Studie IT-Trends 2018 - Digitalisierung: Aus Ideen werden Ergebnisse - Capgemini
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1. Vorwort 05 2. Executive Summary 06 3. Rahmenbedingungen 08 4. IT-Budgets 10 5. IT-Organisation 16 6. Digitalisierung 20 7. Big Data 26 8. Sourcing und Cloud 30 9. Agile Methoden 34 10. Technologie-Trends 38 3
1. Vorwort Digitalisierung ist kein Hype mehr, sie ist die Norm. Die Probleme nehmen ab und erste Ergebnisse werden greifbar. Dementsprechend geht es in diesem Jahr darum, Wertschöpfung zu generieren. Die Basis dafür wurde in den letzten Jahren gelegt, jetzt sollen neue Produkte und Services entwickelt, die operative Effizienz gesteigert und die ersten neuen Geschäftsmodelle umgesetzt werden. Um das leisten zu können, müssen sich viele Unternehmen grundlegend wandeln. CIOs initiieren eine breite Palette von Maßnahmen, um die Transformation zu gestalten. Die IT-Trends-Studie zeigt, welche die erfolgreichsten sind und welche in ihrer Wirkung von den meisten CIOs unterschätzt werden. Ein weiterer Aspekt der Digitalisierung ist die zunehmende Bedeutung von IT-Sicherheit, die sich in den diesjährigen Trend-Themen niederschlägt und zu höheren Sicherheitsausgaben führt. Offenbar sind auch noch viele Unternehmen damit beschäftigt, die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung umzusetzen. Das und mehr lesen Sie in der IT-Trends-Studie 2018. Darüber hinaus greifen wir einzelne Themen das ganze Jahr über im IT-Trends-Blog auf (www.de.capgemini.com/ it-trends-blog) und freuen uns, die Ergebnisse mit Ihnen auf Twitter (@CapgeminiDe) und per Mail (it-trends@capgemini.com) zu diskutieren. Ausgewählte Daten der Studie können Sie in diesem Jahr auch selbst analysieren, besuchen Sie dazu die Webseite der IT-Trends-Studie unter www.capgemini.com/it-trends. Dr. Uwe Dumslaff Thomas Heimann Chief Technology Officer Germany Principal Enterprise Architect & Experte IT-Trends Capgemini Capgemini 5
2. Executive Summary IT-Budgets Die Investitionen in IT sind bereits in den vergangenen beiden Jahren gestiegen und dieser Trend setzt sich fort. Insgesamt rechnet jetzt mit knapp 49 Prozent fast die Hälfte der Teilnehmer mit höheren Ausgaben, im Vorjahr waren es noch rund 44 Prozent. Für 2019 wird die Situation ebenfalls sehr positiv eingeschätzt: Die Hälfte der befragten CIOs geht von erneuten Budget-Erhöhungen aus, knapp 17 Prozent erwarten sogar ein Plus von mehr als 10 Prozent. Nach Meinung der CIOs finanziert die IT-Seite mit durchschnittlich knapp 67 Prozent den Löwenanteil der Innovationsprojekte im Unterneh- men, während die Fachseite lediglich das Geld für ein Drittel der Vorhaben bereitstellt. Die Situation ist von Branche zu Branche aber sehr unterschiedlich: Während in der Automobilindustrie rund 54 Prozent der Projekte von der Fachseite bezahlt werden, sind es in der Industrie nur rund 26 Prozent. 6 Studie IT-Trends 2018
IT-Organisation Big Data Agilität Auch in diesem Jahr sollen die In den vergangenen 12 Monaten Der Einsatz agiler Methoden hat in meisten CIOs die Digitalisierung sind mehr Unternehmen in die den vergangenen 12 Monaten deutlich ausbauen, ihre Zahl ist allerdings Evaluierung und Pilotierung von zugenommen. Im letzten Jahr wurde im Vergleich zum vergangenen Jahr Big Data eingestiegen als im Vorjahr. jedes vierte Projekt ganz oder teilweise leicht zurückgegangen. Im Gegen- Die Anzahl der Anwender stieg aber agil abgewickelt, in diesem Jahr ist es zug sollen jetzt häufiger Themen nur leicht. Nach wie vor werden die bereits fast jedes dritte. Viele Unter- vorangetrieben werden, bei denen Technologien hauptsächlich genutzt, nehmen haben aber nach wie vor Ergebnisse der Digitalisierung genutzt um die Effizienz zu erhöhen. Dabei Probleme mit agilen Arbeitsweisen. werden können. Dazu gehören die stehen kundenzentrierte Prozesse im Fast 45 Prozent der CIOs klagen über Entwicklung neuer, innovativer IT- Mittelpunkt. Parallel dazu nimmt die Schwierigkeiten, vor allem mit der Produkte und -Services, die Erhöhung Umsetzung neuer Geschäftsmodelle agilen Denkweise. Die Release-Zyklen der Endkundenzufriedenheit und die auf der Basis von Daten zu. Nachdem haben sich von langfristigen in kurz- Verkürzung der Release- und Bereit- in den vergangenen Jahren die fristigere Zeitfenster verschoben. stellungs-Zyklen für IT. Effizienz und Infrastruktur aufgebaut und Daten Inzwischen stellt mehr als jedes siebte Kostensenkungen, jahrelang Top- ausgewertet wurden, ist jetzt rund Unternehmen wöchentlich und fast Prioritäten für die Mehrheit der jedes vierte Unternehmen in der Lage, jedes vierte monatlich Updates seiner Befragten, treten in diesem Jahr ein neues Geschäftsfeld mit Big Data Individualanwendungen bereit. stark in den Hintergrund. Das zeigt, zu erschließen. Im Vorjahr war es nur dass es den meisten Unternehmen jedes fünfte. Umgesetzt werden die Technologie-Trends gut geht, aber auch, wie hoch der Projekte nach wie vor hauptsächlich Die fortschreitende Digitalisierung Innovationsdruck ist. in Zusammenarbeit mit Externen, und der Stichtag für die Umsetzung weil die entsprechenden Fachleute der Datenschutzgrundverordnung Digitalisierung im Unternehmen fehlen. (DSGVO) sorgen dafür, dass der IT- Digitalisierung hat weiterhin eine sehr Sicherheit eine extrem hohe Bedeutung hohe Bedeutung für Unternehmen. Sourcing und Cloud zugeschrieben wird. Die wichtigsten Nach Einschätzung der CIOs verändert Die Cloud-Nutzung hat sich in den Trend-Themen sind in diesem Jahr sie 63 Prozent aller Geschäftsprozesse letzten zwölf Monaten kaum verändert. Security-Automation, Privacy by und die Geschäftsmodelle fast aller Der Anteil der IT-Leistung aus unter- Design, Predictive Analytics, BYOx- Branchen. Mehr als ein Drittel der nehmenseigenen Infrastrukturen ist Security, Applikations-Portfolio- Befragten sind der Meinung, dass sie marginal zurückgegangen. Gleichzeitig Rationalisierung und Perimeter- viel erreicht haben, und 5,2 Prozent ist der Anteil der IT-Services aus Security. Gearbeitet wird in den bezeichnen die Digitalisierung in ihrem Anbieter-Clouds leicht gestiegen, kommenden 12 Monaten vor Unternehmen sogar als sehr erfolgreich. am meisten im Bereich Software- allem an Anwendungen und an der Die Erschließung neuer Geschäftsfelder as-a-Service. Erhöhung der Sicherheit. Jeweils ist aber weiterhin schwierig. Die am mehr als 50 Prozent der Teilnehmer Cloud-Provider gewinnen beim häufigsten genannten erfolgreichen gaben an, ihr Applikations-Portfolio Betrieb von Standardlösungen Maßnahmen sind das Etablieren zu rationalisieren, Anwendungen gegenüber Outsourcing-Anbietern interdisziplinärer Teams und das in die Cloud zu migrieren oder den allmählich an Boden. Individualan- gezielte