WÜRDE, HÄTTE, KÖNNTE - U4 - Theater Hof
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1 VORWORTE 04 MUSIKTHEATER 10 TANZ 36 SCHAUSPIEL 48 JUNGES THEATER HOF 86 HOFER SYMPHONIKER 96 98 THEATERLEITUNG 106 ENSEMBLE // MITARBEITER*INNEN 112 ANGEBOTE FÜR ABONNENT*INNEN 113 SITZPLAN UND PREISE 114 THEATERKASSE 115 SERVICE 117 DIGITALES 118 GASTRONOMIE 120 IMPRESSUM
4 5 WÜRDE, Ach, die deutsche Sprache, in der „ent-sprechen“ etwas ganz anderes als „ent- HÄTTE, sagen“ bedeutet - Sprache kann ebenso Räume öffnen wie auch präzisieren. KÖNNTE Im Theater kann Sprache erlebt werden wie nirgendwo sonst. Sehr verehrte Theaterfreunde, „Das Leben nennt der Derwisch eine Reise.“ („Prinz Friedrich von Homburg“) Ach, unsere wundersame deutsche Sprache - das Wort „Hoffnung“ beginnt Und auch Musik oder Tanz sind Formen der Sprache - Verständigung mit mit „Hof“... Ihnen als Publikum. Das ist nichts Überflüssiges oder Luxus. Kunst ist ein Also nutze ich entschlossen diese (zugegeben vielleicht etwas bezweckend Lebensmittel, das Zivilisation ausmacht und uns erst ermöglicht, auch als so- entdeckte) semantische Steilvorlage: Wo sonst sollten wir auf eine innerliche ziales Wesen. Ausrichtung setzen, die zum Gegenteil die „Verzweiflung“ hat, als hier? Unsere Gesellschaft braucht zurzeit Zusammenhalt ebenso wie kritische Re- Im September 2020 sind wir, Ihr Theater Hof, „hoffnungsfroh“ in eine flexion. Wir als Künstler wollen Sie als Bürger in diesem Kontext begleiten Saison gestartet (nachdem schon die vorherige Spielzeit abrupt wegen der und bewegen, sozusagen ein seelischer und intellektueller Fitnesstrainer Pandemie abgebrochen werden musste), die liebevoll, ambitioniert und sein. lange geplant wurde. Dann gab es zuerst Schwierigkeiten mit der Ersatz- Der Spiel-Plan (und nie war dieser Begriff so stimmig wie momentan) dazu Spielstätte, und es folgte der erneute Lockdown mit Spielverbot. Die Spiel- sieht das Ihnen bekannte Panorama vor: Bekanntes, Unentdecktes, Überra- zeit 2020/21 fand, bis auf wenige Vorstellungen, nicht statt. schendes, Vertrautes. All das soll Ihnen Gelegenheit zur Eskapade genauso Ob es in der kommenden Spielzeit 2021/22 anders sein wird, wissen wir wie zur Vergegenwärtigung geben, dargeboten von einem fantastischen En- nicht. Das Leben entwickelt sich zunehmend zum Konjunktiv, es wird ver- semble und einem mehr als engagierten Team hinter der Bühne. mutet, gefordert, angenommen (und theoretisch abgelehnt); Mutmaßungen Ihr Theater braucht Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, und ich bestimmen seit geraumer Zeit unser Leben. Denn das, was unser Handeln in bin überzeugt: Sie brauchen auch Ihr Theater. Denn in einem Meer von Mög- der Pandemie bestimmt, muss immer wieder neu gedeutet werden - es gibt lichkeiten braucht es gedankliche Inseln und emotionale Rettungsboote. Wir keine Blaupause, keine Erfahrungen, auf die man zurückgreifen könnte. sind bereit und für Sie da, wollen Ihnen ein Leuchtturm sein für Gedanken und Gefühle. „What good is sitting alone in your room?“ („Cabaret“) Wir würden uns freuen, dürften wir für Sie spielen! Sollten Sie dann zu- Ihr Theater würde gerne spielen. Ihr Theater hätte so vieles gern gezeigt, schauen, wäre das wunderschön! Und dann müsste alles gut werden... was dann abgesagt werden musste. Ihr Theater könnte in der nun kommen- den Spielzeit wieder im frisch sanierten Haus für Sie Großartiges anbieten. Lauter Konjunktive. Wir werden auch in dieser Saison für Sie Werke einstu- dieren, die wir wichtig finden. Die Ihnen bedenkenswerte Fragen zu unserer Gesellschaft stellen, die Ihnen Unterhaltung bieten und die Sie in eine Welt der Möglichkeiten führen sollen: Denn mittlerweile ist die Wirklichkeit von der Phantasie gar nicht mehr so weit entfernt in diesem Punkt - nichts mehr unvorstellbar und immer mehr denkbar. Vielleicht ist es in diesem historischen Moment aber auch wichtig, sich der Grundwerte unseres Zusammenlebens zu besinnen: Respekt, Achtsamkeit, Toleranz, Freiheit. Was sollten wir sonst als Bausteine für unsere Gesell- schaft wählen? Herzlichst, Ihr Reinhardt Friese Intendant Theater Hof
6 7 SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, SEHR GEEHRTES PUBLIKUM, LIEBES PUBLIKUM, LIEBE THEATERFREUNDE, Kaum jemand könnte sich wirklich vorstellen, wie das ist, so eine Welt, in Gerade in unruhigen Zeiten ist es von besonderer Bedeutung, verlässliche der kein Vorhang sich öffnet – hätte sich die Pandemie nicht auf die Bühne Partner an seiner Seite zu wissen. Die Theaterfreunde Hof e.V. engagieren unseres Daseins gedrängt und würde der ungewollte Verzicht nicht unsere sich bereits seit Jahrzehnten, zum einen werden bestimmte Produktionen Aufmerksamkeit für Kultur schärfen. gezielt gefördert, zum anderen setzt sich die Bürgerinitiative aktiv für die Eines ist klar: Auf diese „Vorstellung“ hätten wir Theaterfans gerne verzich- Existenzsicherung des Theaters ein. tet. Der Konjunktiv ist in der vergangenen Spielzeit Realität geworden. In der vergangenen Spielzeit hat der Verein die Aufführung „The Cold Das eine – Theater spielen vor vollbesetzten Rängen – zeitweise nicht kön- Heart“ finanziell unterstützt. Es sollten außergewöhnliche und phantasie- nen und das andere – aus dieser Not eine Tugend machen – nicht lassen: volle Musiktheaterabende werden, die allerdings nur wenige Male zu erle- Aus der lange andauernden Ungewissheit heraus hat das Theater das Beste ben waren, dann kam die Corona-Zwangspause. gemacht und neue Kreativität geboren. Statt uns in Schale zu werfen und auf den Theatersesseln Platz zu nehmen, konnten wir Theateraufführungen WÜRDE, HÄTTE, KÖNNTE hat Intendant Reinhardt Friese deshalb treffen- zumindest zuhause online verfolgen. derweise die Spielzeit 2021/22 überschrieben. Die Kolleginnen und Kollegen abseits des Rampenlichts bereiten vor und organisieren, die Künstlerinnen Vor Ihnen liegt der neue Spielplan. Er ist einmal mehr wuchtig, verspricht und Künstler proben, alles ist bereit, um wieder für Sie spielen zu kön- Amüsement genauso wie kritische Auseinandersetzung und damit viele Im- nen. Aktuell freuen wir uns, dass die Sanierung des Hauses erfolgreich vor- pulse, die wir so dringend brauchen. anschreitet. Es wird hervorragende Arbeitsbedingungen für die Menschen auf und hinter der Bühne geben und die Gäste werden ein Haus auf dem Und vor Ihnen steht ein Haus, das eine aufwändige technische Generalsa- neusten technischen Standard erleben. nierung durchlaufen hat. Die Stadt Hof hat – unterstützt von weiteren För- dergebern, insbesondere dem Freistaat Bayern – viel investiert, um ihr The- Dies sind großartige Voraussetzungen für wertvolle Kultur- und Bildungsar- ater auf den neuesten Stand zu bringen. Das lohnt sich! Eine Investition in beit, die auch zukünftig unterstützt werden muss. An dieser Stelle danke die Zukunft und in die Gesellschaft, denn unser Theater Hof spricht alle an ich allen Mitgliedern unseres Vereins herzlich für die bisher geleisteten und ist damit das Gegenteil eines elitären Kulturtempels. Spenden, bitte bleiben Sie uns weiterhin gewogen. Es ist ein Ort der Inspiration, des Diskurses, des Vergnügens; lassen Sie uns all das miteinander leben. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in unserem wunderschönen Hofer Theater, Ihre Eva Döhla Ingrid Schrader Oberbürgermeisterin der Stadt Hof Vorsitzende der Theaterfreunde Hof e.V. und Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Stiftung Theater Hof
8 9 PREMIEREN JACK THE RIPPER Musical von Frank Nimsgern und Reinhardt Friese STATUS QUO Schauspiel von Maja Zade Premiere: Freitag, 22. Oktober 2021, WHITE POWER BARBIES Ein Stück von Roland Spranger Premiere: Sonntag, 13. Februar 2022, Premiere: Samstag, 07. Mai 2022, Studio Studio Großes Haus FLORENCE FOSTER JENKINS DIE HAMLETMASCHINE LUCIA DI LAMMERMOOR Schauspiel von Bill White Sprechtheater von Heiner Müller Musiktheater Oper von Gaetano Donizetti Premiere: Samstag, 18. Juni 2022, Premiere: Freitag, 29. Oktober 2021, Studio Premiere: Sonntag, 27. März 2022, Studio MEDEA Großes Haus Oper von Luigi Cherubini PRINZ FRIEDRICH VON CABARET Premiere: Freitag, 24. September 2021, HOMBURG Musical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff Großes Haus Tanz Schauspiel von Heinrich von Kleist Premiere: Freitag, 12. November 2021, Premiere: Freitag, 08. April 2022, ALLES LIEBE, LINDA - DAS JUNGES Großes Haus Großes Haus LEBEN DER MRS. COLE PORTER DER KLEINE MUCK THEATER HOF ENDLOSE AUSSICHT DIE NACHT DES LEGUAN 21/22 Musical von Stevie Holland, Gary William Ballettmärchen von Torsten Händler Monolog von Theresia Walser Schauspiel von Tennessee Williams Friedman und Cole Porter nach Wilhelm Hauff Premiere: Samstag, 13. November 2021, Premiere: Samstag, 28. Mai 2022, Premiere: Sonntag, 26. September 2021, Musik von Gisbert Näther Studio Großes Haus Studio Premiere: Donnerstag, 25. November 2021, THE COLD HEART Großes Haus CALIGULA Musiktheater von Martyn Jaques Drama von Albert Camus MARÍA DE BUENOS AIRES Premiere: Sonntag, 19. Dezember 2021, nach dem Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff Tango-Operita von Astor Piazzolla Premiere: Samstag, 28. Januar 2022, Studio Junges Theater Premiere: Samstag, 30. Oktober 2021, Großes Haus Großes Haus JUNGES ES BRENNT REIS ODER DREI PINOCCHIO FRÜHLINGS ERWACHEN THEATER HOF 21/22 SCHWESTERN AUF URLAUB Kinderstück von Raffaello Lavagna und WIENER BLUT Tanztheater von Ali San Uzer Schauspiel von Pia Hierzegger Alberico Vitalini Operette von Johann Strauß (Sohn) Premiere: Mittwoch, 22. Dezember 2021, nach Carlo Collodi ab 5 Jahren nach der Kindertragödie von Premiere im Herbst 2021, mobil Premiere: Samstag, 18. Dezember 2021, Studio Frank Wedekind Großes Haus Premiere: Sonntag, 19. Juni 2022, WALK ON THE WILD SIDE NATHAN 2.0 HELENA CITRÓNOVÁ Studio Ein Konzert im Moonlight Motel Eine Bearbeitung von Lessings Oper von Somtow Sucharitkul Erfunden von Reinhardt Friese „Nathan der Weise“ von Marco Stickel Premiere: Samstag, 19. März 2022, Premiere: Donnerstag, 30. Dezember 2021, ab 14 Jahren Großes Haus Schauspiel Großes Haus Premiere im Frühjahr 2022, mobil DIE SCHÖNE GALATHÉE RICHARD DER DRITTE GRETA Operette von Franz von Suppé ANNA VIEHMANN Tragödie von William Shakespeare Ein Klassenzimmerstück von Suna Gürler und Schauspiel von Franzobel Lucien Haug ab 10 Jahren Premiere: Freitag, 06. Mai 2022, Premiere: Samstag, 12. Februar 2022, Premiere: Samstag, 09. Oktober 2021, Premiere im Frühjahr 2022, mobil Studio Großes Haus Großes Haus
10 11 MUSIK- MEDEA ALLES LIEBE, LINDA - DAS LEBEN DER MRS. COLE PORTER THEATER THE COLD HEART WIENER BLUT HELENA CITRÓNOVÁ DIE SCHÖNE GALATHÉE JACK THE RIPPER LUCIA DI LAMMERMOOR
12 13 MEDEA Oper von Luigi Cherubini Libretto von François-Benoît Hoffman Deutsche Dialoge von Lothar Krause nach Texten von Euripides, François-Benoît Hoffman u.a. PREMIERE: FREITAG, 24. SEPTEMBER 2021 GROSSES HAUS Zum ersten Mal am Theater Hof! Kaum hat Jason das Goldene Vlies durch Medeas Hilfe geraubt, verstößt er sie zugunsten der Heirat mit König Kreons Tochter Dircé. Medea kann und will sich nicht damit abfinden, von Jason, dem sie aus Liebe einst Vaterland und Familie opferte und dem sie zwei Kinder schenkte, verleum- det und verlassen zu werden. Entschlossen, ihrem Gatten die grausamste nur vorstellbare Strafe widerfahren zu lassen, wird die Verletzte zum hass- erfüllten, Tod und Zerstörung bringenden Racheengel. Sie tötet die neue Braut ihres Gatten und wird mit schockierender Brutalität zur Mörderin ihrer eigenen Kinder. Diese Tragödie um eine Frau und Mutter zwischen zerstörerischer Liebe und mörderischem Hass lässt niemanden kalt, entfacht Anteilnahme, Ent- setzen, Trauer und Abscheu! Mit „Medea“ gelang Luigi Cherubini 1797 ein Meisterwerk, das weit über die Opern der Zeitgenossen hinausreicht. Erstmals ist die monumentale und imposante Oper mit großen Chorszenen, herausragenden Solist*innen und der unendlichen Kraft der Emotionen am Theater Hof zu erleben. Mit dieser Produktion wird das Theater Hof das renovierte Große Haus er- öffnen, gleichzeitig stellt sich der neue Musikdirektor Ivo Hentschel dem „MEINE KINDER, Publikum vor. IHR WERDET Die Aufführung findet in französischer Sprache mit deutschen Dialogen und Übertiteln statt. MEINE SCHÖNSTEN MUSIKALISCHE LEITUNG Ivo Hentschel INSZENIERUNG Lothar Krause OPFER SEIN.“ BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf VIDEOGRAPHIE Kristoffer Keudel DRAMATURGIE Janina Werner
