WO STIMMEN GEWICHT HABEN - Entdecken Sie die vielen Seiten des Pfarrgemeinderates - Katholische Kirche Kärnten
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
EDITORIAL Was war mir wichtig? Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte über neue Wege, Beweggründe und Herausforderungen bei ihrer Arbeit in den vergangenen fünf Jahren. Aktiv mitgestalten. Ich denke kritisch und meine: Wer etwas verändern will, muss mitarbeiten. Ich war schon als Jugendliche Pfarrgemeinderätin und trete heuer zum dritten Mal an. Denn ich sehe, dass mein Engagement, die Zeit und manchmal auch Nerven, die ich investiere, die Arbeit wert sind. Nicht die Summe der Stimmen zählt für mich, sondern die gute Stimmung, die ich bei Veranstaltungen wahrnehme, und positive Rückmeldungen. Die Kirche aktiv mitzugestalten, über die Kirchenmauern hinauszuschauen und Wählen für eine zu überlegen, was die Menschen auch außerhalb des klassischen Angebots in den Pfarren anspricht, ist mir wichtig. Denn Kirche ist nicht nur Gottes- lebendige Pfarre dienste und Beten. Zum Pfarrleben gehört viel mehr. l PETRA LEITNER, OBFRAU PFARRGEMEINDERAT KUFSTEIN-ZELL, ERZDIÖZESE SALZBURG Stell dir vor, es sind Wahlen – und alle machen mit. Das wäre für den Niemanden ausschließen. Wie entstanden das Universum, unsere 20. März 2022, an dem österreich- Gemeinschaft? Die Physik setzt erst beim Urknall an. Sie erklärt nicht das weit die Pfarrgemeinderäte neu Wesen der Liebe. Wo sie an ihre Grenzen stößt, beginnt der G laube. Was gewählt werden, eine tolle Ansage. braucht ein Mensch, der sich traurig oder einsam fühlt? Hier sind wir als „Alle machen mit“ heißt nicht nur, Pfarrgemeinderat gefragt. Gerade in der Krise darf sich niemand ausge- dass überall zahlreiche Kandidatin- schlossen fühlen. Bei der Wahl gehen wir heuer neue Wege. Jede und jeder, nen und Kandidaten zur Auswahl der sich einbringen will, kann Mitglied werden. Als 13-jähriger Ministrant für die ehrenamtliche Funktion auf- wurde ich mit vielen Stimmen als außerordentliches Mitglied gewählt. Die gestellt sind. Es bedeutet auch, dass Zahl der Wahlstimmen spiegelt nicht das Engagement Einzelner wider. Wir möglichst viele Wahlberechtigte die wollen nicht auf Menschen vergessen, die still und unbemerkt Gutes tun. l Chance nützen, die „Gesichter ihrer CHRISTIAN URAK, PFARRGEMEINDERAT IN ST. PRIMUS, DIÖZESE GURK-KLAGENFURT Kirche vor Ort“ mit ihrer Stimme zu bestätigen. Herzblut. Seit 20 Jahren bin ich als Pfarrgemeinderätin aktiv – immer noch Jede Pfarrgemeinde wird getragen mit Herzblut. Ich trete für eine „Hinzu-Kirche“ ein, die auf die Menschen zu- von Menschen, die sich engagieren, geht und sich an ihren Lebensrealitäten orientiert. Das heurige Wahl-Motto die mitdenken und mitgestalten, „mittendrin“ ist darum so passend. In Zeiten des Umbruchs gilt es mitten- die einfach „mittendrin“ stehen. Sei drin zu sein, Verantwortung zu übernehmen, nicht auf Rückzug zu gehen. es als Mitglied im „Rätegremium“, Wir haben etwa unseren alten Pfarrstadl zu einem offenen Haus umgebaut, FOTOS: MANFRED LEIRER, PRIVAT, PRIVAT, PETRA LEITNER; COVERFOTO: PGRÖ als Helferin bei den verschiedens- in dem alle Platz haben sollen: unsere Chöre, der Gebetskreis, Mütter und ten Aktivitäten oder einfach nur als Kinder sowie jene, die aus der Kirche ausgetreten sind. Ein Miteinander im freudiger Teilnehmer daran. So wird Glauben muss gelebt werden. Es hört nicht an der Kirchenpforte auf. l die Kirche vor Ort lebendig, wird zu SONJA THALINGER, VIZE-OBFRAU PFARRGEMEINDERAT MARIA LAACH AM JAUERLING, einem Ort, wo die Gemeinschaft im DIÖZESE ST. PÖLTEN Glauben erlebt werden kann. Dieses Magazin inpuncto bietet Digital. In der Bildung wie im Pfarrleben versuche ich, digitale Medien eine bunte Mischung an Ansich- zur Stärkung mit der Gemeinschaft zu nützen. Seit wir Gottesdienste ten und Beispielen, was durch das online übertragen, erhalten wir nicht nur von älteren Menschen, die aus vielfältige Engagement unterschied- Angst vor dem Virus oder wegen Gebrechlichkeit nicht in die Kirche kom- lichster Menschen so alles in Pfar- men können, positives Feedback. Ich betreue unsere Homepage und das ren entstehen kann. Stellvertretend Pfarrblatt und sehe, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit im digitalen Raum ausgesucht aus vielen Beispielen, ist. Von Erlebnissen der Gläubigen bei Festen, Möglichkeiten des Mitein- die es wert wären, ebenfalls erzählt anders und über unser reges Pfarrleben zu berichten, ist ein Angebot, sich zu werden. mit der Pfarre zu identifizieren, und auch nicht regelmäßige Kirchenbesu- cher können sich so in der Gemeinschaft verbunden fühlen. l Johannes Wolf ANNA REUMANN, PFARRGEMEINDERAT IN NECKENMARKT, DIÖZESE EISENSTADT 2 mittendrin
Am 20. März wird in 3.000 Pfarren in ganz Österreich gewählt „Kirche muss den Mut haben, Dinge neu auszuprobieren“ Peter Filzmaier ist bekannt Ursachen dafür. Nur kurz vor der Wahl zu werben ist einfach zu wenig. Ohne eine für seine Wahlanalysen. Studie kann ich die Ursachen auch nicht Gegenüber dem Magazin benennen. Es mögen allgemeine gesell- schaftliche Ursachen wie etwa Demo- inpuncto spricht der kratiemüdigkeit dahinterstecken. Diese Politologe und Demokratie kann die Kirche nicht alleine bekämpfen. Aber es gibt sicher auch hausgemachte forscher über den Einfluss Gründe. Österreich ist im internationalen der katholischen Kirche sowie Vergleich ein Land, wo das Engagement für Ehrenämter in der Gesellschaft – quer die Wahlbeteiligung bei der durch alle Bereiche, von der Musik bis Pfarrgemeinderatswahl. zum Sport – überdurchschnittlich hoch ist. Deshalb sollte es nachdenklich stim- INTERVIEW: JOHANNES WOLF men, warum gerade die Beteiligung am passiven Wahlrecht für den