Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim

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Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
Phöbe
Jahresrückblick 2013
Diakonissen Speyer-Mannheim

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Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
Inhaltsverzeichnis                                Seite

                                      Aus dem Vorstand                                     3

                                      Diakonische Gemeinschaft
                                       Sr. Käthe Schule in Guatemala                      9
                                       Schwesternporträts                                10

                                      Mutterhaus/Verwaltung
                                       Wechsel im Leitungsteam                           11
                                       Ethikveranstaltungen                              12
                                       80. Geburtstag Sr. Elfriede                       13

                                      Aus den Einrichtungen
                                      Maudacher Werkstatt                                14
                                      Bethesda
                                       Baumaßnahme                                       15
                                       40 Jahre Altenpflegeausbildung                    16
                                       Dezentralisierung                                 17
                                      MAVen                                              18
                                      Bildungszentrum
                                       AZAV-Zertifizierung                               19
                                       Fortbildungsjubiläum                              20
                                      Kinder- und Jugendhilfe
                                       20 Jahre TG Rulandstraße                          20
                                       Umbau Kita Rulandstraße                           21
                                      Seniorenzentren Speyer
                                       Seniorenstift Bürgerhospital                      22
                                       Haus am Germansberg
                                       Sturzprophylaxe                                   22
                                       Roboter-Robbe                                     23
                                      Wolffstift                                         24
                                      Spenden                                            24
                                      Hospiz                                             25

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                                      Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer
                                       Innovationspreis Case Management                  26
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                                       Baumaßnahme                                       27
      n seit 18

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                                       Rezertifizierung Gefäßchirurgie                   27
                                       Geburts-App                                       28
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                                       Wunderfitze                                       28
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                      ute             Diakoniekrankenhaus Mannheim
                 Ein g
                                       Die Entwicklung des Diakoniekrankenhauses         29
                                       Neue Geburtshilfe                                 30
                                       Palliativstation                                  30
    Diakonissen Speyer-Mannheim        Dr. Schuler neuer Chefarzt Geriatrie              30
                                       Station G0 erstrahlt in neuem Glanz               31
    Hilgardstraße 26
    67346 Speyer                      Personen
                                       Gedenken an die Verstorbenen                      32
    Telefon 06232 22-0
                                       Jubiläumsschwestern 2013                          32
    Telefax 06232 22-1587
                                       Pensionierungen                                   33
    info@diakonissen.de                Mitarbeiterjubiläen 2013                          34
    www.diakonissen.de                 Absolventinnen und Absolventen unserer Schulen    35
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
   

2013:
Ein Jahr voller Veränderungen
unter Wahrung der Tradition
Dass das Jahr auch immer so schnell vorbei geht. Und dass sich so
vieles ändert. Das hat sein Gutes. Es zeigt, dass wir am Leben sind,
dass wir etwas gestalten können und die Arbeit sich lohnt. Dass wir
darüber älter werden, ist eine Begleiterscheinung, die wir hinzunehmen
haben. Und dass nicht alles in einem Jahr nur leicht fällt und nach
eigenen Wünschen geschieht, damit müssen wir uns abfinden.
Manches müssen wir hinnehmen, an vielem können wir uns freuen.

D       ies beschreibt auch das Jahr 2013
        bei Diakonissen Speyer-Mannheim.
Abschied und Neubeginn. Nach 35 Jahren
                                                  ­Alexander Schweitzer hat bei einem Be-
                                                  such die Förderung in Aussicht gestellt.
                                                  Der Ausbau des Hybrid-OPs wird Anfang
Arbeit bei Diakonissen Speyer-Mannheim            nächsten Jahres fertig gestellt sein. Die
ging Friedhelm Reith, Kaufmännischer Vor-         Akutschmerztherapie wurde ausgebaut,
stand, im März in die Freistellungsphase          die Palliativstation, das Case Management
der Altersteilzeit. Ihm folgte Karlheinz          und die Neonatologie erhielten Auszeich-
­Burger nach, bisher Justitiar in unserem         nungen. Das Haus konnte seine Leistungen
 Haus, auf dessen Stelle folgte Dr. Tobias        weiter steigern.
                                                                                                   Aus dem Vorstand
 Müller-Mitschke. Walther Leipold ging als
 Chefcontroller in den Ruhestand, ihm folgte      Eine ähnlich positive Veränderung kann auch
 Bianca Pfeuffer nach. Klaus-Dieter Franz,        das Diakoniekrankenhaus Mannheim auf-
 Leiter des Rechnungswesens, trat die             weisen. Die Kreißsäle wurden neugestaltet,
 ­Altersteilzeit an, ihm folgte Andreas Becker,   die Geburtshilfe ausgebaut. Dr. Alexander
  der nach einem kurzen Zwischenspiel             Ast folgt seinem Vorgänger Dr. Yemenie
  ­außerhalb unseres Hauses zurückkam. Im         Aschalew als neuer Chefarzt Gynäkologie
   Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus wurde        und Geburtshilfe. PD Dr. Matthias Schuler
   die Patientenfürsprecherin Hannelore Lötz      ist seit Januar neuer Chefarzt der Klinik für
   von Christa Schäffler abgelöst. Ein Reigen     Geriatrie. Die Station G0 in der Reha-Geria-
   von Wechseln, der schier taumeln lässt, im     trie wurde komplett modernisiert. Seit Sep-
   Grund jedoch der ganz normale Wechsel,         tember hat das Haus eine eigene Palliativ-
   wie er in vielen Bereichen unseres Hauses      station. Dr. Nikolaus Schmerbeck wechselt
   immer wieder, Jahr für Jahr geschieht.         nach 16 Jahren als katholischer Seelsorger
                                                  nach Heidelberg, ihm folgt Pfarrer Stephan
Auch sonst viel Veränderung. Der Neubau           Sailer nach. Die wirtschaftliche Entwicklung
des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses           hat sich 2012 deutlich verbessert, das Haus
Speyer geht gut voran, Zeit- und Kosten-          schrieb wieder schwarze Zahlen. Es steht
plan scheinen eingehalten werden zu               zu erwarten, dass dieser Trend anhält.
­können. Ein weiterer Bauabschnitt ist ge­        ­Dahinter steht eine große Leistung aller Mit-
 plant. Das ehemalige Stiftungskrankenhaus         arbeitenden im Haus, die durch eine Fülle
 in der Spitalgasse soll bis 2018 genutzt          von Verbesserungsvorschlägen dazu bei-
 ­werden, bis das Haupthaus auf modernen           getragen haben, Abläufe neu zu gestalten
  Standard gebracht ist. Sozialminister            und dem Krankenhaus den Weg zu einer
                                                                                              s
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
       

                                                                                                sind. Wir werden die bewährte Arbeit der
                                                                                                ambulanten Krankenpflege im Bereich
                                                                                                Kirchheimbolanden und Eisenberg fortfüh-
                                                                                                ren, organisatorische Unterstützung geben
                                                                                                und die Verbindung von ambulanter und
                                                                                                stationärer Versorgung kranker und alter
                                                                                                Menschen erproben.

                                                                                                Die Maudacher Werkstatt hat die Anerken-
                                                                                                nung als eigenständige Werkstatt für be-
                                                                                                hinderte Menschen erhalten. Sie ist be-
                                                                                                achtlich angewachsen. Derzeit sind 175
                                                                                                Plätze belegt. Die positive Atmosphäre
                                                                                                führt dazu, dass immer weitere Plätze
                                                                                                nachgefragt werden. So kamen neue
                                                                                                ­Außengruppen hinzu, sowohl in einem
                                Pasteure Annette Goll aus Straßburg predigte beim Jahresfest.    neu errichteten Stützpunkt in Maudach
                                                                                                 mit einem Wäsche- und Bügelservice als
                                                                                                 auch in Speyer. Auch hier helfen Ehrenamt-
                                                                                                 liche in der Betreuung mit, Grund zu Dank
                                                                                                 und Anerkennung.
                                                wirtschaftlich stabilen Entwicklung zu ebnen.
                                                Beide Krankenhäuser etablieren sich als         In der Kinder- und Jugendhilfe konnte nach
                                                Regionalzentren der Gesundheitsversor-          der Renovierung des Hauses für Kinder
                                                gung mit menschlichem Profil.                   am Bartholomäus-Weltz-Platz nun auch die
                                                                                                Kindertagesstätte Rulandstraße grundle-
                                                Dank der engagierten Mitarbeit aller Be-            gend modernisiert werden. Die Voraus­
                                                schäftigten hat sich die Arbeit in den Seni-    setzungen zur Einrichtung einer Krippen-
                                                orenzentren gut weiterentwickelt. Die sehr      gruppe und zur Aufnahme von Kindern
                                                gute Pflegequalität wird durch die Prü-         ­unter zwei Jahren wurden geschaffen.
                                                fungen des Medizinischen Dienstes der            Die Tagesgruppe Rulandstraße feierte
                                                Krankenkassen regelmäßig bestätigt.              ­ihren 20. Geburtstag. Dort werden 20 Kin-
                                                ­Bewohner- und Angehörigenumfragen                der und Jugendliche zwischen sieben und
                                                 ­zeigen die hohe Akzeptanz der Arbeit in         15 Jahren nach der Schule betreut, eine
                                                  den ­Häusern. Dank gebührt insbesondere         ­inzwischen sehr bewährte Arbeit der
                                                  den zahlreichen Ehrenamtlichen, die durch        ­ambulanten Jugendhilfe.
                                                  ihre Tätigkeit in den Häusern dazu beitra-
                                                  gen, den Menschen, die dort wohnen, das       Unser Hospiz im Wilhelminenstift mit seinen
                                                  ­Leben möglichst angenehm zu machen.          sieben Betten gibt weiterhin Menschen
                                                   Zahlreiche Aktivitäten mit Kindergärten      in ihrer letzten Lebensphase eine gute
                                                   und Schulen, Feste, sportliche Aktivitäten   ­Begleitung. Es wird durch zahlreiche
                                                   zur Sturzprophylaxe, Ausflüge und Senio-      ­Spenden und einen Förderverein unter-
                                                   renfreizeiten, Hundebesuche oder neuer-        stützt, der gelegentlich zu Benefizveran-
                                                   dings eine elektronische Robbe sorgen          staltungen einlädt, etwa zu Konzerten oder
                        ko
                     Dia nis                       ­dafür, dass Menschen sich wohl fühlen.        dem sehr gut besuchten Vortragsabend
                                                    In Bethesda macht der Anbau gute Fort-        mit Pater ­Anselm Grün OSB.
                 .