14 15 ALLES LIEBE, LINDA - DAS LEBEN DER MRS. COLE PORTER Musical von Stevie Holland und Gary William Friedman Musik und Liedtexte von Cole Porter Deutsch von Boris Priebe PREMIERE: SONNTAG, 26. SEPTEMBER 2021 STUDIO Deutschsprachige Erstaufführung der Fassung für ein Jazz-Trio! Sie war die Ehefrau und inspirierende Muse einer der wichtigsten Persön- lichkeiten des amerikanischen Showbusiness: Linda Lee Thomas. In mehr als drei Jahrzehnten an der Seite von Cole Porter, dem Komponisten von großen Broadway-Musicals wie „Kiss Me, Kate!“, „Anything Goes“ oder „High Society“, führte sie ein glamouröses Leben. Aber auch ein Leben an der Seite eines homosexuellen Mannes, dessen romantischen Appetit auf Männer und unzählige Affären sie stets akzeptierte. Und dennoch wird sie später die 34 Ehejahre als die glücklichsten Jahre ihres Lebens bezeichnen. Aber auch der acht Jahre jüngere Cole Porter liebte seine Frau abgöttisch, auch wenn sie das Bett nicht oft teilten. „Alles Liebe, Linda“ erzählt die berührende Geschichte dieser ungewöhnli- chen Beziehung aus der Perspektive Lindas. Bekannte und weniger be- rühmte Songs des ungekrönten Königs des Broadway sind geschickt in den Monolog eingewoben, sodass man glauben könnte, er hätte sie eigens dafür geschrieben. Zum ersten Mal in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt die Fassung für ein Jazz-Trio zur Aufführung. „SO MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Falk INSZENIERUNG Florian Lühnsdorf IN LOVE“ CHOREOGRAPHIE Ali San Uzer BÜHNE UND KOSTÜME Aylin Kaip DRAMATURGIE Thomas Schindler
16 17 THE COLD HEART Musiktheater von Martyn Jaques nach dem Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff Bühnenfassung für das Theater Hof von Reinhardt Friese Für Orchester eingerichtet und bearbeitet von Michael Falk PREMIERE: SAMSTAG, 30. OKTOBER 2021 GROSSES HAUS Uraufführung! Im dunklen Schwarzwald: Peter Munk ist ein fleißiger, anständiger junger Mann. Allerdings betrübt ihn immer wieder die Aussicht, nichts weiter als ein einfacher und armer Köhler wie schon sein Vater und Großvater zu sein. Er verspürt den Wunsch, reich und angesehen wie die Glasbläser und Holzherren des Dorfes zu leben. Als er sich der Erzählungen vom Glas- männlein und Holländer-Michel erinnert, die den ein oder anderen Schwarzwälder wohlhabend gemacht haben sollen, nimmt er sein Glück selbst in die Hand. Er macht sich auf den Weg in den tiefen Tannenbühl und begegnet dem Glasmännlein, das ihm drei Wünsche erfüllen soll... Das Theater Hof konnte Martyn Jaques, Frontmann der „Tiger Lillies“, dessen Junk-Oper „Shockheaded Peter“ in der Spielzeit 2012/13 in Hof zu erleben war, für dieses außergewöhnliche Projekt gewinnen. Nachdem in der vergangenen Saison durch die Schwierigkeiten mit der Interim-Spielstätte und das pandemiebedingte Spielverbot nur wenige Menschen das Werk sehen konnten, ist „The Cold Heart“ nun in der Spiel- zeit 2021/22 zu erleben. MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Falk INSZENIERUNG Reinhardt Friese „PETER, CHOREOGRAPHIE Barbara Buser BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf VIDEOGRAPHIE Kristoffer Keudel PUPPENBAU UND OBJEKTE Radovan Matijek SCHAFF DIR DRAMATURGIE Lothar Krause EIN WÄRMERES HERZ!“
18 19 WIENER BLUT Operette von Johann Strauß (Sohn) Libretto von Victor Léon und Leo Stein für die Bühne bearbeitet von Adolf Müller jun. Bearbeitung für Kammerorchester von Michael Rot PREMIERE: SAMSTAG, 18. DEZEMBER 2021 GROSSES HAUS Eigentlich ist Balduin Graf Zedlau in Wien, um beim Kongress sein diplo- matisches Können unter Beweis zu stellen. Viel komplizierter als die Neuordnung Europas gestaltet sich jedoch die Koordination seiner Lieb- schaften. Das Verhältnis mit der Tänzerin Cagliari, der er bereits die Villa schenkte, und der Flirt mit seiner neuen Flamme, der Probiermamsell Pepi, die zudem auch noch die Zukünftige seines Kammerdieners Josef ist, drohen mit dem Eintreffen der Gattin des Grafen zu kollidieren. Wenn dann noch der Premierminister die Cagliari für die Gräfin hält und die Gräfin für die Tänzerin, die wiederum meint, bei der Gattin handle es sich um eine neue Liebschaft, ist die Verwirrung perfekt. Und schon wachsen dem Grafen die Affären über den Kopf… Als Johann Strauß (Sohn) im hohen Alter um eine neue Operette gebeten wurde, sah er sich gesundheitlich nicht mehr in der Lage, ein komplettes Werk neu zu komponieren. So entstand mit seiner Einwilligung die Hit- Operette „Wiener Blut“ mit unzähligen bekannten Melodien des Walzerkö- nigs wie „Draußt in Hietzing gibt’s a Remasuri“, „Grüß dich Gott, du liebes Nesterl“ und dem schwelgenden Walzer „Wiener Blut“. Das Ergebnis: Ein Liebesreigen im Dreivierteltakt und eine Verwechslungskomödie wie aus dem Bilderbuch mit Witz, Charme, Tempo und viel Wiener Schmäh - nach der einmaligen Aufführung im Herbst 2020 und dem darauffolgenden Spielverbot nun in der Saison 2021/22 zu sehen! „WIENER BLUT! EIG’NER MUSIKALISCHE LEITUNG Roman David Rothenaicher INSZENIERUNG Lothar Krause CHOREOGRAPHIE Daniela Meneses BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf SAFT, VOLLER KRAFT, DRAMATURGIE Thomas Schindler VOLLER GLUT!“
20 21 HELENA CITRÓNOVÁ Oper von Somtow Sucharitkul Libretto von S. P. Somtow nach der Lebensgeschichte von Helena Citrónová Deutsch von Karen Schur-Narula PREMIERE: SAMSTAG, 19. MÄRZ 2022 GROSSES HAUS Europäische Erstaufführung! Auschwitz 1942: Züge aus ganz Europa rattern in das berüchtigte Todes lager. Unter den Zwangsarbeiter*innen ist eine junge slowakische Jüdin: Helena Citrónová. Als veranlasst wird, dass die junge Frau ein Geburtstags ständchen für den SS-Aufseher Franz Wunsch singen soll, ist dieser ganz fasziniert und gebannt. Was erst ein Kampf ums nackte Überleben ist, ent- wickelt sich zunehmend zu einer verbotenen Liebe in Auschwitz – einem der menschenverachtendsten Orte der Welt. Hat diese Verbindung eine Chance? Der in Thailand gefeierte Komponist Somtow Sucharitkul entführt die Zuschauer*innen mit einer Musik zwischen Richard Strauss, Gustav Mahler und Bernard Herrmann (Komponist vieler Hitchcock-Filmmusi- ken), kombiniert mit dem ganz eigenen Klang des Klezmer, in die Dunkel- heit des Holocaust. Dem Theater Hof ist es gelungen, als erstes Theater in Europa die exklusiven Rechte für die erst 2020 uraufgeführte Oper zu be- kommen. 80 Jahre nach Beginn der Massendeportationen erinnern wir mit dieser aufrüttelnden Oper an eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Ge- schichte und dessen unzählige Opfer, denn die reale Geschichte von Hele- na Citrónová und Franz Wunsch steht für das Schicksal von Millionen von „DU ERINNERST Menschen. MICH AN EINE Das Werk wird am Theater Hof erstmals in deutscher Sprache gezeigt. BESSERE WELT.“ MUSIKALISCHE LEITUNG Ivo Hentschel INSZENIERUNG Lothar Krause BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Janina Werner