Pfarrgemein- derat so niedrig ist. Wie sehen Sie die gesellschaftspoli- Es braucht also eine tische Rolle der katholischen Kirche: Nichtwählerbefragung? Kann sie Einfluss auf Diskussionen Ja, das wäre der spannendere und größere wie beispielsweise über Spaltungen Teil. Die Nichtwählerbefragung muss nicht in unserer Gesellschaft und für ein unmittelbar am Wahltag durchgeführt soziales Miteinander nehmen? werden. So eine Befragung würde ich Gerade in der polarisierenden Situation wie der Kirche empfehlen. Nämlich mit dem jetzt in der Corona-Pandemie – mit der allzu Ziel, über die Ergebnisse, auch wenn sie leichtfertigen Verwendung des Begriffes Spal- unangenehm sind, einen öffentlichen Dis- tung bin ich vorsichtig – muss man gerade kussionsprozess zu starten. Nur Mut dazu! jene erreichen, die einem fernstehen. Die Unabhängiger Blick: Peter Filzmaier Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, Kirche muss jene, die womöglich jeder Reli- gehört weder einer Partei noch einer die sagen, ich will das wissen und öffent- gion fern sind, zu erreichen versuchen. Das Religionsgemeinschaft an. lich diskutieren, auch die Kritikpunkte, ist schwierig: Denn die Kirche ist alt – wie die sind persönlich unverdächtig, dass sich schon bei den regelmäßigen Kirchgän- sie etwas unter den Teppich kehren oder gern zeigt. Die Kirche müsste viel stärker an Gemeinderäte, jedoch die Bereiche, in schönreden wollen. Jüngere herankommen. Aber sie soll, darf denen sie Entscheidungskompetenz ha- und muss sich selbstverständlich zu Wort ben. Dazu kommt, dass rund ein Drittel Könnte mehr Mitbestimmung melden. Die kritische Frage lautet nur: Wie des gesamten Pfarrgemeinderates nicht und Partizipation die Kirche aus erfolgreich kann sie damit sein? In einzelnen gewählt, sondern ernannt wird. Stellen sie ihrer Krise herausführen? Bereichen kann sie sehr wohl etwas aus- sich einen politischen Gemeinderat vor, Ich glaube, es würde etwas bewirken. Man richten. Gerade wie zuletzt, wenn es heißt, wo ein Drittel der Mitglieder ernannt und kann natürlich nicht gesamtgesellschaft- Lücken bei der dritten Impfung für ältere nicht gewählt würde. Und dann sehe ich liche Entwicklungen umdrehen, also dass Menschen zu schließen. Da hat die Kirche noch einen Schwachpunkt: Die PGR-Wahl Menschen generell weniger in Mitglieder- die Chance, mehr Menschen zu erreichen ist zwar entsprechend den selbstgegebe- organisationen sind. Für die Kirche, die als andere Organisationen. nen Richtlinien formal korrekt und legal, katholische wie die evangelische, ginge es aber bei einer Wahlbeteiligung von zuletzt vielmehr um eine Schadensbegrenzung. Sind die vor gut 50 Jahren einge- knapp mehr als 20 Prozent sehe ich die Laut durchaus seriösen Studien verlieren führten Pfarrgemeinderäte ein demokratische Legitimität des Gremiums sie sonst in absehbarer Zeit ein weiteres Schritt zu Demokratie in der Kirche? als sehr geschwächt an. Drittel an Mitgliedern. Da geht es nicht Es ist ein vergleichsweise kleiner und ab- darum, irgendwas umzukehren und es gegrenzter Bereich der politischen Beteili- Um mehr Wählerzuspruch wird wieder besser oder geschweige denn so, gung, der für sich genommen noch keine noch bis 20. März geworben. wie es früher einmal war, zu machen. Die FOTO: A&W demokratische Kirche begründet. Klein Die niedrige Wahlbeteiligung ist das Sym- Kirche muss den Mut haben, Dinge neu zu ist nicht die Zahl der 30.000 g ewählten ptom, die Schlüsselfrage ist die nach den probieren. l mittendrin 3
Weil es auf die Mischung ankommt Du, eine Prise Chilischärfe im Eintopf der ständigen Notwendigkeiten, anregend, Lebensfreude versprühend. Du, ein Sternanis im Kompott der gelebten Freundschaften wohlriechend, Heimat verheißend. Du, ein rotes Pfefferkorn in der Schokolade des gemeinsamen Feierns neuartig, das Geschmackserlebnis bereichernd. Du, der Mohnsamen auf den Brötchen der Hilfsbereitschaft, erkennbar, zum Zugreifen einladend. Du, ein Kürbiskern im Snack einer gemeinsamen Unternehmung, knackig frisch, Freude verbreitend. Du, ein Stück Ingwer in der Suppe des WIR, stärkend, Gesundheit fördernd. Du, der Knoblauchhauch auf dem Brot eines geerdeten Glaubens durchdringend und nachhaltig. Du, grüner Oregano im Sugo der Traurigkeiten, würzig, Hoffnung verbreitend. Du, ein Safranfaden im den Reiskörnern des täglichen Zweifelns kostbar, eine goldene Spur hinterlassend. Du, ein einmaliges Gewürz im großen Mahl des Lebens. Wie schal wäre das Leben ohne dich! Das andere Ufer, das Ziel ist die Ewigkeit. Die Brise, der Wind, der Sturm ist der Heilige Geist. Ohne ihn geht nichts. Er muss in unsere Segel hineinfahren, er ist die treibende Kraft. Und wer mit dem Heiligen Geist fährt, fährt mit Bug- welle, wagt eine Fahrt mit Widerstand, in der die Wellen des Zeitgeistes durchschnitten werden müssen. TEXT: RENE WEINOLD, FOTO: ALEX RATHS/ISTOCK mittendrin 5
Pfarrgemeinderat Im Einsatz für eine lebendige Gemeinschaft Umfrage unter Österreichs aktiven PfarrgemeinderätInnen gibt Einblick in Arbeit für die Kirche vor Ort. N ach der Wahl des Bundes- eine zeitgemäße Gestaltung von Kirche vor präsidenten ist diese Wahl in Ort braucht („Ich glaube, der PGR wird in Österreich wohl jene mit den Zukunft Kirche vor Ort zeitgemäßer denken meisten Wahlberechtigten. Die müssen“). Was genau wird unter zeitge- wählen jedoch nicht nur eine mäß verstanden? „Das lässt sich so aus der Person, sondern gleich an die 30.000. Ein Rekordverdächtig? Umfrage nicht herauslesen“, erklärt Klaudia salopper Vergleich, der aber ein wenig die Die Pfarre Purgstall an der Erlauf Achleitner, Sprecherin der Konferenz der Dimension der Pfarrgemeinderatswahlen (Mostviertel) hat derzeit 100 Österreichischen Pfarrgemeinderatsreferen- aufzeigt. Stimmungslage, Selbstverständnis