Präsident Martin Staats im moderierten Podiumsgespräch mit Minister Scheuer und Joachim Zimmermann (BÖB-Präsidium) BDB Report 2/2018 Titelbild und Bilder auf den Seiten 2 - 3: © Laurin Schmid 3
Gremiensitzungen in Duisburg 48. Ordentliche BDB-Mitglieder- versammlung auf dem Schulschiff Die 48. Ordentliche Mitgliederversammlung unter Vorsitz von BDB-Präsident Martin Staats (MSG) fand unmittelbar nach der BDB-Vorstandssitzung am 21. März 2018 in Duisburg statt. E rfreulich viele Vertreter der form) von EBU und ESO, in der auch der BDB-Mitgliedsunternehmen BDB in mehreren Kommissionen, teils fanden den Weg auf das in verantwortlicher Sekretärstätigkeit, frisch modernisierte Schulschiff vertreten ist. „Rhein“: Im großen Seminarraum blieb kaum ein Stuhl unbesetzt. BDB-Ge- SCHULSCHIFF: MODERNISIERT schäftsführer Jens Schwanen gab in UND GUT AUSGELASTET seinem Rechenschaftsbericht einen Schulschiff-Leiter Volker Müßig gab ausführlichen Überblick über die Arbeit den Anwesenden einen Überblick des BDB in Berlin und nun anstehende über aktuelle Entwicklungen auf dem Aufgaben nach Abschluss der langwie- Schulschiff, das seit Ende 2017 – bis rigen Regierungsbildung. auf die Vorschiffsektion mit Takel- raum und Werkstatt – nun komplett MASTERPLAN IM (u.a. mit Hilfe von Fördermitteln des KOALITIONSVERTRAG VERANKERT Bundes) modernisiert worden ist. Die Mit Aufnahme eines vom BDB vorge- Auslastung der Auszubildendenkur- schlagenen „Masterplans Binnenschiff- se sei über das Jahr verteilt konstant fahrt“ ist es dem Verband gelungen, hoch, das Lehrgangsprogramm 2018 den Verkehrsträger adäquat im Ko- im Bereich der Fortbildung wurde alitionsvertrag der neuen Bundesre- noch individueller auf die Bedürfnisse gierung zu platzieren. Jens Schwanen der Branche zugeschnitten. betonte, dass das Forderungspapier, das im Verlauf der Legislaturperiode ÜBERBLICK ÜBER zusammen mit Politik und Verwaltung DIE EINZELNEN FACHTHEMEN ausgearbeitet werden soll, rein dem Außerdem berichteten die BDB-Referen- Verkehrsträger Binnenschifffahrt und ten Fabian Spieß (Fahrgastschifffahrt, ihren Bedarfen Rechnung tragen soll. Forschungsprojekte, Öffentlichkeitsar- Aus diesem Grund ist nicht beabsich- beit, Begleitung nautisch-technischer tigt, den Masterplan mit Aussagen zu Fragen) und Andreas Stommel (Arbeit anderen am System Wasserstraße be- & Soziales und internationale Über- teiligten Akteuren zu verwässern. Bun- einkommen für die Binnenschifffahrt) Manfred Kamphaus wurde im Rahmen der Mitgliederver- sammlung für seine Arbeit gewürdigt desverkehrsminister Andreas Scheuer aus den von ihnen bearbeiteten The- bekräftigte im Rahmen seiner Rede auf men im vergangenen Jahr. Größeren rung sowie die Tarifkommission und dem knapp einen Monat später durch- Raum nahmen dabei insbesondere die genehmigten die vorgelegten Haus- geführten Parlamentarischen Abend mittlerweile in deutsches Recht umge- haltsplanungen des Verbandes. von BDB und BÖB, den Masterplan ge- setzte Arbeitszeitrichtlinie für die Bin- meinsam mit dem Gewerbe mit Leben nenschifffahrt und die mit ihr verbun- MARTIN STAATS WÜRDIGT WIRKEN füllen zu wollen. Ebenso erfreulich: der denen Dokumentationspflichten, die VON MANFRED KAMPHAUS Koalitionsvertrag beinhaltet die vom noch umzusetzende EU-Ausbildungs- Die letzte Mitgliederversammlung war BDB geforderte komplette Abschaffung verordnung für die Binnenschifffahrt, es für Manfred Kamphaus, der Ende der Schifffahrtsabgaben (mit Ausnah- die erzielten Erleichterungen bei der Januar 2018 in den wohlverdienten Ru- me von Nord-Ostsee-Kanal und Mosel) Umrüstung auf den zweiten Antrieb in hestand gegangen ist. BDB-Präsident für die Güter- und Fahrgastschifffahrt. der Fahrgastschifffahrt auf dem Rhein Martin Staats dankte Herrn Kamphaus Wichtig für eine verbesserte Lobbyar- sowie die Mitwirkung des BDB im neu- schon vor dessen offizieller Verabschie- beit der Binnenschifffahrt auf europäi- en Forschungsprojekt „Smart St@rt“ des dung einige Wochen später für die her- scher Ebene ist die vor einigen Monaten Bundesforschungsministeriums ein. Die vorragende jahrzehntelange Arbeit für erfolgte Gründung der gemeinsamen Mitglieder entlasteten schließlich Prä- den Verlag, den BDB und das gesamte Binnenschifffahrtsplattform (IWT-Platt- sidium, Vorstand und die Geschäftsfüh- Binnenschifffahrtsgewerbe. 4 BDB Report 2/2018
Abladeoptimierung am Mittelrhein Projekt zur Stärkung der Leistungs- fähigkeit der Rheinschifffahrt Mit der „Abladeoptimierung Mittelrhein“ befindet sich eines der wichtigsten, sowohl im Bundesverkehrswegeplan 2030 als auch im Wasserstraßenausbaugesetz veranker- ten, Wasserstraßenprojekte derzeit in der Konsultationsphase. Das Vorhaben wurde in den sog. Vordringlichen Bedarf eingeordnet und dient damit der Engpassbeseitigung. Z iel ist eine Verbesserung der Strecke 2,10 m unter dem Gleichwerti- Nach der durchgeführten Optimierung wirtschaftlichen Befahrbar- gen Wasserstand (GlW = ein bestimm- wird eine relative Mehrtransportmen- keit des verkehrlich bedeutsa- ter Wasserstand bei Niedrigwasser, von ge im Niedrig- und Mittelwasserbe- men Streckenabschnitts zwi- dem aus die relevanten Wassertiefen reich von rund 200 t je Schiff erwartet. schen Mainz/Wiesbaden und St. Goar des Rheins ermittelt werden) ausgewie- Dies entspricht einer Transportmenge (Rheinkilometer 508,00 bis 557,00) bei sen sind. Somit wird die Transportkapa- von ca. 10 bis 15 Lkw. gleichzeitiger Verbesserung der örtli- zität der passierenden Schiffe an vielen In der derzeit laufenden