2019 GESUNDHEIT IN ZAHLEN - Nr. 3 - Brand Eins

 
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2019 GESUNDHEIT IN ZAHLEN - Nr. 3 - Brand Eins
Nr. 3 || Gesundheit in Zahlen || Oktober 2019

Nr. 3 || Gesundheit in Zahlen || Oktober 2019
                                                   Nr. 3

                                                GESUNDHEIT
                                                 IN ZAHLEN

                                                  2019
2019 GESUNDHEIT IN ZAHLEN - Nr. 3 - Brand Eins
VORWORT

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Jeder  ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. So berechtigt dieser Anspruch
 ist, so vermessen scheint er bereits, wenn wir uns als Patienten der Obhut pro­
fessioneller Helfer oder gar eines hochgerüsteten Medizinbetriebs anvertrauen. Die
gewaltigen Kosten vieler moderner Heilverfahren können wir schon heute nur noch
gemeinschaftlich bewältigen. Und in der digitalisierten Welt bestimmt die Verfügbar­
keit unserer in Bits und Bytes gewandelten Krankengeschichte zunehmend das Maß
unserer Patientensouveränität. Autonomie und Abhängigkeit liegen, wenn es um die
Gesundheit geht, irritierend nah beieinander. Organspende, Impfpflicht, Patienten­
verfügung, Datenhoheit: Verantwortung erleben wir gerade im Gesundheitswesen
als Verschränkung individueller und kollektiver Pflichten. Dieser vielschichtige Begriff
bildet daher das Leitmotiv der dritten Ausgabe von „Gesundheit in Zahlen“.
     Gemeinsam mit brand eins und statista.com haben wir wieder aufschlussreiche,
amüsante und erstaunliche Zahlen und Fakten aus Deutschland und der Welt für Sie
aufbereitet – erhellend illustriert und angereichert mit Hintergrundgeschichten, die
Schlaglichter auf ganz unterschiedliche Perspektiven und Positionen rund um unser
kostbarstes Gut werfen.
     So beleuchtet ein Report über Diabetes und Zuckerkonsum am Beispiel einer
rasant fortschreitenden Volkskrankheit das prekäre Wechselspiel von persönlicher
Eigenverantwortung, robusten Wirtschaftsinteressen und halbherziger politischer
Regulierung. Mit dem Modell einer Schulkrankenschwester stellen wir einen innovati­
ven, empathischen Ansatz zur frühkindlichen Förderung von Gesundheitskompetenz
vor. Und auf den Hype zur digitalen Selbstoptimierung fällt der ironische Blick aus
der Betroffenenperspektive.
     Was Verantwortung im Gesundheitswesen aus dem Blickwinkel eines nieder­
gelassenen Arztes, eines Chief Digital Officers, einer Rentnerin und eines Chirurgen
und Buchautors bedeutet, haben wir einmal im Detail für Sie aufgeschrieben. Vielfalt
ist garantiert. Lassen Sie sich wie immer überraschen!

Frank Hippler
Vorstandsvorsitzender der IKK classic

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2019 GESUNDHEIT IN ZAHLEN - Nr. 3 - Brand Eins
INHALT                                                                                                                                 INHALT

             Inhalt

             Krankenversicherung

             Gesetzliche Krankenkassen, private Versicherung, Leistungs-
             fälle, Vorsorgekuren, Leistungsausgaben, Zuzahlungen,
             Präventionskurse, Gesundheits-Check-up, Früherkennungs­
             untersuchungen … (Seite 6 – 33)

             Protokoll I
             Was unserem Gesundheitssystem fehlt? Souveränität für
             Patienten und Kunden. (Seite 16)

             Protokoll II                                                         Gesundheitswesen
             Was unserem Gesundheitssystem fehlt? Engagement und
             moderne Technologien. (Seite 20)                                     Arztdichte, Zahnarztpraxen, Apothekendichte, Gesundheits-
                                                                                  personal, Krankenhausbetten, Verweildauer, Organtransplan-
             Report: „Geteilte Verantwortung“                                     tation, Pflegeheime, Pflegedienste, Gesundheitsausgaben,
             Der Kampf gegen Diabetes erfordert ein anderes Verhalten             Orphan Drugs, Terminwartezeiten … (Seite 58 – 87)
             der Betroffenen und andere Verhältnisse: Experten rufen nach
             Steuern auf süße Getränke, besserer Kennzeichnung von                Protokoll III
             Lebensmitteln und weniger an Kinder und Jugendliche                  Was unserem Gesundheitssystem fehlt? Die Rückbesinnung auf
             gerichtete Werbung für Süßes. (Seite 30)                             den Menschen. (Seite 81)

                                                                                  Reportage: Die Kümmerin
             Digital Health                                                       Modellprojekte zeigen: Schulpflegekräfte helfen bei der
                                                                                  frühen Gesundheitserziehung. Im Ausland sind die „school
             Online-Terminvereinbarung, Videosprechstunden,                       nurses“ schon gang und gäbe. (Seite 84)
             Fitnesstracker, Ferndiagnostik, E-Health, Telemedizin, Online-
             Rezeptbestellung, Gesundheits-Apps, elektronische
             Gesundheitsakte … (Seite 34 – 57)                                    Gesundheitszustand

             Selbstversuch: Fit wofür?                                            Bevölkerungswachstum, Lebenserwartung, Sterblichkeitsrate,
             Fünf Grundregeln zur nachhaltigen Selbstoptimierung.                 Fertilitätsrate, häufigste Diagnosen, Diabetes, Herzkrankhei-
             (Seite 56)                                                           ten, Schlaganfälle, Pflegebedürftige, Organspende, Blutspen-
                                                                                  de, Alkoholkonsum, Übergewicht… (Seite 88 – 121)

                                                                                  Protokoll IV
                                                                                  Was unserem Gesundheitssystem fehlt? Mehr Empathie und
                                                                                  Zeit für Gespräche. (Seite 97)

                                                                                  Quellenverzeichnis, Impressum (Seite 122)

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2019 GESUNDHEIT IN ZAHLEN - Nr. 3 - Brand Eins
KRANKENVERSICHERUNG

  Es kommt auf dein
Ziel, deinen Horizont,                Auf einen Blick
                                      Krankenversicherung in Deutschland

  deine Kräfte, deine                 Zahl der Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 2019, in Millionen .................... .................................................... 72,75

                                      Zahl der Versicherten der privaten Krankenversicherung (PKV) 2018, in Millionen ............................. ....................................................... 8,74

  Antriebe, deine Irr‑                Krankenstand der Pflichtmitglieder der GKV im Jahresdurchschnitt, 1998, in Prozent
                                      Krankenstand der Pflichtmitglieder der GKV im Jahresdurchschnitt, 2008, in Prozent
                                                                                                                                                                                                ...............................................................................

