Wie viel Schweiz steckt im Schweizer Detailhandel? - Retail Outlook 2016 INVESTMENT STRATEGY & RESEARCH Economic Research - SRF

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Wie viel Schweiz steckt im Schweizer Detailhandel? - Retail Outlook 2016 INVESTMENT STRATEGY & RESEARCH Economic Research - SRF
INVESTMENT STRATEGY & RESEARCH
Economic Research

Retail Outlook 2016

                                 Januar 2016

Swiss Issues Branchen

Wie viel Schweiz steckt im
Schweizer Detailhandel?
Wie viel Schweiz steckt im Schweizer Detailhandel? - Retail Outlook 2016 INVESTMENT STRATEGY & RESEARCH Economic Research - SRF
Impressum
Herausgeber
Loris Centola
Global Head of Research and Head of Business Development
Tel. +41 44 333 57 89
E-Mail: loris.centola@credit-suisse.com

Dr. Oliver Adler
Head Economic Research
Tel. +41 44 333 09 61
E-Mail: oliver.adler@credit-suisse.com

Druck
Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar

Redaktionsschluss
7. Dezember 2015

Publikationsreihe
Swiss Issues Branchen

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Copyright
Die Publikation darf mit Quellenangaben zitiert werden.
Copyright © 2016 Credit Suisse AG und/oder mit ihr
verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.

Autoren
Autoren Credit Suisse AG
Dr. Patricia Feubli
Tel. +41 44 333 68 71
E-Mail: patricia.feubli@credit-suisse.com

Nicole Brändle Schlegel
Jan Riss

Autoren Fuhrer & Hotz – Excellence in Retailing
Marco Fuhrer
Tel. +41 44 766 14 18
E-Mail: m.fuhrer@fuhrer-hotz.ch

Martin Hotz
Tel. +41 44 766 14 14
E-Mail: hotz@fuhrer-hotz.ch

                                                                     Swiss Issues Branchen I Januar 2016   2
Wie viel Schweiz steckt im Schweizer Detailhandel? - Retail Outlook 2016 INVESTMENT STRATEGY & RESEARCH Economic Research - SRF
Inhalt

Editorial                                                   4

Management Summary                                          5

Branchenkonjunktur 2015                                     7

Nachfrage                                                   7
Einkaufstourismus                                          10
Onlinehandel                                               12
Angebot Food                                               13
Angebot Non-Food                                           15

Die Internationalität von Konsumgütern                     17
Die Internationalität von Konsumgütern                     17
Die Internationalität von der Produktion bis zum Verkauf   18
«Brands go Retail»: Trends in der
Hersteller-Händler-Beziehung                               22
Herkunftsländer der Schweizer Importe                      24
Ursachen von internationalen Preisunterschieden            25
Szenario Frankenaufwertung                                 29

Aussichten 2016                                            31
Überblick                                                  31
Top-down                                                   32
Bottom-up: Rückblick 2015 und Ausblick 2016                33
Bottom-up: Umsatz- und Gewinnplanung                       35
Bottom-up: Verkaufsflächenplanung                          36
Bottom-up: Marketingbudgets                                37

Anhang                                                     38

                                                                Swiss Issues Branchen I Januar 2016   3
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Editorial

            Geschätzte Leserinnen und Leser

            Genau acht Tage nach der Publikation des letztjährigen «Retail Outlook» wurde ein Teil der darin
            enthaltenen Prognosen zur Makulatur. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hob den Min-
            destkurs am 15. Januar 2015 auf und veränderte damit den Ausblick für den Schweizer Detail-
            handel massiv. Aufgrund der deutlichen Erstarkung des Schweizer Frankens gingen die Preise
            auf Tauchgang und der Einkaufstourismus im angrenzenden Ausland bekam kräftig Schub. Wir
            gehen davon aus, dass die Schweizer Bevölkerung 2015 für gegen CHF 11 Mrd. im grenzna-
            hen Ausland einkaufte. Jeder zehnte in der Schweiz konsumierte Franken floss also in die Kas-
            sen der ausländischen Detailhändler – der Einkaufstourismus ist somit definitiv keine Rander-
            scheinung mehr.

            Glücklicherweise war nur ein Teil des «Retail Outlook» vom Entscheid der SNB direkt betroffen.
            Das Schwerpunktthema Onlinehandel behielt weitestgehend seine Gültigkeit. Mehr noch: Unse-
            re damalige Prognose des Onlineanteils am Umsatz für das Jahr 2014 war sogar eine ziemliche
            Punktlandung. Über 5% des Detailhandelsumsatzes gehen mittlerweile nicht mehr über den
            physischen Ladentisch. Der Onlinehandel hat sich wie der Einkaufstourismus als feste Grösse
            im Detailhandel etabliert, weshalb wir ihm ab diesem Jahr ein eigenes, regelmässiges Kapitel
            widmen.

            Die Diskussionen um die Auswirkungen des SNB-Entscheids auf den Detailhandel zeigen, wie
            wichtig internationale Entwicklungen selbst in einer Branche sind, die als binnenorientiert gilt. In-
            ternationale Handelsketten spielen auf den grossen Schweizer Einkaufsmeilen schon seit Län-
            gerem eine dominierende Rolle. Der Einkaufstourismus – also der «Direktimport» durch Schwei-
            zer Konsumenten – ist zwar Dauerthema in den Medien. Aber wie unser diesjähriges Schwer-
            punktthema zeigt, fliesst ein Grossteil der Schweizer Haushaltsausgaben an einheimische Anbie-
            ter und Hersteller. Der Unterschied zwischen den wichtigen Detailhandelssegmenten Lebens-
            mittel, Bekleidung und Möbel ist allerdings beträchtlich.

            Im Zusammenhang mit der Aufhebung des Mindestkurses nahm die Diskussion um die Preisin-
            sel Schweiz wieder deutlich an Fahrt auf. Unser Schwerpunktthema zeigt die Ursachen der in-
            ternationalen Preisunterschiede auf und berechnet, dass eine Aufwertung des Frankens um
            15% die Haushaltsbudgets der Schweizer in Milliardenhöhe entlastet. Dies ist relevant, denn ei-
            ne Frankenaufwertung hat somit nicht nur negative Auswirkungen auf die Schweizer Volkswirt-
            schaft (Stichwort: Verschlechterung der Konkurrenzfähigkeit der Exporteure), sondern kann den
            Privatkonsum sozusagen als «kleines Konjunkturpaket» positiv beeinflussen.

            Wie sehen die Perspektiven für den Schweizer Detailhandel vor dem Hintergrund von verstärk-
            tem Preisdruck und Einkaufstourismus aus? Der Retail Outlook schliesst wiederum einerseits mit
            einer Top-down-Prognose aus makroökonomischer Perspektive und andererseits mit einer Bot-
            tom-up-Umfrage, die von unseren Partnern, Fuhrer & Hotz – Excellence in Retailing, unter Ent-
            scheidungsträgern der Branche durchgeführt wird. Es ist zu hoffen, dass unsere Branchenprog-
            nose dieses Jahr länger als acht Tage gültig ist, damit Ihnen genügend Zeit bleibt, sich in die
            spannenden und reichhaltigen Inhalte der diesjährigen Studie zu vertiefen.

            In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre.

            Albert Angehrn                                                     Oliver Adler
            Leiter Large Swiss Corporates                                      Leiter Economic Research

                                                                   Swiss Issues Branchen I Januar 2016         4
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Management Summary

Umsatz- und Preisrückgän-      2015 war für den Detailhandel ein äussert schwieriges Jahr. Mit der Aufhebung der EUR/CHF-
ge bei Food/Near-Food          Untergrenze nahmen die Auslandeinkäufe der Schweizer Bevölkerung erneut deutlich zu. Zudem
weniger stark als bei Non-     verschlechterte sich die Konsumentenstimmung im Jahresverlauf sichtbar. Sowohl die realen
Food                           Detailhandelsumsätze als auch die Preise und die nominalen Umsätze waren 2015 deutlich
(S. 7-16)                      tiefer als im Vorjahr. Die Rückgänge waren im Food/Near-Food-Bereich jedoch weniger ausge-
                               prägt als im Non-Food-Segment. Gemäss der Umfrage von Fuhrer & Hotz erreichte nur ein
                               Drittel der befragten Händler und Hersteller ihre Umsatzziele. Jedes fünfte Unternehmen ver-
                               fehlte sein Umsatzziel 2015 deutlich.

Einkaufstourismus nahm         Durch die Aufhebung der EUR/CHF-Untergrenze zu Beginn von 2015 wertete sich der Franken
2015 deutlich auf annä-        gegenüber dem Euro kurzfristig um rund 15% auf. Im weiteren Jahresverlauf pendelte sich der
hernd CHF 11 Mrd. zu           Wechselkurs zwischen CHF 1.05 und CHF 1.10 pro Euro ein. Als Folge davon nahmen die
(S. 10-11)                     Auslandeinkäufe der Schweizer Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr deutlich zu, nachdem sie
                               sich während mehrerer Jahre auf hohem Niveau stabilisiert hatten. Am stärksten war der An-
                               stieg in Deutschland – der wichtigsten Region für den Schweizer Einkaufstourismus. Auch die
                               Auslandeinkäufe im Internet dürften 2015 deutlich zugenommen haben. Insgesamt dürfte der
                               Wert der Schweizer Auslandeinkäufe (stationär und online) 2015 annähernd CHF 11 Mrd. be-
                               tragen haben.

