AKTUELLES AUS DER GEMEINDE AUSGABE 46 - AUGUST 2020
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AK TU E LLES AUS D E R G E M E I N D E AUS GAB E 46 — AU GUS T 2020 O BER DO R F — N IE D E R R IC KE N B AC H — B ÜR E N
INHALTSVERZEICHNIS ANSPRECHPARTNER INHALTSVERZEICHNIS Ö F F E N T L I C H E V E R WA L T U N G AU S G A B E 4 6 – AU G U S T 2 0 2 0 Gemeindekanzlei Vorwort 3 Schulhausstrasse 19, Oberdorf, T 041 618 62 62, zuhause – daheim 4 F 041 618 62 60, oberdorf@nw.ch deheime bliibe 6 Öffnungszeiten 8.00–12.00 Uhr und 14.00–17.00 Uhr Haus Brückensitz in Büren 8 vor Feiertagen bis 16.30 Uhr Bauernhaus St. Heinrich 10 Schulsekretariat Bauernhaus Bünt in Oberdorf 12 Schulhausstrasse 7, Oberdorf, T 041 619 80 10, Das Porträt: Florian Lussy 16 schulsekretariat@schule-oberdorf.ch Wichtiges in Kürze aus der Gemeinde 18 Öffnungszeiten Invasive Neophyten im Garten 20 Montag, Dienstag, Mittwochvormittag und Donnerstag Rutschi Putschili 25 Lehrerzimmer Oberdorf Wahlen in Schul- und Gemeinderat 26 T 041 619 80 12 Oberdorfer Ehrenpreis 28 Lehrerzimmer Büren Seniorenfasnacht 30 T 041 610 19 06 Wichtiges in Kürze aus der Schule 32 Personelles 34 IMPRESSUM Schulabgänger 2020 35 Fernunterricht – eine Lektion fürs Leben 38 Die Aa-Post erscheint zweimal im Jahr und wird gratis in alle Haushaltungen verteilt. Das Schulhaus ist verlassen 40 Jahresabonnement für Auswärtige Fr. 20.– Wer hat einen grünen Daumen? 41 Redaktionsteam Aa-Post Sport und Spass 42 Franz Niederberger, Oberdorf; Anna-Lena Beck, Büren; Bernadette Christen, Büren; Geburtstage 43 Andrea Somaini, Gemeindeverwaltung; Andrea von Moos, Büren; Karsten Fischer, Büren. Redaktionsadresse GESUCHT Redaktionsteam Aa-Post, Gemeindeverwaltung, 6370 Oberdorf Wir suchen Verstärkung für die Aa-Post! Gestaltung / Layout / Druck Egal, ob Sie jung oder schon etwas älter sind, in Engelberger Druck AG, Stans Oberdorf, Niederrickenbach oder Büren wohnen: Wenn Sie gerne Gespräche führen und diese zu Redaktionsschluss Papier bringen, wenn Sie sich für das Geschehen 30. November 2020; in unserer Gemeinde interessieren, zögern Sie die 47. Ausgabe erscheint Anfang Februar 2021 nicht! Melden Sie sich bei einem Mitglied unseres Redaktionsteams oder bei der Gemeinde- verwaltung. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen. 2
VORWORT ZU HAUSE FRANZ NIEDERBERGER GESCHÄTZTE AA-POST LESERIN, allen Stammtischen wurde darüber debattiert – GESCHÄTZTER AA-POST LESER wäre darüber debattiert worden. Denn es hiess In Anlehnung an «You-Know-Who» (Du weisst ja: «Bleiben Sie zu Hause!» Das Zuhause rückte ins schon wer) aus «Harry Potter» werde ich Sie – Zentrum; der Hort der Sicherheit und des Wohlbe- zumindest im Vorwort – vor diesem einen Begriff findens ersetzte jene Orte, die Unterhaltung, Zer- verschonen, den wir alle im vergangenen Halbjahr streuung und vielfältige soziale Kontakte bieten. wohl hundertmal gehört, gelesen und ausgespro- Unsere Redaktionssitzung wurde vom Gemeinde- chen haben. Ein einprägsamer, bildhafter, wenn haus ins Wohnzimmer verlegt; die vorliegende auch lateinischer, so doch gut verständlicher Be- Ausgabe wurde online besprochen, von zu Hause griff, der mit ziemlicher Sicherheit in der Auswahl- aus – und vielleicht war es diese besondere Situati- liste zum Wort des Jahres erscheinen wird. Wetten? on, die dazu führte, dass wir den Begriff «zu Hause» In Zusammenhang mit – Sie wissen schon was – als Schwerpunktthema festlegten. prägte sich mir allerdings diese eine, stets wieder- Auf der Interviewseite haben wir Jung und Alt holte Aufforderung ein: «Bleiben Sie zu Hause!» befragt, was das Zuhause für sie bedeutet, was Was der Bundesrat und das BAG uns mit einer noch sie an ihrem Daheim schätzen. Gleich drei his- nie erlebten Eindringlichkeit empfahlen, bestimm- torisch wertvolle Bauernhäuser in unserer Ge- te fortan für Wochen unser Freizeitverhalten und meinde wurden in jüngster Zeit saniert und zu auch unseren Arbeitsalltag. Zu Beginn dieser Phase einem gemütlichen Zuhause umgebaut. Es sind spürte man förmlich, wie die Menschheit einen Häuser, die so alt sind, dass wir uns dies kaum Gang zurückschaltete: zu Hause bleiben, sich mit- vorstellen können: gebaut, bevor der 30-jährige einander beschäftigen, das Reisen unterlassen… Krieg in Europa tobte; als Mozart geboren wurde; Die Grenzen wurden geschlossen, das Angebot des bevor die Vereinigten Staaten von Amerika ge- öffentlichen Verkehrs wurde reduziert und der gründet wurden. Wir dürfen einen Blick hinein- Flugverkehr ausgesetzt. Die weltweiten Produk- werfen und erfahren Spannendes. tionsketten gerieten ins Stocken, wurden unter- Diesmal ist unser Heft etwas weniger umfangreich brochen, und viele Firmen waren gezwungen die als im Sommer üblich: In der Schule fanden aus be- Produktion herunterfahren. In der Sorge um die kannten Gründen leider keine Projekte statt, über eigene Gesundheit und die der Liebsten, um den die hier berichtet werden könnte. Dennoch hoffe Arbeitsplatz und das wirtschaftliche Überleben ich, dass Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, – da stachen, zwischen den stets aktualisierten am einen oder anderen Artikel Gefallen finden. Zahlen der Infizierten und Verstorbenen, jene bis- Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen! weilen skurrilen Meldungen aus aller Welt hervor: Natürlich kommen wir nicht umhin, in dieser in der Lagunenstadt Venedig schwimmen wieder Ausgabe der Aa-Post vierzehn Mal – Sie wissen Fische im klaren Wasser der Kanäle; irgendwo in schon was – zu nennen. Da wünschte man sich die Indien können die Bewohner erstmals seit 30 Jah- Zauberkräfte eines Harry Potter herbei um diesem ren den Himalaya wieder sehen; die Strassen der Virus «Evanesco!» zuzurufen: «Hokus – pokus – Grossstädte sind so leer wie nie… verschwindibus!» Unglaublich, was ein Virus – Sie wissen schon wel- ches – auslöste, wie rasant und wie massiv es sich Franz Niederberger ausbreitete und zum Hauptthema avancierte. An 3
