Werk Frohnleiten - MM Karton
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Inhalt 1 Vorwort .......................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 3 2 Unternehmen .................................................................................................................................................................................................................................................................................... 4 2.1 Code of Conduct – Unternehmenskodex ..................................................................................................................................................................................................... 6 2.2 Sustainability – eine Unternehmensphilosophie ............................................................................................................................................................................ 6 2.3 Managementsysteme/Zertifizierungen .......................................................................................................................................................................................................... 9 3 Werk Frohnleiten ................................................................................................................................................................................................................................................................... 10 4 Organisation ...................................................................................................................................................................................................................................................................................... 11 5 Unternehmenspolitik .................................................................................................................................................................................................................................................... 12 6 Prozesse ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 13 6.1 Karton-Produktion .............................................................................................................................................................................................................................................................................. 14 6.2 Energieversorgung ........................................................................................................................................................................................................................................................................... 17 6.3 Nutzwasser-/Kühlwasserversorgung ................................................................................................................................................................................................................ 17 7 Umweltdaten ................................................................................................................................................................................................................................................................................... 18 8 Direkte Umweltaspekte ......................................................................................................................................................................................................................................... 20 8.1 Nutzung von Ressourcen ........................................................................................................................................................................................................................................................ 20 8.2 Ableitung von Abwasser ........................................................................................................................................................................................................................................................ 21 8.3 Entsorgung von Abfällen ........................................................................................................................................................................................................................................................ 21 8.4 Abluft-Emissionen ............................................................................................................................................................................................................................................................................. 22 8.5 Sonstige Umweltauswirkungen .................................................................................................................................................................................................................................. 22 9 Indirekte Umweltaspekte .................................................................................................................................................................................................................................. 23 9.1 Transport ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 23 9.2 Beschaffung, Lieferanten und Fremdfirmen .......................................................................................................................................................................................... 23 9.3 Entwicklung/Planung ................................................................................................................................................................................................................................................................... 24 9.4 Umweltrecht ................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 24 9.5 Betriebliche Organisation ...................................................................................................................................................................................................................................................... 24 9.6 Weitere Aspekte zur Berücksichtigung von Umweltauswirkungen ............................................................................................................. 24 10 Umweltziele und Zielerreichung 2015 - 2020 ....................................................................................................................................................... 25 11 Termin für die nächste Umwelterklärung ................................................................................ 27 12 Validierung durch den Umweltgutachter …................................................................................ 27 13 Anhang Flächenplan Werk .............................................................................................................................................................................................................................. 28 Impressum .............................................................................................................................................................................................................................................................................................. 29