Rekrutieren von Mitarbeitern Multi-Device-Support weiter zu wendungen wollen die meisten CIOs mit dem entsprechenden Know-how. verbessern. Für die Erhöhung der demgegenüber langfristig mit eigenen Außerdem tragen die Vernetzung und Sicherheit werden in diesem Jahr Ressourcen betreiben. Bei Plattformen Analyse der Daten stark zum Erfolg vor allem Security-Automation sowie und Middleware setzt nur noch etwa bei. In diesem Bereich fehlen allerdings Privacy by Design vorangetrieben. ein Viertel der CIOs auf Outsourcing- weiterhin Experten. Unterschätzt wird Darüber hinaus stehen Predictive Partner, im Jahr zuvor war es noch offenbar, wie wichtig der Ausbau der Analytics, Intelligent Things und mehr als ein Drittel. Mit jeweils knapp Software-Entwicklungskapazitäten Realtime Intelligence bei mehr als 38 Prozent wollen wesentlich mehr und digital affine Führungskräfte für 50 Prozent der Teilnehmer auf der CIOs Plattformen und Middleware den Erfolg der Digitalisierung sind. To-do-Liste. langfristig entweder von einem Cloud-Anbieter beziehen oder selbst betreiben. 7
3. Rahmenbedingungen Ziel Alle Teilnehmer erhielten Fragen zu Befragungszeitraum den folgenden Themen: Die Studie IT-Trends ermittelt den Capgemini führte die Befragung in aktuellen Stand der Unternehmens- • Budgets der kommenden Jahre der Zeit vom 11. September bis zum IT sowie die Trends der kommenden 3. November 2017 durch. Die Adressen • Anforderungen 2018 Jahre. Wie gehen IT-Leiter im deutsch- der kontaktierten Unternehmen sprachigen Raum mit der Digitalisie- • Digitalisierung stammten im Wesentlichen rung, agilen Methoden und Big Data von Capgemini. • Agile Methoden um? Wie entwickeln sich die Budgets? Mit welchen organisatorischen Verän- • Sourcing derungen rechnen die Teilnehmer und auf welche Technologien setzen sie? • Cloud-Services • Big-Data-Analytics Eckdaten • aktuelle IT-Trends Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 121 Entscheidungs- Erhebungsinstrument trägern aus Deutschland (84), Österreich (25) und der Schweiz (12). Die Führungskräfte wurden schriftlich Sie erzielen mehrheitlich einen Umsatz zur Teilnahme an der Studie eingeladen zwischen 500 Millionen Euro und und erhielten einen persönlichen mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr. Zugangscode zum Online-Fragebogen Ansprechpartner für die Befragung mit überwiegend geschlossenen waren Personen, die auf Geschäfts- Antwortkategorien. führungsebene beziehungsweise oberer Managementebene zu den strategischen IT-Aktivitäten ihres Unternehmens Auskunft geben konnten. Größen-/Umsatzverteilung Top 50* / mehr als 20 Mrd. EUR 14,8 % Top 100* / 7,5 bis 20 Mrd. EUR 6,2 % Top 500* / 1 Mrd. bis 7,5 Mrd. EUR 18,5 % gehobener Mittelstand / 500 Mio. bis 1 Mrd. EUR 14,8 % Mittelstand / 50 bis 500 Mio. EUR 34,6 % KMU* / unter 50 Mio. EUR 3,7 % Keine Angabe 7,4 % Basis: alle Befragten ohne öffentlicher Bereich (Verwaltung) (n = 81), *in Anlehnung an den Top 500-Index der Zeitung „Die Welt“ 8 Studie IT-Trends 2018
Branchenverteilung Welcher Branche gehört Ihr Unternehmen an? Öffentlicher Bereich 17,3 % Industrie 16,5 % Automobil 14,0 % Energieversorgung 7,4 % Bank, Finanzdienstleister 7,4 % Versicherung 5,8 % Handel 5,0 % Pharma 4,1 % IT-Dienstleister 3,3 % Chemie 2,5 % Gesundheitswesen 2,5 % Telco & Medien 2,5 % Sonstige Servicebereiche 1,7 % Verkehr, Touristik 1,7 % Logistik 0,8 % Hightech 0,8 % Andere 6,6 % Basis: alle Befragten (n = 121), Abweichung der Summe zu 100 Prozent ist auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen 9
Die IT-Budgets sind bereits in den Für 2019 wird die Situation noch vergangenen beiden Jahren gestiegen positiver eingeschätzt: Knapp 17 und dieser Trend setzt sich fort. Prozent der Teilnehmer rechnen mit Insgesamt rechnet jetzt mit knapp Erhöhungen von mehr als 10 Prozent. 49 Prozent fast die Hälfte der Teil- Mit moderateren Steigerungen rechnet nehmer mit höheren Ausgaben, rund ein Drittel, so dass unterm Strich im Vorjahr waren es noch rund 44 die Hälfte der befragten CIOs von Prozent. Der Anteil derjenigen, die von erneuten Budget-Erhöhungen Steigerungen von mehr als 10 Prozent ausgeht. ausgehen, ging allerdings leicht um 1 Prozentpunkt zurück. Kürzen müssen insgesamt 15 Prozent der CIOs. IT-Budget – Veränderung in den nächsten Jahren Wie wird sich das gesamte IT-Budget in den folgenden Jahren im Vergleich zum Budget 2017 verändern? 48,9 % 50,0 % 32,3 % 28,1 % 14,6 % 13,5 % 2018 2019 Basis: Alle Befragten (n = 96), Werte zu „Weiß nicht/Keine Angabe“ Bleibt gleich Steigt Sinkt werden in dieser Grafik nicht ausgewiesen 11
Große Unternehmen wollen Investitionsschub Mehr Geld für den Anschluss an die Welt- in der Industrie Innovationen, weniger spitze nicht verpassen Finanzdienstleister setzen ihren für das Tagesgeschäft Insbesondere große Unternehmen bereits vor drei Jahren eingeschla- Nachdem die Ausgaben für Betrieb, investieren kräftig: Vom gehobenen genen Investitionskurs auf etwas Wartung und Pflege in den vergan- Mittelstand mit mehr als 500 Millionen moderaterem Niveau fort. Rund 44 genen Jahren kontinuierlich gestiegen Jahresumsatz bis zu den Top-500- Prozent erhalten 2018 mehr Geld, mit waren, sind sie jetzt zum ersten Mal Unternehmen mit bis zu 7,5 Milliarden Budget-Erhöhungen im zweistelligen wieder leicht gesunken. Allerdings Umsatz rechnen 60 Prozent und mehr Bereich rechnet bis Ende 2019 kann man bei einer Reduzierung um 2018 mit höheren IT-Budgets. Für das allerdings kein Teilnehmer. 2 Prozentpunkte noch nicht von einer Folgejahr gehen sogar knapp 67 Prozent In der Automobilbranche wird das Trendwende sprechen. der CIOs der Top-500-Unternehmen von IT-Budget demgegenüber in beiden Gleichzeitig fließt etwas mehr erneuten Erhöhungen aus, während Jahren kräftiger erhöht, der Schwer- Budget als im Vorjahr in Updates, der gehobene Mittelstand etwas punkt liegt auf 2019. Für dieses Jahr Aktualisierungen und Erweiterungen vorsichtiger prognostiziert. Die Lage prognostizieren knapp 27 Prozent sowie in die Umsetzung von Inno- in Konzernen mit mehr als 20 Milliarden Erhöhungen im zweistelligen und 40 vationen. Der Zuwachs ist allerdings Umsatz sieht ähnlich positiv aus: Prozent Steigerungen im einstelligen ebenfalls marginal. Insgesamt 2018 rechnen knapp 55 Prozent und Bereich. Von Kürzungen scheint kaum gesehen ist die Situation also relativ 2019 rund 58 Prozent mit Budget- jemand betroffen zu sein. Es geht in stabil: Etwas weniger als die Hälfte Steigerungen. erster Linie um den Ausbau der Digi- der Ausgaben entfällt auf Betrieb, Investiert werden die Gelder weiter- talisierung inklusive der Entwicklung Wartung und Pflege, ein Viertel hin in den Ausbau der Digitalisierung, neuer Produkte und