ZUHAUSE – DAHEIM E R WAC H S E N E U N D J U G E N D L I C H E E R Z Ä H L E N In einer Zeit, wo Menschenansammlungen zu vermeiden und Reisen zu unterlassen sind, wo Restaurants geschlossen und kulturelle Veranstaltungen ausgesetzt wurden, da erhält das Zuhause mit seinem Balkon oder Garten eine wesentliche Bedeutung. Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde machen sich dazu Gedanken: Was macht es aus, dass man sich «daheim» fühlt? Die schöne Wohnung, die lieben Nachbarn, der vertraute Ausblick aus dem Fenster? Oder sind es schlicht und einfach Erinnerungen? FREDY ROHRER KAJA KESSELI OBERDORF BÜREN Ende März dieses Jahres bin ich zusammen mit meiner Fami- Vor knapp vier Jahren zügelte ich mit meinen drei Kindern lie nach Oberdorf gezogen. Zuvor wohnten wir sechs Jahre im und meinem Partner von Oberdorf nach Büren in unser neu umgebauten Elternhaus in Niederrickenbach. Der Zeitpunkt umgebautes Haus. Lange hatten ich und mein Partner von zum Zügeln war aufgrund von Corona etwas ungünstig und zu einem Zuhause im Grünen geträumt. Wir haben in Nidwal- Beginn war nicht klar, ob wir an unserem Zügeltermin festhal- den einige Objekte angeschaut. Bei diesem Haus – damals alt ten können. Glücklicherweise konnten wir unter Einhaltung und verlottert – spürten wir sofort: das ist es! Ohne Worte, der Abstandsregeln wie geplant umziehen. Die neuen Möbel alles hat gestimmt. Wir sind gerne draussen, sind gerne ak- hatten wir bereits im Januar gekauft und sie in einer Garage tiv, mögen Tiere und die Natur. Das neue Zuhause mit Garten eingelagert. war perfekt. Die Kinder mussten die Schule nicht wechseln, Die Zeit während des Lockdowns nutzten wir zum Einrichten die Anbindung an den ÖV ist vorhanden und unser Zuhause der neuen Wohnung. Besonders die Spontanität und Flexibili- mit Velo und Töffli erreichbar. Für unsere drei Katzen und die tät schätzen wir in Oberdorf sehr. Unser 17-jähriger Sohn sowie Hündin Luna hat es genug Auslauf. Mittlerweile sind noch 4 unsere 15-jährige Tochter können sich kurzfristig mit ihren Hasen und zwei Schafe dazu gekommen. Kollegen treffen, ihren Hobbys nachgehen oder Abendkurse Für mich ist mein Daheim nicht nur die Wohnung. Auch der besuchen. In Niederrickenbach war dies lediglich mit guter Garten gehört dazu, der Wald, das Aawasser, im Grunde ge- Organisation möglich. Die Nähe zum Dorf wie auch die schöne nommen das ganze Engelbergertal. Wenn ich in Niederricken- Aussicht auf die Bergwelt schätze ich sehr. Ein schönes Zuhau- bach bin oder in Dallenwil den Wald hochlaufe, fühle ich se zeichnet sich für mich durch eine Mischung von Alt und mich zu Hause. Geerdet, glücklich, zufrieden. Früher reiste Neu aus. Ein gemütlicher Wohnbereich mit Holzelementen ich viel und durfte dabei neue, schöne Orte kennenlernen. und eine schlichte Wohnungseinrichtung sind für mich eben- Wirklich daheim fühle ich mich jedoch da, wo ich meine Wur- falls wertvoll. zeln habe. Wo ich auch die «geheimen Dinge» kenne, wo mir Zu Hause fühle ich mich da, wo meine Familie und mein Hund Land und Leute vertraut sind und alles mit persönlichen Er- sind. Interessante Einblicke in andere Wohnformen und Ein- lebnissen und Geschichten verbunden ist. richtungsstile entdecke ich gerne bei Ferienaufenthalten in In unserem Haus haben wir eine kleine Ferienwohnung. verschiedenen Regionen und Ländern, kehre jedoch auch im- Wenn ich den Gästen die Ausflugsmöglichkeiten erkläre, mer wieder gerne nach Hause zurück in das gewohnte Umfeld, wird mir immer wieder bewusst, wie schön wir es hier haben wo ich mich umgeben von der Berglandschaft sehr wohl fühle. und wie gut es uns hier geht. Dafür bin ich sehr dankbar. 4
E R WA C H S E N E U N D JUGENDLICHE ERZÄHLEN man immer wieder jemanden auf der Strasse oder sonst ir- gendwo im Dorf. Bei schönem Wetter konnte man sich ein- fach draussen mit den Nachbarn treffen. Natürlich immer mit dem nötigen Abstand. Wir sassen oft im Freien auf der Treppe und tranken einen Apéro, manchmal hielten wir auch einfach nur einen kleinen Schwatz. Ab und zu wurde sogar mal ein NINA SENNHAUSER Grill aufgestellt. Während man früher verteilt war, die einen da, die anderen dort, waren nun alle zuhause. Das kannte BÜREN man so vorher noch nicht. Oder vielleicht hat es sich auch Die ersten drei Jahre wohnte ich mit meinen Eltern in Ober- einfach nur verstärkt. Ich jedenfalls nahm den Zusammen- dorf. Nachdem meine kleine Schwester Eva zur Welt kam, halt und die Verbundenheit viel stärker wahr. Auch dadurch zogen wir in eine grössere Wohnung nach Büren. Besonders fühle ich mich in Büren so wohl. Und wo ich mich wohlfühle, wohl fühle ich mich zu Hause mit meiner Familie. Auch die da fühle ich mich auch zuhause. vielen Freunde in der Nachbarschaft schätze ich sehr. Auf dem Spielplatz direkt vor dem Haus kommen wir oft zusam- men. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten im Wohnzim- mer, da es dort viel Platz hat. Oder ich spiele zusammen mit meiner Schwester im Spielzimmer mit unseren vielen Spiel- sachen. Gerne lade ich auch meine Gspänli zum Spielen ein. Mein Traum wäre es, ein Zuhause wie in einem Süssigkei- ten-Land zu haben oder eine riesengrosse Wohnung wie ein MELK ODERMATT BÜREN grosses Bälle-Land, wo man kaum mehr die Wände sieht. Nur das kleinste aller Zimmer hätte Möbel und ein Bett, worin ich Büren ist mein Zuhause. Hier wohnt meine Familie schon seit schlafen könnte. Generationen. Der Hof, auf dem ich lebe, ist schon seit 1865 in Schon einige Male bin ich mit meiner Familie in die Ferien Familienbesitz. Der älteste Sohn hat ihn jeweils von seinem verreist; da haben wir in tollen Hotelzimmern übernachtet. Je- Vater übernommen und ihn später wieder an den Ältesten doch fahre ich nach einigen Tagen auch immer wieder gerne seiner Söhne weitergegeben, immer einem Melk. Auch ich nach Hause zurück. Einmal haben wir für zwei Nächte auf ei- habe diese Tradition weitergeführt und den Reiterhof nun nem Campingplatz in einem Zelt übernachtet, das fand ich toll meinem Sohn weitergegeben. Es freut mich, dass ich jetzt und aufregend. Wenn ich grösser bin, möchte ich noch immer einfach zuschauen kann, wie er mit dem, was ich aufgebaut in der Nähe wohnen. Weit weg oder sogar ins Ausland möchte habe, weitermacht. ich nicht umziehen. Aber auch heute, wenn ich pensioniert bin, möchte ich nicht von hier wegziehen. Hier habe ich meine Grosskinder den ganzen Tag um mich und auch das Reiten könnte ich nicht sein lassen. Früher einmal habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, und nun wurde aus dem Beruf wieder ein Hobby. Hoffentlich lässt es die Gesundheit noch lange zu, dass ich mich jeden Tag auf das Pferd setzen kann. OLIVER HÄFNER Das Dorf Büren ist gewachsen! Früher kannte man noch je- des Haus hier. Dies ist zwar heute nicht mehr ganz so, aber BÜREN dennoch hat Büren immer noch eine sehr angenehme Grösse. Heimat ist der Ort, an welchem man sich wohlfühlt. Und für Ich könnte nie in einer Stadt leben. Wenn ich am Morgen aus mich ist das hier, in Büren. Hier habe ich meine Familie, mei- dem Fenster schaue, brauche ich eine grüne Wiese. Hier, in ne Arbeit, meinen gesamten Alltag. Unsere Kinder gehen hier dieser naturverbundenen Gegend, habe ich mein ganzes Le- in die Schule, meine Frau hat das Turnen. Hier fühle ich mich ben verbracht. Büren ist für mich nicht nur mein Zuhause, es wohl. Auch die Kirche in Büren gehört für mich dazu. Ich bin ist ein Flecken Heimat. aktives Mitglied im Kirchenchor. Das gibt einem eine gewisse Verbundenheit, ein Heimatgefühl. Anna-Lena Beck, Bernadette Christen, Während der Coronazeit konnten wir jedoch, wie praktisch Karsten Fischer, Andrea von Moos alle Vereine, nicht proben. Da Büren jedoch so klein ist, traf 5