Onlinehandel 2015 voraus-      Auch der Onlinehandel dürfte 2015 kräftig gewachsen sein. Dafür sprechen die zahlreichen
sichtlich stark gewachsen      Aktivitäten des Detailhandels im E-Commerce, wie zum Beispiel die Einführung von Onlineshops
(S. 12)                        verschiedener Marktgrössen, neue Drive-ins und Pick-up-Stationen, sowie neue digitale Bera-
                               tungsangebote und Logistiklösungen. Bereits in den vorangehenden Jahren war der Onlineum-
                               satz der Schweizer Detailhändler überdurchschnittlich gewachsen und erreichte 2014 einen Um-
                               satzanteil von 5.1%.

2016 solide Nachfrage,         2016 dürfte der EUR/CHF-Wechselkurs dank Negativzinsen und sporadischer Fremdwäh-
schwächere Preisrückgänge      rungskäufe der Schweizerischen Nationalbank bei rund 1.10 verharren. Unter dieser Vorausset-
und sich stabilisierende       zung erwarten wir für den Detailhandel insgesamt eine leichte Entspannung. Der Einkaufstou-
nominale Umsätze               rismus dürfte sich auf dem hohen Niveau von 2015 stabilisieren. Die Konsumentenstimmung
(S. 32)                        dürfte zwar keine markante Aufhellung erfahren. Dank des etwas höheren verfügbaren Einkom-
                               mens und der sich nur leicht abschwächenden Nettozuwanderung erwarten wir dennoch, dass
                               sich die Nachfrage 2016 deutlich besser entwickeln wird als 2015. Die Preisrückgänge im De-
                               tailhandel dürften sich 2016 abschwächen und die nominalen Umsätze dürften sich stabilisieren.

53% der befragten Händler      Von den durch Fuhrer & Hotz befragten Händlern und Herstellern budgetieren 53% für 2016
und Hersteller budgetieren     höhere Umsätze als im Vorjahr. Dabei sind die Unternehmen aus dem Food-Segment etwas
für das Jahr 2016 ein Um-      optimistischer als jene aus dem Near- und Non-Food-Bereich. Zur Zielerreichung werden auch
satzplus                       entsprechende Marketingmassnahmen getroffen. 35% der Unternehmen stocken 2016 das
(S. 33-37)                     Budget zur Verkaufsförderung auf, mehrheitlich auf Kosten des Werbebudgets. Während die
                               Mehrheit der Food-Detailhändler die Verkaufsflächen 2016 ausbauen will, planen die Near- und
                               Non-Food-Detailhändler hauptsächlich deren Beibehaltung oder Reduktion. Damit dürfte der
                               Ausbau der Verkaufsflächen 2016 weiter abflachen.

Internationale Preisverglei-   Mit dem starken Wachstum des Einkaufstourismus und des Onlinehandels musste sich der
che haben in den letzten       Schweizer Detailhandel in den letzten Jahren immer stärker dem internationalen Vergleich stel-
Jahren zugenommen              len. Insbesondere die im Verhältnis zum Ausland hohen Konsumentenpreise in der Schweiz
(S. 17)                        sorgten regelmässig für hitzige Diskussionen.

Schweizer Haushaltsausga-      Unsere Analyse zeigt, dass ein Grossteil der Schweizer Haushaltsausgaben im Detailhandel an
ben fliessen hauptsächlich     Schweizer Händler und Hersteller fliesst. Damit fällt auch ein Grossteil der Wertschöpfung von
an Schweizer Anbieter und      Lebensmitteln, Bekleidung und Möbeln in der Schweiz an. Dabei gibt es jedoch beträchtliche
Hersteller                     Segmentsunterschiede. Diese lassen sich hauptsächlich auf die Internationalität der Hersteller
(S. 18-21)                     zurückführen. Denn – unter Berücksichtigung der Importe und der von Anbietern im Ausland
                               bezogenen Vorleistungen – sind Detail- und Grosshandelsleistungen schätzungsweise zu 95%
                               bzw. 92% schweizerisch.

                                                                                  Swiss Issues Branchen I Januar 2016      5
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Bei Lebensmitteln fliessen      Im Gegensatz dazu sind die gehandelten und verkauften Produkte deutlich internationaler. 21%
21% der Haushaltsausga-         der in der Schweiz verbrauchten Lebensmittel werden importiert. Bei Möbeln hingegen werden
ben an ausländische Anbie-      53% der in der Schweiz verbrauchten Produkte importiert, bei Bekleidung und Textilien 77%.
ter, bei Möbeln 22% und bei     Berücksichtigt man den Anteil der Vorleistungen, welche von Anbietern im Ausland für die Her-
Bekleidung und Textilien        stellung der Schweizer Produkte bezogen werden, fliessen insgesamt 21% der Haushaltsaus-
43%                             gaben für Lebensmittel an ausländische Händler, Produzenten und Zulieferer. Bei Möbeln und
(S. 18-21)                      Bekleidung beträgt dieser Anteil 22% bzw. 43%.

Konsumentenpreise in Her-       Insbesondere in Segmenten mit hohem Importanteil muss sich der Schweizer Detailhandel dem
kunftsländern der Schwei-       Vergleich mit Anbietern im Ausland stellen. Ein wichtiges Vergleichskriterium sind dabei die
zer Importe bis zu 38%          Konsumentenpreise. Unsere Analyse zeigt, dass die Konsumentenpreise für Lebensmittel, Mö-
tiefer als in der Schweiz       bel und Bekleidung in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern relativ hoch sind. Die Preise
(S. 25-28)                      für Lebensmittel sind in den wichtigsten Herkunftsländern der entsprechenden Importe durch-
                                schnittlich 31%, jene für Möbel 26% und jene für Bekleidung 38% tiefer als in der Schweiz.

Wichtige Gründe für höhere      Diese Preisdifferenzen sind grösstenteils ökonomisch erklärbar. Ein wichtiger Grund sind die
Preise in der Schweiz sind      Arbeitskosten, welche insbesondere bei der Herstellung dieser drei Gütergruppen einen bedeu-
Arbeits-, Beschaffungs-,        tenden Kostenfaktor darstellen. Diese sind in der Schweizer Industrie deutlich höher als in den
Transport- und Logistikkos-     wichtigsten Herkunftsländern der Importe. Auch die Inputgüter für die Produktion sind in der
ten sowie Mieten                Schweiz teurer als ihre Pendants im Ausland. Die Arbeitskosten im Detail- und Grosshandel sind
(S. 25-28)                      in der Schweiz ebenfalls deutlich höher als in den wichtigsten Herkunftsländern. Allerdings ge-
                                hören diese nicht zu den stärksten Kostentreibern im Handel. Hier spielen Transport- und Logis-
                                tikkosten sowie Mieten für Lager- und Verkaufsflächen eine wichtigere Rolle. Auch in diesem
                                Bereich ist der Standort Schweiz relativ teuer. Einzig die Kapitalkosten und Mehrwertsteuern
                                sind in der Schweiz tiefer als in den wichtigsten Herkunftsländern der Lebensmittel-, Möbel-,
                                Textilien- und Bekleidungsimporte.

Bei einer 15-prozentigen        Die internationale Verflechtung des Detailhandels führt dazu, dass Wechselkursschwankungen
Aufwertung des Frankens         einen unmittelbaren Effekt auf die Konsumausgaben der Schweizer Haushalte haben. Diesen
gegenüber dem Euro sinken       Effekt berechnen wir in einem Szenario, in dem sich der Franken gegenüber dem Euro um 15%
in unserem Szenario die         aufwertet und die Währungsvorteile auf sämtlichen Wertschöpfungsstufen weitergegeben wer-
Haushaltsausgaben um CHF        den. Bei gleichbleibendem Verhalten sowohl auf Angebots- wie auch auf Nachfrageseite sinken
1.3 Mrd.                        die Haushaltsausgaben für Lebensmittel in unserem Szenario um 2.2%, jene für Möbel um
(S. 29-30)                      1.9% und jene für Bekleidung um 3.3%. Mit den Haushaltsausgaben von 2011 als Berech-
                                nungsbasis ergibt dies insgesamt rund CHF 1.3 Mrd. Dieser Betrag kann für zusätzliche oder
                                teurere Produkte, Freizeitaktivitäten, Ferien, Geldanlagen oder in anderen Bereichen ausgege-
                                ben werden, wovon eine ganze Reihe von Branchen profitieren kann.

Zunehmender Direktvertrieb      Neben dem zunehmenden internationalen Vergleich ist auch der vermehrte Direktvertrieb der
der Hersteller stellt Detail-   Hersteller eine Herausforderung für den Detailhandel. Insbesondere in den Segmenten Beklei-
handel vor Herausforderun-      dung, Sport und Heimelektronik verkaufen Produzenten ihre Güter nicht nur über den Gross-
gen                             und Detailhandel, sondern vermehrt auch im Direktvertrieb. Viele Schweizer Unternehmen nut-
(S. 22-23)                      zen diese Möglichkeit vor allem, um ihre Produkte wunschgemäss und exklusiv inszenieren zu
                                können.

