WELTKIRCHE - Bistum Trier
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RUNDBRIEF W E L T- K I R C H E Januar 2022 DI ZESANSTELLE WELTKIRCHE
INHALT Forum 4 Aus dem Bistum 7 Initiativen und Vorhaben 15 Aus der Weltkirche 17 Termine 21 Zur Person 22 Lesenswert 24 IMPRESSUM Herausgeber: Diözesanstelle Weltkirche Postfach 13 40 54203 Trier Telefon: 0651/7105-398 Telefax: 0651/7105-125 E-Mail: weltkirche@bgv-trier.de www.weltkirche.bistum-trier.de Druck: Druckerei Bischöfliches Generalvikariat, Trier Redaktion: Ingrid Fusenig, Tomasz Welke Gestaltung: Eugen Reiter Nächster Redaktionsschluss: 18. Februar 2022 Neben dem Rundbrief Welt-Kirche, der vier Mal im Jahr erscheint, versendet die Diözesanstelle Weltkirche auch noch alle 6-8 Wochen den E-Mail Newsletter Welt-Kirche. Auf unserer Inter- netseite www.weltkirche.bistum-trier.de können Sie sich in den E-Mail-Verteiler eintragen. Sie möchten den Rundbrief in Zukunft lieber per Mail beziehen? Dann schreiben Sie uns einfach eine Mail mit Angabe Ihrer Post- und E-Mailadresse an weltkirche@bgv-trier.de. Sie erhalten den Rundbrief dann papiersparend als pdf. 2
VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde in den Eine-Welt-Initiativen und weltkirchlichen Aktionen, mit dem neuen Rundbrief „Welt-Kirche“ ben oder auch in der Einsamkeit, für dieses Le- senden wir Ihnen als Team der Diözesanstelle ben ist die Botschaft des Reiches Gottes heute Weltkirche unseren herzlichen Weihnachts- gesprochen. gruß. In diesen Tagen des Advent mag es für Überleben – kann das auch für „mehr“ Le- Sie Zeiten zum Innehalten geben, zu Begeg- ben stehen? Wie wir das Wort ‚Übersterblich- nungen und Gesprächen, die vom Leben zeh- keit‘ in der Pandemie lernen mussten, könn- ren. ten wir auch Erfahrungen des Überleben, des In den Gemeinden ist die Adveniat-Ak- „mehr“ an Leben austauschen: Das große tion für Lateinamerika im Blickfeld. „ÜberLe- Mehr an Solidarität, im Engagement für die ben in der Stadt“. Unter diesem Leitwort stellt Opfer der Flut an der Ahr, im Einsatz für die Adveniat Partner vor, die in den weiterhin Corona-Infizierten und in der Aufmerksam- stark wachsenden Städten des Kontinents Or- keit und Sorge um die, die durch Einschrän- te des Lebens aufbauen und in Bildungsprojek- kungen und Lockdown hart getroffen waren, ten, im Einsatz für Menschenrechte und für ein „Mehr“ an Solidarität auch für die Partner faire Arbeitsbedingungen die Botschaft Jesu weltweit in der Pandemie. Danke am Ende erfahrbar machen. dieses Jahres für viele Initiativen des Überle- Über Leben sprechen. Im Eintauchen und ben, des „mehr“ Lebens, das gerade an einfa- im Sehen wird spürbar, wo die Sendung und chen Orten beginnt, wie auch der Stall von der Dienst für die Menschen gebraucht wer- Bethlehem ein einfacher und armer Ort war. den. Wie Menschen in Städten leben, be- In der Hoffnung auf das reiche Überleben, drängt oder ausgebeutet werden, wo sie als Mi- das Gott in der Geburt Jesu schenkt, wün- granten oder nach Verlassen ihrer Dörfer her- schen wir ein so gesegnetes Weihnachtsfest kommen, in welchen sozialen Netzen sie le- und ein gutes, reiches Jahr! 3