22 23 DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Operette von Franz von Suppé Bühnenbearbeitung und neue Texte von Ludwig Bender Musikbearbeitung von August Peter Waldenmaier Arrangement für Salonorchester von Clemens Mohr PREMIERE: FREITAG, 06. MAI 2022 STUDIO Uraufführung des Arrangements für Salonorchester! In Zypern ist was los! Pygmalion, der beste Bildhauer des Altertums, hat eine Statue vollendeter weiblicher Schönheit geschaffen: Die schöne Gala- thée, die er stets vor fremden Augen verborgen hält, um sie ganz allein genießen zu können. Selbst sein treuer Diener Ganymed darf sie nur sehen, um sie abzustauben. Als der reiche Kunstmäzen Mydas heimlich einen Blick auf das Kunstwerk wirft und entschlossen ist, die Statue zu erwerben, jagt ihn der eifersüchtige und in die marmorne Dame verliebte Pygmalion aus dem Atelier. Und dann passiert das Unvorstellbare: Die Statue erwacht zum Leben! Nur leider zeigt sie sich nicht gerade von der besten Seite und entpuppt sich als mannstolles Weib voller Eitelkeit und Koketterie – zur Enttäuschung des Bildhauers, glaubt er doch, dass in einem vollendeten Körper auch eine gute Seele stecken müsse... Das pikante und irrwitzige Werk um die marmorne Schönheit mit seinem melodischen Reichtum gehört zu den besten Schöpfungen Suppés – ohne diese wären „Pygmalion“ von George Bernard Shaw und „One Touch of Venus“ von Kurt Weill nicht vorzustellen gewesen. „Die schöne Galathée“ gibt Ihnen einmal mehr die Möglichkeit, in der Intimität des Studios den „NUR KEIN PATHOS Sängerinnen und Sängern hautnah zu sein und knüpft so an die Publi- kumserfolge von „Der Vetter aus Dingsda“ und „Häuptling Abendwind“ AUF NÜCHTERNEN an. Erleben Sie die antike Mythologie mal ganz anders! MAGEN.“ MUSIKALISCHE LEITUNG Clemens Mohr INSZENIERUNG Uwe Drechsel BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Janina Werner
24 25 JACK THE RIPPER Musical von Frank Nimsgern (Musik und Songtexte) und Reinhardt Friese (Idee, Buch und Songtexte) PREMIERE: SAMSTAG, 07. MAI 2022 GROSSES HAUS Uraufführung! London, 1888: Im Multi-Kulti-Stadtteil Whitechapel schreckt eine Mord serie Bevölkerung und Polizei auf. Prostituierte werden grausam ver stümmelt und ermordet aufgefunden. Als Täter inszeniert sich mit verschie- denen Botschaften ein Phantom - Jack the Ripper. In der ohnehin angespannten gesellschaftspolitischen Lage ist bald auch eine aufgestachel- te Bürgerwehr auf den Straßen unterwegs, um den Täter zu fassen. Der ermittelnde Inspektor Abberline fragt sich bald: Sucht er einen Schuldigen oder braucht er einen Sündenbock, um die Lage zu beruhigen? Und wer ist der Mörder, den nicht Wenige in den allerhöchsten Kreisen vermuten? Außerdem muss sich Abberline eingestehen, dass er sich um eine der Pros- tituierten nicht nur sorgt, weil sie in Lebensgefahr schwebt... Frank Nimsgern (zuletzt am Theater Hof mit dem Riesenerfolg von „Der Ring“), erschafft zusammen mit Intendant Reinhardt Friese ein spektaku- läres neues Rock-Musical rund um die größte Kriminalgeschichte aller Zei- ten, um Liebe und um Menschlichkeit. MUSIKALISCHE LEITUNG Frank Nimsgern INSZENIERUNG Reinhardt Friese CHOREOGRAPHIE Barbara Buser BÜHNE Herbert Buckmiller KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Lothar Krause „LAUF, MÄDCHEN, LAUF!“
26 27 LUCIA DI LAMMERMOOR Oper von Gaetano Donizetti Libretto von Salvatore Cammarano PREMIERE: SAMSTAG, 18. JUNI 2022 GROSSES HAUS Zwei verfeindete Adelsfamilien im Schottland des 16. Jahrhunderts, zwei Liebende trotz Familienfehde: Diese schottische Variante von „Romeo und Julia“ wurde einer der größten Erfolge des italienischen Belcanto-Spezialis- ten Gaetano Donizetti (zuletzt am Theater Hof mit „Der Liebestrank“ 2013). Das Werk mit hochdramatischer Handlung einschließlich Duell im Morgengrauen und Mord in der Hochzeitsnacht sowie die ungeheuer kraftvolle, berührende und bewegende Musik mit der berühmten Wahn- sinnsarie war bei der Uraufführung 1835 in Neapel ein triumphaler Erfolg. Viele große Interpretinnen haben der „Lucia“ ihre Stimme geliehen, so Ma- ria Callas oder Anna Netrebko. Das Publikum am Theater Hof kann sich auf eine spannende Geschichte, hochklassige Sänger*innen und nicht zuletzt auch auf eine Glasharmonika freuen, die Donizetti prominent in seiner Oper eingesetzt hat - Belcanto vom Feinsten! Die Aufführung findet in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln statt. MUSIKALISCHE LEITUNG Ivo Hentschel INSZENIERUNG Lothar Krause „IM RAUSCHEN BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Thomas Schindler DES MEERES WIRST DU DAS ECHO MEINER SEHNSUCHT HÖREN.“
28 29 ENSEMBLE MUSIKTHEATER KARSTEN JESGARZ, TENOR Geboren in Hom- berg/Efze // Gesangsstudium an der Hoch- schule für Musik und Theater Hannover // Engagements u.a.: Staatsoper Hannover, Stadttheater Hildesheim // Seit 1995 am Theater Hof // 2002 Preis der Theaterfreun- de Hof // Zuletzt zu sehen als Josef K. in „Der Prozess“ THILO ANDERSSON, TENOR Geboren in Frank- MINSEOK KIM, TENOR Geboren in Südkorea // furt am Main // Gesangsstudium an der Gesangsstudium an der Kyungwon-Univer- Hochschule für Musik und Theater Hanno- sität in Seongnam und an der Hochschule ver // 1999-2001 Ensemblemitglied am The für Musik in Dresden // 1. Preis beim ater Halberstadt // Seit 2001 am Theater Hof Internationalen Antonín-Dvor̆ák-Wettbe // Zuletzt zu sehen als Prinz Sergius Wladi- werb 2009 in Karlsbad sowie Sonderpreis mir in „Die Zirkusprinzessin“ und Abend- für die beste Interpretation einer Barockarie wind der Sanfte in „Häuptling Abendwind“ // 2011-2017 Staatstheater Darmstadt // Seit 2017/18 am Theater Hof, zuletzt u.a. als Or- MARKUS GRUBER, TENOR Geboren in Coburg // INGA LISA LEHR, SOPRAN Geboren in Heil- pheus in „Orpheus und Eurydike“ und Mis- Gesangsstudium an der Hochschule für bronn // Gesangsstudium an der Hochschu- ter X in „Die Zirkusprinzessin“ Musik in Würzburg // Engagements u.a.: le für Musik in Würzburg und an der Wie- Landestheater Detmold (2006-18), an den ner Universität für Musik und darstellende Theatern Gera-Altenburg, Krefeld-Mönchen Kunst // Sonderpreis für die überzeugendste gladbach und am Staatstheater Saarbrücken Bühnenpräsenz im Bereich Musiktheater, // Seit 2018/19 am Theater Hof, zuletzt u.a. Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2006 // zu sehen als Der Besucher in „In der Straf- 2015 Preis der Theaterfreunde Hof // Seit kolonie“ und Toni Schlumberger in „Die Zir- 2010/11 am Theater Hof, zuletzt u.a. zu kusprinzessin“ sehen als Gräfin Viktoria in „Viktoria und ihr Husar“