                                                                                    Swiss Issues Branchen I Januar 2016      6
Economic Research

                                                                      Branchenkonjunktur 2015:
                                                                      Nachfrage
                                                                      2015 lasteten die Verschlechterung der Konsumentenstimmung sowie die Auslandein-
                                                                      käufe auf den realen Detailhandelsumsätzen. Einzig die Segmente Food/Near-Food
                                                                      und Heimelektronik verzeichneten einen Nachfragezuwachs.

Detailhandelsnachfrage war                                            Das Jahr 2015 war für den Schweizer Detailhandel schwierig. Die realen Detailhandelsumsätze
2015 rückläufig                                                       sanken insgesamt um schätzungsweise 0.4% gegenüber dem Vorjahr (vgl. Abb. 1). Dies ist
                                                                      gegenüber dem realen Nachfragewachstum im Jahr 2014 (+1.1%) eine deutliche Verschlechte-
                                                                      rung. Die Aufhebung der EUR/CHF-Untergrenze am 15. Januar 2015 liess die Detailhandels-
                                                                      preise purzeln. Dies führte dazu, dass die Schweizer Konsumenten über eine höhere Kaufkraft
                                                                      verfügten und sich mehr Produkte leisten konnten. Zudem wuchs die Schweizer Bevölkerung
                                                                      2015 gegenüber dem Vorjahr wiederum leicht. Jedoch gab die Wechselkursentwicklung den
                                                                      Auslandeinkäufen der Schweizer Bevölkerung nochmals ordentlich Aufwind (vgl. Kapitel «Ein-
                                                                      kaufstourismus»). Ausserdem drückten im Jahresverlauf unter anderem die Griechenland-Krise
                                                                      sowie sich häufende Meldungen zu Stellenreduktionen auf die Konsumentenstimmung. Der
                                                                      stärkere Einkaufstourismus und die Verschlechterung der Konsumentenstimmung überlagerten
                                                                      den Kaufkraft- und Bevölkerungseffekt, sodass die Nachfrage im Detailhandel 2015 tiefer war
                                                                      als im Vorjahr.

Nur Food/Near-Food und                                                Der Nachfragerückgang war in fast allen Segmenten zu beobachten (vgl. Abb. 2). Zwar brachte
Heimelektronik im Plus                                                der heisse Sommer insbesondere den Bereichen Bekleidung und Schuhe sowie Do-it-yourself
                                                                      eine kurzfristige Entspannung. Trotzdem war der reale Umsatzrückgang auch in diesen Segmen-
                                                                      ten über das gesamte Jahr hinweg gesehen deutlich. Einzig Food und Near-Food (z.B. Reini-
                                                                      gungsmittel, Pflegeprodukte) sowie Heimelektronik konnten einen leichten Zuwachs der Nach-
                                                                      frage verzeichnen (+0.7% bzw. +1.5%). Das Segment Food/Near-Food ist vergleichsweise
                                                                      wenig konjunktursensitiv und erzielte selbst zu Jahresbeginn trotz der starken Frankenaufwer-
                                                                      tung ein leichtes reales Umsatzplus. Der Bereich Heimelektronik dürfte von verschiedenen
                                                                      Trends wie Wearables (z.B. pulsmessende Armbanduhren) oder Smart Homes (z.B. die Bedie-
                                                                      nung der Heizung zuhause mithilfe des Smartphones und kommunizierenden Chips) und den im
                                                                      Ländervergleich konkurrenzfähigen Preisen profitiert haben. Jedoch dürften die realen Hei-
                                                                      melektronikumsätze die tatsächliche Entwicklung der Nachfrage nach Heimelektronik aufgrund
                                                                      der starken Preisrückgänge, welche in die Berechnung der realen Umsätze einfliessen, leicht
                                                                      überschätzen.

Abb. 1: Detailhandelsumsätze und Preise                                                                                            Abb. 2: Detailhandelsumsätze nach Warengruppen
Veränderung zum Vorjahr in Prozent (kalenderbereinigt)                                                                             Real, Veränderung zum Vorjahr in Prozent (kalenderbereinigt)

 4%                                                                                                                                10%         Food/Near-Food                                             Bekleidung/Schuhe
              Preise          Nominale Detailhandelsumsätze                       Reale Detailhandelsumsätze                                   Personal Care und Gesundheit                               Haushalt und Wohnen
                                                                                                                                     8%
 3%                                                                                                                                            Heimelektronik                                             DIY/Garten/Autozubehör
                                                                                                                                     6%
 2%
                                                                                                                                     4%
 1%                                                                                                                                  2%

 0%                                                                                                                                  0%
                                                                                                                                    -2%
-1%
                                                                                                                                    -4%
-2%
                                                                                                                                    -6%
-3%                                                                                                                                 -8%
                                                                                                                        4Q.2015*

                                                                                                                                                                                                                                                              4Q.2015*
          1Q.2013

                    2Q.2013

                              3Q.2013

                                        4Q.2013

                                                  1Q.2014

                                                            2Q.2014

                                                                      3Q.2014

                                                                                4Q.2014

                                                                                          1Q.2015

                                                                                                    2Q.2015

                                                                                                              3Q.2015

                                                                                                                                             1Q.2013

                                                                                                                                                       2Q.2013

                                                                                                                                                                 3Q.2013

                                                                                                                                                                            4Q.2013

                                                                                                                                                                                      1Q.2014

                                                                                                                                                                                                2Q.2014

                                                                                                                                                                                                           3Q.2014

                                                                                                                                                                                                                     4Q.2014

                                                                                                                                                                                                                                1Q.2015

                                                                                                                                                                                                                                          2Q.2015

                                                                                                                                                                                                                                                    3Q.2015

Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt                                            Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt

                                                                                                                                                                           Swiss Issues Branchen I Januar 2016                                                           7
Economic Research

Branchenkonjunktur 2015: Nachfrage

Leicht tieferes Bevölkerungswachstum                               Bevölkerung
                                                                   Bevölkerungswachstum (bestehend aus Nettozuwanderung und Geburtenüber-
                                                                   schuss): Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Die Konsumausgaben pro Person blieben in den letzten zehn          1.6%
Jahren relativ konstant. Das mittelfristige Umsatzwachstum im      1.4%
Detailhandel wird daher stark durch die Bevölkerungszunahme
                                                                   1.2%
– bestehend aus Nettozuwanderung und Geburtenüberschuss
– getrieben. 2015 dürfte die Schweizer Bevölkerung im ähnli-       1.0%
chen Rahmen wie im vorangehenden Jahr gewachsen sein.              0.8%
Allerdings reduzierte sich die Nettozuwanderung gegenüber
                                                                   0.6%
dem Vorjahr leicht um rund 10'000 Personen, wofür haupt-
sächlich die rückläufige Zuwanderung aus Deutschland, Spa-         0.4%
nien und Portugal verantwortlich sein dürfte.
                                                                   0.2%

                                                                   0.0%
                                                                              2006          2007          2008       2009          2010            2011       2012        2013          2014 2015*

                                                                   Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Wert 2015 von Credit Suisse geschätzt

Verfügbares Einkommen erneut leicht gestiegen                      Entwicklung der Löhne und Konsumentenpreise
                                                                   Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Das verfügbare Einkommen erhöhte sich 2015 wiederum                 2.5%
                                                                                                                                            Nominallohn                 Konsumentenpreise
leicht. Der Anstieg des Bruttolohns um 0.6% gegenüber dem
                                                                    2.0%
Vorjahr vermochte die leicht höheren Abzüge – tendenziell
höhere Steuern und Krankenkassenprämien bei stabilen Sozi-          1.5%
alversicherungsbeiträgen – mehr als wettzumachen. Vom ver-
                                                                    1.0%
fügbaren Einkommen dürfte 2015 insgesamt ein ähnlich hoher
Anteil für Wohnen verwendet worden sein wie im Vorjahr.             0.5%
Während die Wohneigentümer von nochmals tieferen Zinsen
                                                                    0.0%
profitieren konnten, stiegen die Mieten nur leicht an. In Kombi-
nation mit den tieferen Konsumentenpreisen dürften diese           -0.5%
Entwicklungen dazu geführt haben, dass die Konsumenten
über eine höhere Konsumkaufkraft verfügten als 2014.               -1.0%
                                                                                 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015*

                                                                   Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte 2015 von Credit Suisse geschätzt

Konsumentenstimmung verschlechterte sich zusehends                 Reale Detailhandelsumsätze und Konsumentenstimmung
                                                                   Konsumentenstimmung: Index, 0 = langjähriger Durchschnitt; Detailhandelsumsätze:
                                                                   Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Die Konsumentenstimmung verschlechterte sich im Verlauf von         0.8                                                                                                                                4%
2015 deutlich. Die Frankenaufwertung dämpfte die Stimmung           0.6                                                                                                                                3%
der Konsumenten mit Verzögerung. In der ersten Jahreshälfte         0.4                                                                                                                                2%
überwogen die Erwartungen der Konsumenten, dass die Prei-           0.2                                                                                                                                1%
se stark zurückgehen und die Wirtschaft sich nur bedingt
                                                                       0                                                                                                                               0%
schlechter entwickelt. Im dritten Quartal hinterliessen jedoch
                                                                   -0.2                                                                                                                                -1%
die sich bis dahin häufenden Meldungen über Stellenreduktio-
nen sowie die Griechenland-Krise bei den Konsumenten ihre          -0.4                                                                                                                                -2%
                                                                                  Konsumentenstimmung (standardisiert)
Spuren. Die Stimmung sackte deutlich unter den langjährigen        -0.6           Reale Detailhandelsumsätze                                                                                           -3%
Durchschnitt und erholte sich bis zum Jahresende nicht.            -0.8                                                                                                                                -4%
                                                                                                                                                                                            4Q.2015*
                                                                            1Q.2013