Konsultati- chen und überregionalen Stabilität. Das Tagen im Jahr deutlich eingeschränkt onsphase werden gesonderte Gesprä- Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt – und zwar auf der gesamten Route des che mit Vertretern aus vier Bereichen (WSA) Duisburg-Rhein, dem das Projekt Schiffes vom Startpunkt bis zum Ziel- (Schifffahrt, Naturschutz, Wasserwirt- zugeordnet wurde, hat mit vertiefen- hafen. Grund für die niedrigere Fahr- schaft / WRR, Anlieger- und Nutzerin- den Voruntersuchungen begonnen, in rinnentiefe sind hauptsächlich lokale teressen) geführt. Die Phase dient dazu, deren Fokus die verkehrswirtschaft- Tiefenengstellen in diesem Abschnitt das jeweilige Wissen, Erfahrungen, An- lichen Wirkungen einzelner noch zu des Mittelrheins. Diese limitieren dem- regungen, aber auch Fragen zu einem entwickelnder Ausführungsvarianten nach die mögliche Ladung entlang der Zeitpunkt einzubringen, in dem noch bei niedrigen und mittleren Wasser- gesamten Fahrstrecke. weitreichende Gestaltungsmöglichkei- ständen sowie deren Wirkungen auf ten bestehen. Die erarbeiteten Hand- die Umwelt und andere Belange ste- BESSERE AUSNUTZUNG lungsoptionen sollen anschließend bei hen. Ergebnisse dieser vertiefenden DER TRANSPORTKAPAZITÄT den weiteren Planungen – soweit als Untersuchungen werden im Jahr 2019 Damit die Schifffahrt die noch freien möglich – berücksichtig werden. Die erwartet. Danach wird die bevorzugte Kapazitäten ausschöpfen kann, ist sie Konsultationsphase steht dabei noch Ausführungsvariante festgelegt. auf kalkulierbare Verhältnisse ange- nicht im Kontext zu dem späteren Plan- wiesen. Im Zuge des Abladeoptimie- feststellungsverfahren. Der BDB ist 50.000 SCHIFFE PASSIEREN rungsprojekts sollen deshalb die Tie- durch seine Mitglieder an den Gesprä- DAS „NADELÖHR“ fenengpässe beseitigt werden, um die chen im Bereich „Schifffahrt“ beteiligt Der Bereich Mainz/Wiesbaden bis St. Ausnutzung der Transportkapazitäten und wird seine Expertise in den Prozess Goar wird jährlich von rund 50.000 Gü- in der Binnenschifffahrt zu erhöhen. einbringen. terschiffen befahren, die annähernd 60 Mio. t Güter transportieren und damit © WSV als umweltfreundlicher Verkehrsträger entlang der Rheinachse eine herausra- gende Rolle im Güterverkehr spielen. Prognosen gehen davon aus, dass das Güteraufkommen in diesem Mittel- rheinabschnitt auf mehr als 75 Mio. Gütertonnen ansteigen wird. Außer- dem wird der Bereich von vielen Fahr- gast- und Freizeitschiffen befahren. Für den Schiffsverkehr vom Oberrhein zum Niederrhein (und umgekehrt) stellt die in Rede stehende Strecke einen sog. „ab- laderelevanten“ Engpass dar. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die freige- gebene Fahrrinnentiefe im Projektge- biet lediglich 1,90 m beträgt, während sowohl unterhalb als auch oberhalb der BDB Report 2/2018 5
© DTG BDB zur Stickoxid-Debatte: Behauptungen zur Stickoxidbelastung durch Binnenschiffe fragwürdig Mit der fragwürdigen These, dass Dieselfahrverbote in Innenstädten ihre Wirkung verfehlen, da die Stickoxidbelastung maßgeblich durch vorbeifahrende Binnenschiffe verursacht wird, sorgte Michael Schreckenberg, Gutachter und Physikprofessor an der Universität Duisburg-Essen, in den vergangenen Wochen in den Medien für Aufsehen. Dabei beruft er sich auf Daten aus einer von ihm betreuten Masterarbeit eines Physik- studenten. D er BDB hatte schon kurz nach regionalen Verkehrssystems“ liegt nun bene Untersuchung zur Luftqualität den ersten Äußerungen von vollständig vor. Es zeigt sich, dass die- an den Bundeswasserstraßen hatte Prof. Schreckenberg Zweifel se Zweifel berechtigt sind: Von dem bereits 2015 aufgezeigt, dass die in der an der wissenschaftlichen betreuenden Professor wurden sehr Fahrrinne emittierten Schadstoffe von Fundiertheit der Behauptungen ange- eigenwillige und im Ergebnis nicht Binnenschiffen – und damit auch deren meldet. Die Arbeit des Studenten mit haltbare Schlüsse aus der Arbeit seines Stickoxidausstoß – bereits am Flussufer dem Titel „Technische und ökologische Studenten gezogen. praktisch nicht mehr nachweisbar sind. © WSV Auswirkungen alternativer Kraftstoffe Eine von der Bundesanstalt für Ge- Das Umweltbundesamt (UBA) hat die auf die Entwicklung des zukünftigen wässerkunde (BfG) in Auftrag gege- Studie der BfG erst vor wenigen Tagen 6 BDB Report 2/2018
auf seiner Internetseite in einem wissenschaftlichen Bericht sung, dass die in der Masterarbeit und in den dort zugrunde mit dem Titel „Stickstoffoxidemissionen durch Binnenschif- gelegten Modellen angesetzte Motorenleistung der Binnen- fe“ zitiert. „Die mittlere NO2-Zusatzbelastung, die durch die schiffe deutlich zu hoch ist. Dadurch werden die Emissions- NOx-Emission der Binnenschifffahrt auf Mittel- und Nieder- szenarien für die Binnenschifffahrt künstlich vergrößert und rhein verursacht wird, nimmt demnach überproportional „aufgeblasen“. Dies belegen beispielsweise umfangreiche und sehr schnell mit Entfernung von der Fahrrinne ab“, fol- Messungen an Bord verschiedener Binnenschiffe im kürzlich gert das UBA darin. Bestätigt wird damit auch, dass der Ver- abgeschlossenen europäischen Forschungsprojekt „PROMI- such, den Schadstoffausstoß der Schifffahrt mit Messgeräten NENT“. Angesichts der strengen Grenzwerte, die neue Moto- vom Ufer aus zu messen, fehlgehen muss und daraus abge- ren in der europäischen Binnenschifffahrt ab 2019 bzw. 2020 leitete Ergebnisse reine Spekulation sind. Schließlich werden erfüllen müssen, erscheint auch der in der Masterarbeit an- dann auch Emissionen aus anderen Quellen wie dem Stra- gesetzte Rückgang der Emissionen im Zeitraum 2015 bis 2030 ßenverkehr, dem Schienen- und Flugverkehr, der Industrie um lediglich 6,9 % zu gering. Für PKW wird in dem Szena- oder der privaten Verbraucher „mitgemessen“. rio, das Prof. Schreckenberg für seine Aussagen bemüht, für den gleichen Zeitraum ein Rückgang des NOx-Ausstoßes um KEIN „ABGASALARM“ DURCH BINNENSCHIFFE 86 % angenommen. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat im Rahmen seiner Zu kritisieren ist schließlich, dass in der von Prof. Schre- Aktion „Abgasalarm“ erstmals einen Monat lang flächende- ckenberg betreuten Masterarbeit Emissionsdaten der Bin- ckende Stickoxid-Werte in der nordrhein-westfälischen Lan- nenschifffahrt aus dem Jahr 2012 verwendet wurden, indem deshauptstadt Düsseldorf gemessen und ist nun zu gleicher- auf altes TREMOD-Datenmaterial des ifeu-Institutes zurück- maßen interessanten wie aufschlussreichen Erkenntnissen gegriffen wurde. In der Zwischenzeit erfolgte Modernisie- gelangt, die die Ergebnisse der BfG-Untersuchung bestätigen: rungen in der Binnenschifffahrt wurden demnach nicht be- „Keine Auffälligkeiten in der Nähe des Rheins“, lautet das Fa- rücksichtigt. zit des WDR. Emissionen längs des Rheins tragen laut Atmo- Bemerkenswert ist, dass der Verfasser der Masterarbeit in sphärenforscher Robert Wegener „allenfalls zur generellen der Zwischenzeit selbst verkündet hat, dass seine Untersu- Hintergrundbelastung in Düsseldorf bei“. Die Messungen chung „keinen Angriff auf die Binnenschifffahrt“ darstellen zeigten, dass die Stickoxidwerte im Rheinufertunnel und an soll. Es müsse schließlich berücksichtigt werden, dass Stick- dessen Tunnelöffnungen mit in der Spitze 145,2 Mikrogramm oxidemissionen der Schiffe aufgrund der Flüchtigkeit und pro Kubikmeter mehr als viermal so hoch sind wie der in Verwirbelung gar nicht in dem Maße bei der Bevölkerung Düsseldorf gemessene Durchschnittswert (33,5 Mikrogramm ankommen. Die Studie nimmt deshalb in erster Linie die pro Kubikmeter). Dies verdeutlicht, dass die Stickoxidbelas- Auswirkungen technologischer Veränderungen im Straßen- tung an Punkten mit hohem Autoverkehr am höchsten ist. verkehr auf die Emissionen in den Fokus, betrachtet interes- santerweise jedoch – entgegen des in der Öffentlichkeit ent- DST ÄUSSERT ERHEBLICHE ZWEIFEL standenen Eindrucks – gar nicht die Schadstoff-Immissionen Das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Trans- und damit die eigentliche Belastung für die Anwohner. portsysteme e.V. (DST) in Duisburg, eine der führenden For- Der BDB erwartet, dass Prof. Schreckenberg dem Beispiel schungseinrichtungen für die europäische Binnenschiff- seines Studenten folgt und seine Aussagen – ebenso öffent- fahrt, äußert ebenfalls erhebliche Zweifel an dem Gehalt der lichkeitswirksam wie seine bisherigen Einlassungen – in das getätigten Aussagen. Die Fachleute des DST sind der Auffas- rechte Licht rückt. Messungen in Düsseldorf haben gezeigt, dass die Stickoxidbelastung in Bereichen mit starkem Autoverkehr am höchsten ist BDB Report 2/2018 7
Offizielle Mitteilung der Partner zum Projektabschluss: Smart Qu@lification: Pionierarbeit für die Binnenschifffahrt geleistet Das Fort- und Weiterbildungsangebot ist in der Binnenschifffahrt bisher in erster Linie von Präsenzunterricht an festen Standorten geprägt. D urch die Teilnahme am Pro- siven Projektarbeit mehrere E-Learning- jekt „Smart Qu@lification“ Module, die durchaus als Pionierarbeit machten es sich das Entwick- und „Starthilfe“ in das digitale Zeitalter lungszentrum für Schiffs- des Lernens in der Binnenschifffahrt technik und Transportsysteme e.V. betrachtet werden dürfen. (DST), die Universität Duisburg-Essen Ausgehend von einer umfangrei- (UDE; Fachgebiete Wirtschaftspädago- chen Bedarfserhebung über den Qua- gik und Mediendidaktik), der Bundes- lifikationsbedarf und die zukünftigen verband der Deutschen Binnenschiff- Lernortwünsche durch die Universi- deren Weiterentwicklung, Pflege und fahrt e.V. (BDB) sowie die assoziierten tät Duisburg-Essen (Fachgebiet Wirt- Aktualisierung an, um künftig einmal Projektpartner, der Bundesverband der schaftspädagogik) einigten sich die ganze Kurse durch interaktives Lernen Selbstständigen Abteilung Binnen- Partner darauf, digitale Lernmodule auf ersetzen zu können und Binnenschif- schifffahrt e.V. (BDS), die Duisburger Basis des Lernmanagementsystems fern / Binnenschifferinnen dadurch Hafen AG / DIALOGistik und das Schif- „MOODLE“ für die Bereiche Binnen- einen deutlich einfacheren Zugang zu fer-Berufskolleg RHEIN, vertreten durch schifffahrtsfunk / UBI, Radar, Energie- fachspezifischen Bildungsangeboten das Europäische Sicherheitszentrum effizientes Fahren, Leckabwehr, Recht ermöglichen zu können. Denn: Ler- Duisburg e.V. (ESD), zur Aufgabe, diese in der Binnenschifffahrt und Strecken- nen in einem mobilen Beruf an festen Situation zu ändern und innovative E- kunde / Wahrschaustrecke zu erarbei- Standorten bedeutet stets einen hohen Learning-Angebote für die Branche zu ten. Um diese praxisnah und bedarfs- planerischen Aufwand. Damit mobiles entwickeln. gerecht gestalten zu können, erfolgte Lernen auf dem Wasser eine bedeuten- Das Vorhaben, das vom Bundesmi- eine laufende Rückkoppelung mit Aus- de Rolle im Gewerbe spielen kann, ist nisterium für Bildung und Forschung zubildenden in der Binnenschifffahrt, es unerlässlich, dass der Ausbau von (BMBF) gefördert und vom Projektträ- Teilnehmern an Fort- und