3 1 Vorwort „Der Mensch ist nicht das Produkt seiner Umwelt – die Umwelt ist das Produkt des Menschen.“ (Benjamin Disraeli, 1804-1881) Die Verantwortung für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt ist Die Zertifizierung bzw. Validierung für diese beiden Systeme wurde fester Bestandteil der Unternehmenskultur von MAYR-MELNHOF mit 1.11.1996 erteilt. Mit der Rezertifizierung 2017 erfüllen wir die KARTON. Anforderungen der aktuellen ÖNORM EN ISO 14001:2015 sowie die Anpassung der EG-Verordnung 1221/2009 vom 28. August 2017 (VO (EU) 2017/1505 der Kommission) sowie der Neufassung des Anhanges Umweltschutz hat seit jeher einen hohen Stellenwert im Werk IV „Umweltberichterstattung“ der EMAS-Verordnung vom 19. Frohnleiten. Bereits 1913 wurde mit Inbetriebnahme der ersten Dezember 2018 (VO (EU) 2018/2026 der Kommission). Kartonmaschine Altpapier als Rohstoff eingesetzt und damit Die vorliegende Umwelterklärung berichtet über die Ergebnisse der Recycling betrieben. Diesen Umweltgedanken hat man über all die Umsetzung der Verordnung und über den Stand des Umweltschutzes Jahre konsequent weiterverfolgt und auf alle Bereiche ausgedehnt. am Standort Frohnleiten. Maßnahmen zum Umweltschutz bleiben nicht nur auf die Produktion beschränkt, sondern umfassen auch vor- und nachgelagerte Bereiche der Supply-Chain wie Einkauf und Logistik. Wir sehen diese Umwelterklärung als Möglichkeit, die Öffentlichkeit Die Interessen von Mitarbeitern und Nachbarn sowie Kunden und über unsere Anstrengungen und Aufwendungen im Umweltschutz in Lieferanten in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden offener und objektiver Form zu informieren und sie zum Dialog mit bei all unseren Projekten bereits in der Planungsphase berücksichtigt. unseren Experten aufzufordern. Nur so ist es möglich, ein ökonomisch wertvolles Produkt anzubieten. Viele Umweltpreise und erfolgreiche Zertifizierungen sind ein Die Aufgabe des Umweltmanagements am Standort Frohnleiten ist es, Beweis für gelebten Umweltschutz. Optimierungen und Verbesserungen im betrieblichen Umweltschutz anzustreben, umzusetzen und zu dokumentieren. Im Oktober 1996 wurde der Standort nach der Internationalen Norm für Umweltmanagementsysteme ISO 14001 sowie nach der EG-Öko- Audit-Verordnung (EMAS-VO) durch eine unabhängige Organisation geprüft und bewertet. Gernot Schleiss, Geschäftsführer
4 2 Unternehmen Die beiden Divisionen MM Karton und MM Packaging sind Profit-Center, die untereinander zu Marktkonditionen verkehren. rd. 767.000 Tonnen verarbeitete Tonnage (p.a.) 1) exkl. Rejekt MISSION & WERTE Mayr-Melnhof Karton ist einer der weltweit größten Hersteller Das Geschäftsjahr 2019 von gestrichenem Recyclingkarton mit einer wachsenden Position zeichnet sich aus durch: im Segment Frischfaserkarton und weiß gestrichenem Recycling- Liner. An sieben europäischen Standorten mit einer Jahreskapazität von 1.078,3 MIO. € mehr als 1,7 Millionen Tonnen erzeugt Mayr-Melnhof Karton eine umfassende Produktpalette und deckt damit eine Vielzahl von Umsatz Märkten mit unterschiedlichsten Anforderungen ab – angefangen von der Lebensmittelindustrie bis hin zum Pharma-Bereich. 1,72 MIO. TONNEN Unsere Zielsetzung ist es, als Technologie-, Innovations- produzierte Tonnage und Know-how-Führer mit dem umfassendsten Produktportfolio unsere Kunden langfristig mit innovativen 97 % Verpackungslösungen zu begeistern. Kapazitätsnutzung CA. 2.500 Mitarbeiter
6 2 Unternehmen 2.1 Code of Conduct - Unternehmenskodex Die Mayr-Melnhof Karton AG und ihre Tochtergesellschaften Prinzipien des UN "Global Compact" miteinschließen. (die Mayr-Melnhof Gruppe) verfolgen eine verantwortungsvolle Der Kodex ist sowohl Rahmen als auch Richtschnur für nachhaltig Unternehmensführung, geleitet von den Grundsätzen der Integrität, verantwortungsvolles Handeln im Konzern. MM dokumentiert Ehrlichkeit und Transparenz. Gegenseitiges Vertrauen als damit seine Ausrichtung an den Grundsätzen von Corporate Grundverständnis bietet dabei die Basis für die gemeinsame Social Responsibility im Sinne nachhaltigen Corporate Citizenships konstruktive Zusammenarbeit im Unternehmen und mit wie auch die Verfolgung einer auf Langfristigkeit ausgerichteten Geschäftspartnern. verantwortungsvollen Unternehmensführung. Die Prinzipien werden, wo angebracht, durch entsprechende Richtlinien ergänzt, welche Um den hohen Anforderungen möglichst gerecht zu werden, die Umsetzung unterstützen sollen. stellt die Mayr-Melnhof Gruppe hohe Ansprüche an ihre Mitarbeiter Dieser Code of Conduct gibt eine Grundhaltung der Mayr-Melnhof sowie Kunden, Lieferanten, Dienstleister und sonstige Gruppe wieder und bezieht sich auf Punkte wie Einhaltung der Vertragspartner in Bezug auf verantwortungsvolles integres Gesetze, Kinderarbeit, Menschenrechte, Arbeitszeit und Entlohnung, Verhalten. Dieser Unternehmenskodex leitet sich von den Gesundheit und Sicherheit, Drogen und Alkohol, Mitarbeiter- Grundwerten des Konzerns ab, die auch die universalen entwicklung und das Verhalten im Markt und Wettbewerb. 2.2 Sustainability - eine Unternehmensphilosophie Als weltweit größter Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Europas führender Faltschachtelproduzent konzentrieren wir Der Einsatz von Karton in der Verpackungswelt stellt neben den uns seit jeher auf unsere Kernkompetenzen, mit dem Ziel, in diesen produkttechnischen und ökonomischen Vorteilen auch in ökologischer Bereichen auch in Zukunft "Best in Business" zu sein. Auf Basis von Hinsicht eine nachhaltige Verpackungslösung dar: sie basiert auf dem Kostenführerschaft und als Partner erfolgreicher Kunden langfristig Einsatz von erneuerbaren Ressourcen und weist die höchste ertragsstark weiter zu wachsen und in neuen Märkten führende Recyclingrate sowie absolut niedrige C02-Werte innerhalb der Positionen zu besetzen, ist unsere Vision. Dabei Wertschöpfungskette auf. orientieren wir uns am nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden, Die laufende Sicherstellung des effizienten und verantwortungs Aktionäre und Mitarbeiter zur Schaffung dauerhafter Werte. vollen Ressourceneinsatzes trägt wesentlich zur Erreichung unserer Die MM Gruppe bekennt sich zu den Nachhaltigkeitszielen der Nachhaltigkeitsziele bei. Die Verbesserungsmaßnahmen umfassen Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs), und alle, für die Karton- und Faltschachtelproduktion notwendigen ist seit Februar 2020 Mitglied beim UN Global Compact. elementaren Ressourcen: Faserstoffe, Energie und Wasser. Faserstoffe Energie Wasser Jährlich werden für die Karton- Als Energieträger wird überwiegend Durch Kreislaufschaltungen und produktion rund 1,6 Mio. t Faserstoffe Erdgas eingesetzt. Kraft-Wärme- Effizienzsteigerungen im eingesetzt. Davon entfallen etwa 75 % Kopplungsanlagen in den Produktionsprozess wird der auf Altpapier und 25 % auf Frischfaser Kartonwerken generieren Gesamtwasserverbrauch aus nachhaltig bewirtschaftenden und hocheffizient Dampf und Elektrizität kontinuierlich reduziert. kontrollierten Wäldern. für die Kartonproduktion.
7 2 Unternehmen Carbon Footprint Im Zeichen von Klimawandel und Klimaschutz bemühen sich Unternehmen, ihren ökologischen Fußabdruck darzulegen. Das Ausweisen des Carbon Footprint soll den Konsumenten helfen, die Umweltauswirkungen des Produktionsprozesses bis hin zum fertigen Produkt zu beurteilen. Mayr- Melnhof Karton beteiligt sich an der Pro Carton Berechnung eines Branchendurchschnittwertes für Karton, der Primär- und Recyclingfaserkarton und bedruckte Kartons ermittelt. Der errechnete Wert auf Basis des Framework for Carbon Footprints for Paper and Board Products, April 2017“ von CEPI und den nachfolgenden „Guidelines for calculating carbon footprints for paper-based packaging, March 2018“ von CITPA deckt nun den gesamten Lebenszyklus von Karton ab und inkludiert unter anderem auch Emissionen und Abbau fossiler und biogener Treibhausgase sowie Emissionen aus direkter Landnutzungsänderungen. Zudem wird auch der Kohlenstoffgehalt des Produktes beim Inverkehrbringen quantitativ berücksichtigt. Diese Anpassungen spiegeln die Änderung in der Methodik der oben genannten Methoden wieder. Dies erklärt auch die Änderung des Wertes und der Darstellung. Nach den Ergebnissen der jüngsten Kalkulation in 2019 kann nun ein Wert von 326kg CO2-Äquivalente/Tonne verarbeiteter Karton ausgewiesen werden. Berechnet auf die Vorjahresmethodik konnte eine signifikante Verbesserung um 9% bezogen auf das Jahr 2015 erreicht werden. . Kartonlebenszyklus In 2019 hat sich die MM Gruppe der neu gegründeten 4evergreen-Allianz Der Gesamtheitsgedanke, also das Bewusstsein für soziale und angeschlossen, welche von CEPI, der europäischen Vereinigung der ökologische Auswirkungen der Produktentscheidung tritt für den Papierindustrie, initiiert wurde. Ziel ist es, den Beitrag von Konsumenten mehr und mehr in den Mittelpunkt des faserbasierten Verpackungen zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Entscheidungsprozesses. Die Sicherstellung eines geschlossenen zu erhöhen, um Auswirkungen auf Klima und Umwelt zu minimieren. und somit nachhaltigen Produktkreislaufs ist daher von entscheidender Bedeutung.
