Vier Corona-Welten - Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien - ARD-Werbung.de
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Media 578 Perspektiven 10-11/2020 Eine Typologie auf Grundlage der Weltbezugs-Theorie Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Von Jens Wolling*, Christina Schumann* und Dorothee Arlt** Der Beitrag untersucht, welche Vorstellungen die Leben weitestgehend herunter. Am 23. März trat ein Bürgerinnen und Bürger von der Corona-Krise ha- bundesweites Kontaktverbot in Kraft, Deutschland ben und ob unterschiedliche Vorstellungen mit Un- befand sich im sogenannten Lockdown. (1) terschieden in den Personeneigenschaften, der un- mittelbaren Lebenswelt, der Mediennutzung und der Kurz und knapp Medienbewertung einhergehen. Die Ergebnisse ba- sieren auf einer repräsentativen Bevölkerungsbefra- • Grundlage ist eine Befragung von knapp 1 500 deutschsprachigen gung vom April 2020. Identifiziert werden vier Grup- Onlinern über 18 Jahren. pen in der Bevölkerung, die sich hinsichtlich ihrer • Identifiziert wurden vier Typen: „Kritiker“ der staatlichen Corona- Vorstellungen über die staatliche Corona-Politik, die Politik sowie drei Gruppen von „Unterstützern“. gesundheitlichen und sozialen Risiken, sowie die wirt- • Nur ein geringer Zusammenhang wurde festgestellt zwischen schaftlichen Auswirkungen unterscheiden: „Kritiker“, Informationsverhalten, Lebenssituation und Vorstellungen von der „Besorgte Unterstützer“, „Optimistische Unterstützer“ Corona-Krise. und „Sorglose Unterstützer“. Die Befunde zeigen, • Das Vertrauen in die Medienberichterstattung ist in allen drei dass sich die Informationsnutzung zwischen den „Unterstützergruppen“ hoch. Gruppen nur geringfügig unterscheidet. Medienwahr- • Im Hinblick auf Corona sind fast zwei Drittel der „Kritiker“ stark nehmungen und -bewertungen hingegen divergieren themenverdrossen. zumeist deutlich. Insbesondere vertrauen die drei „Unterstützergruppen“ der Corona-Berichterstattung stärker als die Kritiker. Bei den Kritikern hingegen ist In dieser Zeit wurde die hohe Dynamik der Ausbrei- Lockdown die Themenverdrossenheit deutlich höher ausgeprägt. tung des Virus immer deutlicher: Mit über 6 000 mit enormen Neuinfektionen in Deutschland pro Tag erreichte die Konsequenzen Corona-Chronik: Von ersten Erkrankungen zur gesundheitliche Krise Ende März/Anfang April ihren für Wirtschaft weltweiten multiplen Krise vorläufigen Höchststand. Zudem zeichneten sich und Gesellschaft Wenig Besorgnis zu Anfang Januar 2020 berichteten deutsche Medien weitreichende Folgen für Wirtschaft, Sozialsystem Beginn des Jahres erstmals vom Ausbruch einer neuartigen Lungen- und Politik ab: Um den ökonomischen Einbruch und krankheit in China, die auf einen bisher unbekannten die damit möglicherweise verbundenen sozialen Corona-Virustyp zurückzuführen sei. Mitte Januar Verwerfungen abzudämpfen, beschloss Deutschland, meldete China die ersten Todesfälle. Am 25. Januar wie auch viele andere Länder und die EU, Hilfspakete wurde eine erste Infektion mit Corona in Frankreich in Milliardenhöhe. Politisch sahen sich die Bürgerin- entdeckt. Das Virus hatte Europa erreicht. Nur drei nen und Bürger mit Einschränkungen verschiedener Tage später wurde der erste Corona-Fall in Deutsch- Grundrechte konfrontiert. Der Lockdown hatte auch land bekannt. Im Februar stiegen in vielen Ländern enorme soziale Folgen, denn Schul- und Kitaschlie- die Infektionszahlen und Todesfälle drastisch. Wäh- ßungen, Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen, rend Italien die ersten Städte bereits am 23. Februar Ausgehverbote sowie Einkommensausfälle belaste- abriegelte, wurde die Situation von Deutschland zu ten das soziale Leben in Deutschland generell, aber diesem Zeitpunkt noch relativ entspannt betrachtet. sie verschärften die Situation der sozial Schwäche- Zwar nahm am 27. Februar ein Krisenstab die Arbeit ren der Gesellschaft besonders stark. Corona ent- auf, doch Pläne, das öffentliche Leben lahmzulegen, puppte sich als multiple Krise, die sowohl den Ein- existierten zu dem Zeitpunkt noch nicht. Auch Ex- zelnen als auch die Gesellschaft insgesamt betrifft perten des Robert Koch-Institutes (RKI) sahen keinen und dabei gleichzeitig das Gesundheitssystem, die Grund zur Panik. Wirtschaft, die Politik und das Sozialleben erschüttert. Mitte März: Zwei Wochen später hatte sich die Lage vollkommen Dieser Ausnahmezustand prägte das Leben in Schließung von verändert: Am Freitag, den 13. März, verkündeten Deutschland den gesamten April. Zwar zeigten die Schulen und Kitas fast alle Bundesländer die Schließung von Kitas und eingeleiteten Maßnahmen insbesondere hinsichtlich Schulen. Am 16. März schloss Deutschland die Gren- der gesundheitlichen Krise Wirkung: Die Anzahl der zen zu den Nachbarländern und fuhr das öffentliche Neuinfektionen nahm kontinuierlich ab. Dennoch dominierten das Corona-Virus und seine gesund- * TU Ilmenau. heitlichen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen ** Universität Bern. Folgen das Leben in Deutschland.
