BEREUTER NEWS - Bereuter Gruppe
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
BEREUTER 02 NEWS 21 AUSGABE 39 JUNI 2021 Angekommen: Die vier neuen Geschäftsführer. Ausgebildet: Die neun Lernenden der Gruppe. Ausgefeilt: Das Zusammenspiel der Firmen auf den Bauplätzen. Angefordert: Mani Kreuzer, wann immer es Trouble gibt. BAUEN MIT LEIDENSCHAFT UND FREUDE
VORWORT Liebe Bereuter Familie Liebe Kundinnen, Kunden und Freunde der Bereuter-Gruppe Wir erleben anforderungsreiche Zeiten, in denen Freuden und Sorgen miteinander verschlungen sind. Die Pandemie hat in verschiedenen Lebensbereichen Probleme und Fehlentwicklungen verstärkt, die schon vor dem Virus vorhanden waren. Im Baumaterialhandel sowie auf dem Immobilienmarkt sehen wir Beispiele dafür, von denen die Bereuter-Gruppe direkt betroffen ist. Die Preise für Baumaterial steigen seit Monaten stark an. Das betrifft Produkte, die auf Erdöl und Stahl basieren, aber auch Holz, das gegenwärtig bis zu 60 Prozent teurer ist als noch im Januar. Branchenweit äussern sich derzeit Unternehmer und Verbandsleute dahingehend, dass es eine so frappante Entwick- lung seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben habe. Diese lässt sich nur zum Teil durch plausible Markt- mechanismen nachvollziehen. Hauptsächlich aber sind die extremen Preisaufschläge Abbild einer dif- fusen Nervosität darüber, wie sich die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird. Als Unternehmer freut es mich, wenn gute Produkte am Markt zu guten Preisen abgesetzt werden können. Dass infolge globaler Nervositäten und teils spekulativer Massnahmen unsere lokalen Bauvorhaben schwer kalkulierbar und insgesamt teurer werden, besorgt mich jedoch sehr. Dasselbe gilt für die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt, die sich im Zuge der Pandemie nicht abge- schwächt hat. Im Gegenteil: Die Krise sorgt eher dafür, dass die eigenen vier Wände in Städten und gut erschlossenen Agglomerationen noch gefragter sind, wodurch sich das Angebot weiter verknappt und die Preise anhaltend hoch bleiben dürften. Der Trend, Eigentumswohnungen zu kaufen, um diese zu ver- mieten, heizt den Markt zusätzlich an. Die grosse Nachfrage nach Immobilien stützt die gute Auftragslage unserer Unternehmungen. Dass bei den Bauleistungen gleichzeitig ein Preiskampf herrscht, der an die Substanz geht, ist ein Drama. Und dass sich der Kreis jener, die sich in der Schweiz ein eigenes Daheim leisten können, Stück für Stück nach oben schiebt, ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht aus- ser Acht lassen dürfen. Bei all den schwierigen Entwicklungen bleibt als grosser Trost: Wir stehen vor Sommermonaten, die uns allen wieder mehr Freiheiten versprechen. Das ist unermesslich wertvoll. Bleiben Sie gesund, herzliche Grüsse Marco Bereuter Inhaber der Bereuter-Gruppe - 02 -
INHALT DIE NEUEN CHEFS BLITZEINSÄTZE IM Die neuen Geschäftsführer der MEHRFAMILIENHAUS Bereuter-Unternehmungen Die Baur & Cie AG leistet in einer sprechen über wirtschaftliche Wohnblock-Sanierung die Rück- Herausforderungen und ihren bauarbeiten. Das Terminprogramm Rollenwechsel. fordert viel Flexibilität. 06 14 TETRIS FÜR GROSSE BAUM-HÜTTE AM Im Projekt «reverso» erstellt CHAPFWALD die Bereuter Bau AG in Russikon Für ein Grundstück direkt am ein Mehrfamilienhaus. Dessen Chapfwald in Volketswil entwickelt Erscheinungsbild erinnert an das die Bereuter Totalunternehmung AG Bauklötzchen-Kultspiel. ein gestuftes Mehrfamilienhaus. 10 16 HAND IN HAND DER TROUBLESHOOTER Die Genossenschaft Glattal Zürich Wenn eine Maschine oder ein ersetzt fünf Altbauten. Im Projekt Fahrzeug der Bereuter-Unter- spannen die Bereuter Baugruben- nehmungen bockt, kommt Manfred technik AG und die Bereuter Bau Kreuzer ins Spiel. Seit eineinhalb AG zusammen. Jahren leitet er die Werkstatt. 12 22 WEITERE THEMEN: 04 Eine Unterkunft, Projekterfolge und neue Kollegen: Das bewegte die Bereuter-Gruppe in den letzten Monaten. 08 Die jungen Wilden: Auf einen Schwatz mit den Lernenden der Bereuter-Gruppe. 18 Diese neuen Kaderleute verstärkten jüngst die Bereuter-Unternehmungen. 20 Neue Mitglieder der Bereuter-Familie und neue Zahlen aus der Schadens- und Unfallstatistik. 21 Mehr als lästig: Littering hat schwerwiegende Folgen. IMPRESSUM Redaktion: Beat Matter, Marco Bereuter, Adrian Thomann Texte und Bilder: Beat Matter, Marco Bereuter, IGSU Gestaltung: helmgrafik.ch Druck: Akeret Druck AG, Dübendorf © Bereuter Holding AG, Schützenstrasse 55, CH-8604 Volketswil Möchten Sie die Bereuter News nicht mehr erhalten? Unter marketing@bereuter-gruppe.ch (Bitte mit Vermerk: «Abbestellung News» und Ihrem Namen und Postadresse) können Sie das kostenlose Abo jederzeit kündigen. - 03 -
KURZ & KNAPP WAS IN DEN LETZTEN MONATEN IN DEN BEREUTER-UNTERNEHMUNGEN BEWEGTE. Rot-weisse «Stuga» mit begrüntem Dach In den vergangenen Monaten entstand auf dem Werkhofare- al an der Schützenstrasse ein neues Gästehaus mit 12 Zimmern. «Die neue Unterkunft ersetzt den Vorgängerbau aus den 1960er-Jahren. Dieser entsprach mit Etagenduschen und -Toiletten nicht mehr dem heutigen Wohnstandard», erklärt Marco Bereuter. Innen wie aussen erinnert der Holzbau an schwedische Postkarten-Häuschen. Dass auf der Stirn- seite des Hauses der Name «Stuga» prangt, ist da nur konse- quent. Als «Stuga» werden in Schweden nämlich Häuser be- zeichnet, die nur vorübergehend bewohnt werden. «Das Wohn-Angebot steht sowohl Mitarbeitenden der Bereuter-Gruppe als auch externen Gästen offen», be- tont Bereuter. Im Juni ziehen die ersten Bewohner ein. Beim Bau wurde auch der Biodiversität Rechnung getragen. «Mit dem Ziel, die Artenvielfalt auf unserem Areal zu erhöhen, ist mit einer extensiven Dach- begrünung auf dem Dach der Unterkunft ein kleines Naturparadies entstanden», sagt Peter Herrmann, Projektleiter Umwelt & Strategie der Bereuter Holding AG. Wildbienen, Käfer und andere Insekten fänden darin ein reiches Nahrungsangebot. Gemäss Herrmann wurde ein Saatgut aus über 50 Wildblumen ver- wendet. Und dank verschiedenen Kleinstrukturen wie Sandlinsen, Kieshügeln oder Totholz fänden die Kleintiere auch geschützte Plätze zum Nisten und Überwintern. Wie Herrmann angibt, wird in den kom- menden Monaten geprüft, ob sich weitere Bereuter-Dächer für eine Begrünung eignen. Infos zur Vermie- tung der «Stuga»: www.airbnb.com/h/stuga1 Erster Projektabschluss der Bereuter Bodenaufwertung AG Als die Bereuter-Gruppe im Spätsommer 2020 die Egli Rekultivierung GmbH übernahm, kaufte sie im Kern zwei laufende Bodenaufwertungsprojekte in Rumlikon und Luckhausen. Während das Projekt in Rumlikon kurz vor Abschluss stand, geht es in Luckhausen erst noch