8 2 Unternehmen Karton – Ökointelligentes Verpackungsmaterial Ökointelligenz bedeutet für die Kartonindustrie: • Karton ist ein Produkt mit organischen, nachwachsenden, wieder verwertbaren und nachhaltigen Stoffen - Natur pur: So gelten bspw. Zertifizierungen für Faserstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern (FSC® & PEFC™) in der Kartonindustrie als Standard. • Die Kartonproduktion, die bereits heute sehr energieeffizient arbeitet, wird zunehmend durch Energieträger aus erneuerbaren Energiequellen gespeist. Dies bedeutet: Karton gehört zu den Verpackungsmaterialien mit den geringsten Umweltauswirkungen (geringer Carbon Footprint - Wert) • Gebrauchte Kartonverpackungen erfüllen mehrfachen zusätzlichen Nutzen: Sie werden dem Recyclingprozess zugeführt und bilden die Basis zur Fertigung des umweltfreundlichsten Verpackungsmaterials, dem Recyclingkarton. Gebrauchte Papier- und Kartonverpackungen weisen die höchste Recyclingrate aller Verpackungsmaterialien in der EU auf Emissionszertifikate (85%). Das System des Handels mit Emissionszertifikaten wurde im Jahr • Der Entwicklung von innovativen, kreislauffähigen 2005 in der Europäischen Union mit dem Ziel eingeführt, die Kartonverpackungen, deren Anwendungsmöglichkeiten Emission von klimarelevanten CO2-Gasen in den Folgejahren weit über die ursprüngliche Funktionsweise hinausgehen, deutlich zu reduzieren. Jedes Unternehmen, das die Zielvorgaben sind keine Grenzen gesetzt. auf Basis der zugeteilten Emissionszertifikate nicht erreichen • Karton ist kompostierbar und stellt eine wertvolle kann, muss entsprechend weitere Zertifikate erwerben. Energiequelle am Ende seines Lebenszyklus dar: Durch Energieeffizienzmaßnahmen konnte der Erdgasverbrauch Karton kann nahezu unendlich wiederverwertet werden - des Werkes weiter reduziert werden, sodass mit der zugeteilten eine Zellulosefaser kann, gemäß einer Studie der TU CO2-Menge im Jahr 2015 ausgeglichen bilanziert wurde. Darmstadt, über 25 Mal recycelt werden. Die Mengenzuteilung von CO2-Zertifikaten an die sieben Kartonwerke von MM Karton erfolgt nach heutigem Klimaschutz Kenntnisstand aufgrund des guten Status zur Industriebenchmark Maßnahmen zum nachhaltigen Klimaschutz werden aktiv von für die Geschäftsjahre 2013 bis einschließlich 2020 großteils MM-Karton unterstützt. Bisherige Investitionen reduzierten unentgeltlich. Demgemäß sind bis Ende 2020 ausreichend CO2- die Emissionen signifikant. Laufend werden weitere Projekte Zertifikate für MM Karton vorhanden. umgesetzt. Abluftemissionen Emissionen entstehen hauptsächlich bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen in der Energieerzeugung. Die auftretenden Emissionen werden entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen überwacht, wobei die Grenzwerte deutlich unterschritten werden. Die direkte Abluft der Kartonmaschine besteht im Wesentlichen aus Wasserdampf. MM-Karton ist bestrebt, die Abluft-Emissionen nach dem Stand der Technik kontinuierlich zu minimieren. Dazu wird der Energieverbrauch im Produktionsprozess laufend evaluiert.
9 2 Unternehmen 2.3 Managementsysteme/Zertifizierungen ISO 9001 (alle Standorte der Kartondivision) Als eines der ersten Unternehmen der Kartonindustrie erhielt Hier gilt es, dem hohen Anspruch an die hygienische Sauberkeit Mayr- Melnhof Karton Frohnleiten die Zertifizierung nach des Produkts und somit auch der Produktion dem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001. Neben dem selbst zu entsprechen. Sichtbares Zeichen der Erfüllung internen Nutzen eines Qualitätsmanagementsystems, wie ist die Zertifizierung unserer Standorte nach dem effiziente Abläufe und Prozesse, definierte Hygienemanagementsystem HACCP / EN 15593. Durchführungsbestimmungen und vor allem kontinuierliche Das HACCP-System geht über die üblichen qualitativen Weiterentwicklung, steht die Zufriedenheit unserer Kunden Anforderungen an das Produkt Karton hinaus. Es umfasst an oberster Stelle. Unser vorrangiges Ziel ist es, unseren sensible und wichtige Parameter wie Personalhygiene, Kunden konstante Produktqualität und Fremdkörper- und Glaskontrolle, Reinigungszyklen, anwendungsorientierte Produktlösungen bei maximaler Schädlingskontrolle und Mikrobiologie. Liefersicherheit zu gewährleisten. Den Ausgangspunkt des Qualitätsmanagements bildet die Marktforschung. Fundierte Kenntnisse über FSC® & PEFC™ (alle Standorte der Kartondivision) Marktentwicklung und Kundenbedürfnisse ermöglichen die Als Marktführer sehen wir es als Verpflichtung, neue frühzeitige Berücksichtigung von Markttrends und die Marktstandards für einen nachhaltigen und Umsetzung von innovativen, zukunftsorientierten verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu setzen. Lösungsansätzen (UnliMMited Innovation). Von besonderer Bedeutung ist die Verwendung von ausgewiesenen nachhaltigen Rohstoffen in der Produktion. ISO 14001 (Werke Frohnleiten, Hirschwang, Eerbeek) Entsprechend diesem Grundsatz sind alle MM Kartonwerke Seit Beginn der Unternehmenstätigkeit nimmt Mayr-Melnhof nach den internationalen Waldstandardsystemen FSC® und Karton seine Verantwortung gegenüber der Umwelt und dem respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wahr. PEFC™ zertifiziert. Dies ermöglicht den lückenlosen Die systematische Verankerung des Umweltschutzes im Nachweis, dass alle eingekauften und eingesetzten Hölzer und Management erfolgte 1996 mit der Zertifizierung des Werkes Zellstoffe aus nachhaltiger und/oder kontrollierter Frohnleiten nach dem weltweit gültigen Standard für Forstwirtschaft stammen, nach gültigen gesetzlichen Umweltmanagementsysteme, der ISO 14001. Bestimmungen geerntet und entsprechend den Prinzipien und Regelmäßige interne und externe Audits stellen den hohen Kriterien des jeweiligen Standards eingekauft wurden. Umweltstandard sicher und unterstützen bei der Erfüllung Darüber hinaus verpflichten wir uns zum Ausschluss folgender neuer Anforderungen. Holzherkünfte (in Anlehnung an den jeweils aktuell gültigen EMAS (Werk Frohnleiten) FSC® „Controlled Wood Standard“): Mayr-Melnhof Karton Frohnleiten beteiligt sich seit 1996 1. Illegal geerntetes Holz freiwillig an der EU-Öko-Audit Verordnung. Die Teilnahme 2. Holz aus Gebieten, in denen gegen traditionelle und unterstützt die Informationspolitik von Mayr-Melnhof bei der bürgerliche Grundrechte verstoßen wird Darstellung der von verantwortungsvollem Handeln 3. Holz aus Wäldern, deren besondere Schutzrechte durch die geprägten Unternehmenskultur. Das „Eco-Management and Waldbewirtschaftung gefährdet sind Audit Scheme“ (EMAS) wurde per Verordnung der 4. Holz aus der Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen Europäischen Union 1993 ins Leben gerufen und bildet ein oder nichtforstliche Nutzung Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die 5. Holz aus Wäldern, die mit gentechnisch veränderten Umweltbetriebsprüfung. EMAS richtet sich insbesondere an Baumarten bepflanzt sind. die Industrie. Ziel ist die Förderung umweltbewussteren Handelns sowie die Verbesserung innerbetrieblicher HALAL (alle Standorte der Kartondivision) Umweltleistungen. Auf ausdrücklichen Wunsch kann Mayr-Melnhof Karton mit Mit der Umstellung auf die ISO 14001:2015 entspricht das einem HALAL-Zertifikat bestellt werden, das bestätigt, dass es UMS auch der Anpassung der EMAS-VO vom September bei der Produktion weder zu Kontakt mit Gegenständen kommt, 2017 (Anhänge 1 bis III). Die vorliegende Umwelterklärung noch Rohstoffe verwendet werden, die nach muslimischer berücksichtigt auch die Neufassung des Anhanges IV Auffassung als „haram“ (=verboten) gelten. Die HALAL- „Umweltberichterstattung“ der EG-Verordnung 1221/2009 Zertifizierung (UAE.S2055-1:2015) für MMK- Produkte wurde vom 19. Dezember 2018 (VO (EU) 2018/2026 der vom Islamischen Informations- und Dokumentationszentrum Kommission). Österreich durchgeführt und ist sowohl in Europa als auch HACCP/EN15593(alle Standorte der Kartondivision) weltweit anerkannt. Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es, sich den höchsten Anforderungen zu stellen und Lösungen zu entwickeln, die diesen gerecht werden. Diese Anforderungen gelten im besonderen Maße für Kartonprodukte, die im Bereich Lebensmittel- und Pharmaverpackungen eingesetzt werden.