Services, wie sie auf Updates, Aktualisierungen und darüber hinaus wollen vor allem beispielsweise für Mobilitäts-Services Erweiterungen, knapp ein weiteres Konzerne die Endkunden-Zufrieden- oder das autonome Fahren benötigt Viertel auf die Evaluierung und heit erhöhen. Denn viele von ihnen werden. Außerdem sollen die Agilität Umsetzung von Innovationen und konkurrieren mit internationalen erhöht und die Flexibilität ausgebaut das restliche Budget dient als Reserve Technologieunternehmen, die in werden. Kosten und Effizienz stehen für unvorhergesehene Projekte. neue Geschäftsfelder expandieren nur bei wenigen CIOs auf der Agenda, und Maßstäbe in Sachen Customer was zeigt, wie hoch der Innovations- Experience setzen. Das erhöht die druck derzeit ist. Erwartungen der Kunden nicht Industrieunternehmen verzeichnen nur in Bezug auf den digitalen prozentual die höchsten Budget- Kundenservice, sondern auch in Steigerungen: 2018 und 2019 rechnen Bezug auf die Geschwindigkeit, mit insgesamt mehr als 80 Prozent der der Neuerungen verfügbar gemacht befragten CIOs mit höheren Investi- werden. Aus diesem Grund sind die tionen. Steigerungen im zweistelligen Verkürzung der Release-Zyklen und die Bereich erwartet in diesem Jahr ein schnellere Bereitstellung von IT 2018 Fünftel, im kommenden Jahr sogar wichtigere Themen für Konzerne als mehr als ein Viertel der Teilnehmer. im vergangenen Jahr. Die Erhöhung Dabei geht es ihnen als Ergebnis der der Effizienz und die Reduzierung von Digitalisierung vor allem um die Ent- Kosten treten im Vergleich zum Vorjahr wicklung neuer, innovativer Produkte deutlich in den Hintergrund. und Services sowie um die Erhöhung der operativen Effizienz − beispiels- weise durch IoT-Anwendungen − und der Endkunden-Zufriedenheit. 12 Studie IT-Trends 2018
Industrie und Die anteilig niedrigsten Kosten Budget für unvorhergesehene für Betrieb, Wartung und Pflege Projekte, was darauf hindeutet, Automobilbranche mit haben Unternehmen aus der Auto- dass wichtige Entscheidungen über niedrigen Basiskosten mobilbranche und der Industrie. die zukünftige Strategie oder die Energieunternehmen und Finanzdienst- Die Differenz zu Energie- und Ergebnisse von Pilotprojekten noch leister geben überdurchschnittlich viel Finanzdienstleistern liegt bei circa ausstehen. für den Basisbetrieb aus. Die anteilig 10 Prozentpunkten. Was im Betrieb Ähnlich groß ist der Puffer für unvor- hohen Aufwendungen lassen sich gespart wird, fließt in der Industrie hergesehene Projekte auch bei den unter anderem auf die hohen Sicher- offenbar in Innovationsprojekte. Top-500-Unternehmen. Sie erhalten heitsanforderungen zurückführen, Es ist allerdings auch möglich, dass zwar deutlich mehr Budget in diesem aber auch auf die große Zahl von Alt- Industrieunternehmen ihre massiven und im kommenden Jahr, aber bei systemen. Darüber hinaus erhalten Budget-Erhöhungen ausschließlich vielen scheint seine Verwendung zwar viele CIOs von Finanzdienst- in Innovationen stecken, so dass die noch nicht klar zu sein. leistern in diesem Jahr mehr Geld, die Kosten für Betrieb, Wartung und Erhöhungen liegen aber ausschließlich Pflege in diesem Jahr verhältnismäßig im einstelligen Bereich und wirken sich gering erscheinen. Die Automobil- dementsprechend weniger auf die branche hingegen reserviert mit knapp Relationen insgesamt aus. 12 Prozent überdurchschnittlich viel Verwendung des IT-Budgets Wie verteilt sich das IT-Budget (für Hardware, Software, Services etc.) auf die folgenden Bereiche? 45,5 % Betrieb, Wartung und Pflege 47,3 % 24,6 % Updates, Aktualisierungen, Erweiterungen 24,4 % 14,7 % Umsetzung von Innovationen 13,5 % 8,3 % Evaluierung von Innovationen 8,0 % 6,9 % Puffer für unvorhergesehene Projekte 6,8 % Basis: Alle Befragten (2018: n = 86, 2017: n = 114), Mittelwerte Studie 2018 Studie 2017 13
Innovation wird In der Regel hat der Hauptgeld- geber großen Einfluss auf die Um- überwiegend von der setzung der Innovationsprojekte. IT-Abteilung bezahlt Die Einstellung „wer zahlt, bestimmt“ Nach Meinung der CIOs und ist bei Versicherungen, Banken und IT-Verantwortlichen finanziert die Finanzdienstleistern sowie in der IT-Seite mit knapp 67 Prozent den Automobilbranche aber stärker Löwenanteil der Innovationsprojekte ausgeprägt als beispielsweise in im Unternehmen. Die Fachseite gibt der Industrie. Dort arbeiten IT- und lediglich das Geld für ein Drittel Fachseite bei der Umsetzung von der Vorhaben. Die Situation ist von Innovationsprojekten partnerschaft- Branche zu Branche allerdings sehr licher zusammen. Und das, obwohl unterschiedlich: Während in der das Geld für fast drei Viertel der Automobilbranche rund 54 Prozent Maßnahmen von der IT-Abteilung der Projekte von der Fachseite bezahlt kommt. In der Automobilindustrie werden, sind es in der Industrie hingegen hat bei mehr als der lediglich rund 26 Prozent. Hälfte der Innovationsprojekte die Fachabteilung den größeren Einfluss auf die Umsetzung. Finanzierung von IT-Innovationen Wer finanziert die IT-Innovationen in Ihrem Unternehmen mit welchem Anteil? IT-Abteilung Fachabteilung 66,7 % 33,3 % Basis: alle Befragten (n = 96) 14 Studie IT-Trends 2018
Empfehlung: Nur die Da der Erfolg von Innovationen allerdings zunehmend von ihrer enge Kooperation technischen Umsetzung abhängt, sichert den Erfolg sollten Fach- und IT-Abteilung immer Diese unterschiedlichen Arten, Inno- eng kooperieren. Von dieser Art der vationsprojekte zu organisieren, haben Zusammenarbeit sind die meisten Vor- und Nachteile. Wenn das für den Unternehmen allerdings noch ein Erfolg der Innovation entscheidende gutes Stück entfernt. Nur knapp Know-how nur in einer der beiden ein Viertel der befragten CIOs gab Abteilungen vorhanden ist, kann es an, immer partnerschaftlich mit der sinnvoll sein, ihr mehr Einfluss auf Fachabteilung zusammenzuarbeiten, das Projekt zu geben. In der Industrie unabhängig davon, wer das Projekt beispielsweise spielt das IT-Know-how finanziert. bei der Umsetzung von IoT-Projekten eine sehr große Rolle. Demgegenüber hat in der Automobilindustrie das Wissen der Fachabteilung um die Kundenwünsche und -gewohnheiten häufig das größere Gewicht. Zusammenarbeit bei Innovationsprojekten Wie stark richtet sich die Umsetzung von Innovationsprojekten nach dem Willen des Hauptgeldgebers? 1= 2 3 4 5= komplett Gar nicht, wir arbeiten immer 38,1 % zusammen 2,1 % Weiß nicht 23,7 % 14,4 % 3,1 % 10,3 % 8,2 % Keine Angabe Basis: alle Befragten (n = 97), Abweichung der Summe zu 100 Prozent ist auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen 15
5. IT-Organisation 16 Studie IT-Trends 2018