DEHEIME BLIIBE UNGEBETENER BESUCH Anfang Februar 2020 erreichte die COVID-19 Pandemie auch die Schweiz. Trotz rasch eingeleiteter Massnahmen konnte die Ausbreitung nicht verhindert werden. Am elften März hatte auch Nidwalden seinen ersten Fall. Was man sich in den kühnsten Träumen informiert und erforderliche Massnah- ge nicht mehr. Mein Mann kam jeden nicht vorstellen konnte, wurde Realität. men umgesetzt. Der Informationsflyer Tag zum Mittagessen nachhause, was «Mister Covid 19» aus dem fernen Osten mit den wichtigsten Kontaktadressen im Normalfall eher selten bis nie vor- ist eingereist und hat sich bei uns auf für Hilfeleistungen ging in die Haus- kommt. Während dieser Zeit war ich unbestimmte Zeit eingenistet. Ein un- haltungen und ein Schutzkonzept für weiterhin als Tagesmami unserer Gross- gebetener Gast, den wir lieber gestern die Verwaltungsmitarbeitenden sowie kinder Alejandro (3) und Giulia (2) tätig. als heute verabschiedet hätten. Er ist für für die Durchführung der Gemeinderat- Unsere Töchter gingen weiterhin ihrer das Auge unsichtbar, hat aber grossen sitzungen wurden verabschiedet und Arbeit nach. Wir hatten nun mehr Zeit Einfluss auf unser tägliches Leben. Eine umgesetzt. füreinander und unternahmen ausgiebi- unheimliche Bedrohung, die wir nur Der Besuch des ungebetenen Gasts hat ge Spaziergänge in unserer Gemeinde. mit Abstand und Hygienemassnahmen jedoch auch positive Aspekte, löste er Das sonnige Wetter und die wunderba- bekämpfen können. Wir sind gefordert doch eine Welle der Solidarität in unse- re Natur haben uns über die ausserge- mit diesem unerwünschten Gast zu le- rer Gemeinde aus. Wir durften einmal wöhnliche Zeit hinweggeholfen. Gerade ben. Dies in der Hoffnung, dass er sich mehr feststellen, dass die Nachbar- in solchen Zeiten lernt man das zu schät- irgendwann entscheidet abzureisen und schaftshilfe gelebt wird und hervorra- zen, was man hat. die Normalität in unserem Alltag wieder gend funktioniert. einkehrt. Verwaltung und Gemeinderat gingen ALLES KOMMT GUT mit der notwendigen Achtsamkeit wei- Aber schauen wir nach vorne! Wir le- GEMEINDEPRÄSIDENTIN ter ihren Aufgaben nach. Die Sitzun- ben in einem demokratischen Land mit Am 16. März 2020 hat der Bundesrat gen wurden im Schulhaus, in der Aula einem der besten Gesundheitssysteme die «ausserordentliche Lage» ausge- oder über Skype abgehalten. Im Fokus der Welt. Wir gehen respektvoll und rufen. Mit seinen Auflagen schränkte standen die Vorbereitungen für die Ab- achtsam miteinander um. Ich bin sehr er das öffentliche Leben massiv ein, stimmung vom 17. Mai und die Gemein- zuversichtlich, dass wir diese Krise ge- sämtliche nicht lebensnotwendigen Ge- deversammlung im Juni. Unklar war, meinsam bewältigen und gestärkt aus schäfte und Dienstleistungen mussten ob bzw. in welcher Form diese Anläs- ihr hervorgehen. Auch Mister COVID per sofort schliessen. Erstmals wendet se stattfinden, die Planungssicherheit wird irgendwann seine Koffer packen. der Bundesrat seit dem Zweiten Welt- war dahin, die Wahrscheinlichkeit von Bis dahin werden wir uns mit ihm ar- krieg das Notrecht an. In einem Land, Blindleistungen gross. Nichts war mehr rangieren. in dem die Demokratie gelebt wird, ist so wie es war und wir mussten uns für dies ist einschneidendes Erlebnis. Auch unbestimmte Zeit auf die Konsequenzen Judith Odermatt der Gemeinderat war davon betroffen dieser Krise einstellen. Gemeindepräsidentin und half mit, die Auflagen des BAG und des kantonalen Führungsstabes um- EHEFRAU, MUTTER UND zusetzen. Die Kerngruppe Corona (GR GROSSMUTTER David Schmid, GR Adrian Scheuber, GP Als weitere Folge unseres ungebetenen Judith Odermatt und GS Andrea Somai- Besuchs wurden alle Termine abgesagt ni) haben die tägliche Informationsflut oder verschoben. Von heute auf morgen analysiert, Entscheidungen getroffen, hatte ich freie Abende, wie schon lan- 6
SCHWERPUNKTTHEMA DEHEIME BLIIBE CO R O N A K A M , S A H U N D S I E G T E So hat COVID-19 mein Leben als Schulpräsidentin, Mutter und Lehrerin beeinflusst – oder: von Begrüssungsritualen, Desinfektionsmitteln, Notverordnungen und einer guten Tasse Kaffee. WIE ALLES BEGANN Gemeinde mussten Entscheidungen ge- Schüler. Ersteres konnte ich mit etwas Angefangen hat die Pandemie im weit troffen werden. Ein grosser Knackpunkt Hilfe von unserem IT- Verantwortlichen entfernten China. Als erste Vorsichts- war, ob, wann und in welcher Form die und meinen Familienmitgliedern eini- massnahmen empfohlen wurden, mach- Gemeindeversammlung abgehalten germassen befriedigend lösen. Beim te man sich einen Spass daraus, den werden sollte. Da war ich froh um die zweiten Problem haben sich wohl die Händedruck durch möglichst coole Be- Unterstützung der Gemeindeschreibe- meisten Lehrpersonen und SHPs ein grüssungen zu ersetzen. Vom Ellbogen rin, galt es doch, Termine, Gesetze und Bein ausgerissen. Die Chancengleich- bis zum Fuss oder auf die asiatische Wei- Fristen zu beachten. Trotzdem mussten heit blieb für diese Schüler, trotz grossen se konnte alles eingesetzt werden. Eine wir immer wieder verschiedene Szena- Bemühungen, definitiv auf der Strecke. grosse Flasche Desinfektionsmittel hat- rien überdenken, da alle zwei Wochen te ich vor den Fasnachtsferien besorgt, wieder neue Lockerungen gemeldet DIE MUTTER weil mich da die «normale» Grippe ziem- werden konnten. Nie habe ich so viel gebacken und so lich erwischt hatte. Am Freitag dem 13. Zum Glück hatten im Schulbetrieb der fein gekocht wie in dieser Zeit! Meinen März hatte ich morgens noch Unterricht. Schulleiter Markus Abry und die Team- Lieben etwas Gutes tun, müssen sie Bereits da wurde noch gescherzt, ob man leiter Stefan Schmid, Markus Bircher doch sonst auf so viel Wichtiges in ihren sich am Montag wohl wiedersehen wer- und Norbert Furrer gute Arbeit geleis- Teenie-Leben verzichten, war mir ein de. Kaum jemand hat wirklich geglaubt, tet. In Zusammenarbeit mit den Schul- Bedürfnis. Zum Glück musste ich mich dass die Schulen tatsächlich schliessen leitern des Kantons und der Bildungs- kaum um ihre Aufgaben kümmern: 4. werden. Kein Schnee- oder Herbststurm, direktion war der Fernunterricht zügig Lehrjahr, 5. Kollegi und 3. ORS, da darf keine Bruthitze und kein Lehrermangel aufgegleist worden und im Grossen und man Selbständigkeit erwarten. Mein hatte es in meinem ganzen Leben ge- Ganzen erhielt der Schulrat sehr positi- Mann im Homeoffice war da die grösse- schafft, dass der Unterricht ausfiel. Doch ve Rückmeldungen. re Herausforderung. Zwei riesige Bild- Corona kam, sah und siegte. Die Zeit der schirme auf dem Esstisch und das Tele- totalen Ungewissheit begann. DIE LEHRERIN fon im Lautsprechermodus! Da musste Bereits am Montagmorgen traf sich ich den richtigen Moment abpassen, um DIE SCHULPRÄSIDENTIN die Lehrerschaft mit gebührendem Ab- mir mit unserem lärmigen Vollautoma- Ich steckte mitten in den Schreibarbei- stand, um die Organisation des Fern- ten schnell einen Kaffee zu machen, um ten an der Botschaft für die Gemein- unterrichts und der Schülerbetreuung auch mir etwas Gutes zu tun! deversammlung. Plötzlich hätte ich zu planen. Am Dienstag konnten die mehr Zeit dafür gehabt, denn dass die Schülerinnen und Schüler gestaffelt ihr Silvia Daucourt Versammlung nicht am vorgesehenen Schulmaterial und erste Arbeitsaufträge Schulpräsidentin Datum anfangs Juni stattfinden wird, im Klassenzimmer abholen. Das war ein war ziemlich klar. Gemacht ist ge- riesiger Kraftakt, und ich war am Mon- macht, sagte ich mir, und erledigte die tagabend fix und fertig, dabei bin ich Pendenzen. Die ersten Meinungen zur nur Fachlehrerin. Erstellung der Notverordnungen für die Es zeigten sich zwei Hauptprobleme im Gemeinden wurden vom Kanton ein- Fernunterricht: Die Nutzung digitaler geholt. Zusammen mit der Politischen Kommunikationsformen und schwache 7