                                 se
               59
      n seit 18

                                                    schritte. Er wird im Januar 2014 bezogen
                                   n

                                                    werden. Dann schließt sich auch dort die    Unter dem Dach des Bildungszentrums
Ze heim
  iche

                                                    Renovierung des Bestandsgebäudes an.        führen die Schulen ihre bewährte Ausbil-
                 n
               an
              M

                            ·
                                                                                                dungsarbeit in Gesundheits- und Kranken-
                        yer
           s

                     Spe
                      ute
                 Ein g
                                                Zum Jahresbeginn 2014 wird die Ökume-           pflege, Gesundheits- und Kinderkranken-
                                                nische Sozialstation Donnersberg-Ost in         pflege, Hebammenwesen, Sozialassistenz,
                                                ­einer Gesellschaft fortgeführt, an der wir     Erziehungswesen und – in Bethesda
                                                 als Diakonissen Speyer-Mannheim beteiligt      ­Landau – Altenpflege und Altenpflegehilfe
                                                                                                                                               s
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
         

Kennzahlen		                                       2012                    2011
Bilanzsumme		 274 Mio. €                                                 266 Mio. €
Umsatzerlöse		 223 Mio. €                                                208 Mio. €
Personalaufwendungen		 127 Mio. €                                        121 Mio. €
Patienten / betreute Personen		 rd. 85.000                               rd. 85.000

Einrichtung                                          Betten                  Plätze             Mitarbeitende
			                                                                                        hauptamtl. ehrenamtl.

Krankenhäuser                                          948
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus 412 Betten		                                                  1.397        70
– tagesklinische Plätze		                    32 Plätze                                     (inkl. Schüler)

Diakoniekrankenhaus Mannheim (100%)      470 Betten		          927                                           15
 - Geriatrische Rehabilitation stationär 66 Betten
 - Geriatrische Rehabilitation ambulant		           12 Plätze

Seniorenzentren                                 stationäre Pflege       betreute Wohnungen
Haus am Germansberg, Speyer                        90 Plätze             77 Wohnungen           111          60
Seniorenstift Bürgerhospital, Speyer               111 Plätze           122 Wohnungen           117          45
Haus am Schloßberg, Homburg                        132 Plätze            56 Wohnungen           118          31
Wolffstift, Kirchheimbolanden                      99 Plätze             16 Wohnungen           114          18
Bethesda, Landau                                   175 Plätze            24 Wohnungen           311          67
Seniorenresidenz Niederfeld Mannheim               92 Plätze            106 Wohnungen           103          20
(50%)
Menschen mit Assistenzbedarf                  stationäre Betreuung      ambulante Betreuung
Bethesda, Landau                                   178 Plätze            100 Personen           186           5
Maudacher Werkstatt, Ludwigshafen		                                     169 Beschäftigte         48           7

Kinder- und Jugendhilfe                       stationär/teilstationär       ambulant
Jugendhilfe Speyer und                             155 Plätze              75 Plätze            136           6
Westpfalz-Haardt
Kindergärten, Hort		                                                       245 Plätze            54           8

Bildungszentrum
Fachschule für Sozialwesen (ErzieherInnen,		                               285 Plätze            30
Berufspraktikanten, ErzieherInnen Teilzeit)
Pflegerische Schule (Kranken- und		                                        171 Plätze            18
Kinderkrankenpflege, Krankenpflegehilfe)
Hebammenschule		                                                           48 Plätze             7
Altenpflegeschule, Bethesda Landau		                                       160 Plätze            11
Fort- und Weiterbildung		                                                  140 Kurse             3

Hospiz im Wilhelminenstift		                                                7 Plätze             21          19

Mutterhaus
Hauptverwaltung, Feierabend,			                                                                 145          12
weitere Bereiche

Summe				                                                                                       3.857        383
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
       

                              fort. In diesem Jahr hatten wir zum ersten       triebsfest im Werkhof bis zu den Aktivitäten
                              Mal wieder einen Abschlussjahrgang in            des betrieblichen Gesundheitsmanage-
                              Krankenpflegehilfe, und wir haben eine           ments. Die Fort- und Weiterbildung macht
                              Teilzeitausbildung für Erzieherinnen und         eine Fülle von Angeboten zur professio-
                              Erzieher begonnen, die neben einer beruf-        nellen und persönlichen Entwicklung,
                              lichen ­Tätigkeit in einem Kindergarten an       auch zur Klärung und Stärkung der
                              drei ­Wochentagen absolviert wird. Immer         ­eigenen Werteorientierung als einer
                              wieder werden besondere Aktionen ge­              ­möglichen Hilfe zu beruflicher Identität
                              plant, etwa ein Besuch der Pflegerischen           und persönlicher Stabilität.
                              Schulen im Pflegemuseum in Kaiserswerth,
                              wo die Diakonissenbewegung ihren                 Einer der Höhepunkte des Jahres war
                              ­Ursprung hat oder eine Ausstellung von          ­wieder das Jahresfest am ersten Sonntag
                               Kunstwerken, die in der Fachschule für           im September, das viele Mitarbeitende und
                               ­Sozialwesen entstanden sind, in den Fluren      ­ihre Familien in den Park der Diakonissen
                                der Hauptverwaltung. Die Fortbildungs­           Speyer-Mannheim gelockt hat. In dem
                                abteilung kann auf ein kleines Jubiläum          Gospelgottesdienst im Freien predigte
                                ­zurückblicken: In diesem Jahr waren es          ­Pasteure Annette Goll, Pfarrerin des
                                 insgesamt 1000 Fortbildungen für Erziehe-        ­Diakonissenmutterhauses in Straßburg,
                                 rinnen, die unser Haus in 40 Jahren für           in dem die ersten beiden Speyerer
                                 Kindergärten in der Pfalz ausgerichtet hat.       Schwestern vor 154 Jahren ausgebildet
                                 Im Blick auf den Ausbau eines Begeg-              worden waren. In der Predigt lud sie ein,
                                 nungszentrums im Mutterhaus übernimmt             sich aus der Bibel anregen zu lassen zu
                                 Oberin Sr. Isabelle Wien künftig die Ver­         Demut und Bescheidenheit als guten
                                 antwortung für den ­Bereich Fortbildung.          Grundlagen für alles diakonische Helfen.
                                                                                   Die Kollekte kam der Schwester-Käthe-
                              Die diakonische Gemeinschaft unseres                 Schule in Guatemala zugute. Viele Mitar-
                              Hauses, die Diakonissenschwesternschaft              beitende sorgten für ein buntes Fest, das
                              und die Diakonische Schwestern- und                  bei traditionell gutem Wetter und preis-
                              ­Bruderschaft, hat einen wichtigen Platz in          werter Verpflegung vielen Freude machte.
                               unserem Haus. Sie steht für die Tradition,
                               aus der die Diakonissen Speyer-Mannheim         Ein Jahr voller Veränderungen. Passend
                               erwachsen sind. Bei Veranstaltungen geben       zur Jahreslosung 2013: Wir haben hier
                               sie regelmäßig und gern etwas von ihrer         ­keine bleibende Stadt, sondern die
                               Erfahrung weiter in der Zuversicht, dass         ­zukünftige suchen wir (Hebräer 13,14).
                               die Geschichte unserem Haus prägende              Weil wir uns an der Zukunft orientieren, in
Pfarrer Dr. Werner Schwartz    Impulse für Gegenwart und Zukunft geben           der Gottes Liebe alle Welt erfüllt, setzen wir
                               kann. So sind Jubiläen der Schwestern             uns da, wo wir leben und arbeiten, dafür
                               oder etwa der 80. Geburtstag der früheren         ein, dass etwas von dieser Freundlichkeit
                               Oberin S. Elfriede Brassat Anlässe, dank-         Gottes sichtbar wird. Das ist unser Glaube
                               bar auf die Geschichte zurückzuschauen            und unser Auftrag. Seit 1859 in Speyer, seit
                               und nach den Elementen zu suchen, die             1884 in Mannheim. Die zukünftige Stadt
                               die Zukunft bestimmen können.                     Gottes suchen und aus dieser Hoffnung,
                                                                                 dieser Kraft die alltägliche Arbeit tun, wie
                              Unser Haus und alle Arbeit, die getan wird,        die Generationen vor uns in unserem Haus.
                              alle Betreuung, die wir Menschen angedei-
                              hen lassen wollen, lebt von den Menschen,
                              die bei uns mitarbeiten. Es sind ganz unter-
                              schiedliche Menschen mit ganz unterschied-
                              lichen Herkünften, Ausbildungen, Professi-
                              onen und Schwerpunkten. Gemeinsames
                              Ziel ist es, Menschen, die bei uns Heilung,
                                                                                               Pfarrer Dr. Werner Schwartz,
                              Begleitung und Betreuung suchen, eine                                               Vorsteher
                              professionelle Hilfe in warmer, mensch-
                              licher Atmosphäre anzubieten. Dazu                                  Diakonisse Isabelle Wien,
                              ­dienen die zahlreichen Veranstaltungen,                                              Oberin
                               die über das Jahr stattfinden, von den                                    Karlheinz Burger,
          Karlheinz Burger     ­Feiern in unseren Häusern über das Be-                            Kaufmännischer Vorstand
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
   