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 579 10-11/2020 Beherrschendes Dies spiegelte sich auch in der Medienberichterstat- zeichnet, die Personen zur Welt und ihren Ereignis- Thema in den tung wider: Im März 2020 begann die Corona-Krise sen haben können, also etwa wie Menschen die Nachrichtenmedien die (Fernseh-)Nachrichten in Deutschland zu domi- Geschehnisse in der Welt und die damit verbunde- nieren. Im April 2020 standen neun der zehn Top nen Akteure wahrnehmen, welche Emotionen sie themen in den abendlichen Hauptnachrichten in un- diesen entgegenbringen, wie sie diese bewerten mittelbarem Zusammenhang mit Corona. Andere (Einstellungen), wie sie über diese kommunizieren Themen, wie beispielsweise die Klimakrise, über die und wie sie sich ihnen gegenüber verhalten. In die- in den Monaten davor viel berichtet wurde, ver- ser Untersuchung fokussieren wir auf drei Formen schwanden nahezu vollständig von der medialen von Weltbezügen: Wahrnehmungen, Einstellungen Agenda (2). Dass einzelne herausragende Ereignisse und Emotionen. die Medienagenda über einen gewissen Zeitraum dominieren, kommt immer wieder vor. Dies geschieht Datengrundlage und methodisches Vorgehen insbesondere bei plötzlich auftretenden Katastrophen Die empirische Grundlage für die Beantwortung der Onlinebefragung ereignissen (Fukushima, Elbehochwasser) oder ter- beiden Fragestellungen sind Paneldaten einer quan- im April 2020 roristischen Anschlägen (9/11). Andere Themen titativen Befragung, die durch das Online-Access- hingegen halten sich über einen längeren Zeitraum Panel der respondi AG (zertifiziert nach Global ISO auf den vorderen Plätzen der Medienagenda, weil 26362) realisiert wurde (n=1 458 Befragte). Die quo- immer wieder neue Ereignisse Anlass zur Bericht- tierte Befragung war bevölkerungsrepräsentativ für erstattung liefern (z. B. Situation der Flüchtlinge, die deutschsprachigen Onliner über 18 Jahre in Be- Syrienkrieg). Im Unterschied zu den genannten Er- zug auf die Merkmale Alter, Geschlecht und Bildung. eignissen und Themen zeichnet sich die multiple Der Zeitraum der ersten Befragungswelle vom 16. Corona-Krise aber dadurch aus, dass sie nicht nur bis 20. April 2020 fiel in die Zeit des deutschen die Medien, sondern auch das Alltagsleben der Men- Lockdowns, zu der das öffentliche Leben in Deutsch- schen beherrscht. Die Bürgerinnen und Bürger erle- land noch weitestgehend eingefroren war. Zwar lag ben die verschiedenen Teilkrisen sowohl direkt (z. B. der Höhepunkt der ersten Infektionswelle ungefähr durch die Einschränkungen des Lockdowns), als 14 Tage zurück, die Zahl der Neuinfektionen und der auch indirekt durch die Medien vermittelt (z. B. durch Todesfälle war aber weiterhin hoch. Erste Lockerun- Informationen zu Infektionszahlen). gen der Corona-Einschränkungen standen allerdings an. Beispielsweise durften ab dem 20. April erste Luhmann: Wissen Diese Situation eröffnet die Möglichkeit, die von Geschäfte wieder öffnen. Die nachfolgenden Befra- über die Welt von Niklas Luhmann (3) maßgeblich geprägte und in der gungswellen wurden vier bzw. zehn Wochen später Medien geprägt Kommunikationswissenschaft weit verbreitete These, realisiert. Die hier präsentierten Ergebnisse beruhen dass wir unser Wissen über die Gesellschaft und die auf den Daten der ersten Welle im April. Welt fast ausschließlich aus den Massenmedien be- ziehen, einer Prüfung zu unterziehen. Denn gerade Die Befragungsteilnehmer (49 % Männer; 51 % Frau- beim Thema Corona und den damit verbundenen Teil- en) waren im Alter zwischen 18 und 82 Jahren krisen ist davon auszugehen, dass die direkten Erfah- (Durchschnittsalter: 47 Jahre, SD=15.9). Von den rungen der Menschen eine gewichtige Rolle spielen. Befragten hatten 32 Prozent einen niedrigen (Haupt- Die Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger von der oder Volksschulabschluss), 32 Prozent einen mitt- Corona-Krise dürften somit maßgeblich durch ein Zu- leren (Realschulabschluss/Mittlere Reife) und 36 sammenspiel von direkten und indirekten Erfahrun- Prozent einen höheren Bildungsabschluss (Abitur/ gen geprägt sein. Diese können vollständig, teilweise Hochschulreife: 19 %; abgeschlossenes Studium: oder auch gar nicht übereinstimmen. 