Wert schöpfen. Werte leben. In Zeiten von - COVID-19. DIE UNGEWISSHEIT MEISTERN - Technology Vision 2020 - Accenture
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#TECHVISION2O20 Technology Vision 2020 Wert schöpfen. Werte leben. In Zeiten von COVID-19. Der Tech-Konflikt tobt: Warum der Mensch über Ihren künftigen Erfolg entscheidet DIE UNGEWISSHEIT MEISTERN
#TECHVISION2020 Wert schöpfen. Werte leben. In Zeiten von COVID-19. Für die gesamte Welt ist COVID-19 die größte Herausforderung seit Jahrzehnten. Alles hat sich verändert: Selbst die ohnehin rasante Digitalisierung wurde noch einmal drastisch beschleunigt. In nie gekanntem Ausmaß beeinflusst die Pandemie das Leben der Men- schen – und sie wirkt sich auf das Wachstum und die Innovationskraft der Unternehmen aus. 2 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Die Erwartungen der Menschen an die Technologien von Ein Beispiel: Angenommen, unser Gesundheitswesen wäre morgen sind enorm. Im Zuge der COVID-19-Pandemie vollkommen personalisiert sowie durchgängig und sicher müssen Unternehmen diesen Erwartungen nun noch vernetzt. Ärzte hätten per Smartwatch oder Datenbrille alle schneller gerecht werden als bislang. Doch ihre Versuche Patientendaten wie auch frühere Untersuchungsergebnisse treffen nicht immer auf Gegenliebe: Zu häufig gehen in- in Echtzeit im Blick. Digitale Gesundheitsakten würden sich novative Technologien an den Wertvorstellungen vorbei, automatisch mit Befunden unterschiedlicher Fachärzte und die uns heute wichtig sind – als Kunde, Mitarbeiter oder Kliniken füllen. Zeitaufwendige Anfragen gäbe es nicht mehr. Geschäftspartner. Und kein Arzt würde auf der Basis unvollständiger Informa- tionen entscheiden. Eine Künstliche Intelligenz (KI) würde Diese Erkenntnis passt zu den Ergebnissen einer anderen zudem auf Grundlage aller Daten geeignete Maßnahmen Accenture-Studie. In „Mehr Wert. Die Zeit ist reif.“ hat empfehlen, um neue Erkrankungen von vornherein zu ver- Accenture Research mehrere zentrale Anforderungen meiden. an künftige IT-Systeme ermittelt, die auch in Zeiten der Pandemie gelten. Unter anderem müssen die Systeme Dieses Szenario ist tatsächlich auf den Menschen und komplett auf den Menschen ausgerichtet sein, sollten seine Bedürfnisse zugeschnitten und natürlich gibt es Unter- beispielsweise in natürlicher Sprache kommunizieren und nehmen im Gesundheitswesen, die Derartiges anstreben. interagieren können. Doch auch in weniger weit entwickel- Die Technologien dafür existieren bereits, doch von einer ten Ausbaustufen sind „überaus menschliche“ (radically Umsetzung sind wir noch weit entfernt. Der Grund: Unter- human) Systeme möglich. Außerdem muss die IT in Zeiten nehmen verlassen sich seit Jahrzehnten auf erprobte radikaler Veränderungen widerstandsfähiger sein als Betriebsmodelle, die ihnen inzwischen im Weg stehen. In früher. Darauf geht die Studie „Resiliente IT-Systeme“ einem geschlossenen Ökosystem gibt es unterschiedliche näher ein. Standards, separate Datenmodelle führen zu fragmen- tierten, teils widersprüchlichen Patientendaten. Hinzu „Die Tech-Vielfalt verführt zu Aktionis- kommen zahllose Mittler, Regulatoren und Gatekeeper, die mus. Unternehmen entwickeln daher den Prozess komplizierter machen statt einfacher. Parallel dazu werden Patienten und Anbieter gleichermaßen innovative Produkte am Kunden vorbei. immer skeptischer gegenüber neuen technischen Lösungen. Sie müssen den Menschen zuhören Grund sind Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicher- und sie teilhaben lassen.“ heit sowie offene ethische Fragen. Jürgen Pinkl, Managing Director Technology DACH, Accenture Technology Vision 2020 3
#TECHVISION2020 Das Problem betrifft alle Branchen Was ist also aus dem Versprechen geworden, Technologie Unternehmen sehen sich ihrer nächsten großen Heraus- würde die Welt besser machen und den Umgang mit ihr forderung gegenüber. Bislang konnten sie nahezu blind einfacher? Es lässt sich nicht einlösen, solange Geschäfts- der technologischen Roadmap folgen, die digitale Pioniere modelle, IT-Architekturen und Kontrollstrukturen das volle aufgestellt hatten – und davon profitieren. Nun jedoch ent- Potenzial dieser Technologien weder erkennen lassen wickeln sich digitale Technologien vom Wettbewerbsvor- noch selbst einen wertschöpfenden Beitrag leisten. Die teil zur Grundanforderung. Und die bewährten Methoden Unternehmen und die Wünsche und Erwartungen der von gestern zu den Defiziten von heute. Wer wachsen und Menschen driften immer weiter auseinander. wettbewerbsfähig bleiben will, muss seine grundlegenden Geschäfts- und Technologiemodelle neu betrachten und so Die Lage ist also angespannt. Das hält die Unternehmen umgestalten, dass sie zu den Menschen von heute passen. allerdings nicht davon ab, den gleichen Kurs weiterzuver- folgen, den sie lange vor der Pandemie eingeschlagen hatten. Getrieben von schnellen Reaktionen auf die Krise steuern sie geradewegs auf eine technologische Sack- gasse zu. Sie sind dabei, die Welt mit vermeintlich smarten Produkten und Services zu überfluten – beispielsweise mit intelligenten Assistenten und immersiven Erfahrungen. Mit Angeboten also, die durchaus das Potenzial haben, für Unternehmen sehen sich ihrer nächsten Mensch und Unternehmen gleichermaßen alles zu ver- ändern. Doch parallel dazu hinterfragen Kunden und Staat großen Herausforderung gegenüber. zunehmend die Rolle, die Technologie einnehmen soll. Bislang konnten sie nahezu blind der Das Problem ist lösbar – wenn Manager ihre Geschäfts- technologischen Roadmap folgen, die modelle neu gestalten. Die geschäftliche Wertschöpfung muss in Einklang stehen mit jenen Werten, die den Men- digitale Pioniere aufgestellt hatten – schen wichtig sind. und davon profitieren. 4 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Seit Beginn der COVID-19-Pandemie ist eines noch weitaus dringlicher ge- worden: Unternehmen müssen jede ihrer Annahmen und jeden etablierten Erfolg setzt künftig voraus, Ansatz auf den Prüfstand stellen. Alles muss mit Blick auf den Menschen neu entwickelt werden. Vor allem all jene Prozesse und Erfahrungen, bei denen Menschen mit Technologie in Berührung kommen. Unternehmen müssen über die Demokratisierung von Daten und Technologien nachden- ken sowie darüber, wer diese kontrolliert und verwaltet. Und sie müssen grundlegende Annahmen hinsichtlich des eigenen neu bewerten, welchen Nutzen der Mensch von intelligenten Technolo- gien hat – und wie diese den Menschen verändern. Unternehmen erfinden sich also neu. Jenen, die dabei die Führung über- nehmen, eröffnen sich enorme Chancen. Welche Branche man auch Unternehmens und dessen betrachtet: Unternehmen sind heute nicht wegen, sondern trotz ihres tradi tionellen Fundaments erfolgreich. Entscheider, die ihre Technologiemodelle Funktionsweise