Weiterbil- schnellem Internet entlang der Was- ger im Deutschen Zentrum für Luft- dungskursen und erfahrenen Prakti- serstraßen konsequent vorangetrieben und Raumfahrt e.V. (DLR) in Bonn be- kern. Im Rahmen der sich anschlie- wird. treut wurde, ging nach dreijähriger ßenden Evaluation wurden die Inhalte Die Projektpartner sind sich nach Laufzeit am 31. Dezember 2017 zu Ende. ausführlich getestet, bewertet und die drei Jahren konstruktiver und vertrau- Entstanden sind im Rahmen der inten- Verbesserungsvorschläge schließlich ensvoller Zusammenarbeit einig: Mit darauf aufbauend umgesetzt. Eines „Smart Qu@lification“ ist – trotz aller der Projekthighlights ist eine vom DST Herausforderungen, die noch bis zu entwickelte und auf mobilen Geräten einer vollständigen Digitalisierung zu abspielbare Fahrsimulation eines Bin- meistern sind – ein gelungener und nenschiffs, dank der das Steuern eines vielversprechender Einstieg in mobiles Schiffes angelehnt an reale Bedingun- Lernen in der Binnenschifffahrt gelun- gen für die Nutzer interaktiv erlebbar gen! wird. Der Projektendbericht befindet sich Die erprobten Lerneinheiten ermög- in der finalen Ausarbeitung und wird lichen, sowohl in der Ausbildung als dem Projektträger im Anschluss zur auch in der Fort- und Weiterbildung Prüfung zugleitet. Die Veröffentlichung (je nach inhaltlicher Ausrichtung), eine dieses Berichts wird auf der Projekt- standortunabhängige und zeitlich fle- webseite www.smart-qualification.de xible Vor- und Nachbereitung sowie sowie im Internetangebot der einzel- Vertiefung von bestehenden Präsen- nen Partner für die Öffentlichkeit ein- zangeboten. Auch für den neuen IHK- sehbar sein. Dort werden ebenso Infor- Abschluss „Binnenschiffermeister/-in“ mationen darüber veröffentlicht, über können bestimmte Module, wie z.B. die welche Anbieter und unter welchen Einführung in das Frachtvertragsrecht, Voraussetzungen die einzelnen Lern- genutzt werden. Die jeweiligen Anbie- module – je nach Zuständigkeit in der ter der Module streben kontinuierlich Erarbeitung – zugänglich sein werden. 8 BDB Report 2/2018
Kölner Rheinauhafen: „Dalbenlösung“ soll Abhilfe schaffen D ie von der Häfen und Gü- Bemühungen in dieser Angelegenheit so teilten Stadt, HGK und WSV in ihrer terverkehr Köln AG (HGK) nun durchaus Früchte. Die Einigung Mitteilung mit, sei beispielsweise, mit veranlasste Sperrung der Lie- sieht vor, dass durch die Installation Übergängen bereits vorhandene Trep- geplätze für Binnenschiffe von Dalben im Rheinauhafen als Fest- pen in der Kaimauer als Möglichkeiten am Kölner Rheinauhafen (s. hierzu den machvorrichtung eine Möglichkeit des zum Landgang vorzusehen. Aufgrund ausführlichen Bericht in Report 1/2018) Landganges für die Schifffahrt geschaf- der Zuständigkeiten und Eigentums- hatte die Branche in Aufruhr versetzt fen werden soll. Dazu soll bis Mitte Juni verhältnisse soll diesbezüglich eine und auch ein großes mediales Echo 2018 zwischen den beteiligten Akteu- einvernehmliche Lösung gefunden und ausgelöst. Der BDB hatte unmittelbar ren eine Vereinbarung abgeschlossen anschließend eine Ausschreibung der nach Bekanntwerden der Sperrung ge- und eine Kampfmittelerkundung, die Maßnahme durch die WSV durchge- meinsam mit anderen Verbänden und vor den Baumaßnahmen nötig ist, führt werden. Außerdem wird die Stadt Institutionen in einem Schreiben die durchgeführt werden. Wichtiger Be- Köln die politischen Gremien informie- schnelle Wiederherstellung der Lie- standteil dieser zu treffenden Verein- ren. Da die Maßnahmen nicht „ad hoc“ gemöglichkeiten bzw. eine Schaffung barung ist die nachhaltige Sicherung umsetzbar sind, bleibt die Liegestellen- geeigneter Alternativen gefordert und der Landgangmöglichkeiten für die problematik in Köln leider vorüberge- außerdem Vertreter der HGK im April Binnenschifffahrt. Von den Fachleuten hend bestehen. Immerhin zeichnet sich 2018 nach Duisburg zu einem Gespräch werden dabei unterschiedliche Konst- jedoch nun eine praktikable Lösung ab. eingeladen. Durch einen zwischen- ruktionsmodelle und Gestaltungen der Die HGK stellt, so lange das Festmach- zeitlich erzielten Durchbruch in den für den Landgang erforderlichen Kon- verbot aufrecht erhalten bleibt, kosten- Verhandlungen zwischen der Stadt struktion und der Dalbenbeschaffen- freie Liegeplätze im Niehler Hafen zur Köln, der HGK und der WSV tragen die heit geprüft. Eine mögliche Variante, Verfügung. Hafen Rotterdam: Sektorkonferenzen zur Problem- lösung werden fortgesetzt D ie vom Hafen Rotterdam gründliche Analyse der Ursachen der an, weiterhin in „Nextlogic“, ein digi- anlässlich der teils massi- Engpässe bei der Abfertigung und ein tales Tool, mit dem Operatoren in der ven Verzögerungen bei der merklicher Anstieg bilateraler Verein- Binnenschifffahrt und Terminalbetrei- Containerabfertigung von barungen zwischen den Partnern, um ber Informationen für die Abfertigung Binnenschiffen initiierten Sektorab- die Zuverlässigkeit der Supply Chain von Containern austauschen können, stimmungen zwischen Verladern, Spe- zu verbessern, sind die konkreten An- zu investieren. Das zentrale Planungs- diteuren, Operatoren, Reedereien und sätze, die zu einer langfristigen Opti- tool von „Nextlogic“ („BREIN“) wird vo- Terminalbetreibern, in denen der BDB mierung der Situation beitragen sollen. raussichtlich Ende 2018 zur Verfügung über seinen Dachverband EBU und Der Hafenbetrieb kündigte außerdem stehen. durch Mitgliedsunternehmen vertreten ist, haben zu ersten Zwischenergebnis- sen geführt. Im Jahr 2017 wurden meh- rere Arbeitsgruppen mit unterschiedli- chen Aufträgen gebildet, die nun ihre Fortschritte im Plenum dokumentiert haben. Eine Verbesserung des Anfrage- verfahrens für freie Binnenschiffs-Slots, die Bündelung von Containerfracht, der Aufbau eines aussagekräftigen Dash- boards der Performance-Indikatoren in den entscheidenden Momenten der Warenübergabe zwischen aufeinander- folgenden Kennengliedern in der Con- Durch regelmäßige Gespräche soll die Abfertigung im Hafen Rotterdam verbessert werden tainer-Binnenschifffahrtskette, eine BDB Report 2/2018 9