FORUM „Es geht! Gerecht.“ Die Misereor-Fastenaktion 2022 Die globale Erderhitzung treibt immer zen und die heutigen und künftig nicht mehr mehr Menschen dauerhaft in extreme Armut. abwendbaren Folgen der Erderhitzung sozial Naturkatastrophen treffen härter und öfter auf gerecht abzufedern. Menschen, die kaum Zeit und Kraft hatten, Die Folgen der Klimakrisen zeigen sich im sich von den Folgen der letzten Überschwem- Besonderen in asiatischen Metropolen. Sie mung, des zerstörerischen Tropensturms oder liegen oft an Küsten und sind durch den stei- der vernichtenden Dürre zu erholen. Dabei genden Meeresspiegel bedroht. Insbesondere haben die Ärmsten der Armen kaum zur Kli- die Wohngebiete der Armen liegen in über- makrise beigetragen. Bereits jetzt hat sich die schwemmungsgefährdeten Gebieten. Diese Erdatmosphäre durchschnittlich um 1,2 Grad Städte wachsen weiterhin rasant. In den kom- gegenüber vorindustriellem Niveau erhöht, menden 30 Jahren wird sich die Bevölkerungs- und es drohen weitere 4 Grad bis zum Ende zahl in Städten nochmals nahezu verdoppeln. des Jahrhunderts, was viele hunderte Millio- Der Zuzug von Menschen, die vor den Folgen nen von Menschen in die Armut treiben wür- des Klimawandels in die Städte fliehen, ist de. Die sofortige Begrenzung der Klimakrise ist Teil davon. So machen sich bereits jetzt jeden daher wirksame Prävention von Armut und Tag etwa 1400 Menschen von den Küsten zunehmender Ungerechtigkeit. Bangladeschs in die Hauptstadt Dhaka auf, Da viele Treibhausgase hunderte Jahre in weil zunehmende Überschwemmungen und der Atmosphäre verweilen können und ihre die Versalzung des Grundwassers die Existenz Konzentration weiter stetig steigt, erlauben der Kleinbauern- und Fischerfamilien zerstö- die nötigen Reformen keinen Aufschub. Die ren. Industrieländer wie Deutschland haben einen Mit den wachsenden Städten steigen auch Großteil der Emissionen der Vergangenheit die Emissionen. Dabei sind die Potenziale für verursacht und tragen folgerichtig die Verant- mehr Klimaschutz und Lebensqualität in Städ- wortung, beim Klimaschutz voranzugehen. Es ten sehr groß. Misereor-Partnerorganisationen gilt zudem, andere Länder auf ihrem klima- erkennen sie und setzen sich für Reformen ein. freundlichen Entwicklungspfad zu unterstüt- Sie möchten die klimaschädlichen Emissio- 4
Forum nen der Städte reduzieren, Städte an die Fol- gen der Klimakrise anpassen, um Schäden ab- zuwehren und gleichzeitig einen Beitrag zur Armutsminderung leisten. Sie schaffen kon- krete Voraussetzungen und Strukturen für ei- ne kostengünstige und klimafreundliche Mo- bilität. Mit groß angelegten Begrünungen er- reichen sie eine spürbare Temperaturminde- rung in den Städten, mit Wiederherstellung der Durchlässigkeit der Böden sichern sie die Aufnahme von Regenwasser und reduzieren so Überschwemmungen, die durch zuneh- mende Starkregen immer gravierender wer- den. Klimaschutz und Armutsbekämpfung ge- hören untrennbar zusammen, beziehungs- weise bedingen einander. Die Weichenstellungen in den Städten Asiens wie auch hier bei uns für eine klima- freundliche, gerechtere Welt müssen und können heute erfolgen. Misereor-Partneror- ganisationen setzen alles daran, die Schalter hin zu einer gerechteren klimafreundlichen wenn ja, mit welchem Ziel? Misereor wurde Welt umzulegen. In der Fastenaktion 2022 er- diese Frage mit der Gründung ins Stammbuch zählt Misereor ihre Geschichten – aus Bang- geschrieben: War damals das Fasten weitge- ladesch, von den Philippinen und aus hend religiös geprägt, so