10 3 Werk Frohnleiten Adresse: Wannersdorf 80, A-8130 Frohnleiten Mitarbeiter: 570 Betrieb: Durchfahrbetrieb im 5-Schichtsystem Fläche: 227.056 m² Das Werk Frohnleiten liegt in der Steiermark an der S 35 – Ein eigener Bahnanschluss ermöglicht die direkte Anbindung an der Verbindung zwischen Bruck und Graz. Entlang der die Südbahnstrecke der ÖBB. Die Werksfläche ist im Flächen- Südseite des Werkes verläuft die Mur. widmungsplan als Industriegebiet ausgewiesen. Herstellungsprogramm/Sorten: Gestrichener und ungestrichener Faltschachtelkarton auf Altpapierbasis FL-Standardqualitäten: GT1 TC TOPCOLOR 250-350 g/m² GT1 FB hell FOODBOARD™ Bright 280-425 g/m² GT1 TC GR TOPCOLOR GREASE 250-280 g/m² GT2 MCB MULTICOLOR BELVEDERE 230-450 g/m² GT2 MCB C30R MULTICOLOR BELVEDERE C30R 230-400 g/m² GT2 MCB DD MULTICOLOR BELVEDERE DEEP DRAWING 320-400 g/m² GT3 EP ECOPRINT 230-450 g/m² GT4 FB FOODBOARD™ 280-425 g/m² GD2 FC FOODCART 280-450 g/m² GD2 MCM MULITCOLOR MIRABELL 230-450 g/m² GD2 MCM F MULTICOLOR MIRABELL FUNGIZID 350-400 g/m² GD2 MCM C30R MULTICOLOR MIRABELL C30R 230-400 g/m² GD2 VE VENOPLEX 300-375 g/ m² GD3 MCS MULTICOLOR SPEZIAL 230-450 g/m²
11 4 Organisation
12 5 Unternehmenspolitik Wir wollen zufriedene Kunden, wirtschaftlichen Erfolg und damit die Zukunft unseres Standortes langfristig sichern. Unser Ziel ist es, „ Best in Business“ zu sein. Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen • Ständige und ausführliche Information unserer Mitarbeiter Wir verarbeiten vorwiegend nachwachsende Rohstoffe und über die Umweltaspekte ihrer Tätigkeit und Motivation zu setzen modernste Hochleistungstechnologien ein, um ressourcen- umweltbewusstem Verhalten schonend hochwertige Karton- und Faltschachtelprodukte zu • Permanente Aus- und Weiterbildung in unserer fertigen. Nach Gebrauch können diese stofflich vollständig „MM-Academy“ oder externen Fortbildungsstätten wiederverwertet werden. Somit ist Nachhaltigkeit seit jeher immanenter Teil der Geschäftstätigkeit des Mayr-Melnhof Für die Gesellschaft Konzerns. • Herstellung ökologisch unbedenklicher und kreislauffähiger Produkte Bestmögliche Standards • Überwachung und Minimierung der Umweltauswirkungen Unsere Zielsetzung, als Markt- und Kostenführer nachhaltig • Identifizierung und Einhaltung der Rechtsmaterie bestmögliche Standards konzernweit in sämtlichen • Kontinuierliche Investitionen in den neuesten Stand der Unternehmensbereichen zu etablieren, verstehen wir als umfassend. Technik und Anwendung der bestmöglichen Technologien, So nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung um Emissionsgrenzwerte nicht nur einzuhalten, sondern zum gesamtheitlich wahr. Mit Investoren, Mitarbeitern, Kunden, Teil weit zu unterschreiten Lieferanten und der Öffentlichkeit pflegen wir einen offenen Dialog. Für unsere Kunden und V e r t r a g s p a r t n e r Ethisch respektvolle Handlungsmaxime • Garantierte und konstante Produktqualität Immer als „ehrbare Kaufleute“ zu wirtschaften, ist Richtschnur für • Prüfung und Bewertung möglicher Einflüsse neuer unser Handeln und Grundlage unseres Anspruchs, den ethischen Produkte und Verfahren auf die Umwelt im Voraus Leitprinzipien aus den Bereichen Gesetzeskonformität, • Kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Menschenrechte und Arbeitsstandards allerorts im Konzern zu Standards für Qualität, Umwelt, Nachhaltigkeit, Sicherheit entsprechen. Mit dem „Code of Conduct“ dokumentiert MM seine und Hygiene Ausrichtung an den Grundsätzen von Corporate Social Responsibility • Von Vertragspartnern, welche am Standort tätig sind, wie auch die Verfolgung einer auf Langfristigkeit ausgerichteten verlangen wir die Einhaltung der betrieblichen Umwelt- verantwortungsvollen Unternehmensführung. und Sicherheitsvorschriften Im Detail bedeutet dies: Mit der Unterschrift der Geschäftsleitung wird diese Für unsere Mitarbeiter Unternehmenspolitik verabschiedet und für alle Mitarbeiter • Einhaltung der gesetzlichen Arbeitnehmerschutzanforderungen unseres Unternehmens verbindlich in Kraft gesetzt. Damit ist als Mindeststandard und darüber hinaus ständige Verbesserung jede/r Einzelne dafür verantwortlich, die Grundsätze einzuhalten der Arbeitsumgebung. Sicherheit hat oberste Priorität: und die Zielsetzungen umzusetzen. Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter das Werk genauso gesund verlassen, wie sie es betreten haben • Ein auf Gegenseitigkeit basierendes Verhältnis zu unseren Mitarbeitern. Persönliches Engagement wird gefordert, aber auch gefördert. Best Practice: Gernot Schleiss, Geschäftsführer „Richtiger Mann/Richtige Frau an der richtigen Stelle“
13 6 Prozesse Die wesentlichsten umweltrelevanten Prozesse im Werk Frohnleiten sind: • Kartonproduktion • Energieversorgung • Nutzwasserversorgung • Mechanisch-biologische Abwasserreinigung • Reststoffentsorgung gasförmige Abfälle Lärm Emission Energie Energie- versorgung Fernwärme Nutzwasser- Nutzwasser versorgung (Brunnenwasser) Biogas Rohstoffe Stoffaufbereitung Hilfsstoffe Kartonmaschine Karton Verpackung Betriebsstoffe Ausrüstung Reject Abwasser Prozess- Flotat wasser Abwasser- Faser- Wirbelschicht- Kühlwasser schlamm- (Oberflächenwasser) reinigungsanlage schlamm Granulat trocknung Thermische Abwasser Verwertung („Reinwasser“)
