VORTRAGENDE DI Susanne Formanek - Geschäftsführerin der GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations-GmbH - auf Natur im Garten
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VORTRAGENDE DI Susanne Formanek Geschäftsführerin der GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations-GmbH COOL TOWN - Naturbasierte Lösungen für Gebäude und Städte im Zuge des Klimawandels Der Vortrag präsentiert die klimatischen Effekte der Bauwerksbegrünung sowie die Nutzen auf Ge- bäudeebene. Ein Überblick über die Grundlagen der Bauwerksbegrünung informiert über Formen der Dach- und Vertikalbegrünung und der jeweiligen Eigenschaften und Anforderungen. Auf die zeitge- mäße Kombination von Dachbegrünung und erneuerbare Energien (Photovoltaik) wird eingegangen und eine Übersicht über die Vorgaben und Fördermodelle von Städten erläutert. Die Vorstellung von Simulationsmethoden des Mikroklimas (stadtklimatischer Effekte), z. B. Greenpass, und von Refe- renzprojekten präsentieren die wichtigen Funktionen von Gebäudebegrünungen. Personen-Kurzbeschreibung: Susanne Formanek ist Absolventin der Universität für Bodenkultur in Wien im Bereich Holzwirtschaft. Als internationale Projektmanagerin leitete sie zuletzt den Green Building Cluster in Niederösterreich und hatte einen Sitz im niederösterreichischen Klima- und Energieprogramm. Seit 2011 konzentriert sich Formanek auf nachhaltiges Bauen mit Fokus auf Energieeffizienz und Klimawandelanpassungs- maßnahmen. Dazu gründete sie gemeinsam mit Vera Enzi das Innovationslabor GRÜNSTATTGRAU, das Bauwerksbegrünung als Gebäudeoptimierung forciert und als DAS Kompetenzzentrum für Ge- bäudebegrünung gilt. Sie ist Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums und seit 2017 Präsidentin vom IBO, dem Österreichischen Institut für Baubiologie und –ökologie. Kontakt: GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations-GmbH Favoritenstraße 50 A-1040 Wien office@gruenstattgrau.at www.gruenstattgrau.at
VORTRAGENDE DI Christian Oberbichler Gewerblicher Geschäftsführer der Dachgrün GmbH © Grünstattgrau Pflege und Wartung von Dachbegrünungen - Erfahrungen aus der Praxis Ein Gründach ist ein Sonderstandort, der vom Menschen geschaffen ist, und eine sorgfältige Planung sowie solide und präzise Bauausführung, Einsatz hochwertiger Materialien und einer angepassten Pflege und Wartung notwendig macht. Begrünte Dächer können die vorgesehene Funktion nur dann nachhaltig erfüllen, wenn die Vegetation fachgerecht gepflegt und die technischen Einrichtungen re- gelmäßig gewartet werden. Die rechtzeitige Durchführung dieser Maßnahmen setzt eine regelmäßige Überprüfung des Daches voraus. Für die fachgerechte Gründachpflege braucht es Handarbeit von qualifizierten Fachkräften bzw. engagierten EigentümerInnen und NutzerInnen. Zahlreiche Informatio- nen, nützliche Hinweise und Tipps zur optimalen Pflege und Wartung aus der Praxis werden in die- sem Vortrag weitergegeben. Personen-Kurzbeschreibung: Christian Oberbichler studierte in Wien an der Universität für Bodenkultur, der Technischen Universi- tät und am Juridicum. Er ist DI der Landschaftsplanung und diplomierter Umwelttechniker und Univ. Lektor an der Universität für Bodenkultur Wien. Der Gesellschafter und Gewerberechtlicher Ge- schäftsführer der Fa. Dachgrün GmbH ist Begrünungsfachmann mit dem Schwerpunkt Dach– und Fassadenbegrünung. Seine Aufgaben umfassen Beratung, Vertrieb und Ausführung von Bauwerks- begrünungen. Des Weiteren ist er 2. Vorstandsvorsitzender des Verbandes für Bauwerksbegrünung und in dieser Funktion Mitbegründer und Aufsichtsrat der GRÜNSTATTGRAU GmbH sowie Mitglied des Normenausschusses zur Erstellung der ÖNORMEN L1131 und L1136. Kontakt: Dachgrün GmbH Ottakringerstraße 180/22 A-1160 Wien oberbichler@dachgruen.at www.dachgruen.at
VORTRAGENDE Thorwald Brandwein Inhaber Thorwald Brandwein Fassadenbegrünung Fassaden erfolgreich und nützlich begrünen Fassadenbegrünungen haben schon sehr lange Tradition und gewinnen im Zuge der Klimaverände- rung wieder an Bedeutung. Ein Überblick über die verschiedenen Typen hilft bei Planungsprozessen und zeigt die Vor- sowie Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten auf. Auch für herausfordernde Begrünungen werden Lösungen präsentiert. Zahlreiche praxisnahe Beispiele motivieren, vermehrt Grüne Fassaden zu verwirklichen. Das wichtige Thema Pflege unterstützt beim nachhaltigen Gedei- hen der vertikalen Grünoasen. Personen-Kurzbeschreibung: Thorwald Brandwein gründete 1986 eine Firma für Gebäudebegrünungen (Dach und Fassade). Diese spezialisierte sich sehr bald auf Fassadenbegrünung. Aktuell fertigt die Firma flächige Kletter- hilfen aus Verbundwerkstoffen (Marke Polygrün) zur funktionalen und nachhaltigen Begrünungen mit Kletterpflanzen. T. Brandwein ist in Fachkreisen nicht nur aufgrund seiner innovativen Kletterhilfen und Befestigungsmittel, sondern auch durch Beiträge zur Fachliteratur und als aktives Mitglied von Arbeitsgruppen der FLL e.V. und des BuGG e.V. (Bundesverband Gebäudegrün) im Bereich Fassa- denbegrünung bekannt. Kontakt: Thorwald Brandwein Fassadenbegrünung Heerstraße 70 D-53894 Mechernich brandwein@biotekt.de www.biotekt.de www.fassadenbegrünung-polygrün.de