ist es heute – unab- Deutschland. Sie zeigen modellhaft und er- hängig von religiöser Orientierung – attraktiv mutigend auf, wie eine klimagerechtere Welt und Teil des Lebensstils geworden. Stand ur- aussehen und erreicht werden kann. Mit der sprünglich der Verzicht im Mittelpunkt, lässt Fastenaktion lädt Misereor ein, selbst Teil sich mit Fasten heute richtig Geld verdienen. dieser Bewegung zu werden: Als Mitglied ei- Was heißt Fasten und Fastenaktion im ner Nachbarschaft, als Mitglied einer Kir- Jahr 2022 für Misereor? chengemeinde. Als Bürgerin und Bürger. Ausgangspunkt des Fastens ist das Fragen. Viele Informationen und Angebote zu der Fragen setzt eine offene Haltung voraus. Lei- Fastenaktion finden Sie im Internet unter tend sind drei Dimensionen, https://fastenaktion.misereor.de/ – die individuelle: Was sind meine Wur- zeln und Kraftquellen? Wo finde ich religiöse In sich gehen. Heimat? Außer sich sein. – die gemeinschaftliche: Was können wir wie erreichen? Wofür brennen wir? Haben Sie sich mal gefragt: Was bedeutet – die globale: Worauf können wir verzich- Fasten für mich? Fasten Sie regelmäßig und, ten? Wodurch lassen wir uns beschenken? 5
Forum Fragen verlangen Antworten. Diese fin- Fastenessen, begleiten Rucky Reiselustig, ver- den wir leichter gemeinsam, in unseren Fami- kaufen fair gehandelte Waren, laden zu Got- lien, Gruppen und Gemeinden, mit Men- tesdiensten und zum „Coffee Stop“ ein ... Jede schen in anderen Ländern und Kontinenten. Aktion stärkt die Arbeit der Misereor-Part- Misereor bietet sein weltweit gespanntes Part- nerorganisationen. Bildungsarbeit und per- nernetzwerk an. Dieses macht uns Mut, ins sönliche Begegnungen sensibilisieren, Ver- Handeln zu kommen. Wir wollen nicht län- antwortung zu übernehmen und Haltung zu ger zusehen, dass die Verletzlichsten am stärk- zeigen. sten von Krisen getroffen werden oder wie wir Je mehr Menschen wir erreichen, desto mit unserem Wirtschaftsmodell Raubbau an hörbarer wird unsere politische Stimme – lo- der Schöpfung betreiben. kal, national, global. Jede Fastenaktion lebt von Ihnen, weil Sie Gehen Sie in dieser Fastenzeit in sich und sich mobilisieren lassen: Sie gehen auf Hun- entdecken Sie, was Sie außer sich werden gertuchwallfahrt, backen Solibrot, kochen lässt. Franz Gulde, Misereor Aachen Das Misereor-Hungertuch 2021 „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ von Lilian Moreno Sánchez: Basis des Bildes ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleich- heit durch die Staatsgewalt verletzt worden ist. Foto: Härtl/Misereor. 6
Forum Informationen und Material zum Hunger- nur den Blick auf die Grundlagen und Praxi- tuch finden Sie im Internet unter stipps der Fastenaktion werfen, sondern auch https://fastenaktion.misereor.de/fastenak- ins Gespräch kommen, wie die jeweilige Vor- tion-hungertuch haben mit Blick auf Pandemiebestimmungen durchgeführt werden können. Andreas Paul, Misereor-Online-Workshop Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Hillesheim, ist Referent des Hilfswerks Misereor und An- zur Fastenaktion 2022 mit Andreas Paul sprechpartner zum Thema Fastenaktion. Am 25. Januar um 19.30 Uhr findet ein Anmeldung bitte über Homepage der Diö- Misereor-Online-Workshop für die Multipli- zesanstelle Weltkirche unter: „Veranstaltun- katoren mit Misereor Referent