14 6 Prozesse 6.1 Karton-Produktion Die Kartonproduktion lässt sich in drei Hauptverfahrensschritte Die Kartonherstellung in den beiden Kartonmaschinen lässt sich in die einteilen, nämlich in die Stoffaufbereitung, die Kartonmaschine und Verfahrensschritte Blattbildung, Entwässern, Trocknen, Streichen und die Ausrüstung. Aufrollen gliedern. In der Stoffaufbereitung wird der Rohstoff Altpapier mit Der fertige, gestrichene Karton wird anschließend in der Ausrüstung Prozesswasser aufgelöst und durch verschiedene Sortierverfahren auftragsbezogen in Rollen oder Bögen geschnitten, verpackt und bis zum von Störstoffen, Kunststoffen, Heft- und Büroklammern, Steinen, Versand in der Versandhalle zwischengelagert. Sand und feinen Glassplittern gereinigt. Vor dem Einsatz in der Der gesamte Produktionsprozess ist Bestandteil des betrieblichen Kartonmaschine wird der Faserstoff noch mit Dampf erhitzt, Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001 und ist durch dispergiert und homogenisiert. entsprechende Verfahrens- und Arbeitsanweisungen geregelt. Herstellung von Karton:
15 6 Prozesse Verweildauer: ca. 20 min 95 % Wasser 5 % Feststoffe (davon 3 % Fremdstoffe) Die zur Verwendung kommenden Rohstoffe – Altpapier, Zellstoff und Holzschliff – werden in Stofflösern (Pulpern) mit Wasser aufgelöst und gereinigt. Der fertig aufbereitete und gemischte Stoff wird dann in hoher Verdünnung zur Kartonmaschine geleitet. - Kunststoff-Säcke - Schnüre/Bänder Auflösung in Wasser - nicht lösliche Papiere - Sand, Glas - Büroklammern Mechanische entfernt - Metalle/Kunststofffolien Reinigung - Schäume (Gummi, PS) Tötet Keime wie: Dispergierung und Effekt - Bakterien Pasteurisierung - Schimmel - Hefe Kartonproduktion Wasseranteil: von 99 % auf 85 % Geschwindigkeit: bis 800 m/min Breite: bis 450 cm Bruttobreite Das Stoff-Wassergemisch wird in sogenannten Stoffaufläufen gleichmäßig über die gesamte Breite der Kartonmaschine verteilt und auf endlose, umlaufende Siebe aufgestrahlt. Durch die Schwerkraftwirkung und zusätzliche Entwässerungseinrichtungen wird ein Großteil des Wassers entfernt, und es bilden sich Faservliese. Blattbildung: Die einzelnen Faservliese oder Lagen werden miteinander vergautscht und auf eine Bahn zusammengeführt.
16 6 Prozesse 3. Pressenpartie Wasseranteil: von 85 % auf 55 % In der Presspartie wird durch Presswirkung zwischen hydraulisch belasteten Walzen die Kartonbahn zusammen mit Filzen gepresst und dadurch weiter entwässert. Die Filze dienen dabei zur Aufnahme des ausgepressten Wassers. 4. Trockenpartie 87 Zylinder Wassergehalt: vor Zylinder 55 % Glättezylinder nach Zylinder 8 % 6,4 m Durchmesser Trocknung mit Dampf, Gas, Abwärme, ... Vortrockenpartie Nachtrockenpartie Zur weiteren Entfernung des Wassers wird die Kartonbahn über heiße Trockenzylinder geführt, wodurch das Wasser verdampft. Der Glättezylinder, der die Wirkung eines Dampfbügeleisens hat, glättet die Kartonbahn. 5. Streichpartie Glanz bis zu 60 % Curtain Coater Blade Karton wird auf der Rückseite ein- bis zweimal, auf der Oberseite zwei- bis dreimal gestrichen, d.h. zur Verbesserung der Bedruckbarkeit wird ein Strich aus Kaolin und/oder Kreide aufgebracht. Dadurch erreicht der Karton auch seine Weiße. Der Strich der Rückseite dient zur Faserfixierung bzw. zum Schutz vor Migration.
17 6 Prozesse 6. Endfertigung Tambour Formate Rollen Nach der Streichmaschine wird die fertige Kartonbahn aufgerollt und danach zu Rollen in den vom Kunden gewünschten Breiten geteilt bzw. an den Querschneidern in gewünschte Formate (Bogen) weitergeschnitten. Die fertigen Rollen oder Paletten werden dann auftragsgemäß bzw. destinationsabhängig klimasicher verpackt und per Bahn und LKW ausgeliefert. 6.2 Energieversorgung Zur Versorgung des We r k e s werden Dampf: folgende Energieträger benötigt: Dampf wird in einem Abhitzedampfkessel mit Zusatzfeuerung Erdgas, elektrische Energie und Diesel (Kapazität 110t/h) erzeugt. Drei weitere Dampfkessel stehen als Reserve zur Verfügung. Der zur Produkttrocknung benötigte Erdgas: Dampf wird über Gegendruckdampfturbinen entspannt und damit Eigenstrom erzeugt. Erdgas ist der Hauptenergieträger für den Standort. Die Versorgung wird durch eine Erdgasdruckleitung gewährleistet. Für die Umwandlung von Erdgas in elektrische Energie stehen vier Abwärme/Fernwärmeauskoppelung: Dampfkessel, vier Dampfturbinen (davon drei als Reserve) und Abwärme aus der Energiezentrale wird über eine Fernwärmeleitung drei Gasturbinen (davon ein Reserveaggregat) zur Verfügung. der Stadtgemeinde Frohnleiten für Wohnwärmenutzung zur Verfügung Der Nutzungsgrad bei der Energieumwandlung liegt bei > 80%. gestellt. Abwärme aus der Produktion wird für Gebäudebeheizung Erdgas wird neben der Strom- u. Dampferzeugung auch für und zur Warmwasseraufbereitung verwendet. Trocknungs- u. Verpackungsanlagen in der Produktion benötigt. Diesel: Elektrische Energie: Dieselkraftstoff wird für die Versorgung der Flurförderfahrzeuge, Zusätzlich zur Eigenstromerzeugung wird Fremdstrom von einem der Schleppbahn und der Dienstfahrzeuge benötigt. Die Betankung regionalen Energieversorgungsunternehmen bezogen. Die elektrische erfolgt über eine eigene Dieseltankstelle Energie wird zur Versorgung von Antrieben, Beleuchtungskörpern, Pressluftanlagen, Elektrofahrzeugen, Kältemaschinen und div. Labor- 6.3 Nutzwasser-/Kühlwasserversorgung u. Büroausstattungen benötigt. Das am Standort verwendete Nutzwasser (Brunnenwasser) ist Biogas: Uferfiltratwasser aus der Mur, welches in sechs Brunnen gesammelt Biogas entsteht im Zuge der anaeroben Abwasserreinigung und wird. Kühlwasser wird als Oberflächenwasser der Mur entnommen und zur Kühlung in der biologischen Kläranlage verwendet wird in gereinigter Form in der GuD-Anlage als Substitutionsbrenn- Trinkwasser wird aus dem öffentlichen Netz der Stadtgemeinde stoff verwertet. Bei Störungen der Biogasreinigungsanlage oder des Frohnleiten bezogen. Verwertungsstranges startet automatisch die Abfackelung des Biogases.