                                                                                                                                                                                                ...............................................................................
                                                                                                                                                                                                                                                                                  4,1
                                                                                                                                                                                                                                                                                  3,0

tümer und namentlich
                                      Krankenstand der Pflichtmitglieder der GKV im Jahresdurchschnitt, 2018, in Prozent                                                                        ...............................................................................   4,3

                                      Vorsorgekuren bei Versicherten der GKV, 2017 ................................................................................................ ............................................... 189 328
                                      Krankenhausfälle bei Versicherten der GKV, 2017 ............................................................................................ ......................................... 16 530 843

  auf die Ideale und
                                      Krankenhaustage bei Versicherten der GKV, 2017 ........................................................................................... ....................................... 152 195 758

                                      Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, 2018, in Milliarden Euro ....................................... ................................................. 241,36
                                      Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung, 2018, in Milliarden Euro ......................................... ................................................. 239,27

 Phantasmen deiner                    Ausgaben
                                      Ausgaben
                                      Ausgaben
                                                         der
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                                                                gesetzlichen
                                                                gesetzlichen
                                                                gesetzlichen
                                                                                        Krankenversicherung
                                                                                        Krankenversicherung
                                                                                        Krankenversicherung
                                                                                                                                für
                                                                                                                                für
                                                                                                                                für
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                                                                                                                                      Arzneimittel, 2018, in Milliarden Euro ............................................................. 38,90
                                                                                                                                      zahnärztliche Behandlung inkl. Zahnersatz, 2018, in Milliarden Euro .14,46

   Seele an, um zu
                                      Ausgaben           der    gesetzlichen            Krankenversicherung                     für   Heilmittel, 2018, in Milliarden Euro .............. ....................................................... 7,50

                                      Anteil der anspruchsberechtigten GKV-Versicherten, die am Gesundheits-Check-up teilnahmen, 2010, in Prozent .................. 42,04
                                      Anteil der anspruchsberechtigten GKV-Versicherten, die am Gesundheits-Check-up teilnahmen, 2017, in Prozent .................. 32,81

   bestimmen, was                     Anteil der anspruchsberechtigten GKV-versicherten Männer, die an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilnahmen,
                                      2017, in Prozent............................................................................................................................................................. ....................................................... 23,8
                                      Anteil der anspruchsberechtigten GKV-versicherten Frauen, die die an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilnahmen,

selbst für deinen Leib
                                      2017, in Prozent............................................................................................................................................................. ....................................................... 47,5

                                      Anteil der anspruchsberechtigten GKV-versicherten Männer, die an Hautkrebsuntersuchungen teilnahmen,
                                      2017, in Prozent ................................................................................................................................................................................................................... 16,0

    Gesundheit zu
                                      Anteil der anspruchsberechtigten GKV-versicherten Frauen, die die an Hautkrebsuntersuchungen teilnahmen,
                                      2017, in Prozent ................................................................................................................................................................................................................... 17,9

                                      Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Verband der Privaten Krankenversicherung e. V., Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der
                                      ­Bundesrepublik Deutschland, Gesundheitsberichterstattung des Bundes

   bedeuten habe.
        Friedrich Wilhelm Nietzsche

                                                                                                                                                         7
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     KRANKENVERSICHERUNG

Die Kassenarten                                                        Die Versicherten                                                 Die privat Versicherten
Zahl der gesetzlichen Krankenkassen nach Kassenart;                    Verteilung der GKV-Versicherten auf die Kassenarten;             Versicherte der privaten Kranken- und Pflegeversicherung
2019                                                                   1. Juli 2019; in Prozent / Anzahl
                                                                                                                                              Vollversicherte                        Zusatzversicherte                            Pflegeversicherte

                                                                       KBS                                                       LKK
                                                                       2,1 %                                                   0,8 %
                                                                       1 564 002                                             605 057

                                                                       BKK                                                                                     8 895 500                                                                                 8 834 400                                                                              8 736 300
                                                                                                                                  IKK                                                                                                                                                                                                          26 029 900
                                                                       14,9 %                                                                                 21 969 400                                                                                24 342 400
                                                        84                                                                     7,0 %                                                                                                                                                                                                            9 285 800
                                                                       10 913 462                                                                              9 593 000                                                                                 9 472 700
        109                                                                                                                5 127 505
                                                    Betriebs-
    gesetzliche                                  krankenkassen
  Krankenkassen                                      (BKK)
    insgesamt                                                                                                                                                        2010                                                                                     2014                                                                                   2018
                                                                       AOK
                                    11
                                                                       36,7 %                                                           Quelle: Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.
                               Allgemeine                              26 773 561
                           Ortskrankenkassen
                                  (AOK)
          6
   Ersatzkassen
                                                            6          Ersatzkassen
                                                                                                                                        Die Unentschlossenen
                                                 Innungskranken-       38,4 %                                                           Absicht, die Krankenversicherung zu wechseln; deutsche Internetnutzer ab 18 Jahren; 2019; in Prozent *
                                                   kassen (IKK)        28 025 650
                            2                                                                                                           Ja, ich möchte zu einer (anderen) privaten Krankenversicherung wechseln ........................................................................................................ 3
                                                                                                GKV insgesamt
                         sonstige                                                                                                       Ja, ich möchte zu einer (anderen) gesetzlichen Krankenversicherung wechseln ............................................................................................... 7
                                                                                                 72 754 117
                                                                                                                                        vielleicht ...................................................................................................................................................................................................................................... 21
                                                                                                                                        nein ..................................................................................................................................................................................... .......................................................... 70
Quelle: GKV-Spitzenverband                                             Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KM 1
                                                                                                                                        * Abweichungen in den Summen entstehen durch Runden der Zahlen. Quelle: Statista

Die Versicherten konkret
Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahresdurchschnitt nach Geschlecht                                                  Die Aufteilung                                                                                                                      Die Wechsler
                                                                                                                                        Krankenversicherungsschutz der Bevölkerung; 2018;                                                                                   Personenwechsel zwischen privater Krankheitsvoll-
    beide Geschlechter           männlich        weiblich                                                                               Anteil der Versicherten in Prozent                                                                                                  versicherung und gesetzlicher Krankenversicherung;
                                                                                                                                                                                                                                                                            2018
    71 886 406                  71 252 927            70 477 283       69 767 395               70 737 497              72 802 098      GKV ................................................................................................... 87,7
    33 648 258                  33 445 109            33 044 622       32 815 067               33 620 006              35 001 655
    38 238 148                  37 807 818            37 432 661       36 952 328               37 117 491              37 800 443      PKV     ...................................................................................................   10,5                                 132 400                                                      130 300
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Zugänge in die PKV                                         Abgänge aus der PKV
                                                                                                                                                                                                                                                                                        aus der GKV                                                  zur GKV
                                                                                                                                        sonstiger * bzw. ohne Versicherungsschutz ....................... 1,8

                                                                                                                                        * sonstiger Versicherungsschutz: Anspruch auf Krankenversorgung als
                                                                                                                                                                                                                                                                                             – 45,9                                                         –13,7
                                                                                                                                        Sozialhilfeempfänger, Kriegsschadenrentner, Empfänger von Unter-                                                                    Veränderung der Zugänge                                         Veränderung der Abgänge
                                                                                                                                        haltshilfe aus dem Lastenausgleich, freie Heilfürsorge der Polizei und
                                                                                                                                        Bundeswehr, nicht krankenversicherte Personen, ohne Angabe zum                                                                     aus der GKV zwischen 2008                                         zur GKV zwischen 2008
                                                                                                                                        Vorhandensein einer Krankenversicherung.                                                                                              und 2018; in Prozent                                            und 2018; in Prozent
        1995                        2000                    2005           2010                     2015                  2018
                                                                                                                                        Quellen: Bundesministerium für Gesundheit, Statistisches Bundesamt
                                                                                                                                        und Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KM 6                                                                                                                                                                                                                              Quelle: Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.

