VORLESUNG ALS POWERPOINT PRÄSENTATION MIT AUDIODATEI GRUNDLAGEN MARKTORIENTIERTER UNTERNEHMENSFÜHRUNG - 11. UND 12 . SITZUNG - WUECAMPUS
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Vorlesung als PowerPoint Präsentation mit Audiodatei Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung – 11. und 12 . Sitzung Sommersemester 2021 Prof. Dr. Margit Meyer Lehrstuhl für BWL und Marketing Josef-Stangl-Platz 2 97070 Würzburg ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
Allgemeines 2 Gliederung 11. Sitzung 4 Marketing-Instrumente 4.1 Preispolitik 4.1.1 Preistheorie 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb Fallbeispiel: Rohöl und Kakao 4.1.1.2 Preis-Absatz-Funktion und Cournotscher Punkt 4.1.2 Preismanagement und Strategien Fallbeispiel: dm-drogerie markt 4.2 Produkt- und Sortimentspolitik 4.2.1 Produktpolitik 4.2.1.1 Grundüberlegungen der Produktpolitik 4.2.1.2 Einführung neuer Produkte (Innovationen) 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 4.2.2 Sortimentspolitik 4.3 Distributionspolitik ..... 4.4 Kommunikationspolitik ......... ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 3 Vier marketingpolitische Instrumente Die Umsetzung der Marketingstrategien erfolgt mit Hilfe des Einsatzes von Marketinginstrumenten. Man unterscheidet klassisch vier marketingpolitische Instrumente ("4 Ps" nach MCCARTHY): Preispolitik (price) Produkt- und Sortimentspolitik (product) Distributionspolitik (place) Kommunikationspolitik (promotion) ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 4 Koordination von Angebot und Nachfrage über den Markt- und Preismechanismus Güter / Dienste Anbieter Nachfrager Geld / Preis (Wertmaßstab) Ziele: Wie entstehen die Marktpreise Ziele: Gewinn- auf Rohstoffmärkten, wie z.B. Nutzen- Maximierung Erdöl, Kakao? Maximierung In der reinen Ökonomie steht die dezentrale Koordination der Aktivitäten von Anbietern und Nachfragern allein über den Preismechanismus im Mittelpunkt! ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 5 Fallbeispiel - Rohöl Die Graphik zeigt den gemittelten Jahresdurchschnittspreis für Rohöl auf dem Weltmarkt zwischen 1970 und 2016. Nachdem der Rohölpreis nach der Bankenkrise 2008 wieder stark angestiegen war, ist der erneute Abfall vor allem dadurch zu erklären, dass seit dem Jahr 2010 die Schieferöl-Fördertechnologie (Fracking) in den USA stark weiterentwickelt wurde. Es wurde ein Öl-Boom in den USA ausgelöst. Trotz des Überangebots auf dem Weltmarkt, beschloss die OPEC im November 2014 ihre eigene Öl-Förderung nicht zu drosseln, was zu einem gewaltigen Preisdruck und somit zu fallenden Rohölpreisen führte. Auch das Anfang 2016 aufgehobene Ölembargo gegen den Iran trägt seinen Teil zur aktuellen Tiefpreis-Lage bei. Die Corona-Krise wirkt zusätzlich disruptiv auf die Branche. Seit 2012 erhebliches Marktungleichgewicht bzw. Preise im freien Fall, d.h. Angebot und Nachfrage laufen auseinander; Ähnliche Wirkungen zeigt die Corona-Krise! Quelle: http://www.tecson.de/historische-oelpreise.html, Abruf: 08.04.2019. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 6 Markt-Preis-Mechanismus Fallbeispiel – Rohöl (1) Markt-Preis-Mechanismus als Maschinerie zur Registrierung von Veränderungen Erläuterungen zum Rohöl Beispiel in Anlehnung an Friedrich August von Hayek: Dieses Beispiel macht besonders deutlich, dass der Preismechanismus als ein Informationssystem zu verstehen ist, das auf äußerst effiziente Weise arbeitet, denn die individuellen Entscheidungsträger müssen nur sehr wenig wissen, um mit Hilfe der Preisinformation ihre Pläne an die Veränderungen anzupassen. Das Preissystem funktioniert wie eine einzigartige Maschinerie zur Registrierung von Veränderungen und zur Vermittlung dieser Informationen an alle, die von dieser Änderung betroffen sind. Hayek bezeichnet das Preissystem als ein "Wunder“, weil es die wirtschaftlichen Aktivitäten von unzähligen Individuen in die richtige Richtung lenken kann, ohne daß ein zentraler Wille per Anordnung tätig werden muß. Auf diese Weise erlaubt der Preismechanismus die Ausweitung ökonomischer Aktivitäten über die engen Grenzen des einzelnen menschlichen Verstandes hinaus! ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 7 Beispiele für Anpassungsprozesse: Markt-Preis-Mechanismus Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz von privaten und öffentlichen Gebäuden erhöhen, Elektromobilität fördern und evtl. in freie Energien (2) Preismechanismus als Informationssystem investieren (siehe www.innovationt.com) usw. Um die Wirkungsweise des Preismechanismus zu beschreiben, verwendet HAYEK als praktisches Beispiel den Rohstoff Zinn. Diese Überlegungen können aber auch auf die Rohöl-Märkte übertragen werden. Angenommen, für einen nichtregenerativen Rohstoff wie Rohöl werden alternative umweltfreundliche Energiequellen aufgetan, z.B. durch die Verwendung von erneuerbaren Energien (Wind, Sonne) in den Batterien von Elektroautos. Wenn immer mehr Menschen in China, Europa