aktive MinistrantInnen (vor tInnen, Auftraggeberin der Umfrage. Dafür sowie Einblicke in die Arbeit für die Kirche 15 Jahren waren es noch 200!) brauche es noch tiefergehende Analysen. vor Ort bieten die Ergebnisse einer großen Online-Umfrage, an der im Vorfeld der Wahl Veränderungen in Hinblick auf mehr Lei- rund 3.000 aktive PfarrgemeindrätInnen tungs- und Entscheidungskompetenzen für teilgenommen haben. Einige Aspekte daraus Rolle gespielt. Für etwas mehr als die Hälfte den Pfarrgemeinderat, auch mehr seelsorgli- seien hier aufgegriffen. der Befragten war die Pandemie allerdings che Kompetenz sind für viele Befragungsteil- Anlass, in der Kommunikation und Öffent- nehmer aber ein Gebot der Stunde. Zu den Gestalten. Das Leben in der eigenen Pfarre lichkeitsarbeit stärker auf digitale Medien zu wichtigsten Ratschlägen, die man zukünf- mitzugestalten, damit etwas zu bewegen und setzen. tigen Mitgliedern geben möchte, gehört al- möglichst viele Menschen aus der Gemeinde lerdings auch der Hinweis, sich „realistische miteinzubeziehen und sie die „christliche Als größte Freude bei der Mitwirkung im Ziele zu setzen“. Mit jeder Wahl biete sich Botschaft“ spüren zu lassen – das gehört Pfarrgemeinderat kreuzte die Mehrheit die jedenfalls die Chance, so Achleitner, dass für gut zwei Drittel der befragten Pfarrge- Antwort „Dass ich etwas für die Gemein- bis zu 50 Prozent an neuen PGR-Mitgliedern meinderäte zu ihren wichtigsten Aufgaben. schaft tun kann“, gefolgt von „Ich kann gewonnen werden können. Und damit neue Zugleich sehen viele dieses Hereinholen etwas Sinnvolles tun“ und „Mit vielen Kräfte für die Transformation hin zu einer unterschiedlichster Menschen und Gruppen Menschen ins Gespräch zu kommen“ an. zeitgemäßen Kirche. l auch als eine der größten Herausforderungen Mehrheitlich überzeugt ist man deshalb an. Das „Ansprechen neuer Zielgruppen“ in auch, dass der Pfarrgemeinderat und damit Mehr zu Umfrage unter: www.pfarrgemeindrat.at der vergangenen PGR-Periode beurteilt so die Bedeutung stark ehrenamtlich getrage- auch eine große Mehrheit als eher nicht bis ner lokaler Strukturen für die Kirche vor Ort gar nicht gut gelungen. Die coronabeding- künftig zunehmen werden. Und damit die ten Einschränkungen haben hier sicher eine Pfarre als Ort, an dem sinnstiftende Gemein- schaft erfahrbar ist, gefestigt wird. Interessant das Ergebnis bei der Frage, wie gut die Umsetzung von (aufgelisteten) Projekten gelungen ist: Auf den vorders- Ehrenamtliches Engagement ten Plätzen liegen da die „Erhaltung oder Rund 30.000 gewählte Pfarrgemeinde Erneuerung unserer sakralen und profanen rätInnen engagieren sich ehren Gebäude“ (also Kirche, Kapelle, Pfarrheim amtlich. Insgesamt sind geschätzt Die Pfarre Prägraten am Friedhof) sowie die Weiterführung bewährter mehr als 300.000 Personen ehren Großvenediger (Osttirol) Angebote. Dinge, die in so mancher Pfarre amtlich für die Kirche tätig. dürfte die Pfarre mit den für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Zum Vergleich: Beim Roten Kreuz meisten 3000er-Berggipfeln sein. engagieren sich über 70.000 freiwillige Zeitgemäßer denken. Beim Blick in die (ehrenamtliche) HelferInnen. Zukunft steht für eine große Mehrheit der Österreichs Feuerwehren haben rund PfarrgemeinderätInnen jedoch fest, dass es 340.000 ehrenamtliche Mitglieder. 6 mittendrin
Erhaltenswertes Kulturerbe In Österreich stehen insgesamt 38.519 „unbewegliche Objekte“ unter Denkmalschutz (Stand 2019). 11.905 davon sind Sakralbauten (inklusive Friedhöfe, Kapellen). Alte und neue Kirchen Zu den ältesten erhaltenen Kirchen in Österreich zählen die Ruprechtskirche in Wien (gegründet um das Jahr 740), die Filialkirche St. Ulrich in Thaur bei Innsbruck (um das Jahr 750) und die Kleine und Martinskirche in Linz (erste urkund- große Pfarren liche Erwähnung 799). Zu Kirchen- Zu den kleinsten Pfarren bauten jüngsten Datums gehört die in Österreich zählt Donaucitykirche „Christus, Hoffnung Wölfnitz auf der Saualpe der Welt“ in Wien (eingeweiht im mit 34 KatholikInnen. Jahr 2000) und die Kirche St. Albrecht Wien-Aspern als größte in Rif in Salzburg (eingeweiht 2012). Pfarre der Erzdiözese Wien hat hingegen Zahlenspiele rund um Österreichs Pfarren und 12.304 KatholikInnen. die PGR-Wahl Mehr Pfarren als politische Gemeinden Die erste „Drive-through”- In Österreich gibt es Kirche ist wohl die Kreuz- 3.016 Pfarren und 1.276 bichelkapelle in der Pfarre sonstige Seelsorgestellen. Gmünd in Kärnten: Der Zum Vergleich: Öster- östliche Teil wurde 1754 reich hat 2.095 poli- erbaut, der Emporenraum tische Gemeinden. 1784 auf der anderen Straßenseite errichtet. Rekordverdächtig? Die höchstgelegene Kirche in Österreich? Ein „offener Wettkampf“. Das Salveinkirchlein (Johanneskapelle) auf dem Gipfel der Hohen Salve (Bezirk Kitzbühel) auf 1.892 Meter wird Pfarrblätter sind auflagenstärkstes Printmedium als höchstgelegene Wallfahrtskirche Österreichs Die Pfarrblätter sind zusammengenommen das mit Abstand beworben. Doch zwei Meter höher liegt die „höchste auflagenstärkste Printmedium des Landes. 97 % der Wallfahrtskirche der Ostalpen“, die Marterle- Pfarren haben ein Pfarrblatt, das wären österreichweit Kirche in der Pfarre Rangersdorf im Mölltal. Und (Hochrechnung nur begrenzt zulässig) 2.943. Bei einer dann wäre da noch die Wallfahrtskirche Maria am durchschnittlichen Auflage von jeweils 2.298 Stück heiligen Stein (Deutsche Kapelle) am Dobratsch in hätten alle Pfarrblätter zusammen hochgerechnet eine der Gemeinde Bad Bleiberg auf 2.159 Metern. Auflage von über 6 Millionen Stück pro Ausgabe. Zum Vergleich: Die „Sonntags-Krone“ hat eine verbreitete Auflage von 1,1 Millionen, „Auto Touring“ 1,9 Millionen, alle Bezirksblätter zusammen 3,4 Millionen. mittendrin 7
