WENN GOTT HAND ANLEGT - IMPULSE AUS DEM LEBENSZENTRUM - Lebenszentrum Adelshofen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
59. Jahrgang | Ausgabe 4/2021 IMPULSE AUS DEM LEBENSZENTRUM WENN GOTT HAND ANLEGT Berührungen, die alles verändern
EDITORIAL INHALT IMPRESSUM ERSCHEINUNGSWEISE 6 | 10 D Unsere Impulse aus dem Lebenszentrum Adelshofen werden vier Mal jährlich versandt. ort, wo Leben ist, pulsiert es, geht es quirlig, frisch und aufregend zu. HERAUSGEBER THEMA Das ist seit der Erschaffung dieser Welt bis heute so geblieben. Daher Kommunität Adelshofen e.V. gehören Veränderungen ganz selbstverständlich zu unserem Leben REDAKTIONSLEITUNG Jede Veränderung braucht Detlef Eigenbrodt, M.A. ihr Ziel und Arbeiten. Gut, wenn wir sie bewusst in den Blick nehmen und wo es REDAKTION TEXT, BILD UND LEKTORAT Wilf Gasser möglich ist, sie gestalten. Br. Markus Bossert, Kerstin Pletsch, Samuel-Joel Steger, Sr. Meike Walch, Br. Hubert Weiler Gern wollen wir Sie teilhaben lassen an den Veränderungsprozessen, wie wir Wer sich um die Seele sorgt ANSCHRIFT Lebenszentrum Adelshofen Monika Baumann und sie als Einzelpersonen, als Lebensgemeinschaft und als Werk erleben. Oftmals 75031 Eppingen, Wartbergstraße 13 Wilfried Veeser entdecken wir in den Veränderungsprozessen das geheimnisvolle Miteinander Telefon: 07262/608-0 von Gottes und unserem Wirken, wenn nämlich Gott Hand anlegt, indem er Fax: 07262/608-50 direkt oder durch Umstände oder durch Menschen wirkt. DIGITAL info@lza.de, www.lza.de www.facebook.com/adelshofen PERSÖNLICH 4 www.soundcloud.com/ Ich wünschte mir Blumen | Tamara Lang lebenszentrum-adelshofen Gönn dir was | Sr. Stefanie Sperlbaum GESTALTUNG Leichter gesagt als getan | Br. Stefan Heidorn be · Dieter Betz, Design-Kommunikation, Friolzheim Da werde ich wohl selbst BILDNACHWEIS fahren müssen | Sr. Hanna Wolf Cover: Mehtap Orgun/iStockphoto Und mancher Prozess, der sich mühsam und schmerzhaft gestaltet, führt Das war knapp | Bernhard Fiebich Wenn nicht anders vermerkt, privat letztlich dazu, dass der Juwel der ursprünglichen Berufung heller strahlt als DRUCK Kepnerdruck, Eppingen KOMMUNITÄT 12 zuvor. So entdecken wir die tiefe Wahrheit, die in der Aussage steckt: unter- Das Lebenszentrum Adelshofen ist ein freies Mis- sionswerk innerhalb der Evangelischen Landes- kirche. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen der Wir haben uns immer bewegt Br. Matthias Böker 4 wegs, um zu bleiben – wir könnten auch sagen: wir müssen uns verändern, damit neu aufleuchten kann, wozu wir berufen sind. Lesen Sie dazu den Leitartikel von Wilf Gasser, der als Prozessentwicklung uns jetzt schon einige Evangelischen Allianz, einer weltweiten Bruder- THEOLOGISCHES SEMINAR 14 schaft christusgläubiger Menschen. Wir unterstellen Was die Menschen wirklich brauchen Jahre begleitet. uns der Autorität der Heiligen Schrift und bekennen uns zur Bibel als dem inspirierten Wort Gottes. Dr. Alexander Stavnichuk Als Glaubenswerk sind wir finanziell unabhängig, In dieser Ausgabe des Journals nehmen wir Sie mit in unsere aktuellen Ver- unser Dienst wird durch Spenden ermöglicht. JAHRESTEAM 16 änderungsprozesse. Es leitet uns dabei der Zielgedanke, dass dieses Werk Wenn Sie für Ihre Spende einen Überweisungsträger Drei gegen Zehn auch künftig seinem Auftrag der Verkündigung, Ausbildung und Seelsorge wünschen, schicken wir ihn gerne zu. Sollten für einen bestimmten Zweck mehr Spenden eingehen als benötigt, werden wir diese satzungsgemäß an Cindy Streicher; Sascha Step; Hanna Kurzenberger; Br. Stefan Heidorn 17 dienen soll. anderer Stelle einsetzen. Das ist auch die Thematik der Kommunitätsfeier am 21. November 2021. MITARBEITER 17 Diese Jahr dürfen wir zumindest eine begrenzte Zahl von Gästen hier BANKVERBINDUNG LZA Im schönen Dorf an der Hüle | Siggi Waldmann Kreissparkasse Heilbronn empfangen. Es gilt die 3G-Regel. Zugleich werden wir die Veranstaltung per IBAN: DE12 6205 0000 0020 1735 84 Livestream übertragen. BIC: HEISDE66XXX WIR AKTIV 18 Ein Rückblick in Bildern Volksbank Kraichgau eG Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf die Begegnung mit Ihnen und 18 IBAN: DE86 6729 2200 0151 5485 04 Freunden, die Sie mitbringen. BIC: GENODE61WIE SERVICE 20 Seien Sie herzlich gegrüßt Evangelische Kreditgenossenschaft Veranstaltungen, Gebetsanliegen, Projekte IBAN: DE97 5206 0410 0005 010152 Ihr Br. Matthias Böker BIC: GENODEF1EK1 Leiter der Kommunität und des Lebenszentrums KONTEN FÖRDERSTIFTUNG SPENDEN 24 Volksbank Kraichgau eG IBAN: DE80 6729 2200 0011 5485 12 BIC: GENODE61WIE ZUSTIFTUNGEN Evangelische Kreditgenossenschaft VERANSTALTUNG IBAN: DE18 5206 0410 0005 0114 77 Unterwegs um zu bleiben. BIC: GENODEF1EK1 Kommunitätsfeier 2021 @TheologischesSeminarAdelshofen @Lebenszentrum Adelshofen @lzadelshofen 2 3
PERSÖNLICH Da werde ich wohl selbst fahren mussen Ich wunschte mir Blumen W enn Jesus Hand anlegt. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, steht Jesus neben mir und unterstützt mich ich musste doch noch so viel machen! Aber ich fuhr los. Auf der Fahrt stellte ich dann fest, wie gut es mir tat, einfach mal Ich habe mich oft nach einer harmoni- schen und friedvollen Zukunft gesehnt. Als ich dann vor vier Jahren die Zusage mer schlechter. „Wer bin ich? Warum bin ich und was bin ich? Wer ist Gott und wie- so liebt er mich?“ Diese Fragen passten tatkräftig. Oder er sitzt bei mir, um mir rauszukommen. Ich hatte im Auto Zeit, am TSA hatte, dachte ich: „Jetzt kann es nicht in mein Bild einer schönen Zukunft. etwas zu sagen. Dankbarerweise erlebe mit Jesus im Gespräch zu sein – was ich nur besser werden!“ – Zuhause war es Aber genau darin hat Gott seine Hand an- ich beides und das ermutigt mich, an ihm liebe! Und obendrein erinnerte er mich nämlich nicht immer leicht. Meine Mut- gelegt. Meine Vergangenheit hat mir nie festzuhalten, dranzubleiben, oder wieder noch daran, dass ich sowieso noch für ter ist alleinerziehend, hat drei Kinder, ich gezeigt, dass es ein „Ich“ gibt. Für mich umzukehren. Kürzlich erst, da war so ein einen Grillabend am nächsten Abend ein- bin die Älteste. Verantwortung hatte ich gab es meine Familie und mit ihr habe Tag. Es waren die ersten Tage im neuen kaufen musste, das konnte ich gleich auf schon früh zu tragen und das Verhältnis ich mich identifiziert. Aber ein „Ich“, das Semester, alles chaotisch, vielerlei, das dem Heimweg erledigen! Was hätte mir zu meiner Mutter war nicht besonders kannte ich nicht. Mich um andere küm- zu erledigen war. Für meine Auszubil- Besseres passieren können? So war sogar gut. Als ich dann in Adelshofen ankam, mern und für sie da sein, das kann ich, dende musste jemand noch unbedingt die Arbeit am kommenden Tag gut zu be- war da dann zunächst auch alles viel aber mich um mich selbst kümmern, fällt nach Heilbronn zu einem Amt fahren. Ich wältigen. Schön, wenn er Hand anlegt. schöner. Aber mir, mir selbst ging es