Andreas Paul gen“ statt. In dem Workshop möchten wir nicht Weitere Termine: siehe S. 15. AUS DEM BISTUM Friedlicher Einsatz gegen Gewalt Mission: Interreligiöser Dialog am Beispiel Nigerias Die Franziskanerin Sr. Nenlidang Gochin aus Nigeria war anlässlich der Kampagne zum „Sonntag der Weltmission“ im Oktober im Bistum Trier. Sie berichtete beeindruckend über ihren friedlichen Einsatz gegen religiös motivierte Gewaltexzesse zwischen christlich und muslimisch geprägten Gruppen in ihrer Heimat und warb für Friedensarbeit. Sie besuchte verschiedene Gruppen und Einrichtungen wie die Kita-Erzieherinnen und -Erzieher aus dem Raum Trier oder die Berufs- bildende Schule in Saarbrücken, war zu Gast in der Pfarrei auf Einladung der KEB Prüm, trat in Austausch mit der Fachgruppe „Christ- lich-Islamischer Dialog im Bistum Trier“, stand für Fragen in einer digitalen Veranstal- tung zur Verfügung und besuchte die anglo- phone Gemeinde. Darüber hinaus war sie die Rednerin in einer Festveranstaltung mit Kar- Sr. Nenlidang und Tomasz Welke/missio- dinal Kaigama und Emir von Wase. BiP Diözesanreferent. Foto: Inge Hülpes/BiP 7
Aus dem Bistum Die Bewahrung der Schöpfung Das war die Bolivien-Partnerschaftswoche 2021 Die vergangene Bolivien-Partnerschafts- woche im Bistum Trier stand unter dem Mot- to „In Partnerschaft für das Gemeinsame Haus“. In Deutschland und in Bolivien be- schäftigten wir uns mit verschiedenen Aspek- ten des Themas Schöpfungsbewahrung. Natürlich sind wir auch selbst für die Be- wahrung der Schöpfung aktiv geworden. An verschiedenen Orten im Bistum waren Men- schen auf lokalen Klimapilgerwegen unter- wegs. Damit setzten sie ein Zeichen der Ver- bundenheit mit dem ökumenischen Klimapil- gerweg zum Klimagipfel nach Glasgow/ Schottland. Auch die Partner in Bolivien beteiligten sich an den Klimapilgerwegen. Zu Land und zu Wasser waren sie in verschiedenen Teilen des Landes für die Bewahrung der Schöpfung unterwegs. Die Partnerschaftswoche endete mit der feierlichen Unterzeichnung der Partner- schaftsvereinbarung 2021 – 2030. Worte wie Feuer Lokale Kirchenentwicklung – Vernetzungstreffen im Bistum Trier „Worte wie Feuer“: Unter dieser Über- Sendung Gottes selbst. Gottes Heilswille be- schrift stand das diesjährige diözesane Ver- zieht sich auf alle Menschen und die gesamte netzungstreffen der Lokalen Kirchenentwik- Schöpfung. Dieser Gedanke, sagte Dr. Mey- klung, das die LoKiE-Gruppe unserer Pfar- er, kommt auch in der Präambel der Trierer reiengemeinschaft ausrichten durfte. In sei- Diözesansynode zum Ausdruck. Dort heißt nem Referat ging Dr. Michael Meyer, Völk- es zum Beispiel: „Gott will Lebensfülle für al- lingen, zunächst darauf ein, dass der Begriff le Menschen. Er hat Jesus in die Welt ge- „Mission“ oft missverstanden werde. „Mis- sandt, damit Menschen Gottes Heil erfahren sion“ ist weder Zwang, noch Gewalt, noch … Gottes Ja zu allem, was dem Leben dient, eine wohlüberlegte Strategie zur Herstellung und Gottes Nein zu allem, was das Leben zer- vergangener Zeiten. Mission liegt nicht bei stört, drängt die Kirche und drängt jeden uns selbst. Der Beginn der Mission ist die einzelnen Menschen in der Kirche zu diesem 8