Auch in diesem Jahr sollen die meisten Anforderungen an die IT CIOs die Digitalisierung ausbauen, Was sind die drei wichtigsten Anforderungen ihre Zahl ist allerdings im Vergleich Ihrer Geschäftsleitung an die IT im kommenden Jahr? zum vergangenen Jahr leicht zurück- gegangen. Im Gegenzug sollen jetzt 71,9 % Ausbau der Digitalisierung häufiger Themen vorangetrieben 75,0 % werden, bei denen Ergebnisse der Digitalisierung genutzt werden können. Entwicklung neuer, innovativer IT-Produkte 33,1 % und -Services 30,4 % Dazu gehören die Entwicklung neuer, innovativer IT-Produkte und -Services, 31,4 % die Erhöhung der Endkundenzufrieden- Erhöhung der Endkundenzufriedenheit 27,7 % heit und die Verkürzung der Release- und Bereitstellungs-Zyklen für IT. 31,4 % Erhöhung der Agilität und Flexibilität 2017 nicht abgefragt Effizienz und Kostensenkungen, jahre- lang Top-Prioritäten für die Mehrheit 29,8 % der Befragten, treten in diesem Jahr Erhöhung der Effizienz 42,6 % stark in den Hintergrund. Das zeigt, dass es den meisten Unternehmen 29,8 % Erhöhung der Datensicherheit gut geht, gleichzeitig aber auch, 33,8 % wie hoch der Innovationsdruck ist. 27,3 % Reduzierung der Kosten 35,8 % Wettbewerb mit Technologieunternehmen Kürzere Time-to-Market (z. B. kürzere Release- 24,8 % zyklen, schnellere Bereitstellung von IT) 12,8 % beeinflusst die Ziel- vorgaben Verbesserung der Informationsauswertung 16,5 % und -nutzung 33,1 % CIOs von Finanzdienstleistungs- und Industrieunternehmen sollen 2,5 % Technologische Lücke zum Wettbewerb schließen sich stärker als im vergangenen Jahr 8,1 % auf die Entwicklung neuer, innovativer IT-Produkte und -Services konzentrie- Basis: alle Befragten (2018: n = 121, 2017: n = 148), Mehrfachnennung möglich Studie 2018 ren. Denn sie stehen aufgrund neuer Studie 2017 Technologien wie Blockchain und Internet of Things (IoT) jetzt im Wett- bewerb mit Technologiekonzernen Im Versicherungsumfeld ist die Lage steigt der Druck, technisch mindestens und Fintechs. Sie können nur bestehen, ähnlich: Auch diese Unternehmen genauso gut wie der Wettbewerb zu wenn sie die technologische Kompo- stehen zunehmend mit Technologie- sein. Auch in der Automobilindustrie nente neuer digitaler Geschäfts- Start-ups im Wettbewerb, deren haben deutlich mehr CIOs das Ziel, modelle ebenso gut beherrschen Leistungen sehr individuell auf die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. wie ihre Konkurrenten. Das heißt den aktuellen Bedarf des Kunden Ihre Konkurrenten kommen zwar in den meisten Fällen, dass sie sich zugeschnitten sind und die bequem hauptsächlich aus der eigenen umstrukturieren und schnell die online gebucht werden können. Branche, allerdings spielen digitale entsprechenden Infrastrukturen Das findet bei vielen Versicherungs- Services eine immer größere Rolle und Prozesse schaffen müssen. nehmern Anklang, so dass sich jetzt bei der Kaufentscheidung, so dass viele CIOs darauf konzentrieren die Innovationsfähigkeit abseits des sollen, die Kundenzufriedenheit zu eigentlichen Kerngeschäftes immer erhöhen. Viele CIOs aus dem Handel wichtiger wird. haben dasselbe Ziel, diese Branche kämpft allerdings schon seit Jahren mit der digitalen Konkurrenz. Da sich die Konsumenten aber zunehmend auf Online-Angebote konzentrieren, 17
Organisation des Wandels Parallel zur derzeit leicht steigenden Rund ein Viertel (Vorjahr ein Fünftel) Eigenleistungstiefe soll die IT-Einheit setzt jetzt auf eine stark zentralisierte Die Leistungstiefe der Inhouse-IT auch wieder stärker zentralisiert IT-Einheit, darunter die Industrie soll tendenziell wieder leicht steigen, werden: Eine Mischung aus zentral sowie Banken und Finanzdienstleister. allerdings verfolgen CIOs verschiedener und dezentral, also mehrere Teams, Da ihre Wettbewerbsfähigkeit sehr Branchen unterschiedliche Konzepte: die zum Teil im Unternehmen verstreut stark technologieabhängig ist, wollen Während Banken und Finanzdienst- arbeiten, befürworten nur noch 36,4 sie das Know-how an einem Ort leister beispielsweise eine etwas Prozent. Im Vorjahr waren es noch bündeln. höhere Eigenleistungsquote anstreben 46,3 Prozent der Teilnehmer. als der Durchschnitt, will die Industrie mehr auslagern und hat den Anteil externer Mitarbeiter leicht erhöht. Externe Ressourcen aufgestockt IT-Abteilung der Zukunft – Organisationsform Wie sieht Ihrer Meinung nach die Organisationsform der IT-Abteilung langfristig aus? hat auch die Automobilbranche, am stärksten jedoch der Handel. 1 = zentral 2 3 = gemischt 4 5 = dezentral Weiß nicht Rund 80 Prozent der Befragten beobachten, dass die Komplexität der 46,3 % IT-Landschaft im Zuge der Digitalisie- rung stark ansteigt. Gründe dafür sind die größere Anzahl von Anwendungen 36,4 % und der höhere Grad an Vernetzung. 30,6 % Darüber hinaus haben es viele Unter- nehmen bislang versäumt, Standards 25,6 % 24,5 % zu definieren. Um der Situation 20,4 % Herr zu werden und dennoch einen stabilen Betrieb zu gewährleisten, ist die Automatisierung von Geschäfts- und Betriebsprozessen für fast alle 6,6 % 4,1 % 4,1 % CIOs das Mittel der Wahl. Dement- 0,8 % 0 % 0,7 % sprechend streben insgesamt fast 80 Prozent einen hohen beziehungsweise Basis: alle Befragten (2018: n = 121, 2017: n = 147) Studie 2018 sehr hohen Automatisierungsgrad an. Studie 2017 Versicherungen wollen oder können die Automatisierung derzeit am wenigsten erhöhen. Um die steigende Komplexität zu beherrschen, setzen knapp 65 Prozent Fachkräfte bleiben einfach nicht genügend Fachkräfte gibt. Das führt unter anderem dazu, der Teilnehmer außerdem auf Umstruk- Mangelware dass sie Technologie-Projekte mit turierungen und Reorganisation, knapp Der Fachkräftemangel ist seit Jahren Partnern umsetzen, die auf Ressourcen 40 Prozent auf eine höhere Outsourcing- die größte Hürde für die Digitalisierung, in anderen Ländern zurückgreifen Quote. Lediglich knapp 28 Prozent und die Problematik spitzt sich weiter können. Im Bereich Big Data ist dieses wollen das Problem mit mehr Personal zu. Am häufigsten klagen CIOs über Phänomen besonders weit verbreitet. lösen. Der Grund ist einerseits wahr- fehlende Spezialisten für Datenaus- 78,3 Prozent der Befragten arbeiten scheinlich der Fachkräftemangel und wertung und -analyse, mobile und IoT- mit Externen zusammen, lediglich 12 die dementsprechend geringe Chance, Technologien sowie für Cybersecurity. Prozent können ihre Big-Data-Projekte schnell die entsprechenden Mitarbeiter In den Bereichen sozialer und Web- ausschließlich mit eigenen Mitarbeitern zu finden. Andererseits wird offenbar Technologien schätzen sie die Situation umsetzen. Das sind allerdings schon viel Hoffnung in die Automatisierung positiver ein. 50 Prozent mehr als im vergangenen gesetzt, so dass die Suche nach Jahr, was zeigt, dass der erhoffte Know- Spezialisten für Innovationsthemen Schuld daran, dass Unternehmen how-Transfer zu funktionieren scheint. aus den Bereichen Big Data oder IoT keine geeigneten Mitarbeiter für Vorrang vor neuen Mitarbeitern für die Digitalisierung finden, ist nach Circa ein Viertel der Befragten ist sich das Tagesgeschäft hat. Angaben der CIOs aber weniger das noch nicht über das Anforderungsprofil Personalbudget oder der Rekrutie- der zukünftigen Mitarbeiter klar oder rungsprozess. Mehr als drei Viertel der hält den Rekrutierungsprozess für Befragten sind vielmehr der Meinung, verbesserungswürdig. Teilweise gibt dass es im deutschsprachigen Raum es auch kein Budget für neue Stellen, 18 Studie IT-Trends 2018
