Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen - September 2020
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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen September 2020
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 1. Witterung Zu warm und erheblich zu trocken Die ersten drei Wochen zeigten sich auf Grund von Hochdruckeinfluss spätsommerlich warm und trocken. Tiefdruckgebiete sorgten in der letzten Septemberwoche flächendeckend für reichlich Niederschlag. Die mittlere Lufttemperatur betrug im September 14,9 °C und lag damit Mittlere Monatstemperaturen 1,6 °C über dem langjährigen Mittel- Oktober 2019 - September 2020 wert (Abb. 1). Wärmster Septem- 24 ber: 2016 mit 16,9 °C, kältester Sep- 20 Lufttemperatur [Grad °C] tember: 1912 mit 8,8 °C. 16 12 8 4 0 -4 Monatsmittel Mittelwert 1981-2010 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 1: Mittlere Monatstemperaturen der letzten zwölf Monate. Die Sonnenscheindauer betrug im Sonnenscheindauer Hessen Gebietsmittel 213 Stunden und lag Oktober 2019 - September 2020 damit etwa 50 % über dem langjäh- 320 280 rigen Mittel (Abb. 2). Damit war der Sonnenscheindauer [h] 240 September 2020 der zweitsonnigste 200 September in Hessen seit Messbe- 160 ginn. Der sonnigste September war 120 80 im Jahr 1959 mit 275 h und der 40 trübste September im Jahr 1984 mit 0 65 h Sonnenschein im Gebietsmittel. Monatsmittel Mittelwert 1981-2010 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 2: Sonnenscheindauer der letzten zwölf Monate. 2 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Insgesamt betrug der Gebietsnie- Niederschlagshöhen Hessen derschlag in Hessen im September Oktober 2019 - September 2020 140 29 l/m² und lag damit 57 % unter 120 Niederschlag [mm/ Monat] dem langjährigen Monatsmittel 100 (Abb. 3). Nassester September war 80 im Jahr 1957 mit 149 mm und tro- 60 ckenster September im Jahr 1959 40 20 mit 3 mm. Hessen belegte in der 0 Rangfolge der trockensten Bundes- länder im September den zweiten Monatssumme Mittelwert 1981-2010 Platz. Daten: Deutscher Wetterdienst Die folgende Karte zeigt die Nieder- Abbildung 3: Mittlere monatliche Niederschlagshöhen der letzten zwölf Monate schlagsverteilung im September in Hessen (Abb. 4). Regenmengen mit 60 - 80 mm fielen im Odenwald. Weitere Regengebiete lagen mit 25 – 60 mm im Rothaargebirge, dem Westerwald, im Taunus, der Hohen Rhön sowie in Mittelhessen. Abbildung 4: Flächenhafte Niederschläge in Hessen im September 2020. 3 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Im Folgenden sind die monatlichen Nie- Niederschlagshöhen Station Bebra 192 m über NN derschlagshöhen der hessischen Statio- 100 nen Bebra, Marburg-Lahnberge und 90 Niederschlag [mm/ Monat] Frankfurt am Main-Flughafen den 80 70 langjährigen monatlichen Mittelwerten 60 gegenübergestellt (Abb. 5 – Abb. 7). 50 40 Im September betrug der Monatsnie- 30 derschlag an der Station Bebra 19 l/m² 20 und lag damit 57 % unter dem langjäh- 10 0 rigen Mittelwert (Abb. 5). Monatssumme Mittelwert 1977-2006 Abbildung 5: Monatliche Niederschlagshöhen Station Bebra der letzten zwölf Monate. An der Station Marburg-Lahnberge Niederschlagshöhen Station Marburg-Lahnberge (Abb. 6) fielen 28 l/m² Niederschlag. 325 m über NN Der Referenzwert wurde damit um 140 50 % unterschritten. Niederschlag [mm/ Monat] 120 100 80 60 40 20 0 Monatssumme Mittelwert 1977-2006 Abbildung 6: Monatliche Niederschlagshöhen Station Marburg-Lahnberge der letz- ten zwölf Monate. An der Station Frankfurt am Main-Flug- Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main - hafen (Abb. 7) wurde mit 32 l/m² 33 % Flughafen 112 m über NN weniger Niederschlag als im langjähri- 90 Niederschlag [mm/ Monat] 80 gen Mittel registriert. 