                                                                                      2Q.2013

                                                                                                3Q.2013

                                                                                                           4Q.2013

                                                                                                                     1Q.2014

                                                                                                                               2Q.2014

                                                                                                                                         3Q.2014

                                                                                                                                                    4Q.2014

                                                                                                                                                              1Q.2015

                                                                                                                                                                        2Q.2015

                                                                                                                                                                                  3Q.2015

                                                                   Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Umsatz von
                                                                   Credit Suisse geschätzt

                                                                                                            Swiss Issues Branchen I Januar 2016                                                             8
Economic Research

Branchenkonjunktur 2015: Nachfrage

Stärkstes Umsatzminus bei Bekleidung und Schuhen                Onlineanteil am Umsatz mit Bekleidung und Schuhen
                                                                Nominal, in Prozent

Das Segment Bekleidung und Schuhe musste 2015 im Ver-           16%
gleich zu den anderen Bereichen mit Abstand den stärksten       14%
realen Umsatzrückgang (–4.3%) verkraften. Zwar konnte der
                                                                12%
stationäre Bekleidungs- und Schuhdetailhandel von vorteilhaf-
ten Wetterbedingungen im Sommer profitieren. Jedoch machte      10%
sich der Einkaufstourismus in diesem Segment besonders            8%
stark bemerkbar, denn die Auslandeinkäufe bei Bekleidung
                                                                  6%
entsprechen inzwischen schätzungsweise einem Fünftel bis
einem Viertel des Gesamtumsatzes in der Schweiz. Auch dürf-       4%
ten die stationären Anbieter 2015 wiederum Marktanteile an        2%
starke Onlineanbieter wie Zalando verloren haben.
                                                                  0%
                                                                                   2010                  2011                  2012                   2013                  2014                    2015*

                                                                Quelle: GfK, VSV, Credit Suisse; *Wert 2015 von Credit Suisse geschätzt

Preisdifferenzen drücken Umsätze bei Personal Care              Vergleichende Preisniveauindizes nach Ländern
                                                                2014, in Prozent des Schweizer Preisniveauindex

                                                                100%
Das Segment Personal Care/Gesundheit verzeichnete 2015                         Deutschland                  Frankreich                    Italien         Österreich
einen realen Umsatzrückgang von –1.8%. Zwar dürfte der            90%

Bereich nach wie vor vom zunehmenden Gesundheitsbewusst-          80%
sein der Bevölkerung profitiert haben, was in den beiden Vor-     70%
jahren zu einem deutlichen realen Umsatzwachstum führte           60%
(2013: +3.1%, 2014: +2.7%). Jedoch dürfte der Einkaufs-           50%
tourismus der Schweizer Bevölkerung auch hier seinen Tribut       40%
gefordert haben. Dabei trugen die ausgeprägten Preisunter-
                                                                  30%
schiede zwischen der Schweiz und den Nachbarländern zur
                                                                  20%
Attraktivität von Auslandeinkäufen bei Pflegeprodukten bei.
                                                                  10%
                                                                   0%
                                                                                   Gesundheitspflege                          Bekleidung und Schuhe                                 Nahrungsmittel

                                                                Quelle: Eurostat, Credit Suisse

Do-it-yourself profitierte 2015 vom guten Wetter                Sonnenscheindauer und reale Umsätze Do-it-yourself
                                                                Sonnenscheindauer (in Stunden): 3-Monats-Durchschnitt, Veränderung zum Vorjahr
                                                                in Prozent, standardisiert; reale Umsätze: Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Do-it-yourself- und Garten-Begeisterte kamen 2015 auf ihre       2.0
                                                                                                                                                      Sonnenscheindauer
                                                                                                                                                                                                           8%
Kosten. Das Jahr 2015 verzeichnete rund 11% mehr Sonnen-         1.5                                                                                                               6%
                                                                                                                                                      Reale Umsätze Do-it-yourself
stunden als das Vorjahr. Dies verhalf dem Segment Do-it-         1.0                                                                                  (rechte Achse)               4%
yourself, Garten und Autozubehör vor allem im Sommer und         0.5                                                                                                                                       2%
Herbst im Vergleich zum Vorjahr zu einem realen Umsatzplus.
                                                                    0                                                                                                                                      0%
Dennoch ist die Jahresbilanz durchzogen. Insgesamt sanken
                                                                -0.5                                                                                                                                       -2%
die realen Umsätze im Vorjahresvergleich um 1.4%. Dazu trug
insbesondere der missglückte Jahresauftakt mit unterdurch-      -1.0                                                                                                                                       -4%

schnittlichen Temperaturen im Februar bei (realer Umsatz Jan–   -1.5                                                                                                                                       -6%
Feb: –6.9% ggü. Vorjahr).                                       -2.0                                                                                                                                       -8%
                                                                                                                                                                                                4Q.2015*
                                                                         1Q.2013

                                                                                     2Q.2013

                                                                                               3Q.2013

                                                                                                          4Q.2013

                                                                                                                    1Q.2014

                                                                                                                                2Q.2014

                                                                                                                                            3Q.2014

                                                                                                                                                      4Q.2014

                                                                                                                                                                1Q.2015

                                                                                                                                                                          2Q.2015

                                                                                                                                                                                      3Q.2015

                                                                Quelle: Meteo Schweiz, GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse
                                                                geschätzt

                                                                                                           Swiss Issues Branchen I Januar 2016                                                                  9
Economic Research

                                                      Branchenkonjunktur 2015: Nachfrage

                                                      Einkaufstourismus erhielt 2015
                                                      erneut Aufwind
                                                      Die stationären Auslandeinkäufe der Schweizer Bevölkerung nahmen 2015 insgesamt
                                                      um schätzungsweise 8% zu. In Deutschland wuchsen die Schweizer Auslandeinkäufe
                                                      um ungefähr 11%.

Einkaufstourismus nahm                                Die Aufhebung des Mindestkurses Mitte Januar 2015 löste unmittelbar eine fünfzehnprozentige
2015 um schätzungsweise                               Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro aus. Dies führte dazu, dass die Ein-
8% gegenüber dem Vorjahr                              käufe der Schweizer Bevölkerung in den Nachbarländern 2015 wieder deutlich zunahmen,
zu                                                    nachdem sie sich zwischen 2012 und 2014 auf hohem Niveau stabilisiert hatten. Gemäss den
                                                      Zahlen zu den Mehrwertsteuereinnahmen aus dem privaten Reiseverkehr in die Schweiz stiegen
                                                      die stationären Auslandeinkäufe der Schweizer Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr um schät-
                                                      zungsweise 8% (vgl. Abb. 3). Die stärkste Zunahme war in den Wochen unmittelbar nach der
                                                      Mindestkursaufhebung zu beobachten (Feb: +15% gegenüber dem Vorjahr).

Auch Online-Einkaufs-                                 Auch die Auslandeinkäufe via Internet dürften 2015 gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenom-
tourismus wuchs deutlich,                             men haben. Dafür gibt es mehrere Indizien. Zum einen verzeichneten die Auslandeinkäufe via
sodass Wert der Ausland-                              Internet bereits in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum (2010–2014: +80%). Zum
einkäufe annähernd CHF 11                             anderen gab die Post Mitte 2015 bekannt, dass sie seit Jahresbeginn täglich rund 11'000 Im-
Mrd. betrug                                           portpakete verarbeitete. Dies entspricht einem Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr. Zudem
                                                      verzeichneten auch Abholstationen und Logistik-Dienstleister starke Zuwachsraten. So gab zum
                                                      Beispiel die Firma MeinEinkauf Mitte Jahr bekannt, dass das Bestellvolumen stark zugenommen
                                                      hat. Diese Firma ermöglicht mittels Lieferadressen in Deutschland den Schweizer Konsumenten
                                                      den Einkauf bei deutschen Onlinehändlern zu gleichen Endpreisen wie für deutsche Kunden.
                                                      Nach Angaben des Unternehmens verdreifachten sich die Bestelleingänge im Februar 2015.
                                                      Insgesamt dürfte der Wert der Schweizer Auslandeinkäufe (stationär und online) 2015 annä-
                                                      hernd CHF 11 Mrd. betragen haben, was rund einem Zehntel des Gesamtumsatzes im Schwei-
                                                      zer Detailhandel entsprach.