VORTRAGENDE Ing. Stefan Streicher Natur im Garten Service GmbH Klimafitte Parkplätze – durch Entsiegelung der sommerlichen Hitze entgegensteuern Nicht nur öffentliche Grünflächen mit Bäumen, Sträuchern und Staudenbeeten sowie Rasenanlagen wirken gegen den sommerlichen Hitzestau. Auch offenporige und sickerfähige Befestigungen leisten einen wertvollen Beitrag zur Reduktion der Hitzeinseln in Städten sowie Ballungszentren und steigern den Wohnkomfort der dort lebenden Menschen. Im Forschungsprojekt „Klimafitte Parkplätze - durch Entsiegelung der sommerlichen Hitze entgegensteuern“ sollen unterschiedliche, in der Praxis gängige Oberflächenbefestigungen, auf ihre ökologische Leistung überprüft werden. Ziel ist die Schaffung von Grundlagen für ökologisch vertretbare und qualitativ hochwertige Abstellflächen und die Implemen- tierung von ökologisch vertretbaren Systemen in Wohnbauprojekte. So kann dem Trend der Versie- gelung sowie der Überhitzung von Städten entgegen gewirkt werden. Im Vortrag werden erste Zwi- schenergebnisse präsentiert. Personen-Kurzbeschreibung: Stefan Streicher absolvierte die HBLfA für Gartenbau Schönbrunn und den Universitätslehrgang zum akademischen Experten für Gartentherapie. Seit 2012 arbeitet er für die nachhaltige Aktion „Natur im Garten“. Sein Wissen gibt er als Referent in Vorträgen, Seminaren und Workshops zu unterschied- lichen ökologischen Gartenthemen weiter. Weitere Hauptaufgaben sind die Betreuung der Auszeich- nung von Gartenprodukte mit dem „Natur im Garten“ Gütesiegel und die Begleitung von Organisatio- nen auf nationaler und internationaler Ebene, welche mit der „Natur im Garten“ Marke arbeiten. Kontakt: „Natur im Garten“ Service GmbH Am Wasserpark 1 A-3430 Tulln stefan.streicher@naturimgarten.at www.naturimgarten.at
VORTRAGENDE Leopold Spitzbart Stadtrat für Stadtplanung und Stadtentwicklung und Umweltgemeinderat der Stadtgemeinde Klosterneuburg Praxiserfahrungen Stadtgemeinde Klosterneuburg Die Stadtgemeinde Klosterneuburg ist seit 2015 „Natur im Garten“ Gemeinde. In dieser Zeit hat Klosterneuburg viel Erfahrung im Bereich der ökologischen Grünraumpflege gesammelt. Der Vortrag berichtet über Erfolge aber auch über Schwierigkeiten auf diesem Weg. Viele Projekte, wie zum Bei- spiel die Essbare Stadt, Naschgärten Bienenweiden, das 1.000-Bäume-Programm oder der Gene- rationenwald werden präsentiert. Insbesondere die Kommunikation der Maßnahmen an die Bevölke- rung ist im urbanen Bereich oft eine Herausforderung. Personen-Kurzbeschreibung: Gärtnermeister Leopold Spitzbart ist Absolvent der Gartenbaufachschule Langenlois und führt seit 1992 den elterlichen Gartenbaubetrieb in Klosterneuburg. Seit 2010 ist er Mitglied des Klosterneubur- ger Gemeinderates. 2013 übernahm Spitzbart die Funktion des Umweltgemeinderates. Viele Projekte im Bereich der ökologischen Grünraumpflege wurden seither von ihm initiiert und umgesetzt. Im Juni 2019 wurde Spitzbart zum Stadtrat für Stadtplanung und Stadtentwicklung gewählt, um hier speziell das Thema Anpassung an den Klimawandel einzubringen. Kontakt: Stadtgemeinde Klosterneuburg Rathausplatz 1 A-3400 Klosterneuburg poldi.spitzbart@aon.at www.klosterneuburg.at
VORTRAGENDE Elisabeth Zottl-Paulischin Geschäftsführende Gemeinderätin der Marktgemeinde Enzesfeld-Lindabrunn Anlage und Pflege von Blumenwiesen Zwei Blühflächen in der Gemeinde werden präsentieren, die vor ca. fünf Jahren angelegt wurden. Die Anlage solcher Flächen ist nicht schwierig, jedoch ist Geduld und eine andere Betrachtungsweise notwendig. Das Geld für einen rigorosen Bodenaustausch war nicht vorhanden, deshalb wurde ganz einfach der Versuch unternommen mit der vorhandenen Ackererde auszukommen. Das Saatgut kam von REWISA. Wichtiges Thema ist auch die Mahd: Die Flächen werden nur 2x in der Saison gemäht, März und Ende August. Die Pflanzen bleiben mit den Samenständen über den Winter stehen. Das Beispiel Industriegelände Ared-Park zeigt, dass auch eine vorhandene Wiese stehen gelassen und in eine Blumenwiese umgewandelt werden kann. Die Blühflächen in der Gemeinde wurden im Jahr 2019 erweitert. Bewerbung und Information ist ein wichtiges Instrument für die Akzeptanz in der Be- völkerung. Personen-Kurzbeschreibung: Frau Zottl-Paulischin ist in Puchberg am Schneeberg sehr naturverbunden aufgewachsen. Als Ge- meinderätin war ihr von Anbeginn ein „zurück zur Natur“ sehr wichtig. Unterstützt durch die vielen Aktionen von „Natur im Garten“ hat sie sich in den letzten 10 Jahren wieder vermehrt mit Naturthe- men beschäftigt. Sie möchte in der Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und Veränderungen bewirken. „Für mich sind viele Dinge einfach, wir verkomplizieren sie heute sehr.“ ist ihre Sichtweise für Herausforderungen. Kontakt: Marktgemeinde Enzesfeld-Lindabrunn Hauptstraße 12 A-2551 Enzesfeld-Lindabrunn elisabeth.zottl-paulischin@liste-schneider.at www.enzesfeld-lindabrunn.at