30 31 MARIAN MÜLLER, BARITON Geboren in Göttin- MENGLING CHEN, SOLOREPETITORIN Geboren in gen // Gesangsstudium an der Hochschule China // Studium Klavier und Korrepetition für Musik, Theater und Medien Hannover an der Hochschule für Musik, Theater und und der Hochschule für Musik und Dar Medien Hannover, der Universität der stellende Kunst Frankfurt/Main // Engage Künste Berlin und der Hochschule für Mu- ments u.a.: Landestheater Schleswig-Hol- sik „Hanns Eisler“ Berlin // Preisträgerin stein (2014-2020), Theater Bremen, Burg- und Finalistin bei diversen internationalen festspiele Bad Vilbel // Seit der Spielzeit Klavierwettbewerben // Seit der Spielzeit 2020/21 am Theater Hof 2020/21 am Theater Hof YVONNE PRENTKI, SOPRAN Studium an der YANA ANDERSSON, INSPIZIENTIN Geboren in So- Hochschule für Musik, Theater und Medien fia (Bulgarien) // Ballettausbildung an der Hannover // Engagements u.a.: Opéra de Staatlichen Ballettschule Sofia // Erstes En- Dijon, Theater Osnabrück, Stadttheater Hil- gagement in der Ballettcompagnie der desheim, Opernloft Hamburg // 2017/18 als Staatsoper Sofia // 1999 Preisträgerin beim Gast am Theater Hof in „Ein Traumspiel“ Ballettwettbewerb „Anastas Petrov“ in Sofia und „Alcina“ // Seit 2019/20 fest am Theater // 2001-2018 Mitglied der Ballettcompagnie Hof, zuletzt zu sehen u.a. als Amor in des Theaters Hof // Seit 2019 Inspizientin „Orpheus und Eurydike" und Miss Mabel im Musiktheater STEFANIE RHAUE, MEZZOSOPRAN Geboren in Gibson in „Die Zirkusprinzessin“ BENEDEK NAGY, REGIE-ASSISTENT MUSIKTHEATER Kitzingen/Main // Studium in Würzburg // Aufgewachsen in Österreich // Studium Ger- Engagements u.a. am Théâtre Royale de la manistik und Musikwissenschaft an der Monnaie Brüssel und an den Städtischen Universität Wien // Engagements als Regie- Bühnen Frankfurt // Seit 2003 am Theater Assistent bzw. Inspizient u.a.: Immling Fes- Hof // Zuletzt u.a. zu sehen als Clara tival, Theater Scala in Wien, Stadttheater Schlumberger in „Die Zirkusprinzessin“ Mödling // Seit der Spielzeit 2020/21 am Theater Hof
32 33 IZABELA KUC, SOUFFLEUSE Geboren in Tar- nowskie-Gòry, Polen // Ballettausbildung an der Staatlichen Ballettschule Bytom // 5 Jah- re Solotänzerin an der Breslauer Oper // Ab der Spielzeit 1992/93 am Theater Hof als Mitglied des Ballett-Ensembles // Seit 2008/09 Souffleuse für das Musiktheater am Theater Hof HÖRGERÄTE v LADEN
34 35 CHOR Oben v.l.: Shi-Chao Lee, Peter Potzelt, Christiane Seidel, Hans-Peter Pollmer, Daniel Milos, Tae Yil Yoon Mitte v.l.: Bärbel Kubicek, Dong-Joo Kim, Hyo-Seob Yun, Malgorzata Kusmierz, Andrea Herold, Zene Kruzikaite, Hyeju Krieger Vorn v.l.: Aki Yamamura, Masako Iwamoto-Ruiter, Chordirektor Roman David Rothenaicher, Annett Tsoungui, Iwona Lukaszynska; nicht im Bild: Chang Hyun Kim. Die fehlenden Mitglieder des Chors standen zu Redaktionsschluss des Jahreshefts noch nicht fest.
36 37 TANZ DER KLEINE MUCK MARÍA DE BUENOS AIRES FRÜHLINGS ERWACHEN
38 39 DER KLEINE MUCK Ballettmärchen von Torsten Händler nach Wilhelm Hauff Musik von Gisbert Näther Textfassung von Marco Stickel und Thomas Hary UNGES THEATER HOF J ab 5 Jahren 21/22 PREMIERE: DONNERSTAG, 25. NOVEMBER 2021 GROSSES HAUS Uraufführung! Kennt Ihr ihn auch, den Jungen, der „kleiner Muck“ genannt wird? Der dank seiner Zauberpantoffeln mit Wahnsinnskaracho durch die Wüste rennen kann und in seiner Hand ein Zauberstöckchen trägt, welches aller- lei Schätze aufspürt? Den Jungen, der nach dem Tod seiner Eltern niemals den Mut und die Hoffnung verliert, sein Glück zu finden? Mit Klugheit, Selbstbewusstsein und einer ordentlichen Portion Einfallsreichtum ent- deckt der kleine Muck sein Glück dort, wo er es nie erwartet hätte. Ihr auch? „Der kleine Muck“ ist eine rührende, zauberhafte Glücksgeschichte für Jung und Alt – für alle, die träumen können und mutig immer an das Gute glauben. Sie entführt nicht nur in den weitentfernten Orient, sondern auch in die Phantasiewelt des Tanztheaters. Nach dem großen Erfolg des Kinderballetts „Max und Moritz“ in der Spielzeit 2018/19 öffnet das Thea- ter Hof damit die Welt des Balletts und zugleich des Märchens einmal mehr für Kindergärten und Schulen sowie alle anderen neugierigen Besucher*innen. Die eigens für die Hofer Aufführung komponierte Musik stammt von Gisbert Näther, der auch schon „Max und Moritz“ vertont hat. Lasst Euch entführen in die märchenhafte Welt des Orients, fangt das Glück ein und nehmt es mit nach Hause, denn die Suche nach dem Glück ist für jeden eine Reise zu sich selbst. „IN EINEM „WIR DENKEN ZU VIEL CHOREOGRAPHIE Torsten Händler BÜHNE UND KOSTÜME Herbert Buckmiller UND FÜHLEN FERNEN LANDZU DRAMATURGIE Janina Werner IM ORIENT…“ WENIG.“
40 41 MARÍA DE BUENOS AIRES Tango-Operita von Astor Piazzolla Libretto von Horacio Ferrer Deutsch von Karin Santos PREMIERE: FREITAG, 28. JANUAR 2022 GROSSES HAUS Zum ersten Mal am Theater Hof! Durch einen Riss im Asphalt wird in dunkler nebliger Nacht die vergessene Stimme Marías herbeibeschworen. Sie erscheint durch ihre Stimme als Mensch. Einst lebte sie in den armen Vorstädten, machte sich auf ins Zent- rum der Metropole Buenos Aires. Ihr Leben ist die unbändige Leiden- schaft und vor allem der Tango, der sie in der Halbwelt zur Prostituierten aufsteigen lässt und schließlich auch ihr Tod ist. Doch María ist unsterb- lich und sehnsuchtsvoll wie der Tango selbst. Eine Geschichte über das ewige Werden und Sterben, Leidenschaft und die Seele des Tangos. Dem Argentinier Astor Piazzolla, dem König des Tangos, ist mit „María de Buenos Aires“ eine einzigartige Liebeserklärung an den vielleicht leidenschaftlichsten Tanz überhaupt und seine Heimatstadt Buenos Aires gelungen. Auf ihrer intensiven Reise in die Welt um María de Buenos Aires werden die Tänzerinnen und Tänzer der Hofer Ballettcompagnie von Solisten des Musiktheater-Ensembles und den Hofer Symphonikern begleitet. Die Aufführung findet in deutscher und spanischer Sprache statt. MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Falk CHOREOGRAPHIE Barbara Buser SÄNGER-REGIE Sandra Wissmann BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Lothar Krause „TANGO!“
