Werkstatt-Gespräch: Veränderungsmanagement in Kitas Bilanzkonferenzen KitaPlus 06-2018 - Dr. Anja Knippel
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Werkstatt-Gespräch: Veränderungsmanagement in Kitas Bilanzkonferenzen KitaPlus 06-2018 Kassel, 07.06.2018 Berlin, 14.06.2018 Dr. Anja Knippel anja.knippel@freenet.de
Kurze Vorstellung Dr. Anja Knippel, freiberufliche Beraterin & Trainerin Ausbildung: Volontariat in Öffentlichkeitsarbeit, Dipl.-Sozialwirtin, systemische Organisations- beraterin, Kommunikationsberaterin und -trainerin, Promotion in Wirtschaftspädagogik & Personalentwicklung Praxis: Erfahrung in Personalarbeit und Erwachsenen- bildung, Führungs- und Projekterfahrung (zuletzt beim Evangelischen KITA-Verband Bayern e.V., Projektleitung „Pädagogische Qualitätsbegleitung (PQB)“, Nürnberg) Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 2
Einstieg ? Drei Fragen vorab: « Warum sind Veränderungen oft so mühsam und schmerzhaft für alle Beteiligten? « Warum sind Veränderungen oft nicht nachhaltig? « Wer ist wofür verantwortlich? Blick in die Theorie Lewin: „Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie“ Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 3
Veränderung in drei Schritten Modell von Kurt Lewin Unfreezing Moving Refreezing Vorbereiten Verändern Verstetigen Kurt Lewin hat in den 30er Jahren bereits erforscht und beschrieben: « Ohne entsprechende Vorbereitung findet keine Veränderung statt; « ohne Verstetigung sind Veränderungen nicht nachhaltig. Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 4
Veränderungen vorbereiten Unfreezing Moving Refreezing Verändern Verstetigen Vorbereiten „aufrüttelnde Infos“ Psychologische Sicherheit à Ich weiß: was, warum, wie…? à Ich lasse mich darauf ein Verantwortung der Akteure • (Träger und) Leitung: vermitteln Ziel & Notwendigkeit und zeigen Plan für Vorgehen auf • Unterstützung durch Externe möglich, die Vorbereitung des Teams bleibt aber Führungsaufgabe Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 5
Veränderungen umsetzen Unfreezing Refreezing Moving Vorbereiten Verstetigen Verändern Lernen & Ausprobieren (in der Gruppe, Schonraum), z. B. Workshop, Training … à Ich weiß, wie es geht à Ich traue es mir/uns zu Verantwortung der Akteure (Träger und) Leitung: Vorbild und Unterstützer Delegation an Projektleitung und/oder Unterstützung durch Externe möglich, z. B. Workshops, Team-Tage, Trainings Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 6
Veränderungen stabilisieren und verstetigen Unfreezing Moving Refreezing Vorbereiten Verändern Verstetigen Erprobung und Umsetzung im Arbeitsalltag Erfahrungsaustausch, Reflexion, Standardisierung, Nachsteuern à Das Neue ist inzwischen Teil unserer (erfolgreichen) Normalität Verantwortung der Akteure (Träger und) Leitung: Aufmerksamkeit, Feedback, Unterstützung, Fortschritts-Monitoring Unterstützung durch Externe nur punktuell möglich (Leitung bleibt am Thema dran) Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 7
Erkenntnisse für Kitas aus dem Lewin-Modell « Die Hauptverantwortung liegt bei der Leitung, ihre Haupttätigkeit im Veränderungsprozess ist Führung. à dazu braucht sie Kompetenzen, Zeit und Unterstützung « Wenn wir versuchen, Veränderungen realistisch zu planen, braucht es eine Vor- und Nachbereitungsphase (ohne im Vorfeld zu wissen, wie lange sie dauern) « Wenn Veränderungen nicht „nach Plan“ laufen, könnte es daran liegen, dass … – Die Notwendigkeit nicht deutlich und verstanden wurde (oftmals sind vorab-Infos zu abstrakt) und/oder Mitarbeitende sich nicht darauf einlassen konnten, überfordert sind und mehr Sicherheit brauchen, – Mitarbeitenden die notwendigen Kompetenzen und/oder das Zutrauen fehlt/fehlen, – aus der Sondersituation Veränderung (noch) keine Normalität werden konnte. Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 8
Anstelle einer Zusammenfassung ? Zurück zu den drei Fragen: « Warum sind Veränderungen oft so mühsam und schmerzhaft für alle Beteiligten? « Warum sind Veränderungen oft nicht nachhaltig? « Wer ist wofür verantwortlich? Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 9