16 %). Forschungsleitende Vor diesem Hintergrund untersucht der Beitrag zwei Um Gruppen mit unterschiedlichen Vorstellungen der Vier Teilkrisen Fragestellungen Fragestellungen: 1. Welche Gruppen oder Typen mit multiplen Corona-Krise zu ermitteln, wurden in einem identifiziert spezifischen Vorstellungen der multiplen Corona- ersten Schritt vier Teilkrisen differenziert: Die ökono- Krise lassen sich in der deutschen Bevölkerung mische (Ö), die gesundheitliche (G), die soziale (S) identifizieren? 2. Inwiefern unterscheiden sich diese und die politische (P). In einem zweiten Schritt zogen Gruppen oder Typen hinsichtlich ihrer a) sozio-demo- wir die Theorie der Weltbezüge von Kuhlmann heran, grafischen Merkmale und politischen Einstellungen, um die Vorstellungen der Bevölkerung von diesen b) ihrer Informationsnutzung, c) ihrer Wahrnehmung vier Krisen zu erfassen. Für jede Teilkrise wurden und Bewertung der Berichterstattung über Corona drei Formen von Weltbezügen untersucht: Wahrneh- sowie d) ihrer individuellen Lebenswelt? Unter Be- mungen der Krisen [W], Einstellungen (Attitudes) zugnahme auf Kuhlmanns integrative „Weltbezugs- gegenüber dem Umgang mit den Krisen [A] und theorie“ verstehen wir unter „Vorstellungen von der Emotionen [E], die mit den Teilkrisen in Verbindung Corona-Krise“ das Zusammenspiel verschiedener gebracht werden. Insgesamt standen zwölf Indika- Formen menschlicher Weltbezüge. (4) Als Weltbezüge toren für die Konstruktion einer Typologie der Vor- werden von Kuhlmann alle Beziehungsformen be- stellungen von der multiplen Corona-Krise zur
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 580 Perspektiven 10-11/2020 Tabelle 1 Eine Typologie auf der Grundlage unterschiedlicher Vorstellungen von der Corona-Krise Mittelwerte (Skala von 1-5) Signifikanz Typen F-Wert (p) Besorgte Optimistische Sorglose Indizes Items Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer n=438 n=277 n=309 n=416 (30,4 %) (19,2 %) (21,5 %) (28,9 %) Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona schränken die Grundrechte in Deutschland stark ein [WP] 4,2 3,2 3,3 2,9 105.4
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 581 10-11/2020 Tabelle 2 Gruppenunterschiede bezüglich soziodemografischer Merkmale Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 /F-Wert (p) n=438 n=277 n=309 n=416 Alter in Jahren (Mittelwert) 45 49 49 46 6.6
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 582 Perspektiven 10-11/2020 Tabelle 3 Gruppenunterschiede bezüglich verschiedener Einstellungen zur Politik Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 /F-Wert (p) n=438 n=277 n=309 n=416 politisches Interesse (1=gering; 5=stark) 3,3 3,4 3,4 3,3 1.0 n.s. politische Orientierung (1=links; 7=rechts) 3,9 3,7 3,6 3,9 4.6
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 583 10-11/2020 Laien, die über soziale Medien, Blogs, Webseiten Basierend auf der Unterteilung in die vier identifi- Wahrnehmung der oder Podcasts über Corona informieren bzw. sich zierten Teilkrisen untersuchten wir zunächst, wie die Berichterstattung öffentlich zum Thema äußern. Befragten den Umfang der Berichterstattung über über die Teilkrisen gesundheitliche, wirtschaftliche, soziale und politi- Ähnliches Muster Bei der Nutzung journalistischer Informationsquellen sche Aspekte der Krise wahrnehmen (vgl. Tabelle 5). der Nutzung weisen die Typen ein sehr ähnliches Muster auf (vgl. Diesbezüglich