42 43 FRÜHLINGS ERWACHEN Tanztheater von Ali San Uzer nach der Kindertragödie von Frank Wedekind JUNGES THEATER ab 12 Jahren HOF 21/22 PREMIERE: SONNTAG, 19. JUNI 2022 STUDIO Uraufführung! Erwachsenwerden ist nicht einfach. Lernstress, Streit mit den Eltern, und plötzlich verändert sich der eigene Körper. Wir erleben eine Geschichte der Liebe, der erwachenden Triebe und der Sehnsüchte. Eine Geschichte voller Zartheit und Innigkeit – aber auch voller Zweifel, Schwermut und Wild- heit. Das alles wird durch Körperlichkeit und Bewegung in Szene gesetzt. Die Ausdrucksform des Tanzes bietet damit eine spannende Möglichkeit, die innersten Gefühle der Figuren in ganz besonderer Weise auf die Bühne zu bringen. Das Junge Theater knüpft damit an die Linie an, den Heranwachsenden den Zugang zu allen theatralen Darstellungsformen zu ermöglichen. In Zu- sammenarbeit mit unserer Ballettcompagnie entsteht so eine frische und zeitnahe Umsetzung des Wedekind-Klassikers. Faszinierend heutig. Faszi- nierend echt. CHOREOGRAPHIE Ali San Uzer BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Janina Werner „DA SITZE ICH NUN MIT MEINEM KOPF IM ARM.“
44 45 ENSEMBLE BALLETT NAILA FIOL, TÄNZERIN Geboren in Spanien // Ausbildung an der Carles Ibáñez Ballet School und dem Catalonia Dance Center in Barcelona sowie dem Real Conservatorio Profesional de Danza in Madrid und dem Madrid Dance Center // Engagements u.a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und am Salzburger Landestheater // Seit der Spielzeit 2019/20 am Theater Hof TANIA ANGELOVSKI, TÄNZERIN Geboren in Ka- ANDREA FRISANO, TÄNZER Geboren in Turin nada // Ausbildung am Royal Winnipeg (Italien) // Tanzausbildung an der Schule Ballet Professional Division (Kanada) und des Teatro Nuovo in Turin // 2012 Zertifi- der Palucca Hochschule für Tanz in Dres- kat als Zeitgenössischer Tänzer im „Teatro den // Engagement am Saarländischen Nuovo“ // Engagements u.a.: Albano Ballet Staatstheater // Seit Frühjahr 2019 am Company, Teatro Regio Torino, ZDF bei Theater Hof Carmen Nebel // Seit Frühjahr 2019 am Theater Hof ISABELLA BARTOLINI, TÄNZERIN Geboren in NORBERT LUKASZEWSKI, TÄNZER Geboren in Florenz (Italien) // Ausbildung am Centro Lancut (Polen) // Ballettausbildung an der Danza Pistoia // 2010-2011 an der Semper Staatlichen Ballettschule Warschau // Stu- oper im „Apprentice Programme“ // 2012- dium an der John Cranko Schule Stuttgart 2013 an der École Supérieure de Danse Ro- // Erstes Engagement 2008–2009 beim sella Hightower Jeune Ballet in Cannes // Stuttgart Ballett // Seit 2009 am Theater 2013 Engagement am Aalto Theater Essen Hof // Seit der Spielzeit 2014/15 am Theater Hof
46 47 DAVID SANTOS OLLERO, TÄNZER Geboren in AYA MASAOKA, BALLETT-REPETITORIN Geboren Spanien // Ausbildung an der Academia in Kyoto (Japan) // Studium an der Hoch- Helade und am Real Conservatorio Profesi- schule der Künste Kyoto // Klavierstunden onal De Danza in Madrid // Engagements von Prof. Alexander Jenner und Prof. Ralf am Magdeburger Ballett und in der Litaui- Heiber in Wien // 2008-2011 Lehrauftrag schen Ballettcompagnie als Solotänzer // für Klavier an der Kyoto University of Seit der Spielzeit 2018/19 am Theater Hof Art&Design und Osaka International Uni- versity // Seit 2014 Unterricht bei Julia Goldstein // Seit 2011 am Theater Hof IRENE GARCIA TORRES, TÄNZERIN Geboren in DANIELA MENESES, TRAININGSLEITERIN UND BAL- Madrid // Ballettausbildung am Real Con- LETT-ASSISTENTIN Geboren in Santiago de servatorio Profesional De Danza in Madrid Chile // Ausbildung an der University of // Engagements am Atlantic City Ballet in Chile Faculty of Arts und School of Ameri- New Jersey (2013-14) und am Wiener can Ballet in New York // Engagements als Staatsballett (2015-18) // Seit der Spielzeit Tänzerin u.a. beim Joffrey Ballet und an 2018/19 am Theater Hof der Deutschen Oper Berlin // 2004-2017 Choreographin und Ballettlehrerin u.a. in Moskau, Berlin und Basel // Seit der Spiel- ALI SAN UZER, TÄNZER Geboren in Istanbul zeit 2018/19 am Theater Hof // 2019/20 (Türkei) // Ballettausbildung am Staatli- Choreographie des Rock-Balletts „Dracula“ chen Konservatorium für Klassisches Bal- lett in Istanbul // 2008–2009 Studium an der Ballett-Akademie der Heinz-Bosl-Stif- tung in München // Unterricht bei Robert North, Kyrill Melnikow und Konstanze Vernon // Seit 2009 am Theater Hof Die fehlenden Mitglieder der Ballettcom pagnie standen zum Redaktionsschluss des Jahreshefts noch nicht fest.
48 49 SCHAU- ANNA VIEHMANN STATUS QUO SPIEL FLORENCE FOSTER JENKINS PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG ENDLOSE AUSSICHT CALIGULA ES BRENNT REIS ODER DREI SCHWESTERN AUF URLAUB WALK ON THE WILD SIDE RICHARD DER DRITTE WHITE POWER BARBIES DIE HAMLETMASCHINE CABARET DIE NACHT DES LEGUAN
50 51 ANNA VIEHMANN Schauspiel von Franzobel PREMIERE: SAMSTAG, 09. OKTOBER 2021 GROSSES HAUS Uraufführung! 1665 wurde in Hof Anna Viehmann hingerichtet - ihr wurde Hexerei vor- geworfen und unter Folter „gestand“ sie Brandstiftung und Unzucht mit dem Teufel. Heute nicht mehr vorstellbar? In den sozialen Medien reichen „Fake-News“, um einen sogenannten „Shit-Storm“ auszulösen. Dabei wer- den Existenzen vernichtet und Menschen in den Selbstmord getrieben. In den Zeiten der Hexenverfolgung waren besonders alleinstehende Frauen ein bevorzugtes Ziel von übler Nachrede und Beschuldigungen. Und heute? Der renommierte österreichische Autor Franzobel, der unter anderem mit dem Bayerischen Buchpreis und dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausge- zeichnet wurde, schreibt auf Anregung von Reinhardt Friese für das Thea- ter Hof ein Stück, das im historischen Gewand vor Ort hier in Hof spielt, aber auch als Parabel für unsere modernen Zeiten funktioniert: Denn Neid und Missgunst sind leider zeitlose Phänomene. INSZENIERUNG Antje Hochholdinger BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf VIDEOGRAPHIE Kristoffer Keudel DRAMATURGIE Thomas Schindler „DAS IST ALLES TEUFELSWERK!“