in die Ausführungsphase. Unter der Führung von Jens Neidhart und Peter Herrmann ist es der umbenannten Bereuter Bodenaufwertung AG im April nun gelungen, das Rumlikon-Projekt erfolgreich abzuschliessen. «Dank Mithilfe des Wettergottes und dem top motivier- ten Bereuter Bodenaufwertung AG-Team werden wir in den nächsten Tagen die Aufwertungsarbeiten der Landwirtschaftsflächen in Rumlikon abschliessen können», hiess es in einer entsprechenden Meldung. Familienbrunch an der Schützenstrasse Endlich! Der aktuell erfreuliche Pandemieverlauf und die entspre- chend gelockerten Massnahmen des Bundesrats lassen diesen 04. Juli 2021 Sommer wieder Veranstaltungen im grösseren Rahmen zu. Erst- mals seit der Weihnachtsfeier im Dezember 2019 kann damit an der Familienbrunch Schützenstrasse wieder Volksfest-Stimmung aufkommen: Konkret beim Familienbrunch am Sonntag, 4. Juli 2021. Eingeladen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Angehörige. Die Veran- staltung beginnt um 10 Uhr. «Für Verpflegung, Unterhaltung und Spass ist gesorgt», betont Marco Bereuter. Und zwar für Gross und Klein. - 04 -
Neue Kollegen der Frutiger AG Im Februar wurde bekannt, dass die Frutiger AG ihren Stand- ort Wallisellen per Ende Jahr schliesst. Das Unterneh- men habe zunehmend Schwierigkeiten mit der ange- spannten lokalen Marktsituation gehabt, heisst es in einer Medienmitteilung der Gruppe. Die Ertragslage sei unge- nügend gewesen. Wegen der Pandemie rechnet die Ge- schäftsleitung mit einem weiteren Markt- und Margen- rückgang in den nächsten Jahren. Von der Schliessung sind 55 Mitarbeitende betroffen. Vier von ihnen konnte die Bereuter Bau AG nun ein neues «Daheim» bieten, ein Polier, ein Vorarbeiter, ein Kranführer und ein Bauarbeiter fass- ten diesen Frühling im Magazin die Kleider mit dem neuen Logo. «Einen jungen, dynamischen Polier mit einer moti- vierten und eingespielten Gruppe zu gewinnen, ist immer ein Glücksfall», sagt Marcel Tanner, Geschäftsführer der Be- reuter Bau AG. Es sei ohnehin geplant gewesen, die Beleg- schaft um ein bis zwei Gruppen zu erweitern, da die Unternehmung dadurch flexibler agieren könne. Mit der Frutiger AG sei man in regem Kontakt gestanden, so dass eine Win-Win-Situation für beide Unternehmungen habe entstehen können, so Tanner. Erfolg für die Bereuter Totalunternehmung AG Mit ihrem neuen Bereich Sonderbau-Projekte nahm die Bereuter Totalunternehmung AG im vergange- nen Herbst an der Präqualifikation zum Gesamt- leistungswettbewerb «TP Messe- und Eventhalle Sport – und Eventanlagen Chur» teil. Anfang Mai kam die Bewertung: Die Bereuter Totalunterneh- mung AG belegte unter insgesamt 16 Teams den 3. Platz und ist damit mit vier weiteren Teams zum Wettbewerb für das Churer Grossprojekt zugelassen. «Es haben sich 16 namhafte Konkurrenten bewor- ben, entsprechend riesig ist die Freude, die meisten davon hinter uns gelassen zu haben», sagt Roger Kornmayer, Bereichsleiter Sonderbau-Projekte. Gleichzeitig betont er, dass mit der Qualifikation noch nicht viel erreicht sei. «Aber unsere Chancen sind von gut 6 auf mindestens 20 Prozent gestiegen», so Kornmayer. Sein Team hat nun bis Mitte September Zeit, um das effektive Gesamtleistungskonzept einzureichen. Ende November soll der Jury-Entscheid mitgeteilt werden. Jubiläum Antonietta D’Andrea Ende April wurde an der Juchstrasse das 30-Jahr-Firmen- jubiläum von Antonietta D’Andrea gefeiert. «Anto» führt das Rechnungswesen sowie das Sekretariat der Bereu- ter Totalunternehmung AG. Angefangen hat ihre Bereu- ter-Laufbahn jedoch an der Schützenstrasse, wo sie im April 1991 zu ihrem ersten Arbeitstag im Sekretariat der damaligen Bereuter AG startete. Dort arbeitete sie mehrere Jahre Vollzeit und übernahm sukzessive mehr Verantwor- tung. Nach den Geburten ihrer zwei Töchter reduzierte sie jeweils ihr Arbeitspensum, blieb aber beruflich aktiv. 2013 schliesslich folgte ihr Büro-Umzug an die Juchstrasse – wo sie nun mit Blumen und Apéro gebührend gefeiert wurde. - 05 -
Gut in der neuen Rolle angekommen (von links): Reto Müller, Ivo Müller, Marcel Tanner und Jens Neidhart. DIE NEUEN CHEFS Seit einem halben Jahr führen Marcel Tanner (Bereuter Bau AG), Reto Müller (Bereuter Baugrubentechnik AG), Ivo Müller (Baur & Cie AG) und Jens Neidhart (Bereuter AG / Bereuter Bodenaufwertung AG) die Firmen der Bereuter-Gruppe. Auf ein Gespräch. Wie laufen eure Geschäfte? Reto: Läuft alles nach Plan, bin ich Geschäftsführer Bau im Frühling 2020 Jens: Der Geschäftsgang der Bereuter sehr zufrieden. Unsere Auftrags- ab, zwischen Sommer und Weih- AG ist sehr gut, es läuft sogar noch bücher sind bis in den Herbst ge- nachten sollte ich Stück für Stück etwas besser als im vergangenen füllt. Es ist viel Arbeit vorhanden und Adrians Aufgaben übernehmen. Im Jahr. Mit der Bodenaufwertung be- wir offerieren erfolgreich. Auch bei Oktober merkten wir plötzlich, dass finden wir uns noch in einer gewissen uns ist der Preisdruck aber enorm. die Übergabe praktisch vollzogen war. Lernphase, aber auch in diesem Zwei, drei Abgebotsrunden sind Bereich ist die Entwicklung erfreulich. normal, es wird hart verhandelt. Jens: Bei mir dasselbe. Als ich 2015 zur Bereuter AG stiess, tat ich dies Marcel: Die Auftragslage im Hoch- Jens Neidhart und Reto Müller bereits mit der Option, später die Ge- bau ist gut. Aber die Vergabe-Preise waren vor ihrer Beförderung bereits schäftsführung zu übernehmen. Mit sind tief im Keller. Ich bin dennoch mehrere Jahre als stv. Geschäfts- meinem Vorgänger Ueli Wiesmann guter Dinge: Wir konnten in den führer in ihren Firmen tätig. Ivo hatte ich deshalb mehrere Jahre Zeit, vergangenen Monaten das Büro- Müller übernahm die Geschäfts- um auf eine gute Übergabe hinzu- team so umformen, dass wir optimal führung zunächst interimistisch, arbeiten. Als Ueli im vergangenen für die Zukunft aufgestellt sind. Marcel Tanner stiess im Herbst 2020 Jahr sein Pensum auf 60 Prozent von aussen zur Bereuter-Gruppe. reduzierte, war der Moment dafür Ivo: Über die Wintermonate war die gekommen, ohne dass sich irgend- Auftragslage etwas dünn, jetzt aber Wie habt ihr den Chefwechsel erlebt? etwas ruckartig verändert hätte. ist sie tiptop. Nachdem wir personelle Reto: Sehr schön. Zusammen mit mei- Abgänge eine Zeitlang nicht sofort er- nem Vorgänger, Adrian Thomann, ist Marcel: Ich stiess im Herbst 2020 zu setzt haben, sind wir jetzt dabei, gute es gelungen, einen ruhigen, sauberen einer Unternehmung, die ich nicht Umbau-Leute für anstehende Projek- und zügigen Übergang zu gestalten. kannte und übernahm eine Funktion, te zu rekrutieren. Es sieht gut aus. Ich schloss meine Weiterbildung als die ich noch nie hatte. Kurzum: Es gab - 06 -