AHA-Effekte zum Thema Veränderungen Warum sind Veränderungen oft so mühsam und schmerzhaft für alle Beteiligten? « Emotionen – Wo Menschen arbeiten, sind Emotionen. – Veränderungen sind emotional! – Der Umgang mit Emotionen (eigenen und denen anderer) ist schwer. – Wir nehmen meist nur die „negativen“ Emotionen wahr. « „Produktivität“ – Neues braucht länger und mehr Konzentration. – Veränderung ist: anstrengend, wird als Störung/Ärgernis empfunden, führt zu Verunsicherung. – Leistungsfähigkeit sinkt (in der Wirtschaft) um durchschnittlich 25%; à in Kitas bleibt das Tagesgeschäft aber gleich! Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 10
AHA-Effekte zum Thema Veränderungen Warum sind Veränderungen oft nicht nachhaltig? « Mehr Kommunikation – Es besteht ein hoher Bedarf an Transparenz und mehr Kommunikation, wobei die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sein können. – Wichtiges sollte mehrmals wiederholt werden, damit es gehört und verstanden wird. – Dialog, Feedback-Kanäle, Nachfragen ermuntern, Regelkommunikation + Einzelgespräche « Mehr Führung – Es braucht Klarheit und Verbindlichkeit UND – Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen in der Führung. – Führung ist in Veränderungsprozessen die Hauptaufgabe. – Voraussetzung: Unterstützung für Kita-Leitung (z. B. Coaching, Kompetenzaufbau, Zeit, Rückhalt durch Träger…) Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 11
AHA-Effekte zum Thema Veränderungen Wer ist wofür verantwortlich? « Gemeinsam Lernen – Leitung und Träger können anfangs nicht wissen, wie es tatsächlich läuft. – Im Idealfall: Gemeinsamer Lernprozess aller Beteiligten 1. aktueller Veränderungsprozesses, 2. Veränderungsfähigkeit an sich (einzeln und als Team/Organisation). – Lernmöglichkeiten im Team schaffen: z. B. Erfahrungsaustausch, Feedback einholen, Reflexion, Workshops… « Positives wahrnehmen – Positive Fragen stellen, verändert die Wahrnehmung – Wohltuend, steigert Energie und öffnet (innere) Türen: Empathie, Kreativität, Lern-/Experimentierfreude – Fortschritte sichtbar machen, Erfolge feiern Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 12
Fragen für den Erfahrungsaustausch ? Bisher erreichter Status Quo: « Wie erfolgreich war Ihre Vorbereitung (i. S. d. Lewin-Modells)? Was hat sich bewährt, was wurde gelernt? « Wie läuft bzw. lief die Veränderung? Was hat gut geklappt? « Wie weit sind Sie in der Verstetigung? Welche Fortschritte gibt es bereits? Ausblick und nächste Schritte: « Was sind nächste konkrete Schritte? Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 13
Weiterlesen zum Thema Veränderungen Kleine Auswahl für Praktiker_innen Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 14
Weiterlesen zum Thema Veränderungen Kleine Auswahl für Praktiker_innen Kotter: Das Pinguin-Prinzip Eine Geschichte über Pinguine, deren Eisberg zu schmelzen und auseinanderzubrechen droht. Es geht darum, wie dir Dringlichkeit zur Veränderung vermittelt werden kann. Leicht lesbar und unterhaltsam. Groth: Führungsstark im Wandel Hutchens: The Lemming Das beste mir bekannte Buch für Praktiker_innen zum Dilemma Thema Führung und Veränderung. Viele Modelle und Leider nur auf Englisch Beispiele, gut lesbar und leidenschaftlich. erhältlich. Eine Geschichte über Lemminge, die sich der Kultur des Klippenspringens Johnson: Die Mäuse-Strategie für Manager verweigern und ihren eigenen Weg (Vision) Eine Fabel über Zwergenmenschen und Mäuse, die suchen. Leicht lesbar, witzige sich einer neuen Situation anpassen müssen. Leicht Zeichnungen und und schnell lesbar mit eindrücklichem Wiedererkennungswert... eindrücklich. Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 15
Gutes Umsetzen! Veränderung kann leicht gehen und Spaß machen..., Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 16
Gutes Umsetzen! Veränderung kann leicht gehen und Spaß machen..., ... wenn man einen Blick für das Positive hat; Und erkennt, was alles werden kann; ... dann nehmen bunte Klekse Form an! Werkstatt-Gespräch Veränderungsmanagement Knippel 06-2018 Seite 17
Sie können auch lesen