da die vorhandenen Mitarbeiter weiter- offenbar nur bedingt Einfluss. Denn Empfehlung: Zusammen- qualifiziert werden sollen, anstatt knapp 54 Prozent der Befragten sehen zusätzliche einzustellen. Auf die diese Faktoren als eine Ursache für arbeit mit der Fachabteilung Attraktivität des Arbeitsplatzes wie den Mitarbeitermangel und würden radikal verändern beispielsweise den Standort oder diese mit Sicherheit beheben, wenn Angesichts der vielen Herausforde- das Gehalt haben IT-Verantwortliche sie könnten. rungen wie hohem Innovationsdruck in fast jeder Branche und steigender Komplexität gepaart mit Fachkräfte- Fachkräftemangel mangel sind mehr als 70 Prozent Für welche Bereiche fehlen Ihnen besonders Mitarbeiter mit entsprechendem Know-how? der CIOs der Meinung, dass die Etablierung von interdisziplinären 1= 2 3 4 5= großer Mangel kein Mangel Teams die wichtigste Maßnahme für den Erfolg der Digitalisierung ist. Dabei geht es nicht allein um enge Zusammenarbeit, sondern auch Datenauswertung und Analyse 2,3 um grundlegende Reorganisation. Die althergebrachten Abteilungs- Mobile Technologien 2,6 grenzen fallen und jeder Mitarbeiter steuert seine Expertise zur Lösung Internet-of-Things-Technologien 2,7 des Problems bei. Cybersecurity-Technologien 2,7 Es ist aber oft schwer, diese Art von Zusammenarbeit in eingefahrenen Cloud 2,8 Strukturen zu etablieren. Wenn das der Fall ist, müssen CIOs neue Abtei- Soziale Technologien 3,1 lungen aufbauen, in denen leichter neue Regeln eingeführt werden Web-Technologien 3,1 können. Darüber hinaus benötigen sie Mitarbeiter, die diese Art von Zusammenarbeit vorleben. Sie sollten Basis: Befragte, denen Fachkräfte für die Digitalisierung fehlen (n = 62), Mittelwerte mit agilen Methoden und digitalen Werkzeugen so mühelos umgehen, dass sie ihre Teams ebenfalls dafür Gründe des Mitarbeitermangels begeistern können. Viele CIOs haben Was sind die Gründe für den Mitarbeitermangel? in der Vergangenheit neue Einheiten für die Digitalisierung etabliert oder Insgesamt zu wenig Fachkräfte am Markt verfügbar 76,9 % etablieren müssen, weil es zu schwer war und zu lange gedauert hätte, die Rahmenbedingungen im Unternehmen nicht attraktiv 53,8 % alten Strukturen aufzubrechen. Auf die genug (Standort, Gehalt, Gestaltungsspielraum etc.) Dauer wird es aber nicht reichen, dass sich nur ein Kernteam um Innovation Kein Budget für diese Stellen 44,6 % kümmert. Langfristig wird sich das Rekrutierungsprozess nicht effektiv genug (kein Zugang gesamte Unternehmen in diese 26,2 % zu Kandidaten, zu lange Auswahlverfahren etc.) Richtung verändern müssen. Anforderungsprofil noch unklar 23,1 % Basis: Befragte, denen Fachkräfte für die Digitalisierung fehlen (n = 65), Mehrfachnennung möglich 19
6. Digitalisierung 20 Studie IT-Trends 2018
Digitalisierung hat für Unternehmen Hürden für Digitalisierung eine hohe Bedeutung, die in diesem In welchen Bereichen bereitet die Digitalisierung Probleme? Jahr sogar noch einmal gestiegen ist. 66,4 Prozent der CIOs gehen davon aus, 1= 2 3 4 5= großes Problem kein Problem dass sich die Geschäftsmodelle ihrer Branche stark oder sehr stark verändern werden, darunter vor allem Banken Zu wenig Mitarbeiter mit und Finanzdienstleister, die Auto- entsprechendem Know-how 2,0 mobilbranche sowie Versicherungen. Geschäftsprozesse nicht Weniger starke Veränderungen 2,4 flexibel genug erwartet die Industrie. Begrenzte Anpassungsmöglichkeit 2,4 der Altsysteme Probleme nehmen Zu starre Organisationsstrukturen 2,5 ab, Veränderungen sind tiefgreifend Keine übergreifende Planung 2,5 In diesem Jahr berichten aber deutlich weniger Unternehmen von Problemen Unklare Verantwortlichkeiten 2,6 bei der Digitalisierung. Die Quote sank von 72,7 Prozent im vergangenen Jahr Nicht genug Budget für Umsetzung 3,0 auf jetzt 62,9 Prozent. Banken, Finanz- Top-Management unterstützt dienstleister und die Automobilbranche nicht genug 3,1 schätzen die Situation inzwischen recht positiv ein, während die Herausforde- Technologien nicht reif genug 3,3 rungen in der Industrie groß sind. Das gravierendste Problem ist nach Basis: Befragte, die Probleme bei der Digitalisierung haben (n = 66), Mehrfachnennung möglich, Mittelwerte wie vor der Mitarbeitermangel, gefolgt von unflexiblen Geschäftsprozessen und der begrenzten Anpassungs- Die Teilnehmer gehen davon aus, Bereiche Marketing, Vertrieb und fähigkeit der Altsysteme. dass mit 63 Prozent weit mehr als Kundenbeziehung sowie die Quer- Mitarbeiter fehlen vor allem in den die Hälfte aller Geschäftsprozesse schnittsfunktionen. Weniger stark Bereichen Datenauswertung und durch die Digitalisierung verändert betroffen sind die Beschaffung, die -analyse, mobile und IoT-Technologien werden. Am stärksten sind Produktion Anbindung von Partnerunternehmen sowie Cybersecurity. Mit unausgereiften und Betrieb betroffen, es folgen die sowie Forschung und Entwicklung. Technologien gibt es demgegenüber selten Probleme. Wenn überhaupt, dann bei der Datenauswertung und Veränderung von Geschäftsprozessen -analyse sowie mit mobilen Techno- Welche Geschäftsprozesse werden in Ihrem Unternehmen durch die Digitalisierung verändert? logien. Die Probleme mit Big Data haben 1= 2 3 4 5= allerdings deutlich zugenommen, was sehr stark gar nicht auf die steigende Komplexität zurück- zuführen ist. Ständig kommen neue Tools auf den Markt, die Fachabteilun- Produktion/Operations 2,0 gen nutzen möchten. Sie können aber häufig nur von Experten integriert Marketing/Vertrieb/Customer Relations 2,2 werden, die im Moment rar sind. Demgegenüber haben Unternehmen in den Bereichen Cloud- und IoT- Querschnittsfunktionen (HR, Finance etc.) 2,2 Technologien inzwischen offenbar Beschaffung/Anbindung an genügend Know-how aufgebaut, denn Partnerunternehmen 2,3 sie klagen seltener über Probleme als im vergangenen Jahr. Entwicklung von Produkten/Services (F&E) 2,5 Basis: Alle Befragten (n = 116), Mehrfachnennung möglich, Mittelwerte 21