Angestellten und die Firma vertieft voller Auslastung laufen zu lassen. kennenzulernen. In der Doppelfunk- Aber in der Praxis gibt es zahllose tion als Geschäftsführer und Bau- Faktoren, die immer wieder daran rüt- führer dauerte das aber doch länger, teln. Und auf viele davon habe ich kei- als ich mir das gewünscht hätte. nen direkten Einfluss. Die Verantwor- tung für die optimale Auslastung zu Jens: Um diese wichtige Nähe zu den tragen, ist wirklich anforderungsreich. Leuten zu entwickeln, bin ich regel- mässig draussen in den Gruben und pflege den Kontakt mit den dortigen Was für Chefs wollt ihr sein? Mitarbeitenden. Auch hier auf dem Ivo: Das Team ist matchentschei- Platz mache ich praktisch täglich eine dend! Ich will deshalb ein Chef sein, Runde, um zu sehen, was läuft. Meine der für sein Team da ist. Gleich- Chauffeure sehe ich morgens und zeitig soll spürbar werden, dass abends in der Dispo, und meine Büro- ich, wie jeder andere, Teil dieses kollegen habe ich ohnehin tagein tag- Teams bin, auch wenn ich letzt- aus um mich herum. Ich habe zu all lich die Verantwortung trage. meinen Leuten regelmässigen Kon- takt. Und genau so will ich es haben. Marcel: Als Chef will ich eine Vor- bildrolle spielen. Ich will einen Gab es Situationen, in denen ihr so fairen Umgang mit allen vorleben, richtig gespürt habt, dass jetzt mehr will fair kritisieren dürfen und auch Verantwortung auf euch lastet? selbst offen Kritik annehmen kön- zahllose Eindrücke zu verarbeiten. Jens: Nicht dramatisch. Aber im Zuge nen. Ein guter Teamgeist ist der In den zwei Monaten, in denen ich der Umlegung von Wasserleitungen Schlüssel zu Höchstleistungen. intensiv mit meinem Vorgänger, Marco in unserer Grube in Rheinau merk- Ich will deshalb aktiv dazu beitra- Bereuter, zusammenarbeitete, konnte te ich beim Aktenstudium plötzlich, gen, dass das Team harmoniert. ich aber so tiefe Einblicke gewinnen, dass eine wichtige Abbaubewilli- dass ich per Anfang Jahr optimal in gung fehlt. Das war ein Moment, in Reto: Ich möchte ein Chef für alle meiner neuen Rolle starten konnte. dem ich deutlich spürte, dass es sein. Einer, zu dem man ungeniert jetzt an mir allein ist, mich sofort hingeht, wenn ein berufliches oder Ivo: Bei mir ging alles sehr schnell. um eine Lösung zu kümmern. auch privates Problem auftaucht. Aufgrund von personellen Verän- Um dies zu fördern, suche ich, wann derungen übernahm ich praktisch Marcel: Uns wurde kurzfristig ein Auf- immer es die Pendenzen zulassen, ohne Startphase die Aufgaben des trag weggenommen. Mit knapp zwei den Kontakt zu den Mitarbeitenden, Geschäftsführers der Baur & Cie. Wochen Vorlauf erhielt ich die Mit- gerade auch zu jenen, die draus- Obwohl ich lange gar nicht die Zeit teilung, dass der Auftrag doch nicht sen auf den Baustellen stehen. fand, um die Leute wirklich ken- mit uns abgewickelt wird. Wir hatten nenzulernen, wurde ich von allen für das Projekt sogar Leute rekru- Jens: Auch ich will ein Vorbild sein, Seiten positiv empfangen. Auch tiert. Dann steht man da und fragt ein Chef, bei dem alle wissen, dass von der Gruppen-Führung erhielt sich: Was jetzt? Es ist eine Kunst, die sie Unterstützung bekommen, was ich Unterstützung, wann immer Auslastung möglichst optimal hinzu- immer auch ist. Darüber hinaus ist ich sie brauchte. Mittlerweile bin bekommen. Und eigentlich klappt es es mir wichtig, dass im Betrieb eine ich in der Firma angekommen – nicht schlecht. Der verlorene Auf- gute, kollegiale Stimmung herrscht. jetzt kann es vorwärts gehen. trag aber tut uns nach wie vor weh. Das ist heute der Fall. Ich habe in unterschiedlichen Firmen gearbei- Was hat euch überrascht? Reto: Mir ging es ähnlich, als im Feb- tet, aber nirgends herrschte ein Marcel: Nicht unbedingt überrascht. ruar ein grosser Auftrag verschoben so gutes Miteinander wie bei uns. Aber es ist doch immer wieder wurde. Auf einen «Chlapf» stand ich Das will ich erhalten. Denn nichts erstaunlich, wie wichtig und omni- vor der Situation, dass in knapp zwei wirkt leistungsfördernder als Leute, präsent der Faktor Mensch in einer Wochen unser grösstes Bohrgerät, die mit Freude ans Werk gehen. Firma ist und wie entsprechend unser grösster Bagger sowie zahl- aufwendig es ist, sich als Chef um reiche Leute stillstehen – wenn es mir all die anfallenden menschlichen nicht kurzfristig gelingt, einen zusätz- Anliegen zu kümmern. Ich wünsch- lichen passenden Auftrag reinzuho- te, ich könnte mir dafür mehr Zeit len. Das gelang zum Glück. Dennoch nehmen. Im hektischen Tagesgeschäft fuhr mir die Situation ziemlich ein. liegt das aber oftmals nicht drin. Ivo: Die Auslastung ist auch bei mir Ivo: Ich hatte mir vorgestellt, dass das grosse Thema. Das Ziel ist es na- es mir viel schneller gelingt, die türlich, die Firma schön konstant bei - 07 -
BEREUTER BILDET In der Bereuter-Gruppe erlernen aktuell neun junge Frauen und Männer ihren ersten Beruf. Auf Tuchfühlung mit den Verantwortungsträgern von morgen und übermorgen. Nico Becker, 20, 3. Lehrjahr Maurer EFZ Ich habe zunächst eine Lehre als Elektroplaner begon- nen, merkte aber rasch, dass ich eine Tätigkeit brauche, bei der sowohl Kopf als auch Körper gefordert sind. Die Maurerlehre begann ich schliesslich bei einer anderen Neel Dick, 17, Firma und stiess für das dritte Lehrjahr zur Bereuter 2. Lehrjahr Maurer EFZ Bau AG. Ein Glück, denn die Stimmung ist super, die Ab- In den bisherigen zwei Lehrjahren merkte ich, läufe sind gut strukturiert – es macht wirklich Spass, dass mich Umbauprojekte besonders faszinieren. hier zu arbeiten. Aktuell dreht sich für mich alles um Da läuft es nicht immer sauber nach Plan. Es die bevorstehende Abschlussprüfung. Ich lerne und übe kommen laufend unerwartete Dinge zum Vor- intensiv, um einen guten Abschluss zu schaffen. Könnte schein, mit denen man umgehen können muss. ich wünschen, würde ich danach hier weiterarbeiten. Das finde ich spannend. Bevor ich mich für die Maurer-Ausbildung entschied, standen ver- schiedene weitere handwerkliche Berufe auf meiner Wunschliste. Heute weiss ich, dass ich die richtige Firma und den richtigen Weg gewählt habe. Dass in einem Jahr die Lehrabschluss- prüfung ansteht, blende ich noch erfolgreich aus. Es ist noch zu früh, um deshalb nervös zu sein. Sky Ebhodaghe, 18, 2. Lehrjahr Maurer EFZ Dass man als Maurer nicht nur die Hände, sondern auch den Kopf braucht, gefällt mir besonders. Letzte- res nicht nur in der Schule, sondern auch auf der Bau- stelle. Denn während die Aufgaben und Lösungen in der Schule meist klar und eindeutig sind, ist man in der Praxis oftmals mit Überraschungen konfrontiert, die einen zum Improvisieren zwingen. Dies so zu machen, dass im Endergebnis wieder alles zusammenpasst, ist eine spannende Anforderung. Mit meiner Lehre will ich mir eine gute Grundlage für die Zukunft schaffen. Dafür gebe ich alles, auch wenn es manchmal hart ist, schon morgens um 7 Uhr auf der Baustelle zu stehen. Florijan Ejupi, 16, 1. Lehrjahr Maurer EFZ Mein Vater ist Polier. Schon als kleiner Junge begleitete ich ihn jeweils zur Arbeit, wenn er samstags auf die Baustelle musste. Da konnte ich vieles beobachten und mich schon früh handwerklich betätigen, was mir jetzt zugutekommt. Heute sagen mir die Mitarbeitenden, ich sei re- lativ weit für einen Erstlehrjahr-Maurer. Sie lassen mich deshalb schon recht viele Dinge selbständig ausführen, was mich natürlich freut. Im Team und in der ganzen Firma läuft es tiptop. Wann immer ich eine Frage habe oder etwas noch nicht kann, ist jemand in der Nähe, der mir hilft. -8-