70 60 50 40 30 20 10 0 Monatssumme Mittelwert 1977-2006 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 7: Monatliche Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main- Flughafen der letzten zwölf Monate. 4 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Die Abbildung 8 zeigt die Nieder- schlagsverteilung im September 2020 Niederschlaghöhen Station Frankfurt am Main- 30 Flughafen 35,0 an der Station Frankfurt am Main- Niederschlag [mm/ Tag] 25 30,0 Flughafen. 25,0 20 Summe [mm] 20,0 15 15,0 10 10,0 5 5,0 0 0,0 Tagessumme Summenlinie Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 8: Niederschlagsverteilung Station Frankfurt am Main-Flughafen im Berichtsmonat. In Frankfurt am Main-Flughafen wurde Lufttemperatur September 2020 das Maximum der Lufttemperatur am Station Frankfurt am Main-Flughafen 35 16. September mit 32,7 °C registriert. 32,7 30 Lufttemperatur [Grad C] Das Minimum der Lufttemperatur 25 wurde am 28. September mit einem 20 Wert von 5,2 °C gemessen (Abb. 9). 15 10 5 0 5,2 Tagesmitteltemperatur Tages-Max Tages-Min Gleitende 5-Tagesmittel 1951/80 Monats-Max Monats-Min Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 9: Lufttemperatur Station Frankfurt am Main-Flughafen im Berichtsmonat. 5 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 2. Grundwasser Überwiegend unterdurchschnittliche Grundwasserstände mit verbreitet fallender Tendenz am Mo- natsende Infolge der lang anhaltenden Trockenheit der letzten beiden Jahre sind die Grundwasserstände in Hessen bis zum Ende des letzten hydrologischen Sommerhalbjahres (Mai 2019 – Oktober 2019) verbreitet auf ein niedriges Niveau gesunken. Das zurückliegende hydrologische Winterhalbjahr (November 2019 – April 2020) ist mit einer Niederschlagshöhe von 384 mm nahezu durchschnittlich ausgefallen (-1 % gegenüber dem langjährigen Mittel 1981-2010). Allerdings waren die Niederschläge sehr ungleich verteilt. Die ergiebigen Niederschläge im Februar und Anfang März haben zwar landesweit zu einer vorübergehenden Erholung der Grundwassersituation geführt, aber die von Mitte März bis Ende April andauernde Trockenheit führte bereits Ende März /Anfang April wieder zu rückläufigen Grundwasserverhältnissen. Am Ende des hydrologischen Winterhalbjahres lagen die Grundwas- serstände an mehr als zwei Drittel der Messstellen auf einem höheren Niveau als Ende April 2019. Damit war die Ausgangssituation für das aktuelle hydrologische Sommerhalbjahr (Mai – Oktober) etwas günstiger als im letzten Jahr. Allerdings konnten die Defizite aus den letzten beiden trockenen Jahren kaum ausgeglichen wer- den. Die Niederschlagssumme im bisherigen hydrologischen Sommerhalbjahr (01. Mai – 30. September) betrug im Landesdurchschnitt 246 mm und lag damit 106 mm bzw. 30 % unter dem langjährigen Mittel der Referenzperi- ode 1981-2010. Der September 2020 fiel mit 29 mm Niederschlag erheblich zu trocken (-57 %) aus. Während es unter Hochdruckeinfluss die ersten 3 Wochen sonnig, warm und trocken blieb, brachten Tiefdruckgebiete in der letzten Septemberwoche flächendeckende Niederschläge und sorgten für eine kühle und nasse Witterung zum Monatsende An einigen schnell reagierenden Messstellen konnten am Monatsende leichte Grundwasserstandsanstiege ver- zeichnet werden. Diese beschränkten sich auf Standorte in