Großer Anpassungsbedarf Entwicklung der Sicherheitsausgaben Wie haben sich die Ausgaben für IT-Sicherheit im Rahmen der Digitalisierung bei Altsystemen in den letzten 12 Monaten in den folgenden Bereichen geändert? Mehr als die Hälfte der Befragten haben große oder sehr große Erhöhung Erhöhung Keine Reduzierung Reduzierung Weiß Keine um mehr um bis Veränderung um bis um mehr nicht Angabe Probleme mit der begrenzten als 10 % zu 10 % zu 10 %: als 10 % Anpassungsfähigkeit der Altsysteme. Ihren Angaben zufolge müssen 43,3 % etwas mehr als 40 Prozent dieser Anwendungen aufgrund der Digitalisierung verändert werden. Die Hauptursachen dafür sind die 19,2 % 18,3 % Reorganisation von Prozessen, die Verknüpfung von Daten und 9,6 % 6,7 % das Schließen von Prozesslücken. 1,9 % 1,0 % Demgegenüber verändern nur Prävention knapp 28 Prozent der Befragten 27,9 % 28,8 % alte Anwendungen, um neue 23,1 % Geschäftsmodelle umzusetzen. Das lässt darauf schließen, dass 11,5 % Systeme für neue Geschäftsmodelle 6,7 % bevorzugt neu entwickelt werden 1,9 % 0% und Altsysteme lediglich als Erkennung Datenlieferanten dienen. 27,9 % 26,0 % 26,0 % Investitionen in Sicherheit steigen 10,6 % 6,7 % Die Mehrheit der Befragten hat die 1,9 % 1,0 % Sicherheitsausgaben prozentual Reaktion erhöht, im Bereich Prävention häufig zweistellig. Der Anstieg spiegelt die Basis: alle Befragten (n = 104) neue Bedrohungslage wider, die durch die Digitalisierung entsteht. In der Vergangenheit galt die klassische neuer Geschäftsmodelle. Fast ebenso Datenverlust auseinandersetzen. Perimeterverteidigung häufig als oft sind neue regulatorische Anforde- Aufgrund fehlender Risikoanalysen ausreichend. Jetzt verschwimmen rungen wie derzeit beispielsweise die und Berechnungen des möglichen die Grenzen der Unternehmens-IT Datenschutzgrundverordnung die Schadens ist ihnen häufig nicht beispielsweise durch die Datenver- Ursache für Investitionen. bewusst, wie kritisch diese Informa- arbeitung in der Cloud und agile tionen für den Erfolg beziehungs- In welchem Bereich in Zukunft Arbeitsplatzkonzepte. Darüber weise das Überleben ihres die größten Sicherheitsprobleme hinaus findet klassische Wirtschafts- Unternehmens sind. auftreten werden, beurteilen die kriminalität zunehmend im digitalen Vertreter der einzelnen Branchen Im Gegensatz dazu schätzen Banken Raum statt. All das potenziert die recht unterschiedlich. Unternehmen und Finanzdienstleister das Risiko der Sicherheitsanforderungen, und um aus dem produzierenden Gewerbe Datenmanipulation und des Daten- das Sicherheitsniveau zu halten, erwarten die meisten Probleme verlustes als wesentlich gravierender muss mehr investiert werden. beim Schutz der Funktionsfähigkeit ein. Während sie ihre funktionalen Die am häufigsten genannte der Systeme. Diese Einstellung Systeme relativ leicht redundant Ursache für Budgetanpassungen ignoriert die neuen Bedrohungen auslegen können, um Ausfälle zu ist die Implementierung neuer durch Wirtschaftskriminalität kompensieren, ist der Schutz der Technologien. Neben allen Vorteilen und Datenverlust. Auch wenn der Daten schwieriger. Dementsprechend eröffnen sie oft auch neue Sicherheits- verlässliche Betrieb von kritischen sind sie der Meinung, dass die größten lücken, die geschlossen werden müssen. Systemen fundamentale Bedeutung Sicherheitsprobleme in Zukunft beim Am zweithäufigsten nennen CIOs hat, müssen sich diese Unternehmen Schutz von Unternehmens- und die Veränderung von Prozessen auch mit den Gefahren durch Kundendaten entstehen. beziehungsweise die Umsetzung 22 Studie IT-Trends 2018
Knapp 40 Prozent Ergebnisse der Digitalisierung Was haben Sie bislang mit der Digitalisierung erreicht? sind zufrieden Den Erfolg der Digitalisierung in 1= 2 3 4 5= sehr viel sehr wenig ihrem Unternehmen schätzen CIOs sehr unterschiedlich ein. Knapp 14 Prozent sind unzufrieden mit dem Ergebnis, knapp 46 Prozent empfinden Höhere Effizienz (Operational Excellence) 2,4 den Erfolg als mäßig. Mehr als ein Drittel der Befragten sind der Meinung, Sicherung der Marktposition 2,8 dass sie viel erreicht haben, und 5,2 Verbesserung des Einkaufs- und Prozent bezeichnen die Digitalisierung Serviceerlebnisses 3,0 in ihrem Unternehmen sogar als sehr Erschließung neuer Geschäftsfelder in erfolgreich. eigener Branche 3,4 Zu dieser Spitzengruppe gehören Erschließung neuer Geschäftsfelder in 4,1 Unternehmen ganz unterschiedlicher anderer Branche Branchen. Es handelt sich offenbar Anderes 2,5 um einzelne Erfolgsgeschichten, denn insgesamt gesehen bewerten Banken und Finanzdienstleister, Basis: Befragte, bei denen die Digitalisierung die Geschäftsprozesse verändert (n = 107), die Automobilbranche und die Mehrfachnennung möglich, Mittelwerte Industrie ihren Erfolg entgegen den Erwartungen als leicht unterdurch- schnittlich. Zu einer ähnlichen Diese Bilanz ist ernüchternd, teilweise Erschließung neuer Geschäftsfelder Einschätzung kommen Energie- aber eventuell auch dem Temperament sehr schwierig zu sein scheint. Die versorger und der Handel. Deutlich der befragten IT-Verantwortlichen Big-Data-Infrastruktur für die Suche unzufriedener sind die CIOs von geschuldet. In früheren Befragungen danach hat auch erst circa ein Drittel Versicherungen. Zu ihren wichtigsten wurde klar, dass sie die eigenen der Unternehmen aufgebaut, gut ein Zielen 2018 gehört der Ausbau der Erfolge eher konservativ bewerten Viertel ist jetzt damit beschäftigt, auf Digitalisierung, dementsprechend und auch nicht zu euphorischen dieser Basis neue Geschäftsmodelle stark stehen sie unter Druck, Prognosen neigen. Dennoch zeigt umzusetzen. Ergebnisse zu erzielen. das Ergebnis, dass insbesondere die Nach eigener Einschätzung haben CIOs bislang am meisten bei der Erhöhung der Effizienz erreicht. Darüber hinaus sind sie der Meinung, dass ihre Digitalisierungsbemühungen etwas dazu beigetragen haben, die Marktposition des Unternehmens zu sichern. Das Einkaufs- und Service- erlebnis wurde in ihren Augen mäßig verbessert, während sie bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder in der eigenen Branche wenig erreicht haben. Noch schlechter fällt ihr Urteil in Bezug auf Geschäftsfelder in anderen Branchen aus. 23