                                     Auftrag und Erbe – Zukunftswege                                                                 Aus der Mitte leben –
                                                                                                                                     mitten im Alltag
                                     der Mutterhausdiakonie                                                                          mir ein kurzes Innehalten
                                                                                                                                     gönnen,
                                                                                                                                     ein Schöpfen aus der

                                     B    etrachten wir unser Leben in konzen­
                                          trischen Kreisen, wird uns bewusst:
                                     Die Jahre gehen nicht spurlos an uns
                                                                                    Betrachten wir unser Mutterhaus und
                                                                                    ­seinen diakonischen Auftrag in konzen­
                                                                                     trischen Kreisen, wird uns bewusst: Auch
                                                                                                                                     inneren Quelle.

                                     ­vorüber. Nicht an unserer Gesellschaft,        hier sind die Jahre nicht spurlos an uns        Aus der Mitte leben –
                                      nicht an unseren Kirchen, Gemeinden            vorübergegangen. Menschen kommen und            verantwortlich umgehen
                                      und Gemeinschaften, auch nicht an der          gehen, Strukturen und Bezüge verändern
                                      Mutterhaus­diakonie.                           sich, Mutterhausdiakonie und Diakonische
                                                                                                                                     mit mir,
                                                                                     Gemeinschaft sind einem drastischen             mich nicht leben
                                     Längst hat sich aus den Anfängen tätiger        Wandel unterworfen. Haben noch vor Jahr-        lassen durch
                                     Nächstenliebe die Professionalisierung          zehnten Diakonissen das Bild in allen Ein-      Allmachtsfantasien.
                                     spezifischer Berufsgruppen generiert. Eine      richtungen wie in den Gemeinden geprägt,
                                     Notwendigkeit, um im Rahmen institutionali-     so erlebt dieser nun immer kleiner wer-
                                     sierter Diakonie auf dem sozialen Markt be-     dende Kreis von Frauen abnehmende               Aus der Mitte leben –
                                     stehen zu können. Umso mehr aber auch           ­Kräfte und muss lernen, geliebte Dienste       den alltäglichen Zugang
                                     Herausforderung, mitten in der Vielfalt des      abzugeben. Diakonische Schwestern und
                                     Angebots christliches Profil zu wahren.          Brüder fragen, wo sie Verantwortung über-
                                                                                                                                     zur Quelle finden,
© Foto: Oscar Brunet – Fotolia.com

                                     Der Blick auf eine lange Geschichte und          nehmen und das innere Erbe weitertragen        der mich bestärkt
                                     ­einen traditionsreichen Ruf der Diakonissen     können.                                        und ermutigt,
                                      Speyer-Mannheim kann das Selbstbe-                                                             mich in Jesu Namen
                                      wusstsein diakonischer Mitarbeiterinnen       Im Miteinander der Generationen teilen wir
                                      und Mitarbeiter heute sicherlich stärken.     Orientierung und Weggemeinschaft. Als
                                                                                                                                     einzusetzen für alle
                                      Wir können uns sehen lassen. Auf Leistung     Gemeinschaft erleben wir einen Umbruch,          Menschen.
                                      und Qualität im sozialen Sektor können        den wir von innen nach außen gestalten
                                      wir mit nicht geringem Stolz blicken.         wollen. Wir suchen neu die Spur der Ver-         Pierre Stutz
                                                                                                                             s
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
       

                           heißung ­Jesu und ihre Deutungen für uns        ­ agungs- und Begegnungszentrum Mutter-
                                                                           T
                           heute!                                          haus nehmen. Ein Ort, an dem sich Glaube
                                                                           und Leben verbinden. Ein Nährboden, der
                           Die Tatsche, dass wir wie alle anderen ge-      „Diakonie im Alltag“ befruchten will.
                           sellschaftlichen Gruppen Veränderungs-
                           prozessen unterworfen sind, ist kein            Die inhaltliche und räumliche Zusammen-
                           Anlass zu Jammer und Klage.                     führung des Referates Fort- und Weiterbil-
                                                                           dung und der Diakonischen Fortbildung
                           Diakonisse Dr. Doris Kellerhals, Oberin         sind ein Baustein. Die Erweiterung von
                           des Diakonissenmutterhauses Riehen/             ­Tagungsräumen wie auch neu angelegte
                           Schweiz, hat in ihrer Jahresfestschrift          Gästezimmer laden ein zum Bleiben. Ein
                           betont:                                          erweitertes Angebotsspektrum, das interne
                           „Kennzeichen einer Erneuerungsbewe-              wie externe Vernetzung unterstreicht, kann
                           gung im Heute ist die Konzentration auf          gerade auch in der Ehrenamtsentwicklung
                           die Einmittung! Die Mitte der Christenheit       einen nicht messbaren Mehrwert in sich
                           ist Christus …                                   tragen.

                           Erneuerung ist erkennbar dadurch, dass          Betrachten wir die Entwicklung der Diako-
                           alle Aufgaben aus dieser Konzentration auf      nie in konzentrischen Kreisen, kann das
                           Christus heraus verstanden werden…              ­zusammenfassend heißen: Unsere lange
                                                                            Tradition, die hohe Kultur des Helfens, die
                           Aus dieser Mitte heraus und auf dem              die Mutterhausdiakonie hervorgebracht
                           ­Fundament von Wort und Sakrament                hat, bleibt ein Erbe, das Auftrag und Ver-
                            lässt sich Gottes Reich neu hineinbauen         pflichtung ist. Der Sache nach bleibt alle
                            in die konkrete Welt und Gesellschaft.“         Diakonie wohl immer ein Ergebnis der
                                                                            ­Liebe: in gelebtem Glauben, präsenter
                           Somit ist und bleibt für mich Diakonie            Nächstenliebe und wirksamer Hoffnung.
                           ­„Wesens- und Lebensäußerung der
                            ­Kirche“. Die Erfahrung, dass sich Mutter-     Ich wünsche mir für die Zukunftswege,
                             hausdiakonie wie in den zurückliegenden       dass wir ein diakonisches Unternehmen
                             Jahrhunderten nicht mehr als sichtbar trag-   bleiben, in dem eine Gebetskultur gepflegt
                             fähiger Grund erweist, beinhaltet nicht das   wird.
                             Ende christlicher Gemeinschaft. Vielmehr
                             sind wir gefordert, uns neuen Bedingungen     Ich hoffe, dass Gott uns etwas geben
                             zu stellen. Wir müssen lernen, Altes,         kann und will, das über unser Eigenes
                             auch Liebgewordenes, loszulassen,             hinausreicht.
Diakonisse Isabelle Wien     damit Neues wachsen und entstehen
                  Oberin
                             kann. Das ist das Gesetz des Lebens.          Ich glaube, dass wir uns dabei als
                                                                           ­Menschen, die bei Diakonissen Speyer-
                           Das Mutterhaus als geistliches Zentrum           Mannheim leben und arbeiten, gegenseitig
                           ist ein offenes Haus, Zuhause für die            Kraft und Unterstützung geben können.
                           ­Diakonissen, innere und äußere Heimat           Und: dass wir einladend unterwegs sind
                           für ­Diakonische Schwestern und Brüder.          unter dem offenen Himmel!