Gewässernähe oder mit geringer Überdeckung. Von einer Trendwende kann daher noch nicht die Rede sein. Die Mehrheit der Messstellen zeigten Ende September weiterhin sinkende Grundwasserstände und abnehmende Quellschüttungen, was für das hydrologische Som- merhalbjahr normal ist. Denn aufgrund des Pflanzenwachstums und der hohen Verdunstungsraten gelangt zu dieser Jahreszeit kaum etwas vom Niederschlag in das Grundwasser. Ende September bewegten sich die Grundwasserstände in Hessen an 79 % der Messstellen auf einem unter- durchschnittlichen, an 12 % auf einem durchschnittlichen und an 9 % auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Im Jahresvergleich lagen die Grundwasserstände im September auf einem vergleichbar niedrigen Niveau wie im Vorjahr. So wurde Ende September an 34 % der Messstellen niedrige Grundwasserstände registriert. Die aktu- elle Grundwassersituation ist nur zu einem geringen Teil auf das Niederschlagsdefizit des zurückliegenden hyd- rologischen Winterhalbjahres (-5 mm) und des aktuellen hydrologischen Sommerhalbjahres (-107 mm) zurück- zuführen. Die aktuellen Defizite im Grundwasser sind immer noch maßgeblich durch das hohe Niederschlagsde- fizit (-304 mm) der über 10 Monate andauernden Trockenperiode (Februar - November) des Jahres 2018 be- gründet. Wegen der ungleichen Niederschlagsverteilung und der unterschiedlichen Gebietseigenschaften sind regionale Unterschiede zu beobachten. 6 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 In Mittel- und Nordhessen bewegten sich die Grundwasserstände Ende Sep- tember überwiegend auf unterdurch- schnittlichen Höhen. An einer zuneh- menden Anzahl von Messstellen wur- den auch sehr niedrige Grundwasser- stände beobachtet. Beispiel: Bracht Nr. 434028 (Abb. 10). Die Grundwas- serstände der Messstelle Bracht lagen im September auf demselben Niveau des Monatsmittels wie im Vorjahr und knapp unterhalb der Niedriggrundwas- serstände aus den Jahren 1977 und 2017. In der Hessischen Rheinebene, Hessi- sches Ried, wurden im September überwiegend unterdurchschnittliche bis durchschnittliche Grundwasser- stände beobachtet. Folgende Details waren zu beobachten: In der unmittelbaren Nähe des Rheins Abbildung 10: Grundwasserganglinien Messstelle Bracht werden die Grundwasserstände vom Rheinwasserstand beeinflusst. Die Grundwasserstände lagen hier Ende September auf einem unterdurch- schnittlichen Niveau. Beispiele: Gerns- heim Nr. 544135 und Biebrich Nr. 506034. An der Messstelle Gerns- heim Nr. 544135 lag der Wasserstand (Monatsmittel) im September 22 cm unterhalb des Vorjahresniveaus. An der Messstelle Biebrich Nr. 506034 lag der Wasserstand (Monatsmittel) 4 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. Im nördlichen Hessischen Ried und un- mittelbar südlich des Mains bewegten sich die Grundwasserstände Ende Sep- tember auf unterdurchschnittlichen Höhen. An einigen Messstellen wurden auch sehr niedrige Grundwasserstände registriert. Beispiele: Bauschheim Nr. 527055 (Abb. 11) und Offenbach Abbildung 11: Grundwasserganglinien Messstelle Bauschheim. Nr. 507155. An der Messstelle Bausch- heim Nr. 527055 bewegte sich der Grundwasserstand im September knapp unter dem sehr niedrigen Ni- veau von 1976 und lag 3 cm oberhalb des Vorjahresniveaus. An der Mess- stelle Offenbach Nr. 507155 bewegte sich der Grundwasserstand auf unter- durchschnittlichen Höhen und lag 7 cm oberhalb des Niveaus des Vorjahres. 