52 53 STATUS QUO Schauspiel von Maja Zade PREMIERE: FREITAG, 22. OKTOBER 2021 STUDIO Zum ersten Mal am Theater Hof! Ein simpler, aber effektvoller Kniff: Wie wäre es, wenn Theater, Super- märkte und Immobilienbüros ausschließlich von Frauen geleitet würden? Im Mittelpunkt der drei Geschichten steht jeweils ein Florian, zwar Ende zwanzig, aber immer noch „Flo“ gerufen. Als Berufsanfänger, jung und at- traktiv, muss er sich in Büros und Chefetagen mehr gefallen lassen, als ihm lieb ist. Am Theater wird er als leidenschaftliches Sexhäschen besetzt, in einem Maklerbüro führt frau ihn gönnerhaft in die Geheimnisse des Kopierers ein, und im Drogeriemarkt darf er die Regale einräumen und wird von der Filialleiterin begrapscht. Zuhause fordert seine Frau als Hauptverdienerin Demut, die Übernahme sämtlicher Haushaltsarbeiten und baldigen Nachwuchs. Und Flo bemüht sich um Fleiß und Höflichkeit. Der Frau und Chefin „eine Szene“ zu ma- chen, ist seine Sache nicht. „status quo“ zeigt die Welt, wie sie ist, bloß spiegelverkehrt. Objekt von Begierde und Diskriminierung ist der Mann. Die Umkehrung lässt das wahre Machtgefälle aufs Schönste hervortreten. Pointierte Dialoge und ex- emplarische Szenen machen die Gesellschaftsanalyse zur Komödie. Auch diese Produktion fiel in der vergangenen Saison der Pandemie zum Opfer. Wir freuen uns, Ihnen „status quo“ nun in dieser Spielzeit präsentieren zu können! INSZENIERUNG Jasmin Sarah Zamani BÜHNE UND KOSTÜME Franziska Isensee DRAMATURGIE Thomas Schindler „DAS GEILE JUNGE DING, WAS WIR SUCHEN, IST ER NICHT“
54 55 FLORENCE FOSTER JENKINS Schauspiel von Bill White Deutsch von Hans-Jürgen Steinhau und Bill White PREMIERE: FREITAG, 29. OKTOBER 2021 STUDIO Zum ersten Mal am Theater Hof! Florence Foster Jenkins (1868-1944) war Kult. Einmal im Jahr veranstaltet die Society-Lady ihren eigenen Arienabend. Sie trifft zwar kaum einen Ton, aber das Publikum amüsiert sich. Höhepunkt ihrer Karriere: ein Kon- zert in der ehrwürdigen Carnegie Hall… Als Lebenspartner wählt sie den Schauspieler St. Clair Bayfield. Er kümmert sich darum, dass kleine Katas- trophen abgewendet werden und große nicht zu Florence vordringen. Es ist ein Leichtes, sich über „Lady Florence“ lustig zu machen. Aber: Ver- dient jemand, der mit so großer Ernsthaftigkeit sein Lebensziel verfolgt, nicht eher unseren Respekt denn unsere Belustigung? Wegen der Pandemie und des damit einhergehenden Spielverbots konnten wir Ihnen diese wundervolle Komödie in der vergangenen Spielzeit nicht zeigen - umso schöner, wenn es nun 2021/22 klappt! MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Falk INSZENIERUNG Kristoffer Keudel BÜHNE UND KOSTÜME Imme Kachel DRAMATURGIE Thomas Schindler „DIE LEUTE KÖNNEN VIELLEICHT BEHAUPTEN, DASS ICH NICHT SINGEN KANN, ABER NIEMAND KANN BEHAUPTEN, DASS ICH NICHT GESUNGEN HÄTTE.“
56 57 PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Schauspiel von Heinrich von Kleist PREMIERE: FREITAG, 12. NOVEMBER 2021 GROSSES HAUS Ein Traum? Der junge Prinz schlafwandelt. Er missachtet die Order des Oberbefehlshabers, seines Vaters, des Kurfürsten, im Krieg gegen die Schweden. Er erklärt Prinzessin Nathalie seine Liebe. Im Zwiespalt zwi- schen Gehorsam und Eigeninitiative steht schließlich auch das Leben des Prinzen selbst auf dem Spiel... Heinrich von Kleist spielt wie in jedem seiner Werke auch in diesem Stück das Schicksal des vom Gefühl überwältigten Individuums im Kontrast zu einer Gesellschaft, zu deren konstituierenden Grundregeln die Verleug- nung der Individualität gehört, in allen Facetten hochemotional und zeit- los intelligent durch. Nach „Penthesilea“ und dem „Käthchen von Heilbronn“ setzt sich das The- ater Hof mit Reinhardt Friese als Regisseur erneut mit einem Klassiker der deutschen Dramatik aus der Feder von Kleist auseinander. 1821 urauf geführt lobte Heinrich Heine das Stück als „vom Genius der Poesie selbst geschrieben“. INSZENIERUNG Reinhardt Friese BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Thomas Schindler „EIN TRAUM, WAS SONST?“
58 59 ENDLOSE AUSSICHT Monolog von Theresia Walser PREMIERE: SAMSTAG, 13. NOVEMBER 2021 STUDIO Zum ersten Mal am Theater Hof! Theresia Walsers Monolog hatte am 3. September 2020 beim Kunstfest Weimar seine Uraufführung. Er ist einer der ersten Texte, der unsere Er- fahrungen mit der Corona-Pandemie dramatisch gestaltet. Jona sitzt allein in ihrer fensterlosen Einzelkabine vor dem Frühstücksei. Im Bug des Schiffs stapeln sich die Leichen, aber die Büffets oben sind noch immer voll. Die Karibik-Kreuzfahrt ist ein Geschenk ihrer Geschwis- ter. Seit zwei Wochen sitzt sie hier. Oder sind es drei? Was bedeutet schon Zeit angesichts der endlosen Brühe da draußen? Sie erzählt, wie das Elend anfing, wie der erste Passagier zusammenbrach und an einem seltsamen Virus starb. Andere Opfer folgten. Seitdem steht das Schiff unter Quaran- täne, darf nirgendwo anlegen und treibt auf dem Meer wie ein schwim- mendes Tschernobyl. Ihr Monolog kennt viele Stimmen: Sie redet nicht nur mit sich, sie redet mit allen, die nicht mehr um sie sind. Längst ist sie Teil dieses Luxus gefängnisses geworden, dessen Insassen sich langsam an die neue, monst- röse Normalität gewöhnt haben. Nur die Nahrungsvorräte werden allmäh- lich knapp. Auf engstem Raum, aber mit fast biblischer Wucht entfaltet Theresia Wals- ers Monolog im Kleinen eine Menschheitskatastrophe. Eine Seuche ist Anlass für eine Art von Stillstand, in dem wir unser Leben neu durchden- ken. Alltag, Sinn des Lebens, soziale Ordnung, Herkunft und Geschichte - aufgrund der Seuche, die uns isoliert, kommen wir uns selbst neu nahe. Am Ende ist es eine Nahaufnahme von uns selbst. INSZENIERUNG Christina Wuga BÜHNE UND KOSTÜME Aylin Kaip DRAMATURGIE Melanie Stein „STAY IN YOUR CABIN!“
60 61 CALIGULA Drama von Albert Camus Deutsch von Uli Aumüller PREMIERE: SONNTAG, 19. DEZEMBER 2021 STUDIO Zum ersten Mal am Theater Hof! Am Anfang der Geschichte des römischen Kaisers Caligula steht der plötz- liche Tod seiner geliebten Schwester. Der mit schier unbegrenzter Macht ausgestattete Kaiser beginnt, gegen die Welt zu rebellieren. Des einen Frau macht er zur Hure, des anderen Kind tötet er, dem Dritten nimmt er den Vater, er weidet sich an den Qualen der zum Tode Verurteilten, lässt sich als Venus anbeten und enterbt alle Bürger zugunsten der Staatskasse. Schließlich hat er gelernt, dass jeder Wert relativierbar und demnach nichts wirklich von Bedeutung sei - außer die Staatsfinanzen. Ein Machtmensch, der der Welt ihre absurde Verfassung vor Augen führt, indem er sie auf ihre mörderische Spitze treibt. Dabei ist er kein brutaler Despot, sondern ein raffinierter Verbrecher, der seine Untertanen immer weitertreibt, wie in einem Experiment, um zu prüfen, was sie alles erdul- den. Das Werk von Albert Camus ist kein historisches Drama. Camus zeichnet das Porträt eines nicht durch Ethik, Gesetze oder Moral gezähmten Politi- kers. Und er stellt zwei Grundsatzfragen: Auf welchen Prinzipien gründen individuelles Leben, Gesellschaft und politische Macht? Wie kommt es, dass ihn alle anderen haben gewähren lassen? Kurz vor Hitlers Überfall auf Polen schreibt der französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus sein erstes großes Bühnenstück: „Caligula“ - die beispiellose Allmachtsfantasie eines Nihilisten. „REGIEREN INSZENIERUNG Dominique Bals BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Thomas Schindler HEISST STEHLEN.“