zeigt sich mit einer Ausnahme immer journalistischer Tabelle 4). Der deutlichste Unterschied ist bei der das gleiche Muster: Während besonders die „Be- Informationen bei täglichen Nutzung von Informationsangeboten öffent- sorgten“ und die „Optimistischen“ den Eindruck allen Typen lich-rechtlicher Fernsehsender erkennbar, die in den haben, dass viel über die gesundheitlichen, wirt- drei „Unterstützergruppen“ merklich höher ausfällt schaftlichen und politischen Teilkrisen berichtet wird, (+15-20 %-Punkte) als bei den „Kritikern“. Aber ist der Anteil unter den „Sorglosen“ und vor allem selbst von den „Kritikern“ informieren sich rund 41 unter den „Kritiker“ deutlich geringer. Die soziale Prozent täglich mittels öffentlich-rechtlicher Fern- Krise hingegen wird von den Mitgliedern aller Grup- sehsender über das Thema. Darüber hinaus erhalten pen deutlich seltener in der Berichterstattung wahr- die „Besorgten“ und die „Optimistischen“ etwas genommen. Lediglich unter den „Optimistischen häufiger Informationen über Corona durch das Pri- Unterstützern“ ist der Eindruck etwas stärker ver- vatfernsehen und regionale Tageszeitungen. Boule- breitet, dass die Medien häufig über entsprechende vardzeitungen werden etwas häufiger von den Inhalte berichten. „Gegnern“ genutzt. Bei den überregionalen Quali- tätszeitungen finden sich keine Unterschiede in der Die Wahrnehmung des Umfangs der Berichterstat- Nutzungsintensität. tung über die Teilkrisen sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob die verschiedenen Typen diesen Auch bei den Auch bei der Nutzung nicht-journalistischer Quellen auch für angemessen halten. Hierzu wurde in ei- nicht-journalistischen ist das Informationsverhalten weitestgehend homo- nem zweiten Schritt ermittelt, ob die Befragten den Quellen nur gen. Signifikante Unterschiede zwischen den Grup- Umfang der Berichterstattung zu den Krisenaspek- geringe Nutzungs pen zeigen sich lediglich in Bezug auf die RKI-Infor- ten als „zu gering“, „genau richtig“ oder „zu viel“ unterschiede mationen sowie bei der „kritischen Laienkommuni- bewerten. Wie sich zeigt, variiert nicht nur die kation“. Die tägliche Nutzung der Informationsange- Wahrnehmung der Berichterstattungsintensität bote des RKI ist unter den „Besorgten“ (23 %) und zwischen den Gruppen, sondern auch deren Be- den „Optimistischen“ (29 %) etwas stärker verbreitet wertung. als unter den „Kritikern“ (17 %) und den „Sorglosen“ (18 %). Bürgerinnen und Bürger, die sich online kri- Eine Überthematisierung einzelner Krisenaspekte „Kritiker“ tisch über die Corona-Politik der Bundesregierung kritisieren primär die „Kritiker“, insbesondere hin- beanstanden eine äußern, dienen hingegen insgesamt eher den „Kriti- sichtlich der Gesundheitskrise. 49 Prozent finden, Überthematisierung kern“ als Informationsquelle als den drei „Unterstüt- dass zu viel über die Verbreitung von Corona berich- von Corona zergruppen“. tet wird. Bezüglich der politischen und der ökonomi- schen Krisen sind die „Kritiker“ gespalten. Ein gutes Bei den anderen untersuchten Informationsquellen Viertel erlebt zu viel Berichterstattung, aber unge- über Corona zeigen sich keine nennenswerten Un- fähr genauso viele vertreten die gegenteilige An- terschiede zwischen den vier Gruppen: Dies gilt sicht: 27 Prozent finden, dass die Einschränkungen sowohl für Laien, die die Entscheidungen der Bun- der Grundrechte nicht genug mediale Beachtung desregierung im Großen und Ganzen unterstützen, findet, 30 Prozent meinen, es müsse mehr über die als auch für alle Fachleute, egal ob sie die Ent- ökonomischen Folgen berichtet werden. Diese scheidungen der Bundesregierung im Großen und „Gleichverteilung“ an den Rändern (allerdings auf Ganzen befürworten oder sie kritisch beurteilen. deutlich niedrigerem Niveau) zeigen auch die an- Hier lässt sich kein