zu hinter fragen. Und überall dort Ver neu aufbauen und dabei den Fokus auf ihre Kunden legen, können weit mehr erreichen, als nur Erwartungen zu erfüllen. Sie legen den Maßstab fest, änderungen anzustoßen, wo den jeder Wettbewerber – in jeder Branche – erst einmal erreichen muss. Der Weg dorthin ist für Vorstände die größte Herausforderung in der Zeit nach der COVID-19-Pandemie. Ob die nächste Generation von Produkten und Services erfolgreich sein wird, hängt vor allem davon ab, wie gut Menschen und Technologien aufeinandertreffen. sie zu den Menschen und deren Werten passt. Die Entwicklung besteht nicht aus kleinen, inkrementellen Schritten. Es reicht auch nicht aus, auf neue technologische Werkzeuge zu setzen – um dann einfach weiter so zu agieren, wie man es gewohnt ist. Erfolg setzt künftig voraus, grundlegende Annahmen hinsichtlich des eigenen Unternehmens und dessen Funk- tionsweise zu hinterfragen. Und überall dort Veränderungen anzustoßen, wo Menschen und Technologien aufeinandertreffen. Technology Vision 2020 5
#TECHVISION2020 Menschen verändern sich. Sie auch? Jetzt muss den Unternehmen vor allem klar werden, wie entscheidend Technologie für das Leben der Menschen ist und wie das Verhältnis zwischen ihnen sich verändert. Zwar erzeugt die immer stärkere Verbindung von Mensch und Techno logie inzwischen Widerstand. Das liegt aber nicht daran, dass die Technologie plötzlich an Wert verloren hätte. Sondern daran, dass sich Unternehmen noch nicht darauf eingestellt haben, wie bedeutsam Technologie für die Menschen inzwischen geworden ist und welchen hohen Stellenwert diese den Themen Datenschutz und Kontrolle über die eigenen Daten beimessen. 6 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Rückblickend überrascht das nicht Vor gerade einmal 20 Jahren haben wir ausschließlich am können.3 Der digitale Assistent Bixby von Samsung wieder- Desktop-PC gearbeitet und sind nur per Wählverbindung um kommuniziert direkt zu Hause mit dem Nutzer. Er ist bei- 52 % ins Internet gekommen. Wer online war, der war zumeist spielsweise in den Kühlschränken der Baureihe Family Hub anonym unterwegs. E-Mails, Foren, E-Commerce und der- eingebaut.4 Sogar die letzte Meile der Logistik verschwin gleichen waren zwar bereits effizienter als ihre analogen det gerade: Unternehmen wie FedEx und Amazon setzen Gegenstücke, aber alles andere als notwendig. Damals auf Roboter und Drohnen, um Pakete bis vor die Haustür mussten Unternehmen noch nicht groß darüber nachden- zu liefern.5 ken, wie Technologie das Leben ihrer Kunden beeinflusst. Digitale und „reale“ Identitäten wurden strikt getrennt. Technologie nimmt dementsprechend eine der Hauptrollen im Leben der Menschen ein. Nachvollziehbar also, dass Eine solche Trennung existiert heute kaum noch. Techno- wir eine persönliche Bindung zu ihr aufbauen und enorm logie ist untrennbar mit unserem Leben verbunden. Mehr viel von der weiteren Entwicklung erwarten. Aber da viele der Verbraucher weltweit betrach- als die Hälfte der Weltbevölkerung – nämlich 4,5 Milliarden Geschäftsmodelle dem wachsenden technologischen ten Technologie als wichtigen Menschen – hat Zugang zum Internet.1 Wir sind permanent Einfluss nicht gerecht werden, bekommt auch unsere bis- Bestandteil ihres Lebens oder haben vernetzt, über jedes Endgerät. Jeder von uns verbringt täg- lang bedingungslose Liebe zur Technologie einen schalen sie gar in fast jeden Bereich ihres lich im Schnitt 6,4 Stunden online.2 Beigeschmack. Manche sprechen daher vom „Techlash“, Alltags integriert. Weitere 19 % bei dem sich der Mensch plötzlich gegen die Technologie sagen, dass Technologie so eng mit Früher hat man dafür noch den Begriff „Bildschirmzeit“ stellt. Dabei lassen sie aber außer Acht, dass wir Techno- ihrem Alltag verknüpft ist, dass verwendet. Das klingt und ist völlig überholt, schließ- logie heute mehr als je zuvor nutzen. Korrekter wäre also sie sie als Erweiterung ihrer eigenen lich braucht es für den Zugang zum Netz längst keine zu sagen, dass wir es mit einem „Tech-Konflikt“ zu tun Identität wahrnehmen. Bildschirme mehr. So hat Daimler beispielsweise eine haben, in dem alte Modelle mit den heutigen Erwartungen intelligente Sprachsteuerung in die Fahrzeuge von kollidieren. Mercedes-Benz integriert, dank derer Fahrer einfach Fragen zu Staus, dem Wetter und vielem mehr stellen Technology Vision 2020 7
#TECHVISION2020 Manche sprechen vom „Techlash“, bei dem sich der Mensch plötzlich gegen die Technologie stellt. Dabei lassen sie aber außer Acht, dass wir Technologie heute mehr als je zuvor nutzen. Korrekter wäre also zu sagen, dass wir es mit einem „Tech-Konflikt“ zu tun haben, in dem alte Modelle mit den heutigen Erwartungen kollidieren. 8 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Smarte Produkte gibt es inzwischen überall, aber die und anderen Ländern wollen den Schwierigkeiten mit Anbieter schotten sie regelrecht von denen anderer Unter- neuen Regularien, Richtlinien und Verfahren entgegen- nehmen ab. Unsere theoretisch immense Wahlfreiheit treten.8,9,10 Doch die Gesetzgeber können nur bestehende und nie dagewesenen Individualisierungsmöglichkeiten Geschäftsmodelle beeinflussen – nicht neue entwickeln. werden somit stark eingeschränkt. Hinzu kommt, dass Es ist also Aufgabe der Unternehmen, den Tech-Konflikt zu Kunden vermehrt Bedenken haben, wie es um den Schutz lösen. Dabei wird es auf ihre neuen Produkte und Services und die Sicherheit ihrer wertvollen Personendaten bestellt ankommen. Und darauf, wie sie diese vertreiben. ist. Das führt zu Zögern und Misstrauen. KI wiederum wird zwar inzwischen auch für größere Problemstellungen Damit Kunden weiterhin technologischen Innovationen genutzt, vorrangig aber weiterhin für die Automatisierung gegenüber aufgeschlossen bleiben, müssen Unternehmen diverser Tätigkeiten. Das führt zu realen Existenzängsten. ihre geschäftlichen und technologischen Wertschöpfungs modelle auf die steigenden Kundenerwartungen abstimmen. Es kommen laufend neue Aspekte hinzu, die den Tech- Konflikt anheizen. Schon heute gibt es KI-Systeme, die darüber entscheiden, wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird und wer nicht. Oder darüber, ob ein Angeklagter auf Kaution freikommen kann.6 Die Systeme können also nicht nur Routineaufgaben automatisieren, sondern das Leben der Menschen unmittelbar beein- flussen. Doch wie sie zu ihren Entscheidungen kommen, ist oft intransparent. So macht sich Skepsis breit, ob die Algorithmen gerecht und wirksam sind.7 Die Situation ist festgefahren – und das muss sich ändern, wenn der Fortschritt der letzten 20 Jahre nicht zum Erliegen kommen soll. Regierungen in der EU, den USA, Brasilien Technology Vision 2020 9