HAUS BRÜCKENSITZ IN BÜREN VO M A B E N T E U E R E I N E S U M B AU S Das wundervoll restaurierte Haus am Dorfeingang von Büren sticht ins Auge. Sein Name: Brückensitz – also «Ort bei der Brücke, wo man sich niederlässt». Niedergelassen haben sich vor Kurzem die 6. und 7. Generation «Flühler»; Familie Heidi und Beat Kiener-Flühler mit ihren Kindern Max 17, Emma 16 und Anouk 14. Zudem Hund Prinz, Katze Rosa, und seit Kurzem beleben auch Hühner den Hof. dendrochronologischen Untersuchung festgestellt werden, dass die ältesten Bauteile bereits 1614/15 verbaut worden waren. Die Expertise ergab, dass z.B. der Deckenbalken im Keller im Herbst/Win- ter 1613/14 gefällt wurde. Sehr eindrück- lich. Dank der Unterstützung durch die Denkmalpflege wurde der Umbau durch Spezialisten erforscht und begleitet. So- gar die Handwerker lernten dabei alte, vergessene Bautechniken neu kennen. HAUSSCHATZ, ZIRKELROSEN, WEISSES PULVER Einen «Hausschatz» haben sie nicht gefunden, weder Münzen noch Nötli kamen in den Wänden oder unter den Balken zum Vorschein. Dafür gab es andere spannende Entdeckungen und PLANEN, UMBAUEN, ZÜGELN packen und die gewohnte Umgebung Überraschungen. Zum Beispiel die be- Heidi ist im Haus Brückensitz zusammen zu verlassen. Das Abenteuer «Haus deutungsvollen Wandritzereien: das mit zwei Schwestern aufgewachsen. Als Brückensitz» startete mit 1 1⁄2 Jahren Christusmonogramm «IHS» und wunder- junge Frau hat sie Büren verlassen und Wohnen im Container gleich neben der bare Zirkelrosen. Die Kunstwerke sind in der Region Bern mit Beat Kiener eine Baustelle. Dadurch waren sie vor Ort, im ganzen Haus sichtbar, es gibt viele eigene Familie gegründet. Regelmässig hatten die ganze Bauphase hautnah kamen sie zu Besuch, blieben meistens miterlebt und konnten auch selber mit- ein paar Tage und verbrachten viele helfen. Manchmal hatte Heidi Bedauern schöne Stunden im Elternhaus. Bei den mit den Bauarbeitern: «Oft mussten sie Grosskindern hat sich das liebevolle in Dreck und Staub arbeiten, stunden- Bild von Grosi eingeprägt, wie sie mit und tagelang Russ abkratzen, alten Kalk ihrem Kafi in der Vorlaube sass. Eben- und Steine wegschlagen.» Als kleines falls nicht vergessen haben sie die Kälte Zeichen der Wertschätzung verwöhnte im Winter. Oft seien sogar die Wasser- sie die Arbeiter gerne täglich mit einem leitungen eingefroren, denn das Haus Znüni-Kaffee, Kuchen, Käse und Brot. wurde einzig mit zwei Holzöfen geheizt. Bisher war angenommen worden, das Diese tiefe Bindung hat der Familie Haus sei etwa 300-jährig. Mittels Holz- Kiener geholfen, ihre Siebensachen zu proben von alten Balken konnte in einer 8
SCHWERPUNKTTHEMA davon, in allen Grössen; sie schmücken Wände und Türpfosten. Mit diesen Orna- menten wollte man vermutlich das Böse von Haus und Hof fernhalten. Eine interessante Entdeckung wurde bei einem alten Balken in einem Astloch gemacht. Astlöcher wurden früher mit Holzzapfen «gestopft». Beim Öffnen kam ein zugeschnürtes Stoffpäckli mit einer Notiz zum Vorschein. Darauf konnte einzig das Wort «Gift» entziffert werden. Die Überraschung war perfekt, als im Päckli ein weisses, geruchloses Pulver zum Vorschein kam. Was das wohl zu bedeuten hatte? Die Laboranalyse ergab, dass es sich RAUCH, RUSS, MIST ANKOMMEN, EINLEBEN, BLEIBEN um das toxische Arsen handelt. Seit der Das Wohnhaus hatte ursprünglich eine Die Kieners waren oft beim Grosi in Bü- Spätantike war Arsenik das mit Abstand offene Rauchküche. Rauchgeschwärzte ren auf Besuch und übernachteten im am meisten verwendete Gift als Mord- Balken zeugen noch heute davon. 1687 alten Haus. Da gab es für die neugieri- gift berüchtigt. Es wurde häufig gegen wurde ein Anbau erstellt, u.a. mit einem gen Kinder vieles zu entdecken. Anouk Insekten und Mäuse verwendet. Wäh- Milchkeller und einer Hofsennerei mit und Emma spielten am liebsten zuoberst rend des Umbaus wurden noch weitere einer offenen Feuerstelle. Diese diente im Haus, im Estrich und in den zwei seit- solcher Stoffpäckli gefunden. Es wird zum Erhitzen der Milch für die Käse- lichen «Schlüpfen». Seit dem Umbau ist angenommen, dass das Pulver im Haus herstellung. Hofsennereien dieser Art die Firstkammer unter dem Dach erst Brückensitz zum Fernhalten von bösen waren im 17. und 18. Jahrhundert sehr recht ihr Lieblingsplatz. Als gemütlicher Geistern deponiert wurde – und da es verbreitet. Wohnraum ausgestattet und mit gros- die letzten Jahrhunderte so gut gewirkt Russ war deshalb immer wieder Thema sem Fernseher ist der Raum ein idealer hatte, sind die Säckli zum weiteren beim Umbau. Heidi erzählt eine Episo- Rückzugsort, auch wenn Freundinnen Schutz des Hauses an Ort und Stelle be- de, wo altes Handwerk wieder zunutze aus Bern über Nacht bleiben. lassen worden. gemacht wurde. «Bevor die Bauteile Die Entscheidung, das Haus Brücken- aufgefrischt werden konnten, musste sitz zu übernehmen und nach der Re- der Russ weg. Tagelang kratzten wir die novation selber zu bewohnen, war für Holzbalken des Fachwerkes und den die Familie Kiener ein mehrjähriger dazwischen angebrachten Verputz ab. Prozess und ein Wagnis. Die Kinder Schliesslich war der Russ weg, jedoch mussten die Schule wechseln, Freunde blieb die schwarze Verfärbung noch gut und Weggefährten blieben in der Region sichtbar. Der Fachmann wusste, dass ein Bern zurück. Wie würde sich das «Heim- Überstreichen in diesem Zustand eine kommen» für Heidi anfühlen, nach all gelbliche statt einer weissen Wand den Jahren in der Ferne? Würden sie hervorbringen würde. Wie konnte also sich in Büren wohl fühlen? Würde sie das Durchschimmern verhindert wer- das geschichtsträchtige Haus nicht er- den? Ruedi Krebs, «Kalk-Koryphäe» drücken… aus Twann wusste Bescheid: Dem Heute, etwas mehr als 6 Monate nach Kalk musste Mist beigefügt werden dem Einzug sagt Beat, stellvertretend FERIENWOHNUNG – ja, Kuhmist! Dieses Gemisch wurde für die ganze Familie: «Wir sind ange- Im Anbau vermietet die Familie anschliessend an die Wand gestrichen, kommen und haben unser neues Da- Kiener eine 2-Zimmer-Ferienwoh- der Duft verriet etwa noch zwei Wo- heim gefunden. Ich kann mir kein an- nung mit «Stibli», integriertem Buffet, chen, woraus der Verputz bestand. Das deres Zuhause mehr vorstellen.» Holzofen, moderner Küche, Bad und Resultat war ein voller Erfolg; heute ist Gartensitzplatz. die Wand weiss – und geruchlos.» Bernadette Christen 9