Kevin Teixeira, 17, 2. Lehrjahr Kaufmann EFZ Ich habe die kaufmännische Ausbildung ge- wählt, weil mir die Arbeit am Computer liegt und weil ich einen Abschluss machen will, der mir verschiedene weitere Möglichkeiten bietet. Im Unternehmen erhalten wir in jedem Lehr- jahr Einblick in eine neue Abteilung. Bisher habe ich mich überall wohl gefühlt. Die Stimmung ist gut, motiviert und sehr hilfsbereit. Ein Jahr vor der Abschlussprüfung meldet sich langsam eine gewisse Nervosität. Insbesondere dann, Michelle Schmohl, 21, 3. Lehrjahr Maurerin EFZ wenn die Lehrer in der Schule bei einem The- So kurz vor der Lehrabschlussprüfung bin ich ziemlich angespannt. ma betonen, dass dieses sicher bei der Prüfung Ich lerne intensiv, das beruhigt meine Nerven. Die Unterstützung in abgefragt wird. Aber es wird schon klappen. der Firma ist gut. Sowohl mit theoretischen als auch mit praktischen Fragen kann ich stets auf Tipps meiner Lehrmeister oder meines Poliers zählen. Ich fühle mich bei ihnen gut aufgehoben. Wenn ich die Chefin im Unternehmen wäre, würde ich dennoch jemanden einstellen, der ausschliesslich für die Lehrlings-Betreuung zu- ständig ist. Die Lehrmeister, die zugleich als Bauführer mehrere Projekte betreuen, müssen sehr vieles unter einen Hut bringen. Lars Rüegsegger, 17, 1. Lehrjahr Maurer EFZ Ich hatte zunächst vor, Informatiker zu lernen. Nach einer Schnupperwoche wurde mir aber klar, dass ein reiner Bürojob nichts für mich ist. Mein Vater, der Polier bei der Bereuter Bau AG ist, riet mir, den Maurerberuf anzuschauen. Also schnupperte Tobias Schuler, 16, ich – und siehe da – die Arbeit gefiel mir richtig gut. Die Eindrü- 1. Lehrjahr Maurer EFZ cke, die ich beim Schnuppern und aus den Erzählungen meines Mit einem Bauführer als Vater war der Bau schon Vaters gewonnen habe, bestätigten sich in meinem ersten Lehr- immer ein grosses Thema in der Familie. Mich jahr immer wieder: Das Handwerk passt zu mir, in der Schule interessierte das Handwerk stets, deshalb war mir und bei der Arbeit läuft es sehr gut. Besonders motivierend schon früh klar, was ich lernen möchte. In der Schule finde ich, jeden Abend sehen zu können, was ich geleistet habe. und bei der Arbeit läuft es mir gut. Roger Grossen- bacher, der mich seit Monaten betreut, nimmt sich viel Zeit, um mir Arbeiten und Arbeitsabläufe von Grund auf zu zeigen. Sobald ich sie verstanden habe, lässt er mich selbständiger arbeiten. Ich glaube, so lerne ich das Handwerk optimal – und schaffe mir die Grundlage für meine weitere Baukarriere. Vlera Latifaj, 15, 1. Lehrjahr Kauffrau EFZ Bevor ich meine Lehre als Kauffrau begann, hörte ich von anderen oftmals, KV-Lernende würden eh keine echten Arbeiten erledigen. Hier erlebe ich es ganz anders. Ich arbeite voll im Tagesgeschäft mit und darf abwechslungs- reiche Aufgaben erledigen. Rumsitzen und Däumchen drehen, das kenn ich gar nicht. Trotz guter Noten hatte ich Mühe, eine KV-Lehrstelle zu finden. Umso glücklicher bin ich, hier zu sein. Die Freundlichkeit, den Respekt und die Hilfsbereitschaft, mit denen hier alle behandelt werden, bewundere ich sehr. - 09 -
BEREUTER BAU AG TETRIS FÜR GROSSE Im Projekt «reverso» erstellt die Bereuter Bau AG in Russikon ein Mehrfamilienhaus mit elf Eigentumswohnungen. Dessen künftiges Erscheinungsbild erinnert an das Bauklötzchen-Kultspiel. Die Bodenplatte der künftigen Tiefgarage ist betoniert. Die ersten Wände folgen. Am Rand der blendend hellen Be- tonplatte stellen drei Männer der Bereuter Bau AG die ersten Wand- schalungen auf. Bald betonieren sie die Wände der künftigen Tiefgarage. Nebenan bereiten Eisenleger die Armierung für die Bodenplatte des dazugehörigen Mehrfamilienhau- ses vor. Es ist ein föhniger Mai-Tag, manche der Bauleute tragen erstmals dieses Jahr kurze Hosen zur Arbeit. Die Stimmung ist gut, es wird ge- lacht. Bei Mannschafts-«Sportarten» wie dem Bau ist das entscheidend. «Es braucht einen guten Team- geist, um ein Projekt erfolgreich und effizient umzusetzen», weiss Janic Haefelin, Bauführer der Bereuter Bau AG. Funktioniere es in einem Team nicht, komme es selbst bei einfachs- ten Bauvorhaben zu Problemen. Koordination mit Tiefbauern Im südlichen Dorfteil Russikons führen Haefelins Leute unter der Führung von Polier Bruno Brunner den Bau eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses mit elf Eigen- tumswohnungen aus. In den Projekt- unterlagen ist von einem winkelförmi- gen Neubau die Sprache, vor dessen «gesamten, besonnten Hauptfassaden durchgehend unterschiedlich brei- te Balkonzonen vorgelagert» sind. «Es entsteht dadurch ein kubisches, durch die verschiedenen Vor- und Rücksprünge gegliedertes Erschei- nungsbild. Das Gebäudevolumen erhält dadurch drei Fassadenebenen, - 10 -
Bauführer Janic Haefelin macht sich ein Bild vom Arbeitsfortschritt. welche wie beim Tetris mit fehlenden Mehrfamilienhaus in Russikon Herausforderungen. Mit Sichtbeton- Stücken gefüllt werden könnten.» hochziehen. Hierfür betonieren sie flächen auf den Balkonen sowie den Bauherrin ist ein Konsortium aus die Tiefgarage, das Untergeschoss hohen Wänden der Zufahrtsrampe verschiedenen Unternehmungen, in sowie den Gebäudekern mit Trep- zur Tiefgarage stünden aber doch dem auch die Bereuter Totalunterneh- penhaus, Liftschacht, Haupttrenn- Arbeitsschritte auf dem Programm, bei mung AG vertreten ist. Die Baulei- wänden und Decken. Die restlichen denen man sich keine Fehler erlauben tung obliegt der AD Architekten AG. Wände werden gemauert. Was im dürfe, sagt Haefelin. Ende Oktober Bevor Mitte April die Bereuter-Hoch- Ergebnis zu einem Wohngebäude mit werden seine Leute gemäss Zeitplan bauer das Zepter auf dem Bauplatz harmonischer und doch aufregender die letzte Decke betoniert und damit übernahmen, bereiteten deren