                                                                   8                                                                                                                                                                                              9
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                      KRANKENVERSICHERUNG

Gefehlt                                                                                                                 Gezählt I                                                                                                   Gezählt III
Krankenstand * der Pflichtmitglieder der gesetzlichen                                                                   Leistungsfälle und -tage beim Krankengeld für                                                               Abrechnungsfälle nach Art der ärztlichen Leistung; GKV-Versicherte
Krankenkassen im Jahresdurchschnitt; in Prozent                                                                         Mitglieder der gesetz­lichen Krankenversicherung
                                                                                                                        ohne Rentner; 2017                                                                                              2010          2017         Veränderung 2010 – 2017

1998 .................................................................................................... 4,1
                                                                                                                                                                                                                                            5,2 %

                                                                                                                                     2 063 494
1999 .................................................................................................... 4,3
                                                                                                                                                                                                                                                                        4,5 %
2000 .................................................................................................... 4,2
                                                                                                                                                                                                                                        620 157 955
2001 .................................................................................................... 4,2
                                                                                                                                                  Leistungsfälle bei Mitgliedern                                                        652 486 435                 567 423 038
2002 .................................................................................................... 4,0                                                                                                                                                       593 187 625
                                                                                                                                                                                                                                        alle ärztlichen

                                                                                                                       193 851 811
2003 .................................................................................................... 3,6                                                                                                                             Leistungen            ambulante kurative
2004 .................................................................................................... 3,4                                                                                                                                                  ärztliche Behandlung

2005 .................................................................................................... 3,7
                                                                                                                                                  Leistungstage bei Mitgliedern                                                                      – 4,0 %
2006 .................................................................................................... 3,3
2007 .................................................................................................... 3,2
                                                                                                                                                                      93,9                                                                         24 745 483
2008 .................................................................................................... 3,0                                     Leistungstage je Leistungsfall                                                                   23 765 500
2009 .................................................................................................... 3,4                                                                                                                               Empfängnisverhütung,
                                                                                                                                                                                                                                           Sterilisation und Schwan-
2010 .................................................................................................... 3,7
                                                                                                                                                                                                                                              gerschaftsabbruch
2011 .................................................................................................... 3,9

                                                                                                                                     2 430 703
2012 .................................................................................................... 3,6
2013 .................................................................................................... 3,8
2014 .................................................................................................... 3,7                                    Leistungsfälle bei krankem Kind                                                               39,8 %
2015 .................................................................................................... 3,9

                                                                                                                                     5 356 296
2016 .................................................................................................... 4,3
                                                                                                                                                                                                                                           18 843 040
2017 .................................................................................................... 4,2
                                                                                                                                                                                                                                           26 334 916
2018 .................................................................................................... 4,3
                                                                                                                                                 Leistungstage bei krankem Kind                                                      ärztliche Leistungen im
                                                                                                                                                                                                                                     Rahmen strukturierter
                                                                                                                                                                                                                                    Behandlungsprogramme
* Der Krankenstand gibt an, wie viel Prozent der erwerbstätigen                                                                                                        2,2
Mitglieder der GKV am Monatsersten sich aufgrund einer Arbeitsun-
fähigkeitsberscheinigung arbeitsunfähig gemeldet haben. Aus den 12                                                                            Leistungstage bei krankem Kind je Fall
Stichtagswerten eines Jahres wird als arithmetisches Mittel der jahres-                                                                                                                                                                                         2,9 %
durchschnittliche Krankenstand in Prozent ermittelt. Ab dem Jahr 2005
werden die Empfänger von Arbeitslosengeld II nicht mehr berücksichtigt.
                                                                                                                                                                                                                                                             8 289 211
Quellen: Bundesministerium für Gesundheit, KM 1/13                                                                      Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 2
                                                                                                                                                                                                                                                             8 532 744
                                                                                                                                                                                                                                                             ambulantes
                                                                                                                                                                                                                                                              Operieren
                                                                                                                                                                                                                                         – 38,6 %

Gezählt II
Leistungsfälle und -tage beim Krankengeld für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung ohne Rentner
                                                                                                                                                                                                                                         828 110                        439,4 %
nach Geschlecht
                                                                                                                                                                                                                                         508 828                         29 073
                                                                                                                                                                                                                                      belegärztliche                    156 822
                                                                  2008                                       2013                                 2017                          Veränderung 2008 – 2017
                                                                                                                                                                                                                                       Behandlung
beide Geschlechter ........................ 1 521 531                            ...................... 1 752 118    ......................   2 063 494   ................................................................ 35,6 %                                    spezialisierte
                                                                                                                                                                                                                                                                       ambulante
Männer ...................................................... 817 392            ......................... 917 462   ......................   1 061 942   ................................................................ 29,9 %
                                                                                                                                                                                                                                                                  Palliativversorgung
Frauen ........................................................ 704 139          ......................... 834 656   ......................   1 001 552   ................................................................ 42,2 %

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 2                                                                                                                                                                                      Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 3

                                                                                                                10                                                                                                                                                                           11
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          KRANKENVERSICHERUNG

Transportiert                                                                                                                                                                                                  In der Klinik                                                                           In Tagen                                                                             Im Schnitt
Leistungsfälle bei Rettungsfahrten und Krankentransporten der GKV-Versicherten                                                                                                                                 Krankenhausfälle bei GKV-Versi-                                                         Krankenhaustage bei GKV-Versi-                                                       Krankenhaustage je Fall bei GKV-
                                                                                                                                                                                                               cherten                                                                                 cherten                                                                              Versicherten
                                                                                    2013                         2014                         2015                        2016                         2017
alle Rettungs- /Transportmittel ................ 43 524 569                                 ........... 47 005 421 ............ 51 050 329 ............ 51 339 004 ............. 51 741 938                    2008 ......................................    15 678 244                               2008 ....................................     151 583 441                            2008 ...................................................        9,67
Flugrettung ...................................................................... 83 119   ................... 86 483 ..................... 86 535 .................... 84 480 ..................... 85 160   2009 ......................................    15 880 587                               2009 ....................................     150 269 772                            2009 ...................................................        9,46
Krankentransportwagen ....................................... 6 326 451                     ............. 6 535 864 ............... 6 316 549 .............. 5 996 196 ............... 5 929 785               2010 ......................................    16 227 202                               2010 ....................................     151 170 321                            2010 ...................................................        9,32
Rettungswagen ........................................................ 4 390 775            ............. 4 705 794 ............... 5 032 977 .............. 5 184 353 ............... 5 345 032               2011 ......................................    16 488 926                               2011 ....................................     151 046 567                            2011 ...................................................        9,16
Notarztwagen ........................................................... 2 011 793          ............. 2 117 875 ............... 2 139 600 .............. 2 069 792 ............... 2 061 616               2012 ......................................    16 744 541                               2012 ....................................     150 605 058                            2012 ...................................................        8,99
Taxi und Mietwagen ............................................. 30 712 431                 ........... 33 559 405 ............ 37 474 668 ............ 38 004 183 ............. 38 320 345                    2013 ......................................    16 746 898                               2013 ....................................     152 810 479                            2013 ...................................................        9,12
                                                                                                                                                                                                               2014 ......................................    17 046 534                               2014 ....................................     153 000 399                            2014 ...................................................        8,98
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 2                                                                                                                                                                 2015 ......................................    17 073 360                               2015 ....................................     153 720 437                            2015 ...................................................        9,00
                                                                                                                                                                                                               2016 ......................................    16 708 713                               2016 ....................................     152 512 329                            2016 ...................................................        9,13
                                                                                                                                                                                                               2017 ......................................    16 530 843                               2017 ....................................     152 195 758                            2017 ...................................................        9,21

                                                                                                                                                                                                               Veränderung 2008 – 2017 ....... 5,44 %                                                  Veränderung 2008 – 2017 ....... 0,40 %                                               Veränderung 2008 – 2017 .... – 4,76 %

Vorgesorgt                                                                                                                                                                                                     Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,                                               Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,                                            Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
                                                                                                                                                                                                               KG 2                                                                                    KG 2                                                                                 KG 2
Vorsorgekuren nach Alter bei GKV-Versicherten; 2017

     65 Jahre und älter                        20 bis unter 65 Jahre                        15 bis unter 20 Jahre                   unter 15 Jahre            insgesamt