#TECHVISION2020 Den alten Weg hinter sich lassen Mit den Roadmaps der letzten 20 Jahre haben Unternehmen erfolgreich Technologien in sämtlichen Geschäftsbereichen eingeführt. Doch im Zuge des Tech-Konflikts werden die alten Vorgehensweisen bedeutungslos. Die Unternehmen haben nun keinen klar umrissenen Pfad mehr vor sich, dem sie folgen können. Das bedeutet aber nicht, dass sie bei null anfangen müssen. Schließlich gibt es etwas, woran sich Entscheider orientieren können: an den grundlegenden Werten der Menschen. 10 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Es geht nun darum, bestehende Modelle zu hinterfragen und stärkere Rechte in Bezug auf ihre persönlichen Daten 76 % etwas völlig Neues zu entwickeln. Ein enges Zusammenspiel einräumen. von Vertrauen, Daten und Erfahrungen ist notwendig, um Technologien zu entwickeln und zu gestalten, die eng am An einigen Stellen erwarten Kunden also mehr, als Unter- Menschen orientiert sind. nehmen heute liefern. Disruptoren sehen darin ihre große Chance. Darunter das Start-up inrupt, gegründet von Ein Beispiel: Personenbezogene Informationen wie medi- World-Wide-Web-Erfinder Tim Berners-Lee und einem zinische Daten, Einkaufshistorien und vieles mehr werden Geschäftspartner. Ihr Produkt ist eine skalierbare Datenver- heute von jenen Unternehmen und Plattformen erzeugt, netzungsarchitektur namens Solid.11 Personenbezogene verwaltet, geteilt und kontrolliert, mit denen wir Geschäfte Daten – beispielsweise Ausweisnummer, Finanztransaktio- machen. Und manchmal sogar von solchen, mit denen wir nen, Dienste-Abonnements – werden dabei zentral gespei- gar nicht direkt zu tun haben. Die Ökosysteme dahinter chert. Der Nutzer entscheidet, wo seine Daten abgelegt sind im Laufe der Zeit gewachsen: Sie wurden personali- werden, und er kann festlegen, welche Unternehmen oder sierter, neue Services sind entstanden. Doch die Unterneh- Geräte darauf zugreifen dürfen. Der Verbraucher hat die der Entscheider weltweit sagen: men mussten damit auch mehr Daten und zunehmend Kontrolle. Unternehmen müssen überall, komplexe Geschäftsbeziehungen verwalten. Inzwischen wo Menschen und Technologien wollen die Kunden genau wissen, wie ihre Daten genutzt aufeinandertreffen, völlig neue werden. Doch den Unternehmen fehlen die technischen Erfahrungen gestalten. Mit dem und organisatorischen Mittel, ihre Kunden diesbezüglich Menschen im Mittelpunkt. In zu informieren. Entsprechend schauen diese nun genauer Deutschland sagen das 70 %, in hin – und können leicht misstrauisch werden. Regierungen Österreich nur 65 % und in der bemerken das und reagieren, indem sie den Verbrauchern Schweiz 77 %. Technology Vision 2020 11
#TECHVISION2020 Die Chancen sind zum Greifen nah Modelle wie das von inrupt schaffen einen komplett neuen Technologien steht auf dem Spiel. Volvo und Perceptive Nutzen – und zwar für Kunden und Unternehmen. Doch alle Automata wollen gemeinsam die Sicherheit autonomer möglichen Technologien können neue Geschäftsmodelle Fahrzeuge erhöhen. Dazu verknüpfen sie die klassischen begründen. So gestaltet auch Microsoft seine Services und optischen Sensoren mit Modellen aus der Verhaltens- und Vernetzungsmodelle neu, um die veränderten Kunden- der Neurowissenschaft. So soll das Auto „verstehen“, was erwartungen zu erfüllen. Die Entertainment-Konsole Xbox ein Fußgänger vorhat und wie aufmerksam dieser die One soll beispielsweise künftig mit Amazon Alexa und Verkehrssituation im Blick behält.13,14,15 Die Unternehmen Google Assistant zusammenarbeiten. Das ist eine regel- bringen ihren autonomen Fahrzeugen also bei, wie mensch- rechte Kehrtwende, verglichen mit dem bisherigen Modell, liche Intuition funktioniert und warum sich ein Passant wie bei dem eigene Technologien und Standards den Kunden verhält. Gerade bei viel Verkehr soll das alle Beteiligten in eine bestimmte Richtung drängen sollten.12 Stattdessen besser schützen. passt sich Microsoft nun den Wünschen und Kaufentschei- dungen seiner Kunden an. Klassische Technologiemodelle kommen an ihre Grenzen. Das macht einen größeren Wandel nötig, den Unternehmen Inzwischen gehört Vertrauen zu den wichtigsten Leitlinien bedenken müssen: Verbraucher schauen nicht mehr länger bei der Entwicklung neuer Betriebsmodelle. Vor allem, da nur zu. Sie nehmen es nicht mehr hin, wenn vernetzte Technologie in neue Bereiche unseres Lebens vordringt: Ökosysteme wesentliche Sicherheitsstandards außer Acht Autonome Fahrzeuge beispielsweise kombinieren zahl- lassen. Wenn Manipulatoren die fehlende Kontrolle sozialer reiche Sensoren mit KI-Algorithmen zur Wahrnehmung Plattformen ausnutzen, um falsche Informationen zu ver- der Umgebung. Doch Verbraucher wissen längst von breiten. Oder wenn die Gesetzgebung der technologischen zahlreichen Testsituationen, in denen die intelligenten Entwicklung um Jahre hinterherhinkt. Werden die Erwartun- Systeme nur knapp einen Unfall verhindert haben. Und es gen nicht erfüllt, kommt es zum Tech-Konflikt. Und dann ist ist auch ein Fall bekannt, in dem ein Fußgänger ums Leben Handeln angesagt. kam. Ernste Bedenken entstehen und der Ruf autonomer 12 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Vertrauen verdienen Neue Technologie- und Geschäftsmodelle sind der erste Schritt, um sich im Tech-Konflikt zu behaupten. Doch es geht um weitaus mehr. Dank disruptiver Technologien können Unternehmen die Welt heute stärker mitgestalten als je zuvor. Ihr Einfluss erstreckt sich nicht mehr allein auf Kunden und Mitarbeiter. Jedes Unternehmen muss nun auch seine ge- sellschaftliche Verantwortung erkennen. Wer das ablehnt, dem werden sich die Menschen widersetzen. Selbst gut gemeinte Pläne werden dann boykottiert. In einem komplett digitalen Zeitalter ist Vertrauen die wichtigste Währung. Technology Vision 2020 13
#TECHVISION2020 Inzwischen wird Unternehmen sämtlicher Branchen be- wusst, dass sie eine größere Verantwortung tragen als die Unternehmen, die die neuen Erwartungen gegenüber ihren altbekannten Stakeholdern. Im vergange- nen Jahr unterzeichneten die CEOs von fast 200 Großun- erfüllen, bahnen allen ternehmen – einschließlich Accenture – eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich dazu bekannten, ihren Erfolg in Zukunft nicht (mehr) allein anhand des Shareholder-Values messen zu wollen. Darüber hinaus setzen sie künftig auf einen ganzheitlichen Ansatz und verpflichten sich, mehr in anderen den Weg in die Zukunft. die eigenen Mitarbeiter zu investieren, die Umwelt zu schüt- zen und auf eine ethisch einwandfreie Zusammenarbeit mit Lieferanten zu achten.16 Führungskräfte müssen sich der Welt anpassen, die sie selbst geschaffen haben. Wer in alten Ansätzen verharrt, riskiert unzufriedene Kunden und unmotivierte Mitarbeiter. Vor allem aber beschneidet er auf Dauer die eigenen Möglichkeiten hinsichtlich Innovation und Wachstum. Das gilt für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz genauso wie für den Rest der Welt. Der Tech- Konflikt besteht unabhängig von einzelnen Regionen und Branchen. Doch er lässt sich lösen: Menschen sind immer noch verrückt nach Technologie. Und Unternehmen, die die neuen Erwartungen erfüllen, bahnen allen anderen den Weg in die Zukunft. Ist Ihr Unternehmen bereit dafür? 14 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Die Tech-Trends 2020 Wie lassen sich also die Geschäftsmodelle von morgen auf den Menschen ausrichten? Zunächst einmal müssen sie voll auf Zusammen- arbeit ausgelegt sein. Da Technologien die Gesellschaft immer stärker beeinflussen, werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die ihre Kunden, Mitarbeiter, Partner und die Öffentlichkeit dazu einladen, ihre Zukunft gemeinsam mit ihnen zu gestalten. Technology Vision 2020 15