                           Herberge soll es künftig noch mehr sein für
                           die, die danach fragen. Herberge in dem
                           Sinn: Du kannst hier Begleitung und Unter-
                           kunft erfahren. Hier darfst du dich stärken.
                           Räume der Begegnung und der Einkehr
                           ­laden dich ein!

                           Unser Mutterhaus wird im kommenden                               Diakonisse Isabelle Wien,
                           Jahr die Entwicklung zum Diakonissen                 Oberin Diakonissen Speyer-Mannheim
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
Diakonische Gemeinschaft              

Schwester Käthe Schule
in Guatemala

                                                                                                Diakonische Gemeinschaft
Eine Schule in dem kleinen Dorf Esperanza Amakchel in Guatemala
trägt den Namen einer Diakonisse aus dem Mutterhaus in Speyer.
Im Februar 2013 wurde die Schwester Käthe Schule eingeweiht.
Bau und Betrieb sind begleitet von Amigos para las Escuelas Ixiles
(APEI), einem Entwicklungshilfeverein, der im Regenwald von
Guatemala Schulen baut und einheimische Indianer als Lehrer
beschäftigt. Seit 1994 hat APEI 49 Schulen errichtet, teilweise hat
der Staat sie übernommen. Derzeit betreibt der Verein acht Schulen
mit 16 Lehrern für 400 Kinder, allesamt in extrem abgelegenen
Dörfern. Der Unterricht erfolgt zweisprachig, in Ixil und Spanisch,
die indianische Kultur soll erhalten bleiben.

J    etzt gibt es diese neue Schule in
     ­Esperanza Amakchel. Sie trägt den
­Namen von Schwester Käthe Müller. Sie
                                                unterricht und leitete das Internat der Fach-
                                                schule für Sozialwesen. 1976 wurde sie
                                                stellvertretende Oberin an der Seite von
war Diakonisse des Speyerer Mutter-             S. Ilse Wendel als Oberin. In ihrem Feier­
hauses, von 1953 bis zu ihrem Tod 2010.         abend seit 1988 setzte sie sich weiter für
Sie ist 1918 geboren, wuchs in Düsseldorf       die Prägung des Mutterhauses ein, hielt
auf, arbeitete in der elterlichen Sahnehand-    bemerkenswerte Andachten und gab ihre
lung, war Kontoristin in der Buchhandlung       Haltung von Verständnis und Milde weiter.
Müller in Wuppertal und heiratete 1941.
Ihr Mann wurde am Tag nach der Hochzeit         Ihre Ersparnisse vermachte S. Käthe ihrem
einberufen und fiel im gleichen Jahr bei        Neffen Martin Müller, Buchhändler in
Kiew. Sie machte eine Ausbildung an der         ­Wuppertal und einer der Initiatoren von
Bibelschule der Mädchen-Bibel-Kreise in          APEI. Er widmete das Geld dem Bau der
Salzuflen und wurde Reisesekretärin des          Schule, die nun im fernen Guatemala den
MBK. Gelegentlich übernachtete sie im            Namen Escuela Hermana Käthe trägt.
Mutterhaus, wenn sie die Pfalz besuchte.         Mit der Kollekte des Jahresfestes 2013
Auf Bitte von Oberschwester Ese Krieg            in Höhe von 1.400 Euro haben die Diako-
trat sie ins Mutterhaus ein. Als Diakonisse      nissen Speyer-Mannheim die Arbeit der
betreute sie Haustöchter, erteilte Religions-    Schule gern weiter unterstützt.
Phöbe Jahresrückblick 2013 - Diakonissen Speyer-Mannheim
10   Diakonische Gemeinschaft

„Da hab‘ ich dann wunderbar wirken können“
Mit ihrem besonderen handwerklichen Geschick und einer gehörigen Portion Pfälzer
Humor war Diakonisse Waltraud Welsch im aktiven Dienst ein Segen für viele.

                           Aufgewachsen in schwerer Zeit ließen           Nach einem kurzen Intermezzo in Kaisers-
                           ­eine Vikarin und die Begegnung mit            lautern und einem weiteren Jahr in Speyer
                           Schwestern den Entschluss in ihr reifen,       hatte man Sr. Waltrauds handwerkliches
                           Diakonisse zu werden. Nach ihrer               Geschick, ihre Kreativität, erkannt und
                           Ausbildung zur Krankenschwester                schickte sie für eine Ausbildung zur Ergo-
                           wurde Sr. Waltraud 1954 in die                 therapeutin von 1971 bis 1973 an das
                           Schwesternschaft aufgenommen.                  ­Annastift in Hannover und bildete sie dort
                           Ihr Anerkennungsjahr verbrachte sie            für Bethesda in Landau aus. In der Arbeit
                           im Krankenhaus in Speyer, ehe sie              mit kranken und behinderten Menschen
                           1955 als Gemeindeschwester nach                konnten sich ihre vielfältigen Begabungen
                           ­Grünstadt entsandt wurde.                     segensbringend entfalten. Die Liebhabe-
                           Kaum zweieinhalb Jahre später führte           rin klassischer Opern lernte immer neue
                           sie ihre nächste Station nach Ludwigs­         Techniken, entwickelte Werkzeuge, baute
                           hafen, wo sie elf Jahre wirken sollte.         Hilfsmittel, ermutigte und ermunterte bis
Diakonisse
Waltraud Welsch            Auf ihrer täglichen Tour verabreichte die      zu ihrem Eintritt in den Ruhestand Ende
                           „Diakonisse auf zwei Rädern“ Spritzen,         1996. Auch wenn die Hände nicht mehr
                           sorgte für die Pflege Alter und Kranker,       ganz so wollen: Von kleinen Basteleien
                           vermittelte pflegerische Grundkenntnisse       kann Sr. Waltraud nicht lassen – und für
                           und hatte ein offenes Ohr.                     einen guten Witz ist sie immer zu haben.

„Genau der richtige Arbeitsplatz“
                           Auf mehr als 20 Jahre Erfahrung als            von. Zuvor hatte sie ihre Kenntnisse über
                           ­P flegedienstleitung blickt Diakonische       die Grundlagen der Diakonie auch wissen-
                           Schwester Sabine Seifert zurück. Im            schaftlich vertieft und zwischen 2006 und
                           ­Seniorenstift Bürgerhospital arbeitet sie     2009 an der Universität Heidelberg ein
                           mit ihrem Team täglich daran, Menschen         ­Studium der Diakoniewissenschaft absol-
                           eine Heimat zu bieten und neue Konzepte        viert. In ihrer Freizeit liest die Mutter zweier
                           für die Betreuung von Menschen im Alter        Töchter leidenschaftlich gerne, Biografien
                           zu erproben.                                   haben es ihr besonders angetan.

                           Die gebürtige Westfälin und ausgebildete       Die Schätze einer reichen Tradition unter
                           Kinderkrankenschwester prägt seit 2005         veränderten gesellschaftlichen Rahmenbe-
                           als Pflegedienstleiterin die Geschicke des     dingungen weiterzutragen, aus einer Ge-
                           Seniorenstifts wesentlich mit. Sich in der     meinschaft Kraft zu schöpfen für die täg-
                           täglichen Arbeit an christlichen Werten        lichen Herausforderungen, Menschen auch
Diakonische Schwester      orientieren zu können ist ihr besonders        in schwierigen Momenten zu begleiten, für
Sabine Seifert             wichtig: „Wort und Tat gehören zusammen.“      die kleinen und großen Probleme des All-
                           Es war für Sabine Seifert daher nur konse-     tags Lösungen zu finden – das Seniorenstift
                           quent, der Verbundenheit zum Mutterhaus        Bürgerhospital ist, wie sie selbst sagt,
                           2009 durch ihren Eintritt in die Diakonische   „genau der richtige Arbeitsplatz“ für die
                           Gemeinschaft Ausdruck zu verleihen, eine       energiegeladene, stets optimistische
                           kleine Brosche an ihrem Revers zeugt da-       Diakonische Schwester.
Verwaltung        11

Wechsel im Leitungsteam
Das Jahr 2013 hat einigen Mitarbeitenden den Ruhestand
und der Hauptverwaltung der Diakonissen Speyer-Mannheim
zahlreiche Personalwechsel in führenden Positionen beschert.