im- mir superschwer, das wäre doch egois- konnte das aber vorher nicht klären und tisch! Aber ich musste erst an den Punkt es musste „heute“ passieren. Sämtliche kommen nicht weiter zu wissen, innerlich Sr. Hanna Wolf ist seit 1979 in der Kommunität und leitet den Fachbereich Hauswirtschaft Bemühungen, jemanden zu finden, schie- nen vergeblich. „Gut Hanna, du musst selbst fahren“, sagte ich mir schließlich. aufzugeben, um dann, nach und nach, Antworten auf all die Fragen zu finden, und so mein „Ich“, meine Persönlichkeit Das war knapp Das war ein sehr verwegener Gedanke, entwickeln zu können, eine Persönlich- keit, die für sich selbst sorgen kann. Ich wünschte mir Blumen und Gott schenkt V ergiss nicht, wieviel Gutes er dir getan hat. Diese Aufforderung ist mir wich- tig. Ich denke oft daran. Natürlich meis- mir eine ganze Wiese voll. tens, wenn mir etwas gelingt oder eben etwas Gutes passiert. Aber auch wenn ich Glück hatte. Neulich zum Beispiel Tamara „Tamy“ Lang glitt mir ein Hammer in vollem Schwung Studierende im 4. Jahr am TSA aus der Hand. Als ich den stechenden und zur Zeit im Praktikum in Schmerz am Schienbein spürte, war mir sofort klar, wo er gelandet ist. Allerdings Sachsen (Vogtland) Gonn dir was! hatte er mich nur gestreift und ich wusste: Das war knapp! Da hat nicht viel gefehlt und der Knochen wäre durch gewesen. Ich dankte Gott und schickte gleich ein V or etwa drei Monaten bot mir mein Bruder finanzielle Unterstützung an. Er meinte: „Gönn‘ dir was!“, und dachte Leichter gesagt als getan Lob zum Himmel. Gott hatte mir Gutes getan! Durch meine Angewohnheit, auf das Gute zu achten, merke ich, wie oft ich dabei an Dinge, die ich mir sonst nicht Gott danken kann. Mir wird bewusst, dass V genehmige, wie zum Beispiel einen Res- or wenigen Wochen ist das elfte Jahresteam, das ich geleitet habe, abgereist. ich viel öfter Bewahrung erlebe, als dass taurantbesuch. Wir haben als Kommuni- Br. Stefan Heidorn Ich bin noch da. Jedes Jahr lerne ich neue tolle junge Menschen kennen, be- eine Sache schief geht. Wenn es dann tät einen schlichten Lebensstil und ich seit 2013 in der Kommunität, gehört gleite sie, versuche, sie im Glauben herauszufordern und zu fördern. Wir lachen, doch mal schief geht, kann ich es bes- wollte deshalb das ‚Okay‘ von Gott dazu Sr. Stefanie Sperlbaum feiern und leiden gemeinsam. Nach einem Jahr gehen sie wieder. Aber ich bleibe zum Leitungsteam und ist unter ande- ser akzeptieren, weil mir viele Situatio- bekommen. Ich tat mich nicht leicht. Eini- gehört seit 1990 zur Kommunität hier. Das ist für mein Herz nicht immer einfach. Sich ständig neu einzulassen, sich nen vor Augen stehen, in denen ich das ge Wochen später hörten wir in der Kom- rem verantwortlich für das Jahresteam und arbeitet in der Flüchtlingshilfe zu investieren mit dem Wissen, dass es spätestens nach zwölf Monaten wieder zur Gegenteil erlebt habe. Dadurch, dass ich munität eine Bibelarbeit, mit dem Haupt- Trennung kommt. Gott für das Gute danke, weiß ich ihn in gedanken „Gönn‘ dir was…!“ Deutlicher Das kostet Kraft. Meinem Eindruck nach jedes Jahr ein bisschen mehr. Warum ma- Höhen und Tiefen an meiner Seite. Denn konnte Gott mir nicht seine Großzügig- nere Unruhe, weil Zeit verstrich. „Was ist che ich das? Ich möchte, dass die Jahresteamler hier ein Jahr erleben, in dem beides gehört zum Leben dazu. Wenn keit zeigen. Seine Großzügigkeit setzt denn mit dir los?“, fragte mich der Pastor. sie Jesus näher kennenlernen und ihre Beziehung zu ihm tiefer wird; dass sie ich einen Weg gefunden habe, die Tiefen auch in mir mehr Raum frei, um zu geben. So merkte ich, wie Pünktlichkeit einen Leben teilen mit allem, was dazu gehört; sich verletzlich machen, Fehler ma- auszuschalten, melde ich mich wieder bei Vor einigen Wochen zum Beispiel trafen zu hohen Stellenwert einnahm und den chen, sich versöhnen und miteinander einen Weg gehen. Ihnen – bis dahin segne Sie Gott! wir uns erstmalig wieder als Leitungskreis Raum zur spontanen Gemeinschaft ver- Dabei merke ich, wie ich immer wieder herausgefordert werde, die Jah- meiner Gemeinde in Sinsheim zur Sit- baute. Im Nachdenken darüber entschied resteamler nicht festzuhalten, sondern sie Gott „zurück“ zu geben, ihm zung im Gemeindehaus. Wie hatte ich die ich mich, Wartezeiten in Zukunft anders zu vertrauen, dass er sie führt und sich auch um mich sorgt; dass er mein persönliche Begegnung vermisst! Durch zu nutzen und in die Gemeinschaft zu in- Herz immer wieder bereit macht loszulassen und neue Menschen hinein- Bernhard Fiebich verschiedene Umstände kamen manche vestieren – und siehe: es klappt! Der Un- zulassen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Da kann ich kaum etwas ist Mitarbeiter und hauptsächlich erst später dazu und ich spürte meine in- mut ist vorbei. anderes tun als den Schmerz und die Trauer zuzulassen und Gott zu sagen, im Garten im Einsatz dass er mir alles sein soll. 4 5
THEMA U nser Leben ist dauernd mit Veränderungsprozessen konfrontiert. Man könnte positiv auch von „Ent- wicklung“ sprechen. Wir kommen als Baby zur Welt. Dann beginnt eine Reise des Wachstums, des Ler- nens und der Reifung. Das Leben entwickelt sich nur aufgrund von Veränderungsprozessen. Nicht nur im persönlichen (Glaubens-)Leben haben wir es mit dauernden Veränderungen zu tun, sie begegnen uns auch per- gestalten. Unsere Programme, Stile, Kultur, Gebäude und ähn- manent in der Gemeinde, in der Kirche und in christlichen Or- liches mehr sollten wir unbedingt immer wieder verändern und ganisationen. Dabei ist das kein periodischer Prozess, welcher auf die Bedürfnisse von Menschen anpassen. Zudem wollen nur ab und zu ansteht, Veränderung ist ein Dauerzustand. Und wir auch als örtliche Gemeinde von Jesus umgestaltet werden. wenn sich gerade mal nichts verändert, ist es nur eine kurze Pau- Unser Umgang miteinander soll von Liebe, Annahme und Ver- senphase! Auch wenn wir es nicht mögen: Wir sollten uns Verän- gebung geprägt sein. Hier haben wir durchaus noch Entwick- derungsprozessen nicht entziehen. Der Physiker Albert Einstein lungspotential. soll einmal gesagt haben: „Die reinste Form des Wahnsinns ist Als christliche Organisation oder lokale Gemeinde sind wir noch es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass nicht dort, wohin Gott uns führen möchte. Ein schönes Beispiel sich etwas ändert.