Aus dem Bistum Bekenntnis. Die Kirche hat Anteil an der len, zu befreien“ (Evangelii Gaudium Nr. Sendung Jesu“ (vgl. heraus gerufen – Ab- 273). schlussdokument der Synode im Bistum Am Nachmittag fanden Workshops statt Trier). Kennzeichen einer missionarischen zu den Themen „Ich bin eine Mission“, „Kri- Kirche ist der Mut, nicht selbstbezogen zu le- sen – zwischen Hoffen und Bangen“ und ben, sondern aus sich herauszugehen und im „Weltkirchliche Einblicke“. Mit einem Sen- absichtslosen, guten Tun die Zuwendung dungs- und Segensgebet endete das Treffen, Gottes zu jedem einzelnen Menschen und und die Gäste aus Völklingen, Trier, Heim- zur ganzen Welt erfahrbar zu machen. „Man bach-Weis und Neunkirchen verabschiede- muss erkennen, dass man selber ‚gebrand- ten sich. Die Projektgruppe aus Heimbach- markt‘ ist für diese Mission, Licht zu bringen, Weis lud zum Vernetzungstreffen 2022 ein. zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu hei- Monika Bauer-Stutz Der Wunsch nach Frieden Gebetszeit in Betzdorf zur Konfliktsituation Ukraine „Meine Freunde und Landsleute leiden Ivano-Frankivsk/Ukraine und Ludwig Kuhn noch immer unter der russischen Aggression.“ die Gebetszeit in der Kirche St. Ignatius. Das sagte Anhelina Leshak in Betzdorf wäh- Anhelina Leshak berichtete über die rend der Gebetszeit zur Konfliktsituation Hintergründe der Besetzung der Ostukraine Ukraine. und der Krim, die Revolution der Würde von Der Arbeitskreis Mission, Entwicklung, 2014/15 auf dem Maidan-Platz in Kiew. Der Frieden hat seine diesjährige Friedenswoche anhaltende Konflikt zwinge Menschen, die vom 4. bis 8. Oktober mit der Renovabis-Fo- Heimat zu verlassen; die vielen zivilen Opfer toausstellung „Kein Frieden am Rand von Eu- und getöteten Soldaten in dem Konflikt bela- ropa“ gestaltet. Am 6. Oktober gestalteten steten unzählige Familien. Initiativen der Ei- Anhelina Leshak, Reverse-Freiwillige aus genverantwortung für die Zukunftsentwik- 9
Aus dem Bistum Anhelina Leshak bei der Friedenswoche in Betzdorf. klung des Landes und viele soziale Projekte Land entwickelt. Aber grundlegend bleibe zum Beispiel der Malteser zeigten, wie sich das der Wunsch nach Frieden. red Medikamente für Tansania Trotz Corona wurde ein gutes Ergebnis erzielt Trotz der Einschränkungen durch die Co- Das Sammelergebnis von Brillen für die rona-Pandemie wurde im Jahr 2021 durch dritte Welt erreichte zwar nicht die Zahl aus den Verkauf von Briefmarken ein sehr gutes dem Vorjahr, dennoch konnten fast 7.000 Ergebnis in Höhe von über 3.500 Euro für die Brillen dem Verein „Brillen weltweit“ in Ko- Aktion „Medikamente für Tansania“ erzielt. blenz übergeben werden. Die Brillen werden Die Lage in Afrika ist immer noch sehr ange- bedürftigen Menschen in vielen Ländern der spannt. Die Corona-Pandemie verschärft die Welt zur Verfügung gestellt. Lage noch mehr, zumal die Impfmöglichkei- Allen Spendern von Briefmarken und Bril- ten nicht den europäischen Durchführungen len sage ich auf diesem Wege herzlichen Dank. entsprechen. Beide Aktionen „Briefmarken für Tansa- Durch weitere Spenden wurde der oben nia“ und „Brillen weltweit“ werden auch im genannte Betrag auf weit über 8.000 Euro auf- Jahr 2022 fortgeführt. Bitte spenden Sie auch gestockt und insgesamt dem Bistum Moshi zur weiterhin, denn die Not ist noch sehr groß. Verfügung gestellt. Das überwiesene Geld Ansprechpartner für beide Aktionen ist: wird ausschließlich für den Kauf von Medika- Walter Schneider, Waldstraße 18, 55442 menten verwandt, die in den fünf bistumsei- Stromberg. Telefon (06724) 1711, E-Mail: genen Krankenhäusern dringend benötigt schneider-stromberg@t-online.de. werden. Walter Schneider 10