18 7 Umweltdaten Einheit 2017 2018 2019 Grenzwert INPUT/Consumption Rohstoffe Altpapier (Handelsware) Verbrauch 1.000 to 419,1 414,0 421,6 Holzschliff/-mehl/CTMP (Handelsware) Verbrauch 1.000 to 11,7 10,4 8,6 Hackgut (Handelsware) Verbrauch 1.000 to 106,5 119,7 123,1 Zellstoff (atro) Verbrauch 1.000 to 4,9 3,6 3,8 Altpapieranteil in Produktion % 77,3 75,6 75,7 Faserstoffverbrauch/to Totalproduktion kg/to 966 973 970 Hilfsstoffe Produktion (Stoffaufbereitung, KM, Streicherei) Verbrauch 1.000 to 72,3 72,4 72,5 Hilfsstoffe Betrieb (Kläre, Kesselhaus, Instandhaltung) Input 1.000 to 1,6 1,6 1,5 Verpackungsmaterial (Folien) Verbrauch 1.000 to 0,8 0,8 0,8 Verpackungsmaterial (Paletten) Verbrauch 1.000 to 8,9 8,9 8,6 Verpackungsmaterial (Hülsen) Verbrauch- NEU ab 2018 1000 to 1,4 0,9 Verpackungsmaterial gesamt/to Totalproduktion kg/to 17,2 19,7 18,0 Energie Erdgas (10 kWh/m³) 1.000 MWh 666,5 716,3 728,2 Anteil Gaseinsatz in KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) 1.000 MWh 615,0 658,4 668,0 Biogas (6 kWh/m²) 1.000 MWh 19,1 22,0 22,1 Elektrische Energie aus KWK (Eigenstromerzeugung) 1.000 MWh 121,8 169,0 180,9 Elektrische Energie Fremdbezug 1.000 MWh 99,5 57,3 45,7 (°…abzügl.Rücklieferung) Spezifischer Energieverbrauch/to Totalproduktion MWh/to 1,40 1,41 1,39 Diesel (Diesellok/Stapler) Input 1.000 kg 328,6 323,2 324,1 Wasser Nutzwasser (Brunnenwasser) Mio m³ 2,65 2,72 2,73 m³/d 7.263 7.444 7.483 8.640 Kühlwasser (Oberflächenwasser) Mio m³ 1,39 1,36 1,30 m³/d 3.805 3.731 3.549 10.000 Trinkwasser 1.000 m³ 13,3 12,9 15,4 (°… abzügl. ext. Liegenschaften) Nutzwasserverbrauch/to Totalproduktion m³/to 4,72 4,83 4,75 OUTPUT Totalproduktion 1.000 to 561,0 562,7 574,5 Verkaufsfähige Produktion 1.000 to 517,2 518,4 528,6 Nicht gefährliche Abfälle (lt. ÖNORM S 2100) Fremdanteile im AP(Reject) 18407 1.000 to 30,5 30,3 29,3 Klärschlamm 94803 1.000 to 2,9 3,1 2,9 Altmetall 351 to 336,0 218,5 256,3 Holz (Altpaletten) 17201 to 219,0 203,2 211,0 Sonstige nicht gefährl. Abfälle to 294,0 275,9 291,0 Nicht gefährliche Abfälle/to Totalproduktion kg/to 61 61 57 Gefährliche Abfälle (lt. ÖNORM S 2101) Altöl u.ä. 54... to 33,6 30,8 37,5 Lösemittel u.ä. 553.. to 1,2 0,8 0,0 Altlacke u.ä. 555.. to 0,6 0,2 6,2 Batterien, unsortiert 35338 to 0,0 0,4 0,0 Großbatterien 35322 to 6,5 4,3 3,1 Leuchtstoffröhren 35339 to 0,3 0,2 0,4 Sonstige gefährliche Abfälle to 1,0 3,6 5,3 (Elektronikschrott, Küvetten, Chemikalien) Gefährliche Abfälle/to Totalproduktion kg/to 0,08 0,07 0,09 Energie Fernwärmeauskoppelung 1.000 MWh 18,5 18,1 18,3 Emissionen (° …Berechnung auf Basis Gesamtgasverbrauch) CO2 fossil 1.000 to 134,4 142,9 147,4 CO2 biogen 1.000 to 5,8 5,7 5,7 CO2 gesamt 1.000 to 140,2 148,6 153,1 CO2/to Totalproduktion kg/to 250 264 266
19 7 Umweltdaten Einheit 2017 2018 2019 Grenzwert OUTPUT CO 110 to Kessel (ab 2018) Gasturbine bei 15% O2: 100 mg/m³ 8,78 7,16 (gleitende Berechung in Abhängigkeit Mischfahrbetrieb) Brenner bei 3% O2: 80 CO 60 to Kessel * mg/m³ 3,11 3,21 3,24 100 CO 40 to Kessel ** mg/m³ 15,75 25,50 29,39 100 CO Biogaskessel * mg/m³ 5 5 außer Betrieb 100 CO to 11,30 15,98 15,47 CO/to Totalproduktion kg/to 0,020 0,028 0,027 NOx 110 to Kessel (ab 2018) Gasturbine bei 15% O2: 100 mg/m³ 63,40 64,90 (gleitende Berechung in Abhängigkeit Mischfahrbetrieb) Brenner bei 3% O2: 80 NOx 60 to Kessel * mg/m³ 173,32 207,08 208,59 300 NOx 40 to Kessel ** mg/m³ 288,93 306,80 277,29 300 NOx Biogaskessel * mg/m³ 80 80 außer Betrieb - NOx to 122,44 53,77 46,96 NOx/to Totalproduktion kg/to 0,218 0,096 0,082 SO2 Biogaskessel * mg/m³ 4,9 4,9 außer Betrieb 50 SO2 (bezogen auf Abluftmenge) to 1,23 2,60 3,21 SO2/to Totalproduktion kg/to 0,002 0,005 0,006 Staub Biogaskessel * mg/m³ 7 7 außer Betrieb 50 Staub to 7,87 2,07 1,99 Staub/to Totalproduktion kg/to 0,014 0,004 0,003 Kühlw asser ARA Toxizität (GL) Fremdüberwachung DCC - 2,0 1,0 1,0 8 Einleittemperatur Höchstwert °C 23,0 24,1 22,6 max. 30 / ∆T 1,5 Abw asser Abwassermenge (Kläranlage) Mio m³ 2,23 2,25 2,29 m³/d 6.097 6.177 6.270 10.000 Abwassermenge/to Totalproduktion m³/to 3,98 4,01 3,99 pH-Wert ARA Ablauf pH 7,0 7,3 7,2 6,5-8,5 Sanitärabwässer (=Trinkwasser) 1.000 m³ 13,3 12,9 15,4 Absetzbare Stoffe (Ablauf) mg/l 11,7 13,6 15,6 50 Gesamtstickstoff TNb(N) mg/l 10,8 13,1 9,4 20 Gesamtphosphor mg/l 1,0 1,1 0,8 2 CSB-Fracht Zulauf kg/d 27.347 27.479 28.787 30.000 CSB-Fracht Ablauf kg/d 792 742 752 1.800 BSB-Fracht Zulauf kg/d 12.490 11.997 12.457 15.300 BSB-Fracht