und USA Elektroautos fahren, dann sinkt die Nachfrage nach Öl weltweit und die relative Wichtigkeit dieses Rohstoffes im gesamten Wirtschaftssystem. Es kann sein, dass bei sinkenden Preisen bisherige Anbieter aussteigen. Die zunehmende Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen könnte das unternehmerische Element zusätzlich herausfordern und mutige Start Ups auf den Plan rufen wie das Unternehmen Innovation-T, das die Möglichkeiten der Gewinnung von quasi freier Energie mit Hilfe von Motoren, die durch Magnete angetrieben werden, derzeit auslotet. Erweist sich die Technologie als praktikabel können nicht nur Autos, sondern auch Privathäuser und Geschäftshäuser mit dieser Energie versorgt werden. Wichtig ist dabei, dass junge Branchen die alten Branchen niederkonkurrieren können. Die Anpassungen der beteiligten bzw. betroffenen Akteure erfolgen quasi mit Hilfe des Preismechanismus dezentral. Oft erkennen die alten Branchen erst viel zu spät das Heranwachsen von neuen Branchen. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 8 Fallbeispiel: Kakaopreise weltweit Kakao ist die Trockenmasse, die durch Fermentation und Röstung der Samen („Bohnen“) des Kakaobaumes entsteht. Die Kakaopflanze stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und gelangte im Zuge des kolumbischen Austausches nach Europa, Afrika und Asien. Als Ausgangsstoff für Schokolade stellt Kakao neben Zucker einen der wichtigsten Rohstoffe für die Süßwarenindustrie dar. Die führenden Produzenten Ghana und Elfenbeinküste wollen mit einer „Kakao-Opec“ die Armut von Kakaobauern bekämpfen. Die angegebenen Preise sind Preise in US-$ pro Tonne. Kakaopreis Chart je Tonne - Währung in US-Dollar Welche Vorteile entstehen für Ritter Sport durch die Investition in eigene Kakao-Plantagen? Zeitrahmen/ Jahre ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb Praxisbeispiel Ritter Sport 9 Schokolade und Kakaoanbau: Markt-Preis-Mechanismus Markt versus Unternehmung (3) Dezentrale Koordination ökonomischer Aktivitäten über den Preis- und Marktmechanismus oder zentrale Planung im Unternehmen über Hierarchie Praxisbeispiel Kakao: Das Unternehmen Ritter Sport kann den Rohstoff Kakao für die Schokolade entweder über die Rohstoffbörsen beschaffen (marktliche Koordination), diese sind sehr volatil oder aber in eigene Kakao-Plantagen investieren, um selbst eine hohe Qualität und Vielfalt an Kakao zu produzieren (Koordination über Hierarchie im Unternehmen). Im Sinne der Transaktionskostentheorie von Ronald Coase und Oliver Williamson stellen Markt und Hierarchie unterschiedliche Formen der Koordination von ökonomischen Aktivitäten dar. Zwischen den beiden Extremformen Markt und Unternehmen gibt es auch kooperative Formen der Koordination. So kann Ritter Sport mit Farmern und Kooperativen vor Ort und Faire Trade Organisationen zusammenarbeiten, um den nachhaltigen Anbau von Kakao zu fördern. Beachte: Adam Smith argumentierte in seinem Werk „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations“ von 1776 noch, dass wenn die Geschäftsleute, die beim Ausüben ihrer Geschäftstätigkeit nach Gewinnstreben und im Eigeninteresse handeln, wie von unsichtbarer Hand gelenkt auch zum Gemeinwohl beitragen. Später argumentierte Friedrich August von Hayek, dass die unsichtbare Hand des Marktes/Preissystems - wie von unsichtbarer Hand gelenkt - die Aktivitäten und Entscheidungen von Anbietern und Nachfragern koordiniert. Dafür erhielt von Hayek 1974 den Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften. Das Preissystem senkt die ansonsten unbeschreiblich hohen Transaktionskosten (Kosten der Information und Kommunikation). ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 10 Markt-Preis-Mechanismus FRIEDRICH AUGUST V. HAYEK erklärt wie folgt die Wirkungsweise des Preismechanismus in seinem Aufsatz aus dem Jahre 1946 mit dem Titel: „Die Verwertung des Wissens in der Gesellschaft“ (4) Preismechanismus als Koordinationsmechanismus Wirtschaftliche Handlungen beruhen auf Plänen, in denen Zweck-Mittel-Entscheidungen aufeinander abgestimmt werden. Das Problem besteht darin, wie die geplanten Aktivitäten aufeinander abgestimmt und koordiniert werden sollen, und zwar ausgehend von einer Situation, in der viele Individuen unabhängig ihre Pläne aufstellen und es nicht möglich ist, dieses Wissen einer einzelnen Person vollständig mitzuteilen, die dann durch zentrale Planung eine vollkommene Abstimmung der einzelnen Pläne herbeiführen könnte. Die Daten, auf die die einzelnen Individuen ihre Pläne gründen, sind niemals als zusammengefasstes Wissen einem einzelnen gegeben, sondern liegen in Form zerstreuter Stücke unvollkommener Kenntnisse vor, die auf viele verschiedene Personen verteilt sind. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, eine Methode zu finden, wie das geteilte Wissen dennoch möglichst vollständig ausgeschöpft werden kann. Das Preissystem ermöglicht diese Dezentralisation, in dem es den Entscheidungsträgern genau die Informationen liefert, die sie brauchen, um sich in das gesamte Wirtschaftsgeschehen einzupassen! ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 11 Markt-Preis-Mechanismus (5) Preissystem und Aufmerksamkeit der Unternehmer Aber auch aus einem zweiten Grund spricht HAYEK von einem Wunder, weil das Preissystem in der Lage ist, die wirtschaftlichen Aktivitäten der Menschen zu koordinieren, ohne dass sie diesen Mechanismus wirklich verstanden haben müssen. Insgesamt kommt somit dem Preissystem die Aufgabe zu, alle Teilmärkte zu einem Gesamtmarkt zu verbinden, in dem es die notwendigen Informationen über die relative Wichtigkeit der Güter und Dienste allen Beteiligten vermittelt und die Aufmerksamkeit der Unternehmer im Wettbewerb lenkt. Die Preise sind allerdings nicht die einzigen Informationsquellen des Unternehmers im Wettbewerbs- geschehen, denn der Koordinationsprozess der Tauschaktivitäten ist immer auch ein sozialer Prozess und ein Prozess der Meinungsbildung, in dem Informationen gesucht, verwertet und vermittelt werden. Beispielsweise resultiert daraus die Bedeutung der Werbung und Marktforschung im Marketing. HAYEK bezeichnet Wettbewerb deshalb als ein Verfahren zur Verwertung von Wissen und als ein „Entdeckungsverfahren, in dem Kundschafter auf der ständigen Suche nach unausgenützten Gelegenheiten sind, die, wenn sie entdeckt wurden, dann auch von anderen genutzt werden können.“ Quelle: Meyer (1995), S. 34 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb 12 Beispiel: Wettbewerb führender Markt-Preis-Mechanismus Automobilhersteller im Markt für Elektroautos! (6) Wettbewerb um den guten Ruf und das Wohlwollen des Publikums „Schließlich wirken Faktoren wie der vielfältige Geschmack der Nachfrager und die ständigen Verbesserungsversuche der Anbieter einer Standardisierung entgegen und fordern notwendigerweise Unterschiede in den Leistungen bei wirksamen Wettbewerb heraus . … Offensichtlich kann sich in diesen Bereichen genau deshalb ein intensiver Wettbewerb entfalten, weil eine Differenzierung der Güter und Dienste durch die Schaffung einzigartiger und individueller Problemlösungen verlangt wird. Unter diesen Bedingungen verfügen Anbieter und Nachfrager nur über unvollständige Informationen und müssen unter Unsicherheit handeln. … erst dieser Umstand unzureichender Information (liefert) eine Erklärung für die Bedeutung persönlicher Beziehungen … .“ Beachte: „Die Kunden ergänzen die fehlenden Informationen über die verfügbaren Güter und Dienste durch ihre Erfahrungen mit Personen und Firmen. Diese sind bemüht, ihren guten Ruf zu stärken und das Wohlwollen des Publikums zu gewinnen.“ Hier liegen die Anfänge der modernen Markenführung begründet! Wenn die Produktmarken als ähnlich und vergleichbar angesehen werden entsteht eine Tendenz zum Gleichgewicht. Über die einzigartige Positionierung von Marken kann dieser Tendenz entgegen gewirkt werden. Quelle: Meyer (1995), S. 31. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.2 Preis-Absatz-Funktion und Cournotscher Punkt 13 Gewinnmaximaler Preis bei monopolistischer Angebotsstruktur – Zahlenbeispiel Beispiel „Freixenet“ Youtube: Angaben für Preis einer 1 l Seco Flasche in Euro; Cava Wine Tour - Sant Menge in Millionen Einheiten – Sadurni d'Anoia, Spain vom 23.04.2013, 5.17 Wo liegt der gewinnmaximale Preis und Menge? Achtung: Gewinnrechnung fehlerhaft! (+5) (+5) Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 552. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.1.2 Preis-Absatz-Funktion und Cournotscher Punkt 14 Gewinnmaximaler Preis bei monopolistischer Angebotsstruktur Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/ ARKETING Eisenbeiß (2019), S. 552. ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2 Preismanagement und Strategien 15 Gewinnwirkung der Gewinntreiber Steigerung der Markenattraktivität und Preisbereitschaft und deren Wirkung auf den Gewinn! Quelle: Simon/Fassnacht (2016), S. 2 f. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 16 Preispositionierung am Beispiel von Kosmetikmarken Quelle: Simon/Fassnacht (2009), S. 31. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 17 Verschiebung der Preissegmente (Beispiel: Röstkaffeemarkt) Quelle: Simon/Fassnacht (2009), S. 71. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 18 Idealtypische Preisposition Quelle: Simon/Fassnacht (2016), S. 48. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 19 Ebenen der Preispositionierung Quelle: Simon/Fassnacht (2009), S. 36. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 20 Fallbeispiel dm Discountstrategie und dm-Qualitätsmarken „Unsere dm-Markenprodukte sollen vor allem eins: Sie rundum glücklich machen! Deshalb ist es uns wichtig, mit unseren Eigenmarken wie Balea, dm Bio und alverde, besonders gute, besonders durchdachte und besonders nützliche Produkte anzubieten, die sich jeder leisten kann.“ dm Homepage (2019) Die meistverkauften Produkte bei den Qualitätsmarken Quelle: https://www.dm.de/dm-marken/dm-marken-produkte/, Abruf: 08.04.2019. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.1.2.2 Preismanagement und Strategien 21 Fallbeispiel dm dm-Qualitätsmarken und Markenversprechen Wie erreicht dm diese Vorteilspositon? Vor über 25 Jahren fiel der Startschuss: dm-drogerie markt brachte die erste dm-Marke ins Regal. Heute überzeugt dm täglich Zehntausende von Kunden mit seiner breiten Produktpalette von nunmehr 24 dm-Marken. Ob Körperpflege, Kosmetik, Hygieneartikel, Gesundheit, Haushalt, Baby, Textil, Foto oder Tier – mit rund 3.000 Produkten aus nahezu allen Sortimentsbereichen bleiben keine Wünsche offen. Jeden Monat dürfen sich die Kunden über Neuheiten dieser eigens für dm entwickelten dm-Marken freuen. Bei ihrer Entwicklung orientiert sich dm an der Qualität des Marktführers im Sortiment – ist aber im Preis rund 30 Prozent günstiger. Und das ist nicht alles: Produziert werden die dm-Marken nach modernsten technischen Standards. Ein großes Plus für den Kunden, denn die Herstellungsverfahren, Inhaltsstoffe und Verpackungen unterliegen regelmäßigen Kontrollen. Das garantiert Qualität auf höchstem Niveau. Belohnt wird das Preis-Leistungs- Verhältnis von unabhängigen Testinstituten wie Öko-Test und Stiftung Warentest: Hier dürfen sich die dm- Marken immer wieder über sehr gute und gute Ergebnisse freuen. Die Auszeichnungen finden sich dann auf den Produkten. Quelle: http://www.dm.de, Abruf: 08.04.2019. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
Allgemeines 22 Gliederung 12. Sitzung 4 Marketing-Instrumente 4.1 Preispolitik 4.1.1 Preistheorie 4.1.1.1 Preismechanismus, Marktgleichgewicht und wirksamer Wettbewerb Fallbeispiel: Zinn und Rohöl 4.1.1.2 Preis-Absatz-Funktion und Cournotscher Punkt 4.1.2 Preismanagement und Strategien Fallbeispiel: dm-drogerie markt 4.2 Produkt- und Sortimentspolitik 4.2.1 Produktpolitik 4.2.1.1 Grundüberlegungen der Produktpolitik 4.2.1.2 Einführung neuer Produkte (Innovationen) 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 4.2.2 Sortimentspolitik ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.1 Grundüberlegungen der Produktpolitik 23 Grundlegende Typologisierung von Produkten Produkttypen Sachgüter Dienstleistungen Konsumtive Investive Konsumgüter Industriegüter Dienstleistungen Dienstleistungen Produkte im Kontinuierlich erstellte Industrielle Verbrauchsgüter Produktgeschäft Dienstleistungen im Rahmen Dienstleistungen einer Mitgliedschaft Gebrauchsgüter Anlagengeschäft Kontinuierlich erstellte Rein investive Systemgeschäft Dienstleistungen ohne Dienstleistungen formale Beziehung Zuliefergeschäft gelegentlich erstellte Dienstleistungen im Rahmen einer Mitgliedschaft gelegentlich erstellte Dienstleistungen ohne formale Beziehung Quelle: Homburg (2017), S. 168. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.2 Einführung neuer Produkte (Innovationen) 24 Phasen und ausgewählte Instrumente innerhalb von Innovationsprozessen Bezug zu PETER DRUCKER: Marketing und Innovation als unternehmerische Ideengewinnung und -konkretisierung Aufgabe! (Kreativitätstechniken, Conjoint-Analyse, Quality Function Deployment, Lead User-Ansatz) Management des Innovations- Konzeptdefinition prozesses (Checklisten, Positionierungsmodelle) (Target Costing, Schnittstellen- management, Methoden zur Konzeptbewertung und -selektion Beschleunigung (Checklisten, Scoringmodelle/Nutzwertanalysen, des Innovations- Konzepttests, Testmärkte, Testmarktalternativen, prozesses, Investitionsrechnung Ablaufplanung (z.B. mittels Netzplantechnik)) Markteinführung neuer Produkte (Adoptions- und Diffusionsmodelle, Markteinführungsstrategie) Quelle: Homburg (2017), S. 170. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 25 Kernelemente der Diffusionsforschung Die Diffusionsforschung befasst sich mit dem Adoptionsprozess (I) und dem Diffusionsprozess (II). Sie untersucht, wie Individuen im Markt Neuerungen übernehmen (Adoption) und zu welchem Zeitpunkt diese von verschiedenen Personen übernommen werden (Diffusion). Die Diffusion untersucht somit die Ausbreitung einer Innovation im Markt als einem sozialen System. Während die Adoptionsforschung primär die intrapersonellen Determinanten der Adoption analysiert, stehen im Rahmen der Diffusionsforschung die interpersonellen Determinanten der zeitlichen Marktausbreitung einer Innovation im Vordergrund. Praxisbeispiel: Neueinführung von iPhone, iPad und iMac durch Apple und CEO Steve Job! ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 26 Einflussfaktoren und Phasen im Adoptionsprozess Adoptionsprozess bei neuen Produkten Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 451. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 27 Einflussfaktoren und Phasen im Adoptionsprozess Der Adoptionsprozess (1) Im Rahmen der Adoptionsforschung werden der Übernahmeprozess und seine Einflussfaktoren auf Individualebene untersucht. Der Adoptionsprozess umfasst in seiner idealtypischen Form fünf Phasen, die durch generalisierbare Verhaltensmuster gekennzeichnet sind. Man unterscheidet die Aufmerksamkeitsphase (awareness-stage) Interessenphase (interest-stage) Bewertungsphase (evaluation-stage) Versuchsphase (trial-stage) und Übernahmephase (adoption-stage). ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 28 Einflussfaktoren und Phasen im Adoptionsprozess Der Adoptionsprozess (2) In der Aufmerksamkeitsphase nehmen die Adopter zum ersten Mal die Existenz eines neuen Leistungsangebotes wahr. Dieser Kontakt ist häufig noch nicht sehr intensiv, zudem ist das vermittelte Informationsvolumen zunächst relativ gering. Aufgrund der empfangenen Stimuli mutmaßt der potentielle Adopter, inwieweit die Innovation für seine Situation verwendbar erscheint. Er tritt idealtypischer Weise in die Interessenphase ein, um für das anstehende Entscheidungsproblem eine befriedigende Informationsgrundlage zu entwickeln. In der Bewertungsphase wird das gewonnene Material analysiert, und es kommt zu einer Urteilsbildung, inwieweit die Neuerung zur individuellen Bedürfnisbefriedigung beiträgt. Eine positive Bewertung veranlasst das Individuum, seine gedanklichen Hypothesen und Eindrücke am Objekt testen zu wollen. Das Resultat der Versuchsphase gibt Auskunft darüber, ob das Produkt zur Zielerreichung bzw. Bedürfnisbefriedigung geeignet ist. Anderenfalls ist eine Revidierung der formulierten Thesen erforderlich. Die Adoption in der Übernahmephase erfolgt somit erst dann, wenn der Käufer seine Entscheidung als genügend fundiert betrachtet. Die Adoption wird dabei in der klassischen Diffusionstheorie mit dem Kaufakt gleichgesetzt. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 29 Einflussfaktoren und Phasen im Adoptionsprozess Der Adoptionsprozess (3) Der Kern der Adoptionsforschung ist in der Frage zu sehen, warum bestimmte Adoptionseinheiten den individuellen Adoptionsprozess schneller beenden als andere. In den Anfängen der Adoptions- und Diffusionsforschung ging man davon aus, dass die Frage nach der zeitlichen Übernahme durch rein endogene Faktoren gesteuert würde. Jüngere Untersuchungen zeigen jedoch, dass es eines situativen Ansatzes zur Erklärung von Adoptionsprozessen bedarf und somit auch exogene Einflussfaktoren beachtet werden müssen. Als unmittelbar auf den Adoptionsprozess einwirkende Faktoren unterscheiden wir: adopterspezifische, personenbezogene Faktoren, Umweltspezifische, gesellschaftsbezogene Faktoren und leistungsangebotsspezifische, produktbezogene Faktoren. Quelle: Backhaus (1997), S. 594. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 30 Einflussfaktoren und Phasen im Adoptionsprozess Der Adoptionsprozess (4) Die leistungsangebotsspezifischen Faktoren nehmen im Adoptionsprozess eine besondere Stellung ein, da die Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten von Produktinnovationen als bestimmend dafür angesehen werden, in welchem Ausmaß sie bei den Adoptionseinheiten eine Verhaltensänderung erforderlich machen. Folgende, auf Rogers zurückgehende, Klassifikation subjektiv wahrgenommener Produktattribute hat sich in der Adoptionsforschung durchgesetzt: Relativer Vorteil (relative advantage) Kompatibilität (compatibility), Komplexität (complexity), Erprobbarkeit (triability) und Kommunizierbarkeit (observability). Quelle: Backhaus (1997), S. 595. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 31 Verlauf der Diffusionskurve Kategorien von Adoptern auf der Grundlage relativer Übernahmezeitpunkte von Innovationen Youtube: Diffusion of Innovation Theory: The Adoption Curve vom 02.04.2015, 3.33 Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 452. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 32 Der Diffusionsprozess (1) Die graphische Darstellung zeigt den idealtypischen glockenförmigen Verlauf der Adoptionskurve, die einer Normalverteilung folgt. Darauf aufbauend können fünf Adopterkategorien gebildet werden: Innovatoren: Sie sind wagemutig, weichen gerne von bestehenden Normen und Verhaltensweisen ab. Sind neugierig und lieben das Unbekannte. Frühe Adopter: Sie besitzen ein hohes Maß an Kreativität, Mobilität und Informiertheit und sind leistungsbewusst. Frühe Mehrheit: Sie lassen sich von den frühen Adoptern leiten, wenn Risiken abzuschätzen sind und das Produkt erprobt ist. Späte Mehrheit: Sie reagieren auf den sozialen Kaufdruck und bereits existierende Kaufnormen. Nachzügler: Sie reagieren erst, wenn es nicht mehr anders geht. Quelle: Rogers (2003), S. 279 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 33 Der Diffusionsprozess (2) Der Diffusionsverlauf wird maßgeblich durch die Kommunikationsprozesse zwischen den Mitgliedern eines sozialen Systems beeinflusst. Es findet ein zweistufiger Kommunikationsprozess statt, in dem die Meinungsführer (Innovatoren und Frühadopter) die zentrale Rolle spielen. Im mehrstufigen Kommunikationsprozess wirken Massenkommunikation (Einführungswerbung) und persönliche Kommunikation (vor allem Meinungsführer/ Diffusionsagenten wie der Handel) zusammen. Meinungsführer sind im Allgemeinen sozial besonders gut integriert. Sie verfügen über viele persönliche Beziehungen zu anderen Konsumenten. Deshalb bilden sie die Brückenköpfe bei der Ausbreitung eines neuen Produktes. Eine Erklärung für die Bedeutung der Meinungsführer im Diffusionsprozess liegt darin, dass das wahrgenommene Kaufrisiko bzw. die Unsicherheit im Allgemeinen hoch ist, und damit auch das Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation. Deshalb hängt es maßgeblich vom Verhalten der Meinungsführer ab, ob und wie schnell sich ein Produkt im Markt durchsetzt. Quelle: Rogers (2003), S. 279 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.1.3 Adoptions- und Diffusionstheorie 34 Schema zum Kommunikationsfluss beim Diffusionsprozess Mehrstufige Kommunikation Hersteller Massenkommunikation Meinungsführer Innovator Handel persönliche Konsument Konsument Konsument Konsument Kommunikation Quelle: in Anlehnung an Kroeber-Riel/Gröppel-Klein (2013), S. 737 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.2.2 Sortimentspolitik 35 Programmpolitische Entscheidungsalternativen Sortimentsbreite Vertikale Vorwärts- Beibehaltung Ausweitung (Diversifizierung) Diversifizierung integration Sortimentstiefe Sorti- (Produktdifferen- Horizontale Diversifizierung Rückwärts- zierung) integration ments- Laterale Diversifizierung politi- Gewichtsver- lagerung Wie wirken sich die sche Strukturverän- derung sortimentspolitischen Entscheidung auf die Wachstumsstrategien in der Alter- Produktvariation Ansoff-Matrix aus? Sortimentsbreite Diskutieren Sie die (Gattungsspezialisierung) nativen Zusammenhänge am Beispiel von dm drogeriemarkt Sortimentstiefe (www.dm.de /dm Einengung mitgefragt ... dm Sortiment) Änderung (Produktspezialisierung; (Elimination) Standardisierung) Quelle: in Anlehnung an Busse v. Colbe, W./Hammann, P./Laßmann, G.(1992), S. 152; Kleinaltenkamp/Saab (2009): Technischer Vertrieb, S. 84. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
Allgemeines 36 Gliederung 4 Marketing-Instrumente 4.3 Distributionspolitik 4.3.1 Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik 4.3.2 Gestaltung der Absatzwege/Vertriebssysteme 4.3.3 Gestaltung logistischer Systeme 4.4 Kommunikationspolitik 4.4.1 Instrumente der Kommunikationspolitik 4.4.2 Kommunikationsstrategien, soziale Medien und Wertschöpfungsnetzwerke ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
Marketing-Instrumente 4.3.1 Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik 37 Distributionslogistik bei dm Das neue dm-Verteilzentrum Wustermark geht 2020 in Betrieb. Durch einen hohen Automatisierungsgrad werden Waren direkt aus dem Hochregallager Youtube: depalettiert, von 7 Robotern kommissioniert und anschließend manuell von Arbeiten im neuen dm- Mitarbeitern vervollständigt. Das VZ Wustermark beliefert dm-Märkte im Verteilzentrum Norden und Osten Deutschlands. Die Aufgaben im dm-Verteilzentrum sind so Wustermark vom vielfältig wie die insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter selbst: Neben 16.10.2019, 2.55 Wareneingang, Warenwirtschaft und Logistik ist besonders die Kommissionierung der Artikel ein wichtiger Bereich. Logistiktechniker sind im dm-Verteilzentrum für die Instandhaltung und Reparaturen im Einsatz. Youtube: Heute ist dm mitgefragt? im dm Verteilzentrum zu Gast. Kommissionieren, Wir finden heraus, wie Kommissionierer und Lageristen lagern & ausliefern: dm Produkte zusammenstellen und wie diese dann in die Heute im dm einzelnen dm Filialen kommen. Wenn dm Filialen Verteilzentrum - dm Produkte aus dem dm Sortiment bestellen, stellen mitgefragt? Folge 5 Kommissionierer und Lageristen die Ware zusammen und vom 30.05.2012, 5.40 verteilen sie auf die einzelnen dm Drogerie Märkte. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.3.1 Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik 38 Definition und Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik: Die Distributionspolitik bezieht sich auf die Gesamtheit aller Entscheidungen und Handlungen, welche die Verteilung (engl.: distribution) von materiellen und/oder immateriellen Leistungen vom Hersteller zum Endkäufer und damit von der Produktion zur Konsumtion bzw. gewerblichen Verwendung betreffen. Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 579. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.3.1 Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik 39 Definition und Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik: Distributionspolitische Ableitung von Strategien System der Absatzkanäle/ Logistische Systeme Absatzwege Umfasst alle Entscheidungen, welche Umfassen rechtl., ökonom. und die physische Übermittlung einer kommunikativ-soziale Beziehungen Leistung vom Hersteller zum aller am Distributionsprozess Endkäufer sowie den damit beteiligten Personen bzw. zusammenhängenden Institutionen. Informationsfluss betreffen. Hersteller Absatzmittler rechtl. und wirtschaftl. selbständige Raum- und Organe, die im Distributionsprozess Zeitüberbrückungs- absatzpol. Instrumente eigenständig funktion durch Transport einsetzen Absatzhelfer und Lagerung, Rechtl. selbständige Organe, jedoch Auftragsabwicklung und eher unterstützende Funktion Auslieferung. Endkäufer Beide Systeme stehen in einem engen Zusammenhang und müssen simultan berücksichtigt werden, um die Effizienz des Gesamtsystems zu maximieren. Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 578 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.3.2 Gestaltung der Absatzwege/Vertriebssysteme 40 Direkte und indirekte Vertriebswege - Mehrkanalvertrieb bei Adidas Wie Adidas Nike und den Handel ärgert (April 2017) Der neue Adidas-Chef Kaspar Rorsted will den Online-Handel massiv ausbauen - zum Leidwesen vieler lokaler Sporthändler. Und in den USA wird ein Adidas-Klassiker zum meistverkauften Sneaker. Der neue Adidas-Chef Kasper Rorsted hat ein Unternehmen in Topform übernommen und muss nun eigene Akzente setzen. Seine Pläne für einen massiven Ausbau des Onlinehandels sorgen beim deutschen Sportfachhandel jedoch zunehmend für Verärgerung. Händler befürchten große Umsatzeinbußen und fordern von Adidas ein faires Miteinander, das den Interessen des Sportfachhandels in Deutschland ausreichend Rechnung trägt. ...... Der neue Adidas-Chef Kasper Rorsted hatte vor kurzem angekündigt, den Online-Umsatz von derzeit einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2020 auf vier Milliarden Euro erhöhen zu wollen. Der VDS, in dem 2500 Sportfachgeschäfte zusammengeschlossen sind, sieht derzeit vor allem die beiden großen Sport-Einkaufsverbünde Intersport und Sport2000 gefordert. Die Einzelhändler erwarteten, dass die beiden Verbünde mit Adidas in einer "Kontaktoffensive einzelhandelsfreundliche Regelungen" aushandelten, sagte VDS-Sprecher Thürl. Händler beklagten etwa, sie erhielten erst Wochen nach dem Verkaufsstart im Adidas-Onlineshop begehrte Waren vom Konzern für den eigenen Verkauf. Von Intersport und Sport2000 war am Montag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Fokus auf junge Kunden Adidas-Chef Rorsted hatte den Ausbau des Onlinegeschäfts vor allem mit dem Einkaufsverhalten junger Kunden begründet. Die Frage beim Onlinegeschäft sei, wo kauften Konsumenten die Adidas-Produkte ein. Keine Frage sei für ihn hingegen, ob sich dadurch Konflikte zwischen verschiedenen Handelspartnern ergäben, hatte er seinerzeit betont. Eine Adidas-Sprecherin betonte nun am Montag, der Sportfachhandel sei für Adidas ein wichtiger Partner, mit dem man eng zusammenarbeite. Den Vorwurf, Adidas benachteilige kleinere Fachhändler, wies sie zurück. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.3.2 Gestaltung der Absatzwege/Vertriebssysteme 41 Direkte und indirekte Vertriebswege - Mehrkanalvertrieb bei Adidas Quelle: Meffert/Burmann/Kirchge org/Eisenbeiß (2019), S. 595. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.3.3 Gestaltung logistischer Systeme 42 Funktionale Abgrenzung von Logistiksystemen nach den Inhalten von Logistikaufgaben Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg (2015), S. 556. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
Allgemeines 43 Gliederung 4 Marketing-Instrumente 4.3 Distributionspolitik 4.3.1 Entscheidungstatbestände der Distributionspolitik 4.3.2 Gestaltung der Absatzwege/Vertriebssysteme 4.3.3 Gestaltung logistischer Systeme 4.4 Kommunikationspolitik 4.4.1 Instrumente der Kommunikationspolitik 4.4.2 Kommunikationsstrategien, soziale Medien und Wertschöpfungsnetzwerke ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.4.1 Instrumente der Kommunikationspolitik 44 Einsatz der Kommunikationsinstrumente Klassische Werbung Online-Kommunikation Direkt-Kommunikation Youtube: KOMMUNIKATIONSPOLITIK Public Relation (PR) - Was ist eigentlich...? vom 16.01.2018, 4.56 Verkaufsförderung Messen und Ausstellungen Event Marketing Sponsoring Product Placement In-Game Advertising Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 655-784. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.4.1 Instrumente der Kommunikationspolitik 45 Budgetverteilung auf die verschiedenen Kommunikationsinstrumente in Deutschland Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg/Eisenbeiß (2019), S. 651. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.4.2 Kommunikationsstrategien, soziale Medien und Wertschöpfungsnetzwerke 46 Marketing in der digitalen Welt Unternehmen sollten die Digitalisierung als Chance begreifen und sich als flexible, am Kunden ausgerichtete Netzwerke organisieren. Sie müssen Strukturen und Prozesse komplett neu gestalten und ihr Marketing reformieren. • Die Digitalisierung stellt die Grundpfeiler unserer Konsumgesellschaft infrage. Sie verändert die Art und Weise, wie, wann, und wo Kunden über Produkte und Dienstleistungen reden und sich darüber informieren – nämlich durch Onlinebewertungen und soziale Netzwerke. Durch Smartphones und virtuelle Geschäfte schafft sie neue Einkaufsgewohnheiten. Und sie erzeugt neue Lösungen für eine Vielzahl von Kundenproblemen, beispielsweise Musik über Streaming-Dienste und selbstfahrende Autos. In der digitalen Gesellschaft dominieren Unternehmen, die sich darauf eingestellt haben. Unter den zehn wertvollsten Marken der Welt finden sich laut der Rangliste von Interbrand (Rangliste 2013) sieben Technologiekonzerne, wie Apple, Google, IBM und Microsoft. • Diese Unternehmen sind nicht so erfolgreich, weil sie digitale statt materielle Produkte anbieten, sondern weil sie das Konzept der marktorientierten Unternehmensführung zur Leitmaxime erklärt haben. Dabei haben sie das klassische Modell an die Anforderungen des digitalen Zeitalters angepasst, das sich durch selbstbewusste Kunden, hohe Dynamik und Transparenz auszeichnet. Die Marktführer lehren uns, das der Schlüssel zum Erfolg in einem Führungsverständnis liegt, das sich ganz am Kunden ausrichtet und die Organisation als ein marktorientiertes Wertschöpfungsnetzwerk begreift. • Ein marktorientiertes Wertschöpfungsnetzwerk baut auf folgenden Überlegungen auf: Unternehmen können Verbraucher nur dann von sich überzeugen, wenn sie ihnen einen hohen Nutzen bieten. Das kann auf drei Arten geschehen: über das Produkt, die Marke oder die Beziehung zum Unternehmen (Kundenbindungsprogramme). • Um auf dynamischen Kunden und deren Wünsche flexibel reagieren zu können, gilt es im digitalen Zeitalter, alle Strukturen und Prozesse, um diese drei Wertschöpfungsbereiche anzusiedeln. (siehe Grafik nächste Folie) Quelle: Henning-Thurau et al. (2014), S. 35 ff. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.4.2 Kommunikationsstrategien, soziale Medien und Wertschöpfungsnetzwerke 47 Das marktorientierte Wertschöpfungsnetzwerk Moderne Unternehmen haben sich ganz auf die digitale Wirtschaft eingestellt. Sie organisieren sich als flexible Wertschöpfungsnetzwerke, die sich an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Dabei weisen sie drei zentrale Elemente auf: 1. einen Management-Hub aus Kunden-, Produkt- und Markenmanagement; 2. die teilweise oder komplett ausgelagerten weiteren Wertschöpfungsfunktionen; 3. interne oder externe Wertschöpfungspartner, unter denen der Kunden eine herausragende Stellung einnimmt. Quelle: Henning-Thurau et al. (2014), S. 39. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 4.4.2 Kommunikationsstrategien, soziale Medien und Wertschöpfungsnetzwerke 48 Schneller Blick ins Internet Bevor deutsche Verbraucher eine Kaufentscheidung fällen, informieren sie sich in vielen Fällen im Internet über die Vor- und Nachteile einzelner Produkte. Sie ziehen Bewertungsportale zurate, befragen ihr soziales Netzwerk und vergleichen die Preise in verschiedenen Onlineshops. Die Grafik zeigt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von mehr als 2500 deutschen Internetnutzern aus dem Jahr 2014, bei der Forscher über 3700 Einkäufe analysiert haben. Sie listet den Anteil aller Käufer auf, bei denen die für die Kaufentscheidung wichtigsten Informationen aus digitalen Quellen kamen, unterteilt nach Branchen. Quelle: Henning-Thurau et al. (2014), S. 41. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
4 Marketing-Instrumente 49 Literaturquellen zu Kapitel 4 Backhaus, K. (1997): Industriegütermarketing, 5. Aufl., Vahlen, München. Henning-Thurau, T.; Esche, J.; Wege, E. (2014): Marketing in der digitalen Welt, Harvard Business Manager, 36. Jg. (9), S. 34-43. Homburg, C. (2017): Grundlagen des Marketingmanagements, 5. Aufl., Gabler, Wiesbaden. Kroeber-Riel, W.; Gröppel-Klein, A. (2013): Konsumentenverhalten, 10. Aufl., Vahlen, München. Meffert, H.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M. (2015): Marketing – Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung: Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele, 12. Aufl., Gabler, Wiesbaden. Meffert, H.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M.; Eisenbeiß, M. (2019): Marketing – Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung: Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele, 13. Aufl., Gabler, Wiesbaden. Meyer, M. (1995): Ökonomische Organisation der Industrie: Netzwerkarrangements zwischen Markt und Unternehmung, Gabler, Wiesbaden. Simon, H.; Fassnacht, M. (2009): Preismanagement, Strategie – Analyse – Entscheidung – Umsetzung, 3. Aufl., Gabler, Wiesbaden, S. 34-40. Simon, H.; Fassnacht, M. (2016): Preismanagement, Strategie – Analyse – Entscheidung – Umsetzung, 4. Aufl., Gabler, Wiesbaden, S. 1-50. Vanberg, V. (2011): Hayek Lesebuch, Mohr Siebeck, Tübingen, S. 143-156. ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
50 About the Purpose of Live and Love Wenn der Klausurstress hoch ist vielleicht zwischendurch auf dieses Youtube- Video schauen und entspannen! Youtube: Die 7 schönsten Zitate, die du kennen solltest! vom 22.10.2015 ARKETING ÜRZBURG Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
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