Kolle- Erscheinung führt, stellt die Hoch- den Rohbau abgeschlossen haben. gen der Bereuter Baugrubentechnik bauer nicht vor aussergewöhnliche AG die Baugrube vor und machten den Baugrund mit Microbohrpfählen tragfähiger. «Um den Bauablauf mög- lichst effizient zu gestalten, sprachen wir uns eng mit den Tiefbauern ab», sagt Bauführer Haefelin. So konnte sein Team die Kanalisationsarbeiten ausführen, bevor die Grube mit einer ausgleichenden Geröll- sowie der abschliessenden Magerbetonschicht versehen wurde. «Hätten wir uns für den Bau der Kanalisations-An- schlüsse mühsam durch die bereits eingebrachte Geröllschicht kämpfen müssen, dann hätte das eine zusätz- liche Woche Arbeit für uns bedeutet», so Haefelin. Im Gegenzug hievten die Hochbauer schliesslich Geröll und Magerbeton per Kran auf Platz, wodurch die Tiefbauer zahlreiche Baggerstunden sparten. «Ein solches Geben und Nehmen kommt den in- volvierten Unternehmungen zugute sowie auch der Bauherrschaft, die mit einem zügigen Bauablauf rech- nen kann», erklärt der Bauführer. Mit je nach Phase vier bis sechs Leu- ten wird die Bereuter-Truppe das - 11 -
«Xylophon» für Fortgeschrittene: Klangvoll lassen die BGT-Männer Dachziegel in die Mulde schlittern. BEREUTER BAUGRUBENTECHNIK AG HAND IN HAND An jenem Morgen klingt es an der Altwiesenstrasse in Zürich-Schwa- mendingen, als würde irgendwo energisch ein Xylophon gespielt. Tatsächlich aber stehen zwei Männer der Bereuter Baugrubentechnik AG (BGT) auf dem Dach eines Altbaus Die Baugenossenschaft Glattal Zürich ersetzt in Zürich-Schwamendingen fünf und lassen Ziegel zur Regenrinne Altbauten durch moderne Mehrfamilienhäuser. Im Projekt spannen die Bereuter hin schlittern. Sie klimpern über das Baugrubentechnik AG und die Bereuter Bau AG eng zusammen – und optimieren Dach und landen in einer Mulde, die am Ausleger des 70-Tonnen-Baggers den Bauprozess um mehrere Wochen. hängt. «Es ist die simpelste Methode, um die Dächer so abzudecken, dass wir ohne weitere Arbeitsschritte Rein- Bauführer Fabi- an Simione klärt stoffe abführen können», sagt Fabian im Gespräch mit Simione, Bauführer der BGT. Auf dem Polier Manuel Grundstück läuft der Rückbau von Ferreira de Car- fünf Mehrfamilienhäusern der Bau- valho die anste- genossenschaft Glattal Zürich (BGZ). henden Arbei- ten. Verkürzte Gesamtbauzeit Nach fast 70 Jahren Lebensdauer ersetzt die Genossenschaft die fünf Altbauten ihrer Siedlung Riedacker durch zwei neue Mehrfamilienhäu- - 12 -
Der Rückbau der fünf Altbauten läuft auf Hochtouren. Bis Anfang Juli soll er abgeschlossen sein. ser. Mit gut 80 Wohnungen bieten die so etappiert, dass die Baumeister Die Erstellung der Baugrube sowie Ersatzneubauten fast doppelt so viele mit ihrer Ausführung starten könn- deren Sicherung hält derweil keine Einheiten wie die alten Zeilenbauten. ten, lange bevor die ganze Baugrube ausserordentlichen Schwierigkeiten In zwei separaten Ausschreibungen fertiggestellt sei, sagt der Bauführer. für das BGT-Team bereit. «Wir sichern vergab das zuständige Architek- die Grube mit drei freikragenden tur- und Bauleitungsbüro BS+EMI Grundwasser als Knacknuss Rühlwandabschnitten sowie Böschun- Architektenpartner AG das Tief- wie Nebst der engen terminlichen und gen und gegebenenfalls Sicker- auch das Hochbau-Los an Unter- logistischen Koordination mit den Kol- betonauflagen am Böschungsfuss. nehmungen der Bereuter-Gruppe. legen des Hochbaus stellt das Grund- Je nach Geologie wird da und dort Während die BGT im April mit den wasser im Riedacker eine weitere Materialersatz nötig sein. Stabilisiert Rückbauarbeiten begann, startet die Knacknuss für die BGT dar. «Erste wird der Baugrund durch ein Netz Bereuter Bau AG voraussichtlich An- Abklärungen deuten darauf hin, dass von Betonpfählen, die ein Subunter- fang September ins Projekt. «Dass der Grundwasserspiegel ungefähr nehmer erstellt», erklärt Simione. wir Tief- und Hochbau aus einer Hand auf Sohlenhöhe liegt», sagt Simione. Bis Anfang Juli soll sein fünfköpfi- leisten können, gibt uns die Mög- Das führe zu Problemstellungen in ges Team mit den Rückbauarbeiten lichkeit, den Bauprozess im Sinne tieferreichenden Bereichen, wie etwa fertig sein – und dann umgehend der Bauherrschaft zu optimieren», Liftunterfahrten oder die neue Kanali- mit den Erdarbeiten beginnen. Bei erklärt Simione. Die Tiefbauer hatten sation mit Pumpschächten. Um dafür parallel verlaufenden Kanalisations-, ursprünglich ein längeres Baupro- frühzeitig Lösungen zu entwickeln Pfählungs- und Grubenarbeiten gramm eingegeben, als die Baulei- und deren Umsetzung durch Sub- werden die Hochbauer im Septem- tung eingeplant hatte. Durch die enge unternehmer so zu koordinieren, dass ber ins Bau-Orchester einstimmen. Koordination mit den Hochbauern sie das eng getaktete Bauprogramm Mitte November wird der Einsatz konnte ein Gutteil davon kompensiert auf dem Grundstück nicht stören, für die BGT abgeschlossen sein. werden. Die Tiefbauarbeiten würden führe man frühzeitig Gespräche mit Der Bezug der Ersatzneubauten dafür auf dem L-förmigen Grundstück den Planern, so der Bauführer. ist auf Mitte 2023 terminiert. - 13 -
BAUR & CIE AG BLITZEINSÄTZE IM MEHRFAMILIENHAUS Die Baur & Cie AG leistet bei einer Wohnblock-Sanierung in Dübendorf die Rückbau- arbeiten. Das Terminprogramm ist anspruchsvoll und fordert viel Flexibilität in der Personalplanung. Zekirja Tahiri, Vor- arbeiter der Baur & Cie AG, bereitet eine weitere Wohnung für den Umbau vor. - 14 -
Beim Heranlaufen ist an dem sechs- geschossigen Wohnblock mit drei Eingängen und je 18 Wohnungen nichts Auffälliges zu sehen. Wie viele andere in dem Dübendorfer Quartier stammt auch er aus den frühen 1970er-Jahren und ist umgeben von einer weitläufi- gen Rasenfläche. Auf der Stirnseite des Gebäudes stehen jedoch ein paar Baucontainer in einer Zufahrt. Und spätestens beim Betreten des mittle- ren Eingangs ist klar, dass im Inneren Baumassnahmen laufen. Die Böden im Treppenhaus sind mit Vlies abgedeckt, orange Baustrom- und blaue Bauwas- serleitungen ranken sich zwischen den Geländern in die Höhe. Während man- che Wohnungen noch regulär bewohnt sind, mischt sich in anderen Baulärm mit Radiomusik. Im dritten Oberge- schoss scheppert und rattert es. Ange- führt von Vorarbeiter Zekirja Tahiri sind drei Männer der Baur & Cie AG dabei, Teile der Wohnungen abzudecken, um schliesslich die Ausstattungen von Ba- dezimmern und Küchen rückzubauen. Schützen und Rückbauen «Im Wohnblock wird in mehreren Etappen die klassische Küchen- und Badsanierung durchgeführt», erklärt Massimo Evangelisti, Kalkulator und Bauführer der Baur & Cie AG. Die Während im Wohnblock Strang für Strang die