#TECHVISION2020 Diese fünf Trends werden 2020 entscheidend sein: Mein Erlebnis Die KI, mein Mein Besitz Die Roboter in DNA für gehört mir Partner verändert sich meinem Leben Innovationen Kunden beim Mit Mensch und Maschine Das Beta-Problem Neue Märkte und Ein Fundament für Mitgestalten das Unternehmen neu der smarten Geräte mehr Verantwortung ständigen Fortschritt unterstützen denken lösen übernehmen legen Unternehmen gestalten neue Mithilfe von KI lässt sich das Produkte kommen im Beta- Robotik gibt es nicht mehr Heutige Technologien haben ein digitale Erlebnisse und unter- Potenzial des Menschen voll Stadium auf den Markt. Damit nur in den Fabrikhallen. Wenn nie dagewesenes Disruptions streichen dabei die Handlungs- ausschöpfen. Bei KI geht es verändert sich das Verständ- intelligente Geräte zu einem potenzial. Unternehmen können freiheit der Kunden. Aus also nicht mehr allein um nis von Besitz und Eigentum. Teil unseres Lebens werden, nun eine regelrechte DNA für Inno- einseitigen Erfahrungen wird Automatisierung: Vielmehr Unternehmen und ihre Kunden entstehen neue Interaktions- vationen zusammensetzen – indem ein Miteinander, aus passiven entstehen neue Formen der entwickeln Produkte als Partner modelle zwischen Kunde und sie ihre Fähigkeiten und Partner- Zielgruppen werden aktive Teil- Zusammenarbeit zwischen gemeinsam weiter. Unternehmen. schaften richtig entwickeln. nehmer. Mensch und Maschine. 16 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Das ganze 2020 Mein Mein Besitz Die Roboter Bild Die KI, mein DNA für Inno Erlebnis verändert in meinem Trends Partner vationen gehört mir sich Leben Die Accenture Technology Vision fasst die Trends innerhalb einer Zeitspanne von drei Jahren zusammen. Jeder einzelne Trend ist Teil eines größeren Ganzen. Ihre Entwicklung zu verfolgen Der Von ermöglicht uns abzuschätzen, wie 2019 Durchbruch verstandene Mitarbeiter2 Sicherheit als Momenten zu sie sich künftig verändern werden. Trends mit DARQ Teamsache Kunde Märkten 2018 KI für alle Erweiterte Daten Grenzenloses Das Internet Trends Realität korrektheit Geschäft des Denkens Technology Vision 2020 17
#TECHVISION2020 Mein Erlebnis gehört mir Kunden beim Mitgestalten unterstützen allem in den traditionellen Branchen in Deutschland bislang „Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, keinen hohen Stellenwert. Das dürfte sich in den nächsten müssen Unternehmen die Beziehungen zu ihren Kunden ausbauen und sie als Partner Gemeinsame Erfahrungen sind zentral für die nächste Monaten und Jahren als Problem erweisen. Die eigen betrachten.“ Generation unserer Produkte und Services. Unternehmen ständige Accenture-Studie „Fjord Trends 2020“ bestätigt sind nicht mehr nur Anbieter – sie werden vielmehr zu Part- diese Einschätzung: Ihr zufolge werden Kunden jene Unter- 85 % 88 % nern bei der Entwicklung neuer Erlebnisse. Eine völlig neue nehmen abstrafen, die sich nicht voll auf sie einstellen. 76 % 80 % Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen entsteht. Die Pioniere auf dem Gebiet der Customer Experience Das ist dringend notwendig, sagen 85 Prozent der Ent- setzen momentan auf neue Formen der Individualisierung. scheider weltweit. In der Schweiz sind es sogar 88 Prozent, Ihre Produkte und Services passen sich aber nicht nur den in Österreich immerhin 80 Prozent. Auffällig ist das Ergeb- derzeitigen Wünschen der Kunden an, sondern lassen sich nis von Deutschland: Hier meinen lediglich 76 Prozent, auch an künftige Anforderungen adaptieren. Kunden dürften künftig nicht mehr nur als reine Verbrau- cher gesehen werden. Im internationalen Vergleich ist das Unternehmen experimentieren gerade mit unterschied- Global Deutschland der zweitniedrigste Wert. Customer Experience hat vor lichsten Formen gemeinsam geschaffener Erlebnisse. Österreich Schweiz 18 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Sie entwickeln Geschichten mit dem Kunden in der Hauptrolle. Sie ermöglichen eine Individualisierung per Live-Feedback. Oder stellen Tools bereit, mit denen wir BMW: AppStore auf Rädern unsere eigenen Erlebnisse entwerfen können. Bei all Lohnt sich der Spurhalteassistent? Ist das automatische Fern- dem geht es darum, die Wertschöpfung mit den Werten licht sinnvoll? Wer ein neues Auto kauft, musste solche Fragen und Erwartungen der Menschen in Einklang zu bringen bislang im Vorfeld beantworten. Denn ist das Fahrzeug einmal und das Vorgehen dabei transparent zu kommunizieren. da, sind Anpassungen kaum noch möglich oder aufwendig und Ein riesiger Schritt. Aber auch ein notwendiger. Nur die kostspielig. BMW geht mit dem ConnectedDrive Store einen Unternehmen, die sich auf die Beteiligung ihrer Kunden neuen Weg. Wie in einem Smartphone-App-Store können Kun- einstellen, können aus dieser Entwicklung einen Nutzen den digitale Fahrzeugfunktionen nachträglich installieren – oder ziehen – und zwar einen beträchtlichen. Ob Sie zum vor dem Kauf erst einmal ausprobieren.17 Partner Ihrer Kunden werden oder nicht, wird über die Zukunft Ihres Unternehmens entscheiden. Technology Vision 2020 19