Ablauf kg/d 53 34 35 375 AOX kg/d 0,3 0,2 0,4 15 (da keine halogenierten Chemikalien eingesetzt werden, nicht relevant; < 20 ng/l) Einleittemperatur °C 37,9 37,4 36,9 40 Transport Altpapier Anlieferung per LKW 1.000 to 341,1 349,5 350,4 Altpapier Anlieferung per Bahn 1.000 to 75,9 78,1 64,9 Fertigware Versand LKW 1.000 to 174,5 185,0 197,1 Fertigware Abholung LKW 1.000 to 4,7 5,2 9,5 Fertigware Versand Bahn 1.000 to 330,0 339,7 314,0 Fertigware Abholung Bahn 1.000 to 0,0 0,0 0,0 Flächenbedarf Gesamtfläche Werk Frohnleiten m² 227.056 227.056 227.056 davon Fläche bebaut/ befestigt/ AP-Lager m² 183.005 183.005 183.005 davon Fläche unbebaut m² 44.051 44.051 44.051 Flächenbedarf bebaut/befestigt (inkl. AP-Lager)/to Totalproduktion m² 0,33 0,33 0,32 * …bezogen auf 3% 2O ** …bezogen auf 15% 2O
20 8 Direkte Umweltaspekte Unsere Zielsetzung, als Markt- und Kostenführer kontinuierlich Darüber hinaus arbeiten alle MM Karton Werke, koordiniert durch bestmögliche Standards konzernweit in sämtlichen eine zentrale Maßnahmenerfassung, weiterhin an der Verbesserung Unternehmensbereichen zu etablieren, wird umfassend umgesetzt. So der Energieeffizienz pro erzeugter Tonne Karton im Rahmen des nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung zum Nutzen internen Langzeitprojekts „efficiency“. unserer Stakeholder, mit denen wir in einem langfristigen offenen Mit der Übernahme des norwegischen Holzstoffwerkes MMK Dialog stehen, gesamtheitlich war. Ein zentraler Benchmark FollaCell, welches hochwertigen Holzstoff (BCTMP und CTMP) Vergleich unter den Standorten ist darauf ausgerichtet, dass „Best erzeugt, der sowohl bei den MMK Frischfaser- als auch Recycling- Practice“ aus dem Konzern allen Werken zugutekommen kann. Kartonqualitäten in unterschiedlicher Ausprägung zum Einsatz Dadurch verzeichnen wir heute bei vielen spezifischen Verbräuchen kommt, konnte die Rohstoffversorgung für Kartonerzeugung und Emissionen industrielle Spitzenwerte mit dem Anspruch, diese erweitert werden. MM Karton und MM Packaging haben sich auch an laufend zu optimieren. Oftmals ist dies nur mehr in Grenzbereichen der jüngsten Evaluierung von Pro Carton zur Ermittlung des Carbon möglich oder setzt technologische Neuerungen voraus. Bestehende Footprint beteiligt. Ergebnis war eine erneute Reduktion des Carbon sowie neue Produkte und Prozesse evaluieren wir regelmäßig im Footprints auf 326 kg CO2-Äquivalent pro Tonne Faltschachtel Hinblick auf ihre Umweltauswirkungen unter Einbeziehung der (europäischer Durchschnitt). Effekte auf die gesamte Supply Chain. Nur so ist es möglich, dauerhaft werthaltige Produkte anzubieten. Schwerpunkte liegen auf der kontinuierlichen Reduktion des spezifischen Rohstoff- und Energieverbrauchs sowie auf Produkt- und Prozessoptimierungen. Die direkten Umweltauswirkungen mit einer hohen Umweltrelevanz sind vor allem: • Die Nutzung von Ressourcen • Die Ableitung von Abwasser • Die Entsorgung von Abfällen • Die Abluft-Emissionen 8.1 Nutzung von Ressourcen Die Ressourcen gliedern sich in: • Rohstoffe: Altpapier, Holzschliff und Zellstoff • Energie: Erdgas, elektrischer Strom, Dampf, Diesel Das Altpapier für die Innenschicht des Kartons kommt zum Großteil • Wasser aus Haussammlungen. Für die Deckschicht werden hochwertigere • Hilfs- und Betriebsstoffe Sorten wie Druckereiabfälle verwendet. An Fabrikationshilfsstoffen • Verpackungsmaterial werden hauptsächlich anorganische Füllstoffe, Stärke, Alaun und Leim eingesetzt. Die Streichereirohstoffe bestehen vorwiegend aus Dem Umweltschutz wird im Falle der Ressourcennutzung Pigmenten, Bindemitteln und Stärke. Ein weiteres wesentliches dadurch Rechnung getragen, indem Betriebsmittel ist Harnstoff, der als Nährstoff für die Biologie der als Rohstoff fast ausschließlich Altpapier eingesetzt wird. Kläranlage eingesetzt wird. mit Erdgas als Energieträger zur Dampf- u. Stromerzeugung. unter anderem durch Kraft-Wärme-Kopplung effizient Der gesamte Strombedarf wird zum überwiegendem Teil aus umgegangen wird. KWK-Eigenerzeugung abgedeckt – der Rest von ca. 60 GWh (neues Kraftwerk GuD 2019 ) ist Fremdbezug (Menge 2017 mit Altanlage der spezifische Wasserverbrauch durch Kreislaufschaltungen war 100 GWh), welcher zu 100% aus erneuerbarer Energie besteht. sehr niedrig gehalten wird. bei der Auswahl von Hilfs-, Betriebs- und Packstoffen Der Großteil davon kommt direkt aus einem Wasserkraftwerk in ökologische Kriterien berücksichtigt werden. unmittelbarer Umgebung.