Umbau-Arbeiten laufen, Umbau-Profis der Bereuter-Gruppe wird nebenan normal weitergewohnt. gehören zum Ensemble der Unterneh- mungen, die das Vorhaben umsetzen. Der Baur-Auftrag ist zweistufig: «In einem ersten Schritt schützen wir die Wie ein Tatzelwurm jeweils kurze, aber intensive Einsatz- Böden und erstellen Staubwände, um Zwischen Mitte April und Mitte phasen haben, dazwischen jedoch das Mobiliar der Mieter zu schützen, Juli sind je nach Phase zwei bis gar nicht im Haus tätig sind», erklärt die für die Dauer der Sanierung aus- sechs Männer der Baur & Cie AG Evangelisti. Es sei knifflig, die Perso- gezogen sind», erklärt der Bauführer. mit den Rückbauarbeiten in den 18 nalplanung für einen solchen Arbeits- Sind die Schutzmassnahmen ausge- Wohnungen des mittleren Wohn- rhythmus optimal zu schaffen, zumal führt, geht es ans Grobe. «Im zweiten block-Teils beschäftigt. Nach den seine Leute parallel in weitere Projek- Schritt bauen wir die Badezimmer Sommerferien folgen im benach- te eingebunden seien. Nach ersten er- und Küchen komplett zurück, mauern barten Blockteil dieselben Arbei- folgreichen Rückbau-Einsätzen zeige nicht mehr benötigte Elektro- und ten in nochmals 18 Wohnungen. sich jedoch, dass der straffe Termin- Sanitärleitungen ein und schaffen so Die Sanierungsarbeiten schreiten wie plan aufgehe und die Unternehmen die Voraussetzung für die neuen Aus- ein Tatzelwurm im Gebäude voran und vor Ort gut zusammenwirkten. stattungen», sagt Evangelisti. Um den praktisch jeder Arbeitsschritt wird Mit dem Rückbau legt die Baur & Cie Abtransport des Rückbaumaterials von einer separaten Unternehmung AG bei jedem neuen Ausführungs- effizient zu gestalten, deponieren es ausgeführt. Die Rückbauarbeiten schub die entscheidende Grundlage die Baur-Männer jeweils auf den Bal- werden Strang für Strang ausgeführt, für die weiteren Arbeitsschritte. «Weil konen, wo es schliesslich von einem jeweils in sechs übereinander lie- wir genau wissen, worauf es bei Teleskopstapler abgeholt wird. genden Wohnungen. Sind die Küchen einem erfolgreichen Sanierungs- und Fachlich kämen seine Leute in und Bäder eines Strangs rückgebaut, Umbauprojekt ankommt und weil wir diesem Projekt nicht ans Limit, so führen weitere Unternehmungen die so flexibel agieren, dass wir selbst Evangelisti. Der Auftrag sei tech- Folgearbeiten aus, bevor sich das anspruchsvolle Terminprogramme nisch wenig fordernd, umso mehr Baur-Team den nächsten Strang vor- zuverlässig einhalten, sind wir für aber im Bereich der Arbeits- und nimmt. «Terminlich heisst das, dass diese Aufgabe genau die richtige Personalplanung, betont er. wir im Abstand von wenigen Wochen Unternehmung», sagt Evangelisti. - 15 -
BEREUTER TOTALUNTERNEHMUNG AG «BAUM-HÜTTE» AM CHAPFWALD Für ein Grundstück direkt am Chapfwald in Volketswil entwickelt die Bereuter Total- unternehmung AG mit der werkteam architekten ag ein gestuftes Mehrfamilienhaus. Es bietet vier exklusive Eigentumswohnungen. Vor dem Einfamilienhaus mit den Untergeschoss aus direkt mit dem Lift Reduktion des Gebäudevolumens grünen Fensterläden am Schützen- erschlossen, weiter führen seitlich beitragen. Während für das freige- weg 2 in Volketswil zeigt eine Bautafel angelegte Gartenwege direkt zu den legte Sockelgeschoss eine massive die Zukunft. Das alte Wohnhaus, ruhig individuellen Eingangsbereichen. Sichtbeton-Konstruktion gewählt gelegen unterhalb des Chapfwalds, ist Das geplante Gebäude fügt sich naht- wurde, sind bei den Vollgeschossen bereits verlassen, der vorgelagerte los in die leichte Südhanglange unter- zweischalige Aussenwandkonstruk- Atelier- und Garagentrakt wird noch halb des Chapfwalds ein und wirkt tion vorgesehen. Die Sichtschale wird bis zum Rückbau genutzt. Voraus- dadurch kompakter, als es wirklich als Sichtbacksteinmauerwerk mit sichtlich ab Herbst wird hier gebaut. ist. «Im Vordergrund unserer Gestal- feingliedrigen Steinen ausgeführt. Das Haus aus den frühen 1950er-Jah- tungsabsicht steht eine sich optisch Das Attika-Geschoss löst sich mit ren hat eine direkte Verbindung zur reduzierende Wahrnehmung der wah- grossen Glasflächen und vertikalen Bereuter-Gruppe. Gebaut wurde es ren Grösse der Gebäude-Volumetrie. hölzernen Wandverkleidungen von damals von Heinrich Bereuter, Marco Dabei sind wir bestrebt, das Haus har- der massiven Bauweise. «Die Schlaf- Bereuters Grossvater. Dies im Auf- monisch und verträglich vor dem Büh- ebene erscheint dann vor der Wald- trag eines Chauffeurs, der damals im nen-Bild der Waldkulisse einzufügen», kulisse im übertragenen Sinn als Familienbetrieb tätig war. 70 Jahre bestätigt Urs Solèr, leitender Archi- Baum-Hütte», sagt Solèr. Zum Bild später fanden Haus und Grundstück tekt bei werkteam architekten ag. passt, dass sowohl Wärmeerzeugung nun den Weg zurück in die Unterneh- Die beiden 3.5-Zimmer-Wohneinhei- als auch Warmwasser-Aufbereitung mung. «Die Erbengemeinschaft des ten im Erdgeschoss sind nach Süden über eine Luft-Wasser-Wärmepum- ehemaligen Mitarbeiters fragte mich ausgerichtet. Mit grosszügigen und pe erfolgen, zur Energieversorgung an, ob ich das Anwesen übernehmen wettergeschützten Loggien bieten sie des Hauses folglich keine fossilen wolle», schildert Marco Bereuter, Aussenbereiche mit Sonnenausrich- Brennstoffe benötigt werden. Inhaber der Bereuter-Gruppe und tung. Die 5.5-Zimmer-Duplexwohnun- Der Zeitplan zur Erstellung des Geschäftsführer der Bereuter Total- gen bieten zusätzlich zum Weitblick Mehrfamilienhauses ist noch nicht in unternehmung AG. Das Geschäft kam nach Süden direkten Bezug zum nord- Stein gemeisselt. Mitte April erfolgte zustande. Und in der Folge entwickel- ostseitigen Garten- und Waldgebiet. die Baueingabe. Im Juni startete die te die Totalunternehmung gemeinsam Ergänzend zu den grossen Balkon- Vermarktung. Marco Bereuter rechnet mit der werkteam architekten ag bereichen auf beiden Etagen werden mit einem Baustart im Herbst dieses ein Projekt für die Neubebauung. hierfür auf Niveau Obergeschoss, dem Jahres. Die Wohnungen könnten dann Wohngeschoss der Duplexwohnun- im Frühling 2023 bezogen werden. Wohnen vor der Waldkulisse gen, rückwärtig lauschige Gartenplät- Das Projekt sieht ein gestuftes ze erstellt. «Um die Besonderheiten Weitere Infos unter Mehrfamilienhaus mit freigelegtem des Baugrunds einzufangen, ist die www.chapfwald-volketswil.ch Untergeschoss, zwei Vollgeschossen Höhenlage der Wohnebene so an- sowie einem Attika-Geschoss vor. gelegt, dass waldseitig, mittels einer Vier exklusive Eigentumswohnungen sanften Geländemodulation, eine ho- werden darin erstellt: Im Erdge- rizontale Nutzfläche im Aussenraum schoss zwei 3.5-Zimmer-Wohnungen, entsteht», erläutert Architekt Solèr. in Ober- und Attikageschoss zwei 5.5-Zimmer-Duplexwohnungen. Im Nachhaltige Energie freigelegten Untergeschoss sind die Zusätzlich zur hangseitig versetz- Einstellhalle und die Nebenräume an- ten Stapelung der Geschosse soll gelegt. Alle Wohnungen werden vom die Materialisierung zur optischen - 16 -