“ dazu finden wir im Alten Testament in der Geschichte des Vol- kes Gottes in Ägypten: Es befand sich über Jahrhunderte in der Der Apostel Paulus forderte die Christen in Rom heraus (Römer Sklaverei. Das war jedoch nicht ihre Berufung. Gott schickte 12,2): „Werdet verändert durch die Erneuerung eures Sinnes Mose, damit dieser in seinem Auftrag das Volk Gottes an den (Denkens)“. Obwohl wir an einen unveränderlichen Gott (Jako- Ort führen sollte, wohin Gott es berufen hatte. Der Auszug aus bus 1,17) glauben, befinden wir uns im persönlichen Leben in Ägypten und die ganze Wüstenwanderung ist eine Geschichte andauernden Veränderungsprozessen hin zur Reife. Dazu for- mit extremen Veränderungen. Es ging über größere Umwege. dert uns Paulus in Hebräer 5,12 und 14 auf: Wir sollen „geübte Aber das Volk Gottes kam letztlich ins Heilige Land. Das war der Sinne“ bekommen, indem wir uns geistlich von der „Milch“ zur Zielort und der Zielzustand, an und in den Gott das Volk berufen „festen Speise“ entwickeln (1.Korinther 3,2). Wer zum Glauben hatte. an Jesus Christus findet, geht den Weg der Nachfolge und da- Anhand dieser Geschichte können wir sehen, welche Schritte zu mit auf einen persönlichen Reifungspfad. Gott ruft uns nicht in erfolgreichen Veränderungen nötig sind. Folgende Prinzipien die Nachfolge, damit wir dann geistliche Babys bleiben. Son- schauen wir uns ab und wenden sie auf die Veränderungen an, JEDE VERÄNDERUNG dern er beruft uns zu reifen „Vätern und Müttern“ im Glauben mit denen wir uns in unserer heutigen Zeit beschäftigen. (1.Johannes 2,14). Nachfolge Christi ist ein fortwährender Um- gestaltungsprozess. Es gibt laufend herausfordernde und nicht #1: Den Veränderungsgrund klären selten unangenehme Veränderungssituationen, welche Gott in Mose musste dem Volk Gottes klar machen, dass sie sich am fal- unserem Leben zulässt. Dabei lernen wir die Kontrolle loszulas- BRAUCHT IHR ZIEL schen Ort und im falschen Zustand befanden. Gott hatte sein sen, umzudenken, das Verhalten zu verändern und Gott immer Volk für etwas anderes als die Sklaverei in Ägypten bestimmt. mehr zu vertrauen. Das war der Grund, warum die Israeliten sich auf den Weg der Veränderung machen sollten. Bevor wir also etwas verändern Auch wenn Gott ewig ist und seine Botschaft über die Jahr- oder uns auf eine Veränderung einlassen, sollten wir klären, tausende dieselbe bleibt: Die lokale Gemeinde und christliche wozu es diese braucht. Denn Veränderung an sich macht keinen Wenn sich die Umstände ändern, wenn man meint, dem nicht ausweichen zu Organisationen sind Veränderungen unterworfen. Dabei wird Sinn. Sie muss auf ein Ziel hinführen. Deshalb sollten wir immer können, dann muss man für sich klären, wie man sich verhalten will. Soll man nicht das Evangelium als solches verändert, sondern die Art wieder Gott fragen, was sein Plan mit uns als Einzelperson und und Weise, wie es verkündet wird und wie wir Gemeinschaft als Gemeinde ist. Dadurch erkennen wir, warum es sinnvoll ist, Widerstand leisten oder sich darauf einlassen? Für viele Menschen ist das sehr in eine Phase der Veränderung zu gehen. unangenehm. Für Wilf Gasser auch. Im Grunde genommen wäre es ihm am liebsten, wenn der Verlauf des Lebens überschaubar bliebe. Sich dauernd mit #2: Sich ein Bild für die Zukunft geben lassen „Der Physiker Albert Einstein Mose erklärte dem Volk Israel, wohin die Reise gehen soll: ins Neuem und Unbekanntem zu beschäftigen, mag er nicht. Doch er kennt die soll einmal gesagt haben: Land Kanaan. Niemand vom Volk – auch Mose nicht – war je- Realität: Jeden Tag ereignen sich Dinge, die uns zum veränderten Denken Die reinste Form des Wahnsinns ist es, mals dort. Gott gab ihnen nur die Richtung und eine grobe Be- schreibung des Heiligen Landes als Zielorientierung. Bevor wir und Handeln herausfordern. Und er stellt sich ihr. alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig eine nächste Veränderung einleiten, sollten wir zumindest ein Foto: illiya-vjestica / unsplash zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ vages Bild von der Zukunft im Herzen haben. Wohin soll die Veränderung führen? Was ist ungefähr der Zielzustand? Dieser muss nicht im Detail bekannt sein. Aber die Richtung und ein grobes Bild des Zustandes, wohin wir uns verändern wollen, sollte vor dem Aufbruch schon vorhanden sein. 6 7
THEMA #3: Altes loslassen und aufbrechen dern die anstehenden Hindernisse anpacken, überwinden und brauchen wir eine Wanderkultur. Als Einzelpersonen und als Nach der Vorbereitungszeit, welche nicht einfach war, kam weitergehen. Gott gab Mose damals bei den ersten Hindernis- Organisationen sind wir Reisende. Wir bleiben unterwegs zu- beim Volk Israel der Tag des Aufbruchs. Das bedeutete, die nö- sen einen klaren Auftrag: „Was schreist du zu mir? Sag dem Volk, unserer von Gott bestimmten Zukunft. tigsten Habseligkeiten einzupacken, die Zelte abzubrechen und dass sie weiterziehen“ (2.Mose 14,15). sich auf den Weg zu machen. Bei jeder Veränderung braucht es #7: Widerstände überwinden eine Vorbereitungszeit. Aber irgendwann kommt der Punkt, an #5: Die Reise einteilen Beim Volk Israel ging es nicht immer geradeaus vorwärts. Es dem wir aufbrechen müssen. Sonst kommen wir nicht ans Ziel. Es war unmöglich, mit dem großen Volk direkt mit einer ein- gab Widerstände innerhalb des Volkes und von außerhalb Das kann durchaus schmerzhaft sein, da wir bekannte, gewohn- zigen langen Wanderung ins Heilige Land zu gelangen. Die durch fremde Völker. Hätten die Israeliten die Widerstände te und liebgewonnene Zustände hinter uns lassen müssen. Es Wüstenwanderung musste in schaffbare Etappen eingeteilt nicht überwinden können, wären sie nicht angekommen. Wenn gibt Menschen, die brechen nicht auf, da sie nach dem Motto werden. Ein Stück vorwärts gehen, dann einige Wochen ausru- wir in Veränderungszeiten unterwegs sind, ist es normal, dass leben: „Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte Glück“. hen, bevor der nächste Abschnitt in Angriff genommen werden es von innen wie von außen Widerstände gibt. Wir müssen uns konnte. Wenn eine größere Veränderung ansteht, soll und kann diesen stellen und einen Weg finden, wie wir sie überwinden diese nicht in einem Zug bewältigt werden. Sie muss etappiert können. Obwohl es manchmal große Probleme sind und sie oft (wunderbare Schweizer Sprache, Anmerkung der Redaktion) unüberwindbar scheinen: Es gibt eine gute Nachricht. Wenn wir „Bevor wir also etwas verändern oder uns auf eine werden. Je nach Umfang eines Veränderungsprojekts – sei es uns den Widerständen stellen und die Probleme überwinden, bezüglich eines Gebäudes oder der Kultur einer Gemeinde – können wir dadurch geistlich reifen! Veränderung einlassen, sollten wir klären, wozu es kann dies mehrere Etappen über mehrere Jahre erfordern. Dazu diese braucht. Denn Veränderung an sich macht braucht es Menschen, die durch die einzelnen Etappen führen, ohne dass sie das langfristige Ziel aus den Augen verlieren. Als Christ möchte ich in einen reifen Zustand wachsen. Das geht nicht ohne Veränderungsprozesse. Auch als Gemeinde sind wir keinen Sinn. Sie muss auf ein Ziel hinführen.