Splitter Mittendrin im Pfarrleben Vom Kostnixladen und dem Bänkle-Hock über 12 Schätze & 12 Plätze bis hin zur Baumpflanzaktion. In der Kirche vor Ort engagieren sich viele Menschen und stellen oft ungewöhnliche Aktionen, Veranstaltungen und so manches mehr auf die Beine. Bei einem Streifzug quer durch Österreich haben wir ein paar Beispiele zusammengetragen. TEXT: JOHANNES WOLF Der Bänkle-Hock 1 „Kumm, hock di hera!“ Dieser Spruch war in neun Pfarren in der Seelsorgeregion Vorderland in Vor- arlberg an einem Nachmittag im letzten Sommer Auftakt zu einer besonderen Aktion: Insgesamt 69 Gastgeber rückten das traditionelle Bänkle vor ihre Haustüre und alle, die vorbeikamen, waren ein- geladen, für ein Gespräch in geselliger Runde Platz zu nehmen. „Viele Leute sind von Bänkle zu Bänkle gewandert, in Weiler sind sogar zehn Mann hoch der Musikkapelle mit einer Kutsche überall vorbei- gezogen“, erinnert sich Markus Willam, einer der Mitorganisatoren. Zuvor wurden eigens Pläne mit den jeweiligen Standorten angefertigt. „Früher war ein Treffen auf der Hausbank ganz normal, heute sind die Bänke oft verwaist“, so Willam über den Hin- tergrund dieses „Nachbarschaftsfestes“ der anderen Art. Eines ist klar: Heuer wird es den Bänkle-Hock-Tag wieder geben, vielleicht sogar noch größer. Gemeinsames Garteln im Kloster „Hier treffen sich ganz unterschiedliche Leute – junge, alte, ganze Familien und solche, die noch nie was mit unserer Pfarre zu tun hatten“, erzählt Alois Pichler, Pfarrgemein- derat im burgenländischen Oberpullendorf. Vor zwei Jahren hatte man dort die Idee, den seit Langem verwaisten Klostergarten für alle zu öffnen. Auf einer größeren Fläche wurden zwölf Parzellen angelegt, die jeweils von den mitmachenden Hobbygärtnern mit Gemüse, FOTOS: PFARRE OBERPULLENDORF, MARKUS WILLAM Salat, Kräutern usw. bestellt werden. Das 2 gemeinsame Garteln ist wichtig, man unter- stützt sich gegenseitig, teilt die Ernte, kommt ins Plaudern. So wird die Pfarre für manchen zum Stückchen Heimat. Die Nachfrage ist groß und in der jetzt beginnenden dritten Saison wird voraussichtlich erweitert. 8 mittendrin
Moderne Kunst in der Kirche und viele Aktionen „Wir sind eine sehr lebendige Pfarre, nicht nur der Pfarrgemeinde- rat initiiert Dinge, viele Menschen und unterschiedliche Gruppen engagieren sich“, erzählt Alfred Kaltenbrunner, PGR-Vizeobmann im niederösterreichischen Steinakirchen am Forst. Allein mit der Aktion „12 Plätze – 12 Schätze“ (der Ort besteht aus weit gestreuten zwölf ehemaligen Katastralgemeinden) entstanden viele weitere wie „gemeinsames Radeln in die Kirche“ oder Andachten bei jeweils einem der Plätze, zu denen ganz bewusst Mitglieder verschie- denster Vereine eingeladen wurden. „Da gibt’s viel Eigendynamik in 3 unserer Gemeinde“, so Kaltenbrunner. Und moderne Kunst findet, trotz mancher Diskussion, auch Platz in der Kirche: In der Osterzeit werden die Kreuzwegstationen mit der zeitgenössischen Bilderserie „Lichtweg Jesu“ von Raphael Bergmann überhängt. Ursprünglich nur für eine Ausstellung geholt, wurden die Bilder vom Pfarr- gemeinderat gekauft: „Alles mit Sponsorengeld.“ 4 Der Lebensmittelkorb in der Kirche Und er füllt sich immer wieder. Das gilt für jenen Wäschekorb, der seit bald zwei Jahren bestückt mit haltbaren Lebensmitteln ganz hinten in der Kirche der Pfarre Puch bei Hallein in Salzburg steht. Wie in vielen Pfarren hat man sich mit Beginn der Corona-Pande- mie auch hier überlegt, wie in Not geratenen Menschen geholfen werden kann. „Da sich zum Aufruf, Lebensmittelpakte zu bringen, niemand gemeldet hat, haben wir gesagt, da braucht es ein ganz FOTOS: MARKUS EDER, ARNO STOCKINGER, JOHANN PREITLER niederschwelliges Angebot“, so Pastoralassistent Arno Stockinger. Nach dem Motto „Wer hat, der gibt, wer nimmt, der braucht“ wurde also der Korb aufgestellt, die Idee im Ort via Newsletter & Co. verbreitet. Und siehe da: Ständig legt jemand Waren hinein („manche kaufen extra mehr ein“) und all jene, die Bedarf haben, können sich, ohne zu fragen oder anzumelden, Sachen herausneh- men. Stockinger: „Keine aufregende Aktion, ohne großen Auf- wand, überraschend jedoch, wie lange sie nun schon andauert.“ 5 „Shoppen“ im Kostnixladen Alles, was nicht mehr verwendet wird. Das gibt es im „Kost- nixladen“, der schon vor einigen Jahren im alten Pfarrhof von Gratkorn St. Stefan in der Steiermark eingerichtet wurde. Eine der größten unter den vielen Sozial- und Umweltinita- tiven, die es in der EMAS-geprüften Klimabündnis-Pfarre gibt. „Jeder kann hier was bringen und natürlich was nehmen“, so Initiator Johann Preitler. Wer unbedingt was zahlen will, der „darf was in den Opferstock“ werfen. Nachhaltigkeit, das Miteinander-teilen, Nächstenliebe, ein „neuer Erfahrungsraum des Glaubens“ – all diese Gedanken stecken hinter der Idee des Ladens. Man ist gut vernetzt in der Gemeinde, so werden etwa nicht verkaufbare Lebensmittel oder Fairtrade-Produkte von lokalen Händlern geholt. Und beim Pfarrfest läuft schon einmal die Kostnix-Modeschau. Von einer Pfarre betrieben, ist dieser Laden österreichweit wohl einzigartig. Nachahmer gibt es, aber die werden meist von Gemeinden getragen. mittendrin 9