7 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Die Grundwasserstände in typischen vernässungsgefährdeten Gebieten (Hähnlein, Groß-Rohrheim, Worfelden, Wallerstädten) bewegten sich im Sep- tember im Bereich von unterdurch- schnittlichen Werten mit teils gleich- bleibender und teils steigender Ten- denz am Monatsende. In den infiltrationsgestützten mittle- ren Bereichen des Rieds bewegten sich die Grundwasserstände im September überwiegend auf dem Niveau der mitt- leren Richtwerte. Die Steuerung durch Infiltration und Grundwasserentnah- men zeigt hier die gewünschte Wir- kung. Im südlichen Hessischen Ried beweg- ten sich die Grundwasserstände im Abbildung 12: Grundwasserganglinien Messstelle Bürstadt September auf durchschnittlichen Hö- hen mit teils fallender und teils gleich- bleibender Tendenz am Monatsende. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Grundwasserstände auf einem ver- gleichbaren Niveau wie im September 2019. Beispiel: Bürstadt Nr. 544007 (Abb. 12). An der Messstelle Bürstadt Nr. 544007 bewegte sich der Grund- wasserstand im September 4 cm unter- halb des Vorjahresniveaus. Prognose: Bis zum Ende des hydrologischen Sommerhalbjahres (Ende Oktober) ist von weiter rückläufigen Grundwasser- verhältnissen auszugehen. Ein Ausgleich des aus den letzten drei Jahren resultierenden Defizits im Grundwasser wird erst wieder im kommenden hydrologischen Winterhalbjahr (November - April) möglich sein. Bevor Nieder- schlagsversickerung und Grundwasserneubildung überhaupt wiedereinsetzen können, bedarf es größerer Nie- derschlagsmengen, die zunächst den entleerten Bodenspeicher auffüllen. Erst wenn der Bodenspeicher gesät- tigt ist, kann der Grundwasserneubildungsprozess einsetzen. Für eine nachhaltige Regeneration der Grundwasserspeicher in Hessen werden über längere Zeiträume andau- ernde ergiebige Niederschläge benötigt. Einzelne Niederschlagsereignisse bewirken dagegen im Grundwasser nur wenig. Ein Ausgleich der Defizite im Grundwasser wird ähnlich lange andauern wie der Zeitraum, in dem sich das Defizit entwickelt hat. 8 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 2. Oberirdische Gewässer Pegel Schlechtenwegen / Altefeldbach bei Niedrigwasser [Quelle: Regierungspräsidium Kassel, Herr S. Wetzel] Weiterhin niedrige Abflüsse Als Folge der geringen Niederschläge zeigen die Wasserstände der Hessischen Gewässer eine im Monat Sep- tember weiterhin fallende Tendenz. Der September 2020 war hessenweit zu trocken. Die Situation der Gewässer war durch Niedrigwasser geprägt. Ein Vergleich der Niedrigwassersituation mit der des Vorjahres zeigt (Abbildung 14), dass im September 2020 wie auch im Vorjahr nahezu alle hessischen Gewässer vom Niedrigwasser betroffen waren, dies jedoch etwas weniger ausgeprägt war als 2019. So lagen die Durchflüsse im September 2020 an ca. 84 % der Pegel zeitweise unter MNQ. Im September 2019 hingegen war dies bei 88 % der Fall. Niedrige Wasserstände und Durchflüsse traten im September wie auch in den Vormonaten zeitweise an den Pegeln Eichelsachsen / Eichelbach, Freien- seen / Seenbach, Kransberg / Usa, Obererlenbach / Eschbach, Oberkleen / Kleebach, Pfaffental / Wisper, Schlechtenwegen /Altefeld und Steinberg / Nidder auf. Auch im September fiel die Weil am Pegel Rod an der Weil an vielen Tagen trocken. Einen Vergleich des niedrigsten monatlichen Durchflusses mit MNQ in hessischen Gewässern im September 2019 und 2020 ist in Abbildung 13 zusammengefasst. Die Niederschläge Ende des Monats ließen Wasserstände und Durchflüsse ansteigen. Aufgrund der insgesamt sehr niedrigen Wasserstände kam es infolge der Niederschläge nur vereinzelt und kurzzeitig zu Hochwasser. So wurde am 27.09 2020 an den Pegeln Eberstadt / Modau und Auerbach / Winkelbach kurzzeitig die Meldestufe 1 überschritten. Abbildung 15 zeigt die Durchflusssituation am 27. September in Hessen. 9 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Durchflüsse im September 2020 in hess. Gewässern 1; 1% 15; 16% 18; 20% ≥ MQ 11; 12% MNQ - MQ 1/2 MNQ - MNQ 1/3 MNQ - 1/2 MNQ 47; 51%