VORTRAGENDE DI (FH) Rainer Handlfinger Bürgermeister der Marktgemeinde Ober-Grafendorf Erosions- & Starkregenmanagement Immer häufiger werdende Starkregenereignisse, aber auch immer trockenere Sommermonate sind für die Gemeinden keine Neuigkeit. Der Klimawandel ist in den niederösterreichischen Gemeinden ange- kommen. Die Landwirtschaft hat im Anbau hohe Verluste zu verbuchen und die Gemeinden müssen ein paar Tage nach einem Starkregenereignis bereits wieder die Rabatte gießen fahren. Wie die Ge- meinden darauf reagieren ist sehr unterschiedlich. Eines ist jedenfalls klar: Es müssen Maßnahmen getroffen werden. Die Gemeinde Ober-Grafendorf hat hier einige Überlegungen bereits in die Umset- zung gebracht, sei es im Siedlungsstraßenbau oder bei der Erosion im landwirtschaftlichen Bereich. Personen-Kurzbeschreibung: Hr. Handlfinger ist seit 2000 Gemeinderat in Ober-Grafendorf und seit 2010 Bürgermeister. Des Wei- teren engagiert er sich als Vorstandsmitglied in Climate Alliance/Klimabündnis Europa, Frankfurt am Main, Deutschland, und im Regionalmanagement NÖ – NÖ Mitte sowie im Klimabündnis Österreich. Er hat die Gemeinde seit vielen Jahren motiviert und unterstützt bei zahlreichen Programmen und Projekten zum Thema nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Energieeffizienz teilzunehmen. Da- durch wurden wesentliche Schritte für den Weg zur nachhaltigen Gemeindeentwicklung umgesetzt. Kontakt: Marktgemeinde Ober-Grafendorf Hauptplatz 2 A-3200 Ober-Grafendorf gemeindeamt@ober-grafendorf.at https://gemeinde.ober-grafendorf.at
VORTRAGENDE Corinna Hölzel Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Die Pestizidfreie Kommune – eine Chance für Insekten und Artenvielfalt Der Pestizideinsatz in Deutschland ist kontinuierlich gestiegen, die Wirkstoffe sind intensiver gewor- den, Spritzreihen häufiger. Nicht nur in der Landwirtschaft werden Herbizide, Insektizide und Fungi- zide eingesetzt, sondern auch in Kommunen und Kleingärten. Aber Pestizide töten nicht nur uner- wünschte Pflanzen und Insekten. Sie schädigen auch Nützlinge wie Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer. Der hohe Pestizideinsatz ist ein Hauptgrund für das momentane Insektensterben. Pestizidein- satz in Städten und Gemeinden ist auch ein Risiko für die menschliche Gesundheit und für die Quali- tät von Boden und Wasser. Über 500 Kommunen nehmen seit einigen Jahren ihre Verantwortung für den Schutz von Bevölkerung und Umwelt war und verzichten freiwillig auf Pestizide. Der BUND möchte Kommunen motivieren, ihre Flächen naturnah und insektenfreundlich zu gestalten und gibt Tipps sowie Anregungen. Auf der Plattform werden Kommunen, die ganz oder teilweise auf Pestizide verzichten, dargestellt. Personen-Kurzbeschreibung: Corinna Hölzel ist Diplom-Psychologin. Seit 2015 arbeitet sie als Referentin für Pestizidpolitik beim BUND und leitet das Projekt Pestizidfreie Kommunen. Bereits seit 2002 ist sie hauptberuflich im Umweltschutz engagiert und hat Expertise zu den Themen Landwirtschaft, Biodiversität und Nach- haltigkeit aufgebaut. Vor 12 Jahren startete sie als begeisterte Hobbyimkerin. Heute bewirtschaftet sie gemeinsam mit ihrem Mann rund 40 Völker. Kontakt: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Kaiserin-Augusta-Allee 5 D-10553 Berlin corinna.hoelzel@bund.net www.bund.net www.bund.net/pestizidfreie_kommune
VORTRAGENDE Henri Greil Institut für Bienenschutz, Julius Kühn-Institut (JKI) Bienenstadt Braunschweig - Forschungsmodellprojekt zur Wildbienenförderung in einer deutschen Großstadt Der Vortrag stellt Wildbienen und ihre Lebensansprüche vor und zeigt die Gefährdungsursachen für Wildbienen auf. Das Forschungsmodellprojekt „Bienenstadt Braunschweig“ untersucht die Wildbie- nenvorkommen im gesamten Stadtgebiet. Der Fachbereich Stadtgrün und Sport hat ca. 6 Millionen Euro zur Förderung der biologischen Vielfalt und für Klimaschutzmaßnahmen in der Stadt eingewor- ben. Durch eine Kooperation mit der Stadt Braunschweig können wir die Ausgestaltung der Maßnah- men und die nachfolgende Entwicklung wissenschaftlich begleiten. Dadurch sollen über das gesamte Stadtgebiet Grünflächen unter Berücksichtigung artspezifischer Lebensbedürfnisse von Wildbienen entwickelt sowie eine Vernetzung dieser Räume erreicht werden. Vorgestellt werden erste Erfassungs- ergebnisse der Wildbienenvorkommen im Stadtgebiet sowie die ersten Umsetzungsmaßnahmen. Personen-Kurzbeschreibung: Henri Greil hat Architektur und Bauingenieurwesen studiert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Landschaftsarchitektur der TU Braunschweig etablierte er das Thema »Habitecture – Archi- tekturen für Wildtiere« in Forschung und Lehre mit internationalen Symposien und eigenen Vorträgen. Er promovierte zum Thema der wildbienengerechten Gestaltung in Architektur- und Landschaftsarchi- tekturprojekten. Seit Oktober 2018 arbeitet er als Wissenschaftler am Institut für Bienenschutz des Julius Kühn-Instituts Braunschweig schwerpunktmäßig zu Fördermöglichkeiten von Wildbienen in urbanen und agrarischen Räumen. Kontakt: Institut für Bienenschutz Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Messeweg 11-12 D-38104 Braunschweig henri.greil@julius-kuehn.de www.julius-kuehn.de