#TECHVISION2020 Was hat sich mit COVID-19 geändert? Wir untersuchen, wie sich digitale Erfahrungen weiterentwickelt haben. Personalisierung ist heute zwar allgegenwärtig. Doch meist haben die Kunden nicht das Gefühl, am Prozess beteiligt zu sein oder ihn zu kontrollieren. Es braucht also ein neues Modell, bei dem der Kunde wirklich entscheidet. COVID-19 verschärft die Situation: Digitale Erfahrungen sind plötzlich um ein Vielfaches bedeutender geworden. Unternehmen müssen nun weitaus agiler auf Menschen eingehen. Kurzfristig: Langfristig: Die Menschen und ihre Erwartungen ändern sich kurzfristig. Langfristig verändert sich der Sinn und Zweck digitaler Erfahrungen. Die Strategien zur Personalisierung müssen angepasst werden, um damit Nachfrage nach gemeinsamen Erlebnissen und digitalen Communitys Schritt zu halten. Unternehmen müssen ihr Wissen aktualisieren steigt rasant und wird immer schneller zunehmen, da Unternehmen und überholte Informationen ad acta legen. Wer Kunden ermöglicht, und ihre Kunden nach Alternativen zu persönlichen Treffen suchen. ihre eigenen digitalen Erfahrungen zu gestalten, erfährt als Erstes Unternehmen, die personalisierte, interaktive virtuelle Communitys von ihren Bedürfnissen und kann entsprechend darauf eingehen. erschaffen, werden damit auch langfristig erfolgreich sein. 20 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Die KI, mein Partner Mit Mensch und Maschine das Unternehmen Die separate Accenture-Studie „KI skalieren“ hat ermit- „Die Zusammenarbeit zwischen Mensch neu denken telt, für wie wichtig Entscheider diese Entwicklung halten: und Maschine wird für Innovation künftig von entscheidender Bedeutung sein.“ Allein in Deutschland sagen neun von zehn Topmanagern, Ob wir in die USA schauen oder nach Deutschland, Öster- dass sie ihre Wachstumsziele nur mithilfe von KI erreichen 79 % reich oder die Schweiz: Die meisten Unternehmen nutzen nur können. 75 % 71 % 69 % einen Bruchteil des Potenzials, das ihnen Künstliche Intelligenz schon heute offenbart. Untätig waren sie allerdings nicht: Sie Genauso kommt auch die Technology Vision zu dem haben längst mittels KI und anderer Technologien ihre be- Ergebnis, dass weltweit 73 Prozent der Unternehmen an stehenden Arbeitsabläufe automatisiert und effizienter gestal- konkreten KI-Projekten arbeiten. Bei Deutschland (71 Pro- tet. Aber KI kann weit mehr, als Bearbeitungszeiten und Kosten zent) und Österreich (75 Prozent) sehen die Werte ähnlich zu senken. Sie kann nicht nur verändern, wie Unternehmen aus. In der Schweiz ist der Tatendrang größer: Hier setzen arbeiten. Sondern auch, was sie tun. KI treibt den Wandel an. 83 Prozent der Unternehmen bereits KI-Initiativen um. Die meisten schaffen es allerdings nicht, diese Initiativen Wie sich daraus Umsatz generieren lässt? Dazu muss sich dann auch unternehmensweit auszurollen. Global Deutschland zunächst die Rolle der KI in den Organisationen verändern. Österreich Schweiz Technology Vision 2020 21
#TECHVISION2020 Deutsche Telekom: KI hilft beim Breitbandausbau Für den Glasfaserausbau setzt die Deutsche Telekom auf KI-Unterstützung: Zunächst erfassen Messfahrzeuge ähnlich wie bei Google Maps ein Abbild des öffentlichen Raums – auch dreidi- mensional.18 Ein neuronales Netz stellt den Schutz der Daten sicher, indem es erfasste Personen unkenntlich macht, und schließlich klassifiziert eine KI die einzelnen Bildelemente wie Asphalt, Laternen oder Bäume. Auf Basis umfangreicher Regeln lässt sich ermitteln, wo Netztrassen am effektivsten gebaut werden sollten. Und welche Tiefbaumethode jeweils am besten geeignet ist. Die Daten – inklusive 3D-Modelle – landen automatisch in den Genehmigungsanträgen. Smart Reporting: Bessere Entscheidungen in der Diagnostik Natürlich kann KI nicht im Alleingang ein komplettes Unter- nehmen neu erfinden. Es braucht in erster Linie fähige Die Gründer von Smart Reporting aus München wollen mithilfe von KI die medizinische Be- Menschen, die dem intelligenten System eine Richtung fundung und Diagnostik verbessern. Ihre Software wird mit digitalisiertem medizinischen Fach- weisen, es anleiten und verfeinern. Die Mitarbeiter müssen wissen, dem Know-how erfahrener Ärzte und aktuellen Studienergebnissen gefüttert. Mit dem überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, ihre Talente Tool gelingt die Befundung deutlich schneller als bislang und erfolgt in höherer Qualität.19 und ihr Wissen mit der praktisch grenzenlosen Leistung von Vor allem aber werden die Befunde automatisch für Data-Mining und maschinelles Lernen KI-Systemen zu verknüpfen. strukturiert und sollen KI in der Routinediagnostik etablieren. Bildgebende Verfahren wie das Röntgen dürften davon dank Mustererkennung am stärksten profitieren. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine wird daher in den nächsten Jahren entscheidend sein. Grund- sätzlich sehen das die Entscheider der DACH-Region Unternehmen vergleichsweise viele Dienstleistungsunter- (im Schnitt 73 Prozent) ähnlich wie die Unternehmen welt- nehmen sind. In dieser Branche ist eine Zusammenarbeit weit (79 Prozent). Auffallend ist jedoch, dass selbst in der zwischen Mensch und Maschine, die über reine Effizienz- KI-aktiven Schweiz nur 71 Prozent einen Fokus auf Kollabora- gewinne hinausgeht, naturgemäß geringer ausgeprägt als tion setzen – in Österreich gar nur 69 Prozent. Diese Zahlen beispielsweise in fertigenden Industrien. sind wohl darauf zurückzuführen, dass unter den befragten 22 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Was hat sich mit COVID-19 geändert? Wir untersuchen, wie führende Unternehmen die Zusammenarbeit von Mensch und KI vorantreiben. Die schier grenzenlosen Möglichkeiten von KI-Systemen werden mit der Fähigkeit des Menschen kombiniert, Anweisungen zu erteilen und Ideen feinzuschleifen. Dieser Trend beschäftigte viele Branchen schon vor der Pandemie. Nun sollte KI noch höher priorisiert werden. Die Aussichten waren nie so vielversprechend. Kurzfristig: Langfristig: Kurzfristige Anwendungsfälle sind klar: Mitarbeiter brauchen dringend Langfristig könnte COVID-19 die Bedenken der Menschen gegenüber KI- Unterstützung. Derzeit spielt die Zusammenarbeit zwischen Mensch Systemen zerstreuen. Eine der größten Hürden bei der Skalierung von und KI eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines Impfstoffs KI-Systemen war bis dato die geringe Nutzung durch die Mitarbeiter. gegen COVID-19. Abseits der Medizin brachte die Pandemie neue Die Pandemie könnte das ändern. Wenn Unternehmen in erklärbare Einschränkungen und Herausforderungen mit sich, die KI-Systeme KI-Systeme und andere Tools investieren, mit denen das Zusammenspiel zu meistern helfen. Sie können den Menschen dabei unterstützen, zwischen Mensch und KI zu einer echten Partnerschaft wird, dürfte neue Lösungen und Ideen zu finden, um Organisationen flexibler zu auch das Verhältnis zur Technologie ein anderes werden. Der jetzige gestalten. Erfolg könnte den Unternehmen neue Wege eröffnen, sich selbst und ihre Belegschaft in einem neuen Licht zu betrachten. Technology Vision 2020 23