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Abbildung 14: Vergleich des niedrigsten monatlichen Durchflusses mit MNQ in hessischen Gewässern im September 2020 11 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Abbildung 15: Vergleich des Durchflusses am 27. September 2020 mit MNQ in hessischen Gewässern 12 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Von den 11 ausgewählten Pegeln (Re- Relative Abweichung des mittleren monatlichen ferenzpegel) in Hessen lagen die Ab- Durchflusses vom Mittel 1981-2010 flüsse im September 57 % unter den 100 langjährigen Beobachtungswerten 61 (Abb. 16). 50 35 0 Für die Pegel Helmarshausen / Diemel -7 für Nordhessen, Bad Hersfeld 1 / Fulda -50 -30 -32 -39 -40 -47 -45 für Osthessen, Marburg / Lahn für Mit- -61 -52 -57 telhessen, Hanau / Kinzig für das Main- -100 gebiet und Lorsch / Weschnitz für das Rheingebiet wird der mittlere tägliche Durchfluss dargestellt (Abb. 17-21). Abbildung 16: Abweichung MQ vom langjährigen Mittel für 11 Referenzpegel der letzten zwölf Monate Am Pegel Helmarshausen betrug im Durchfluss Pegel Helmarshausen / Diemel September 2020 der mittlere monatli- 80 che Durchfluss knapp 3,7 m³/s (42 %) 70 gegenüber dem langjährigen Monats- 60 mittel von 8,6 m³/s (Abb. 17). 50 Q [m³/s] 40 30 20 10 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1981-2010 Abbildung 17: Durchflüsse am Pegel Helmarshausen / Diemel der letzten zwölf Monate. 13 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Am Pegel Bad Hersfeld 1 betrug im Durchfluss Pegel Bad Hersfeld 1 / Fulda September 2020 der mittlere monat- 250 liche Durchfluss rd. 3,2 m³/s und war 200 damit ca. 63 % niedriger als das lang- jährige Mittel von knapp 8,8 m³/s 150 Q [m³/s] (Abb. 18). 100 50 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1981-2010 Abbildung 18: Durchflüsse am Pegel Bad Hersfeld 1 / Fulda der letzten zwölf Monate. Am Pegel Marburg wurden im Mittel Durchfluss Pegel Marburg / Lahn 2,6 m³/s (ca. 36 %) gemessen. Der 140 Wert liegt 4,7 m³/s (54 %) unter dem 120 langjährigen Monatsmittel von 100 7,3 m³/s (Abb. 19). 80 Q [m³/s] 60 40 20 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1981-2010 Abbildung 19: Durchflüsse am Pegel Marburg / Lahn der letzten zwölf Monate. Beim Pegel Hanau lag der mittlere Durchfluss Pegel Hanau / Kinzig monatliche Durchfluss mit 3,13 m³/s 70 rund 1,8 m³/s unter dem langjährigen 60 Monatsmittel von ca. 4,9 m³/s. Der 50 Durchfluss betrug damit rd. 63 % vom 40 Q [m³/s] langjährigen Monatsmittel (Abb. 20). 30 20 10 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1981-2010 Abbildung 20: Durchflüsse am Pegel Hanau / Kinzig der letzten zwölf Monate. 14 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Beim Pegel Lorsch lag der mittlere Durchfluss Pegel Lorsch / Weschnitz monatliche Durchfluss bei 1,9 m³/s 25 und damit nur 0,1 m³/s unter dem langjährigen monatlichen Durchfluss 20 von 2,0 m³/s. Er betrug knapp 96 % 15 des Mittels. (Abb. 21). Q [m³/s] 10 5 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1981-2010 Abbildung 21: Durchflüsse am Pegel Lorsch / Weschnitz der letzten zwölf Monate. 