VORTRAGENDE Christina Nagl, MSc. BirdLife Österreich Ausgezwitschert? Geht es unserer Vogelwelt an den Kragen? Was wäre ein Frühling ohne den Vogelgesang? Vogelfreunde locken die gefiederten Gäste mit gut gefüllten Futterhäuschen und Nistkästen in ihre Gärten. Nichtsdestotrotz trudeln immer mehr alar- mierende Berichte über rückläufige Bestandszahlen aus der Vogelwelt ein. Die Gründe für die Rück- gänge sind vielfältig. In welchem Zusammenhang steht die Abnahme der Insektenbiomasse mit den Bestandtrends einzelner Vogelarten? Der Einsatz von Insektiziden, Pestiziden bzw. häufige, mecha- nische Bearbeitungen von landwirtschaftlichen Flächen wirken sich direkt und indirekt auf die Nah- rungsgrundlage vieler Vogelarten aus. Medial wird immer wieder ein vorwurfsvoller Blick in die offene Agrarlandschaft geworfen. Ein Blick über den Gartenzaun offenbart allerdings mancherorts keine bessere Aussicht für unsere Insekten- und Vogelwelt! Die gute Nachricht ist: Der Weg zum summen- den und zwitschernden Grünraum ist einfach und jeder kann etwas dazu beitragen! Personen-Kurzbeschreibung: Punktlandung bei den Vögeln: die Faszination für die gefiederte Vogelwelt begann bereits im Kindes- alter mit drei Zwerghühnern im Garten. Neben und nach dem Zoologie-Studium sammelte Christina Nagl als freiberufliche Biologin Erfahrung bei ornithologischen Monitorings in den artenreichen Auwäl- dern der March-Thaya-Auen und Donau-Auen. Seit 2017 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbei- terin bei der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. Darüber hinaus gibt sie die Begeisterung für die Natur und deren Vielfalt als Rangerin im Nationalpark Donau-Auen und Naturvermittlerin im Bio- sphärenpark Wienerwald weiter, ganz nach dem Motto „Nur was wir kennen, sind wir auch bereit zu schützen.“. Kontakt: BirdLife Österreich Museumsplatz 1/10/8 A-1070 Wien christina.nagl@birdlife.at www.birdlife.at
VORTRAGENDE DI Paula Polak Inhaberin Ingenieurbüro für Landschaftsplanung © Konstantin Mikulitsch Wildstaudenproduktion – wichtig, wertvoll, kompliziert? Was gilt als „Wildstaude“, was bedeutet „regional“ und welche österreichischen biogeografischen Großlandschaften gib es? Welche Bedeutung hat die Berücksichtigung der Regionalität für die Bio- zönosen? Beispiele zeigen den Wert von Wildstauden für Insekten auf. Welche Anpassungsstrate- gien an den Klimawandel haben unsere Wildpflanzen? Welche Herausforderungen entstehen durch „naturfremde“ Pflanzen mit gefüllten Blüten? Die Organisation und Aufgaben von REWISA werden vorgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen PlanerInnen, ProduzentInnen und ausführenden Betrieben im REWISA-Netzwerk wird an Hand einiger Beispiele erläutert. Ein praxisnaher Bericht zeigt den Weg vom Pflanzensamen bis in den Garten und die Bedeutung von Bio-Zertifizierungen in der Pflanzenpro- duktion. Personen-Kurzbeschreibung: Paula Polak absolvierte das Studium der Landschaftsökologie und -gestaltung an der Universität für Bodenkultur Wien und ist seitdem ausschließlich im Bereich naturnahe Freiraumgestaltung tätig. Sie hat ein eigenes Ingenieurbüro für Landschaftsplanung in Mauerbach, ist Buchautorin (Handbuch Wasser im Garten, Regenwasser im Garten nachhaltig nutzen), Vortragende und Teilhaberin bei der WildenBlumen OG, welche heimische Wildstauden bio- und REWISA-zertifiziert produziert. Zudem ist sie Obfrau des REWISA-Netzwerks und arbeitet gegen Klimawandel und Artensterben. Paula Polak liebt ihren Garten, Mutter Natur, Tiere und überhaupt die Welt. Kontakt: Ingenieurbüro für Landschaftsplanung Auf der Sulz 51 A-3001 Mauerbach office@paulapolak.com www.paulapolak.at www.wildeblumen.at
VORTRAGENDE Sibyl Rometsch stellvertretende Direktorin der Stiftung Info Flora Bern Gebietsfremde Arten – eine Bereicherung für die Biodiversität oder eine Bedrohung für die einheimischen Arten? Gebietsfremde Pflanzen breiten sich in der Schweiz, so wie in ganz Europa, vermehrt aus. Einige davon verdrängen einheimische Arten oder ändern den Lebensraum und damit die ökologischen Be- dingungen für andere Arten. Zum Teil können die gebietsfremden Pflanzen zudem an Bauten oder in landwirtschaftlichen Kulturen Schäden anrichten, Ufer- und Straßenböschungen destabilisieren, oder gesundheitliche Probleme bei Mensch und Tier auslösen. Welche Empfehlungen und Maßnahmen sind je nach Art und/oder Lebensraum angebracht? Was können wir vorbeugend unternehmen? Wann lohnt sich eine Bekämpfung oder gar Ausrottung einer gebietsfremden Art? Können gebiets- fremde Pflanzen auch etwas zur Artenvielfalt beitragen? Personen-Kurzbeschreibung: Sibyl Rometsch hat in der Schweiz, an der Universität Lausanne, Biologie studiert und sich rasch auf die Botanik spezialisiert. Nach ein paar Jahren Forschungsarbeit an der Universität Lausanne, arbei- tete sie als Botanikerin in den Bereichen Artenschutz und Förderung der Biodiversität, insbesondere in der Landwirtschaft. Heute ist sie stellvertretende Direktorin der Stiftung Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Bei Info Flora arbeitet sie in den Bereichen För- derung und Erhaltung der gefährdeten Arten der Schweiz und gebietsfremde (invasive?) Pflanzen. Kontakt: Info Flora c/o Botanischer Garten Altenbergrain 21 CH-3013 Bern sibyl.rometsch@infoflora.ch www.infoflora.ch