Interdisziplinäre Zusammen- Bedeutung verschiedener Maßnahmen für den Erfolg Wie wichtig waren die folgenden Maßnahmen für den Erfolg der arbeit ist der Schlüssel Digitalisierung in Ihrem Unternehmen? Für den Erfolg der Digitalisierung 1= 2 3 4 5= scheinen Menschen wichtiger zu sein sehr völlig als Technologie. Denn CIOs halten wichtig unwichtig die Etablierung von interdisziplinären Teams aus IT- und Fachspezialisten für die wichtigste Maßnahme, damit Etablierung von interdisziplinären Teams 2,2 die Digitalisierung gelingt. Darüber (IT- und Fachseite) hinaus haben sie mit der gezielten Gezielte Einstellung von Mitarbeitern mit entsprechendem Know-how 2,3 Rekrutierung von Mitarbeitern mit dem entsprechenden Know-how Stärkere Vernetzung der eigenen Daten 2,5 gute Erfahrung gemacht. Demgegen- über spielen der vermehrte Einsatz Ausbau der Datenanalyse 2,6 digital affiner Führungskräfte oder die Benennung eines Digitalisierungs- Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen 3,0 beauftragten ihrer Meinung nach nur eine untergeordnete Rolle. Ausbau der Cloud-Kapazitäten (eigene und externe) 3,0 Der zweitwichtigste Erfolgsfaktor sind die eigenen Daten. Ihre Vernet- Erhöhung der eigenen Kapazitäten in der 3,2 Softwareentwicklung zung und Analyse halten CIOs für sehr wichtig für das Gelingen der Digitali- Verringerung der Eigenleistung insgesamt 3,3 und vermehrter Zukauf von Services sierung. Vom Datenaustausch mit Dritten halten sie allerdings wenig, Vermehrter Datenaustausch mit Dritten 3,4 obwohl sie kaum Erfahrung damit haben. Wenn überhaupt, werden Vermehrter Einsatz digital affiner Führungskräfte 3,6 Informationen eingekauft oder mit Partnern und Kunden ausgetauscht. Aufbau einer zentralen Plattform für die 3,6 Alle anderen Möglichkeiten werden Automatisierung von Test und Deployment derzeit kaum genutzt. Engagement eines IT-Beratungsunternehmens 3,8 oder Externer mit entsprechendem Know-how Im Bereich Kooperationen bewerten CIOs die Zusammenarbeit mit einem Vermehrter Einsatz von XaaS-Komponenten 3,9 etablierten Unternehmen besser als die Zusammenarbeit mit Start-ups Zusammenarbeit mit Start-ups 4,1 oder Externen mit Digitalisierungs- Know-how. Als am wenigsten erfolg- Aufbau einer separaten Abteilung oder eines 4,1 separaten Unternehmensbereichs für Innovation versprechend beurteilen sie Akqui- sitionen, allerdings haben viele Aufbau einer IT der zwei Geschwindigkeiten 4,2 (bimodale IT) Unternehmen in den vergangenen Monaten weder kooperiert noch Benennung eines Digitalisierungsbeauftragten 4,3 akquiriert, dementsprechend gering ist ihre Erfahrung. Reduzierung der Hierarchieebenen 4,3 Aufteilung der IT-Mitarbeiter in zwei Gruppen 4,5 (bimodale IT) Akquisitionen 4,6 Basis: Befragte, die Erfolge mit der Digitalisierung erzielt haben (n = 99), Mehrfachnennung möglich, Mittelwerte 24 Studie IT-Trends 2018
Insgesamt gesehen gibt es nur eine Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass Handvoll Maßnahmen, die sehr viele Unternehmen, die den Erfolg ihrer Unternehmen umgesetzt haben. Digitalisierungsmaßnahmen als gering Darunter sind die vier erfolgreichsten: einschätzen, häufig die folgenden die Bildung interdisziplinärer Teams, Probleme haben: die Rekrutierung von Mitarbeitern mit • unflexible Geschäftsprozesse Spezialkenntnissen und die Analyse und Vernetzung der eigenen Daten. • zu starre Organisationsstrukturen Darüber hinaus haben viele Unter- nehmen die Eigenleistung reduziert • unklare Verantwortlichkeiten sowie mit etablierten Unternehmen • keine übergreifende Planung zusammengearbeitet, die Erfolge waren aber nur mittelmäßig. • zu wenig Mitarbeiter mit dem entsprechenden Know-how Empfehlung: Software- Diese Unternehmen sollten also zuerst Entwicklung ausbauen und daran arbeiten, ein positives Klima für digital affine Führungs- die Transformation zu schaffen und sich flexibler und mit klaren Verant- kräfte einstellen wortlichkeiten aufzustellen, um dann Die Ergebnisse zeigen, dass im Moment Prozesse zu flexibilisieren und die nach dem Motto „viele Wege führen Maßnahmen erfolgreicher Unter- nach Rom“ digitalisiert wird. CIOs nehmen umzusetzen. Der Mangel probieren vieles aus und scheitern an den entsprechenden Mitarbeitern das ein oder andere Mal. Die Analyse ist natürlich durch den Fachkräfte- der bei der Digitalisierung erfolg- mangel bedingt, liegt aber vielleicht reichsten Unternehmen zeigt, dass sie auch an eingefahrenen Strukturen. zum Teil andere Wege als die breite Masse gegangen sind. Sie bewerten die folgenden Maßnahmen als am wichtigsten für den Erfolg: • Ausbau der Datenanalyse • Erhöhung der eigenen Kapazitäten in der Software-Entwicklung • Etablierung von interdisziplinären Teams (IT- und Fachseite) • stärkere Vernetzung der eigenen Daten • vermehrter Einsatz digital affiner Führungskräfte Die Erhöhung der eigenen Software- Entwicklungskapazitäten scheint demnach von der breiten Masse leicht und der Einsatz digital affiner Führungskräfte deutlich unterschätzt zu werden. 25
7. Big Data 26 Studie IT-Trends 2018
In den vergangenen 12 Monaten sind Die Zahl derjenigen, die keine Nutzung mehr Unternehmen in die Evaluierung planen, ist gesunken. Das liegt wahr- und Pilotierung von Big Data einge- scheinlich auch an den vielen neuen stiegen als im Vorjahr. Die Anzahl der Anwendungsfällen wie zum Beispiel Unternehmen, die diese Technologien Predictive Analytics oder im Rahmen im Tagesgeschäft nutzen, stieg aber der künstlichen Intelligenz, die auf nur leicht und liegt aktuell bei 19,2 einer Big-Data-Infrastruktur aufbauen. Prozent. Unter den Anwendern sind Die Industrie und Energieversorger vor allem große Unternehmen und sind derzeit am weitesten mit ihren Konzerne, während sich der Mittel- Projekten. Letztere unter anderem stand wahrscheinlich schwertut, die wegen der Energiewende, bei der Big Anfangsinvestitionen zu stemmen Data dazu beiträgt, die Netze auch und die richtigen Mitarbeiter zu finden. bei dezentraler Stromproduktion Viele kleinere Unternehmen nutzen stabil zu halten. offenbar Service-Anbieter, denn sie sind insgesamt etwas weiter als der Mittelstand. 27
Umsetzung neuer Einsatzgebiet Big Data Für welchen Zweck nutzen Sie Big Data oder planen die Nutzung? Geschäftsmodelle mit Big Data nimmt zu Erhöhung der Operational Excellence von 72,6 % kundenzentrierten Prozessen Nach wie vor wird Big Data haupt- sächlich genutzt, um die Effizienz Erhöhung der Operational Excellence von 58,3 % internen Prozessen zu erhöhen. Dabei stehen kunden- zentrierte Prozesse im Vordergrund, Aufspüren neuer Geschäftsmodelle 32,1 % vor allem bei Konzernen. Interne Prozesse im Personal- und Finanz- Umsetzen neuer Geschäftsmodelle 26,2 % bereich oder rund um Produktion und Lieferkette werden von etwas weniger Zur Beobachtung des Marktes 26,2 % Unternehmen mit Hilfe von Big Data optimiert. Das liegt aber nicht an Keine Angabe 2,4 % fehlendem Potenzial, sondern häufig eher daran, dass den entsprechenden Basis: Befragte, die Big Data nutzen oder den Einsatz planen (n = 84), Mehrfachnennung möglich Abteilungen weniger Geld für solche Projekte zur Verfügung steht. Parallel dazu nimmt die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle auf der Für neue Geschäftsmodelle Umsetzung weiterhin interessieren sich vor allem Basis von Daten zu. Nachdem in den Versicherungen. Sie haben großen mit Externen vergangenen Jahren die Infrastruktur Nachholbedarf und