   1 Kästchen = 1 000
                                                                                                                                                                                                               Mehr Geburten in kürzerer Zeit
                                                                                                                                                                                                               Stationäre Entbindungen bei GKV-Versicherten
                                                   53 094
                                                   130 755                                                                                                                                                                                                                                     2008                                                                2017                                        Veränderung 2008 – 2017
                                                                                                                                                                                                               Leistungsfälle                                                               529 968
                                                                                                                                                                                                                                        ................................................................                 ...................................  685 805       ............................................................................   29,4 %
                                                   1 607
                                                                                                                                                                                                               Leistungstage ............................................................ 3 206 643                      ................................ 3 285 452         ......................... ...................................................... 2,5 %
                                                   3 872                                                            1 863                                                                     186
                                                                                                                                                                                                               Leistungstage je Fall .......................................................... 6,05                     ........................................... 4,79   ......................... ................................................. – 20,8 %
                                                                                                                    2 142                                                                     111 442
           Vorsorgekuren                           189 328                                                          69                                                                        1 340
                                                                                                                                                                                                               Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 2
             insgesamt                                                                                              2 358                                                                     –
                                                                                                 stationäre          6 432                             medizinische Vorsorge 112 968
                                                                                                 Leistungen                                             für Mütter und Väter
                                                                                                                                                             insgesamt
                                                                                                                                                                                                               Mehr Ausgaben im Laufe der Zeit
                                                                                                                                                                                                               Ausgaben für Hebammenleistungen der GKV; in Millionen Euro
                                                   51 045                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  686,36
                                                   17 171                                                                                                                                                      700                                                                                                                                                                                                                628,51
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           587,70
                                                   198                                                                                                                                                         600                                                                                                                                                                 551,90
                                                                                            darunter:                                                     darunter:                                                                                                                                                                      503,90                529,90
                                                   1 514                              stationäre Leistungen                                    medizinische Vorsorge für Mütter                                                                                                                                  462,70
                                                                                                                                                                                                               500                           426,70                  431,10                 439,60
                 ambulante                          69 928                                mit Zuzahlung                                           und Väter mit Zuzahlung
            Vorsorgeleistungen in                                                                                                                                                                              400 336,30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Veränderung
            anerkannten Kurorten                                                                                                                                                                               300                                                                                                                                                                                                           2008 – 2018
                                                                                                               1 223                                                                         120
                                                                                                               1 908                                                                         99 150            200                                                                                                                                                                                                               104 %
                                                                                                               6                                                                             43                100
                                                                                                               –                                                                             –
                                                                                                                                                                                             99 313                0
                                                                                                               3 137
                                                                                                                                                                                                                          2008                 2009                    2010                   2011                  2012                  2013                 2014                  2015                    2016                   2017                    2018

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 5                                                                                                                                                                 Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1

                                                                                                          12                                                                                                                                                                                                                          13
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 KRANKENVERSICHERUNG

Erwirtschaftet                                                                                                                                                                                                     Ausgeglichen                                                                 Zugewiesen
Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung; in Milliarden Euro                                                                                                                                    Veränderung der Einnahmen und Ausgaben der                                   Die größten Zuweisungsvolumina aus dem
                                                                                                                                                                                                                   gesetzlichen Krankenversicherung von 2010 – 2018;                            ­morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich nach
                                                       2010              2011               2012        2013                   2014              2015              2016               2017                 2018    in Prozent                                                                    Krankheitsgruppen; 2017; in Milliarden Euro
Einnahmen insgesamt          ......................   175,60     ....   183,77      ....   189,69 .... 195,85          ....   204,24     ....   212,56     ....   224,35      ....   233,89       ....    241,36

                                                                                                                                                                                                                     +137 %
Ausgaben insgesamt ......................... 175,99              .... 179,61        .... 184,25 .... 194,49            .... 205,54       ....  213,67      .... 222,73        ....  230,39        .....239,27
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       4,40                                           3,45
_darunter Leistungen insgesamt ........ 164,96                   .... 168,74        .... 173,15 .... 182,75            .... 193,63       ....  202,05      .... 210,36        ....  217,83        .....226,22
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Depression                                  Insulintherapie
_darunter Netto-Verwaltungskosten ...... 9,51                    ......... 9,44     ......... 9,67 .......... 9,93     ....... 10,01     ....... 10,43     ....... 10,98      ....... 10,86       ....... 11,51                                                                                                             3,20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         chronischer
Überschuss der Einnahmen         .....................   –0,40   .........   4,17   .........   5,44 .......... 1,36   .......   –1,30   .......   –1,12   .........   1,62   ..........   3,50........... 2,09                                                                                                          Schmerz mit
                                                                                                                                                                                                                                      Einnahmen insgesamt                                                              Dauermedikation            2,88
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 näher

                                                                                                                                                                                                                     +136 %
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        3,14                                  bezeichnete
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dialysestatus                             Arrhythmien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2,75
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lungen-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           metastasen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2,47
                                                                                                                                                                                                                                       Ausgaben insgesamt
Zugezahlt                                                                                                                                                                                                                                                                                                2,60                                Herzinsuffizienz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       COPD mit
Zuzahlungen der privaten Haushalte in der gesetzlichen Krankenversicherung; 2018; je Versicherten; in Euro
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dauermedikation

                                                                                                                                                                                                                            +137 %                                 +121 %                                                       1,58                2,30
                                                                                                                                                                                                                            darunter                              darunter                                                  Diabetes mit          Hypertonie
    56,37                                                                                                                                                                                                                 Leistungen                         Netto-Verwaltungs-                                              multiplen
                                                                                                                                                                                                                           insgesamt                               kosten                                                  Manifestationen
                                                                                                                                         1,04

                                    30,92
                                                                                       9,54                                         Fahrkosten                                                0,14                 Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1                               Quelle: Bundesversicherungsamt

                                                                                                                                                                                      ergänzende
                                                                                                                                                                                     Leistungen zu
                                                                                                                                                                                     Rehabilitation
                                                                                                                                          1,10
                                                                               Krankenhaus-                                                                                                                        Ausgewiesen
                                                                                behandlung
                                                                                                                                                                                                                   Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds; in Milliarden Euro
                                                                                                                           ambulante Vorsorge-
                                                                                                                          leistungen, stationäre
                                                                                                                        Vorsorge- und Rehabilita-                                                                                                                     13,61
                                                                                                                                                                                                                   14
                                                                                                                       tionsleistungen, medizini-                                                                                                    13,1
                                                                                                                       sche Leistungen für Mütter                                                                                                                                         12,46
                                                                                                                                                                                                                   12
                                                                                                                                und Väter                                                     0,03
                                                                                     12,84                                                                                                                                                                                                              10,00                                 9,73
                           Arznei-, Verband-                                                                                                                                                                       10
                                                                                                                                                                                                                                     9,52                                                                                                                 8,74
                          und Hilfsmittel aus                                                                                                                                      Empfängnis-                                                                                                                      9,14         9,10
                            Apotheken und                                                                                                                                           verhütung,                      8
                         Arznei- und Verband-                                                                                                                                      Sterilisation,
                                                                                                                                                                                Schwangerschafts-                   6
                         mittel von Sonstigen
                                                                                                                                          0,77                                       abbruch
                                                                                                                                                                                                                    4
                                                                                                                                                                                                                          4,24
                                                                         Heil- und Hilfsmittel,                                   Behandlungs-                                                                      2
                                                                          Behandlung durch                                       pflege, häusliche
Zuzahlungen
                                                                        sonstige Heilpersonen                                     Krankenpflege                                                                     0
 insgesamt
                                                                                                                                                                                                                           2010          2011           2012          2013          2014             2015           2016         2017        2018        2019*

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KV 45                                                                                                                                                                    * Schätzung. Quellen: Bundesversicherungsamt, Bundesministerium für Gesundheit