#TECHVISION2020 Mein Besitz verändert sich Das Beta-Problem der smarten Geräte lösen ins Wanken. Jetzt ist Vorsicht geboten: Sonst bekommen „Unsere vernetzten Produkte und Services Kunden das Gefühl, keine Kontrolle mehr über die von werden in den nächsten drei Jahren (deut- lich) mehr Updates erhalten als bislang.“ Unternehmen arbeiten derzeit an Produkten, die sich nach- ihnen gekauften Produkte zu haben. Niemand will ständig träglich aktualisieren lassen. Services und Funktionen kön- dem nächsten Update hinterherrennen. Um dann vielleicht 80 % nen später ergänzt – oder verändert – werden. Auf diese nicht einmal zu wissen, ob es nützliche neue Funktionen 74 % Weise passen sich Produkte praktisch in Echtzeit an neue mit sich bringt, eine Sicherheitslücke schließt oder ob eine 63 % 61 % Marktanforderungen und Kundenwünsche an. neue Benutzeroberfläche mitgeliefert wird, in die man sich erst einarbeiten muss. Oder ob sogar vorhandene Funktio- So können Unternehmen das Feedback ihrer Kunden direkt nen erheblich verändert werden. Kein Wunder, wenn Kunden umsetzen. Das ist die Voraussetzung für eine echte Partner- bei diesem Gedanken die Lust an der technologischen schaft. Dem Kunden wird dabei schnell klar, dass sein Produkt Zukunft verloren geht. mit der Zeit immer nützlicher wird, statt an Wert zu verlieren. Wenn sich Produkte und damit verbundene Erfahrungen Wenn Produkte aber künftig ewig im Beta-Stadium bleiben, ständig verändern, hat das unbeabsichtigte Konsequenzen. Global Deutschland gerät damit unser klassisches Bild von Besitz und Eigentum Mit diesem „Beta-Problem“ muss sich jedes Unternehmen Österreich Schweiz 24 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Koubachi/Gardena: Ungewisse Zukunft für smarte Produkte Smarte Geräte können auch für Kunden zu einem Dilemma werden, wie das Bei- spiel Koubachi zeigt. Das Spin-off der ETH Zürich hatte schon 2009 begonnen, den häuslichen Garten intelligent zu vernetzen.20 Mithilfe von Sensoren des Unter- nehmens konnten Kunden beispielsweise die Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Sonneneinstrahlung ihrer Pflanzen erfassen. Die ständig weiterentwickelte App informierte dann, wann welche Pflanze wie stark gegossen oder gedüngt werden sollte. Dazu bezog die App unter anderem den Aufenthaltsort und die Jahreszeit mit ein. Vor einigen Jahren wurde Koubachi dann von Gardena übernommen – und stellte vor wenigen Monaten nun den Vertrieb und den Service der eigenen befassen, das sich in einem aufstrebenden Markt behaup- Produkte ein.21 Gardena hatte wohl andere Pläne. Die proprietären Daten ließen ten will. Sonst könnten sich Kunden bald schon abwenden sich nicht von den Tools anderer Anbieter auswerten, der Kunde blieb auf seinen – und sogar große Innovationen ablehnen. veralteten Produkten sitzen. Dieses Risiko könnte einer der Gründe dafür sein, dass deutsche (63 Prozent) und österreichische Unternehmen in der DACH-Region Vorreiter, doch bei den meisten wird (61 Prozent) weniger „updatefreudig“ sind als globale ein Update – oder ein Fix – von Ingenieuren nicht als (74 Prozent). Wahrscheinlicher ist jedoch das Mindset: Die Fortschritt empfunden, sondern als das Eingestehen Ingenieurskultur – vor allem in Deutschland – trieb immer eines Fehlers. Diese Haltung wird künftig problematisch schon zur Perfektion an. Produkte wurden erst auf den sein, da Wettbewerber ihre Angebote viel früher auf den Markt gebracht, wenn sie nicht mehr zu verbessern wa- Markt bringen und so Reichweite generieren können. ren. Diese Denkweise steht dem Beta-Prinzip vollkommen entgegen, bei dem Produkte und Services von vornherein darauf ausgelegt sind, erst nach der Veröffentlichung erweitert oder verbessert zu werden. Zwar gibt es auch Technology Vision 2020 25
#TECHVISION2020 Was hat sich mit COVID-19 geändert? Wir untersuchen, wie Unternehmen mit dem „Beta-Problem“ umgehen – und mit den unvorhersehbaren Folgen, wenn sich smarte Geräte immer wieder verändern. Mit COVID-19 sind intelligente und aktualisierbare Geräte noch wichtiger geworden. Vor allem solche, die zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen können. Das Beta- Problem – also die Skepsis gegenüber nachträglichen Produktanpassungen – könnte diese Entwicklung verkomplizieren. Kurzfristig: Langfristig: Kurzfristig unterstützen smarte Geräte im Kampf gegen COVID-19. Langfristig jedoch wird das Beta-Problem zurückkehren. Unternehmen Intelligente Medizingeräte können beispielsweise Symptome sollten sich darauf vorbereiten. Mithilfe intelligenter Geräte gegen identifizieren, Patienten überwachen und enorme medizinische COVID-19 vorzugehen sorgt schon jetzt für heftige Diskussionen Datenmengen sammeln, die eine große Hilfe für Ärzte und hinsichtlich des Datenschutzes. Viele Menschen haben Sorge, dass ihre Regierungen sind. Viele Automaten wurden im Zuge der Pandemie Daten irgendwann gegen sie verwendet werden. Unternehmen müssen schnell mit neuen Funktionen ausgestattet oder umgerüstet, um sich vor diesem Hintergrund überlegen, wie sie neue Funktionen etwa die Einhaltung von Sicherheitsabständen im öffentlichen Raum einführen können, ohne es damit zu übertreiben. Sonst ist der Nutzen zu gewährleisten oder um Desinfektionsmittel zu dosieren. Wo die nur von kurzer Dauer. Einführung neuer Funktionen bislang für Unmut gesorgt hat, ist sie im Zuge von COVID-19 nun eher willkommen. 26 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Die Roboter in meinem Leben Neue Märkte und mehr Verantwortung Plötzlich stehen alle Unternehmen vor Herausforderungen, „Wir setzen bereits Roboter in unkontrol übernehmen mit denen bislang nur Robotikunternehmen zu kämpfen lierten Umgebungen* ein.“ hatten. Dazu gehört beispielsweise, die richtigen Talente 21 % Robotik, Sensorik, Spracherkennung und Computer Vision zu finden, die Interaktion zwischen Mensch und Computer haben in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte neu zu denken und eine Testumgebung zu schaffen, die gemacht. In Verbindung mit sinkenden Hardwarekosten weder Grenzen noch Sicherungssysteme kennt. Unterneh- werden Roboter nun auch für Unternehmen interessant, die men, die bereits Erfahrung mit Robotik haben, mögen zwar 9% 9% damit bislang nichts zu tun hatten.22,23 Parallel dazu entste- mit einem Vorsprung in die Ära der Alltagsrobotik starten. hen neue 5G-Netze – sie erweitern den Einsatz autonomer Doch auch alle anderen können ihre Reichweite steigern – 3% Technologien. Diese sind nun nicht mehr auf kontrollierte hinaus in die weite Welt. 0% Umgebungen wie ein Logistiklager oder eine Produktions- einrichtung beschränkt. Roboter erobern den Alltag – und Deutsche Unternehmen liegen beim Einsatz von Robotern in Global Deutschland Österreich dringen dabei in unkontrollierte Umgebungen vor. Das gilt unkontrollierten Umgebungen im globalen Durchschnitt Schweiz China für alle Branchen. (9 Prozent), China liegt mit Abstand vorn (21 Prozent). * Unkontrolliaerte Umgebungen sind Umgebungen, auf die ein Unternehmen keinen direkten Einfluss hat. Sie befinden sich außerhalb der Unternehmensgrenzen – also jenseits von Werkshallen und Lagern. Technology Vision 2020 27