VORTRAGENDE DI Vera Pachtrog Pflanzenschutzreferat, Landwirtschaftskammer Niederösterreich © Vera Pachtrog Dem Pflanzenschutzmittelrecht auf der Spur – eine Navigationshilfe durch die Rechts- grundlagen Der Vortrag beleuchtet den Aufbau des Pflanzenschutzmittelrechts sowie die Schnittstellen zur Praxis. Restriktivere Rahmenbedingungen auf EU-Ebene haben zahlreiche Neuerungen in diesem Bereich wie z. B. die Differenzierung zwischen beruflichen Anwender und Privatanwender gebracht. Pflanzen- schutz als Rechtsmaterie wie auch als praktisches Handwerk beinhaltet zahlreiche Komponenten und geht über die reine Verwendung von Präparaten hinaus. Aus- und Weiterbildung, Gerätetechnik, Zulassung und Zulassungsauflagen, Transport und Lagerung sowie die gute Pflanzenschutzpraxis sind hierfür nur einige Beispiele. Vom Einkauf bis zu den Verwendungsaufzeichnungen wird in dieser Präsentation ein Bogen gespannt, der den Weg eines Pflanzenschutzmittels aufzeigen und die Eck- punkte einer sach- und bestimmungsgemäßen Handhabung zusammenfassen soll. Personen-Kurzbeschreibung: Frau DI Pachtrog absolvierte das Studium der Agrarwissenschaften und der Angewandten Pflanzen- wissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen mehrerer Auslandsaufenthalte und Projekte lag der Fokus des Studiums auf der nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion in den Tropen und Subtropen. Im Zuge der Tätigkeit für die Landwirtschaftskammer Niederösterreich war sie an der Implementierung und Umsetzung der EU-Vorgaben zum Pflanzenschutz beteiligt. Im Bereich der Beratung setzt sie sich im Zuge von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen und über das Warn- dienstportal der Landwirtschaftskammern für die Weiterentwicklung der integrierten Pflanzenschutz- praxis ein. Kontakt: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Referat 2.6 Pflanzenschutz Wiener Straße 64 A-3100 St. Pölten vera.pachtrog@lk-noe.at www.noe.lko.at
VORTRAGENDE Dr. Johann Kohl Abteilungsleiter Pflanzenschutzmittelzulassung, AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Pflanzenschutzmittel mit geringem Risiko und Grundstoffe Grundstoffe und Pflanzenschutzmittel mit geringem Risiko können insbesondere im Nicht-Profibereich eine interessante Alternative zu herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln darstellen. Mit der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 wurde die neue Kategorie „Grundstoffe“ in das europäische Pflanzenschutzrecht eingeführt. Diese Stoffe sind definiert als Wirkstoffe, die nicht in erster Linie für den Pflanzenschutz verwendet werden, aber dennoch für den Pflanzenschutz von Nutzen sind und nicht als Pflanzen- schutzmittel vermarktet werden. Grundstoffe müssen nicht das übliche umfassende Genehmigungs- verfahren für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe durchlaufen, sondern unterliegen einem vereinfachten Verfahren. Im Rahmen des Vortrages werden die Rahmenbedingungen für Genehmigung und Zulas- sung sowie die Verwendung dieser neuen Produktkategorien dargestellt. Personen-Kurzbeschreibung: Nach dem Studium an der Universität für Bodenkultur, Fachrichtung Lebensmittel- und Biotechno- logie promovierte Dr. Johann Kohl am Institut für angewandte Mikrobiologie. Seit mehr als 25 Jahren ist er im regulatorischen Bereich der Pflanzenschutzmittelzulassung tätig. Des Weiteren versucht er durch seine Vortragstätigkeit verschiedene Aspekte der Thematik Landwirtschaft, Landnutzung und Pflanzenschutz einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Kontakt: Institut für Pflanzenschutzmittel AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Spargelfeldstraße 191 A-1220 Wien johann.kohl@ages.at www.ages.at
VORTRAGENDE Dr. Birgit Mitter AIT Austrian Institute of Technology GmbH © AIT Freund oder Feind - nützliche und pflanzenpathogene Bakterien Vergleichbar zum Mikrobiom des menschlichen Darms sind Pflanzen dicht von einer komplexen Ge- meinschaft von Mikroorganismen besiedelt. Wie bei uns Menschen sind diese Mikroorganismen (vor allem Bakterien, aber auch Pilze) sehr wichtig für ein gesundes Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen, wobei die Unterscheidung zwischen nützlichen und schädlichen Mikroorganismen oft nicht so einfach ist. Die Mikroorganismen besiedeln vor allem die Rhizosphäre, den Raum um die Wurzeln, der einen hot-spot mikrobieller Aktivität darstellt, aber auch die Oberfläche der oberirdischen Pflan- zenteile (Epiphyten) sowie das Innere aller Pflanzenteile (Endophyten). Endophyten gehen eine beson- ders enge Interaktion mit Pflanzen ein und zeigen oft verschiedene nützliche Eigenschaften, wie die Verbesserung der Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanze und die Verbesserung der Toleranz gegenüber Schädlingen und anderen Stressfaktoren. Am AIT wird die Ökologie endophytischer Bak- terien und die genetische Grundlage für positive Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikro- organismen untersucht. Darüber hinaus werden Technologien für die Einbringung von Endophyten unter landwirtschaftlichen Praxisbedingungen entwickelt. Personen-Kurzbeschreibung: Dr. Birgit Mitter hat an der Karl-Franzens Universität Graz Mikrobiologie studiert und ein Doktorat rer. nat. von der Technischen Universität Graz. In ihrer Doktorarbeit hat sie sich mit der molekularen Ana- lyse der strukturellen und funktionellen Diversität von endophytischen Bakterien beschäftigt. Seit 2010 ist sie als Wissenschaftlerin am AIT Austrian Institute of Technology GmbH tätig. Kontakt: Health & Environment Department AIT Austrian Institute of Technology GmbH Konrad-Lorenz-Straße 24 A-3430 Tulln birgit.mitter@ait.ac.at www.ait.ac.at