“ #6: Wanderkultur etablieren noch nicht in dem Zustand, den Gott uns zugedacht hat. Wir ha- ben eine Reise vor uns. Deshalb lassen wir uns immer wieder auf Nach jeder Etappe kam eine Zeit, in der die Israeliten am sel- Veränderungsprozesse ein und versuchen, die sieben genann- ben Ort blieben. Die Zelte wurden aufgebaut und man richtete ten Prinzipien anzuwenden. Dabei rufe ich mir immer wieder in Wilf Gasser führt seit vielen Jahren als Pastor die Mosaik- Kirche (Chrischona-Verband; www.mosaik-kirche.ch) in #4: Die ersten Hürden überwinden sich ein. Aber da es irgendwann wieder weiterging, konnten Erinnerung, dass ich nicht allein auf dem Reifungsweg bin. Gott Neftenbach (CH). Seit über 20 Jahren berät er neben- Vermutlich waren die Israeliten am Tag des Aufbruchs eupho- sie sich nicht definitiv einrichten. Sie mussten beweglich blei- stellt uns Schwestern und Brüder zur Seite. Zudem hat er ver- beruflich Einzelpersonen und Organisationen in ihren ben. Auf der persönlichen Reise der Veränderung und auch in sprochen, dass er uns führen will. Deshalb: Lasst uns trotz allen Entwicklungen (www.gasser-beratung.ch) und leitet risch: Endlich geht’s los Richtung Freiheit! Aber schon bald ka- seit 2010 das Institut für Führung und Gemeinde-Ent- men die ersten Hindernisse, die sie verzweifeln ließen und zur Gemeinschaften sollten wir flexibel und beweglich bleiben. möglichen Schwierigkeiten im Vertrauen auf unseren großen wicklung („ifge“; www.ifge.academy), in welchem er die Vorstellung und zum Wunsch führte, dass man besser in Ägyp- Jedes Gebäude, das wir heute bauen, wird irgendwann wieder Gott fröhlich in Veränderungsprozessen unterwegs bleiben. Kompetenzerweiterung von Gemeinden und Kirchen abgerissen. Jedes Programm, das wir heute aktivieren, wird ir- fördert. ten geblieben wäre, oder wieder umkehren sollte. Die meis- ten Veränderungen beginnen mit Mut, Zuversicht und einem gendwann beendet oder zumindest weiterentwickelt. Deshalb Schuss Euphorie. Aber normalerweise dauert es nicht lange, bis es Probleme und scheinbar unüberwindbare Hindernisse gibt. Dann sollten wir nicht in den alten Zustand zurück gehen, son- „Als Christ möchte ich in einen reifen Zustand wachsen. Das geht nicht ohne Veränderungsprozesse. Dabei rufe ich mir immer wieder in Erinnerung, dass ich nicht allein auf dem Reifungsweg bin. Gott stellt uns Schwestern und Brüder zur Seite.“ Foto: pixelfusion3d / iStockphoto 8 9
THEMA WER SICH UM DIE Was ist denn Seelsorge konkret, wie kann man das beschreiben? SEELE SORGT VEESER: In der Seelsorge stehen Christen einander ganzheitlich bei, bieten das Gebet um Heilung an und trösten die Trauern- den. Seelsorge vermag auch ermahnend einzuladen, die Le- bensordnungen Gottes neu zu entdecken und das eigene Leben Ausrichtung auf Gott, um seine Perspektive zu gewinnen und an ihnen auszurichten. Seelsorge ist verschwiegen und hilft in von ihm her Zuspruch und Einladung zur Neuorientierung aus- der Beichte Schuld und Sünde vor dem himmlischen Vater zu sprechen zu können. bereinigen und die Seele zu entlasten. Ganzheitliche Seelsorge bezieht das Heil in Jesus ebenso mit ein, wie auch weisheitliche Und hier gibt es jetzt ein erweitertes Angebot. Strategien, die schon Paulus beschreibt und zu denen in ähn- Wie schaut das aus? licher Weise psychologische Hilfen anleiten. Seelsorge schafft Raum, in dem ein Mensch ohne Angst alles ansprechen kann. VEESER: Ja, wir möchten die Zusammenarbeit weiter intensivie- Der Mensch erlebt, wie wohltuend es ist, wenn eine Seelsorge- ren und dabei die Verbindung zu Ehemaligen und Freunden des rin oder ein Seelsorger konzentriert zuhört, keine Rat-„Schläge“ TSA und LZA stärken. Wir bieten ihnen an, in ihren Gemeinden erteilt sondern beisteht, um gute und gangbare Wege herauszu- das Grundlagenseminar „Begleitende Seelsorge“ für Mitarbei- finden. In der Seelsorge darf man erleben, wie Gottes Geist neue tende und Interessierte durchzuführen, denn wir sind über- Denk- und Verhaltensweisen anregt (vgl. Römer 12,2) und der zeugt, dass seelsorgerliche Kompetenz eine entscheidende Hilfe Mensch in seiner Krise plausible, neue Wege findet. für einen gesunden Gemeindeaufbau darstellt. Manche „Aha“- Erlebnisse helfen zudem jedem Einzelnen, eigenes und fremdes Dann ist es also eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe, wirk- Verhalten besser einordnen zu können. Kommenden Frühsom- same Seelsorge anzubieten … mer bieten wir hier im LZA das Grundlagenseminar an, um Ge- Unzählige Menschen haben schon in Seel- meinden in der Region zu stärken. BAUMANN: In der Seelsorge hilft es, wenn man ganz „Ohr“ bei sorgegesprächen den Ausweg aus ihrer oft Gott und ganz aufmerksam beim Gegenüber ist. Dazu brauchen Das klingt gut! Und was ratet ihr Menschen, die Rat brau- verfahrenen und verzweifelten Lage gefun- Seelsorger einerseits eine gute Verankerung im lebendigen Glau- chen, aber niemanden in ihrer Nähe haben? den. Sie erlebten, wie Gott durch begabte ben an Gott und in der Bibel, und andererseits sollten sie über eine qualifizierte Menschenkenntnis verfügen. Es ist unheimlich BAUMANN: Das wichtigste ist, dass sich alle Menschen in wel- und qualifizierte Beraterinnen und Berater hilfreich zu wissen, welchen Regelmäßigkeiten das menschliche cher Lage auch immer, im Gebet an Jesus wenden können. Hier Hand anlegte, wie er half, Gedanken zu sor- Verhalten folgt und wie man ohne gesetzlichen Druck zu einem kann auch die Klage eine wichtige Rolle spielen. befreiten und fröhlichen Glauben einladen kann. VEESER: Und im Blick auf Seelsorge gibt es vielfältige Angebote. tieren und Entscheidungen zu treffen. Jetzt Unter www.derberatungsfuehrer.de kann man sich in seiner Ge- intensivieren wir eine langjährige Kooperation Sagt mal, wenn doch Jesus den Menschen hilft, braucht es Die Kooperation zwischen BI, TSA und LZA gibt es ja schon gend nach jemandem umschauen und natürlich ist es ja auch dann wirklich auch ausgebildete Seelsorger? seit einigen Jahren. Wie kam es eigentlich dazu? möglich, Online-Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Hier finden zwischen der Bildungsinitiative (BI), vertreten sich Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei der Bil- durch ihren fachlichen Leiter Pfarrer Wilfried VEESER: Ja, Jesus hilft seinen Nachfolgern auf vielfältige Weise, VEESER: Bei einem APS-Kongress in Würzburg kamen Joachim dungsinitiative und im LZA. zum Beispiel durch Wunder. Über Nacht kann er Krebs heilen Klein und ich ins Gespräch. Das TSA wollte Seelsorge im Rahmen Veeser, dem Theologischen Seminar (TSA) und oder von Kreuzschmerzen befreien. Genauso kann er die vielen der Ausbildung vertieft zur Sprache bringen und ich war als Lei- dem Lebenszentrum (LZA), vertreten durch Nervenverbindungen in unserem Gehirn neu vernetzen und ter der Bildungsinitiative gerne für eine solche Kooperation zu die Dozentin Monika Baumann. Profitieren sollen davon hauptsächlich Gemeinden vor von psychischen Erkrankungen befreien. Und er hilft uns direkt durch seine Schöpfung. In Hebräer 1,2 ist zu lesen, dass der himmlische Vater durch Jesus die sicht- haben. Wichtig war, dass die Bildungsinitiative Lehrinhalte, die bereits im Unterricht vorkamen, anerkennt