#TECHVISION2020 ANYbotics: Inspektion ohne Menschen In der Schweiz ist Robotik in unkontrol- lierten Umgebungen noch mit der Lupe zu suchen – außer im universitären Kontext. Ein Beispiel ist ANYbotics, eine In Österreich sind es nur 3 Prozent der Unternehmen, überhaupt akzeptieren werden. Bemerkenswert: In auf- Ausgründung der ETH Zürich. Deren allerdings setzen dort und in der Schweiz auch deutlich strebenden Nationen wie Thailand (98 Prozent), Brasilien Roboter ANYmal C führt Wartungen weniger Unternehmen auf klassische Robotik, wie sie in (95 Prozent) und Indien (94 Prozent) wird der Trend und Inspektionen an Windkraftan- Produktion und Logistik genutzt werden (jeweils 48 Pro- willkommen geheißen. Nachvollziehbar, können digitale lagen im Meer durch. Der Vierbeiner zent im Vergleich zu 59 Prozent in Deutschland). In der Innovationen diese Länder wirtschaftlich doch besonders kann sich eigenständig orientieren Schweiz gab keiner der Befragten an, bereits Roboter in voranbringen. Bereits etablierte Märkte sind in ihrer Ein- und überprüft beispielsweise die unkontrollierten Umgebungen einzusetzen. Das Bild trügt schätzung skeptischer (Deutschland: 81 Prozent, Schweiz: Anlagen auf den Offshore-Konverter- allerdings, da von den befragten Unternehmen über- 80 Prozent, Österreich: 78 Prozent). plattformen des Stromversorgers durchschnittlich viele aus Dienstleistungsbranchen wie TenneT. 24 Er kann Maschinendaten dem Bankwesen stammen. Hier sind physische Roboter auslesen, thermische Veränderungen praktisch nicht gefragt. aufspüren und Öl- oder Wasserlecks erkennen. Eine manuelle Steuerung Eine andere Frage ist, wie die Gesellschaft zu dieser Ent- vom Land aus ist ebenfalls möglich. 25 wicklung steht. Wir baten die Topentscheider daher um eine Einschätzung, ob ihre Kunden die „Roboterwelle“ 28 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Was hat sich mit COVID-19 geändert? Weltweit betrachtet hat sich kein Trend so rasant entwickelt wie dieser. Als Social Distancing zur Normalität wurde, schwenkte auch die Robotik um: Roboter gelangten nicht nur in China schneller als erwartet aus kontrollierten Umgebungen – etwa in der Logistik – hinaus und hinein in unseren Alltag. Nun könnten sie wichtiger denn je werden, da Unternehmen und Regierungen nach neuen „kontakt- losen“ Lösungen suchen. Kurzfristig: Langfristig: Kurzfristig übernehmen Roboter neue Aufgaben im Zuge der Langfristig wird das Robotik-Ökosystem schneller wachsen. Die Pandemie. Sie sind an vorderster Front bei der Bekämpfung des Pandemie zeigt bereits jetzt, wozu Robotik und Automatisierung in der Virus dabei. Außerdem ermöglichen sie es Unternehmen, mehr zu Lage sind. Der Automatisierungsbedarf wird zahlreiche Entwicklungen leisten, und zeigen zugleich Aufsichtsbehörden, Arbeitern und der vorantreiben – so, wie LTE-Netze durch die wachsende Beliebtheit von Öffentlichkeit neue Einsatzmöglichkeiten auf. Die Pandemie macht Smartphones ausgebaut wurden. Bei Robotern, IoT-Geräten und 5G den Nutzen der Robotik offenkundig – und ihre Bedeutung wird in wird es sich wahrscheinlich ähnlich verhalten. Schließlich setzen viele Erinnerung bleiben. Einsatzfelder der Robotik deutlich höhere Datenübertragungsraten und geringere Latenzen voraus. Führende Robotikunternehmen nehmen jetzt im Zuge der Pandemie neue Rollen ein. Wer wirklich langfristig denkt, legt nun aber auch bereits den Grundstein für eine stärker automatisierte Zukunft. Technology Vision 2020 29
#TECHVISION2020 DNA für Innovationen Ein Fundament für ständigen Fortschritt legen Eine Transformation dieser Größenordnung ist keine „Unser Geschäftsmodell wird in den nächsten leichte Aufgabe. Unternehmen sollten sich jetzt auf drei fünf Jahren durch neue Benutzererfahrungen und Ökosystem-Partnerschaften nicht mehr Der Druck auf Unternehmen aus Deutschland, Österreich Schlüsselbereiche konzentrieren: digitale Technologien wiederzuerkennen sein.“ und der Schweiz nimmt zu – vonseiten anderer Konzerne, mit einem hohen Reifegrad, wissenschaftliche Fortschritte aber auch durch die Kunden. Jetzt ist ein umfassender sowie aufstrebende DARQ-Technologien (Distributed 55 % Ansatz für Innovation gefragt. Unternehmen müssen in Ledger, Artificial Intelligence, Extended Realities, Quantum der Lage sein, sich ständig anzupassen. Sie sind gefordert, Computing). Wer daraus seine eigene, einzigartige DNA 39 % Innovation in der gesamten Organisation zu verankern. für Innovationen entwickelt, kann sich künftig immer wie- 33 % 26 % Dazu können sie ihre differenzierenden Stärken mit den der neu erfinden. zahllosen Möglichkeiten kombinieren, die unsere heutige Technologielandschaft eröffnet. Die große Frage lautet: In den drei genannten Schlüsselbereichen sind zahllose Wie lässt sich ein fortwährender, konstanter Innovations- Chancen verborgen. Es ist entscheidend, sie zu erkunden prozess mit der Fähigkeit vereinen, immer wieder zu und entsprechend zu investieren. Vorreiter stellen dazu Global Deutschland experimentieren? ihr gesamtes Unternehmen auf den Kopf und entwickeln Österreich Schweiz 30 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Plattformen jeder Art als Innovationstreiber Bosch hat ein Framework entwickelt, um neue Geschäftsmodelle so schnell und kapitaleffizient wie möglich aufzubauen. Das Bosch Accelerator Program es in Richtung ständiger Innovation weiter. Eine wesent- soll dazu neue Ansätze in kürzester Zeit validieren.26 Mit Erfolg: Die Produkt- liche Rolle spielt dabei die Zusammenarbeit mit Partnern entwicklung ist dreimal schneller geworden, die Kosten sind um deutlich innerhalb von Ökosystemen. So bauen viele Vorreiter mehr als die Hälfte gesunken.27 längst Innovation Centers auf, in denen sie gemeinsam mit anderen Unternehmen erforschen, wie neue Techno- Merck hat 2018 zum 350-jährigen Jubiläum die Wissenschaftskonferenz logien oder Kombinationen daraus das Geschäft bereichern Curious2018 veranstaltet. Hochrangige Wissenschaftler diverser Disziplinen können. Die DACH-Region ist dabei im weltweiten Vergleich haben hier künftige Forschungsthemen identifiziert und mit den technischen extrem zurückhaltend: Lediglich 26 Prozent der Schweizer Möglichkeiten abgeglichen. 28 Das „Fest für die Forschung“ wird in diesem Unternehmen (Deutschland: 39 Prozent, Österreich: Jahr neu aufgelegt. 33 Prozent) gehen davon aus, dass Ökosystem-Partner- schaften ihr Geschäft stark verändern werden. Global sind es im Schnitt 55 Prozent der Unternehmen. Technology Vision 2020 31