selektives Nutzungsverhalten deren Corona-Typen – insbesondere hinsichtlich beobachten. der medialen Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Krise. Insgesamt betrachtet ist die Wahrnehmung und Bewertung der Berichter- Zufriedenheit mit der Berichterstattung über drei stattung über Corona der vier Krisen jedoch sehr hoch. Die Bürgerinnen Alles in allem nutzen die verschiedenen Gruppen und Bürger sind mit der Intensität der Berichter- ähnliche journalistische Quellen, um Informationen stattung, die sie zur Gesundheits-, Wirtschafts- über die Corona-Krisen zu erhalten. Offen bleibt je- und politischen Krise wahrnehmen, überwiegend doch die Frage, ob sie die aus diesen Quellen erhal- zufrieden. tenen Informationen über die Corona-Krise auch in ähnlicher Form wahrnehmen und bewerten. Aus Deutlich anders sind jedoch die Befunde zur sozia- Soziale Teilkrise diesem Grund widmen wir uns im Folgenden den len Krise: Jeweils mehr als die Hälfte der „Besorg- nicht genug Wahrnehmungen und Bewertungen der medialen ten“ und der „Optimistischen“ wie auch der „Kriti- berücksichtigt Berichterstattung über Corona. ker“ findet, dass die Berichterstattung nicht genug
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 584 Perspektiven 10-11/2020 Tabelle 4 Gruppenunterschiede bezüglich des Informationsverhaltens über Corona Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 /F-Wert (p) n=438 n=277 n=309 n=416 journalistische Informationsquellen öffentlich-rechtliche Fernsehsender (online & offline) mindestens einmal täglich 41 61 58 56 seltener als einmal bis mehrmals pro Woche 38 25 32 33 45.4
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 585 10-11/2020 Tabelle 5 Gruppenunterschiede bezüglich der Wahrnehmung des Umfangs der Berichterstattung Wahrnehmung „häufig“ oder „sehr häufig“, in % Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 (p) n=438 n=277 n=309 n=416 gesundheitliche Krise: Verbreitung von Corona in Deutschland 73 92 91 84 56.0
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 586 Perspektiven 10-11/2020 Tabelle 6 Gruppenunterschiede bezüglich der Bewertung der Berichterstattung Zustimmung, in % Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 (p) n=438 n=277 n=309 n=416 Medienvertrauen (hoch) 51 81 86 82 150.6
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 587 10-11/2020 Tabelle 7 Gruppenunterschiede bezüglich der „objektiven“ Lebenswelt in % Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 (p) n=438 n=277 n=309 n=416 An Corona erkrankte Menschen direkte Erfahrungen im Umfeld (zumindest einer) 15 12 13 15 2.0 n.s. mit dem Corona-Virus In meiner Wohngegend gibt es viele Corona-Fälle (Zustimmung) 8 10 11 6 5.6 n.s. Auf dem Land/in einem Dorf 28 31 29 29 Größe des Wohnorts Kleine oder mittelgroße Stadt 40 36 45 40 5.9 n.s. Großstadt 33 33 27 32 Quelle: The Relevance of Communication during Corona Crises (RCCC). Eigene Berechnung; Datenbasis: 1 458 Befragte, repräsentativ quotiert für deutschsprachige Onliner ab 18 Jahren. Keine signifikanten Bezüglich der intersubjektiv nachvollziehbare Lebens- einen größeren Anteil von Personen, deren Situa Unterschiede welt unterscheiden sich die direkten Erfahrungen mit tion sich ökonomisch verschlechtert und deren hinsichtlich der der Pandemie zwischen den Angehörigen der ver- private Situation angespannter ist als zuvor. Die persönlichen schiedenen Gruppen nicht signifikant (vgl. Tabelle 7). ökonomische Trennlinie verläuft also nicht eindeu- Erfahrung mit In allen Gruppen kannte zum Zeitpunkt der Befragung tig zwischen „Kritikern“ und „Unterstützern“. Auch Corona nur eine Minderheit von maximal 15 Prozent persön- Teile der „Unterstützer“ sind von den Auswirkun- lich eine an Corona erkrankte Person. Zudem gab es gen der Krisen erheblich betroffen, während nur in allen Gruppen nur