21 8 Direkte Umweltaspekte Energiebilanzen zeigen die Verbrauchsschwerpunkte im Jährlich werden rund 4 Mio. m3 Frischwasser benötigt. Durch Unternehmen auf und ermöglichen so die Einleitung von einen weitgehend geschlossenen Wasserkreislauf und laufende zielgerichteten Energiesparmaßnahmen. Jüngste Projekte Prozessoptimierung konnte der spezifische konzentrierten sich insbesondere auf die Erhöhung des Frischwasserverbrauch in den letzten 10 Jahren um fast 20% Wirkungsgrades durch Optimierung bzw. Ersatz von gesenkt werden. Aggregaten sowie die Energierückgewinnung. 8.2 Ableitungen von Abwasser Die Ableitung von Abwasser in einer Menge von jährlich rund 2,3 Mio. m³ erfolgt nach mechanisch-biologischer August 2019: Reinigung zurück in den Vorfluter Mur. TNb (gesamt gebundener Stickstoff), Tagesmischprobe an Im Jahr 2019 hat es eine meldepflichtige Überschreitung von drei aufeinanderfolgenden Tagen. Einzelparametern gegeben: 8.3 Entsorgung von Abfällen Bei der Entsorgung der Abfälle wird entsprechend der 5-stufigen PE-Folien, die aus der Umverpackung des an Verarbeitungsbetriebe in der Hierarchie des Abfallwirtschaftsgesetzes „Vermeiden vor Vorbereitung Gruppe ausgelieferten Kartons stammen, wurden bis September 2000 vom zur Wiederverwendung vor Recycling vor sonstiger Verwertung vor Werk Frohnleiten zurückgenommen und einer stofflichen Verwertung Entsorgen“ vorgegangen. Die Entsorgung der Abfälle des Werkes zugeführt. Seit Oktober 2000 wird die Folie von diesen Betrieben direkt der Frohnleiten erfolgt durch befugte Abfallsammler, -verwerter bzw. - stofflichen Verwertung zugeführt. Schriftliche Vereinbarungen über diese entsorger. „Entpflichtung“ gemäß Verpackungsverordnung liegen vor. Eine Deponie Den mengenmäßig größten Anteil der Abfälle bilden die Reststoffe aus der für den Industrieabfall der Kartonfabrik (Reject) wurde bis 1984 von MM Altpapieraufbereitung, das sog. Reject. Dieses wird einer thermischen betrieben und danach Bescheid gerecht stillgelegt. Deponiesickerwasser Verwertung zugeführt. wird nach wie vor gesammelt und über die werkseigene Der Klärschlamm aus der biologischen Stufe der Kläranlage wird über eine Abwasserreinigungsanlage entsorgt. Die Sammlung und Entsorgung Wirbelschichtschlammtrocknung zu einem Granulat verarbeitet, das werden laufend von der Behörde und MM geprüft. Eine Direkteinleitung in wiederum als Sekundärrohstoff in der Zement- u. Baustoffindustrie den Vorfluter ist geplant, sobald die Wasserinhaltsstoffe den Richtwerten eingesetzt wird. Mayr-Melnhof Karton Frohnleiten wurde für dieses für die Direkteinleitung entsprechen. Projekt mit dem Neptun-Umweltpreis für besonders innovative Leistungen in der Kategorie Wassertechnik ausgezeichnet. Der gewerbliche Restmüll wird durch öffentliche Entsorgungsunternehmen übernommen und bestimmungsgerecht entsorgt. Altstoffe, wie Holz und Metalle, werden extern Großteils stofflich verwertet. Die gefährlichen Abfälle, wie Altöl, Ölabscheider Inhalte, Werkstätten Abfälle, Altbatterien, Leuchtstoffröhren u. dgl., werden konzessionierten Entsorgern zur fachgerechten Entsorgung übergeben. Großbatterien(E- Stapler) werden regeneriert. Der von MM-Karton Frohnleiten ausgelieferte Karton ist in PE-Folie verpackt. Für die inländischen Kunden, die nicht Selbstentsorger oder Selbstentpflichter sind, wurde für diese Verpackung die Lizenzierung bei der ARA durchgeführt (LN Nr. 3766).
22 8 Direkte Umweltaspekte 8.4 Abluft-Emissionen Abluft-Emissionen ergeben sich aus der Verbrennung von Erdgas im Des Weiteren gibt es noch Abluft von den Kartonmaschinen, die im Dampfkessel. Die Emissionen in Form von CO2, NOx und CO werden den Wesentlichen aus Wasserdampf besteht. MM Karton verfolgt eine gesetzlichen Bestimmungen entsprechend überwacht und die Grenzwerte kontinuierliche Senkung der Abluft-Emissionen nach dem Stand der werden dabei im Mittel deutlich unterschritten. Mit Inbetriebnahme des Technik. Die laufende Evaluierung des Energieverbrauchs im neuen Kraftwerks (GuD) im Jahre 2018 wurde eine NOx-Einsparung von Produktionsprozess liefert einen wichtigen Beitrag dazu. rund 60% erreicht. Für 2019 hat es keine meldepflichtige Überschreitung gegeben. 8.5 Sonstige Umweltauswirkungen Lärm Notfall Im Jahr 2019 hat es eine Lärmbeschwerde gegeben. Die Für Notfälle ist eine geeignete Organisation eingerichtet. Im Notfallplan Ursachenfindung und daraus resultierenden Maßnahmen führten zu einer sind mögliche Notfälle identifiziert und Zuständigkeiten und Behebung der Belästigung. Vorgehensweisen festgelegt. Die betriebseigene Feuerwehr verfügt über die erforderliche technische Ausrüstung und führt regelmäßige Übungen Geruch mit Notfallsituationen durch. Für die konzernweite Koordination und Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen wird ein eigener Risk Engineer Im Jahr 2019 gab es zwei Meldungen über Geruchsbelästigung. Eine MM-Group eingesetzt. Alle als relevant bewerteten Untersuchung zur Ursachenfindung in der betrieblichen Umweltauswirkungen wurden in einem Register aufgeführt und im Abwasserreinigungsanlage (genannter Verursacher) wurde eingeleitet. Rahmen von Umweltprogrammen, -zielen und -maßnahmen einem Diese führte zu keinem Ergebnis. kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzogen. Sonstiges Im Jahr 2019 hat es nach Starkwind Meldungen betreffend Papierflug gegeben. Entsprechende Reinigungsmaßnahmen bei den betroffenen Anrainern wurden eingeleitet.
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