und wir zusätzliche Inhalte zur Verfügung stellen, die den Studierenden nach Ab- Info Ort. Das Gespräch führte Detlef Eigenbrodt. bare und die unsichtbare Welt geschaffen hat. Das heißt, dass schluss ihres Studiums das Zertifikat „Begleitende Seelsorge“ er- Zum Kennenlernen des Angebots bieten wir folgende man bei genauer Beobachtung des menschlichen Verhaltens möglichen, mit dem sie auch in eine Lebensberaterausbildung Veranstaltungen an: auf Gesetzmäßigkeiten stößt. Diese finden wir unter anderem einsteigen können. War zunächst Birgit Currlin verantwortlich, in weisheitlichen und prophetischen Texten (vgl. Jesaja 28,23- übernahm jetzt Monika Baumann den Stab. Die Macht der Gedanken 29) wie auch im Neuen Testament: Jesus ist der Weisheitslehrer, Fachvortrag von Wilfried Veeser von dem wir lernen sollen (vgl. Matthäus 11,28-30). Die Spuren Für dich, Monika, bedeutet das seit diesem Semester auch Monika Baumann ist Dozentin am TSA, unter anderem für am 08. April 2022 um 20:00 Uhr im LZA Seelsorge, und organisiert die Praktika der Studierenden. Gottes in der Schöpfung werden auch in der wissenschaftlichen eine neue Aufgabe … Sie ist Beraterin und Supervisorin (EASC) und gerne in Psychologie erforscht und wir können deren Erkenntnisse als Wie tickt der Mensch? Gemeinden unterwegs. Christen dankbar nutzen. BAUMANN: Richtig. Seit September unterrichte ich den Seel- Grundlagenseminar „Begleitende Seelsorge“ BAUMANN: Und noch ein dritter Gedanke: Auch als Christen sorge-Grundkurs und ab dem kommenden Jahr dann auch den in drei Einheiten Wilfried Veeser ist Pfarrer, Trainer, Coach, fachlicher Leiter müssen wir immer wieder mit Situationen klarkommen, die wir Aufbaukurs. Ich freue mich, gemeinsam mit den Studierenden am 13.-14. Mai, 24.-25. Juni und 22.-23. Juli 2022 der Bildungsinitiative für Seelsorge und Lebensberatung nicht verändern können, beispielsweise, wenn man einen lieben Jesus über die Schulter zu schauen, wie er Menschen helfend und Dozent in verschiedenen Ausbildungseinrichtungen. jeweils freitags von 14:00 - 21:00 Uhr Menschen verliert oder nach einem Unfall mit einer Behinde- begegnet und was wir davon lernen können. Seelsorgerliches und samstags von 09:00 - 17:00 Uhr im LZA. rung klarkommen muss. Jesus steht uns bei, diese Trauer- und Grundwissen empfinde ich als Chance, achtsam für sich und Nähere Infos unter www.lza.de Veränderungsprozesse zu bewältigen und einen Weg der An- andere zu werden und zu lernen, wie einfühlsames Hören und passung an die neue Situation zu finden. Verstehen wirklich etwas verändert. Dabei braucht es die innere 10 11
KOMMUNITÄT WIR HABEN UNS Unterwegs, um zu verändern IMMER BEWEGT Grundsätzlich dient die Rechtsform der Stiftung dazu, den Kernauftrag des Wer- kes auf lange Sicht hin zu sichern. So blei- ben wir als spendenfinanziertes Werk von Gottes Versorgung in derselben Abhän- 59 Jahre. So lange gibt es die Kommunität Adelshofen jetzt schon und Dann ging es an den Entwurf der neuen gigkeit wie bisher. Bei unserer Stiftungs- Nun ist die Satzung abschließend zu be- Stiftungssatzung. Wir nahmen uns ge- gründung handelt es sich um eine soge- arbeiten und bei der Stiftungsaufsicht zur man kann ihr wirklich nicht nachsagen, in ausgetretenen Pfaden zu nügend Zeit, die einzelnen Rahmenwerte nannte „Stiftung unter Lebenden“. Das Genehmigung einzureichen. Die eigentli- laufen. Zwar hat vieles Bestand und seinen Platz im Leben behalten. Und miteinander zu beraten. So brauchte die bedeutet, dass der Gründungsstifter, also che Gründung der Stiftung wird sich noch prozesshafte Entwicklung zwar viel Zeit, die Kommunität, auch in Zukunft nach bis Mitte des nächsten Jahres hinziehen. doch ist die stete Orientierung an der Gesellschaft und das entschlossene aber zugleich konnten Überzeugungen Kräften und Möglichkeiten zum Beispiel Dann gibt es verschiedene Schritte, um sich um die Notwendigkeiten des Lebens Kümmern ein immer ange- und Einsichten reifen. im Vorstand und im Aufsichtsrat sowie den Übergang von einer Rechtsform in wandtes Prinzip gewesen. Und ist es auch heute noch, wie Br. Matthias in allen Aufgabenbereichen des Werkes die andere zu gestalten. Das wird gewiss Böker mit Blick nach vorn beschreibt. Unterwegs, mitarbeitet. Die Stiftungsleitung kann durch kommunitäre und nichtkommuni- noch viele Veränderungen mit sich brin- gen. Wir planen, mit der Kommunitäts- um da zu bleiben täre Personen wahrgenommen werden. feier am 20. November 2022 im Rahmen Nach der Fertigstellung des Entwurfs der Die Kommunität selbst bleibt weiterhin des 60-jährigen Kommunitätsjubiläums Stiftungssatzung nahmen wir uns erneut als Verein organisiert. den Übergang abzuschließen. Zeit, eine weitere Rechtsform als alter- A ls Gott die Kommunität 1962 stif- Unterwegs, den dynamischen Prozess der zurücklie- native Lösung zu prüfen. Wieder folgte eine intensive Beratungszeit, bis eine Al- tete, war das der Anstoß einer um neue Ziele zu markieren genden Jahre. Als mögliche neue juristi- ternativlösung erarbeitet war. Dann war „Wir waren und sind unterwegs. Das heißt in diesem Fall Kettenreaktion von immer neuen sche Rechtsform stand uns eine Stiftung es soweit, dass wir die beiden möglichen in Veränderungsprozessen, um anschlussfähig für die Bedürfnisse Gestaltungsformen und Erweiterungen In vielen Bereichen des Lebenszentrums vor Augen. Deshalb besuchten wir ver- Rechtsformen in ihrer Bedeutung für das unseres Grundauftrags. Aus der Gründer- verfolgen wir seit Jahren Veränderungs- schiedene Werke und Kommunitäten in und Gegebenheiten unserer Zeit zu sein und um zu bleiben, Werk und die Kommunität mit einem generation wuchs die Kommunität, aus prozesse, die speziell die Strukturen be- Deutschland und der Schweiz, die sich Wirtschaftsprüfer und einem Rechtsan- wozu Gott uns berufen hat: ein Missionswerk mit den Schwerpunkten der Bibelschulgründung mit vielen evan- treffen. In diesem Zusammenhang be- bereits als Stiftung organisiert haben. Die walt prüfen konnten. Viele Detailfragen der Verkündigung, der Ausbildung und der Seelsorge zu sein.