Noch existiert das neue Mehrfamilien- haus beim Chapfwald erst virtuell. Bald aber wird es Realität. - 17 -
NEU IM KADERTEAM In den vergangenen Monaten ist es den Bereuter-Unternehmungen gelungen, ihre Kader mit motivierten Neuzugängen zu verstärken. Hier stellen sie sich vor. PASCAL HOFER (30) BAUFÜHRER BETONAB AG, SEIT 1. MAI 2021 Nach dem Motto «Wenn man etwas wirklich gern macht, ist es keine «Arbeit» freue ich mich auf meine täglichen Aufgaben und Herausforderungen. Mir ist es enorm wichtig, dass mir mein Beruf Spass macht und ich mit einem tollen Team zusammenarbeiten kann. Ursprünglich habe ich Maurer gelernt. Schnell wurde mir jedoch klar, dass mich nebst dem Handwerk auch weitergehende Komponenten im Baugewer- be faszinieren. So bildete ich mich Schritt für Schritt weiter, vom Vorarbeiter über den eidg. dipl. Polier bis zum Bauführer. Aktuell absolviere ich ein Nachdiplom- studium als Betriebsökonom HF. Die berufsbegleitende Weiterbildung nimmt viel Zeit in Anspruch. «Lernen» ist aktuell wohl mein grösstes Hobby. Als Teenager war ich Captain einer Fussballmannschaft. Damals lernte und erlebte ich, dass bei guter Führung und gutem Zusammenhalt im Team alles möglich ist. In mei- ner Funktion als Bauführer sehe ich mich heute als Captain einer ebensolchen Truppe. Einige meiner neuen Kollegen bei der Bereuter-Gruppe kannte ich schon von frü- heren Arbeitsorten. Sogar mit meinem jetzigen Vorgesetzten, Giorgio Macsenti, stand ich aufgrund diverser Aufträge der Betonab AG vor einiger Zeit schon in Kontakt. Trotzdem wurde ich ganz «altmodisch» über ein Zeitungsinserat und eine Kollegin auf meinen neuen Job aufmerksam – und liess ihn mir nicht ent- gehen. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. - 18 -
GILLES LEGENA (27) BAUFÜHRER BEREUTER BAUGRUBENTECHNIK AG, SEIT 1. APRIL 2021 Mein Ziel ist es, nie stehen zu bleiben. Ich will mich in der Bereuter-Gruppe zu einem guten Bauführer entwickeln, laufend neue Erfahrungen machen und mich konsequent weiterbilden. Meine grösste Motivation ist die Freude am Handwerk. Mich fasziniert es, wenn bei der Arbeit etwas Handfestes entsteht. Und wenn ich in verantwortlicher Position dazu beitragen kann, dass gut wird, was entsteht, ist die Freude umso grösser. Ich habe Maurer gelernt. Nach meinem Lehrabschluss arbeitete ich ein paar Jahre auf dem Beruf weiter und absolvierte eine kaufmännische Zusatzausbildung an der H.B.S. Rapperswil. Im Anschluss zog ich die Bauführerschule mitsamt einjährigem Praktikum durch. Als ich auf die Stelle bei der Bereuter Baugrubentechnik AG aufmerksam wurde, war mein Interesse sofort geweckt. Nach Jahren im Hochbau hatte ich den Wunsch, Erfahrungen im Tiefbau sammeln zu können. Die Gelegenheit dazu packte ich nur zu gerne beim Schopf. In meinen ersten Wochen in der Bereuter-Gruppe sind mir die sauberen Strukturen, die gute Organisation und insbesondere die freundlichen Mitarbeitenden aufge- fallen. Es ist schön, zu einem solchen Team zu stossen. YVES WEY (29) POLIER BEREUTER BAU AG, SEIT 29. MÄRZ 2021 An meinem ersten Arbeitstag lernte ich manches, das die Bereuter Bau AG aus- macht: Ich wurde frühmorgens herzlich von Geschäftsführer Marcel Tanner, dem Kaderteam sowie schliesslich auch den Bauleuten empfangen. Es folgte ein eng getakteter Tag mit zahllosen Eindrücken. Mit Feierabend um 18.30 Uhr wurde der erste Arbeitstag gleich zum ersten langen Arbeitstag. Kollegial, bestens organisiert und sehr arbeitsam, so erlebe ich das Unternehmen seither Tag für Tag. Inspiriert von meinem Vater, der früher ebenfalls auf dem Bau tätig war, habe ich bisher die klassische Hochbau-Karriere gemacht: Berufslehre als Maurer, dann die Ausbildung zum Vorarbeiter und schliesslich zum Polier. Ich mag es, am Ort des Geschehens Verantwortung zu übernehmen. Ich wohne in Volketswil, entsprechend war mir die Bereuter-Gruppe längst ein Begriff. Mit Florian Bau- mert, heute ebenfalls Polier bei der Bereuter Bau AG, leistete ich schon Militär- dienst. Jetzt sind wir auch hier im gleichen Team. Ich bin seit sieben Jahren als Hochbau-Polier tätig. In dieser Funktion ist es mir wichtig, mit meinem Team unfallfrei und gewinn- bringend gute Arbeit auf den Baustellen zu leisten. Es motiviert mich sehr, die Funktion jetzt in der Bereuter Bau AG wahrnehmen zu dürfen. - 19 -
MITARBEITENDE NEU IM BEREUTER-TEAM PERSONALMUTATIONEN: Roberto Fernandez Simon Luca Stierli Berat Canaj Funktion: Baufacharbeiter A Funktion: Vorarbeiter Funktion: Chauffeur Firma: Bereuter Bau AG Firma: Bereuter Bau AG Firma: Bereuter AG Eintritt: 01.03.2021 Eintritt: 01.05.2021 Eintritt: 01.05.2021 Yves Wey Patrick Kessler Pascal Hofer Funktion: Polier Funktion: Vorarbeiter Funktion: Bauführer Firma: Bereuter Bau AG Firma: Bereuter Bau AG Firma: Betonab AG Eintritt: 29.03.2021 Eintritt: 01.05.2021 Eintritt: 01.05.2021 Jens Sommer Sérgio Manuel Da Benjamin Kübler Funktion: Vorarbeiter Silva Goncalves Funktion: Bau-Schlosser Firma: Bereuter Bau- Funktion: Baufacharbeiter A Firma: Bereuter Bau- grubentechnik AG Firma: Bereuter Bau AG grubentechnik AG Eintritt: 01.04.2021 Eintritt: 01.05.2021 Eintritt: 01.05.2021 Gilles Legena Fisnik Demko Funktion: Kranführer A PENSIONIERUNG-FAR Funktion: Bauführer Firma: Bereuter Bau- Firma: Bereuter Bau AG Alberto Mota Oliveira grubentechnik AG Eintritt: 01.05.2021 31.08.2021 Eintritt: 01.04.2021 Simon Müller Diogo Paulo Rodrigues Funktion: Mechaniker Faria Firma: Bereuter Holding AG Funktion: Bauarbeiter C JÜGSTER BAU-NACHWUCHS Eintritt: 01.04.2021 Firma: Bereuter Bau AG Eintritt: 01.05.2021 Grace Elisabeth 18.04.2021 Tochter von Josias Noll, Polier Bereuter Bau AG AS/GS/US STATISTIK - STAND APRIL 2021 Schadenereignisse Stand April 2021: Unfall- und Krankheitsereignisse Stand April 2021: 36 Sachschäden in der Höhe von 32’300.- 47 Fälle und 267 Ausfalltage Budgetierte maximal Kosten der Schaden- Budgetierte maximal Unfall- und Krank- ereignisse aller Firmen für 2021 heitsereignisse aller Firmen für 2021 CHF 80’000.- 128 Fälle und 902 Ausfalltage - 20 -