62 63 ES BRENNT REIS ODER DREI SCHWES- TERN AUF URLAUB Schauspiel von Pia Hierzegger PREMIERE: MITTWOCH, 22. DEZEMBER 2021 STUDIO Uraufführung! Es hätte so schön werden sollen. Lotte, Marianne und Paula - sie nennen sich der Einfachheit halber Schwestern, obwohl Marianne nur eine Freun- din ist - fahren seit vielen Jahren auf eine abgelegene Hütte in den Bergen. Sie trinken und kochen dort und warten auf ihre daheim gebliebenen Männer. Nur Paula wartet nicht mehr, weil sie sich von ihrem Mann getrennt hat. Doch es hat sich etwas verändert zwischen den Frauen. Die Urteile werden schärfer: Paula gibt schlechte selbst geschriebene Gedichte zum Besten, Lotte hat immer Lösungen für alle Probleme parat und Marianne telefoniert ständig mit Dieter, der immer verspricht zu kommen, aber nie auftaucht. Und so warten sie auf Männer oder andere Abwechs- lungen. Gott sei Dank droht eine Sintflut, endlich passiert etwas, das sie vielleicht sogar ins Fernsehen bringt… Pia Hierzeggers neues Theaterstück ist ein Kammerspiel für drei Frauen. Die Autorin, Schauspielerin und Regisseurin gehört seit mehr als zwanzig Jahren zum Ensemble des Grazer „Theater im Bahnhof“, das sich als zeitge- „NIMM ZUR KENNTNIS, nössisches Volkstheater versteht. Mit dem Theaterstück „vernetzt denken“ gewann sie 2007 den Augsburger-Stücke-Wettbewerb. 2020 erhielt sie in DASS DIR DIE der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle den Österreichischen Filmpreis. REALITÄT TIEF IN INSZENIERUNG Kay Neumann BÜHNE UND KOSTÜME Monika Frenz DRAMATURGIE Thomas Schindler DIE AUGEN SCHAUT.“
64 65 WALK ON THE WILD SIDE Ein Konzert im Moonlight Motel Erfunden von Reinhardt Friese PREMIERE: DONNERSTAG, 30. DEZEMBER 2021 GROSSES HAUS Uraufführung! Ein Motelzimmer, irgendwo im Nirgendwo. Drei Frauen und drei Männer treffen aufeinander, die eine mysteriöse Beziehung verbindet. Sie verbrin- gen eine Nacht in dem Motel, singen über Liebe, Sehnsucht, Träume und Hoffnungen. Am nächsten Morgen gehen sie wieder auseinander - nur ei- ner wird das Zimmer nie mehr verlassen... Anknüpfend an den Riesenerfolg von „Ring of Fire“ singen Ensemble-Mit- glieder in dem erneut von Intendant Reinhardt Friese zusammengestellten szenischen Konzert Songs u.a. von den Rolling Stones, den Doors, Dusty Springfield, Leonard Cohen und Janis Joplin, begleitet von unserer be- währten Band unter der Leitung von Michael Falk. Dabei entsteht eine fantastische Reise durch die Musikgeschichte ebenso wie ein atmosphäri- sches Portrait sechs starker Persönlichkeiten von der Femme Fatale über den Outlaw bis hin zum „einsamen Wolf“. „Walk on the Wild Side“ steht nun 2021/22 für Sie auf dem Spielplan, nachdem die Produktion wegen der Pandemie nicht wie ursprünglich vor- gesehen in der vergangenen Saison gespielt werden konnte. MUSIKALISCHE LEITUNG Michael Falk KÜNSTLERISCHE GESAMTLEITUNG Reinhardt Friese „KNOCKING BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf VIDEOGRAPHIE Kristoffer Keudel DRAMATURGIE Thomas Schindler ON HEAVEN'S DOOR“
66 67 RICHARD DER DRITTE Tragödie von William Shakespeare PREMIERE: SAMSTAG, 12. FEBRUAR 2022 GROSSES HAUS Zum ersten Mal am Theater Hof! Richard, Herzog von Gloucester, ist missgebildet und fühlt sich von der Ge- sellschaft verachtet. Also beschließt er, da er nicht zum Liebhaber taugt, der beste Bösewicht zu werden, der er sein kann, und sich die Königskrone auf den Kopf zu setzen. Dabei ist ihm jedes Mittel, auch Mord, recht... William Shakespeare, dessen Werk sich das Theater Hof seit Amtsantritt von Intendant Reinhardt Friese jedes Jahr mit einer Produktion widmet, hat 1592 mit „Richard der Dritte“ ein faszinierendes Psychogramm des Bö- sen geschrieben, das uns als Publikum immer noch gleichermaßen anzieht und abstößt. Dabei geht es um Machtpolitik, die bis zum Äußersten geht, ebenso wie um ganz private Verletzungen, aus denen Rachegefühle entste- hen, wie sie die moderne Kultur auch von Figuren wie zum Beispiel dem Joker als Gegner von Batman kennt und thematisiert. Schließlich: Was ist schon aufregender als ein schillerndes Monster? INSZENIERUNG Reinhardt Friese BÜHNE UND KOSTÜME Annette Mahlendorf DRAMATURGIE Thomas Schindler „GEWISSEN IST ETWAS FÜR FEIGLINGE.“
68 69 WHITE POWER BARBIES Stück von Roland Spranger PREMIERE: SONNTAG, 13. FEBRUAR 2022 STUDIO Uraufführung! Drei seiner Stücke kamen in den letzten Jahren am Theater Hof zur Urauf- führung: Roland Spranger, in Hof lebender Schriftsteller, Krimiautor (Friedrich-Glauser-Preis) und Dramatiker, schreibt für das Theater Hof ein neues Stück. Auf Anregung von Intendant Reinhardt Friese wird er sich mit dem Thema „Rechte Frauen“ beschäftigen. Schon immer war extreme rechte Politik dominiert von Männern - sei es in Parteien oder in Kameradschaften. Doch die Zeit der Bierbüchsenglat- zen ist vorbei. In den vergangenen Jahren drängen Frauen in der rechten und rechtsradikalen Szene stärker in den Vordergrund: als Politikerinnen, Buchautorinnen, Rednerinnen, Bloggerinnen oder Journalistinnen. Von „rechten Poster-Girls“ oder „rechten Influencerinnen“ werden extremis tische Gedanken „nett verpackt“. Bullige Neonazis fallen ins Auge, ihre rechten Kameradinnen eher nicht. Die Strategie hinter derartigen Auftrit- ten ist durchschaubar: Die meist jungen Frauen werden zunächst als Bür- gerinnen wahrgenommen, die empört Position beziehen. Stellt sich an- schließend heraus, dass man es mit einer rechtsradikalen Aktivistin zu tun hat, ist die Hemmschwelle bereits gesunken. Man kennt sie ja schon. Schnell heißt es dann: „Privat ist die aber sehr nett.“ Nicht Frauen mit lan- gen, blonden Zöpfen sind auf einschlägigen Plakaten zu sehen, sondern attraktive junge Frauen, die optimistisch in die Welt blicken. Können extremistische Einstellungen zur Normalität werden? „HALLO INSZENIERUNG Antje Hochholdinger BÜHNE UND KOSTÜME Imme Kachel DRAMATURGIE Janina Werner ANDERSDENKENDE!“
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