N      ach 35 Jahren bei den Diakonissen
       Speyer-Mannheim hat sich im Frühjahr
Friedhelm Reith in den Ruhestand verab-
                                                 über 38 Jahre im Dienst der Diakonissen
                                                 Speyer-Mannheim, zu Beginn auch als Di-
                                                 rektionsassistent, zuletzt als Leiter des Con-
schiedet. Begonnen hatte er 1978 als Direk-      trollings. Mit seinem fachlichen Können und
tionsassistent, verabschiedet hat er sich als    der Identifikation mit Haus und Werk hatte er
Kaufmännischer Vorstand, der er seit 1994        einen wichtigen Anteil an der positiven Ent-
war. Er habe mit diakonischem Führungsstil       wicklung des Unternehmens, betonte Vor-
einen großen Anteil an der Expansion des         steher Dr. Werner Schwartz. Walther Leipold
Hauses gehabt, bescheinigte Kirchenpräsi-        hat seine Arbeit als einen Beitrag zur umfas-
dent Christian Schad dem scheidenden             senden diakonischen Arbeit der Diakonissen                    Friedhelm Reith
Vorstandsmitglied, das in 35 Jahren bei-         Speyer-Mannheim verstanden. Seine Nach-
spielsweise den Neubau von Bethesda              folge teilen sich Heike Taller und Bianca
Landau, die Eröffnung des Seniorenzen­           Pfeuffer. Pfeuffer hatte seit Jahresbeginn
trums Haus am Schlossberg in Homburg,            kommissarisch die kaufmännisch-tech-
des Hospizes im Wilhelminenstift und des         nische Leitung der Maudacher Werkstatt in-
Hauses am Germansberg sowie wie die              ne und übernimmt Leipolds Aufgaben auf
­Fusion des Diakonissen- mit dem Stiftungs-      dem Gebiet Controlling, Heike Taller hat be-
 krankenhaus und die Baumaßnahme zur             reits eng mit Walther Leipold zusammenge-
 Zusammenführung der beiden Standorte            arbeitet und kümmert sich nun um die Be-
 begleitet hat. Nachfolger von Friedhelm         reiche Versicherungen und Datenschutz.
 Reith als Kaufmännischer Vorstand wurde
 Karlheinz Burger, der seit 1999 als Justiziar   Nicht so lange wie Friedhelm Reith und
 und Leiter der Personalabteilung bei den        Walther Leipold war der Dritte im Bunde bei
 Diakonissen Speyer-Mannheim tätig war           den Diakonissen Speyer-Mannheim be-
 und mit dem Unternehmen vertraut ist.           schäftigt: Auf immerhin dreizehn Jahre als
 Nachfolger Burgers als Leiter der Personal-     Leiter des Finanz- und Rechnungswesens
 abteilung ist der 34jährige Rechtsanwalt        hat es aber auch Bilanzbuchhalter Klaus-
 Dr. Tobias Müller-Mitschke.                     Dieter Franz gebracht, der seit September
                                                 den Ruhestand genießt. Mit Nachfolger An-
Ein enger Wegbegleiter Friedhelm Reiths          dreas Becker, der mit kurzer Unterbrechung
verabschiedete sich nur wenige Wochen            seit dem Jahr 2000 im Rechnungswesen
nach dem Kaufmännischen Vorstand in den          des Unternehmens tätig war, wurde ein mit
Ruhestand: Walther Leipold stand sogar           dem Haus vertrauter Nachfolger gefunden.
                                                                                                  Verwaltung

   Der Vorstand verabschiedet Walther                              Auch Klaus-Dieter Franz (l.)
         ­Leipold (r.) in den Ruhestand.                              ging in den Ruhestand.
12   Mutterhaus

     Ethik 2013
     Um ethische Fragen zur Pränataldiagnostik und um die
     Selbstbestimmung des Menschen, die Patientenautonomie
     am Lebensende ging es 2013 in den Ethikveranstaltungen
     der Diakonissen Speyer-Mannheim.

     J    ohannes Fischer, gerade emeritierter
          Professor für Theologische Ethik an der
     Universität Zürich, beleuchtete ethische
                                                       Würdeverständnis, das Würde abhängig
                                                       sieht von Gesundheit, Fähigkeiten und
                                                       ­Lebensqualität, zurückzukehren zu einem
     Fragen um die Pränataldiagnostik. Die              normativen Würdeverständnis, das die
     ­medizinischen Möglichkeiten haben sich            Würde jedem Menschen zuschreibt und
      in den letzten Jahrzehnten rasant ausge-          ­erwartet, dass sie unabhängig von
      weitet. Dies stellt vor neue Fragen, die nicht     ­Leistungsfähigkeit respektiert wird.
      von ethischen Experten mit einem festge-
      fügten moralischen Standpunkt entschie-          Selbstbestimmung sei danach auch im
      den werden können, sondern persönlich            Sterben wichtig, der aktuelle oder mutmaß-
      in der Gewissensentscheidung der einzel-         liche Wille des Patienten sei zu achten und
      nen verantwortet werden müssen.                  nicht durch eigene fürsorgliche oder fach-
                                                       liche Positionen zu überspielen.
     Ethik könne helfen, die Situation im Blick
     auf moralische Aspekte zu klären, sie             Rüegger plädierte für eine neue Kultur des
     nehme aber nie die Entscheidung ab.               Umgangs mit dem Sterben, von der ars
     Bei aller Einigkeit über die Grundhaltung         moriendi zur palliative care. Er mahnte an,
     ärztlicher und pflegerischer Berufe, dem          wieder lebenspraktisch vertraut zu werden
     Leben verpflichtet zu sein, berge das             mit dem Sterben, die Tage auszukosten
     ­Leben doch eine Fülle von Konflikten und         und dennoch um den Tod zu wissen, wie
      Dilemmata, die nicht einfach zu lösen            Psalm 90 sage: Herr, lehre uns unsere
      seien. Eindeutige, in jedem Fall richtige        ­Tage zu zählen, damit wir ein weises Herz
      ­Lösungen gebe es nicht.                          gewinnen. Dies könne in unseren Kranken-
                                                        häusern und Heimen eine humane Kultur
     So müssten alle Beteiligten in ihrer Situa­        des Sterbens befördern, die eine palliative,
     tion ernsthaft den für sie richtigen Weg           schmerztherapeutische Begleitung bereit-
     ­suchen. Nach Fischer sei es Aufgabe dia-          stellt.
      konischer Häuser und der dort Beschäf-
      tigten, einander und den Menschen, die           Ethiktage oder regelmäßige fallbezogene
      Hilfe suchten, eine verantwortungsvolle          Ethikberatungen auf Stationen und Semi-
      ­Begleitung erfahren zu lassen. Eine Kultur      nare in den Seniorenzentren unterstreichen
       des Vertrauens und eine gewissenhafte           den hohen Stellenwert der Beschäftigung
       Begleitung durch ein multiprofessionelles       mit ethischen Fragen in den Einrichtungen
       Ethikteam könne Hilfestellung geben.            der Diakonissen Speyer-Mannheim. Sie
                                                       führen zur Beschäftigung mit der eigenen
     Heinz Rüegger, Theologe, Ethiker und              Haltung und den Wertvorstellungen, die
     ­Gerontologe am Institut Neumünster, das          den beruflichen Alltag prägen.
      aus dem Diakonissenhaus Zollikerberg bei
      Zürich hervorgegangen ist, befasste sich         Mitarbeitende in allen Einrichtungen bringen
      mit der Frage, wie ein Sterben in Würde im       ein hohes Verantwortungsgefühl in ihre be-
      Spannungsfeld von Autonomieanspruch              rufliche Tätigkeit ein. Viele haben sich be-
      und Betreuungsabhängigkeit aussieht.             wusst für ein diakonisches Haus entschie-
      Er plädierte dafür, von einem empirischen        den, als sie ihren Arbeitsplatz suchten.
Mutterhaus             13

Sie möchten in einem Haus arbeiten, das         professionelles Tun entscheidend bestim-
durch humanitäre, christliche Werte ge-         men und dass es wichtig ist, für sich selbst
prägt ist und in dem dies in einem sen­         und im Austausch mit Betroffenen und
siblen und verantwortungsbewussten              ­miteinander nach dem besten Weg
­Umgang mit Patientinnen und Bewohnern,          ver­antwortlichen Handelns zu suchen.
 Klienten und Kolleginnen sichtbar wird. Sie     Darin knüpfen wir an an gute Diakonissen-
 sind davon überzeugt, dass Wertfragen ihr       tradition und führen sie fort.

  Diakonisse Elfriede Brassat feiert 80. Geburtstag
  Mit Verwandten, Freunden, Mitschwestern und Mitarbeitenden
  sowie Vertretern aus Politik und Kirche feierte Oberin i. R.
  Diakonisse Elfriede Brassat am 4. Mai ihren 80. Geburtstag.