                                                                                                  14                                                                                                                                                                                      15
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     KRANKENVERSICHERUNG

                                                                                                                                              Ausgaben
Was unserem Gesundheitssystem fehlt?                                                                                                          Leistungsausgaben der GKV nach Art der Leistung; 2018; in Milliarden Euro / in Prozent

Souveränität für Patienten und Kunden.                                                                                                                                                                                                                                                                         in Mrd. Euro                                              in Prozent
                                                                                                                                              Krankenhausbehandlung ..................................................................................................................................... 77,16                         ...........................................  35,04
                                                                                                                                              ärztliche Behandlung ............................................................................................................................................. 39,42                  ........................................... 17,90

Protokoll: Søren Harms                                                                                                                        Arzneimittel ............................................................................................................................................................... 36,67        ........................................... 16,65

                                                                                                                                              Krankengeld .............................................................................................................................................................. 13,09          .............................................. 5,94

                                                                                                                                              zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz) .............................................................................................. 11,14                                           .............................................. 5,06

                                                                                                                                              Hilfsmittel ...................................................................................................................................................................... 8,44   .............................................. 3,83

                                                                                                                                              Heilmittel ....................................................................................................................................................................... 7,58   .............................................. 3,44

Stefan Schellberg, 54                                                                                                                         Behandlungspflege und häusliche Krankenpflege ......................................................................................... 6,46                                              .............................................. 2,93

Chief Digital Officer der IKK classic                                                                                                         Fahrkosten .................................................................................................................................................................... 5,95      .............................................. 2,70

                                                                                                                                              Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen .......................................................................................................... 3,55                                   .............................................. 1,61

                                                                                                                                              Zahnersatz .................................................................................................................................................................... 3,35      .............................................. 1,52

D      ie Digitalisierung intelligent zu gestalten ist eine Aufgabe,        Behandlungsmöglichkeiten bewerten. Wir wollen gesicherte          Früherkennungsmaßnahmen ................................................................................................................................. 2,41                            .............................................. 1,10

       die unsere ganze Gesellschaft fordert, und Gesundheit                Qualität. Gerade bei chronischen Erkrankungen, aber auch          Schutzimpfungen ....................................................................................................................................................... 1,52              .............................................. 0,69

ist dabei ein spezielles Thema. Genau darum dreht sich mein                 bei der Prophylaxe können gut aufgebaute und wissenschaft-        Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft ohne stationäre Entbindung .............................. 1,48                                                                            .............................................. 0,67

Job als Chief Digital Officer bei der IKK classic. Wir betreuen             lich fundierte Apps die Nutzer und die Behandelnden wirksam
mehr als drei Millionen Versicherte, wollen diese Menschen vor              unterstützen. Diese Möglichkeiten fördern wir, und wir haben      Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1
Risiken schützen und zugleich dafür sorgen, dass der digitale               den Anspruch, dabei Vorreiter zu sein.
Fortschritt ihnen echte Vorteile bringt. Zuallererst natürlich bei              Die IKK classic bietet schon länger Video-Chats mit Ärz­
der medizinischen Versorgung, aber auch, indem sie Souve-                   ten an. Oder nehmen Sie unser neues Versorgungsangebot
ränität gewinnen, als Patient wie als Kunde – Augenhöhe ist                 für ­Diabetiker aus dem Handwerk: Die Teilnehmer können           Aufwendungen
das Stichwort. Viele, die wir dabei ansprechen, sind allerdings             alle relevanten Vitalwerte, Blutzucker, Gewicht und tägli-        GKV-Netto-Verwaltungskosten; in Milliarden Euro
alles andere als Digital Natives. Aber wir wollen natürlich alle            che Schritte über digitale Messgeräte kontinuierlich erfassen,
mitnehmen. In Sachsen sind wir zum Beispiel dabei, in mehr                  online speichern, mit ihren Behandelnden austauschen und                                                                                                                                                                            10,98                                                             11,51
                                                                                                                                                                                                                                                                                 10,43                                                           10,86
                                                                                                                                              9,51                                               9,67                      9,93                     10,01
als 200 Apotheken Terminals aufzustellen, mit denen uns auch                besprechen. Natürlich prüfen wir laufend, dass bei all diesen                               9,44
unerfahrene Versicherte Dokumente, etwa Krankschreibun-                     Anwendungen der Datenschutz höchsten Standards genügt.
gen, digital übermitteln können. Das spart Zeit und schafft                 Ein anderes Beispiel: die App „Vivy“, eine elektronische
Akzeptanz.                                                                  Gesundheitsakte (eGA), die unsere Versicherten kostenlos
    Intern gehen wir genauso vor. Bei uns gibt es nicht nur                 nutzen können. Sie laden zum Beispiel ihren Impfpass, Rönt-
jede Menge neuer PCs, Bildschirme und Schulungen, sondern                   genbilder oder Medikationspläne in ihre eGA hoch und haben
den Einstieg in eine neue Kultur. Und was sich unsere rund                  damit alle Gesundheitsinformationen parat. Das erleichtert den
                                                                                                                                              2010                     2011                     2012                      2013                       2014                         2015                           2016                             2017                                2018
8000 Mitarbeiter erarbeiten, wirkt sich unmittelbar auf unsere              Informationsfluss zwischen ihnen und ihren Ärzten und macht
Kunden aus. Unsere Onlinefiliale ist dafür ein gutes Beispiel:              die Behandlung einfacher und sicherer. Aber natürlich bleiben     Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1
Zum Jahreswechsel 2018/19 hatten sich dort 100 000 Versi-                   die Nutzer der Souverän ihrer Daten.
cherte angemeldet, heute sind es schon mehr als 200 000 – und                   Die elektronische Patientenakte (ePA), die zum 1. Januar
täglich kommen 300 bis 400 neue Nutzer hinzu.                               2021 kommen soll, zeigt, wohin sich die Digitalisierung im
    Souveränität bedeutet für uns, dass die Menschen ihre                   Gesundheitswesen entwickelt: Versicherte können die Akte          Pro Kopf
Gesundheit selbst managen und beispielsweise entscheiden                    nutzen, müssen es aber nicht. Und Ärzte und Krankenkassen         GKV-Netto-Verwaltungskosten je Versicherten; in Euro
können, ob und mit wem sie ihre medizinischen Daten tei-                    dürfen dort Daten einspielen, aber keine Daten einsehen – es
len wollen. Der Umgang mit diesen Daten, ihr Schutz und                     sei denn, der Versicherte stimmt zu. Die Technik ermöglicht es,                                                                                                                                    147,47                         153,78                            150,35                          158,11
                                                                                                                                              136,24                135,57                    138,66                    142,17                   142,46
der sichere Austausch sind im digitalen Zeitalter ein zentraler             die verschiedenen Akteure zu vernetzen, Prozesse zu beschleu-
Aspekt von Verantwortung im Gesundheitssystem. Es gilt, bei                 nigen und die Versorgung zu verbessern. Bei der Diagnostik
den unglaublich vielen digitalen Versorgungschancen, die jetzt              und der Therapie wird zudem der Einsatz von künstlicher
entstehen, immer Vorteile und Risiken abzuwägen. Als Kasse                  Intelligenz in Zukunft ganz neue Möglichkeiten eröffnen, die
nehmen wir eine Doppelrolle ein: als Türsteher und Treiber.                 wir heute noch nicht absehen können. Da lernen auch wir als       2010                     2011                     2012                      2013                       2014                         2015                           2016                             2017                                2018
    Nutzen, Anwendbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Daten-                    Krankenkasse täglich dazu.
schutz sind die Gesichtspunkte, nach denen wir neue                                                                                           Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1

                                                                       16                                                                                                                                                                                        17
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            KRANKENVERSICHERUNG