VORTRAGENDE Dr. Katja Richert-Pöggeler Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Julius-Kühn-Institut (JKI) Virosphäre: Einblicke in die Welt der Viren bei Kulturpflanzen Der Begriff “Virosphäre“ beschreibt den Raum, in dem Viren vorkommen und der von Viren be- einflusst wird. Die Mehrzahl der auf unserem Planeten vorkommenden Viren ist bisher unbekannt. Lediglich Krankheit-auslösende Viren sind näher erforscht. Während 80% der uns bekannten Pflan- zenviren aus Kulturpflanzen isoliert und identifiziert wurden, ist nur wenig über das Vorkommen und das Schadpotential von Viren in Wildpflanzen bekannt. Die globale Produktion und der internationale Handel von Pflanzen z. B. im Zierpflanzenbau öffnen neue Verbreitungswege für Viren begleitet von einer hohen Dynamik und Geschwindigkeit bzgl. des Auftretens der Viren. Die Wechselwirkungen von Viren mit ihrem Pflanzenwirt umfassen ein breites Spektrum. Die Erforschung der Biologie der Viren ist für die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien sowie für die Nutzung von Viren als Werkzeuge z. B. in der Nanotechnologie unverzichtbar. Personen-Kurzbeschreibung: Dr. Katja Richert-Pöggeler absolvierte die Studien Agrarwissenschaften und Phytomedizin an der Georg-August-Universität, Göttingen, Deutschland. Weitere Stationen waren in der USA die University of Kentucky und die University of South Alabama sowie in der Schweiz das Friedrich Miescher Institut und die Universität in Basel, in Deutschland das Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflan- zenforschung (IPK) Gatersleben. Seit 2007 betreibt sie Ressortforschung (Biologische Bundesanstalt, seit 2008 Julius Kühn-Institut) und hat seit 2013 einen Lehrauftrag für das Modul „Pflanzenvirologie“ an der Universität Kassel, Deutschland. Kontakt: Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Messeweg 11-12 D-38104 Braunschweig katja.richert-poeggeler@julius-kuehn.de www.julius-kuehn.de
VORTRAGENDE Alfred Grand Biobauer, Inhaber VERMIGRAND Naturprodukte GmbH BREAKING: Neueste, überraschende Erkenntnisse aus der Regenwurmforschung! Informationen werden nachgereicht Personen-Kurzbeschreibung: Alfred Grand ist Biobauer und Unternehmer. Die VERMIGRAND Naturprodukte GmbH produziert Bio- dünger mit Hilfe von Regenwürmern sowie Bodenhilfsstoffe und torffreie Erden. Die GRAND FARM ist ein Forschungs- und Demonstrationsbauernhof mit Ackerbau, gärtnerischem Gemüseanbau (GRAND GARTEN), Agroforst, Wiesen und Blühflächen. Der Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Boden- gesundheit, Agroforst sowie in der Gemüsevielfalt als Handarbeit. Die GRAND FARM ist Teil des Lighthouse Farming Network der Universität Wageningen (Niederlande). Alfred Grand ist in mehreren Forschungsprojekten in Österreich und in der Europäischen Union aktiv. Er ist Mitglied des Mission Board für Bodengesundheit und Lebensmittel (EU), sowie im Vorstand der Regenerative Organic Alliance (USA). Kontakt: VERMIGRAND Naturprodukte GmbH Kremserstraße 63 A-3463 Absdorf alfred.grand@vermigrand.com alfred@grandfarm.at www.vermigrand.com www.grandfarm.at
VORTRAGENDE Dr. Friederike Meyer-Wolfarth Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland (JKI) © Privat Ökosystemdienstleistungen von Bodenorganismen verstehen und managen Bodenorganismen fördern und regulieren wichtige Bodenfunktionen und sind entscheidende Vermitt- ler zwischen unterirdischen und oberirdischen Prozessabläufen auf unseren Ackerflächen. Damit sor- gen Bodenlebewesen dafür, dass unsere Ackerböden nachhaltig und langfristig nutzbar sowie frucht- bar bleiben. Diese Fähigkeit wird oft als ökologische Dienstleistung der Bodenorganismen bezeichnet. Als weitere wichtige ökologische Dienstleistung sind die Unterdrückung von Schadpilzen und die Reduzierung toxischer pilzlicher Stoffwechselprodukte (Mykotoxine). Verschiedene Vertreter der Bo- denfauna nutzen bevorzugt pflanzenpathogene Pilze oder mit ihnen infiziertes pflanzliches Material als Nahrungsquelle und agieren somit als natürliche Gegenspieler. Potenziell kann die Unterdrückung von Schadpilzen durch Regenwürmer als ökologische Dienstleistung zu einer Verringerung des Befalls- drucks durch bestimmte Pflanzenkrankheiten beitragen. Bestimmte landwirtschaftliche Bearbeitungs- verfahren können entscheidend zur Verbesserung der Bodenqualität beitragen sowie die biologische Aktivität und die biologische Vielfalt fördern. So trägt ein Management, das pilzfressende Bodentiere fördert auch zur nachhaltigen Gesunderhaltung der Pflanzen und des Bodens bei und kann auf lange Sicht einen Beitrag zu Bodenschutz und Ernährungssicherung leisten. Personen-Kurzbeschreibung: Frau Meyer-Wolfarth absolvierte das Studium der Angewandten Biogeographie an der Universität Trier und promovierte (Dr. rer. nat) am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig zur Wechselwir- kung zwischen Bodentieren und phytopathogenen Pilzen. 2017-2018 war sie wissenschaftliche Mit- arbeiterin innerhalb des ERA-NET-BiodivERsA Projekts „SoilMan“ am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig. Seit 2018 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Julius Kühn-Institut in Braunschweig. Kontakt: Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Messeweg 11-12 D-38104 Braunschweig friederike.meyer-wolfarth@julius-kuehn.de www.julius-kuehn.de