  V     orsteher Pfarrer Dr. Werner Schwartz und Oberin
        Sr. Isabelle Wien erinnerten an Stationen aus dem
  Leben der Jubilarin. Vor allem hoben sie ihre ehrliche
  und geradlinige Art und ihre ausgeprägte Gerechtigkeit
  hervor, die sich im Privaten wie Beruflichen gezeigt habe
  und bis heute zeige.

  Geboren 1933 in Ostpreußen, floh die damals Elfjährige
  mit Mutter und Schwestern zunächst nach Schleswig-
  Holstein, bevor sie 1951 in die Pfalz kam. Im Konfirmati-
  onsunterricht bereits auf das Diakonissenwesen aufmerk-
  sam geworden, absolvierte Sr. Elfriede zunächst eine
  Ausbildung in der Krankenpflege und Fortbildungen
  ­unter anderem in Berlin, wo sie auch das kulturelle Leben
  genoss. 1965 wurde sie als Diakonisse eingesegnet.
                                                                Der Vorstand gratuliert Diakonisse Elfriede Brassat (2. v. l.)
  In den nächsten Jahren war Sr. Elfriede vor allem als
  ­Internats- und Lehrkraft tätig, zunächst in der Pflegevor-   Jahren ihrer Tätigkeit im Krankenhaus-Direktorium be-
  schule in Speyer, dann in der Haushaltungsschule in           gleitete und auch danach begleiten sollte: Als sie 1997
  Bad Bergzabern. Anders als heute sei das gewesen,             die Nachfolge von Sr. Ilse Wendel als Oberin antrat,
  berichtete die Jubilarin: „Damals lebte man mit den           ­gehörten der Umbau des Mutterhauses und die Unter-
  Schülerinnen unter einem Dach wie in einer kleinen            bringung einer zunehmenden Zahl an Schwestern im
  Familie. ­Dadurch hatte man viel Verantwortung für            ­Feierabend zu ihren ersten Aufgaben. Darüber hinaus
  die jungen Menschen und man hat auch gemerkt:                 war sie als Oberin beteiligt an der Gründung neuer
  Die Kinder ­brauchen einen.“                                  ­Einrichtungen wie z. B. dem Hospiz im Wilhelminenstift
                                                                und der Maudacher Werkstatt oder der Fusion des
  1972 wurde Sr. Elfriede Leitende Schwester im Speyerer
                                                                ­Diakonissen- mit dem Stiftungskrankenhaus.
  Diakonissenkrankenhaus. Heute heißt das Pflegedirekto-
  rin – aber heute ist noch mehr anders: „Ich wohnte im         2004 ging Sr. Elfriede selbst in den Feierabend, in dem sie
  Krankenhaus und die Stationsleitungen hatten zu Beginn        viel liest und auch gern reist, zum Beispiel nach Schleswig-
  überall Diakonissen inne“, erinnert sich die 80jährige. Die   Holstein, dem sie bis heute verbunden ist. Sie ist aber auch
  abnehmende Zahl der Diakonissen im aktiven Dienst war         weiterhin in Gremien der Diakonissen Speyer-Mannheim
  nur eine der Veränderungen, die Sr. Elfriede in den 25        tätig und vielen Menschen Ratgeberin und Unterstützung.
14       Maudacher Werkstatt

                        Maudach unter neuer Leitung
                        Im Juli hat Simone Ritter die kaufmännisch-technische Leitung
                        der Maudacher Werkstatt in Ludwigshafen übernommen.

                        D      ie gelernte Diplom-Ingenieurin
                               ­Medizintechnik (FH) war bereits seit
                        Sommer 2012 bei den Diakonissen Speyer-
                                                                       habe aber schon viel Freude an der
                                                                       ­vielfältigen Arbeit mit zahlreichen unter-
                                                                        schiedlichen Menschen“, sagt Simone
                        Mannheim beschäftigt, allerdings als            ­Ritter, der zunächst die Schaffung von
                        ­Zuständige für den Bereich Energie­             Arbeitsplätzen für die steigende Zahl
                         einkauf/ -controlling in der Bauabteilung       der Beschäftigten und der Ausbau
                         in einer ganz anderen Position. „Ich muss       des Standortes Speyer am Herzen
                         mich zunächst in die neue Rolle einfinden,      liegen.
Simone Ritter

                        Werkstatt nun auch in Einkaufsmeile
                        Ihr 15jähriges Bestehen feierte                Die Offenheit der Werkstatt und des Trägers,
                        die Maudacher Werkstatt in                     neue Wege zu gehen, um Inklusion zu ver-
Aus den Einrichtungen

                                                                       wirklichen, lobte Matthias Rösch, Landes-
                        Ludwigshafen am 24. Mai mit der
                                                                       beauftragter für die Belange behinderter
                        Einweihung neuer Räumlichkeiten.               Menschen in Rheinland-Pfalz in ­seinem
                                                                       Grußwort, bevor die zahlreichen Gäste aus
                                                                       Einrichtungen der Diakonissen Speyer-

                        M     it ihrem Bügelservice in der Silge­
                              straße sei die Einrichtung nun auch
                        in der „Einkaufsmeile“ des Ortes vertreten,
                                                                       Mannheim, aus Diakonie und Politik sowie
                                                                       von Kooperationspartnern und befreunde-
                                                                       ten Einrichtungen sich bei einem Rund-
                        freute sich die Maudacher Ortsvorsteherin      gang ein Bild der neuen Räume ­machten.
                        Rita Augustin-Funk. Dadurch werde die          Dabei wurde anschaulich, was Dr. Werner
                        Teilnahme der Werkstatt am dörflichen          Schwartz zuvor in der Andacht betont
                        ­Leben weiter vertieft.                        ­hatte: die Bedeutung, die der Arbeitsplatz
                                                                        für die Beschäftigten hat, die Freude an
                        Die Akzeptanz der Werkstatt in der Mau-         der Tätigkeit, an der ­Gemeinschaft und
                        dacher Bevölkerung, das Gefühl, in der          dem Zusammensein mit den Kollegen.
                        Nachbarschaft dazuzugehören, hob auch
                        Geschäftsführer Dieter Lang hervor. Aufga-
                        ben der Werkstatt seien, Arbeit anzubieten,
                        zu vermitteln und zu begleiten auf der einen
                        Seite und Dienstleistungen dort anzubieten,
                        wo das Leben stattfindet, auf der anderen.
                        In Maudach sei nicht alles, was man in
                        15 Jahren versucht habe, erfolgreich gewe-
                        sen, „aber auf das, was geklappt hat, sind
                        wir stolz“, betonte Lang. Gerade die neuen
                        Räumlichkeiten in der Maudacher Silgestra-
                        ße sowie der renovierte Copy-Shop am be-
                        währten Standort seien weitere Schritte, die
                        Werkstatt in der Gesellschaft zu verankern.
Bethesda       15

Bethesdas Baumaßnahme
Bethesda baut für die Zukunft: Angesichts demographischer
Veränderungen, eines Anstiegs der benötigten Pflegeplätze
und eines wachsenden Anspruchs der Menschen an
Pflegeeinrichtungen ist in den vergangenen Monaten in
der Landauer Einrichtung ein dreigeschossiger Anbau mit
48 neuen Einzelzimmern entstanden.

„D       ie Baumaßnahme dient allerdings
         nur der Verbesserung der Einzel-
zimmersituation, die Anzahl der Plätze ­
wird nicht erhöht“, erklärt Geschäftsführer
­Dieter Lang. Neben den Einzelzimmern mit
 etwa 17,5 m² Grundfläche und einem Bad
 sind im Erdgeschoss eine Arztpraxis, eine
 Praxis für Ergotherapie und eine Tagespfle-
 ge für zehn Besucher entstanden, die vor-
 aussichtlich im Frühjahr 2014 einziehen
 könnten, so Lang.