“ gelistischen Diensten entwickelte sich wegte uns die Frage, wie das Zentrum bei Auswertung der hier gesammelten Ein- wurden intensiv besprochen. Dann lagen das Theologische Seminar im Rahmen einer kleiner werdenden Kommunität als drücke und Erfahrungen mündeten in die alle Fakten auf dem Tisch. Und in unseren des Lebenszentrums. Als Menschen den Träger zukünftig geleitet werden kann. Entscheidung, das Stiftungsmodell inten- Sommerklausurtagen im August 2021 Wunsch äußerten, in der Lebensgemein- Wir durchdachten viele Möglichkeiten siv zu prüfen. stand für uns als Kommunität in der Mit- schaft eine begrenzte Zeit mitzuleben und kamen zu dem Entschluss, dass das gliederversammlung die zukünftige juris- und zu arbeiten, entstand die Lebens- schule, die später zum Jahresteam mit Lebenszentrum auf jeden Fall entspre- chend seines geistlichen Auftrags weiter- Unterwegs, tische Rechtsform des Lebenszentrums um einen Rahmen zu schaffen zur Entscheidung an. In großer Einmü- einem Jüngerschaftsprogramm wurde. geführt werden soll. Dafür musste nun tigkeit sprachen sich alle Kommunitäts- Viele Jahre war ein „Haushaltsjahr“ als eine juristische Form gefunden werden, So bildeten wir ein Strukturentwicklungs- mitglieder einstimmig für die Gründung „Haustochter“ eine attraktive Einsatz- die nicht nur den Grundauftrag weiter- team. Die Prozesssteuerung in den Bera- einer Stiftung aus. Dieser eindeutige Ent- form für junge Frauen nach dem Schul- verfolgt, sondern die der Kommunität tungen übernahm ein Freund des Werkes schluss war bewegend und stärkend für abschluss. Als sich das änderte, boten wir auch die Möglichkeit bietet, sich weiter- – er hat den entsprechenden beruflichen uns als Gemeinschaft, im Vertrauen auf die Lehre zur Hauswirtschafterin an. Als hin nach ihren Möglichkeiten und Kräften Hintergrund dafür. Um die neue passende Gottes Führung und Segen, jetzt auch unser mit Blumenrabatten und Sitzgrup- gemeinsam mit den freien Mitarbeitern Rechtsform für das Werk zu finden, stell- entschlossen den Weg der Umsetzung pen gestaltetes Gelände seine ursprüng- einzubringen. ten wir die wesentlichen Themenberei- anzugehen. liche Bedeutung verlor, weil wir nicht che und Fragen zusammen, für die wir mehr so beengt wohnten, wandelten wir diesen Park um in einen Erlebnisgarten Unterwegs, uns eine gute Klärung wünschten. Dazu um die Zukunft zu gestalten gehörten die Kernanforderungen, die die mit Beachvolleyballfeld, Kletterwand, Rechtsform erfüllen und ermöglichen soll- Gartenkirchen, Spielwiese, Niederseil- Während dieses Prozesses der Organisa- te. Auch die wesentlichen Grundwerte garten und Grillplatz, so dass wir ganz tionsentwicklung nahmen wir Beratungs- des gemeinsamen Lebens wurden in ih- neue Angebote machen konnten. Auch hilfe in Anspruch – besonders durch den rer zentralen Bedeutung herausgestellt. die theologische Ausbildung wurde kon- Organisationsentwickler Wilf Gasser (CH), Zudem benannten wir die strukturellen Br. Matthias Böker ist seit 1988 in der tinuierlich weiterentwickelt bis zu einem der auch den Leitartikel in diesem Journal Probleme, die sich in der jetzigen Rechts- Kommunität und seit 2013 sowohl deren Leiter als auch der des gesamten zusätzlichen akademischen Aufbaustu- geschrieben hat. In der Entwicklungspha- form gezeigt hatten. So konnten wir kons- Foto: baona / iStockphoto Lebenszentrums. Er schätzt Gebet, Seel- dium, um einen Mastertitel zu erlangen. se war die Kommunikation sowohl zur truktiv neue Grundsätze formulieren, die sorge, Verkündigung und Mission, zieht Diese Aufzählung ließe sich noch um Vie- Gesamtkommunität als auch zu den Mit- wir mit der zukünftigen Rechtsform um- sich immer wieder in die Stille zurück und kann sich für schnelle Autos begeis- les erweitern. arbeitenden und einem Kreis von Freun- setzen wollten. Unsere Zielvorstellungen tern. Sein Leibgericht: alle Variationen den wichtig. Einige Schlaglichter markieren wurden immer deutlicher. von Käsegerichten. 12 13
THEOLOGISCHES SEMINAR „Die Jünger sollten sein verlängerter Arm sein. Sie sollten seine Füße werden, Dass eine Ausbildung nicht nur deshalb schon gut ist, weil sie Dieser Lehrer Jesus weckt in uns die Lei- mit denen er zu den Menschen denschaft, in seine Fußstapfen zu treten auf lange Traditionen und Erfahrungen zurückschaut, leuchtet und die jungen Christinnen und Christen gehen kann. Sie sollten seine ein. Das, was gelehrt wird, muss sich immer wieder neu am am Theologischen Seminar Adelshofen liebenden Arme sein, die er genauso, in eben dieser Weise auszubil- ausstreckt, um Menschen Bedarf der Menschen und der Zeit ausrichten. Dass solch ein zu trösten.“ den. Das hat in Adelshofen eine lange Prozess nicht nur schön, sondern auch gefährlich sein kann, Tradition. So wie Jesus die persönliche weiß Dr. Alexander Stavnichuk. Er hält es für wesentlich und Beziehung zu seinen Jüngern sozusagen Meisters, nein, sie agieren wie selbststän- als das Hauptfach seines „Lehrplans“ be- jungen Menschen werden geformt. Sie unabdingbar, sich im Prozess des ständigen Anpassens am dige Eigentümer der Lehre Christi. Sie trachtete, legen wir sehr viel Wert auf das lernen sich selbst besser kennen und mit können die Sache ihres Herrn vielfäl- ihren Grenzen umzugehen. Sie lernen, Vorbild Jesu zu orientieren. persönliche Leben, das unsere Studieren- tig und souverän anwenden, entfalten, den mit Jesus führen. Ihn zu kennen und sich über die eigenen Stärken zu freuen weiterschenken oder neu ausdrücken. und an persönlichen Schwächen zu ar- WAS MENSCHEN zu lieben, die Beziehung zu ihm im Alltag Sie haben es verstanden, die Lehre ihres zu leben, ein brennendes Herz für ihn zu beiten. Sie lernen Mut zu Neuem zu ent- Meisters jeweils aktuell und zielgerich- haben – das sind wesentliche Kompeten- fachen und gleichzeitig Wesentliches zu tet dem Anspruch der Wirklichkeit ent- zen, die wir auf vielfältige Weise am TSA bewahren. WIRKLICH BRAUCHEN gegenzustellen, sie praktisch anzuwen- vermitteln wollen. den. Sie waren Virtuosen, wenn es darum In der Weise Jesu auszubilden bedeutet ging, die passenden Werkzeuge für Mis- DARAUF LEGEN WIR WERT für uns Dozenten, unseren Studierenden sion und Gemeindebau zu finden, und In der Weise Jesu auszubilden bedeutet heute die Qualitäten, Fähigkeiten und zwar in breiter Flexibilität und erstaun- auch, einen Rahmen zu schaffen, in dem Kompetenzen zu vermitteln, nach denen licher Kreativität. Man spürte ihnen ab, die Gemeinden und Missionswerke mor- E junge Menschen ihre Leidenschaft für die ine interessante Beobachtung: Die Anhänger der Lehre Christi genannt. Die dass sie selbst von der Sache ihres Herrn gen fragen. Das ist eine wunderschöne Sache Christi persönlich entdecken kön- Schreiber der neutestamentlichen Bezeichnung „Christen“ war also offen- inspiriert waren – fast so wie Erfinder, die und positive Herausforderung. Wir sind nen. Wir wünschen uns, dass unsere Stu- Briefe, die Jünger Christi, die von bar die Reaktion der heidnischen Welt etwas unermüdlich und mit viel Elan wei- ständig bemüht über unseren eigenen dierenden ganzheitlich erleben, dass ihre Jesus live unterwiesen wurden, berufen auf das sichtbare Leben und Handeln der terentwickelt haben. Tellerrand hinauszuschauen und die ak- Herzen wie die der Jünger von Emmaus sich kaum direkt auf ihre Lehrstunden Jünger Jesu. Auf der anderen Seite zeigen die Apostel, tuellen Entwicklungen in der Welt und in brennen. Nichts kann junge Menschen mit Jesus. Weder zitieren sie seine Aus- wie gut ihr Lehrer sie ausgebildet und der Kirche zu verfolgen. Dafür investieren besser für eine erfolgreiche Ausbildung Besuchen Sie uns auf Facebook unter: sagen noch argumentieren sie mit dem SIE HABEN ES VERSTANDEN trainiert hat. Man sieht in Taten und Glau- motivieren als ihre eigenen Triebfedern wir viel Zeit. Wir fragen uns regelmäßig, Theologisches Seminar Adelshofen Hinweis „So hat Jesus es uns damals ge- Man kann sicher vieles zu dieser Beobach- ben der Apostel die pädagogische Hand welche Qualifikationen und Fertigkeiten der Leidenschaft für die Sache Gottes. Dr. Alexander Stavnichuk ist Rektor am TSA, sagt!