stehen unter Wie im Vorjahr werden Big-Data- aufgebaut und Daten ausgewertet hohem Wettbewerbsdruck. Darüber Projekte hauptsächlich in Zusammen- wurden, ist jetzt rund jedes vierte hinaus ist das Interesse in der Industrie, arbeit mit Externen umgesetzt. Unternehmen in der Lage, ein bei Banken und Finanzdienstleistern, Das liegt vor allem daran, dass die neues Geschäftsfeld mit Big Data in der Automobilindustrie sowie bei Fachleute im Unternehmen fehlen. zu erschließen. Im Vorjahr war es Energieversorgern hoch. Während Deshalb versuchen viele CIOs, per nur jedes fünfte. Unsere These, die Industrie die Suche aber bereits Know-how-Transfer intern Wissen dass Digitalisierung zunächst Daten reduziert und sich vermehrt auf aufzubauen. Das Ziel ist, Analyse und vernetzt, um darauf basierend neue die Umsetzung konzentriert, fährt Architektur langfristig selbst steuern Produkte und Dienstleistungen zu beispielsweise die Automobilindustrie zu können. Dieses Konzept geht entwickeln, hat sich bestätigt. zweigleisig: Sie setzt Geschäftsmodelle offenbar auch auf, denn inzwischen um, sucht aber gleichzeitig weiter, was kommen erneut 50 Prozent mehr sowohl ein Ausdruck für den starken Unternehmen als im Vorjahr ohne Wandel der Branche als auch für ihre fremde Hilfe aus. Unterm Strich sind Innovations- und Investitionskraft ist. das aber mit 12 Prozent der Befragten erst sehr wenige, rund 78 Prozent verlassen sich auf Partner. 28 Studie IT-Trends 2018
Empfehlung: Betrieb Big Data – Austausch von Informationen Tauschen Sie im Rahmen von Big Data Informationen auslagern und Daten mit anderen Unternehmen oder Organisationen aus? austauschen Externe werden häufig auch für Mit kommerziellen Datenanbietern 20,7 % den Betrieb der Lösungen engagiert, Mit Teilnehmern meiner Supply-Chain denn der wird immer komplexer. (Lieferanten, Kunden) 20,7 % Permanent kommen neue Produkte und Tools auf den Markt, für deren Mit Partnern außerhalb meiner Supply-Chain 18,3 % Betrieb das Unternehmen sehr viel Expertenwissen vorhalten muss. Und Mit Aufsichtsbehörden 11,0 % da der Fachkräftemangel im Bereich Big Data am größten ist, kann er Mit Wettbewerbern 4,9 % vielversprechende Projekte schnell ausbremsen. Weiß nicht 14,6 % Nur circa jedes fünfte Unternehmen tauscht derzeit Daten mit Kunden, Keine Angabe 37,8 % Lieferanten oder anderen Partnern aus, ebenso viele kaufen Informationen Basis: Befragte, die Big Data nutzen oder den Einsatz planen (n = 82), Mehrfachnennung möglich von kommerziellen Anbietern und integrieren sie in die eigenen Analysen. Dabei birgt der Datenaustausch großes Potenzial für die gemeinsame Entwick- lung und Vermarktung von Services. Haben alle Beteiligten einer Lieferkette Zugriff auf dieselben Informationen, können Fehler schneller gefunden und behoben oder schon von vornherein vermieden werden. Dafür fehlt aber wahrscheinlich nicht nur der Wille, sondern auch die Infrastruktur. Außer- dem müssen rechtliche Fragen, unter anderem der Datenschutz, geklärt werden. 29
8. Sourcing und Cloud 30 Studie IT-Trends 2018
Die Cloud-Nutzung hat sich in Cloud Services den letzten zwölf Monaten kaum Wie viel Prozent der Gesamtleistung beziehen Sie aus der Cloud? verändert. Der Anteil der IT-Leistung aus unternehmenseigenen Infrastruk- eigene Cloud Anbieter-Cloud turen ist marginal zurückgegangen. 31,8 % 4,9 % Gleichzeitig ist der Anteil der IT- BPaaS 30,8 % 6,0 % Services aus Anbieter-Clouds leicht gestiegen, am meisten im Bereich 47,3 % 46,8 % 33,6 % 16,5 % Software-as-a-Service. Saas 35,2 % 13,6 % 36,3 % 11,2 % IT-Services aus PaaS der Cloud, 39,7 % 9,9 % Durchschnitt 2018 / 2017 40,4 % 13,9 % IaaS 40,6 % 11,2 % BPaaS = Business-Process-as-a-Service, SaaS = Software-as-a-Service, Studie 2018 PaaS = Platform-as-a-Service, IaaS = Infrastructure-as-a-Service, Studie 2017 Basis: alle Befragten (2018: n = 88, 2017: n = 118), Mittelwerte 31
ClOs bringen zunehmend Cloud: Strategie Welche Cloud-Strategie verfolgen Sie? neue Anwendungen in die Cloud 5 = Nutzung der Cloud als Infrastruktur für vorhandene Anwendungen Die meisten Unternehmen nutzen die 1= Nutzung der Cloud ausschließlich für Anwendungen, Cloud sowohl für neue, speziell dafür die speziell für die Cloud entwickelt wurden entwickelte Anwendungen als auch für 1 2 3 4 5 keine Angabe alte Applikationen, die sie Cloud-fähig machen. Allerdings nimmt die Anzahl der Befürworter dieser Mischstrategie 25,8 % 24,2 % ab und mehr und mehr CIOs nutzen die 21,2 % 21,2 % 21,2 % Cloud-Infrastruktur nur noch für neue 16,7 % Anwendungen. 12,1 % 13,6 % 12,1 % 13,6 % 9,1 % 9,1 % Dieses Ergebnis war zu erwarten, denn Migrationen sind sehr aufwendig und erzeugen vor allem bei älteren Anwendungen meistens wenig Mehrwert. Denn wenn keine neuen Basis: Befragte, in deren Unternehmen eine Cloud-Strategie formuliert wurde (2018: n = 33, 2017: n = 66), Studie 2018 Funktionalitäten integriert oder Abweichungen der Summen zu 100 Prozent sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen Studie 2017 Prozesse verändert werden, bleibt außer der Plattform alles beim Alten. In vielen Fällen ist es sinnvoller, von Plattformen und Middleware langfristig entweder vornherein komplett oder zumindest von einem Cloud-Anbieter beziehen teilweise neu zu entwickeln. Die Middleware werden oder selbst betreiben. Vorteile haben Daten können weiterhin aus der strategisch wichtiger beide Varianten: Da Plattformen und Altanwendung bezogen werden. Middleware für die Integration anderer Beim Betrieb von Standardlösungen gewinnen Cloud-Provider gegenüber Anwendungen, Module, Datenquellen, Outsourcing-Anbietern allmählich an Geräte und Services sorgen, sind sie Boden. Individualanwendungen wollen ein kritischer Faktor für den Erfolg der die meisten CIOs demgegenüber Digitalisierung. Dementsprechend langfristig mit eigenen Ressourcen hat es große Vorteile, sie selbst zu pflegen und warten. Damit soll zum betreiben und damit zu kontrollieren. einen das Know-how bewahrt werden, Services aus einer Anbieter-Cloud zum anderen ist die Einarbeitung stehen demgegenüber sofort zur Externer in die Pflege und Wartung von Verfügung, sind skalierbar und Individualanwendungen in der Regel werden im Hintergrund gepflegt, so sehr aufwendig. dass aufwendige Implementierungs- Beim Betrieb von Plattformen und Projekte und Wartungen entfallen. Middleware setzt nur noch etwa ein Die Entscheidung über Eigenleistung Viertel der CIOs auf Outsourcing- oder Zukauf hängt also stark von Partner, im Jahr zuvor war es noch der Verfügbarkeit von Ressourcen, mehr als ein Drittel. Deutlich mehr Zeitplänen und Zielen eines CIOs wollen Plattformen und Unternehmens ab. 32 Studie IT-Trends 2018
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