Heilmittel                                                          Arzneien gesamt                                                        Arzneien pro Kopf                                              Beim Zahnarzt I                                                       In der Klinik I                                                  Beim Arzt I
GKV-Ausgaben für Heilmittel *;                                      GKV-Ausgaben für Arzneimittel;                                         GKV-Ausgaben für Arzneimittel                                  GKV-Ausgaben für zahnärzt-                                            GKV-Ausgaben für Krankenhaus-                                    GKV-Ausgaben für ärztliche
in Milliarden Euro                                                  in Milliarden Euro                                                     je Versicherten; in Euro                                       liche Behandlung inklusive                                            behandlung; in Milliarden Euro                                   Behandlung je Versicherten; in
                                                                                                                                                                                                          Zahnersatz; in Milliarden Euro                                                                                                         Euro
2010 ......................................................   4,6   2010 ...................................................   30,2        2010 ..............................................   432,36                                                                         2012 .................................................   61,66
2011 ......................................................   4,9   2011 ...................................................   29,0        2011 ..............................................   416,22   2012 .................................................   11,75        2013 .................................................   64,19   2012 ..............................................   405,26
2012 ......................................................   5,0   2012 ...................................................   29,2        2012 ..............................................   418,89   2013 .................................................   12,62        2014 .................................................   67,86   2013 ..............................................   449,84
2013 ......................................................   5,3   2013 ...................................................   30,1        2013 ..............................................   430,77   2014 .................................................   13,03        2015 .................................................   70,25   2014 ..............................................   475,56
2014 ......................................................   5,7   2014 ...................................................   33,4        2014 ..............................................   474,57   2015 .................................................   13,43        2016 .................................................   72,95   2015 ..............................................   493,33
2015 ......................................................   6,1   2015 ...................................................   34,8        2015 ..............................................   492,53   2016 .................................................   13,79        2017 .................................................   74,90   2016 ..............................................   511,54
2016 ......................................................   6,5   2016 ...................................................   36,3        2016 ..............................................   507,96   2017 .................................................   14,07        2018 .................................................   77,90   2017 ..............................................   527,42
2017 ......................................................   6,5   2017 ...................................................   37,7        2017 ..............................................   521,99   2018 .................................................   14,46                                                                         2018 ..............................................   542,25
2018 ......................................................   7,5   2018 ...................................................   38,9        2018 ..............................................   534,51                                                                         Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
                                                                                                                                                                                                                                                                                KJ 1
                                                                                                                                                                                                          Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,                                                                                              Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
                                                                                                                                                                                                          KJ 1                                                                                                                                   KJ 1
* Zu den Heilmitteln zählen beispielsweise                          Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,                              Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
Krankengymnastik, Massage, Stimm-,                                  KJ 1                                                                   KJ 1
Sprech- und Sprachtherapie oder Ergothera-
pie. Heilmittelleistungen dürfen ausschließ-
lich von zugelassenen Heilmittelerbringern
wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Logopäden oder Sprachtherapeuten er-
bracht werden.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,                           Heil- und Hilfsmittel                                                                                                                 In der Klinik II                                                                                                                       Beim Arzt II
KJ 1
                                                                    GKV-Ausgaben für Heil- und Hilfsmittel je Versicherten; in Euro                                                                       GKV-Ausgaben für Krankenhausbehandlung je Versicherten; in Euro                                                                        GKV-Ausgaben für ärztliche Be-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 handlung; in Milliarden Euro

                                                                                                                                                                                                 219,11    1 100                                                                                                                                 2012 .................................................   28,25
                                                                        220
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 2013 .................................................   31,43
Hilfsmittel                                                             210                                                                                                                                                                                                                                                     1 070,32         2014 .................................................   33,43
GKV-Ausgaben für Hilfsmittel *;                                                                                                                                   200,33                                                                                                                                                                         2015 .................................................   34,89
in Milliarden Euro                                                      200                                                                                                      202,56                    1 050                                                                                                                                 2016 .................................................   36,53
                                                                                                                                               194,06
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 2017 .................................................   38,09
                                                                        190                                                                                                                                                                                                        1 021,64                       1 036,91
2010 ......................................................   6,0                                                                     186,87                                                                                                                                                                                                     2018 .................................................   39,47
2011 ......................................................   6,3
2012 ......................................................   6,5       180                                                                                                                                1 000                                                       993,29                                                                    Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
                                                                                                                         172,69                                                                                                                                                                                                                  KJ 7
2013 ......................................................   6,8
                                                                        170
2014 ......................................................   7,4
                                                                                                160,45                                                                                                                                                 965,45
2015 ......................................................   7,6                                                  164,35
                                                                        160                                                                                                                                   950
2016 ......................................................   7,8                                                                                                                                                                                                                                                                                Beim Zahnarzt II
2017 ......................................................   8,1       150                                                                                                                                                                                                                                                                      GKV-Ausgaben für zahnärzt-
2018 ......................................................   8,4               151,70                                                                                                                                                                 918,87                                                                                    liche Behandlung inklusive Zahn-
                                                                        140                                                                                                                                   900                                                                                                                                ersatz je Versicherten; in Euro
* Hilfsmittel sind nach Definition der
gesetzlichen Sozialversicherung Körper-
ersatzstücke, orthopädische oder andere                                 130                                                                                                                                                884,64                                                                                                                2012 ..............................................   168,55
Geräte zum Ausgleich oder zur Vorbeugung
einer Behinderung oder zur Sicherung                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2013 ..............................................   180,63
einer Heilbehandlung. Zu den Hilfsmitteln                               120                                                                                                                                   850                                                                                                                                2014 ..............................................   185,40
gehören z. B. Gehstöcke, Körperersatzstücke
(Prothesen) und orthopädische Stützappa-                                                                                                                                                                                                                                                                                                         2015 ..............................................   189,84
rate (Orthesen), Rollstühle, Brillen und Hör-                           110
geräte, aber auch Gegenstände, die in der                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2016 ..............................................   193,17
häuslichen und beruflichen Umgebung
Verwendung finden, z. B. Sprachcomputer                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2017 ..............................................   194,85
für Sehbehinderte oder Blindenhunde.                                    100                                                                                                                                   800
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 2018 ..............................................   198,63
                                                                                  2010            2011            2012          2013    2014         2015           2016            2017           2018                      2012               2013                2014   2015              2016                2017               2018
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
KJ 1
                                                                    Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1                                                                                        Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KJ 1                                                                                         Quelle: Bundesministerium für Gesundheit,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 KJ 1

                                                                                                  18                                                                                                                                                                                                          19
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                     KRANKENVERSICHERUNG

                                                                                                                                                Beim Einzelnen rückläufig
Was unserem Gesundheitssystem fehlt?                                                                                                            Primärprävention nach dem individuellen Ansatz: Zahl der erreichten Personen bei Aktivitäten zur individuellen

Engagement und moderne Technologien.
                                                                                                                                                Gesundheitsförderung unter Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   		 Veränderung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2008                         2017                  2008 – 2017
Protokoll: Søren Harms                                                                                                                          alle Handlungsfelder                ..........................................................................................................  2 049 303 .............. . 1 661 028   .......................... –18,9 %
                                                                                                                                                Bewegung .................................................................................................................................... 1 551 063 .............. . 1 157 791 .......................... –25,4 %
                                                                                                                                                Vermeidung spezifischer Risiken und stressabhängiger Krankheiten ..................... 346 043 .............. .... 438 130 ............................ 26,6 %
                                                                                                                                                Ernährung ....................................................................................................................................... 135 219 ..................... 54 245 .......................... –59,9 %
                                                                                                                                                verantwortlicher Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln ................................................ 16 978 ..................... 10 862 .......................... –36,0 %

                                                                                                                                                Quelle: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V., GKV-Spitzenverband