Präsidentenwechsel in der EBU Paul Goris folgt auf Dr. Gunther Jaegers Am 12. April 2018 wurde Paul Goris zum Präsidenten der EBU gewählt. Er ist damit Nachfolger von BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers, der die Organisation des Verbandes in den letzten zwei Jahren innehatte. In seine Präsidentschaft fiel die Grün- dung der europäischen Binnenschifffahrtsplattform gemeinsam mit der ESO, dem europäischen Nachbarverband für die Binnenschifffahrt. I m zweiten Jahr meiner Präsident- bauen. Einer der Hauptschwerpunkte Bedeutung. Im Gegensatz zu den über- „ schaft ist es der EBU gelungen, werden der Arbeitsmarkt unserer Bran- lasteten Straßen verfügt das europäi- ihre Zusammenarbeit mit der ESO che sowie Innovationen und die Ökolo- sche Wasserstraßennetz nach wie vor durch die Gründung der Europä- gisierung des Sektors sein.“ über freie Kapazitäten und bietet ein ischen Binnenschifffahrts-Plattform enormes Potenzial für die ökologische (IWT) zu stärken. Diese Plattform stellt EBU EVENT MIT Verlagerung von Gütern auf das Was- eine zusätzliche Ebene für die beiden HOCHKARÄTIGEN REDNERN ser. Daher ist die Binnenschifffahrt ein Verbände dar, die das Binnenschiff- Im Rahmen des diesjährigen EBU wichtiger Akteur in der multimodalen fahrtsgewerbe auf Unionsebene vertre- Events in Brüssel begrüßte der neue Transportkette und trägt wesentlich zu ten, und zielt darauf ab, einen starken Präsident die zahlreich erschienenen den europäischen und globalen Nach- Beitrag zu allen für den Sektor wichti- Teilnehmer und hochrangige Redner, haltigkeitszielen bei. gen Bereichen zu leisten. Wir sehen die- darunter NRW-Verkehrsminister Hend- Die EBU begrüßt die Initiative der se Kooperation als eine entscheidende rik Wüst, Achim Wehrmann, Präsident EU-Kommission zur Änderung der Voraussetzung für die Stärkung des Bin- der Zentralkommission für die Rhein- Richtlinie über den kombinierten Ver- nenschifffahrtssektors in der Zukunft schifffahrt (ZKR), und Henrik Hololei, kehr, die als einziges Rechtsinstrument und für eine noch wichtigere Rolle des Generaldirektor der GD MOVE der Euro- auf Unionsebene einen Anreiz für den Verkehrsträgers in der gesamten Logis- päischen Kommission. Übergang vom Straßengüterverkehr tikkette“, betonte Dr. Gunther Jaegers. Auf der Veranstaltung diskutierte zu weniger emissionsintensiven Ver- Sein Nachfolger Paul Goris, Präsident die EBU die Möglichkeiten und Heraus- kehrsträgern wie der Binnenschiff- des niederländischen Binnenschiff- forderungen des multimodalen Ver- fahrt bietet. Ziel der Initiative ist es, fahrtsverbandes und EBU-Mitglieds kehrs mit EU-Entscheidungsträgern, die den Anteil der kombinierten Verkehre CBRB und gewählter Präsident der eu- die gewichtige Rolle der Binnenschiff- weiter zu erhöhen und nimmt in erster ropäischen IWT-Plattform, kündigte fahrt auf diesem Gebiet betonen. Über Linie den Containerverkehr in der Bin- an, das Erbe fortführen zu wollen: „Ich mehr als 40.000 km schiffbare Was- nenschifffahrt in den Fokus, der sich bin meinem Vorgänger sehr dankbar, serstraßen und über 250 Binnenhäfen in den vergangenen zwei Jahrzehnten dass er diesen Entwicklungen den Weg transportiert die europäische Binnen- sehr positiv entwickelt hat und künftig geebnet hat. In den kommenden zwei schifffahrt jährlich rund 550 Mio. t Gü- – das besagen alle relevanten Progno- Jahren als EBU-Präsident werde ich auf ter und gewinnt im Bereich des Reise- sen – weiter an Bedeutung gewinnen dieser wichtigen Errungenschaft auf- und Personenverkehrs zunehmend an wird. (v.l.n.r.): Generaldirektor Henrik Hololei (DG Move), EBU-Generalsekretärin Theresia BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers (l.) übergibt die Hacksteiner, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und EBU-Präsident Paul Goris EBU-Präsidentschaft an Paul Goris (CBRB) 10 Bilder auf dieser Seite: © EBU BDB Report 2/2018
Verabschiedung im „Haus Rhein“ Manfred Kamphaus und Karin Rozek im wohlverdienten Ruhestand Mit einer Feierstunde wurden am 23. April 2018 mit Manfred Kamphaus und Karin Rozek zwei langjährige Mitarbeiter im „Haus Rhein“ in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. N icht nur die Belegschaften des BDB und der Manfred Kamphaus war als Leiter Personal- und Rech- ebenfalls im Haus ansässigen Verbände Verein nungswesen sowie als Geschäftsführer des Binnenschiffahrts- für europäische Binnenschifffahrt und Wasser- Verlags tätig und blickt auf eine über 39-jährige Karriere in straßen e.V. (VBW) und Bilgenentwässerungs- der Binnenschifffahrt zurück. Bereits vor Beginn seiner Arbeit verband (BEV) sowie des Binnenschiffahrts-Verlags und der im „Haus Rhein“ im Jahr 1979 war er bei der Reederei Stin- EWT Schifffahrtsgesellschaft (EWT), sondern auch zahlrei- nes bzw. ihren Nachfolgeunternehmen beschäftigt. Martin che weitere langjährige Kollegen und Wegbegleiter waren Staats würdigte in seiner Rede das jahrzehntelange Wirken gekommen, um