VORTRAGENDE Prof. Dr. Katja Tielbörger Institut für Evolution und Ökologie, Lehrstuhl für Vegetationsökologie, Uni- versität Tübingen Über die ‚Intelligenz‘ der Pflanzen In den Augen der meisten Menschen sind Pflanzen langweilige grüne Geschöpfe, welche nur her- umstehen und den Umwelteinflüssen hilflos ausgeliefert sind. Die Ergebnisse vieler pflanzenwissen- schaftlicher Studien legen jedoch nahe, dass Pflanzen eine größere Vielzahl von Reizen aufnehmen, integrieren und verarbeiten können als Tiere, dass sie flexibel auf Umweltbedingungen reagieren und mit Pflanzen und Tieren kommunizieren. Neuere Ergebnisse legen auch nahe, dass sie Verhaltenswei- sen an den Tag legen, welche nach gängigen Definitionen der zoologischen Forschung als ‚intelligent‘ angesehen werden müssen, obwohl Pflanzen weder ein zentrales Nervensystem noch ein Gehirn be- sitzen. Sollten Pflanzen tatsächlich in der Lage sein, ‚intelligent‘ auf ihre Umwelt zu reagieren, müss- ten wir unsere Sicht auf Pflanzen als langweilige passive Geschöpfe revidieren. Dieser Beitrag stellt zwei Kategorien neuer, zumeist eigener, Forschungsergebnisse vor. Auf der einen Seite wird dargelegt, ob und wie Pflanzen sich zwischen mehreren Handlungsoptionen für die jeweils beste entscheiden können. Auf der anderen Seite wird dargestellt, wie Pflanzen auch aus Erfahrung lernen können: Die Pawlow’sche Pflanze! Personen-Kurzbeschreibung: Prof. Tielbörger hat in München Biologie studiert, in Jerusalem über Wüstenpflanzen promoviert und hatte vor dem Antritt ihrer Professur für Vegetationsökologie in Tübingen (2004) Assistentenstellen in Berlin und Potsdam inne. Ihr Forschungsschwerpunkt sind Interaktionen von Pflanzen mit anderen Pflanzen oder mit Tieren und Mikroorganismen. Dies umfasst z. B. die Anpassung an neue biotische Interaktionen unter Klimawandel, die Rolle von biotischen Interaktionen bei der Invasion von Pflanzen oder Konkurrenz und Koexistenz in artenreichen Pflanzengemeinschaften. Sie arbeitet vor allem expe- rimentell und mit theoretischen Modellen. Kontakt: Institut für Evolution und Ökologie, Fachbereich Vegetationsökologie Universität Tübingen Auf der Morgenstelle 5 D-72076 Tübingen katja.tielboerger@uni-tuebingen.de www.uni-tuebingen.de
VORTRAGENDE DI Dr. Oliver Maschek Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz (IFFF), De- partment. für Wald- und Bodenwissenschaften, BOKU - Universität für Bodenkultur Wien Biologische Bekämpfung von Götterbaum mit dem Welkepilz Verticillium nonalfalfae Ailanthus altissima ist ein invasiver Neophyt, dessen enormes Ausbreitungs- und Verdrängungspoten- tial Wälder, Ruderal- und Brachflächen, sowie Flächen im städtischen und infrastrukturellen Bereich ökologisch und ökonomisch massiv und nachhaltig beeinträchtigt und andere, standortgerechte Pflanzenarten verdrängt. Das zweiköpfige Team Erhard Halmschlager & Oliver Maschek des Instituts für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz (IFFF) der Universität für Bodenkultur Wien forscht seit 2011 an einer biologischen Bekämpfungsvariante. Das Ergebnis war die Entwicklung eines „Mykoherbizids“ basierend auf dem 2011 in der Südsteiermark von sterbenden Götterbäumen isolierten Welkeerreger Verticillium nonalfalfae. In vielfachen Versuchsreihen und jahrelanger Selektion konnte ein hochspezifischer Pilzstamm gezüchtet werden, der – bei günstigen Bedingungen – bereits wenige Wochen nach Applikation Welkesymptome an Götterbaum induziert. In Versuchen getestete heimische Baumarten zeigten sich hingegen resistent oder tolerant gegenüber dem gezüchteten Pilz- stamm. Zur Bekämpfung wird der Welkeerreger in Form einer flüssigen Sporensuspension über eine Stamminokulation in den aufsteigenden Saftstrom appliziert. Welkt der Götterbaum breitet sich der Pilz im gesamten verwurzelten Götterbaumnest aus. Das Mittel war 2019 unter dem Markennamen „Ailantex“ im Rahmen einer Notfallzulassung gemäß Artikel 53 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 am Markt. Die neuerliche Zulassung für 2020 ist bereits in Planung. Personen-Kurzbeschreibung: Oliver Maschek forscht seit 2011 gemeinsam mit Erhard Halmschlager am Institut für Forstentomo- logie, Forstpathologie und Forstschutz (IFFF) der Universität für Bodenkultur Wien an der Entwicklung einer biologischen Bekämpfungsvariante des Götterbaums. Er ist seit 2012 wissenschaftlicher Mit- arbeiter und promovierte zu diesem Thema auch im Fachbereich Forstpathologie am IFFF. Im Rahmen der 8-jährigen Forschungsarbeit konnte ein Wirkstoff zur Bekämpfung des Götterbaums auf Basis eines österreichischen Isolats des hochspezifischen Welkepilzes Verticillium nonalfalfae entwickelt werden. 2019 wurde das Mittel im Rahmen einer Notfallzulassung von der Firma biohelp vertrieben – die europäische Zulassung ist in Arbeit. Kontakt: Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz Dept. für Wald- und Bodenwissenschaften BOKU - Universität für Bodenkultur Wien Peter-Jordan-Straße 82 A-1190 Wien oliver.maschek@boku.ac.at https://boku.ac.at/wabo/ifff http://www.wabo.boku.ac.at/507.html