Sebastian Winckler, 47
Facharzt für Allgemeinmedizin in Damp-Vogelsang
                                                                                                                                                Insgesamt verbesserungsfähig
                                                                                                                                                Primärprävention nach dem individuellen Ansatz: Zahl der erreichten Personen bei Aktivitäten zur individuellen

I   ch betreibe eine klassische Landpraxis zwischen Schlei und
    Ostsee in Schleswig-Holstein. Überdurchschnittlich große
Patientenkartei, 30 bis 40 von ihnen sitzen pro Tag in meinem
                                                                           Wenn ein adipöser Mensch den ganzen Tag im Büro sitzt und
                                                                           abends vor dem Fernseher Chips isst, dazwischen aber bei mir
                                                                           ein Rezept für Krankengymnastik gegen Rückenschmerzen
                                                                                                                                                Gesundheitsförderung unter Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen nach Geschlecht

                                                                                                                                                     Männer                     Frauen
Wartezimmer: Landwirte mit Rückenschmerzen, ein Drittel                    abholt, ist das manchmal sehr frustrierend. Doch so sind eben
Rentner, Kinder mit Husten und Schnupfen. Ich bin Genera-                  Patienten mit all ihren Schwächen. Ich weise natürlich darauf
                                                                                                                                                              472 541                                                            318 972                                                                 – 33 %
list, Lotse und Berater. Der Hausarzt ist für die meisten Pati-            hin, dass so etwas nicht gesund ist, aber es ist Teil unseres
                                                                                                                                                             1 576 762                                                          1 342 056                                                                           – 15 %
enten eher die Schnittstelle am Übergang zwischen Gesund                   Geschäfts, dass wir immer wieder gegen Windmühlen anreden.
                                                                                                                                                       alle Handlungsfelder                                               alle Handlungsfelder
und Krank. Ich bin immer wieder überrascht, wie manche nur                 Die Patienten wissen solche Dinge in der Regel auch – aber die
sichergehen wollen, dass mit ihnen alles in Ordnung ist, und               Umsetzung steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht müssen
erleichtert rausgehen. Es gibt eindeutig einen gefühlten Bedarf,           solche Ratschläge auch von mehreren Seiten kommen. Man                               374 952                                                            242 567                                                           – 35 %
zum Arzt zu gehen.                                                         überfordert das Gesundheitssystem, wenn es für die gesamte                          1 176 111                                                           915 224                                                                     – 22 %
                                                                                                                                                               Bewegung                                                           Bewegung
     Die Praxis habe ich 2016 übernommen. Zuvor habe ich                   Lebensführung zuständig sein soll.
sieben Jahre in London gearbeitet, in einer privaten Praxis mit                Wir leben hier nur eine Stunde von der dänischen Grenze
selbst zahlenden Patienten. Ein privater Arztbesuch ist in Groß-           entfernt, und der Blick hinüber lohnt sich. Die Dänen haben                                                                                                                                                                                                        2%
                                                                                                                                                           59 764                                                            61 087
britannien viel teurer als hier, unter 150 Euro pro Gespräch mit           digitale Krankenakten, in die jeder Arzt, jeder Apotheker und                  286 279                                                           377 043                                                                                                                             32 %
Blutentnahme gehen Sie da nicht raus. Das britische Gesund-                jedes Krankenhaus hineinschauen kann. Das ist ein Traum:                Vermeidung spezifischer                                           Vermeidung spezifischer
heitssystem National Health Service ist zwar effizienter, flexib-          Krankheiten und Medikamentenpläne liegen allen vor und               Risiken und stressabhängiger                                      Risiken und stressabhängiger
ler und kostengünstiger als unseres, aber zulasten der Patienten:          gehen nicht verloren – Patienten werden so sicherer behandelt.                Krankheiten                                                       Krankheiten
Es gibt keine Konkurrenz, keine Möglichkeit, die Krankenkasse              Bei uns nutzt ja den elektronischen Arztbrief kaum jemand, wir
zu wechseln, lange Wartezeiten. Da bezahlen die Leute dann                 faxen uns noch immer einen Wolf! Es kostet nicht nur irrsinnig                         30 165                                                           10 751                                              –6%
lieber selber etwas. Deutsche Patienten machen sich keinen                 viel Zeit, Unterschriften für alles zu beschaffen, sondern kann                       105 054                                                           43 494                                                                      – 59 %
Begriff davon, wie bequem sie es haben.                                    auch Patienten schaden. Ärzte, Apotheker und Kliniken könn-                          Ernährung                                                         Ernährung
     Der ideale Patient ist einer, der mir als Experte traut. Jeder        ten längst ein sicheres internes Netz aufgebaut haben. Weltkon-
kann sich im Internet was anlesen, aber ich kann die Symptome              zerne wie Mercedes schaffen das schließlich auch.
                                                                                                                                                                   7 660                                                              4 567                                                         – 40 %
meist besser deuten. Ich habe keine Riesenapparate, aber Erfah-                Die Digitalisierung ist für uns eine große Chance. Weniger                          9 318                                                              6 295                                                              – 32 %
rung, Wissen und Bauchgefühl. All das kann ich allerdings nur              die viel beschworene Videosprechstunde: Die ist zwar gut auf
                                                                                                                                                verantwortlicher Umgang mit                                       verantwortlicher Umgang mit
nutzen, wenn ein Patient mir alles erzählt. Manche Patienten               große Entfernungen, aber als Arzt kann ich auf diesem Weg              Genuss- und Suchtmitteln                                          Genuss- und Suchtmitteln
verheimlichen Dinge, die ihnen unangenehm sind, etwa wenn                  trotzdem immer nur einen Patienten behandeln. Doch zum
sie ein Medikament vergessen oder es selbst abgesetzt haben.               Beispiel lieben heute viele Diabetiker die Freiheit, die ihnen ein
Ich bin dann nicht beleidigt, jeder ist für sich selbst verantwort-        Chip auf dem Arm gibt, der kontinuierlich ihre Blutzucker-                                2008                                                             2017                                                                     Veränderung 2008 – 2017
lich und muss entscheiden, was er macht. Aber ich muss solche              werte misst. Der nächste Schritt könnte sein, dass das Insulin
Dinge wissen, um gut behandeln zu können.                                  automatisch gespritzt wird. Das schafft Lebensqualität.              Quelle: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V., GKV-Spitzenverband

                                                                      20                                                                                                                                                                                  21
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      KRANKENVERSICHERUNG

Im Verbund erheblich                                                                                                                                                                                                                           In Summe erstaunlich
Primärprävention und Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz: Zahl der Aktivitäten in Settings unter                                                                                                                                      Inanspruchnahme von krankenkassengeförderten Präventionskursen insgesamt; Zahl der Kursteilnahmen
­B eteiligung der gesetzlichen Krankenkassen
                                                                                                                                                                                                                                               2003 ................................................................................................................................................................................... ............................................... 542 643
                                                                                                                   2008                             2017                               Veränderung 2008 – 2017                                 2005 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 167 618
insgesamt ................................................................................................. 22 044          .................... 39 551       ....................................................................... 79 %     2007 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 858 535
Kindergarten / Kindertagesstätte ........................................................... 7 025                          .................... 10 833       ....................................................................... 54 %     2009 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 2 105 409
alle Schulen ................................................................................................. 10 774       .................... 25 015       ..................................................................... 132 %      2011 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 677 853
Stadtteil / Ort .................................................................................................. 2 176    .......................... 559    ..................................................................... –74 %      2013 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 476 698
Hochschule ............................................................................................................ 4   .......................... 123    ................................................................. 2 975 %        2015 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 665 209
Krankenhaus ......................................................................................................... 5     ............................ 81   ................................................................. 1 520 %        2017 ................................................................................................................................................................................... ............................................ 1 675 008
Institution für spezifische Bevölkerungsgruppen .............................. 191                                          ......................... k. A.   ........................................................................ k. A.