Auslandeinkäufe in                                    An der Grenze zu Deutschland – der wichtigsten Region für Schweizer Auslandeinkäufe (vgl.
Deutschland stiegen um                                Abb. 4, Grenzwachtregionen Basel und Schaffhausen) – wuchsen die Mehrwertsteuereinnah-
11%                                                   men gegenüber dem Vorjahr um 11%. Im Einklang damit nahmen die Ausfuhrbescheinigungen,
                                                      die der deutsche Zoll für die Ausfuhr von Waren abstempelte, 2015 um 13% zu (vgl. Abb. 5).
                                                      Damit dürften die Auslandeinkäufe in Deutschland im Vergleich zu den anderen Ländern denn

Abb. 3: Mwst-Einnahmen aus Wareneinfuhr                                                         Abb. 4: Mwst-Einnahmen nach Grenzwachtregionen
Mwst-Einnahmen aus privatem Reiseverkehr in die Schweiz in CHF Mio.; Verände-                   Mwst-Einnahmen aus dem privaten Reiseverkehr in die Schweiz in CHF Mio.
rung zum Vorjahr in Prozent

38                                                                                       45%    10
        Veränderung ggü. Vorjahr (rechte Achse)        Mwst-Einnahmen in Mio. CHF                       Basel
36                                                                                       40%      9     Schaffhausen
                                                                                                        Chur
34                                                                                       35%      8     Lugano-Paradiso
                                                                                                        Lausanne
32                                                                                       30%      7     Genf
                                                                                                        Porrentruy
30                                                                                       25%      6
28                                                                                       20%      5
26                                                                                       15%      4
24                                                                                       10%      3
22                                                                                       5%       2
20                                                                                       0%       1
18                                                                                       -5%      0
        2008      2009      2010      2011      2012       2013      2014      2015*                    2008       2009        2010       2011       2012       2013       2014       2015*

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Credit Suisse; *Werte 2015 von Credit Suisse geschätzt   Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Credit Suisse; *Werte 2015 von Credit Suisse geschätzt

                                                                                                                              Swiss Issues Branchen I Januar 2016                           10
Economic Research

                                                     auch am stärksten zugenommen haben (vgl. Abb. 4 und Abb. 5). In Deutschland wurde diese
                                                     Entwicklung teilweise skeptisch beobachtet. Die bereits im Jahr 2014 vorgebrachte Forderung
                                                     einer Bagatellgrenze für Ausfuhrscheine 1 fand zu Beginn des Jahres sowohl bei Schweizer als
                                                     auch bei süddeutschen Politikern verstärkten Zuspruch. Während auf Schweizer Seite vor allem
                                                     der Schutz der heimischen Anbieter im Vordergrund stand, lag der Fokus in Deutschland auf der
                                                     Entlastung der Zollbeamten und der Infrastruktur. Im Juni 2015 lehnte Bundesfinanzminister
                                                     Wolfgang Schäuble die Einführung einer Bagatellgrenze jedoch ab.

Schweizer Bevölkerung gab                            Sowohl die Umfrage von GfK und der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS)
2014 im Ausland CHF 3.9                              im Jahr 2013 als auch jene der Universität St. Gallen 2015 ergaben, dass die Schweizer Bevöl-
Mrd. für Food/Near-Food                              kerung im Ausland in den Jahren 2012 bis 2014 am meisten für Food/Near-Food und Beklei-
und CHF 2.7 Mrd. für Be-                             dung (inkl. Sportartikel) ausgab. Dies dürfte auch 2015 der Fall gewesen sein. Gemäss der
kleidung aus                                         Universität St. Gallen betrug der Wert der Auslandeinkäufe im Bereich Food/Near-Food 2014
                                                     CHF 3.9 Mrd. Dies entsprach rund 37% des jährlichen Umsatzes aller Coop Supermärkte oder
                                                     33% des Umsatzes aller MMM-, MM- und M-Migros zusammen. Für Bekleidung und Sportarti-
                                                     kel gab die Schweizer Bevölkerung 2014 rund CHF 2.7 Mrd. im Ausland aus. Das entsprach
                                                     dem 3.6fachen des Umsatzes von H&M in der Schweiz und rund einem Fünftel bis einem Viertel
                                                     des Gesamtumsatzes im Schweizer Bekleidungsdetailhandel.

Schweizer Detailhändler                              Nach der starken Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro blieben die Schwei-
reagierten 2015 rascher mit                          zer Detailhändler allerding nicht untätig. Sie reagierten 2015 insgesamt rascher auf die Franken-
Preissenkungen als                                   aufwertung als in den Jahren 2010 und 2011. Als die allmähliche Frankenaufwertung im Herbst
2010/2011                                            2010 begann, führten die beiden Grossverteiler erst im Sommer 2011 umfassende Preissen-
                                                     kungen durch. 2015 jedoch gaben unter anderem Coop, Migros, Lidl und Interdiscount bereits
                                                     wenige Tage nach der Mindestkursaufhebung die ersten Preissenkungen bekannt (vgl. Abb. 6).
                                                     Von dieser ersten Runde waren vor allem Frischprodukte betroffen (ausgenommen bei Interdis-
                                                     count), deren kurze Lagerhaltung die Weitergabe von Währungsschwankungen vereinfacht. Bei
                                                     Markenprodukten und Zeitschriften waren die Verhandlungen mit den Zulieferern offensichtlich
                                                     etwas schwieriger. So konnte Coop erst mit dem Verhängen von Verkaufsstopps bei verschie-
                                                     denen internationalen Zeitschriften Verhandlungserfolge erzielen und schliesslich Mitte März
                                                     entsprechende Preissenkungen vornehmen.

Abb. 5: Ausfuhrbescheinigungen DE–CH                                                               Abb. 6: Preisreduktionen von Coop und Migros
Anzahl abgestempelter Ausfuhrbescheinigungen in Millionen                                          Blaue Linie: Wechselkurs EUR/CHF; Blasen: medial angekündigte Preissenkungen;
                                                                                                   Blasengrösse: Anzahl von der Preissenkungsrunde betroffene Produkte gemäss
                                                                                                   Angaben der Grossverteiler (Anzahl Produkte bei Migros nicht bekannt)

18                                                                                       60%       1.3
         Veränderung ggü. Vorjahr (rechte Achse)
                                                                                                   1.2
16       Anzahl Ausfuhrbescheinigungen                                                   50%
         (Hauptzollämter Singen und Lörrach)                                                       1.1                                                                          EUR/CHF

14                                                                                       40%
                                                                                                   1.0

12                                                                                       30%       0.9
                                                                                                                                                                                   Migros
                                                                                                   0.8
10                                                                                       20%
                                                                                                   0.7
                                                                                                                                                                                   Coop
    8                                                                                    10%       0.6

                                                                                                   0.5
    6                                                                                    0%
                                                                                                    01.2015         02.2015        03.2015         04.2015        05.2015    06.2015
         2008     2009      2010      2011      2012      2013      2014      2015*

Quelle: Hauptzollämter Singen und Lörrach, Credit Suisse; *Wert 2015 von Credit Suisse geschätzt   Quelle: Coop, Migros, Schweizerische Nationalbank, Credit Suisse

1
    Eine Bagatellgrenze würde die Grenze für den Einkaufswert bestimmen, die mindestens erreicht werden muss, um eine Ausfuhrbescheinigung zu erhalten.

                                                                                                                                 Swiss Issues Branchen I Januar 2016                      11
Economic Research

                                             Branchenkonjunktur 2015: Nachfrage

                                             Onlinehandel auch 2015 auf der
                                             Überholspur
                                             2014 setzte der Schweizer Detailhandel im Internet knapp CHF 5 Mrd. um. Damit er-
                                             höhte sich der Onlineanteil am Umsatz auf 5.1%. Auch 2015 dürfte der Onlinehandel
                                             kräftig gewachsen sein.

2015 brachte Innovationen                    In Sachen Onlinehandel war auch das Jahr 2015 ereignisreich. Die Marktgrösse H&M sowie
wie Drive-in-Abholstationen,                 Tally Weijl nahmen ihre Schweizer Onlineshops in Betrieb. Zudem startete Volg den Onlinehan-
Stilberatung via WhatsApp                    del als Pilotprojekt. Der Shopping-Service Outfittery und Zalando lancierten eine kostenlose Stil-
und Tests für Drohnen-                       und Kundenberatung via WhatsApp. Nachdem Mediamarkt 2014 in Ingolstadt (DE) den ersten
transporte                                   Drive-in eröffnete, folgte im Juni 2015 der erste Schweizer Drive-in in St. Gallen. Bei diesem
                                             Cross-Channel-Konzept können Kunden ihre Onlinebestellung einige Stunden nach Bestellein-
                                             gang im Drive-in abholen. Auch andere Detailhändler (unter anderem Microspot und Migros)
                                             eröffneten neue Pick-up-Stationen. Zudem startete die Post im Frühjahr 2015 zusammen mit
                                             Swiss WorldCargo und Matternet Tests für den Paketversand via Drohnen. Die Post ist über-
                                             zeugt, dass der kommerzielle Einsatz der Drohnen in der Post-Logistik in 4–5 Jahren realistisch
                                             sein dürfte. Diese zahlreichen Aktivitäten im Bereich E-Commerce dürften 2015 für ein kräftiges
                                             Wachstum der Onlineumsätze und deren Anteil an den Gesamtumsätzen gesorgt haben.