wenige Personen, die in einer bei einem kleineren Teil die Auswirkungen der Wohngegend mit hohen Infektionszahlen lebten. Das Krisen weitgehend spurlos vorbeiziehen. heißt, in allen Gruppen war die große Mehrheit in ihrer Lebenswelt nicht direkt von der Krankheit betroffen. Auch in sozialer Hinsicht sind die „Sorglosen Unter- Deutschland befand sich zum Zeitpunkt der Befra- stützer“ im Vergleich zu allen anderen Gruppen in gung mitten im Lockdown und dessen Konsequenzen einer privilegierten Situation. Sie empfinden seltener waren insbesondere in großen Städten nicht einfach negative Veränderungen und häufiger sogar Verbes- zu bewältigen. Von daher hätte man vor allem unter serungen im Privatleben, als dies bei den Mitgliedern den „Kritikern“ und den „Besorgten Unterstützern“ der anderen Gruppen der Fall ist. deutlich mehr Großstadtbewohner erwarten können. Tatsächlich zeigten sich aber auch hinsichtlich des Eine direkte Bedrohung der Versorgung mit lebens- Wohnorts keine nennenswerten Unterschiede zwi- wichtigen Gütern haben insgesamt nur wenige Leute schen den vier Gruppen. erlebt und zwar unabhängig davon, zu welchem Typ sie gehören. Selbst in der Gruppe der „Kritiker“ er- Ökonomische Unterschiede zwischen den Gruppen finden sich klären rund drei Viertel, dass die Versorgung gut Auswirkungen hingegen bezüglich der subjektiv wahrgenomme- gesichert sei, in den „Unterstützergruppen“ sind nen ökonomischen, sozialen, gesundheitlichen und dies sogar jeweils über 80 Prozent. Ganz besonders politischen Lebenswelt (vgl. Tabelle 8). Es fällt auf, gut empfanden die „Sorglosen Unterstützer“ die dass die „Sorglosen Unterstützer“ ihre ökonomi- Lage. In dieser Gruppe können 90 Prozent keine sche Situation schon vor der Krise als deutlich bes- Einschränkungen erkennen. ser wahrgenommen haben als die Zugehörigen der anderen Gruppen. Selbst während der Krise hat Sehr deutliche Unterschiede zwischen den Typen Subjektive sich die wirtschaftliche Lage nur bei sehr wenigen lassen sich bezüglich der subjektiven Wahrnehmung Wahrnehmung der dieser Gruppe nach eigener Einschätzung ver- der gesundheitlichen Gefahr sowie der gesundheit gesundheitlichen schlechtert. Die privilegierten ökonomischen Le- lichen und politischen Situation am eigenen Wohnort Gefahr bensverhältnisse zeigen sich ebenfalls im Umfeld feststellen. Eine Bedrohung der eigenen und der Ge- dieser Personengruppe. Auch dort gibt es im Ver- sundheit nahestehender Personen sehen vor allem gleich zu den anderen Gruppen deutlich weniger die „Besorgten“, gefolgt von den „Optimistischen“ Personen (30 %), die wirtschaftlichen Nachteile und den „Sorglosen “. Die „Kritiker“ schätzen diese durch die Krise erlitten haben. In schlechteren öko- Gefahren deutlich geringer ein. nomischen Verhältnissen leben offenbar vor allem die „Kritiker“ und die „Besorgten“. In diesen Grup- Bezüglich der politischen Dimension erleben vor al- pen und deren Umfeld gibt es darüber hinaus auch lem die „Kritiker“ Beschränkungen der politischen
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 588 Perspektiven 10-11/2020 Tabelle 8 Gruppenunterschiede bezüglich der subjektiv wahrgenommenen Lebenswelt in % Besorgte Optimistische Sorglose Signifikanz Kritiker Unterstützer Unterstützer Unterstützer Chi2 (p) n=438 n=277 n=309 n=416 Wirtschaftliche Lage vor Corona war gut/sehr gut 44 45 49 60 39.3