Mit dem Radl und Öffis in das Zeltlager „Die Pfarre fährt Öffi.“ Dieses Motto gilt in Pfarre Kla- genfurt St. Theresia, wenn es um die beliebten Zeltlager für die Kinder geht. „Mobilität soll nicht immer damit beginnen, dass man den Schlüssel in das Zündschloss sei- nes Autos steckt“, sagt Markus Lampersberger, der sich in der Pfarre lang darum gekümmert hat, dass umwelt- freundliches Denken schon bei den Kleinsten beginnt. So wird darauf geachtet, dass bei den Zeltlagern so weit möglich die Anreise und alle Wege zu Ausflugszielen 6 mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. „Viele Kinder fahren da zum ersten Mal mit Bus oder Bahn“, so Lampersberger, der hofft, dass heuer nach zweijähriger coronabedingter Pause überhaupt wieder Kinderlager stattfinden können. Weit offene Pfarrtüren in der Großstadt Flüchtlingsprojekt, Deutschkurse, Wärmestube, Lerntreff für Volksschulkinder, eine eigens ange- stellte Sozialarbeiterin, ein in Bau befindliches Caritas- und Grätzlzentrum, eine Musicalproduk- tion. Das ist nur ein kleiner Auszug der vielen Pro- jekte, Initiativen und Aktionen, die es in der Pfarre Franz von Sales mit ihren drei Teilgemeinden in 7 Wien-Döbling gibt. „Wir haben unsere Türen weit geöffnet“, so PGR-Vizeobmann Alexander Gotsmy. Mit dem bunten, viele Akzente setzenden Pfarrleben schafft man es, selbst kirchenferne Menschen in der einen oder anderen Form anzu- sprechen. Da bauen Begeisterte schon einmal die Kirche in 300 Arbeitsstunden aus Lego nach.“ Frische Bäume für eine kühle Stadt 8 Da wird nicht nur ein Baum gepflanzt. Nein, ganze 20 Bäume wurden noch vor dem Wintereinbruch an den verschiedensten Plätzen im ganzen Stadtgebiet gesetzt. Und im Frühjahr folgen die nächsten. „Wir pflanzen Freistadt“ nennt sich das Projekt Baumpa- tenschaft, das im Vorjahr von der Pfarre Freistadt in Oberösterreich ins Leben gerufen wurde. „Jeder FOTO: MARKUS LAMPERSBERGER, GERHART ERNSTBRUNNER, PFARRE FREISTADT Baum hat einen Paten oder eine Patin“, so die lei- tende Seelsorgerin Irmi Sternbauer. Die Bevölkerung für Klimaschutzmaßnahmen sensibilisieren und Freistadt im Sommer zur kühlen und naturnahen Stadt machen – das ist das Ziel der Aktion. Die Paten zahlen für ihren Baum nicht nur 50 oder 100 Euro, sie müssen ihren Schützling auch im Auge behalten und bei Trockenheit mit Wasser versorgen. 10 mittendrin
Was gehört zum Palmsonntag? Richtig – ein ordentlich gebundener Palmbuschen. Pfarren pflegen Traditionen Und jetzt noch die Brezeln dazu! Bei einer gemeinsamen man sich vorher gar nicht kannte!“ Burgi Pfarre verbunden sind, werken hier neben Stemmberger ist für diese seit 2007 bestehen- Familien und Alleinstehenden, die sonst Aktion wird in der Pfarre de Tradition verantwortlich: „Alles begann keinen Kontakt zur Pfarre pflegen. „Wir Allerheiligen in Innsbruck damit, dass mich damals eine Mutter fragte, haben keinen Garten, daher sind wir froh, wie man einen Palmbuschen bindet.“ dass wir hier in der Pfarre alles vorfinden, altes Brauchtum hochge- was man zum Binden braucht“, freut sich halten. Der Grünschnitt kommt aus Nachbars das ältere Ehepaar, das Jahr für Jahr dabei Garten. Burgi Stemmberger und Dekan ist und ebenso regelmäßig zur Segnung der Bernhard Kranebitter freuen sich über den Palmbuschen am Palmsonntag kommt. E ifrig binden drei Volksschulkinder Trubel im Pfarrsaal: „Wir als Stadtpfarre „Unsere Kinder waren während des Lock- die Brezeln in ihre selbstgemachten wollen Traditionen pflegen. Das bunte downs schon traurig, dass wir heuer nicht Palmbuschen: „Das ist super hier im Treiben im Pfarrsaal zeigt uns immer wie- hierherkommen konnten. Umso größer Pfarrsaal und unsere Palmbuschen sind viel der, wie gern Menschen etwas lernen und war dann unsere Freude, dass das Team der schöner als die gekauften!“ Die Pfarre Aller- sich über das Selbstgemachte freuen!“ Der Pfarre kleine Sträuße mit Segensbändern FOTO: ADOBESTOCK.COM/ LILIFOX heiligen in Innsbruck pflegt mit der Aktion sechsjährige Max hat die Einladung dazu gebunden und auf den Kirchenbänken zum „Gemeinsam Palmbuschen binden“ wie vie- aus der Volksschule mitgebracht und seine Abholen aufgelegt hat.“ Burgi Stemmberger le anderen Pfarren in Österreich Brauchtum Eltern überzeugt, dass ein selbstgebundener freute sich auch, dass die insgesamt 450 und Tradition. Die Erwachsenen im Pfarrsaal Buschen einfach schöner als jeder gekaufte Sträuße – „Ja, so viele haben wir gemacht sind genauso begeistert wie die Kinder: „Hier ist. Außerdem hat ihn das Angebot, Bre- und dabei an die vielen schönen Momente ist es einfach nett, man kommt zusam- zeln in den Buschen zu binden, schon sehr mit den Leuten hier gedacht“ – alle abge- men, macht etwas gemeinsam, auch wenn zum Kommen verlockt. Menschen, die der holt worden sind. l CHRISTINA REPOLUST mittendrin 11
Herzensbildung „Dann hab’ ich mich mit dem Pfarrer angelegt“ „Kernölamazone“ Gudrun großes Vorbild. Mit ihr hatte ich ein Her- nicht beeindrucken ließ und ihn an seinen zensprojekt über. Sie war organisatorische, menschlichen Werten maß. Nikodem-Eichenhardt lässt ich künstlerische Leiterin beim Musical ihre Kirchenaktivitäten „Franziskus“, beauftragt von der Pfarre Lan- Nach wie vor gehe ich gerne in die Mes- nach, mit über 100 beteiligten Personen. se, vor allem in die Wotrubakirche. Dort Revue passieren – Wieder war da dieses Gemeinschaftsgefühl feiern und musizieren unterschiedlichste Erinnerungen, die zum gepaart mit dem Wissen, dass mein Wirken Menschen miteinander. Pfarrer Franz, leider Sinn macht. schon verstorben, hat mit seinen leiden- Schmunzeln bringen. Dann hab ich mich mit dem Pfarrer an- schaftlichen Predigten immer mein Herz gelegt. Vielleicht als kleine Revanche, weil berührt. Er war einer der Menschen, die für ich nicht ministrieren durfte. Nein. Sicher mich Kirche im besten Sinne verstanden I ch war viel in der Kirche, hab meine Oma nicht. War ja nicht mal der gleiche Pfarrer. und gelebt haben. Ich wünsche mir mehr begleitet. Sonntagvormittag 10 Uhr. Nur beider Gesinnung war gleich. Ich bat davon. Eine Kirche, die es schafft, sich ihrer Pflichttermin. Ich war gut vorbereitet. ihn, die Eröffnungsrede kurz zu halten, weil dunklen Seite zu stellen, daran zu wachsen Meine Mama, als Geschichtslehrerin dem viele Leute warteten. Ich