2014 gab Schweizer Bevöl-                    Bereits 2014 befand sich der Onlinehandel auf der Überholspur. Insgesamt gaben die Schweizer
kerung knapp CHF 7 Mrd.                      Konsumenten 2014 knapp CHF 7 Mrd. im Internet aus. Davon flossen rund CHF 5 Mrd. an
im Internet aus                              Schweizer Onlineanbieter und Versandhändler und CHF 900 Mio. an ausländische Onlineanbie-
                                             ter. Rund CHF 1 Mrd. wurde in Tauschbörsen und für Ware bei ausländischen Pick-up-
                                             Stationen ausgegeben.

Onlineumsatz der Schwei-                     Damit wuchs der Onlineumsatz der Schweizer Anbieter mit rund 8% gegenüber dem Vorjahr
zer Anbieter wuchs 2014                      wiederum sehr dynamisch. Im Vergleich dazu stiegen die gesamten Detailhandelsumsätze 2014
um rund 8%                                   nur um +0.6%. Von den inländischen Onlineanbietern verzeichneten jene aus den Segmenten
                                             Heimelektronik und Wohnen das stärkste Wachstum (+11% bzw. +10% ggü. Vorjahr, vgl. Abb.
                                             7). Der Onlineumsatz im Bereich Audio und Bücher (inkl. CD und DVD) hingegen war 2014
                                             stark rückläufig (–7% ggü. Vorjahr). Dafür verantwortlich dürften vor allem die kostenlosen bzw.
                                             kostengünstigen Streaming-Angebote sein.

Onlineanteil am Detailhan-                   Insgesamt erhöhte sich der Anteil der Detailhandelsumsätze, die im Internet erwirtschaftet wur-
delsumsatz betrug 2014                       den, zwischen 2013 und 2014 von 4.7% auf 5.1% (vgl. Abb. 8). Der Onlineanteil betrug bei
5.1%                                         Heimelektronik 24%, bei Bekleidung 13.6% und bei Lebensmitteln 1.5%.

Abb. 7: Onlineumsätze                                                              Abb. 8: Onlineanteil am Umsatz
2014, in CHF Mrd., Veränderung zum Vorjahr in Prozent                              2014, Onlineanteil am Umsatz in Prozent

 1.6                                                                         16%   25%
                              Onlineumsatz in CHF Mrd.
 1.4                                                                         14%
                              Veränderung gegenüber Vorjahr (rechte Achse)
 1.2                                                                         12%
                                                                                   20%
 1.0                                                                         10%
 0.8                                                                         8%
 0.6                                                                         6%    15%
 0.4                                                                         4%
 0.2                                                                         2%    10%
   0                                                                         0%
-0.2                                                                         -2%
                                                                                     5%
-0.4                                                                         -4%
-0.6                                                                         -6%
-0.8                                                                         -8%     0%
           Heim- Bekleidung    Food      Wohnen      Audio,      Übrige                       Heimelektronik       Bekleidung     Food         Detailhandel
         elektronik                                  Bücher                                                                                     insgesamt

Quelle: GfK, Credit Suisse                                                         Quelle: GfK, Credit Suisse

                                                                                                                Swiss Issues Branchen I Januar 2016           12
Economic Research

                                                                         Branchenkonjunktur 2015:
                                                                         Angebot Food
                                                                         2015 sanken die Preise und nominalen Umsätze im Food-Segment. Die Discounter
                                                                         und der Convenience-Bereich wuchsen wiederum überdurchschnittlich.

2015 negative Umsätze im                                                 Obwohl die Umsatz- und Preisentwicklung bei Food/Near-Food nicht so negativ war wie in den
Segment Food/Near-Food                                                   Non-Food-Segmenten, blicken die Lebensmitteldetailhändler auf ein ernüchterndes Jahr 2015
                                                                         zurück. Die Preise sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1.1%, die nominalen Umsätze um 0.4%
                                                                         (vgl. Abb. 9).

Grossverteiler und Discoun-                                              Die stagnierenden Umsätze und der durch den Einkaufstourismus verstärkte Konkurrenzdruck
ter gewinnen zulasten der                                                ausländischer Anbieter dürften 2015 den Wettbewerb unter den Schweizer Lebensmitteldetail-
selbstständigen Detaillisten                                             händlern verschärft haben. Ähnlich wie im Vorjahr dürften dabei erneut die Discounter sowie die
                                                                         Grossverteiler Coop und Migros auf Kosten der selbstständigen Detaillisten Marktanteile gewon-
                                                                         nen haben. Während die Discounter Denner, Lidl und Aldi 2014 ihre Marktanteile leicht ausbau-
                                                                         ten und die Grossverteiler ihre Anteile halten konnten, sanken jene der selbstständigen Detaillis-
                                                                         ten insgesamt deutlich. Unter Letzteren finden sich mit Volg und Spar jedoch zwei Ausnahmen,
                                                                         welche ihre Marktposition erneut stärken konnten.

Coop und Migros steigerten                                               Die beiden Grossverteiler Coop und Migros konnten 2014 bereits das zweite Jahr in Folge ihren
2014 Umsatz                                                              Umsatz im Lebensmittelsegment steigern (Coop: +0.6% ggü. Vorjahr, Migros: +1.3%, vgl. Abb.
                                                                         10). Während Migros die Flächenproduktivität der Supermärkte halten konnte (+0.1% ggü.
                                                                         Vorjahr), verzeichnete Coop gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang (–0.7%).

Migros investierte in Ge-                                                2015 setzten die beiden Lebensmittel-Schwergewichte erneut unterschiedliche Entwicklungsak-
sundheitszentren, Coop                                                   zente. Migros baute zum einen durch die Übernahme von weiteren Gesundheitszentren ihre
testete personalisierte Ra-                                              Präsenz im wachsenden Gesundheitsmarkt aus. Zudem startete Migros zusammen mit der SBB
batte                                                                    und der Post das Pilotprojekt SpeedyShop. Dabei können Konsumenten Produkte online bestel-
                                                                         len, bezahlen und 30 Minuten nach der Bestellung am Hauptbahnhof Zürich beim Post-
                                                                         Paketautomaten abholen. Coop testete personalisierte Rabatte im Onlineshop coop@home und
                                                                         verwarf dieses Projekt anschliessend. Eine Software analysierte dabei das Einkaufsverhalten der
                                                                         Kundschaft und generierte massgeschneiderte Rabattangebote.

Abb. 9: Umsätze und Preise Food/Near-Food                                                                                             Abb. 10: Lebensmittelumsätze von Coop und Migros
Veränderung zum Vorjahr in Prozent                                                                                                    Umsätze der Super- und Verbrauchermärkte für den Lebensmitteldetailhandel,
                                                                                                                                      Veränderung zum Vorjahr in Prozent

 4.0%                                                                                                                                  2%
                                                                                                                                                  Migros           Coop
 3.0%                                                                                                                                  1%

 2.0%                                                                                                                                  0%

 1.0%                                                                                                                                 -1%

 0.0%                                                                                                                                 -2%

-1.0%                           Preise Food/Near-Food                                                                                 -3%
                                Nominale Umsätze Food/Near-Food
                                Reale Umsätze Food/Near-Food
-2.0%                                                                                                                                 -4%
                                                                                                                           4Q.2015*
            1Q.2013

                      2Q.2013

                                 3Q.2013

                                           4Q.2013

                                                     1Q.2014

                                                               2Q.2014

                                                                         3Q.2014

                                                                                   4Q.2014

                                                                                             1Q.2015

                                                                                                       2Q.2015

                                                                                                                 3Q.2015

                                                                                                                                      -5%
                                                                                                                                                      2011                2012         2013               2014

Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt                                               Quelle: GfK, Credit Suisse

                                                                                                                                                                     Swiss Issues Branchen I Januar 2016           13
Economic Research

Branchenkonjunktur 2015: Angebot Food

Food-Discounter: Weg vom Discounter-Profil                      Entwicklung der Discounter-Umsätze
                                                                In CHF Mrd.