#TECHVISION2020 Was hat sich mit COVID-19 geändert? DARQ-Technologien (Distributed Ledger, Artificial Intelligence, Extended Reality und Quantum Computing) sind im Zuge der Pandemie erheblich wichtiger geworden als bislang gedacht. Die aufstrebenden Technologien sind regelrecht im Aufschwung und die Zeitpläne für Innovationen werden immer kürzer. Kurzfristig: Langfristig: Kurzfristig unterzieht die Pandemie bestehende Ökosysteme einem Langfristig werden die Spielregeln für Innovation völlig andere sein. Die Stresstest. Unternehmen sind gezwungen, anders als je zuvor Welt verändert sich schneller, als es irgendjemand erwartet hätte, und zusammenzuarbeiten. Das führt zu Innovationen, die das gesamte Unternehmen müssen flexibler sein denn je. Viele Vorreiter entwickeln Ökosystem umfassen. Stadtverwaltungen arbeiten beispielsweise neue Innovationsstrategien und bilden neue Partnerschaften, damit sie mit Hotels zusammen, um Obdachlose zu unterstützen und die sich im Verlauf der Pandemie schnell anpassen können. Um die Krise Verbreitung des Virus in überfüllten Unterkünften einzudämmen. zu überstehen, sind mutige Innovationen gefragt. Und die wird es auch Unternehmen wiederum probieren neue Formen von Partnerschaften dann noch brauchen, wenn die Krise vorüber ist. aus. Diese Partnerschaften sowie die Produkte und Services, die derzeit entstehen, können die Entwicklung von Wirtschaft und Technologie über Jahre prägen. 32 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 Zur Forschungsmethodik Jahr für Jahr spürt das Team der Technology Vision gemeinsam mit Accenture Research wichtige Entwicklungen in der IT auf. Und zwar jene, die Unternehmen, Behörden und andere Die Trends – heute Organisationen am stärksten verändern werden. Diese Trends beeinflussen sämtliche Branchen – Durch COVID-19 sind die genannten Trends noch und lassen sich schon heute nutzen. relevanter und dringlicher geworden. Viele Chancen, die weit in der Zukunft zu liegen schie- Die Untersuchung beginnt beim Technology Vision führen wir eine Verbraucherumfrage unter 2.000 Per- nen, tun sich nun schneller auf. External Advisory Board: Das Beratergremium umfasst sonen in China, Indien, den USA und Großbritannien mehr als zwei Dutzend erfahrene Experten aus öffent- durch, um mehr über die Nutzung und die Rolle von Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen lichen und privatwirtschaftlichen Institutionen, aus Technologien im Leben der Menschen zu erfahren. Unternehmen nicht nur innovativ sein, sondern Bildung und Forschung, von Risikokapitalgebern und sich selbst neu erfinden. Der Mensch braucht aufstrebenden Jungunternehmen. Ihr Input wird Aus der Vielzahl von Themen entsteht eine Shortlist. Sie Technologien mehr denn je. Wie schnell und ver- mit den Ergebnissen zahlreicher Interviews kombiniert, wird anschließend gemeinsam mit dem Advisory Board, antwortungsvoll Unternehmen diese Techno- die das Technology-Vision-Team mit IT-Koryphäen, Accenture-Führungskräften und externen Fachexperten logien liefern, ist ebenfalls wichtiger als je zuvor. Branchenexperten und mehr als 100 Führungskräften kritisch hinterfragt, validiert und detailliert bearbeitet. Eine Zeit wie diese hat es noch nie gegeben und von Accenture durchführt. wir steuern auf eine Zukunft zu, die sich immer So gewichten wir die Themen nach ihrer Relevanz für schneller verändert. Unsere Technologietrends Zusätzlich bitten wir jährlich Tausende Business- und die tatsächlichen Herausforderungen heutiger Unter- können Ihnen die Richtung weisen. IT-Entscheider weltweit um ihre Einschätzung. Die maß- nehmen. Unser Team sucht dabei nach Ideen, die über gebliche Frage dabei: Welchen Einfluss hat welche die allseits bekannten Treiber der Digitalisierung hinaus- Technologie auf die Wirtschaft? Die Antworten helfen gehen – aber schon bald in den Agenden der meisten uns, die IT-Strategien und Investitionsfelder über Unternehmenslenker auftauchen werden. 21 Branchen und 25 Länder hinweg zu ermitteln. Parallel Technology Vision 2020 33
#TECHVISION2020 Demografische Übersicht Unternehmensumfrage Von November 2019 bis Januar 2020 hat Accenture Research eine Umfrage unter 6.074 Business- und IT-Führungskräften weltweit durchgeführt. Das Ziel: mehr über ihren Umgang mit aufstrebenden Technologien zu erfahren. Dabei konnten wir wesentliche Schwierigkeiten und Prioritäten bei der Anwendung von und bei Investitionen in die Technologien ermitteln. Befragt wurden Entscheider auf Vorstandsebene und Geschäftsführer von Unternehmen aus 25 Ländern und 21 Branchen. Der Großteil der Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 5 Milliarden US-Dollar. 25 Länder Argentinien Großbritannien Kolumbien Spanien Australien Indien Mexiko Südafrika Brasilien Indonesien Österreich Thailand Chile Irland Peru USA China Japan Portugal Deutschland Kanada Russland Frankreich Kasachstan Schweiz 34 Technology Vision 2020
#TECHVISION2020 3% $ 50 Mrd. oder mehr Automobilindustrie 2% 10 % $ 20 – $ 49,9 Mrd. 21 Branchen Bankwesen 11 % Umsatz (US-Dollar) 14 % $ 10 – $ 19,9 Mrd. Chemieindustrie 8% 3 % $ 50 Mrd. oder mehr Automobilindustrie 2% 3 %% $ Automobilindustrie 2% 26 $ 50 5 – Mrd. $ 9,9oder Mrd.mehr Energiebranche 4% 10 % $ 20 – $ 49,9 Mrd. Bankwesen 11 % 10 Bankwesen 11 % 45%% $ $ 20 1 – –$ $4,9 49,9 Mrd. Mrd. Einzelhandel 9% 14 % $ 10 – $ 19,9 Mrd. Chemieindustrie 8% 14 % $ 10 – $ 19,9 Mrd. Chemieindustrie 8% 2 % $ 250 – $ 999 Mio. ment- und Technologiefinanzierung 1% 26 % $ 5 – $ 9,9 Mrd. Energiebranche 4% 26 % $ 5 – $ 9,9 Mrd. Energiebranche Frachtwesen und Logistik 2% 4% 45 % $ 1 – $ 4,9 Mrd. Einzelhandel 9% 45 % $ 1 – $ 4,9 Mrd. Einzelhandel Gesundheitswesen 4% 9% 2 % $ 250 – $ 999 Mio. Equipment- und Technologiefinanzierung 1% 2 % $ 250 – $ 999 Mio. ment- und Technologiefinanzierung Halbleiterindustrie 1 1%% Frachtwesen und Logistik 2% Frachtwesen ustriemaschinen- und Logistik und -anlagenbau 1% 2% Gesundheitswesen 4% Gesundheitswesen Kommunikation 4% 9% Halbleiterindustrie 1% Halbleiterindustrie Konsumgüterindustrie & Services 1 % 9% Industriemaschinen- und -anlagenbau 1% ustriemaschinen- undLife-Sciences -anlagenbau 1% 2% Rollen und Positionen Kommunikation 9% uft- und RaumfahrtKommunikation & Verteidigung 1% 9% 50 % Business-Entscheider Konsumgüterindustrie & Services 9% Konsumgüterindustrie & Services Medien 1% 9% 50 % IT-Entscheider Life-Sciences 2% Life-Sciences Metallverarbeitung und Bergbau 22 % % Luft- und Raumfahrt & Verteidigung 1% 50 % Business-Entscheider uft- und Raumfahrt & Verteidigung Öffentliche Verwaltung 1% 11 % 50 % Business-Entscheider Medien 1% 50 % IT-Entscheider Medien Reisebranche 1% 7% 8 % 50Chief Information Officer % IT-Entscheider 4 % Chief Information Security Officer Metallverarbeitung und Bergbau 2% Metallverarbeitung 2% Chief Mobility Officer 4% Chief Strategy Officer Software undund Bergbau Plattformen 2% 3% Öffentliche Verwaltung 11 % 9% Chief Technology Officer 11 % Technologie-Leiter Öffentliche Verwaltung Versicherungen 9% 11 % Reisebranche 7% 7% Chief Marketing Officer 13 % IT-Leiter Reisebranche Versorgungswirtschaft 3% 7% 8% Chief Finance Officer 15 % Geschäftsbereichsleiter Software und Plattformen 3% Software und Plattformen 3% 9% Chief Operating Officer 7% Fachbereichsleiter Versicherungen 9% Versicherungen 9% 3% Chief Security Officer Versorgungswirtschaft 3% Versorgungswirtschaft 3% Technology Vision 2020 35
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