Vier Corona-Welten – Divergierende Vorstellungen von einer multiplen Krise und die Rolle der Medien Media Perspektiven 589 10-11/2020 die Frage, inwiefern Luhmanns These in diesem über Corona, wirken sich auf die Entstehung von Fall haltbar ist: Sind es wirklich die Medien, die die unterschiedlichen Vorstellungen über die Corona- Vorstellungen der Menschen von der Corona- Krisen aus. Studien zum Medienvertrauen zeigen, Pandemie entscheidend prägen? dass diese Zusammenhänge nicht auf Corona be- schränkt sind. Diejenigen, die große Widersprüche Geringer Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass zwischen medialer Darstellung und eigener Mei- Zusammenhang sich in der deutschen Bevölkerung vier Gruppen mit nung und Weltsicht erleben, haben zumeist auch zwischen divergierenden Vorstellungen der multiplen Corona- geringeres Vertrauen in die Medien. (11) Informations Krise identifizieren lassen. Es war zu vermuten, dass verhalten, objektiver die vier unterschiedlich erlebten Corona-Welten mit Abschließende Aussagen hierüber sind nicht mög- Längsschnitt Lebenssituation und den medial vermittelten sowie den direkt erlebten lich. Die Erkenntnisse aus der vorliegenden Studie perspektive zur Vorstellungen von Erfahrungen zusammenhängen. Die Ergebnisse der wurden durch ein exploratives Vorgehen gewon- Prüfung der Corona-Krise Studie zeigen jedoch, dass sich bei den meisten In- nen. Die Typologie unterschiedlicher Vorstellungen Ergebnisse nötig dikatoren, die sich auf die Nutzung medialer Infor- der Corona-Krise liefert eine Basis, auf der sich mationsquellen über Corona beziehen, keine oder nur Hypothesen über die Zusammenhänge mit medial relativ geringe Unterschiede zwischen den Gruppen vermittelten und unmittelbaren Erfahrungen entwi- feststellen lassen: Die Menschen erleben vier unter- ckeln lassen. Diese gilt es durch weiterführende schiedliche Corona-Welten, aber sie nutzen in ähn Analysen (z. B. Regressionen) und insbesondere licher Intensität die gleichen medialen Informations- durch die Berücksichtigung der Längsschnittpers- quellen. Die Annahme, dass unser Bild von der Coro- pektive mit den weiteren Wellen der Panel-Befra- na-Welt maßgeblich durch unsere Zuwendung zu gung zu testen. medial vermittelten Informationen geprägt wird, lässt sich anhand dieser Ergebnisse also nicht bekräftigen. Dass die „objektive“ Lebenswelt der Menschen Ursachen für Ebenso wenig steht die „objektive“, also die inter- und ihre Vorstellungen von der multiplen Coro- die Entstehung subjektiv nachvollziehbare Lebenswelt der Befrag- na-Krise kaum zusammenhängen, die subjektive unterschiedlicher ten in einem erkennbaren Zusammenhang mit ihren Lebenswelt und die Wahrnehmung und Bewertung Weltbilder Vorstellungen von den Teilkrisen. Die Unterschiede der medialen Berichterstattung aber schon, daraus nachgehen in den Vorstellungen über die Corona-Krisen hängen ergeben sich einige medienpraktische Implikatio- kaum mit den tatsächlichen Lebensverhältnissen der nen. Wenn Journalisten auch jene Menschen errei- Menschen zusammen. chen wollen, die ihre eigene Realität anders erle- ben als die, die ihnen vom Journalismus gezeigt Wichtige Faktoren: Die Befunde zeigen hingegen, dass die unterschied- wird, dann kann dies vermutlich nur gelingen, Subjektive Wahr lichen Vorstellungen von der Corona-Pandemie mit wenn sie sich noch stärker auf die unterschied nehmung der Krise der subjektiv erlebten Lebenswelt der Befragten und lichen subjektiven Lebensrealitäten der Menschen und Bewertung der der subjektiven Wahrnehmung und Bewertung der einlassen, als dies häufig geschieht. So verstörend Berichterstattung medialen Berichterstattung über Corona zusammen- manche Realitätskonstruktionen auch sein mögen, hängen: Die „Bewohner“ der vier unterschiedlich so wichtig ist es für einen Journalismus, der die erlebten Corona-Welten unterscheiden sich zum ei- gesellschaftliche Integrationsfunktion noch nicht nen hinsichtlich der subjektiven Wahrnehmung und aufgegeben hat, den Ursachen für die Entstehung Bewertung des Umfangs der Berichterstattung über solcher Weltbilder nachzugehen und die Vielfalt der die vier Teilkrisen. Zum anderen differieren sie be- subjektiven Lebenswelten in der Berichterstattung züglich des Vertrauens in die Corona-Berichterstat- darzustellen. tung, der