ihren Respekt für die jahrzehntelange ge- von Manfred Kamphaus für die Binnenschifffahrt und ihre leistete Arbeit zu bekunden. Von Seiten des BDB waren ne- Verbändelandschaft. Manfred Kamphaus war untrennbar mit ben den aktiven Ehrenamtlern, BDB-Präsident Martin Staats dem „Haus Rhein“ verbunden und allseits für seine besonnene (MSG) und den Vizepräsidenten Dirk Gemmer (Rhenus und ausgleichende Art geschätzt. Karin Rozek, über 40 Jahre in PartnerShip) und Volker Seefeldt (HTAG), auch Dr. Wolf- Diensten des Verlages und der Verbände in der Buchhaltung gang Hönemann, ehemaliges langjähriges Mitglied im beschäftigt, wurde ebenfalls von den Gästen in den Ruhestand BDB-Vorstand und ehemaliger Präsident des 2013 mit dem verabschiedet und für ihre Arbeit gewürdigt. Mit ihrer positi- BDB fusionierten AdB, sowie der ehemalige langjährige ven und humorvollen Art genoss sie ein hohes Ansehen bei ih- AdB-Geschäftsführer Gunter Dütemeyer Gäste bei der Ver- ren Kollegen. Der BDB wünscht Manfred Kamphaus und Karin abschiedung. Rozek alles erdenklich Gute für den Ruhestand! Manfred Kamphaus und Karin Rozek arbeiteten vier Jahrzehnte BDB-Vizepräsident Volker Seefeldt (HTAG) und Karin Rozek im „Haus Rhein“ BDB Report 2/2018 11 BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen beim Empfang der Ruheständler (v.l.n.r.): BEV-Geschäftsführer Erwin Spitzer, BDB-Vizepräsident Dirk Gemmer und BDB-Präsident Martin Staats
Aktuelles vom Schulschiff 20 BINNENSCHIFFER IN DAS BERUFSLEBEN GESTARTET Der 261. Schiffsjungenkurs endete mit der Lossprechung am 20. April 2018. Vom 13. bis zum 20. April 2018 standen die IHK-Abschlussprüfungen für insgesamt 21 Auszubildende der Binnenschifffahrt in Duisburg an, die seit September den Oberstufen-Block am Schiffer-Berufskolleg RHEIN be- sucht haben und währenddessen auf dem Schulschiff un- tergebracht waren. Das beste Gesamtergebnis aus Kenntnis- und Fertigkeitsprüfung erzielte Christoph Keller (Bodensee Schiffsbetriebe) und wurde entsprechend vom Leiter des Prüfungsausschusses, André Stäudtner, sowie dem Leiter des Schulschiffes, Volker Müßig, geehrt. Im Rahmen der schu- lischen Abschlussprüfungen derselben Oberstufe erzielte Stefan Hornstein (Bodensee Schiffsbetriebe) den besten Abschluss des Jahrganges. Er erhielt vom Schulleiter Klaus Paulus im Namen des gesamten Kollegiums den Schulwim- pel mit Widmung des Kollegiums. Den erleichterten erfolg- reichen Prüflingen winkt nun eine viel versprechende be- rufliche Karriere mit äußerst guten Aufstiegschancen in der Binnenschifffahrt. Der BDB und das Schulschiff-Team gratu- lieren den Absolventen herzlich! (v.l.n.r.): Schulschiff-Leiter Volker Müßig, SBKR-Leiter Klaus Paulus und André Stäudtner (BG) beglückwünschten die erfolgreichen Prüflinge TAGUNG DER KOMMISSION SCHULSCHIFF Die Kommission Schulschiff im BDB tagte am 11. April 2018 an Bord der Aus- und Weiterbildungseinrichtung in Träger- schaft des BDB im Homberger Freihafen. Das Gremium, das unter dem Vorsitz von Andreas Brahms (MSG) steht, disku- tiert und begleitet für das Schulschiff relevante Maßnahmen, z.B. die Konzeption und Struktur der Lehrgänge, (Freizeit-) angebote für die Schiffsjungen und Schiffsmädchen in den Berufsschulkursen, die Auswirkungen von geänderten Rah- menbedingungen (wie derzeit die Verabschiedung der EU- Qualifikationsrichtlinie mit der Folge der Anpassung der deutschen Ausbildungsordnung für die Binnenschifffahrt) 262. LEHRGANG AN BORD auf Aus- und Fortbildung, Fragen der Förderung sowie Um- Das Schulschiff ist mittlerweile wieder gut ausgelastet, denn bau- und Unterhaltungsmaßnahmen am Schiff. Die Schul- nur 3 Tage nach der Lossprechung des vorigen Kurses reisten schiff-Kommission tagt in der Regel zweimal im Jahr und bereits 83 Auszubildende im Ausbildungsberuf Binnenschif- spricht den Entscheidungsgremien des BDB Empfehlungen fer/in an. Sie verteilen sich auf 23 Unterstufen-, 22 Mittelstu- aus. Mitglieder der Kommission sind neben Andreas Brahms fen- und 38 Oberstufenschüler. Während der Kurslaufzeit bis Schulschiff-Leiter Volker Müßig, Stefan Pohl (DTG), BDB-Vi- 27. Juli 2018 sind auch zwei Hafenlogistiker an Bord unter- zepräsident Dr. Achim Schloemer (KD), BDB-Geschäftsführer gebracht. Außerdem wohnen regelmäßig einmal im Monat Jens Schwanen, BDB-Referent Fabian Spieß und Kai Steffen sechs Bootsbauer auf dem Schulschiff. (Bavaria/Väth). Die frisch gebackenen Binnenschiffer sind bereit für den Start in das Berufsleben 12 BDB Report 2/2018
kurz gemeldet REEDEREI JAEGERS ERWEITERT DIE FLOTTE Die Reederei Jaegers hat ihre Flotte aus- gebaut und den 110 m langen Neubau „Edgar Jaegers“, einen Bitumentanker, am 18. April 2018 in Duisburg-Ruhrort festlich getauft. Taufpatin war Hedy Jaegers, nach der bereits ein 2015 in Fahrt genommenes Schiff der Jaegers- Flotte benannt ist. Gebaut wurde das Schiff auf der Team-Co Werft in Heus- den. Die sieben Tanks, die insgesamt 2.600 Kubikmeter Ladung aufnehmen können, sind thermisch so isoliert, dass keine Wärme an die Außenwand oder an tragende Teile dringt. Eingebaut wurde ein Easy-Flow-Rudersystem. Vorgaben für den Schiffsentwurf wa- ren Funktionalität, gute Manövrierfä- higkeit und eine hohe Tragfähigkeit. Der neue Typ N Tanker wird mit den Bitumenladungen an Bord zwischen der belgisch-niederländischen Küste und Karlsruhe auf den Rhein unter- wegs sein. BDB-Vizepräsident Dr. Gun- ther Jaegers bezeichnete den neuen Bitumentanker als einen folgerichtigen Integration neuer CESNI-Standards in MOSELKOMMISSION ERWÄGT Schritt