BAUERNHAUS ST. HEINRICH E I N K U L T U R G U T VO N R E G I O N A L E R B E D E U T U N G Ein paar Schritte südlich der St.-Heinrich-Kapelle entdeckt man, ein wenig im Hintergrund, ein wunderschön restauriertes Nidwaldner Bauernhaus, dessen Erbauung um das Jahr 1750 geschätzt wird. Ich hatte die Gelegenheit die Familie Ursi und Peter von Rotz-Bircher zu interviewen und ihr Daheim vom Keller bis zum Dachboden zu besichtigen. GESCHICHTE vollständig digitalisiert, um eine Grund- Das rund 270-jährige Haus St. Heinrich, lage für heutige computergestützte Pla- früher «Hostatt», ist eines der wenigen nungsmethoden zu schaffen. Für die Wohnhäuser in Oberdorf, das den «Über- ganze Planungs- und Bewilligungspha- fall» von 1798 vermutlich ziemlich unbe- se benötigte man etwa 18 Monate. Im schadet überstanden hat. 1932 kaufte es September 2017 war es dann soweit: die Christian Bircher-Scheuber, der Gross- Renovation wurde gestartet und konnte vater von Ursi. Nach der Erbteilung der ein Jahr später erfolgreich abgeschlos- Familie Josef Bircher-Flury ist seit 2017 sen werden. die Familie von Rotz-Bircher neue Be- sitzerin. GESCHICHTEN Ursi ist in dem Haus aufgewachsen. Da Wenn so ein altes Haus reden könnte, es liegt es auf der Hand, dass der jungen hätte uns viel zu erzählen, etwa über die Familie mit den drei Kindern Mirjam, «Schreckenstage von Nidwalden», anno Severin und Rahel das Haus sehr am RESTAURIERUNG 1798. Aus mündlicher Überlieferung ist Herzen liegt. Daraus ihr neues Heim zu Gleich zu Beginn: Die Restaurierung ei- bekannt, dass nur 3 Häuser in der Umge- schaffen, das war ein grosses Ziel. Da das nes so alten Hauses ist ein Kompromiss bung St. Heinrich stehengeblieben sind. Haus als «schutzwürdig A» eingestuft ist, zwischen verschiedensten Anforderun- Das Haus Hostatt diente den französi- wurde die kantonale Denkmalpflege für gen. Man möchte möglichst die Details schen Offizieren als Kommandoposten, die Restaurierung eng einbezogen. Die erhalten, die den Charme und die Histo- das Nachbarhaus, das ebenfalls noch Unterschutzstellung sicherte zudem fi- rie des Hauses ausmachen, andererseits steht, als Lazarett. Man kann folgern, nanzielle Unterstützung von Seiten der müssen Umweltanforderungen wie z.B. Denkmalpflege. die Wärmeisolation erfüllt werden. Das geht nun mal nicht mit dünnen Fenster- scheiben mit Blasen in der Stube, herge- stellt weit vor unserer Zeit, aus gewalz- ten Glas. Doch dazu später mehr. Für die Planung und Koordination wurde Architekt Hanspeter Odermatt beauf- tragt. Gemeinsam mit ihm und den Ex- perten der Denkmalpflege wurden Ideen, Vorstellungen, Anforderungen und die Umsetzung für die anstehende Renova- tion ausdiskutiert und festgelegt. Da weder Zeichnungen noch Pläne existierten, wurde das Haus zunächst 10
SCHWERPUNKTTHEMA dass die gute Stube mit dem grossen Ofen und dem wunderschönen Buffet der Grund dafür war, dass die franzö- sischen Offiziere hier ihre Lagebespre- chungen abhielten. IM HAUS Wenn man das Haus betritt, spürt man sofort das angenehme Raumklima, ge- prägt durch das viele Holz. Klassisch, aber auch durchaus modern-elegant ist das ganze Haus eine Kombination aus dunklem und hellem, altem und neuem Holz, aus verschiedenen Arten mit vie- len interessanten Faserungen. Während einige Räume auch weisse Wände und Decken erhielten, wodurch sie recht hell wirken, so blieb das Herzstück des Hauses, die «gute Stube», vollkommen in ursprünglichem dunklem Holz erhal- ten. Ein Hingucker ist das in der Stuben- wand eingelassene Buffet von 1796 mit den Initialen C.J.V.M. und F.A.M.N.B. (für Caspar Joseph von Matt und Frau Anna Maria Niederberger). Vor der Restaurierung Drei Fenster wurden in der Stube und Nebenstube in originalem Zustand be- lassen. Für die nach heutigen Massstä- ben nicht wintertauglichen «gewalzten Blasenfenster» gibt es separat einsetz- bare Vorfenster, natürlich mehrfach- verglast. An der Hausfassade fallen die dunklen Holzkästen auf, die sich unter den Fenstern befinden (und auf der Hausrückseite neben den Fenstern). Zug- resp. Schiebeläden sind darunter versteckt, anstelle der sonst üblichen Klappläden, mit denen man bei Bedarf den Raum vollständig abdunkeln kann. ZUKUNFT Ursi und Peter dürfen mit Recht stolz sein auf ihr historisches und durchaus komfortables Wohnhaus mit seiner heimeligen Atmosphäre. Sie wünschen sich, dass auch die nächsten Generatio- nen die Besonderheiten des Hauses zu schätzen wissen und sich darin genauso wohl fühlen wie sie. Karsten Fischer Nach der Restaurierung 11
BAUERNHAUS BÜNT IN OBERDORF E I N H I S TO R I S C H E R S C H AT Z Seit bald dreissig Jahren spielten Romy und Alois Odermatt mit dem Gedanken, ihr Haus zu sanieren. Als die eigenen Kinder ausgezogen waren, kam der optimale Zeitpunkt. Alois Odermatt empfindet es als Pflicht, ein solches Bauernhaus für die Nachkommen zu erhalten: ein Gebäude, welches vor 245 Jahren so robust und nachhaltig gebaut wurde, dass es noch heute bewohnbar ist. GESCHICHTE SANIERUNG die Isolation selber angebracht, Balken Das Bauernhaus Bünt in Oberdorf wur- Im März 2018 wurde mit der Sanierung wurden zur Wiederverwertung abgeseilt de im Jahr 1775 gebaut. Bei der Sanie- gestartet. Viele Arbeiten konnten von und aufgefrischt und jedes Wochenende rung der Aussenfassade unter dem der Familie selber übernommen wer- räumte die Familie die Baustelle auf. Giebel kam ein Brett mit dem Baujahr den. So waren sie während der ersten Die Firma a&l holzbau ag aus Dallenwil zum Vorschein, welches bis dahin mit Monate mit dem Ausräumen des Ge- leitete das Projekt während der gesam- Schindeln zugedeckt war. Erbaut wurde bäudes beschäftigt. Zur Freude aller er- ten Zeit. Dem Unternehmen war es ein das Haus durch Franz Xaver Zelger und wies sich die Bausubstanz des Hauses grosses Anliegen, möglichst viele Holz- Marie Luise Zelger. Daran erinnert noch als sehr gut. elemente und alte Strukturen zu er- heute ein massives Buffet im Wohnzim- halten. Die Ideen der Familie wurden mer, in welchem die Initialen und das sehr gut umgesetzt und die Bedürfnisse Jahr 1776 eingeprägt sind. Sogar das beider Wohnparteien konnten berück- Wasserschiff, an welchem der Besuch sichtigt werden. früher die Hände waschen konnte, ist heute noch vorhanden und unversehrt. Dies ist deshalb eine Seltenheit, weil sol- che Wasserschiffe früher oft gestohlen oder teuer verkauft wurden. Sogar dem Franzosenüberfall von 1798 hielt das heute denkmalgeschützte Bauernhaus glücklicherweise Stand. Zwar wurde das Haus angezündet, es erlitt jedoch nur leichte Brandspuren. Im Besitz der Familie Odermatt ist das Bauernhaus seit 1870. Erst während der Umbauphase ent- schied die Familie, dass Tochter Petra, zusammen mit ihrem Mann Andreas Knüsel und der gemeinsamen Tochter Lynn in die oberen Stockwerke des Hauses einziehen würde. Dadurch, dass viele Arbeiten in Eigenleistung erledigt werden konnten, sei der Bezug und die emotionale Bindung zum Haus heute noch stärker als früher, erwähnen Pe- tra und Andreas. Zum Beispiel wurde 12