wusste, dass er sich lernt. Eine Kirche, die veraltete Prinzipien Bauwerk Kirche und der Religion zugetan, selbst gerne reden hört. 50 Minuten dauer- über Bord wirft, mit Menschen Orte schafft, lernte mit mir täglich am Weg zur Schule te die „kurze“ Rede. Die Erziehung meiner die Trost spenden, ein Miteinander prakti- das „Vater unser“. Ich wollte ministrieren. Mutter, mich Autoritäten zu fügen, hatte ziert und ehrliche Werte statt leerer Worte Unser Pfarrer hat das nicht erlaubt. Fand ich für mich nicht mehr im Ansatz irgendeine lebt. Eine Kirche, die wegweisend ist, ohne ziemlich blöd. Da musste eine Alternative Bedeutung. Deshalb hab ich dem Pfarrer zu urteilen. her, meine klassische Landkarriere nahm den Marsch geblasen. Kam bei ihm nicht so ihren Lauf. Nebst Ortsmusik war ich nun gut an. Verständlich. Er hatte wahrschein- Einer meiner besten Freunde ist homosexu- Teil der Jungschar. Während meine Oma lich noch nie mit so einem selbstbewussten ell. Er ist mit der Kirche aufgewachsen und noch immer am Kirchenbankerl saß, durfte Mädel zu tun, das sich von seinem Status immer wieder traurig, dass er ausgeschlos- ich mit der Musikkapelle „Großer Gott, wir sen wird. Wir reden viel darüber. Weil loben dich“ vom Chor flöten oder im Al- ein gleich großer Teil in ihm wie in mir tarraum mit der Jungschar „Ins Wasser fällt die Erinnerung an diese Herzensbildung ein Stein“ singen. Definitiv ein Aufstieg. Ja, in sich trägt. Ich wäre für einen Podcast: diese Zeit hat meine Jugend geprägt, nicht Die Kirche und ihre Sexualität. Das wäre zum Schlechtesten. Eine der schönsten Wo- innovativ, mit Potenzial zu provozieren, chen war das Jungscharlager in Hirschegg. aber auch um sich mit überholten Inhalten Lustig, abenteuerlich, schön. Es wurde viel auszusöhnen. Oder heißt es schon auszu- zur Herzensbildung beigetragen. Ich glaube, töchtern? Das wird noch dauern. Fangen ich hab ganz viel gelernt, worauf es wirklich wir lieber damit an, dass Frauen Pfarrerin- ankommt. nen werden dürfen. Seien wir ehrlich. Die Geschichten des Pfarrers und seiner Köchin Anfang der 2000er-Jahre bin ich nach Wien sind oft kein Gerücht. Allein ich kenne gezogen. Meine Oma war verstorben, da drei Liebesgeschichten. Und es macht wurde es still um die Kirche. Ich wurde Tauf- Sinn. Diese Pfarrer wissen, wovon sie patin meiner Nichte, war sehr stolz. Habe reden, wenn sie Eheberatungen machen. es nur zu wenig ernst genommen, mich zu Sie kennen die Herausforderungen einer wenig um eine gute Beziehung bemüht und Paarbeziehung. Apropos. Da fällt mir noch kam als Firmpatin nicht mehr in Frage. Mir eine Anekdote ein. Ende der 90er-Jahre wurde wieder bewusst, wie wichtig diese habe ich selbst eine Beziehung zu einem Herzensbildung ist. Jene, die in der Stille ent- Mann aus dem Priesterseminar gepflegt. Er steht. Wo man einfach nur da ist. Beziehung ist nicht zur Weihe angetreten. Wir wurden zu sich selbst erlebt und so erst lernt, gesund aber nicht gemeinsam alt. Das Leben halt. in Beziehung zu gehen. Mit allem, was dazugehört. Höhen und Tiefen. Wer ist Schuld daran? Niemand. Ich FOTOS: JULIA WESELY Eine meiner liebsten Freundinnen ist Reli- Kernölamazonen: Das Duo Gudrun Nikodem- ersetze das Wort Schuld gerne durch das gionslehrerin. Ich liebe ihren Zugang zum Eichenhardt (l.) und Caroline Athanasiadis verbin- Wort Verantwortung, da schaut die Sache Glauben, ihre Herzlichkeit, ihr Wollen und den Wort, Musik und Spiel zu einer rasenden ganz anders aus. Aber das ist eine andere das, was sie zu geben hat. Sie ist mir ein Mischung aus Kabarett und Musiktheater. Geschichte. l 12 mittendrin
Was bedeutet Ihnen eine lebendige Pfarre? „Für mich ist ein aktives Pfarrleben „Als ehemaliger Ministrant und Sohn wichtig, weil die Pfarre soziale Dienste einer begeisterten Pfarrgemeinderätin übernimmt, die sonst niemand macht. In bin ich der festen Überzeugung, dass es der Pfarre entsteht und wirkt ein Ge- überaus wichtig ist, auch außerhalb von meinschaftsgefühl, das besonders heute Kapellen, Kirchen und Domen, vor und dringend gebraucht wird. Ich meine, dass nach den Heiligen Messen oder Andach- wir liebe Gesten und das Verständnis, das ten das christliche Zusammenleben zu SILVIA SCHNEIDER, wir einander schenken, im Leben immer ARMIN ASSINGER, stärken. Dieses Pfarrleben zu hegen und Fernsehmoderatorin, wieder zurückbekommen. Besinnen wir Fernsehmoderator zu pflegen, den christlich-sozialen Geist Schauspielerin und uns darum auf das Gute, das wir einander und ehemaliger hochzuhalten, empfinde ich als vor- Modedesignerin tun können, auch wenn es nicht immer Skirennläufer rangige Aufgabe der jeweiligen Pfarr- leichtfällt.“ gemeinderäte.“ „Demokratie beginnt nicht erst in der „Gemeindeleben ist ein unglaublich Wahlzelle, sondern im täglichen Miteinan- wichtiges ,Instrument‘ menschlichen Zu- der. Eine widerstandsfähige Demokratie sammenhalts – im Sinne einer christlichen benötigt ein Bewusstsein für den Wert des Prägung von Nächstenliebe, Hilfe und ge- Füreinander-Einstehens. Es braucht Re- genseitiger Wertschätzung. Doch in einer spekt vor anderen Meinungen. Gleichzeitig Gemeinschaft darf es auch ,menscheln‘. müssen wir uns um gemeinsam getragene Wir dürfen mit all unseren Schwächen KATHRIN STAINER- Entscheidungen bemühen. Der Umgang CHRISTA KUMMER, und Stärken angenommen werden. Su- HÄMMERLE, Politik- mit Differenz muss geübt werden: am Hydrogeologin, chen wir Antworten für ein harmonisches und Rechtswissen- Arbeitsplatz, in der Familie, in der Schule Klimatologin, Miteinander und richten den Blick in die schaftlerin und Pfarre. Viele Menschen fühlen sich Theologin, ORF Zukunft und Weiterentwicklung! Hier FOTOS: SIMEON BAKER, ORF, FOTO FURGLER, PRIVAT, ZOTTER SCHOKOLADE/LUKAS BECK, INGO PERTRAMER einsam oder übergangen. Bei der Suche darf auch die Kirche neue Wege gehen, nach Verständnis und Möglichkeiten des um sich nicht in der Vergangenheit zu Miteinanders sind Pfarrgemeinden wich- verlieren. Gemeinschaft heißt Bewegung, tige Ansprechpartner.