“. Auch die Begebenheiten der Apos- tung sagen, aber ein Gedanke ist mir be- ihres Meisters. Die Jünger Christi sind die Gemeinde Christi weltweit braucht, Theologe aus Leidenschaft, Weltentdecker, schätzt telgeschichte zeigen mit wenigen Aus- sonders wichtig. Die Apostel zeigen ihre tatsächlich seine Nachfolger geworden. um wahrgenommen zu werden und In der Weise Jesu auszubilden bedeutet, kreatives Denken und liebt Urlaub am Meer. nahmen, dass die Apostel kaum auf ihre Reife und ihre persönliche Identifikation Sie verkörpern schließlich, was Jesus mit kraftvoll zu wirken. Er ist mit Olga verheiratet, Vater einer erwachsenen unsere Studierenden von Anfang an auf unmittelbaren Begegnungen mit Jesus mit dem, was sie von ihrem Meister ge- viel Mühe und Weitsicht in sie investiert Tochter und wird regelmäßig von Bailey, seinem ihre zukünftigen Aufgaben in Kirche und Yorkshire Terrier, ins Büro begleitet. hingewiesen haben. Dennoch wurden lernt haben. Was Jesus ihnen vermitteln hatte, als sie noch eine bunte Schar von In der Weise Jesu auszubilden, bedeutet Mission auszurichten. Wie Jesus mit sei- sie von ihrer Umgebung Christen, also wollte, hat in ihnen buchstäblich Gestalt unreifen und schrägen Anfängern waren. schließlich auch, die jungen Christin- nen Jüngern in die reale und vielschich- angenommen. Sie haben die Sache Jesu nen und Christen in die Mündigkeit des tige Lebenswirklichkeit tauchte, so ist es so tief verinnerlicht, dass sie zum eigenen EINE UNGLAUBLICHE WEITE für uns ein großes Anliegen, dass unsere Christseins zu führen. Es ist in der Tat eine Anliegen geworden ist. Nicht wie Tage- Jesus hat vom Ziel seines Vorhabens her Kunst, unseren jungen Menschen Raum Studierenden schon während ihrer Aus- löhner vertreten sie die Botschaft ihres gedacht und die Jünger im Blick auf ihre zur Eigenständigkeit und zum freien Han- bildungszeit wirklichkeitsnah leben ler- Zukunft gelehrt und trainiert. Menschlich nen. Wir ermutigen sie, ihre neuen Ideen, deln zu gewähren. Irgendwann werden gesprochen war er ein Mann mit gro- Visionen und Projekte im Hier und Jetzt sie dort stehen und wirken, wo der Apos- ßer Vision. Er blickte in seinem irdischen auszuprobieren und sich in konkreten tel Petrus einst stand: im öffentlichen Be- Wandeln weit über das hinaus, was ihm Gemeindeprojekten zu engagieren. Da- kenntnis seiner persönlichen guten Hoff- direkt vor Augen stand. In Demut und Be- bei stehen nicht nur die Projekte im Vor- nung (1. Petrus 3,15). Da kommt es dann scheidenheit lehrte und lebte Jesus eine dergrund, sondern die Charaktere der nicht darauf an, die Aussagen der Lehrer unglaubliche Weite des Reiches Gottes. zu zitieren, sondern die Sache Gottes als Seine Lehrmethoden waren ziel- und zu- eigenes Anliegen leidenschaftlich und kunftsorientiert. Er bereitete seine Jünger authentisch zu leben. auf die Konfrontation mit einer Wirklich- „Nichts kann keit vor, in der er leibhaftig nicht mehr All diese Merkmale kennzeichnen die Je- junge Menschen besser für gegenwärtig sein würde. Auch auf das, sus-ähnliche Ausbildung im TSA, die zeit- eine erfolgreiche was die Jünger noch gar nicht kennen los ist und für alle Christen gilt. Dabei dür- konnten – auf das Leben in Erfüllung mit Ausbildung motivieren fen die einzelnen Punkte jedoch nicht zu dem Heiligen Geist. Die Jünger sollten als ihre eigenen Triebfedern toten Prinzipien verkommen. Wir ringen sein verlängerter Arm sein. Sie sollten der Leidenschaft deshalb um Lebendigkeit und Aktualität seine Füße werden, mit denen er zu den für die Sache Gottes.“ unserer Ausbildungsformate, inspiriert Menschen gehen kann. Sie sollten seine von dem, wie Jesus Christus es initiiert liebenden Arme sein, die er ausstreckt, hat. Denn: wo Dinge nach seinem Vorbild um Menschen zu trösten. gelebt werden, ist er selbst gegenwärtig. 14 15
JAHRESTEAM MITARBEITER DREI GEGEN ZEHN WIR BEI DIR Fangen wir mit dem Positiven an: Im schönen Dorf an der Hüle Herzlich willkommen unseren drei Neuen im Jah- resteam. Schön, dass ihr da seid! Und ja. Drei, rich- Seit jeher gehört es zur DNA des Hauses, dass wir unterwegs sind, um tig. Nur drei. So großartig und fleißig sie auch sind, unseren Freunden vor Ort bei ihren missionarischen Aufgaben nach die Arbeit der „letzten Zehn“ werden sie allein nicht Möglichkeit und Kraft unter die Arme zu greifen. Angebote wie diese MEIN NAME IST SASCHA schultern können. Weshalb wir hier nicht nur das Mein Ziel für dieses Jahr ist es, Gott besser kennen und verste- fassen wir heute unter der Überschrift „wir bei dir“ zusammen. neue Team vorstellen, sondern auch von Br. Stefan hen zu lernen. Das will ich sowohl „theoretisch“ tun als auch Siggi Waldmann koordiniert diesen Arbeitsbereich und nimmt uns mit hören, welche Bedeutung der deutlich kleinere ganz praktisch in meinem Arbeitsbereich Garten. Diese Arbeit nach Zainingen. ist übrigens genau das Gegenteil von dem, was ich sonst gern Jahrgang für uns insgesamt hat. so mache: Videospielen! Wie ich ins LZA gekommen bin? Ganz einfach: Mein Vater hat am TSA studiert und somit habe ich vier „Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr gen sie auch in Bezug auf den Glauben Jahre meiner Kindheit hier verbracht. „Genauso ist mein Wort: zur Gemeindebegleitung und Evangeli- haben. Dabei ist es toll zu sehen, wie zum Sascha Step (19) aus Ostfildern Kemnat sation zu uns kommt!“ Ungefähr so lässt einen Mitarbeiter aus Kirchengemeinde Es bleibt nicht ohne Wirkung, sich ein Telefongespräch zusammenfas- und CVJM, aber auch interessierte Ge- sondern erreicht, was ich will, sen, das Frieder Usenbenz, CVJM-Vorsit- meindemitglieder sich engagiert auf die und führt das aus, was ich ihm zender und Kirchengemeinderat in Zai- Themen einlassen und in interaktiven aufgetragen habe.