Unter den insgesamt überdurchschnittlich wachsenden Dis-        3.5
                                                                            Lidl     Aldi       Denner (inkl. Satelliten & Express)
countern stach 2014 vor allem Lidl mit einem Umsatzplus von
                                                                3.0
10% gegenüber dem Vorjahr hervor (Aldi +3%, Denner +2%).
Dafür dürfte der Ausbau des Lidl-Verkaufsstellennetzes um       2.5
8% mitverantwortlich gewesen sein. 2015 unternahmen die
                                                                2.0
drei Detaillisten erneut Anstrengungen, das klassische Dis-
counter-Profil abzulegen. Mit einem Umbau der Filialen legen    1.5
Denner und Lidl den Fokus verstärkt auf Frischprodukte wie
                                                                1.0
Früchte, Gemüse und Brot. Aldi Schweiz investierte unter
anderem in verschiedene Nachhaltigkeitsprogramme.               0.5

                                                                0.0
                                                                        2006       2007       2008      2009       2010    2011       2012     2013    2014

                                                                Quelle: GfK, Credit Suisse

Convenience: Stattliches Wachstum und neue Konzepte             Verkaufsstellen von Convenience-Anbietern
                                                                Anzahl Verkaufsstellen

Im Gegensatz zum gesamten Lebensmitteldetailhandel wuchs        350
                                                                            Migrolino
der Convenience-Bereich 2014 wiederum deutlich. Die Umsät-                  Coop Pronto
                                                                300
ze der Migrolino-Shops nahmen gegenüber dem Vorjahr um                      Agrola/TopShop
                                                                            Valora Convenience Shops
15.1% auf CHF 347 Mio. zu, jene der Coop-Pronto-Shops um        250
4.6% auf CHF 776 Mio. Dabei expandierte das Verkaufsstel-
                                                                200
lennetz von Migrolino mit 4.5% etwas stärker als jenes von
Coop Pronto (3.1%). 2015 führte Coop mit «Coop to go» ein       150
zusätzliches Convenience-Konzept ein, das bis in fünf Jahren
                                                                100
mit 50 Standorten präsent sein soll. Auch Migros Aare brachte
2015 mit dem neuen Gastronomie-Konzept «my way» einen             50
weiteren Convenience-Anbieter auf den Markt.
                                                                   0
                                                                            2009             2010           2011          2012          2013          2014

                                                                Quelle: GfK, Credit Suisse

Fenaco verzeichnete erneut starkes Wachstum                     Detailhandelsumsatz von Fenaco
                                                                Umsatz in CHF Mrd., Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Die Fenaco Genossenschaft versorgt Landwirte mit Produkti-      2.1
                                                                          Veränderung (rechte Achse)
                                                                                                                                                         14%
onsmitteln, übernimmt deren Erzeugnisse, verarbeitet diese zu             Umsatz Detailhandel
                                                                1.8                                                                                      12%
Lebensmitteln und vertreibt die Endprodukte unter anderem
über eigene Verkaufskanäle (Landi, Volg, Topshop, Visavis).     1.5                                                                                      10%
Alleine mit Volg besass Fenaco im Food/Near-Food-Bereich
                                                                1.2                                                                                      8%
2014 einen Marktanteil von rund 4%. In den letzten Jahren
konnte Fenaco die Detailhandelsumsätze (vor allem               0.9                                                                                      6%
Food/Near-Food und Do-it-yourself/Garten) sichtbar steigern;
                                                                0.6                                                                                      4%
2014 nahmen sie gegenüber dem Vorjahr um über 5% zu.
Damit wuchs die Detailhandelssparte von Fenaco deutlich         0.3                                                                                      2%
stärker als der Gesamtmarkt Food/Near-Food und Do-it-
yourself/Garten (zusammen 2014 +0.0%).                            0                                                                                      0%
                                                                        2006       2007      2008    2009      2010   2011       2012   2013    2014

                                                                Quelle: Fenaco, Credit Suisse

                                                                                                Swiss Issues Branchen I Januar 2016                          14
Economic Research

                                                                      Branchenkonjunktur 2015:
                                                                      Angebot Non-Food
                                                                      Für das Non-Food-Segment war 2015 ein ausgesprochen schwieriges Jahr. Die Preise
                                                                      und die nominalen Umsätze sanken deutlich. Stark betroffen waren Bekleidung und
                                                                      Personal Care.

Negative Entwicklung der                                              Das Detailhandelssegment Non-Food blickt auf ein ausgesprochen schwieriges Jahr 2015 zurück.
Non-Food-Umsätze ver-                                                 Die Preise sanken gegenüber dem Vorjahr um 1.8%, die nominalen Umsätze um 3.2% (vgl. Abb.
schärfte sich 2015                                                    11). Die negative Entwicklung der nominalen Umsätze verstärkte sich somit deutlich. Im Jahr 2014
                                                                      verzeichnete das Non-Food-Segment noch stagnierende Umsätze (–0.3%) bei sinkenden Preisen
                                                                      (–1.5%). Der Abfluss eines Teils der Schweizer Kaufkraft ins Ausland (via Einkaufstourismus) und
                                                                      ins Internet (z.B. zu Zalando, dessen Schweizer Umsätze nicht bekannt gegeben werden und des-
                                                                      halb nicht in die Statistiken einfliessen) forderte seinen Tribut.

Zwischen 2011 und 2013                                                Die seit Längerem anhaltenden Herausforderungen im Non-Food-Detailhandel widerspiegelten
Arbeitsstätten- und Be-                                               sich auch in dessen struktureller Entwicklung. Zwischen 2011 und 2013 sank die Anzahl Ar-
schäftigungsrückgang                                                  beitsstätten um 1.5% und die Anzahl Beschäftigter (Vollzeitäquivalente) um 2.2% (vgl. Abb. 12).

Bekleidung/Schuhe: Mehr                                               Nur das wichtigste 2 Non-Food-Segment Bekleidung und Schuhe erhöhte in diesem Zeitraum die
Arbeitsstätten, dafür weni-                                           Anzahl Arbeitsstätten (+0.8%). Gleichzeitig sank jedoch die Anzahl Beschäftigter mit –4.0%
ger Personal                                                          überdurchschnittlich stark. Dass 2013 mehr Arbeitsstätten mit weniger Personal betrieben wur-
                                                                      den als 2011, ist ein Hinweis auf eine deutliche Verschärfung des Konkurrenzkampfs in diesem
                                                                      Segment. Neben dem technologischen Fortschritt dürften neue Anbieter, ein dichteres Ver-
                                                                      kaufsstellennetz und die Verlagerung von Marktanteilen zum weniger personalintensiven Online-
                                                                      handel die stationären Bekleidungsdetailhändler zu höherer Kosteneffizienz bzw. zur Personalre-
                                                                      duktion gezwungen haben.

Uhren und Schmuck erhöh-                                              In die entgegengesetzte Richtung entwickelte sich der Bereich Uhren und Schmuck. Das Seg-
te Personal                                                           ment baute zwischen 2011 und 2013 Arbeitsstätten ab (–1.1%), erhöhte jedoch die Anzahl
                                                                      Beschäftigter (+1.0%). Hier dürfte sich in den touristischen Hotspots – z.B. Luzern und Interla-
                                                                      ken – die steigende Anzahl der uhrenbegeisterten chinesischen Touristen bemerkbar gemacht
                                                                      haben (Luzern: Logiernächte 2013 +10.3% ggü. 2011; Interlaken: +98.7%).

Stärkster Rückgang der                                                Den stärksten Arbeitsstättenrückgang (–3.5%) und eine deutliche Beschäftigungsabnahme
Arbeitsstätten im Bereich                                             (–1.9%) verzeichnete die Heimelektronik. Wichtige Gründe hierfür dürften der stark gestiegene
Heimelektronik                                                        Onlineanteil sowie der anhaltende Preisdruck sein.

Abb. 11: Umsätze und Preise Non-Food                                                                                               Abb. 12: Strukturveränderung im Non-Food-Bereich
Veränderung zum Vorjahr in Prozent                                                                                                 Veränderung 2013 im Vergleich zu 2011 in Prozent

    4%
                                                                                Preise Non-Food                                            Bekleidung und Schuhe
    3%                                                                          Nominale Umsätze Non-Food
                                                                                Reale Umsätze Non-Food                                        Uhren und Schmuck
    2%                                                                                                                                                                      Arbeitsstätten
    1%                                                                                                                             Personal Care und Gesundheit             Vollzeitäquivalente
    0%
                                                                                                                                                             Freizeit
-1%
-2%                                                                                                                                                             Total

-3%                                                                                                                                         Haushalt und Wohnen
-4%
                                                                                                                                                      Do-it-yourself
-5%
                                                                                                                        4Q.2015*
          1Q.2013

                    2Q.2013

                              3Q.2013

                                        4Q.2013

                                                  1Q.2014

                                                            2Q.2014

                                                                      3Q.2014

                                                                                4Q.2014

                                                                                          1Q.2015

                                                                                                    2Q.2015

                                                                                                              3Q.2015

                                                                                                                                                    Heimelektronik

                                                                                                                                                                     -5%     -4%     -3%     -2%   -1%   0%   1%   2%

Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt                                            Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

2
    Gemessen anhand der Anzahl Arbeitsstätten und Vollzeitäquivalenten.

                                                                                                                                                                  Swiss Issues Branchen I Januar 2016              15
Economic Research

Branchenkonjunktur 2015: Angebot Non-Food

Umsatzminus lastete schwer auf Bekleidungshändlern                 Umsätze und Preise Bekleidung und Schuhe
                                                                   Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Aufgrund der deutlich tieferen Nachfrage musste das Segment        10%
                                                                                       Preise Bekleidung/Schuhe
Bekleidung und Schuhe 2015 einen nominalen Umsatzrück-               8%                Nominale Umsätze Bekleidung/Schuhe
                                                                                       Reale Umsätze Bekleidung/Schuhe
gang von 3.7% gegenüber dem Vorjahr hinnehmen – neben                6%
Personal Care/Gesundheit (–4.4%) das stärkste Minus im               4%
Non-Food-Bereich. Die Preise legten leicht um 0.5% zu, wo-           2%
bei dies als Stabilisierung der zwischen 2011 und 2014 teil-         0%
weise stark rückläufigen Preisen zu werten ist. Diese schwa-        -2%
che Entwicklung lastete teilweise schwer auf den Unterneh-          -4%
men. So meldeten die Schweizer Detailhändler Companys               -6%
Mitte September und Bernie's Ende Oktober Konkurs an.               -8%
Zudem gab beispielsweise Charles Vögele im ersten Halbjahr

                                                                                                                                                                                                4Q.2015*
                                                                              1Q.2013

                                                                                          2Q.2013

                                                                                                    3Q.2013

                                                                                                               4Q.2013

                                                                                                                         1Q.2014

                                                                                                                                   2Q.2014

                                                                                                                                             3Q.2014

                                                                                                                                                       4Q.2014

                                                                                                                                                                  1Q.2015

                                                                                                                                                                            2Q.2015

                                                                                                                                                                                      3Q.2015
2015 einen Umsatzrückgang im Schweizer Markt von 8.6%
bekannt.