LEIDIGES LITTERING Das achtlose Wegwerfen von Abfall ist ein gesellschaftliches Problem mit teuren und umweltschädigenden Folgen. Adrian Thomann, CEO der Bereuter- Gruppe, möchte einen Beitrag gegen die Unsitte leisten. Seit mit der Corona-Pandemie das Gruppe. Als passionierter Sportler Nach diesem Austausch ist Thomann Maskentragen auch in der Schweizer verbringt Adrian Thomann, CEO der zusätzlich motiviert: «In einem ers- Kultur Einzug gehalten hat, erhält das Bereuter-Gruppe, viel Freizeit in der ten Schritt geht es für mich darum, Problem des «Litterings» eine neue Natur – und ärgert sich mehr und unsere Leute aktiver dazu aufzu- und offensichtliche Dringlichkeit. mehr: «Die Umwelt liegt mir sehr rufen, mit ihrem Verhalten auf dem Littering, also das unachtsame Weg- am Herzen. Ansehen zu müssen, wie Areal, auf den Baustellen aber auch werfen von Siedlungsabfall, ist kein sie Jahr für Jahr noch achtloser mit im Privatleben zu einer Verbesse- neues Phänomen. Wie eine Studie des Abfall verschandelt wird, macht mich rung beizutragen.» Darüber hinaus Bundesamts für Umwelt schon vor traurig», sagt er. Nachdem Thomann mache er sich Gedanken darüber, in 10 Jahren ergab, verursacht Litte- in der Lokalpresse ein Beitrag über welcher Form die Unternehmung als ring in der Schweiz jährlich zusätz- den Volketswiler Verein «Cleanwal- Ganzes einen Beitrag leisten kön- liche Reinigungskosten von rund 200 kers» auffiel, der Massnahmen gegen ne. «Unsere Branche hat nicht den Millionen Franken. Seither dürfte das Littering ergreift, wurde er aktiv. Er besten Ruf, was dem Umgang mit Problem nicht kleiner geworden sein. lud Cleanwalkers-Präsident Michel der Natur und natürlichen Ressour- Während die ästhetischen und Fässler zu einem Gespräch ein und cen angeht. Das treibt mich an, just finanziellen Folgen von Littering unterhielt sich mit ihm über Mög- in diesem Bereich das Möglichste offensichtlich sind, sind die ökolo- lichkeiten, um einen Beitrag gegen zu unternehmen», sagt Thomann. gischen Auswirkungen mehrschich- das Littering leisten zu können. tig: Kunststoff-Abfall, der achtlos in die Natur geworfen wird, bedeutet nicht nur eine Gefährdung für zahl- reiche Tiergattungen – sondern fehlt auch in den Stoffkreisläufen. In verschiedensten Branchen werden aufwendige Lösungen entwickelt und Wege erprobt, um die Material- kreisläufe möglichst zu schliessen. Diese Bestrebungen werden mit jeder PET-Flasche, mit jeder rezyklier- baren Burger-Verpackung und mit jeder Red Bull-Dose unterwandert, die nicht in der Sammelstelle landet. So leicht verständlich die Folgen des Litterings sind, so komplex ist deren Bekämpfung. Denn die Ursa- che des Litterings liegt im Verhalten der Menschen. Mit einem Massnah- menmix von Öffentlichkeitsarbeit, Bildung sowie Sanktionen versuchen die Kantons- und Gemeindebehörden, dem Problem entgegenzutreten. Bereuter-Gruppe hilft mit Doch Littering beschäftigt nicht nur die Behörden. In verschiedens- ten Organisationen, Vereinen und Unternehmungen ist die Sensibilität geweckt. So auch in der Bereuter- - 21 -
DER TROUBLESHOOTER Wann immer ein Gerät, eine Maschine oder ein Fahrzeug der Bereuter-Unternehmungen bockt, kommt Manfred Kreuzer ins Spiel. Seit eineinhalb Jahren leitet er die Werkstatt – und lässt sich dabei durch nichts aus der Ruhe bringen. Schon wieder klingelt das Telefon. Wieder im Element Mani Kreuzer verzieht keine Miene. Er Fahrzeuge und Maschinen faszinie- schielt kurz aufs Display und schiebt ren Mani schon von Kindsbeinen an. das Handy wieder zur Seite. «Im Auf dem Bauernhof des Grossvaters Schnitt klingelt es alle 15 Minuten», strich er stets um die Landmaschinen sagt er. Chauffeure, Maschinisten, herum, sein Vater zeigte ihm schon Zulieferer oder Händler, aber auch als 7-Jähriger, wie man Auto fährt. Kaderleute der Bereuter-Unterneh- Als es später um die Berufswahl ging, mungen, die sich mit Erwägungen zog er einen Moment lang die Aus- rund um den Maschinen- und Fahr- bildung zum Technischen Zeichner in zeugbestand beschäftigen – irgend- Betracht, entschied sich dann aber jemand will immer etwas vom Leiter doch für den Lastwagenmechaniker. Werkstatt der Bereuter Holding AG. Den Lehrabschluss machte Mani Seit Oktober 2019 leitet der 39-Jähri- noch im Wallis, dann packte er seine ge Walliser die Werkstatt. Bis diesen Sachen und ging in die «Üsserschwiiz». Frühling war er nebst Schlosser Blidjo Er nahm bei der Betonpumpen AG Gbati einziger Mechaniker vor Ort. Zürcher Unterland die Stelle als stell- Mit Simon Müller wurde sein Team vertretender Werkstattchef und Sprin- im April aufgestockt. «Als Mechani- ger an und schlug Wurzeln im Kanton. ker-Duo können wir einen bedeutend Nach ein paar Jahren wechselte er grösseren Anteil der anfallenden zur Franz Pfister AG, wo er die Werk- Arbeiten selbst erledigen», sagt er. statt leitete und im Maschinenbau Über mangelnde Arbeit kann er sich mitwirkte. Er absolvierte die Weiter- in der maschinen- und fahrzeuginten- bildung als technischer Kaufmann, siven Bau- und Logistik-Gruppe nicht stieg auf, wurde technischer Leiter beklagen. Die Pendenzenliste, die an und dann Mitglied der Geschäfts- einem Aktenschrank im Werkstattbüro leitung. Nachdem die Firma verkauft hängt, zählt aktuell fünf A4-Seiten. «In wurde, haben sich die Anforderung einem groben Wochenplan lege ich so verändert, dass es für Mani nicht mir jeweils die wichtigsten Arbeiten mehr stimmte. Er zog einen Schluss- optimale Einstieg für mich, um die zurecht, der Rest wird von Unvorher- strich und heuerte als Projektleiter im Leute, die Maschinen und das Gebiet gesehenem bestimmt», sagt Mani. Prototypenbau bei GDELS Mowag an. kennenzulernen», sagt er. In der Be- Technische Probleme an Geräten, In der Schweizer Tochter des Welt- reuter-Werkstatt ist Mani wieder im Maschinen, Fahrzeugen, Schadens- konzerns jedoch ging dem erfahrenen Element. Er beginne jeweils morgens fälle, die abgewickelt werden müssen Mechaniker und zupackenden Prakti- zwischen halb sechs und sechs. In oder auch Teile- und Maschinen- ker alles zu langsam und träge voran. der Regel mache es Zack und die Uhr beschaffungen, bei denen sich die Er zog nach wenigen Monaten die zeige 17 Uhr. «Dieser Job passt zu Fristen immer wieder ändern, werfen Reissleine, suchte eine neue Heraus- mir und dieses Unternehmen passt zu Manis Zeitplan zuverlässig über den forderung. Er bewarb sich als Leiter mir. Es geht vorwärts, es wird nicht Haufen. Er wünscht es sich nicht an- Werkstatt bei der Bereuter Holding lange hin und her diskutiert», sagt er. ders: «Ich will nicht Wochen im Voraus AG. Er trat die Stelle im Oktober 2019 bis ins Detail wissen, was ich wann an. Um Zeit zu überbrücken, fuhr er Ein prägender Verlust zu erledigen habe. Ich mag dieses im Monat davor schon als temporärer Dass Mani weiss, was und wohin er Lebhafte und Vielfältige», sagt er. Chauffeur für die Gruppe. «Es war der will, zieht sich wie ein roter Faden - 22 -
Sie können auch lesen