SCHWERPUNKTTHEMA DENKMALSCHUTZ aufgefrischt und lediglich neue Fenster Da das Bauernhaus unter Denkmal- wurden eingebaut. Diese wurden dem al- schutz steht, mussten Vorschriften und ten Stil und der Holzstruktur angepasst. Vorgaben berücksichtigt werden. Dazu Bei der Sanierung der Wohnzimmerde- bedurfte es einiger Gespräche und Ver- cke entdeckte man auf den Deckenplat- handlungen. Von Gerold Kunz, Fachstel- ten Notizen aus dem Jahr 1902. Damals le für Denkmalpflege, erhielt die Familie wurden die Preise für Milch, Brot und die bestmögliche Unterstützung, sodass Obst aufgeschrieben. Bevor die Platten schliesslich vieles nach Wunsch umge- wieder angebracht wurden, ergänzte setzt werden konnte. Für beide Parteien man die heutigen Preise und setzte noch war von grossem Interesse, dass viele den Kaufpreis für ein iPhone 8 dahinter. alte Wände, Böden und Türen erhalten Im Gegensatz zum Wohnzimmer wurde werden konnten und so eine Mischung das Badezimmer modern erneuert. Im von Alt und Neu entstand. An diesem Duschbereich wurden gewisse Flächen Zimmern entfernt, aufgefrischt und in Konzept, alte und neue Elemente zu ver- mit dem Werkstoff Varicor im knalligen der Küche wieder verlegt. Die Fenster binden, wurde im gesamten Haus fest- Rot gestaltet. Die Verbindung mit dem und Wände mussten aus Gründen des gehalten. Altholz wirkt genial. Ebenso erscheint Denkmalschutzes inwendig isoliert und die Küche heute hell und freundlich. neu verputzt werden. Eine Isolation an WOHNUNG IM ERSTEN STOCK der Aussenwand war nicht möglich. Auf der untersten Etage befindet sich WOHNUNG IN DEN OBEREN Beim Entfernen der alten Wände im die Wohnung von Romy und Alois Oder- ETAGEN Esszimmer kam eine alte Türe zum Vor- matt. Im Juli dieses Jahres konnten sie Die Wohnung von Petra, Andreas und schein. Diese wurde stehen gelassen einziehen. Auf das Wohnzimmer sind Lynn Knüsel erstreckt sich über die und ist heute ein wahrer Hingucker. In sie besonders stolz. Das alte Buffet und oberen drei Etagen. Bereits im Februar mehreren Räumen hat man den Schlupf der Kachelofen sind wahre historische 2020 konnte die junge Familie diese entfernt, damit höhere und offenere Schätze. Auch für die Fachstelle für beziehen. Durch ein offenes Treppen- Räume entstanden sind. Es wurden Denkmalpflege war es von grossem In- haus sind die Stockwerke miteinander kleine Fenster eingebaut und die Öff- teresse, dass das Wohnzimmer mit den verbunden. Auch hier wurde viel Wert nungen der Estriche wurden teilweise alten Wänden, dem Boden und den mas- darauf gelegt, dass viele alte Holzele- mit einer Glasscheibe geschlossen. Da- siven Nussbaum-Türen aus der Rokoko- mente und Böden erhalten bleiben. So durch fliesst noch mehr Tageslicht in zeit erhalten bleibt. Das Holz wurde hat man die alten Böden aus mehreren die Wohnung und die Räume wirken grösser und höher. Früher wurde die oberste Etage als Est- rich genutzt; mit dem Umbau ist eine offene und grosszügige Galerie entstan- den. Ein besonderes Zimmer befindet sich ebenfalls auf dieser Etage, das «Li- nus-Zimmer». Dieses Zimmer, welches früher als Dachkammer galt, blieb fast vollständig erhalten. Linus, einer der Bauarbeiter auf unserer Baustelle, hatte sehr grosse Freude an diesem Zimmer; deshalb trägt es heute diesen Namen. Besonders wohl fühlt sich die Familie im gemütlichen Ess- und Wohnzimmer. Die gelungene Mischung von Alt und Neu in der ganzen Wohnung gefällt ih- nen sehr gut. Andrea von Moos 13
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3 2 3 1 Brückensitz, in Büren Ast&Rein Holzbau, Ennetmoos (Fotos: Holger Jacob) 2 Hostatt, St. Heinrich Gotthard Holzbau, Flüelen 3 Bünt, Oberdorf a&l holzbau, Dallenwil
TRAINIEREN UND LEBEN IN TEXAS A L S O B E R DO R F E R A N E I N E R A M E R I K A N I S C H E N U N I V E R S I TÄT Florian Lussy, passionierter Laufsportler aus Oberdorf mit dem Ziel in den Langstreckendistanzen in der europäischen Spitze mitzulaufen, erzählt über seine vier Jahre an der University of North Texas. Nun ist er wieder daheim in Oberdorf und gestaltet seinen sportlichen und beruflichen Weg. LEBENSEINSTELLUNG VON OBERDORF NACH TEXAS Denton, nicht weit von Dallas entfernt. LEISTUNGSSPORT Durch erfolgreiche Teilnahmen an U20 Dieser Studiengang bot ihm die Möglich- Florians Drang sich mit anderen Athle- Cross-Europameisterschaften wurden keit, aufbauend auf seiner Ausbildung ten sportlich zu messen begann schon in Universitätsteams aus den USA auf Flo- als Sportartikelverkäufer, ein geeigne- seiner Kindheit. Mit acht Jahren bestritt rian aufmerksam und es entstand für tes Fundament für die geplante Sportler- er sein erstes Rennen, den Nidwaldner- ihn die Chance via einem Voll-Stipen- karriere zu schaffen, aber auch für das lauf. Mit 16 Jahren entschied er sich, dium ein Studium mit dem Spitzensport Leben danach. den Fokus auf das Laufen zu legen und in der stärksten Studentenliga an einer Ein Highlight in diesem Studium war begann sich kontinuierlich in Richtung amerikanischen Uni zu kombinieren. das Praktikum als «Marketing Assis- Schweizer Spitze zu entwickeln. Der So entschied sich Florian für ein Studi- tant» beim Sportteam der Uni. Dies er- Laufsport wurde für ihn zu einem Le- um in «Science in Recreation, Event and möglichte Florian einen ersten Einblick bensstil, den er 24 Stunden am Tag und Sport Management» an der University in die Sportindustrie. Es beinhaltete 7 Tage die Woche lebt und geniesst. of North Texas in der Universitätsstadt die Organisation von Anlässen in sechs verschiedenen Sportarten mit 100 bis 30'000 Zuschauern. Aber warum fördern amerikanische Universitäten eigentlich ausländische Spitzensportler? Die Antwort mag aus schweizerischer Sicht erstaunen: Die Sportteams sind Aushängeschilder der Universitäten und tragen zum positiven Image der Uni bei, was wiederum Stu- denten anzieht. Aus der Vermarktung des Hochschulsports fliesst auch wie- der viel Geld an die Unis zurück. Zudem mögen später erfolgreiche Athleten zu Gönnern der Uni werden. DAHEIM IN TEXAS Im 2016 war es dann soweit. Florian zog nach Denton und nahm Studium, Trai- ning und Wettkampf im ambitionier- ten internationalen Laufteam der Uni auf. Zunächst zog er in ein Studenten- wohnheim, wo er sich sein «Daheim» mit einem anderen Studenten teilte. Im zweiten Jahr wechselte er mit vier Laufteamkollegen in ein Apartment in 16