„Die Anforderungen der älteren Menschen
an ihren Lebensabend sind heute deutlich
anspruchsvoller als noch vor zehn Jahren.
Kriterien wie Privatsphäre und ein länger
selbstbestimmtes Leben gewinnen an Be-
deutung“, zeigte sich Sozialdezernent und
Bürgermeister Thomas Hirsch bei einem
Besuch der Baustelle im Mai erfreut vom
Engagement der Diakonissen Speyer-
Mannheim in Landau: „Mit dem Anbau
und der Umgestaltung der Räumlichkeiten
investiert Bethesda in die Zukunft. Ich freue
mich, dass so auch das Betreuungs- und
Pflegeangebot in Landau an Qualität ge-         gleichzeitig stattfinden, wir planen, dass
winnt“, sagte Hirsch.                           wohnbereichsweise umgezogen wird“,
                                                ­erklärt Marc Sellmann, Leiter des Bereichs
Immerhin 3,3 Millionen Euro investieren die      Altenhilfe. Um den betroffenen Bewohnern
Diakonissen Speyer-Mannheim in den An-           die Wartezeit zu versüßen, erweitert der
bau, „weil wir in unseren Einrichtungen ein      ­Sozialdienst seine Angebote, auch
selbstbestimmtes Leben von alten und be-          Küche und Hauswirtschaft sind auf die
hinderten Menschen unterstützen“, unter-          ­veränderten Bedingungen während der
strich Vorsteher Dr. Werner Schwartz.              ­Um­zugsphase eingestellt, die voraussicht-
                                                    lich in der vierten Januarwoche abge-
Nachdem die Zimmer der Fairness halber              schlossen wird.
im Losverfahren verteilt wurden, steht mitt-
lerweile der Umzug der ersten Bewohner          Wenn die Umzüge in den Neubau beendet
bevor und stellt die Projektgruppe „Umzug“      sind, ist geplant, das bestehende Gebäude
vor eine große logistische Herausforderung.     von 1937 zu sanieren. Das Ende aller
Ab Mitte Januar soll mit den Umzügen be-        ­Bauabschnitte ist für das Jahr 2015
gonnen werden. „Die Umzüge werden nicht         vor­gesehen.
16   Bethesda

                         40 Jahre Altenpflegeausbildung
                         in Landau
                         Fünfzehn Schülerinnen und Schüler begannen im August
                         1973 ihre Ausbildung in der Altenpflege in Landau in Räumen
                         an der Stiftskirche. 40 Jahre später feierte die Fachschule für
                         Altenpflege in Bethesa im September Jubiläum.

                                                                       Tradition die Altenpflege bei den Diakonis-
                                                                       sen Speyer-Mannheim betrieben wird.

                                                                        Mitarbeitende und Gäste blickten anlässlich
                                                                        des Geburtstages der Schule auf ihre Er-
                                                                        folgsgeschichte zurück, warfen aber auch
                                                                        einen Blick auf die gegenwärtigen Arbeits-
                                                                        bedingungen in der Altenpflege. „Gelegent-
                                                                        lich hat man das Gefühl, die Altenpflege sei
     So sahen die                                                       eines der Stiefkinder unserer Zeit“, gab
   Anfänge an der                                                       Schwartz zu bedenken. Er wie auch die
Altenpflegeschule                                                       Gäste, die im Laufe der Feier für Diskussi-
             aus.                                                      onen zur Verfügung standen, ­waren sich
                                                                       ­einig, dass eine Anerkennung der ­Arbeit
                                                                        die Voraussetzung bildet, um gute Arbeit
                                                                        zu leisten. Darauf gingen auch Walther

                         M     ittlerweile werden in der Schule, die
                               sich seit 1980 auf dem Gelände in
                         der Bodelschwinghstraße befindet, drei
                                                                        Wahl vom Bildungsministerium und
                                                                        ­Solveigh Schneider, Vorsitzende des
                                                                         ­Landespflegeausschusses, in ihren
                         Jahrgänge mit insgesamt 146 Schülerinnen         ­Impuls­referaten zur Entwicklung der Alten-
                         und Schülern in den Bereichen Altenpflege     pflege und der ­Altenpflegeausbildung ein.
                         und Altenpflegehilfe unterrichtet. Aufgrund
                         der veränderten Lebensbedingungen habe        Dass die Ausbildung entgegen ihrem
                         sich die Arbeit in den Pflegeheimen in den    ­häufig schlechten Ruf Spaß machen kann,
                         letzten Jahrzehnten verändert, sagte Vor-      zeigten die Schülerinnen und Schüler an-
                         steher Pfarrer Dr. Werner Schwartz: „Men-      lässlich der Jubiläumsfeier in zahlreichen
                         schen werden älter, können länger selbst-      Präsentationen und Vorführungen. Schau-
                         ständig bleiben, kommen also im Schnitt        tafeln ermöglichten einen Blick auf die Ent-
                         später in eine Pflegeeinrichtung. Sie sind     wicklung mit der Verlängerung der Ausbil-
                         dann stärker pflegebedürftig. Die Ausbil-      dung auf drei Jahre 1991 und die daraus
                         dung muss auf einen guten, sachgerechten       resultierenden Baumaßnahmen 1994, auf
                         und menschlichen Umgang mit diesen alt         die Entstehung der zweijährigen Ausbil-
                         gewordenen, pflegebedürftigen Menschen         dung in der Altenpflegehilfe, auf geänderte
                         vorbereiten.“                                  Unterrichtsinhalte und Rahmenbedin-
                                                                        gungen im Laufe der Jahrzehnte. Positive
                         Die Schule in Bethesda bereitet die Schüle-    und weniger positive Entwicklungen zu-
                         rinnen und Schüler mit vierzehn Lehrern        sammenfassend sagte Günter Becher,
                         im theoretischen Unterricht sowie in den       der vor acht Jahren in der Nachfolge von
                         Praktikumsphasen in fast zwanzig Einrich-      Dr. Elisabeth Schäfer und Diakonisse
                         tungen in der Süd- und Westpfalz auf den       ­Martina Kober die Schulleitung in Landau
                         Umgang mit den Senioren vor. Dabei seien        übernommen hatte: „Wir sind froh, dass wir
                         Sachkunde und fachliche Kompetenz               Menschen verschiedener Altersklassen in
                         ebenso wichtig wie Zuwendung und Liebe,         diesem wichtigen Arbeitsgebiet ausbilden
                         betonte Werner Schwartz auch mit Blick          können und entwickeln uns stetig entspre-
                         auf die Arbeit der Diakonissen, in deren        chend den Anforderungen weiter.“
Bethesda       17

                                               Die Diskussionsforen
                                               „In aller Munde“ sind
                                                  stets gut besucht.

Wie sich Bethesda
weiter dezentralisiert
Spätestens seit der Zukunftskonferenz vor vier Jahren hat
Bethesda seine Aktivitäten ins Quartier intensiviert. Unter anderem
sollten 2014 nach der Landesgartenschau (LGS) in Landau
Wohnungen entstehen, von denen Bethesda einige für Menschen
mit Assistenzbedarf anmieten wollte. Nachdem auf dem Gelände
mehrfach Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden
wurden, verschiebt sich die LGS um ein Jahr. Welche Auswirkungen
hat das auf das Dezentralisierungsprojekt von Bethesda?

„S      owohl die Verschiebung der Landes­
        gartenschau als auch eine Anpas-
sung der Baupläne haben zu einer Ver-
                                                  tipps über das Zusammenleben von
                                                  ­Großeltern und Enkeln bis zu Möglichkeiten
                                                   des ­ehrenamtlichen Engagements reich-
langsamung dieses Projektes geführt, aber          ten. In Kooperation mit der Maudacher
das Vorhaben auf dem LGS-Gelände wird              Werkstatt bietet Bethesda außerdem einen
weiter verfolgt“, sagt Bethesda-Geschäfts-         Näh- und Bügelservice an, den auch
führer Dieter Lang. An den Plänen für einen        ­Menschen aus dem Quartier nutzen.
nachhaltigen Stadtteil nach Abschluss der           Eine Bereicherung sind darüber hinaus
Gartenschau werde weiter festgehalten,              die regelmäßigen Besuche des evangeli-
und Bethesda habe weiterhin vor, dort drei          schen Kindergartens Schützenhof, bei
von 43 Wohnungen in barrierefreien Ge-              denen Kinder, Senioren und Menschen
bäuden anzumieten, in denen jeweils vier            mit Behinderung gemeinsam singen,
Personen betreut werden können. Daneben             spielen oder basteln und so Barrieren
werden andere Optionen geprüft und                  ­abbauen. Bauliche Barrieren wurden
­Konzepte in Erwägung gezogen. „Denkbar              ­hingegen im Kiosk abgebaut, so dass
 wären beispielsweise auch inklusive Wohn-            dort nun auch Rollstuhlfahrer bequem
 gemeinschaften“, nennt Jürgen Boesche,               ­einkaufen können.
 Leiter des Bereichs Menschen mit Behin-
 derung, nur eine der Möglichkeiten.              Für die Zukunft bestehen weitere Pläne
                                                  für die Öffnung Bethesdas ins Quartier:
Während die Pläne für Umzüge von Be-              „Wir arbeiten an einem Konzept für unsere
wohnerinnen und Bewohnern mit Assis-              ­Cafeteria, um sie auch für Gäste von außer-
tenzbedarf in Wohnungen außerhalb                  halb attraktiver zu machen“, sagt Dieter
­Bethesdas ins Stocken geraten sind, sind          Lang. Außerdem plane das Gottesdienst-
 ­innerhalb Bethesdas Projekte, sich für die       Team Bethesdas im Februar 2014 einen
  Umgebung zu öffnen, ausgebaut worden.            Gottesdienst in der Landauer Stiftskirche.
  So hat sich beispielsweise das Diskussi-         Fazit: „Wir verfolgen nach wie vor ver­
  onsforum „In aller Munde“ im Verlauf des         schiedene Wohnprojekte und -konzepte,
  Jahres in der Veranstaltungslandschaft           aber Inklusion ist mehr als nur Wohnen
  Landaus etabliert. Es zieht regelmäßig           und bedarf der Anstrengung aller, die
  Menschen an, die sich über Themen                an diesem Prozess mitwirken“, so der
  ­informieren, die 2013 von Sicherheits-          ­Geschäftsführer.
18        Mitarbeitervertretungen

Die alten und neuen MAV-Vorsitzenden Die neue Krankenhaus-JAV:                        Die JAV der Körperschaft:
 Konstanze Barth, Michael Hemmerich Maximilian Müller, Miriam Breth                   Sabrina Bresser und
              und Christel Hauser (v. l.) und Tim Langknecht                          Bastian Vogelsang

                             MAV-Wahlen 2013
                             Alle drei Mitarbeitervertretungen hatten im April 2013 zur Wahl
                             aufgerufen – und die alten Vorsitzenden sind die neuen.