15 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 4. Talsperren Edertalsperre Weiterhin deutlich abnehmender Inhalt Edertalsperre, Sperrmauer, Niedrigwasser am 06.10.2020 [Quelle: Regierungspräsidium Kassel] Der Inhalt der Edertalsperre nahm im Berichtsmonat von rd. 29,5 Mio. m³ Beckenfüllung der Edertalsperre, Aeo = 1442,7 km² 225 (15 %) bis zum Monatsende auf 21,1 Mio 200 Fassungsraum = 199,3 Mio. m³ m³ (11 %) ab. 175 150 Die durchschnittliche Füllung betrug Volumen [Mio m³] 125 knapp 25,3 Mio. m³ (13 %) und lag damit 100 unter dem langjährigen Mittelwert des 75 Monats September von 92,8 Mio. m³/s 50 (47 %) (Abb. 22 und 23). 25 0 Das Hochwasserrückhaltevolumen betrug am Monatsende ca. 178 Mio. m³ Beckeninhalt 2019/2020 Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005 (89 %). Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Der Inhalt der Edertalsperre ist Abbildung 22: Beckenfüllung der Edertalsperre der letzten zwölf Monate. wiederholt im Jahre 2020 durch ausbleibenden Niederschläge geprägt. 16 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Hier waren schon in den Jahren 2018 und Beckenfüllung der Edertalsperre 2003 - 2020 2019 Niedrigwasserstände zu beobach- 250 ten. Volumen [Mio. m³] Tageswerte 200 Noch heute kann man bei niedrigem Wasserstand im Edersee die Reste der al- 150 ten Dörfer bestaunen. 100 50 Wegen der Unterschreitung der 40 Mio. 0 m³ Inhaltsgrenze der Edertalsperre ist die Stützung der Weser beendet (WSA). Volumen [Mio.m³] Tageswerte mittleres Füllvolumen ab 2003 Die Abgabe der Edertalsperre ist bei Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung 2 m³/s (ab 30.09.2020 lt. Angaben der Abbildung 23: Beckenfüllung der Edertalsperre ab 2003 WSA). Gegenüber dem Vorjahr 2019 ist der Be- ckeninhalt der Edertalsperre zum 30.Sep- tember um knapp 5 Mio. m³ niedriger. 30.09.2019: 25,3 Mio. m³ 30.09.2020: 20,5 Mio. m³ Derzeit sichtbar Markante Bauwerke und Bodenerhebungen im Edersee: Sperrmauermodell an der Beri- cher Hütte (bei 26,80 Mio. m³ In- halt) Gut Vorhagen unterhalb des Schlossberges (bei 23,4 Mio. m³ Inhalt) 17 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 Diemeltalsperre Weiterhin stark abnehmender Inhalt Der Inhalt der Diemeltalsperre fiel Beckenfüllung der Diemeltalsperre, Aeo = 102 km² vom Monatsanfang mit rd. 25 13,7 Mio. m³ (69 %) bis zum Monats- Fassungsraum: 19,93 Mio m³ 20 ende auf ca. 10,9 Mio. m³ (55 %) ab. Volumen [Mio m³] (Abb. 24 und 25). Die durchschnittli- 15 che Füllung betrug 12,1 Mio. m³ (61 %) 10 und lag damit unter dem langjährigen Mittelwert des Monats August mit 5 13,8 Mio. m³ (69 %). 0 Das Hochwasserrückhaltevolumen am Monatsende lag bei knapp 9,03 Mio. m³ Beckeninhalt 2019/2020 Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005 (45 %). Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Die Abgabe der Diemeltalsperre bleibt Abbildung 24: Beckenfüllung der Diemeltalsperre der letzten zwölf Monate. bei 1,0 m³/s. Die Weser wird derzeit nicht gestützt. Beckenfüllung der Diemeltalsperre 2003 - 2020 25 Volumen [Mio. m³] Tageswerte 20 15 10 5 0 Volumen [Mio.m³] Tageswerte mittleres Füllvolumen ab 2003 Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Abbildung 25: Beckenfüllung der Diemeltalsperre ab 2003. 18 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – September 2020 5. Übersicht Messstellen Abbildung 26: Messstellenübersicht. 19 Anmerkung: Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten.
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