D A S P O R T R ÄT der Nähe des Uni Campus. Somit war Heimweh nach Amerika. «Jedenfalls wohnt wieder bei den Eltern und ver- die «Sportler-WG» perfekt und das Le- nicht nach Texas», fügt er an. bringt auch freie Zeit mit der Familie. ben praktisch ein Langzeit-Trainingsla- Kochen und Lesen zählen zu seinen ger mit begleitenden Vorlesungen und WIEDER DAHEIM IN OBERDORF liebsten Hobbys. Selbststudium. Eigentlich wollte Florian bis Juli 2020 in Neben dem 24/7 Lebensstil als Leis- Beim gelegentlichen Ausgang mit den Texas bleiben, um das Studium im Mai tungssportler, was ja wesentlich mehr Teamkollegen konnte sich Florian ver- 2020 in Denton zu beenden und noch ein als Laufen umfasst, hat Florian in den gewissern, dass in Texas noch einige paar Wochen in den USA zu verbringen. ersten Monaten daheim ein Konzept Traditionen des «Wilden Westens» üb- Die Coronakrise mit dem «Shutdown» entwickelt, um Sponsoren und Gönner rig geblieben sind, wie das Foto mit den von Wettkämpfen und Uni-Vorlesungen zu gewinnen, die ihn unterstützen und Cowboys und den für uns ungewöhn- sowie die sich abzeichnende Situation seine sportliche Kariere finanzieren. lichen Rindern beim Besuch der Long- in Europa veranlassten ihn, bereits im Anzutreffen ist er oft beim Trainieren horn Parade 2019 belegt. März nach Oberdorf zurückzukehren. in und um Oberdorf, zum Beispiel am Etwa alle zwei Wochen standen mehr- Sein Studium konnte Florian im Mai Aawasser – sofern er nicht gerade im tägige Reisen zu Wettkämpfen gegen «online», via Computer von Oberdorf Trainingslager oder an Wettkämpfen im andere Unis an. Das führte Florian in aus, abschliessen. Jetzt hat er den Ti- In- und Ausland ist. 13 US-Staaten zwischen Ost- und West- tel «Bachelor of Science in Recreation, küste, auch nach Kalifornien. Zwischen Event and Sport Management», verlie- SCHRITT FÜR SCHRITT den Rennen blieb ausreichend Zeit um hen von der University of North Texas AN DIE SPITZE die grossartige Natur, Städte und Kul- in der Tasche. Daneben eine spannende Florian möchte in den nächsten Jahren tur der Amerikaner kennenzulernen. Lebenserfahrung, viele internationale professionell trainieren können, um So wurde Florian im Jahr 2018 mit sei- neue (Lauf-) Kollegen und eine nahezu sich mit den besten Läufern zu messen, nem Team Meister im Crosslauf, oder perfekte Kommunikation in der engli- an Schweizermeisterschaften, an einer Uni-amerikanisch formuliert: «C-USA schen Sprache: dies sind sicher wertvol- EM oder WM. Ein Traum wäre natürlich, Team Champion Cross Country». le Bereicherungen für das Leben. 2024 in Paris den Olympia-Marathon zu Obwohl Florian während vier Jahren Florian ist gerne zurückgekommen. laufen! Wer weiss, vielleicht kann er da eine interessante, erfolgreiche Zeit in Berge, intakte Natur und gesunde Luft, an die Leistungen seines Innerschwei- Denton verbracht und viele gute Kol- Familie, gutes Brot und was wir hier zer Vorbilds Viktor Röthlin anknüpfen. legen kennengelernt hat, mit denen er noch so alles Lebenswertes und Schö- auch heute noch regelmässigen Kon- nes haben. Daheim – das ist für Florian Karsten Fischer takt pflegt, verspürt er nicht wirklich Oberdorf, wo er ja aufgewachsen ist. Er 17
GEMEINDE WICHTIGES IN KÜRZE AU S U N S E R E R G E M E I N D E EIN GROSSES DANKESCHÖN Nach dieser Unterzeichnung hat der Vorvertrag inkl. Planungsvereinbarung Wir alle wurden von COVID-19 und des- Gemeinderat die Erstellung einer Mach- festgehalten worden. sen Auswirkungen überrascht, mit unge- barkeitsstudie für die Bebauung des Die Unterlagen zu dieser Abstimmung wohnten Vorschriften und Regelungen Baufeldes A (Parzelle Nr. 877) in Auf- werden den Stimmberechtigten ab dem konfrontiert. In den letzten Monaten trag gegeben. Diese Machbarkeitsstudie 27. August 2020 zugestellt. Bitte notie- standen wir deshalb in unserem Alltag zeigt das baurechtliche Potenzial, einen ren Sie sich heute schon das Datum der vielen, nicht gekannten Herausforde- möglichen Nutzungsmix und die zu er- öffentlichen Veranstaltung vom Mitt- rungen gegenüber. Gemeinsamen haben bringenden Investitionen auf. Das Be- woch, 9. September 2020, 19.30 Uhr, wir aber diese Situation gemeistert. Ein bauungspotenzial wurde innerhalb des Aula Oberdorf. grosses DANKESCHÖN gilt Ihnen, liebe bestehenden Gestaltungsplanes "Wil" Bürgerinnen und Bürger! Sie haben ge- festgelegt und von der Baudirektion Nid- UMSTELLUNG ETAX. zeigt, was Nachbarschaft und Solidarität walden bestätigt. ERSTE ERFAHRUNGEN heissen und diese auch gelebt. Die Gemeinde definierte zusammen mit Mit der Steuerperiode 2019 wurde das DANKE sagt Ihnen der Gemeinderat einem externen Büro die Investorenaus- System eTax im Kanton Nidwalden mit und das ganze Team der Verwaltung schreibung. Zur Teilnahme wurden über Erfolg eingeführt. Das Ziel der verein- auch dafür, dass Sie uns in dieser ausser- 160 einheimische und auswärtige Inves- fachten Deklaration wurde mehrheitlich ordentlichen Zeit viel Verständnis und toren angeschrieben. Vier Investoren erreicht. Erste Erfahrungen haben nun Unterstützung bei all unseren Aufgaben wurden zu einem Verhandlungsgespräch aber gezeigt, dass einige Personen ihre entgegengebracht haben! Es war uns eingeladen. Die Firma Halter AG (Riet- Steuererklärung doppelt einreichen. Das wichtig für Sie da zu sein, auch wenn die park Immobilien AG) hat alle Bedingun- heisst, einmal im eTax selbst und ein wei- Wege in den vergangenen Wochen für gen des Gemeinderates erfüllt und das teres Mal mit den zusätzlich bestellten einmal etwas länger als gewohnt waren. beste finanzielle Angebot im Baurecht Formularen von Hand ausgefüllt. Dies unterbreitet. Der Gemeinderat hat am generiert bei den Steuerpflichtigen wie 27. Januar 2020 entschieden, das Projekt auch für die Verwaltung einen unnötigen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zusätzlichen Mehraufwand. Bitte in Zu- mit der Firma Halter AG (Rietpark Im- kunft nur noch die elektronische Steuer- mobilien AG), zu bearbeiten. erklärung ausfüllen und die Belege mit- Der Gemeinderat erachtet den Erwerb tels Scanner oder der App Snapshare dieses Grundstücks und die Weiterver- unter der jeweiligen Position einlesen. gabe im Baurecht als Chance für eine Eine zusätzliche, handschriftliche Steuer- BAUFELD A nachhaltige Entwicklung unserer Ge- erklärung ist NICHT mehr nötig! LANDSGEMEINDEPLATZ – meinde, Sicherung von Landreserven Wir danken Ihnen für das Verständnis URNENABSTIMMUNG AM für kommende Generationen sowie als und Ihre wertvolle Mitarbeit. SONNTAG, 27. SEPTEMBER 2020 langfristige Einnahmequelle. Das zent- Nach dem erfreulichen Ergebnis der ral gelegene Grundstück soll optimal ge- Volksabstimmung vom 18. Oktober 2015 nutzt werden. Es soll für die Gemeinde 2'517'460 mit einer Zustimmung von 71.72 % und einen Mehrwert darstellen. Aus diesem Die Quelle Ursprung lieferte im Jahr dem Beschluss des Landrates vom 16. Grund ist es wichtig, dass die Gemein- 2019 total 2'517'460 m3 Wasser. Dezember 2015 wurde der gemeinsam de bei der Projektierung und Planung, ausgearbeitete Kaufrechtsvertrag mit inklusive der späteren Nutzung, ihre Das entspricht der folgenden dem Kanton Nidwalden am 21. Dezember Anliegen einbringen kann. Diese Mit- Menge: 2 x der Bannalpsee oder 2015 unterzeichnet. arbeit und die Mitsprache ist in einem 3 x der Trübsee. 18