                             C     hristel Hauser für die Krankenhaus-
                                   MAV, Michael Hemmerich für die MAV
                             der Körperschaft und Konstanze Barth für
                                                                           Zeiten zu bestehen und uns für Sie ein­
                                                                           zusetzen“, dankten Heike Bergner und
                                                                           ­Michael ­Hemmerich im ­Namen ihrer MAV-
                             die MAV der Service-Gesellschaft bedank-       Kollegen für das in sie gesetzte Vertrauen.
                             ten sich bei den jeweiligen Wahlausschüs-      Es sei aber auch Aufgabe der MAVen,
                             sen für Vorbereitung und Wahlaufruf sowie      ­Mitarbeitende, die sich „nicht entscheiden
                             bei den Wählern für ihr Vertrauen.              können oder wollen“, daran zu erinnern,
                                                                             „dass Nicht-Wählen bedeutet, die Wahl der
                             Die Wahlbeteiligung im Krankenhaus lag          anderen akzeptieren zu müssen, eigentlich
                             bei 40,88%, in der konstituierenden Sit-        keine Wahl zu haben. Wer nicht wählen
  Informationen über die     zung wurden Christel Hauser zur Vorsitzen-      geht, kann seine Meinung nicht kundtun.
                             den und Barbara Imo und Kathrin Harnisch        Geben Sie bei der nächsten Wahl Ihre Stim-
 Ansprechpartner in den
                             zu ihren Stellvertreterinnen gewählt. „Wir      me ab – seien Sie aktiv“, betonte Bergner.
   einzelnen Mitarbeiter-    werden alle unsere Kraft nach bestem
      vertretungen sowie     ­Wissen und Gewissen einsetzen, um die        In der MAV der Service-Gesellschaft
   über Neuigkeiten und       Rechte und Interessen unserer Kolleginnen    ­wurde erneut Konstanze Barth zur Vorsit-
                              und Kollegen auch in der neuen Amtszeit       zenden gewählt, neue Stellvertreterin ist
   Aktivitäten finden sich
                              zu vertreten“, sagt Vorsitzende Christel      ­Carmen Becker. Mit 166 von 524 mög-
 in Speyer in den Schau-      Hauser stellvertretend für alle Mitglieder     lichen Wählern lag die Wahlbeteiligung
 kästen im Diakonissen-       der Krankenhaus-MAV. Jeder Einzelne            in der Service-Gesellschaft bei 31,7%.
  Stiftungs-Krankenhaus       ­stehe den Mitarbeitenden mit Rat und Tat
                               und unter Wahrung der Schweigepflicht       JAV-Wahlen
    am Standort Hilgard-
                               zur Seite. „Wir wünschen uns allen eine     Auch die Jugend- und Auszubildenden­
    straße am Cafeteria-       ­offene, faire und konstruktive Zusammen-   vertretungen wurden neu gewählt. Im
      ­Eingang und in der       arbeit mit zukunftsfähigen und lebens-     ­Krankenhaus gaben 26,94% der Wahl­
   ­Spitalgasse im Unter­       werten Arbeitsbedingungen“, so Hauser.      berechtigten ihre Stimme ab und
                                                                            wählten Miriam Breth, Tim Langknecht
   geschoss. Außerdem
                             Mit 38,2% nutzten in der Körperschaft noch    und ­Maximilian ­Müller in die neue JAV.
      sind die ­MAVen im     weniger Wahlberechtigte ihre Chance, mit-
   ­Intranet vertreten und   zubestimmen. Michael Hemmerich bekam          Die Körperschafts-JAV wird vertreten von
  informieren dort regel-    die meisten Stimmen und wurde in der          Sabrina Bresser und Bastian Vogelsang.
                             konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden     14,9% der Wahlberechtigten nutzten hier
     mäßig über aktuelle
                             gewählt. Seine Stellvertreterinnen sind       ihre Chance auf Mitbestimmung, das
    ­Fragestellungen und     Inge Riebel-Resch und Heike Bergner.          ­entspricht 16 von 94 stimmberechtigten
          Entwicklungen.     „Sie ­trauen uns zu, die oft schwierigen       Wählerinnen und Wählern.
Bildungszentrum              19

Diakonissen Speyer-Mannheim
als AZAV-Träger zertifiziert
Im Februar wurden das Diakonissen Bildungszentrum und die Maudacher
Werkstatt durch die Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung
zertifiziert. Damit können sie auch Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
durchführen, die durch die Arbeitsagenturen gefördert werden.

„M      it der Träger- und Maßnahmen-
        zertifizierung können wir unsere
Ausbildungsangebote weiteren Ziel-
                                                                           schule Landau, der Pflegerischen
                                                                           Schulen Speyer und der Fachschule
                                                                           für Sozialwesen Speyer zugelassen.
gruppen zugänglich machen“, erläutert                                      Dies betrifft die Ausbildung zur Alten-
Michael Wendelken, Leiter des Bildungs­                                    pflege und Altenpflegehilfe, Kranken-
zentrums. „Gleichzeitig haben wir mit                                      pflege und Krankenpflegehilfe und
der Zertifizierung die hohe Qualität und                                   Sozialpädagogik (Erzieherinnen) in
Zuverlässigkeit unserer internen Pro-                                      Vollzeit sowie Teilzeit. Hier können
zesse unter Beweis gestellt“, ergänzt                                      künftig von der Agentur für Arbeit
der QM-Beauftragte Klaus Federer.                                          ausgestellte Bildungsgutscheine
Grundlage für die AZAV-Zertifizierung ist                                  ­eingelöst werden.
der Nachweis eines internen Qualitätssi-                                     Die Maudacher Werkstatt ist ebenfalls
cherungssystems. In mehreren schrift-                                        als Bildungsträger erfolgreich zertifi-
lichen Verfahren wurden die Diakonissen                                      ziert worden. Ziel der Anerkennung
Speyer-Mannheim von der fachkundigen                                         durch die AZAV ist vor allem, die
Stelle CERTQUA im Vorfeld intensiv und                                       Chancen von Menschen mit Behinde-
ausführlich begutachtet. Dabei ging es um Lerninhalte,   rung auf dem ersten Arbeitsmarkt nachhaltig zu ver-
Lehrmethoden sowie die räumliche und technische          bessern und den Qualitätsstandard in der Ausbildung
­sowie personelle Ausstattung. Außerdem wurde über-
                                                         und Arbeitsförderung zu optimieren. Ein CERTQUA-
 prüft, ob die Diakonissen Speyer-Mannheim mit regio-
                                                         Auditor begutachtete hierzu die verschiedenen
 nalen Akteuren des Arbeitsmarktes zusammenarbeiten
                                                         ­Arbeitsplätze. „Geprüft wurde zum Beispiel der
 und die Entwicklungen des Ausbildungs- und Arbeits-
                                                          ­Berufsbildungsbereich inklusive Eingangsverfahren“,
 marktes ausreichend berücksichtigen. „Beim abschlie-
                                                           berichtet der pädagogische Werkstattleiter Ulrich
 ßenden mehrtägigen Audit hat die CERTQUA die Quali-
                                                           Kohler. Ohne die AZAV-Zulassung erkennt die Agentur
 tät unserer Angebote als überdurchschnittlich gut be-
                                                           für Arbeit entsprechende Maßnahmen zur Arbeitsför-
 wertet“, freut sich Michael Wendelken.
                                                           derung nach dem dritten Sozialgesetzbuch nicht an
Für die Förderung der beruflichen Weiterbildung sind       und vermittelt keine Klienten in den Berufsbildungs­
nun die Weiterbildungsmaßnahmen der Altenpflege-           bereich der Werkstätten.

     Save the date: Ehemaligentreffen

     Das Ehemaligentreffen
     der Pflegerischen Schulen
     findet am Samstag, dem 17. Mai 2014 statt.
     Eine Einladung mit Uhrzeit und Programm folgt.
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