“ nicht Stillstand.“ „Das Gesellschaftsleben hat sich gerade in „Ich bin zwar nicht im Pfarrleben aktiv, den letzten Monaten stark verändert. Was aber wir erkennen gerade in Zeiten wie früher vielleicht als beengend abgetan diesen, in denen sich ein Spalt wie der An- wurde, wird jetzt wieder sehnlich herbei- dreasgraben durch die Gesellschaft zieht gewünscht. Wir brauchen Spiritualität, und diese zu erodieren droht, wie wichtig Nähe und Austausch. Einen Ort, wo wir Gemeinschaft und respektvoller Diskurs auftanken können, abseits von Beruf und sind. Wir können alle mit offenem Herzen JOSEF ZOTTER, Alltag. Im Pfarrleben finden Menschen URSULA STRAUSS, und Liebe in den Augen und Ohren dazu Chocolatier, Anders- Halt, fühlen sich verbunden und begegnen ehemalige Präsiden- beitragen, Unsicherheit und Angst des Ge- macher und Bauern- einander wertschätzend. Genau das brau- tin der Österreichi- genübers wahrzunehmen und dadurch zu hofromantiker schen Filmakademie, verkleinern. Wir müssen uns wieder erin- chen wir jetzt: einen gemeinsamen Pfad Botschafterin der für unsere Gesellschaft – zurück zu einem nern, Menschen zu sein, die alle irgendwie UN-Kampagne gemeinsamen WIR, voller Hoffnung und „Orange the World“ miteinander verbunden sind.“ Zuversicht.“ mittendrin 13
Pfarren im digitalen Zeitalter Jetzt bewegt sich schon der Schaukasten Website, Facebook, Instagram, Livestream, Podcasts. Digitale Kommunikation wird mittlerweile in vielen Pfarren genützt. Die Herausforderung: Alle Kanäle dauerhaft zu betreuen. Z ugespitzt formuliert kann man behaup- Angebote sind deutlich gewachsen. „In Social-Media-Expertin im Netzwerk. Besser ten: Die Kirche ist bis hin zu den Pfarren sehr vielen Pfarren hat man sich damit sei, sich auf das zu konzentrieren, was man im digitalen Zeitalter angekommen. Die beschäftigt, nicht alle haben was gemacht“, tatsächlich umsetzen kann. In so mancher letzten zwei Jahre mit ihren coronabeding- so Morawetz. Mancherorts haben sich Leute Pfarre wurden Facebook & Co. wieder aufge- ten Einschränkungen haben einen weiteren aus mehreren Pfarren zusammengetan, um geben, weil einfach die personellen Ressour- „Schub“ zur digitalen Kommunikation auf reihum professionell zu streamen. Großes cen fehlen, um digitale Tools laufend gut zu unterschiedlichsten Kanälen ausgelöst. Die Thema sei die Herstellung „bewegter Bilder“, bespielen: „Schnell, schnell was reinstellen Zeiten, in denen nur Pfarrblatt und Schau- sprich Videos fürs Handy. Im Kommen ist hat sich wieder aufgehört.“ Inhalte lassen kasten an der Kirchenmauer der pfarrlichen die technisch relativ einfache Produktion sich auch wechselseitig auf den Kanälen Öffentlichkeitsarbeit gedient haben, scheinen von Podcasts – Audiobeiträge als neue Art nutzen. Wichtig sei, Zuständigkeiten klar zu vorbei. Eines zeigt sich dabei deutlich: Ohne der Verkündigung. Selbst der ehrwürdige definieren. Da sprechen sich kreative Ideen die Hilfe vieler Pfarrmitglieder lässt sich nicht Schaukasten wird digital: Manch Pfarre spielt rasch herum, wie diese: Manch Pfarrgemein- dauerhaft posten, liken oder streamen. via Bildschirm wechselnde Inhalte ein. derat wirbt derzeit mit seinem WhatsApp- Status für die Wahl. l JOHANNES WOLF Grundausstattung. „Das alles ist kein Ni- Aufwand. „Man muss nicht bei allen schenthema mehr“, sagt Medienprofi Peter Plattformen mitmachen“, meint Julia Rust, Infos unter www.pfarrmedien.at Morawetz, der im Netzwerk für pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit sein Wissen einbringt. Aus den Daten der im Vorjahr erstmals österreichweit durchgeführten Pfarrmedien- Umfrage – 426 Pfarren haben teilgenommen – lässt sich dies sogar an (statistisch begrenzt hochrechenbaren) Zahlen ablesen. Demnach betreiben etwa 87 Prozent aller Pfarren eine eigene Website – die digitale Grundausstat- tung, praktisch alle Altersklassen beschaffen sich heute, meist via Handy, zuerst Infos aus dem Netz. Fast jede zweite Pfarre hat einen Auftritt auf einem der Social-Media-Kanäle. Die meisten auf Facebook (29%), YouTube (15%) und Instagram (8%). Messenger- Dienste wie WhatsApp sind überall im Gebrauch. Im Stream. Sonntagsmesse, Andachts Bildschirm statt Aushang im Schaukasten. Manche Pfarre hat sogar nur eine große digitale stunde, Bibelrunde – die Livestreaming- Anzeigetafel im Einsatz. IMPRESSUM: inpuncto ist das gemeinsame Magazin von Der SONNTAG. Die Zeitung der Erzdiözese Wien, Stephansplatz 4/VI/DG, 1010 Wien; Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten; KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; RUPERTUSBLATT. Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg, Kapitelplatz 6/3, 5020 Salzburg; Sonntag. Kärntner Kirchenzeitung, Tarviser Straße 30, 9020 Klagenfurt, SONNTAGSBLATT für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER sonntag. Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch. Medieninhaber: Kooperation Kirchenzeitungen – Verein zur Förderung der Kirchenpresse, Bergstraße 12/1, 5020 Salzburg. Herausgeber: Obmann Mag. Heinz Finster, office@kizmedia.at FOTO: JOHANNES WOLF Redaktionelle Gestaltung: Mag. Johannes Wolf, redaktioninpuncto@kizmedia.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, 0676/87 76 39 41, walter.achleitner@kizmedia.at. Grafik: CASC, 1160 Wien. Herstellung: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn. Die Konferenz der Pfarrgemeinderats-ReferentInnen der Diözesen Österreichs hat zum Erscheinen des Magazins einen Kostenbeitrag geleistet. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Die Offenlegung gemäß MedienG §25 Abs. 2 ist unter www.meinekirchenzeitung.at/ impressum/inpuncto abrufbar. inpuncto mittendrin erscheint in einer Auflage von 320.000 Exemplaren. 14 mittendrin