GEMEINDE «PRÄVENTION UND GEMEINDEVERSAMMLUNGEN MIT SCHUTZKONZEPT VERNETZUNG» – Am 29. Juni 2020 fanden die Frühjahrs-Gemeindeversammlungen auf Grund der EIN GEMEINSCHAFTSPROJEKT ausserordentlichen Lage im Zusammenhang mit COVID-19 in der Mehrzweckhal- DER PRO SENECTUTE UND DER le Kaserne Wil in Oberdorf statt. Die Halle gab der Gemeinde die Möglichkeit, SPITEX NIDWALDEN die Abstands- sowie Hygienevorschriften des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) Sind Sie oder Ihre Angehörigen mindes- zum Schutz unserer Bevölkerung optimal umzusetzen. Zahlreiche helfende Hände tens 65 Jahre alt und möchten möglichst waren für die über 90 anwesenden Stimmberechtigten im Einsatz. Trotz dieser Auf- lange im eigenen vertrauten Zuhause le- lagen dürfen wir auf eine gelungene Versammlung zurückblicken. ben? Ziel des Projekts «Prävention und Vernetzung» ist, die Gesundheit und Selbständigkeit zu stärken und Risiken zu minimieren. Damit dies gelingt, ver- schaffen sich qualifizierte Fachpersonen von Spitex und Pro Senectute Nidwal- den einen Einblick in Ihre Wohn- und Lebenssituation und beurteilen die vor- handenen Risiken und Gefahren. Die Anmeldung für eine kostenlose Beratung ABRECHNUNG SANIERUNG handelt und vom Stimmvolk gutgeheissen. kann durch Sie selbst, Ihre Angehörigen, WILSTRASSE Die im Vorfeld eingegangenen Einwendun- den Hausarzt oder eine Gesundheitsin- Die erfreuliche Schlussabrechnung der gen konnten vorgängig gütlich behandelt stitution erfolgen. Das Einverständnis Strassensanierung ergibt, dass der Pla- werden oder wurden zurückgezogen. Die der zu besuchenden Person wird vor- nungskredit um CHF 31'000.00 und der abschliessende Genehmigung durch den ausgesetzt. Die Fachleute erstellen eine Baukredit sogar um CHF 601'000.00 Regierungsrat ist noch ausstehend. sorgfältige Analyse und es werden Ihnen unterschritten werden konnten. Somit Möglichkeiten und Lösungen aufgezeigt. entstanden für die Sanierung der Wil- KREISEL BÜREN Die Beratungsgespräche werden in den strasse Gesamtkosten von total CHF Der neue Kreisel Büren ist seit Ende Juli Gemeinden Dallenwil, Oberdorf und 1'338'000.00 gegenüber den Kreditbe- 2020 im Vollbetrieb. Die Baudirektion Nid- Stansstad durchgeführt. Diese Gemein- trägen von total CHF 1'970'000.00. walden hat mitgeteilt, dass ab August die den tragen die Projektkosten. Nähere Anpassungsarbeiten und die neue Trot- Auskünfte und Informationsmaterial REVISION NUTZUNGS- toirverbindung an der Dallenwilerstrasse erhalten Sie bei der Pro Senectute, PLANUNG (BZR) folgen. Im März 2021, wenn die Zentral- 041 610 76 09 oder bei der Spitex Nid- Die Gesamtrevision des Bau- und Zonen- bahn ohnehin die Bahnstrecke wegen walden, 041 618 20 50. reglements BZR, welche die Gemeinden Bauarbeiten gesperrt hat, wird der neue am 1. Januar 2023 an die Bestimmungen Bahnübergang realisiert. Ab Ende März Andrea Somaini, des neuen Baugesetzes anzupassen haben, 2021 wird dann die neue Verbindung vom Martin Kayser, wird in Oberdorf durch eine Kerngruppe Kreisel über die Bahngeleise auf die Dal- Janine Risi erarbeitet. Die Überarbeitung startete Mit- lenwilerstrasse fertiggestellt sein. te 2019. Die Ergebnisse aus dieser Arbeit werden periodisch einer Echogruppe be- stehend aus vier externen Mitgliedern vorgestellt und die Rückmeldung dazu abgeholt. ANPASSUNGEN GEWÄSSERRÄUME Die Gewässerräume müssen gestützt auf die Gewässerschutzgesetzgebung neu im kommunalen Zonenplan ausgeschieden werden. An der Gemeindeversammlung vom 29. Juni 2020 wurde das Geschäft be- 19
GEMEINDE INVASIVE NEOPHYTEN IM GARTEN K A M P F G E G E N E XO T I S C H E P R O B L E M P F L A N Z E N Sie kommen so oft bei uns vor, dass wir uns an ihren Anblick längst gewöhnt haben, sie sogar in unserem Garten hegen und pflegen. Doch dabei handelt es sich eigentlich um Gewächse, die hier nicht hingehören – weil sie sich viel zu rasch ausbreiten und dabei andere, einheimische Arten verdrängen. Die Rede ist von so genannten invasiven Neophyten. Gerade in Gärten und Kulturanlagen EIGENTÜMER DER PARZELLEN sind schädliche Neophyten wie Kirsch- SIND VERANTWORTLICH lorbeer, Sommerflieder, Nordamerika- In der Gemeinde Oberdorf treten der nische Goldruten, Essigbaum und Co. Sommerflieder, der Essigbaum, der Rie- oft anzutreffen. Längst haben sich diese sen-Bärenklau, die Spätblühende Gold- Exoten aber auch über die Gärten hin- rute, der Kirschlorbeer, das Einjährige aus verbreitet und verwildern in der Berufkraut und der Japanische Stauden- freien Natur. Sie können sich ungehin- knöterich auf. Gerade der Staudenknö- dert ausbreiten, weil ihnen ihre natür- terich, der Riesen-Bärenklau und der lichen Gegenspieler fehlen. Essigbaum müssen laut Gemeinderat Thomas Businger dringend bekämpft Der Kirschlorbeer oder auch der Som- werden. «In erster Linie sind die Eigen- merflieder werden von verschiedenen tümer der Parzellen verantwortlich», so Goldrute Fachgeschäften als Ziersträucher ver- der Gemeinderat. «Punktuell werden kauft. Von der Verwendung wird jedoch Bekämpfungen aber auch durch den individuell bekämpft werden. Hier hilft abgeraten: Besser ist es, einheimische Werkdienst ausgeführt.» Dies zum Bei- der Flyer «Exotische Problempflan- Alternativen zu wählen. spiel entlang von Gewässern. zen im Garten und einheimische Alternativen» weiter, der bei der Fach- HARTNÄCKIG UND stelle Natur- und Landschaftsschutz des SCHWER ZU BEKÄMPFEN Kantons Nidwalden bezogen werden Viele dieser Pflanzen sind schwierig zu kann. bekämpfen und es ist mit einigem Auf- Im Kampf gegen invasive Neophyten ar- wand verbunden, sie ganz und dauer- beitet der Kanton eng mit den Gemein- haft zu entfernen. «Wer zum Beispiel den und den Werkdiensten zusammen. einen Kirschlorbeer im Garten hat, der Diese Stellen helfen Ihnen weiter: kann aber schon viel machen, indem er die Blütenstände nach der Blüte zurück- BAUDIREKTION schneidet und richtig entsorgt», erklärt Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz Ingrid Schär von der kantonalen Fach- Buochserstrasse 1 stelle Natur- und Landschaftsschutz. Postfach 1241, 6371 Stans Dadurch werde verhindert, dass die Direkt +41 41 618 72 21 Pflanze ausserhalb des Gartens Fuss natur.landschaft@nw.ch fassen kann. www.nw.ch Weil invasive Neophyten zu unter- OBERDORF schiedlichen Zeiten blühen und unter- Gemeinderat Thomas Businger Kirschlorbeerblätter schiedlich wachsen, müssen sie auch Telefon 079 237 32 44 20
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