auf dem Weg zur Modernisie- die Verordnung über das Schiffsperso- EINFÜHRUNG DER RHEINSCHPERSV rung der Flotte. Unter den rund 200 nal auf dem Rhein mit Erfahrungen aus Der Ausschuss für Schifffahrtspolizei Schiffen der Reederei befinden sich der Praxis zu begleiten. und Fahrwasserbezeichnung der Mo- rund zehn Tanker, die ebenfalls auf den selkommission beschäftigt sich aktuell Transport von Bitumen und vergleich- HÖHERES EU-TRANSPORTBUDGET mit der Frage einer eventuellen Einfüh- baren Erzeugnissen ausgelegt sind. GEFORDERT rung der Rheinschiffspersonalverord- Eine Koalition von 40 europäischen nung (RheinSchPersV) auf der Mosel. Im ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Verbänden überreichte im Rahmen der Rahmen dieser Überlegungen hat die DER PATENTPRÜFER unter dem Vorsitz von EU-Verkehrs- Moselkommission einen Fragebogen Die Patentprüfungskommissionen der kommissarin Violeta Bulc organisierten entwickelt. Der BDB hat diesen seinen Mitgliedstaaten der Zentralkommis- TEN-T-Tage im April dem EU-Haus- Mitgliedern übersandt und das einge- sion für die Rheinschifffahrt (ZKR) tra- haltskommissar Günther Oettinger die gangene Feedback aus dem Gewerbe fen sich Ende März 2018 in Straßburg. gemeinsame „Ljubljana-Erklärung“. In mittlerweile der Moselkommission zu- Hauptthema der Sitzung waren die dem Papier wird für mehr Finanzmittel geleitet Entwicklungen bei der Qualität der Prü- im neuen mittelfristigen Finanzplan fungen der Schiffsführer. Das teilte die des EU-Haushaltsrahmens von 2021 ZUSTÄNDIGKEITEN DER PSTS IM BMVI ZKR jüngst mit. Die Diskussion ermög- bis 2027 für das Finanzierungsinstru- Steffen Bilger (CDU), neuer Parlamenta- lichte einen Vergleich, wie identische ment des Transports, der sog. „Con- rischer Staatssekretär im BMVI, ist Ko- Prüfungsinhalte mit unterschiedlichen necting Europe Facility“ (CEF), plädiert. Verfahren geprüft werden könnten. Mitunterzeichner der Erklärung war © Steffen Bilger Außerdem begannen die Teilnehmer der europäische Dachverband für die einen Austausch über die Organisati- Binnenschifffahrt EBU. „Mit unseren on von praktischen Prüfungen, wie sie Erklärungen, sowohl im Rahmen der in Entwürfen für den Ausschuss CESNI Transportkoalition als auch mit unserer derzeit für die Prüfungen von Schiffs- Vision 2030 bieten wir den verhandeln- führern, Berechtigungen zur Fahrt mit den EU-Institutionen eine Unterbau- Radar und für die Sachkundigen in der ung für eine zweckmäßige Anwen- Fahrgastschifffahrt entwickelt werden. dung der EU-Mittel. Investitionen in Die anwesenden Experten betonten, die Transportinfrastruktur kommen dass neben der praktischen Prüfung der gesamten Gesellschaft zu Gute“, be- auch die theoretische Prüfung weiter tonte EBU-Generalsekretärin Theresia hohen Qualitätsanforderungen ent- Hacksteiner. Die sog. „Vision 2030“ mit sprechen müsse, um die Sicherheitsan- Aktionsplan hatte die EBU bereits im forderungen auf dem Rhein zu gewähr- November 2017 den Vertretern der be- leisten. Die Patentprüfer vereinbarten treffenden europäischen Institutionen PStS Steffen Bilger einen regelmäßigen Austausch, um die überreicht. BDB Report 2/2018 13
kurz gemeldet ordinator für Güterverkehr und Logis- an das westliche Wasserstraßennetz TAGUNG ZUR tik. Der langjährige Parlamentarische angeschlossen werden. Der Ausbau soll SCHIFFSSICHERHEIT IN BONN Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) künftig die Befahrbarkeit der Ost-West- Das Bundesverkehrsministerium lud ist Beauftragter für den Schienenver- Relation mit Großmotorgüterschiffen am 14. März 2018 wieder zu seinem re- kehr. Auch die Zuständigkeiten für be- bis 2.000 t sowie 185 m lange Schubver- gelmäßig stattfindenden Arbeitskreis stimmte Themen sind zwischen den bände bis 3.500 t Tragfähigkeit und 2,8 Technische Schiffssicherheit nach Bonn Parlamentarischen Staatssekretären m Tiefgang ermöglichen. ein. Der BDB war durch einige seiner aufgeteilt. Danach kümmert Bilger sich Mitglieder und die Geschäftsstelle bei u.a. um alternative Antriebe und Elek- WDR BERICHTET ÜBER dem Termin vertreten. Wie gewohnt tromobilität, den Ausbau der digitalen GESPERRTE NISCHENPOLLER informierten die Fachreferate des Mi- Infrastruktur, um die Luftverkehrswirt- Der WDR hat in der „Lokalzeit aus Dort- nisteriums über aktuelle Entwicklung schaft sowie um Verkehrssicherheit mund“ vom 24. Mai 2018 in einem aus- mit technischem Bezug, u.a. zur (im und Verkehrsrecht. Ferlemann hinge- führlichen Beitrag über die Sperrung wesentlichen formalen) Neustrukturie- gen ist neben anderen Themen für den der Nischenpoller an den Schleusen rung der Binnenschiffsuntersuchungs- Haushalt, Infrastrukturplanung, die im Wesel-Datteln-Kanal und die damit ordnung als Folge der Umsetzung einer © WSV Bundesfernstraßengesellschaft und die verbundenen Folgen für Binnenschiff- EU-Richtlinie, Neuerungen in der ak- maritime Wirtschaft zuständig. fahrt und Industrie berichtet (s. hierzu tuellen Version des ES-TRIN, mögliche © WSV auch den Artikel in Report 1/2018). BDB- Optionen zur Fortschreibung des För- 2. SCHLEUSE ZERBEN FREIGEGEBEN Vizepräsident Roberto Spranzi (DTG) derprogramms für die Binnenschiff- Enak Ferlemann, Parlamentarischer stand der Moderatorin der Sendung als fahrt und ein voraussichtlich im ersten Staatssekretär im BMVI, hat am 19. Studiogast Rede und Antwort. Er beton- Halbjahr 2018 erscheinendes FAQ rund März 2018 die 2. Schleuse Zerben am te, dass im Bundeshaushalt schnellst- um die neuen Motorengrenzwerte Elbe-Havel-Kanal bei Magdeburg