                                                                   Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt

Stärkste Preisnachlässe in der Heimelektronik                      Umsätze und Preise Heimelektronik
                                                                   Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Im Vergleich zu den anderen Non-Food-Segmenten senkte der          10%
                                                                                Preise Heimelektronik
Bereich Heimelektronik die Preise 2015 gegenüber dem Vor-            8%         Nominale Umsätze Heimelektronik
                                                                                Reale Umsätze Heimelektronik
jahr am stärksten (–3.7%). 2014 waren die Preise für Elektro-        6%
nikprodukte in den Nachbarländern gleich teuer oder sogar            4%
teurer als in der Schweiz. Die starke Frankenaufwertung 2015
                                                                     2%
vernichtete diese Preisparität kurzfristig. Der deutliche Preis-
                                                                     0%
nachlass 2015 dürfte die Attraktivität der Schweizer Anbieter
jedoch in vielen Elektronikbereichen wieder hergestellt haben.      -2%

Die Nachfrage nach Elektronikprodukten entwickelte sich denn        -4%
auch solide (+1.5% ggü. Vorjahr). Allerdings sanken die nomi-       -6%
nalen Umsätze um 2.3% gegenüber dem Vorjahr.

                                                                                                                                                                                                4Q.2015*
                                                                              1Q.2013

                                                                                          2Q.2013

                                                                                                    3Q.2013

                                                                                                               4Q.2013

                                                                                                                         1Q.2014

                                                                                                                                   2Q.2014

                                                                                                                                             3Q.2014

                                                                                                                                                       4Q.2014

                                                                                                                                                                  1Q.2015

                                                                                                                                                                            2Q.2015

                                                                                                                                                                                      3Q.2015
                                                                   Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt

Anhaltend negativer Trend bei Wohnen und Haushalt                  Umsätze und Preise Wohnen und Haushalt
                                                                   Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Im Bereich Wohnen und Haushalt setzte sich der negative             5%
                                                                               Preise Haushalt und Wohnen
Trend der letzten Jahre auch 2015 fort. Sowohl die Preise           4%         Nominale Umsätze Haushalt und Wohnen
                                                                    3%         Reale Umsätze Haushalt und Wohnen
(–2.3%) als auch die nominalen Umsätze sanken im Vergleich
                                                                    2%
zum Vorjahr (–2.9%). Neben dem anhaltenden Preisdruck
                                                                    1%
musste das Segment 2015 einen Rückgang der bisher relativ
                                                                    0%
soliden Nachfrage hinnehmen (–0.5%). Gründe dafür dürften
                                                                   -1%
vor allem die Frankenaufwertung und der damit verbundene           -2%
erneute Anstieg des Einkaufstourismus, die tiefere Nettozu-        -3%
wanderung (–10% ggü. Vorjahr) sowie der sich abschwächen-          -4%
de Wohnungsbau sein. Im Zuge dieser Entwicklungen schloss          -5%
die französische Conforama-Gruppe zu Beginn 2015 die
                                                                                                                                                                                                4Q.2015*
                                                                             1Q.2013

                                                                                          2Q.2013

                                                                                                    3Q.2013

                                                                                                              4Q.2013

                                                                                                                         1Q.2014

                                                                                                                                   2Q.2014

                                                                                                                                             3Q.2014

                                                                                                                                                       4Q.2014

                                                                                                                                                                  1Q.2015

                                                                                                                                                                            2Q.2015

                                                                                                                                                                                      3Q.2015

Schweizer Fly-Filialen.

                                                                   Quelle: GfK, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse; *Werte von Credit Suisse geschätzt

                                                                                                              Swiss Issues Branchen I Januar 2016                                                     16
Economic Research

                                                        Die Internationalität von
                                                        Konsumgütern
                                                        Die starke internationale Verflechtung der Schweizer Wirtschaft und Bevölkerung färbt
                                                        sowohl auf Anbieter, Mitarbeitende als auch auf Produkte im Schweizer Detailhandel ab.

Schweiz ist international                               Die internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erhöhte sich in den letz-
stark verflochten                                       ten Jahrzehnten stark. Dies gilt insbesondere für die Schweiz, die klein und ressourcenarm und
                                                        deshalb stark auf den Austausch mit anderen Ländern angewiesen ist. Der Öffnungsgrad der
                                                        Schweiz, welcher anhand der Importe und Exporte die internationale Verflechtung misst, ist in
                                                        den letzten 30 Jahren deutlich gestiegen und liegt heute bei über 50% des Bruttoinlandprodukts
                                                        (vgl. Abb. 13). Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz damit zu den sehr offenen
                                                        Volkswirtschaften. Dies widerspiegelt sich auch in den Finanzverflechtungen. 2013 haben
                                                        Schweizer Unternehmen Direktinvestitionen im Ausland im Wert von CHF 31.5 Mrd. getätigt,
                                                        der Kapitalbestand im Ausland betrug CHF 1'073 Mrd. Der Kapitalbestand ausländischer Unter-
                                                        nehmen in der Schweiz belief sich 2013 auf CHF 688 Mrd.

Ein Viertel der Schweizer                               Auch die Schweizer Bevölkerung ist global vernetzt. Ein Viertel der ständigen Wohnbevölkerung
Wohnbevölkerung ist aus-                                in der Schweiz ist ausländischer Nationalität. Zudem unternahmen im Jahr 2013 in der Schweiz
ländisch                                                wohnhafte Personen (älter als sechs Jahre) durchschnittlich drei Reisen mit Übernachtungen,
                                                        wovon 61% ins Ausland führten (vgl. Abb. 14). Wie bereits im Kapitel «Einkaufstourismus» er-
                                                        läutert, erleben Einkäufe im Ausland bei der Schweizer Bevölkerung ausserdem Hochkonjunktur.

Auch Detailhandel ist inter-                            Die internationale Vernetzung der Schweizer Wirtschaft und Bevölkerung sowie die internationa-
national                                                len Direktinvestitionen der Unternehmen schlagen sich auch im Detailhandel nieder. Unter den
                                                        Anbietern finden sich zahlreiche internationale Detailhändler wie die beiden schwedischen Unter-
                                                        nehmen H&M und IKEA, Zara aus Spanien oder die deutschen Detailhändler Mediamarkt, Aldi
                                                        und Lidl. Zudem ist nicht nur ein Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung, sondern auch ein
                                                        Viertel der im Handel tätigen Mitarbeitenden ausländischer Herkunft. Ein weiteres Beispiel für
                                                        die Internationalität des Detailhandels findet sich im Internet. Die beiden Marktgrössen Migros
                                                        und Coop bieten in ihren Webshops je über 300 asiatische, mexikanische, osteuropäische und
                                                        britische Spezialitäten an.

Detaillierte Daten und Be-                              Insbesondere im Rahmen der Frankenaufwertungen in den Jahren 2010/2011 und 2015 gerie-
rechnungen zur Internatio-                              ten diese Internationalität des Detailhandels und Vergleiche mit ausländischen Anbietern in den
nalität des Detailhandels                               Fokus öffentlicher Diskussionen. Die nachfolgenden Kapitel greifen diese Diskussion systema-
                                                        tisch auf und liefern detaillierte Daten zur Internationalität des Detailhandels sowie zum Effekt
                                                        einer Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro auf die Schweizer Haushaltsausgaben.

Abb. 13: Öffnungsgrad der Schweiz                                                           Abb. 14: Reisedestinationen der Schweizer Bevölkerung
Summe der Importe und Exporte dividiert durch das Zweifache des BIP                         Anteil der Destinationen am Total der Reisen der Schweizer Bevölkerung mit Über-
                                                                                            nachtungen, in Prozent

55%
                                                                                                                       7.1%
50%
                                                                                                             7.3%                                            Schweiz
45%
                                                                                                                                                             Deutschland
40%
                                                                                                      5.9%                                                   Frankreich
35%                                                                                                                                          38.9%
                                                                                                                                                             Italien
30%                                                                                                4.2%
                                                                                                                                                             Österreich
25%                                                                                                4.4%
                                                                                                                                                             Südosteuropa
20%
15%                                                                                                                                                          Südwesteuropa
                                                                                                      8.8%
10%                                                                                                                                                          Übriges Europa

  5%                                                                                                                                                         Übrige Welt
                                                                                                                10.1%
  0%                                                                                                                               13.3%
       1980      1984      1988      1992      1996      2000      2004       2008   2012

Quelle: Bundesamt für Statistik, Staatssekretariat für Wirtschaft, Credit Suisse            Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

                                                                                                                           Swiss Issues Branchen I Januar 2016              17
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