“ ningen, im Herbst 2020 mit mir führte. Arbeitsphasen wichtige Erkenntnisse Jesaja 55, 11 Kurz vorher hatten wir in unserem JOURNAL teilen. Da gab es schon verschiedene die Möglichkeit für Gemeinden vorge- spannende Ergebnisse – gerade, wenn stellt, sich über zwei Jahre hinweg von die Frage präsent ist, wie in diesem Kon- einem Team des LZA in Fragen des evan- text Menschen Jesus begegnen können. gelistischen Gemeindeaufbaus begleiten So hatten wir bereits verschiedene „Aha- zu lassen – inklusive einer in den Prozess Momente“. integrierten Evangelisation. Im Fall Zainin- HI, ICH BIN CINDY gen wird diese Anfang 2023 durchge- Weitere Abende sowie ein gemeinsames Als ich auf der Suche nach einer FSJ-Stelle, in der ich persönlich führt. Wochenende im „schönen Dorf an der gefördert und charakterlich geprägt werde, das LZA kennen- UND HIER IST HANNA Hüle“ – so nennen Zaininger selbst ihren lernte, war mir klar, dass dies der richtige Ort für mich ist. Denn Ich bin vor kurzem aus meinem Praktikum in Schweden zurück- Nach verschiedenen Gesprächen gab es Ort – werden folgen. Wir sind gespannt, hier kann ich mein Glaubensleben neu ausrichten, Freundschaf- gekehrt – das war ´ne klasse Sache! Die 18 Jahre davor habe ich Klarheit. Im Juni 2021 begann dann der wie Jesus in Schulungen, Gebetsgrup- ten fürs Leben knüpfen und praktische Erfahrungen im Arbeits- in Mundelsheim, meinem Heimatort, verbracht. Meine Hob- Sigurd „Siggi“ Waldmann ist neben Prozess der Gemeindebegleitung, der pen, intensivem Austausch und nicht zu- alltag sammeln. Außerdem hab´ ich hier die Möglichkeit, mei- bies? Ganz easy: lesen, schreiben und – ab und zu – auch mal „wir bei dir“ unter anderem auch bereits richtig Fahrt aufgenommen hat. letzt auch im Engagement der Zaininger für den Erlebnisgarten im LZA ver- ner Freude am Theater spielen Ausdruck zu geben. Sport. Mir ist wichtig, meinen Glauben voranzubringen und ihn antwortlich und liebt es, draußen An den ersten beiden Abenden gingen wirken wird. Wir haben das Versprechen Cindy Streicher (19) aus Kirchheim u. Teck im Alltag zu festigen. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, im unterwegs zu sein. Der Pädagoge ist wir im Rahmen einer Kontextanalyse der Gottes: sein Wort wird nicht leer zurück- Jahresteam des LZA dabei sein zu können. mit Olga verheiratet und Vater von Frage auf den Grund, wie Zaininger so ti- kommen, es wird Wirkung haben und drei Kindern. Hanna Kurzenberger (19) aus Mundelsheim cken, was sie beschäftigt und welche Fra- ausrichten, was er will. Darauf bauen wir. WIR FRAGEN BR. STEFAN malen Programm“ für junge Leute in der Phase der Berufs- Info Wie wirkt sich das „kleine Jahresteam“ orientierung gibt es die Möglichkeit des BFD 27+, einem Parallel zur Gemeindebegleitung auf die wichtigen Aufgaben im LZA aus? Angebot speziell für Menschen über 27 Jahre, in dem ein in Zainingen laufen im Herbst Manche Arbeiten können wir leider nicht mehr so abdecken Freiwilligendienst auch in Teilzeit geleistet werden kann. 2021 Gespräche mit einer weiteren wie zuvor. Da ist kein Fahrdienst mehr, wir haben keinen Für Jedermann dagegen gilt: man kann sich auch einfach Gemeinde, die großes Interesse an Jahresteamler „übrig“, der im stark frequentierten Erlebnis- ehrenamtlich bei uns einbringen. diesem Angebot hat und gern im garten helfen kann, Hauswirtschaft und Handwerk müssen kommenden Jahr starten möchte. sich sehr umstellen und immer neu entscheiden, was gerade Was müsste so ein „Ehrenamtlicher“ denn tun und wo Das Angebot der Gemeindebe- wichtig und notwendig ist. Da wird leider vieles liegen blei- kann er sich melden? gleitung und Evangelisation soll ben müssen. Schon ein paar Stunden Unterstützung pro Woche wären künftig jedes Jahr in einer neuen uns eine echte Hilfe! Das kann vom Einbringen handwerk- Gemeinde gestartet werden. Gibt es eigentlich Alternativen zum 12-monatigen Bun- licher Fähigkeiten über die Arbeit im Garten, Haushalt und desfreiwilligendienst (BFD), und kann man da nur im Fuhrpark bis zur EDV sein. Am Ende hängt es immer davon Wenn Sie Interesse haben, wenden September einsteigen? ab, welche Ideen, Gaben oder Fähigkeiten jemand mit- Sie sich gern direkt an Siggi Wald- Ein Einstieg ist grundsätzlich jederzeit möglich, wobei ein bringt. Und melden kann man sich direkt bei mir, am besten mann, Sie erreichen ihn am besten BFD mindestens sechs Monate dauert. Alternativ zum „nor- per Mail: Br.Stefan@lza.de per Mail: Siggi.Waldmann@lza.de 16 17
GALLERY Wir aktiv Auch in diesem Jahr gabs das SLS, das Summer Life Special, bei dem 21 Jugendliche ab 16 Jahren vom 31. Juli bis 8. August nicht nur das Gelände bevölkerten und geistlich auftankten, sondern auch tatkräftig zupackten. @TheologischesSeminarAdelshofen @Lebenszentrum Adelshofen @lzadelshofen Unser 1. Studienjahr am TSA, in der vorderen Reihe von links nach rechts sind: Fynn Peters, Sven und Rebekka Heller, Carina Notz, Jana Bracher, Heidi Butschbacher und Raymond Albuschies. Hinten stehen, ebenfalls von links nach rechts: Steffen Meiers, Selina und Laurenz Miederer, Florian Hensel. Da Laura Gedwieschat auf dem Gruppen- foto ihres Jahrgangs fehlt, sie aber natürlich dennoch ein Teil der Klasse ist, reichen wir sie hier in Einzelaufnahme nach. Auch das Jahresteam kommt in neuer Formation daher – klein, aber fein, von links nach rechts: Friederike Hilligardt (Leitung), Br. Stefan Heidorn (Leitung), Sascha Step, Hanna Kurzenber- ger und Cindy Streicher. Eins der Großprojekte war die Fassadenrenovierung am Haus der Kommunität. Wir sagen: Danke für alle Unterstützung! Im zweiten TSA-Studienjahr sind, von links nach rechts: Unser Garten ist auch im Herbst mit all seinen prächtigen Farben Christian Fleischmann, Heidemarie Arndt und Alrik eine echte Augenweide und versorgt uns obendrein noch mit Schubert. allerlei Köstlichkeiten. Äpfel und Birnen aus eigenem Anbau sind einfach immer wieder unschlagbar. Unsere Auszubildenden im zweiten Jahr in der Küche: Tirza Miehe (links) und Esther Schubert (rechts). Esther ist in die- sem Jahr neu eingestiegen, nachdem sie im Sommer „unseren“ Rouven Schubert (3. Studienjahr, TSA) geheiratet hat. Am 5.September war Semesterstart, den die Hausgemeinschaft immer mit einem bunten Pro- gramm feiert. Dabei kamen nicht nur die „Alten“ Unsere Drei im Dritten (TSA), von links nach rechts: zurück ins Haus, sondern auch die „Neuen“ wur- Ira Kapp, Rouven Schubert und Paula Otterbach. den an diesem wunderbar kreativen Nachmittag Im Alltag „erwischt“: Sr. Geertken rückt den herzlich willkommen geheißen! verschmutzten Autos zu Leibe und Sr. Magdalene sitzt mit Martin Hauber zu einem kleinen Plausch in der Sonne. Die Familiengemeinschaft der Kommunität Adelshofen feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum – wegen der Corona- Sie sind auf der TSA-Zielgeraden – unsere „Vierties“, zur Zeit im Haupt- situation mit einem Jahr Verspätung. Dazu gehören 8 Ehe- praktikum, von links nach rechts: Elly Meyer (Evangelische Kirchengemeinde paare aus Nord- und Süddeutschland. Der Schwerpunkt die- Friedenskirche, Metzingen), Beate Bayler (Missionsgemeinschaft der Fackel- ser verbindlichen Gemeinschaft ist: Nicht nur von Gottes Wort träger Schloss Klaus, Österreich), Tamara Lang (Jugendzentrum Boxenstopp, reden, sondern es leben. In diesem Jahr gab Willi Faix die Plauen), Philipp Meier (Evangelischer Kirchenkreis Südharz -Evangelische Leitung an Kuno Kallnbach weiter. Wir danken Willi für seinen Jugend – Projekt Herzschlag, Nordhausen) und Mario Schnell (Lukas-Ge- Einsatz und Kuno für die Bereitschaft, zu übernehmen. meinde im Mühlheimer Verband, Berlin – vorerst verschoben). 18 19
Sie können auch lesen