ge- möglich deutlich mehr Stellen für Pla- des europäischen Motorenhersteller- nungspersonal für die WSV bewilligt verbandes EUROMOT. werden müssen, damit das für Erhalt, SITZUNG DER FAHRGASTSCHIFF- © BMVI Aus- und Neubau der Wasserstraßen zur Verfügung gestellte Geld auch ver- FAHRT IN DUISBURG baut werden kann. Auch im Wesel-Dat- Die jüngste Vollversammlung der Per- teln-Kanal scheitert eine kurzfristige sonenschifffahrt fand gemeinsam mit Sanierung der maroden Nischenpoller der Sitzung des Fachausschusses für am Personalmangel. Roberto Spranzi die Personenschifffahrt unter dem Vor- warnte davor, dass Situationen wie die sitz von BDB-Vorstandsmitglied Anton am WDK dazu führen können, dass Gü- Nauheimer (Frankfurter Personenschif- ter langfristig weg vom umweltfreund- fahrt) am 16. März 2018 im „Haus Rhein“ lichen Binnenschiff auf die ohnehin in Duisburg statt. Thematisch ging es schon chronisch verstopften Straßen u.a. um die Neuordnung bzw. geplante im Ruhrgebiet abwandern. Abschaffung der Schifffahrtsgebühren, die erfolgreiche Intervention des Ver- bandes im Schulterschluss mit ande- ren Organisationen zum redundanten Antrieb, den Themenkomplex Motoren / NRMM-Verordnung und die Aufzeich- nungspflichten der Arbeitszeit nach der PStS Enak Ferlemann neuen Arbeitszeitverordnung für die Binnenschifffahrt. meinsam mit GDWS-Präsident Prof. Hans-Heinrich Witte für den Verkehr VORTRAG ZU ARBEITSZEIT freigegeben. Das Bauvorhaben ist Teil IN MAINZ GEHALTEN des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Der BDB hielt am 13. März 2018 gemein- (VDE 17), das den Ausbau der West-Ost- sam mit dem BDS auf Einladung des Wasserstraßenverbindung bis nach Ministeriums für Arbeit und Soziales Berlin vorsieht. „Wir vollenden heute des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz ei- eines der letzten großen Bauwerke des nen Vortrag zur Arbeitszeitverordnung VDE 17. Mit dem Ausbau der West-Ost- für die Binnenschifffahrt. Adressaten Achse steigern wir die Leistungsfähig- waren in erster Linie die Kontrollbehör- keit der Binnenschifffahrt in der Region den. Die Referenten, Andreas Stommel und im gesamten Wasserstraßennetz. (BDB-Referent), und Andrea Beckschä- Darüber hinaus erreichen wir Verla- fer (Geschäftsführerin des BDS), konn- gerungseffekte von der Straße auf die ten dabei insbesondere aufzeigen, dass Wasserstraße“, sagte Ferlemann. Mit die Kontrollen in Deutschland sich auch dem VDE 17 sollen die Häfen und Wirt- Auch an der Schleuse Friedrichsfeld können auf ausländische Schiffe beziehen müs- die maroden Nischenpoller derzeit nicht zum schaftsstandorte im Raum Berlin, Bran- sen, selbständige Binnenschifffahrts- Festmachen genutzt werden denburg und Magdeburg gleichwertig unternehmen (Ablöser und Hilfsschiffs- 14 BDB Report 2/2018
kurz gemeldet führer, wenn sie selbständig sind) nicht det sich derzeit in intensiven Verhand- seinem Stellvertreter wurden Eckhard vom Geltungsbereich umfasst sind, die lungen zur Evaluierung des Rahmenta- Pols aus Niedersachsen, der gleichzei- Arbeitszeit der Besatzungsmitglieder rifvertrags, der im Wesentlichen noch tig Berichterstatter für Wasserstraßen und des Bordpersonals nicht gleich- aus dem Jahr 1999 stammt. Die Über- im Verkehrsausschuss ist, sowie Ma- zusetzen ist mit der Betriebszeit des arbeitung ist aufgrund der Vorschriften rian Wendt aus Sachsen, designierter Schiffs und dass das Musterformular der Binnenschifffahrts-Arbeitszeitver- Vorsitzender des Elbe-Kulturvereins, zur Dokumentation der Arbeitszeit, das ordnung notwendig. Der Beginn der ebenfalls einstimmig gewählt. Die Ar- der Verband mit den Sozialpartnern Tarifverhandlungen „Löhne und Ge- beitsgemeinschaft existiert seit 15 Jah- vereinbart hat, akzeptiert wurde. hälter“ ist nach einem Abschluss bzw. ren und hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltigem Durchbruch in den Rah- die Interessen der Elbanlieger bundes- © ZKR NTK-TAGUNG AUF DEM SCHULSCHIFF mentarifverhandlungen angestrebt. politisch durchzusetzen. Die Nautisch-Technische Kommission (NTK) von EBU und ESO, in der auch ARGE ELBE MIT NEUEM VORSITZ RAINER SCHÄFER VERABSCHIEDET BDB vertreten ist, tagte unter dem Vor- Die ARGE Elbe, der 25 CDU-Abgeord- Rainer Schäfer, langjähriger Geschäfts- sitz von Joachim Zöllner (DST) Ende nete aus der Elb-Region angehören, führer der Neuss-Düsseldorfer Häfen April 2018 an Bord des Schulschiffs in hat Christoph de Vries aus dem Wahl- (NDH), wurde am 16. Mai 2018 in Neuss Duisburg. Das Gremium beschäftigt kreis Hamburg-Mitte einstimmig zum verabschiedet. Schäfer hat seinen Ver- sich schwerpunktmäßig mit den Ent- neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt trag auf eigenen Wunsch nicht mehr wicklungen im Bereich der technischen damit dem langjährigen Vorsitzenden verlängert, um in den wohlverdienten Vorschriften in der Binnenschifffahrt. Jürgen Klimke, der dem Deutschen Ruhestand gehen zu können. Rainer Hierbei werden die Beratungen im bei Bundestag nicht mehr angehört. Zu Schäfer war 44 Jahre im Beruf, über- der ZKR zuständigen Ausschuss CESNI- PT in Straßburg begleitet und Positions- © BÖB papiere und Stellungnahmen im Na- men der NTK eingebracht. Die nächste Sitzung findet im Herbst in Zwijndrecht statt. VERHANDLUNGEN ZUM RAHMEN- TARIFVERTRAG LAUFEN DERZEIT Der BDB als Tarifvertragspartner von Verdi für das fahrende Personal befin- Rainer Schäfer wurde in den Ruhestand MdB Christoph de Vries verabschiedet Die ARGE Elbe hat einen neuen Vorsitzenden BDB Report 2/2018 15
Sie können auch lesen