Altenheim .......................................................................................................... 930    ......................... k. A.   ........................................................................ k. A.   Quelle: GKV-Spitzenverband
andere Lebenswelt ......................................................................................... 939             ...................... 1 621      ....................................................................... 73 %

Quelle: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V., GKV-Spitzenverband

                                                                                                                                                                                                                                               In erster Linie weiblich
                                                                                                                                                                                                                                               Inanspruchnahme von krankenkassengeförderten Präventionskursen nach Geschlecht; 2017; in Prozent
Im Großen und Ganzen erfreulich
Primärprävention und Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz: Zahl der Aktivitäten unter Beteiligung der
                                                                                                                                                                                                                                                     Frauen                       Männer
gesetzlichen Krankenkassen
                                                                                                                                                                                                                                               Bewegung 79 21
      2004                  2008                  2012                  2017

                                                                                                                                                                                                                              178
                                                                                                                                                                                                                              297              Ernährung 80 20
                        367                                              374                                            193                                               k. A.                                               369
                        814                                              580                                            383                                               k. A.                                               1 470
                        624                                              636                                            377                                               272
                        2 941                                            2 887                                          2 266                                             2 284

       Bewegung                                          Ernährung                                Stressreduktion /                          Stärkung psychischer                                gesundheitsgerechter
                                                                                                    Entspannung                                   Ressourcen                                     Umgang miteinander                            Suchtmittelkonsum 86 14

                        148                                              10                                             16                                                k. A.                                               39
                        217                                              31                                             16                                                36                                                  127
                        142                                              30                                             20                                                66                                                  148
                                                                                                                                                                                                                                               Stressbewältigung 58                          42
                        616                                              28                                             46                                                111                                                 151

Suchtmittelkonsum                                 Verkehrssicherheit                          Sexualpädagogik                                     keine Angaben                                      gesunde Umwelt
                                                                                           (Aufklärung, Verhütung)

Quelle: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V., GKV-Spitzenverband                                                                                                                                              Quelle: GKV-Spitzenverband

                                                                                                              22                                                                                                                                                                                                                                                    23
KRANKENVERSICHERUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             KRANKENVERSICHERUNG

Angeboten – und genutzt?                                                                                                                        Frauensache
Teilnahme an gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen * nach Alter; 2017; Zahl / in Prozent                                               Teilnahme an gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen durch Koloskopie; alle GKV-Versicherte; 2017

    Zahl der anspruchsberechtigten             Teilnehmer an gesetzlichen Krebsfrüh-    Teilnehmer an gesetzlichen Hautkrebs-                                                                                                              Zahl der Anspruchsberechtigten                                                                  Teilnehmer in Prozent
    Versicherten in der GKV                    erkennungsuntersuchungen in Prozent      untersuchungen in Prozent
                                                                                                                                                Männer .................................................................................................................................. 14 311 053 ................... .......................................................... 7,6
                                                                                                                                                Frauen .................................................................................................................................... 17 739 937 ................... ....................................................... 12,9
                         Männer                                                                                    Frauen
                                                                                                                                                Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
                                       28 042 759                                           31 393 547
                                                         alle genannten Altersgruppen
                                     16,0       23,8                                        47,5                     17,9

                                     2 079 805                                                  1 927 039
                                                               20 bis unter 25 Jahre
                                                                                               55,6                                             Vernünftig vorgesorgt?
                                     2 438 793                                                   2 303 741                                      Inanspruchnahme von Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten bei GKV-Versicherten und ihren Kindern;
                                                               25 bis unter 30 Jahre                                                            Zahl der Fälle
                                                                                               66,5

                                     2 409 367                                                   2 327 627                                            Erwachsene                       Kinder
                                                               30 bis unter 35 Jahre                                                                                                                                                                                                                                                                     – 19 %                                1%
                                                                                               66,2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Veränderung 2010 – 2017
                                     2 285 093                                                   2 308 554
                                                               35 bis unter 40 Jahre
                                                11,3                                           62,6 15,6                                        18 658 545
                                                                                                                                                5 252 028                    15 964 558                    15 619 167                     15 357 880                        15 646 946                       15 135 247                        15 428 837                       15 076 113
                                     2 037 928                                                  2 130 237                                                                    4 904 498                     4 971 849                      4 861 594                         4 851 326                        5 002 068                         5 131 993                        5 305 606
                                                               40 bis unter 45 Jahre
                                             13,0                                              58,6 17,4

                                     2 480 720                                                   2 656 376
                                                               45 bis unter 50 Jahre
                                     14,0      11,3                                             56,5 17,8
                                                                                                                                                      2010                         2011                          2012                            2013                              2014                             2015                              2016                             2017
                                   2 920 075                                                       3 137 393
                                                               50 bis unter 55 Jahre
                                   15,0 16,7                                                    52,9 18,4
                                                                                                                                                Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KG 3

                                    2 653 427                                                     2 903 084
                                                               55 bis unter 60 Jahre
                                   15,9 20,5                                                    46,1 18,5

                                     2 146 136
                                                               60 bis unter 65 Jahre
                                                                                                 2 440 453                                      Ausbaufähig
                                     17,3 24,8                                                  42,1 19,2                                       Teilnahme am gesetzlichen Gesundheits-Check-up; Zahl der Anspruchsberechtigten / Inanspruchnahme in Prozent

                                     1 838 473                                                   2 196 498
                                                               65 bis unter 70 Jahre                                                                                                                                 Anspruchsberechtigte                                                                                                                       Inanspruchnahme
                                     19,0    30,0                                              40,5 20,3                                        2010 .......................................................................................... 44 380 376             ................................................................ ....................................................42,04
                                                                                                                                                2011 .......................................................................................... 44 388 120             .................................................................................................................... 35,97
                                      1 384 254                                                 1 747 608
                                                               70 bis unter 75 Jahre                                                            2012 .......................................................................................... 44 535 751             .................................................................................................................... 35,07
                                     20,4 34,4                                                35,9 20,5
                                                                                                                                                2013 .......................................................................................... 44 679 269             .................................................................................................................... 34,37

                                     1 630 256                                                   2 185 724                                      2014 .......................................................................................... 44 972 765             .................................................................................................................... 34,79
                                                               75 bis unter 80 Jahre                                                            2015 .......................................................................................... 45 212 358             .................................................................................................................... 33,48
                                     20,8 36,6                                                29,0 19,3
                                                                                                                                                2016 .......................................................................................... 45 595 837             .................................................................................................................... 33,84

                                     1 738 432                                                     3 129 177                                    2017 .......................................................................................... 45 949 934             .................................................................................................................... 32,81
                                                                 80 Jahre und älter
                                     17,7 30,8                                                 12,5 13,9
                                                                                                                                                Veränderung 2010 – 2017 in Prozent                                        ......................................   4   .......................................................................................................................   – 22
* Frauen haben ab dem 20. Lebensjahr ein Anrecht auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung des Genitals, ab dem 30. Lebensjahr wird das
Untersuchungsprogramm erweitert um die Brust und ab dem 35. Lebensjahr um die Haut. Männer können ab 35 Jahren die Haut und ab 45 Jahren das
äußere Genital und die Prostata untersuchen lassen. Ab dem 50. Lebensjahr kommt bei Frauen und Männern die Untersuchung des Darms hinzu. Seit   Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, KM 6, KG 3
dem 1. Oktober 2002 wird für GKV-Versicherte ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung angeboten, zehn Jahre später eine zweite.

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung

                                                                          24                                                                                                                                                                                           25
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