VORTRAGENDE Bernd Boßmann Kersten Arealmaschinen GmbH, Rees, D Anwendung von Strom zur Wildkrautbeseitigung Neophytenbekämpfung mit Strom – geht was wirklich? Die Anwendung von Strom zur Wildkrautbe- seitigung wird anschaulich erklärt und die Wirkungsweise von Strom auf diese Pflanzen dargestellt. Praxisnahe Infos zur Handhabung des Produktes erklären weiters die Funktion der Geräte. Vor- und Nachteile dieses neuen Lösungsansatzes im Bereich Wildkrautbeseitigung und Neopytenbekämpfung werden aufgezeigt und diskutiert. Personen-Kurzbeschreibung: Herr Boßmann ist Geschäftsführer der Kersten Arealmaschinen GmbH. Kersten Arealmaschinen ist ein Maschinenbau-Hersteller mit dem Schwerpunkt auf dem Thema Wildkrautbeseitigung. Es wird die Bandbreite von mechanischen und thermischen Lösungen angeboten, zielgerichtet als Lösung für das jeweilige Problem. Kontakt: Kersten Arealmaschinen GmbH Empeler Straße 95 D-46459 Rees bernd.bossmann@kersten-maschinen.de http://kersten-maschinen.de/ Vertriebspartner Österreich: Jelinek Maschinen e.U. Gewerbepark 1 A-3332 Rosenau/ Sonntagberg waidhofen@jelinek-maschinen.at www.jelinek-maschinen.at
VORTRAGENDE Dr. Wolfgang Rabitsch Präsident der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Entomofaunistik Von Grasgespenstern, Teufelchen, Blutsaugern und Stinkern - Die wunderbare Vielfalt der Wanzen Wanzen sind eine Insektengruppe deren Wert als Deskriptoren und Indikatoren für den Naturschutz unbestritten ist, da viele Arten eine enge Bindung an bestimmte Umweltparameter, an eine Pflanze, an das Bodensubstrat oder an das Mikroklima zeigen. In einer Untersuchung in der Kulturlandschaft zeigten Wanzenfänge die beste Korrelation mit der lokalen Gesamt-Biodiversität. Ein Grund für den hohen Indikatorwert ist die große ökologische Vielfalt der Wanzen, die in allen terrestrischen und aquatischen Lebensräumen in fast allen Höhenlagen vorkommen und sowohl hoch spezialisierte Ar- ten als auch Generalisten enthalten. Aktuell sind aus Österreich 924 Wanzenarten bekannt. Im Vortrag wird diese große Vielfalt exemplarisch vorgestellt, verschiedene Anpassungen und Be- sonderheiten diskutiert. Zur Sprache kommen auch einige Besonderheiten der Wanzenbiologie, wie z. B. Wanzen und das Meer, Wanzen und ihre Gerüche, Wanzen als Nahrungsmittel und natürlich ihre Bedeutung im Garten. Nicht unerwähnt bleiben auch neueste Erkenntnisse über Bettwanzen. Personen-Kurzbeschreibung: Dr. Wolfgang Rabitsch absolvierte das Studium der Zoologie und Ökologie an der Universität Wien und einen Post-Doc Aufenthalt an der Universität Innsbruck. Seit 2005 ist er in der Abt. Biologische Vielfalt & Naturschutz am Umweltbundesamt in Wien angestellt. Er ist Lehrbeauftragter an der Univer- sität Wien und derzeit Präsident der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft und der Öster- reichischen Gesellschaft für Entomofaunistik. Seine Arbeitsschwerpunkte sind biologische Invasionen, Methodenentwicklung und Anwendung von Risikobewertungen der Auswirkungen gebietsfremder Arten, wissenschaftliche Beratung bei der Umsetzung von EU-Naturschutz-Vorgaben, Biodiversi- täts-Strategien und Indikatoren, biologische Vielfalt und Naturschutz in Österreich und Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität. Es besteht eine ausgeprägte Vorliebe für Biogeographie, Öko- logie und Taxonomie von Wanzen (Heteroptera). Kontakt: Umweltbundesamt GmbH Spittelauer Lände 5 A-1090 Wien wolfgang.rabitsch@umweltbundesamt.at www.umweltbundesamt.at
VORTRAGENDE Gisela Westermeier Zentrum für Forschung und Wissenstransfer, Hochschule Weihenste- phan-Triesdorf Online-Kurs „Pflanzenschutz – gefährlich, sinnlos und überflüssig? – Eine Einführung in die Welt der Schaderreger an Pflanzen“ Dieser Kurs der Virtuellen Hochschule Bayern setzt die Schwerpunkte auf Aspekte zur Historie, zu abiotischen und biotischen Schadursachen, der Diagnose sowie Überwachung von Schaderregern und dem integrierten Pflanzenschutz. Er geht näher auf Nützlinge und Pflanzenschutzmittel ein und richtet seinen Blick auf den Anwender- und Verbraucherschutz sowie Schutz des Naturhaushaltes. Die Inhalte sind multimedial aufbereitet. Neben aussagekräftigen Bildern und Texten sind auch Fotos und Zeichnungen, teils mit erklärenden Hotspots, integriert. Ergänzt werden die fachlichen Inhalte durch Infokästen, aufklappbare Bereiche für weiteres Detailwissen und kleine Powerpoint-ähnliche Präsentationen. Interviews, zahlreiche Videos und mehrere vertonte Screencasts sind im Kurs mit ein- gebunden. Lerntests helfen spielerisch das Wissen zu überprüfen. Der Kurs wird zum 01. Dezember 2019 freigeschaltet. Er wird regelmäßig aktualisiert und steht der Öffentlichkeit ab diesem Termin für mindestens fünf Jahre kostenfrei zur Verfügung: https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpa- ge.php?id=118 Personen-Kurzbeschreibung: Nach dem Gartenbaustudium an der damaligen Fachhochschule Weihenstephan und Stationen in mehreren Praxisbetrieben ist Gisela Westermeier seit über 20 Jahren an der Hochschule Weihenste- phan-Triesdorf (HSWT) beschäftigt. Viele Jahre war sie in der Beratung von FreizeitgärtnerInnen und mit der Organisation zahlreicher Veranstaltungen zu allen Themenbereichen des Gartenbaus im Haus- und Kleingarten aktiv. Derzeit beschäftigt sie sich in der Arbeitsgruppe Pflanzenschutz im Gartenbau des Zentrums für Forschung und Wissenstransfer der HSWT unter anderem mit Krankheiten und Schädlingen an Stauden und Trauermücken im biologischen Anbau. Des Weiteren ist sie an diversen Projekten zum Wissenstransfer von Pflanzenschutzthemen an Studierenden, Fachpublikum und inter- essierte FreizeitgärtnerInnen beteiligt. Kontakt: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) Zentrum für Forschung und Wissenstransfer Am Staudengarten 12 D-85350 Freising gisela.westermeier@hswt.de www.hswt.de
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