Verdrossenheit über das Thema und der Einschätzung, dass Corona andere wichtige politische Andererseits darf diese Offenheit für Pluralität aber Orientierung an Themen von der Medienagenda verdrängt. Allerdings nicht bedeuten, dass jedwede Realitätskonstruktion grundlegenden lassen die Gruppenunterschiede keine einheitlichen, gleichrangig nebeneinanderstehen soll. In der aktu- Normen einfachen Muster erkennen – zum Beispiel im Sinne ellen Diskussion – nicht nur um Corona, sondern einer klaren Konfrontationslinie zwischen „Kritikern“ beispielsweise auch um den Klimawandel – wird und „Unterstützern“ der Corona-Politik. Sie sind häufig auf die besondere Bedeutung und Autorität komplexer strukturiert. der wissenschaftlichen Realitätskonstruktion verwie- sen. Allein dies wird aber nicht genügen, um einen Somit lässt sich vermuten, dass der Interpreta gesellschaftlichen Diskurs zu organisieren, der auf tionshorizont für das, was man in den Medien an Verständigung und nicht auf Polarisierung orientiert Informationen über Corona wahrnimmt und wie ist. Unverzichtbar ist auch die Orientierung an grund- man dies bewertet, hochgradig durch das subjek- legenden Normen, wie sie in den Menschenrechten tive Erleben der Pandemie und ihrer Folgen ge- oder auch in den Zielstellungen der Vereinten Natio- prägt wird. Beides zusammen – die unmittelbar nen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung erlebte Lebenswelt und die Wahrnehmung und (Sustainable Development Goals) formuliert wurden. Bewertung der medial vermittelten Informationen Dass all diese Aspekte zusammen betrachtet wer-
Jens Wolling/Christina Schumann/Dorothee Arlt Media 590 Perspektiven 10-11/2020 den müssen, darauf verweist auch die Theorie der Unterschied zwischen den Gruppen (Typen) bezüglich Weltbezüge, die auf die Schlüsselrolle der Kommu- der jeweils getesteten Beschreibungsvariable gibt. 6) Vgl. Tsfati, Yariv: Does Audience Skepticism of the Media nikation bei der Herstellung von Realitätsbildern hin- Matter in Agenda Setting? In: Journal of Broadcasting & weist. Electronic Media 47, 2/2003, S. 157-176. Quelle: https:// doi.org/10.1207/s15506878jobem4702_1 (abgerufen am 23.10.2020). 7) Vgl. hierzu auch Kuhlmann, Christoph/Christiana Anmerkungen: Schumann/Jens Wolling: „Ich will davon nichts mehr sehen und hören!“ Exploration des Phänomens Themen- 1) Alle Angaben zusammengestellt aus: ARD-Faktenfinder. verdrossenheit. In: Medien & Kommunikationswissen- Chronik zum Coronavirus. https://www.tagesschau.de/ schaft 62, 1/2014, S. 5-24. Quelle: https://doi.org/ faktenfinder/hintergrund/corona-chronik-pandemie-101. 10.5771/1615-634x-2014-1-5 (abgerufen am html# (abgerufen am 15.10.2020). 23.10.2020). 2) Vgl. hierzu ausführlich den Beitrag von Hans-Jürgen Weiß, 8) Vgl. Geiß, Stefan: Patterns of Relationships between Matthias Wagner und Torsten Maurer in diesem Heft. Issues: An Analysis of German Prestige Newspapers. 3) Vgl. Luhmann, Niklas: Die Realität der Massenmedien. In: International Journal of Public Opinion Research 23, Opladen 1996. 3/2011, S. 265-286. Quelle: https://doi.org/10.1093/ 4) Vgl. Kuhlmann, Christoph: Kommunikation als Weltbezug. ijpor/edq050 (abgerufen am 23.10.2020). Köln 2016. 9) Vgl. Weiß/Wagner/Maurer (Anm. 2). 5) Jede Zeile in den Ergebnistabellen 1 bis 8 repräsentiert 10) Vgl. Luhmann (Anm. 3). entweder das Ergebnis einer Varianzanalyse (F-Werte) 11) Vgl. Jackob, Nikolaus/Tanjev Schultz/Ilka Jakobs/ im Falle von Mittelwerten oder eines Chi-Quadrat-Tests Marc Ziegele/Oliver Quiring/Christian Schemer: Medien- (Chi2) im Falle von relativen Häufigkeiten (%). Mit Hilfe vertrauen im Zeitalter der Polarisierung. In: Media dieser Tests wird geprüft, ob es einen signifikanten Perspektiven 5/2019, S. 210-220.
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