Jubiläumsjahr Werte Wahlberechtigte D as noch junge neue Jahr ist für endete die Kärntner Diözesansynode. Diese gewählt werden – nicht nur in Kärnten, unsere Diözese Gurk geschichtlich große Zusammenkunft von VertreterInnen sondern in ganz Österreich. Pfarrgemein- ein besonders spannendes. Vor 950 der Kärntner Kirche war von unglaublicher deräte sind ein Zeichen und ein gelungenes Jahren, im Jahr 1072, wurde das Bistum Bedeutung für unser gemeinsames Unter- Beispiel einer gemeinschaftlichen, einer Gurk mit der Einsetzung des ersten eigenen wegssein – die SynodenteilnehmerInnen „synodalen“ Kirche. Gemeinsam mit den Bischofs, Gunther von Krappfeld, gegrün- gaben unserer Kärntner Kirche ihre bis in für die Pfarren verantwortlichen Pries- det. Das Bistum geht auf die Stiftung der die Gegenwart gültige Gestalt; sie betonten tern haben die zum weitaus größten Teil Heiligen Hemma zurück, einer der wichtigs- den Schatz der beiden Landessprachen für ehrenamtlichen Pfarrgemeinderatsmitglie- ten Frauengestalten des 11. Jahrhunderts. unsere Kirche und verankerten per Gesetz der Anteil an der Gestaltung kirchlichen Die heilige Hemma liegt im Dom zu Gurk die Bildung von Pfarrgemeinderäten durch Lebens vor Ort. Sie sind Repräsentanten begraben – seit fast 1.000 Jahren suchen sie Wahl in unseren Pfarren. und Repräsentantinnen der Menschen in Menschen von nah und ferne auf, treten In wenigen Tagen, am 20. März 2022, den Pfarren, sie geben der Kirche vor Ort in den Dom mit ihren Sorgen und Nöten, werden die Pfarrgemeinderäte wieder ihr spezifisches, eigenes Gesicht. Wenn aber auch ihren Erfahrungen von Glück und auch Sie Kirche mitgestalten wollen, haben Heil. Gurk mit seinem Dom zeigt uns, dass Sie als Wähler und Wählerinnen dazu die Kirche „Orte“ braucht, an denen sie sichtbar Möglichkeit. Ich bitte Sie deshalb, sich an wird – mehr als 1.000 solcher Kirchenorte, der Wahl zu beteiligen und den Kandida- sprich Kirchbauten, stehen in unserem tInnen in Ihrer Pfarre das Vertrauen auszu- Land, zusammengefasst in 336 Pfarren. Die sprechen, indem Sie sie mit Ihrer Stimme Kirche lebt aber nicht vom Kirchbau allein, beauftragen, für Sie und Ihre Angehörigen Steine sind und bleiben, bei aller Schönheit, und Freunde Kirche vor Ort zu gestalten. leblos. Um den Kirchenraum mit Leben zu So ist auch die Pfarrgemeinderatswahl ein erfüllen, um alleine und in Gemeinschaft gemeinsamer, synodaler Prozess. Als Bi- mit anderen mit Gott ins Gespräch zu schof von Kärnten danke ich all jenen, die kommen, brauchen die Orte der Kirche vor in den kommenden fünf Jahren als Pfarrge- allem eines – Menschen, die Kirche leben- meinderat/rätin Kirche ihr Gesicht geben, dig werden lassen. Und damit kommen wir und all jenen, die sie durch die Stimmabga- schon zum zweiten geschichtlichen Ereignis be bei der Pfarrgemeinderatswahl für dieses für unserer Diözese: vor 50 Jahren: 1972 Tun entsenden. l Š e vedno mlado novo leto je zgodo- Čez nekaj dni, 20. marca 2022, bodo vinsko zanimivo za našo krško škofijo. župnijski sveti ponovno izbrani ne le Pred 950-imi leti, leta 1072, je bila z na Koroškem, ampak po vsej Avstriji. imenovanjem prvega lastnega škofa, Gun- Župnijski sveti so znak in uspešen primer therja von Krapfelda, ustanovljena krška skupnosti, so »sinodalna« Cerkev. Skupaj škofija. Škofija je nastala na temeljih svete z duhovniki, ki so odgovorni za župnije, Heme, ki je ena najpomembnejših žensk 11. so prav župnijski sveti največji prostori stoletja. Sveta Hema je pokopana v stolnici oblikovanja cerkvenega življenja na kraju v Krki in že skoraj 1000 let ljudje od blizu samem. Župnijski sveti so predstavniki in daleč prihajajo k njej s svojimi skrbmi in ljudi v župnijah in dajejo obraz Cerkvi na težavami, a tudi s svojimi izkušnjami sreče kraju samem. Če želite oblikovati Cerkev, in odrešenja. Krka s svojo stolnico nam imate priložnost kot volivec in volivka. kaže, da Cerkev potrebuje »kraje«, kjer je Prosim vas, da sodelujete pri izbiri in FOTOS: DIÖZESANE PRESSESTELLE/DANIEL GOLLNER vidna – več kot 1000 cerkva je v naši deželi Diözesanbischof Dr. Josef Marketz, seit podprete kandidatke in kandidate v svoji v 336-ih župnijah. Cerkev ni samo stav- 2.2. 2020 der 66. Bischof in der 950 Jahre župniji, jim zaupate svoj glas, da za vas, ba, kamni so in ostanejo z vso lepoto brez alten Geschichte des Bistums Gurk. vaše sorodnike in prijatelje oblikujejo življenja. Da bi izpolnili cerkvene prostore Cerkev na kraju samem. Torej so volit- z življenjem, da bi se pogovarjali sami in ve župnijskega sveta skupen, sinodalni v skupnosti z drugimi z Bogom, Cerkev duhovnikov in laikov, je bilo neverjetne- proces. Kot krški škof se zahvaljujem vsem povsod potrebuje ljudi. In tako smo prišli ga pomena za skupno sinodalno pot naše tistim, ki bodo dali svoj obraz Cerkvi v pri- do drugega zgodovinskega dogodka za našo Katoliške cerkve na Koroškem; poudarili hodnjih petih letih kot župnijski svetnik/ škofijo: pred 50-imi leti, leta 1972, se je so zaklad obeh deželnih jezikov za našo župnijska svetnica. Zahvaljujem se tudi končala koroška škofijska sinoda. To veliko Cerkev in zasidrali z zakonom volitve vsem, ki jih s svojim glasom pošiljajo na srečanje predstavnikov koroške Cerkve, župnijskih svetov v naših župnijah. pot delovanja. l mittendrin 15
WEIL WIR HIER KIRCHE GESTALTEN Bestimme mit und wähle den nächsten Pfarrgemeinderat. Weitere Informationen unter www.pfarrgemeinderat.at oder auf der Website Ihrer Diözese
Sie können auch lesen