Aus dem Bistum Zwei Klassen liefen für El Alto Realschule Marienberg Boppard spendet 2750 Euro für Bolivien 2750 Euro haben die jetzigen Siebener an beeindruckende Engagement der Bopparder der Bischöflichen Realschule Marienberg in Schülerschaft. Boppard noch vor den Sommerferien als „Ich werde mit dem Geld das Projekt von Spende für ein Hilfsprojekt in Bolivien erlau- Ordensschwestern unterstützen, die für Kin- fen. Die Spendenübergabe erfolgte online mit der Hausaufgabenbetreuung und tägliche den beiden Klassen. Mahlzeiten bieten“, erklärt Lisowski. In Vide- 62 Schülerinnen und Schüler waren im Fa- os konnten sich die Schülerinnen und Schü- milien- und Bekanntenkreis im Juli auf Wer- ler bei der Spendenübergabe ein Bild von der betour für ihren Spendenlauf gegangen und Situation in Bolivien machen. „Viele Fami- hatten Unterstützer gesucht. „Mit großem Er- lien können ohne diese Essensrationen nur folg“, freuen sich die Schulleitung sowie die schwer überleben“, macht er deutlich. Dank Klassenleitungen Anja Dausner-Hammes, des Marienberger Einsatzes ist die Versorgung Mirko Herbel und Alexandra Becker. Sie vieler Kinder und Jugendlichen für eine lange seien überwältigt von der riesigen Anteilnah- Zeit gesichert. me an dieser Aktion in den Familien. Viele Der Marienberg unterstützt seit Jahren so- Unterstützer hätten die Läuferinnen und Läu- ziale Projekte in Bolivien. Zumeist ging das fer mit großzügigen Spenden bedacht. Geld an eine Schule in Sopachuy, zu der über Das Geld fließt an die Gemeinde von Pfar- den inzwischen verstorbenen Priester Lothar rer Konrad Lisowski, der als Trierer Bistum- Brucker Kontakt bestand. Die Verbindung zu spriester seit 2013 in El Alto eingesetzt ist. Bei Konrad Lisowski kommt noch aus dessen Ka- der Spendenübergabe bedankte er sich für das planszeit in Boppard. Konrad Lisowski (auf der Leinwand) freute sich über die Spende der Klassen 7a und 7b an der Bischöflichen Realschule Marienberg. Symbolisch überreichten die Klassensprecher (hinter Scheck von links nach rechts: Lucas Alt und Melissa Völker (7a) sowie Twan de Jonge und Luzia Schneider (7b) im Beisein von Konrektor Torsten Schambortski (2.v.r.) und Schulleiterin Kerstin Ollmann (rechts) einen Scheck. Auch die Klassenlehrerinnen Alexandra Becker (links), Anja Dausner-Hammes (2.v.l.) und Mirko Herbel (3.v.l.) waren bei der Video-Geldübergabe für das Hilfsprojekt der Ordensschwestern dabei. 11
Aus dem Bistum Der Partnerschaftswald Pfadfinderinnen Wiesbach unterstützen Aktion die „FUTURO“ für Bolivien Die Bolivienpartnerschaftswoche, die in diesem Jahr unter dem Motto „In Partner- schaft für das Gemeinsame Haus“ stand, war Anlass für eine besondere Aktion als Ergän- zung zu unserem Verkauf von Waren aus dem Fairen Handel. Mit der Aktion Futuro unter- stützt die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier verschiedene Aufforstungs- und Um- weltbildungsprojekte, um so einen Beitrag zum Umweltschutz und zum Schutz vor Bo- denerosion zu leisten. Zusammen mit den bo- livianischen Partnern werden Setzlinge ge- kauft und gepflanzt. Es entsteht in der Präla- und -patinnen erhielten diese als Gegenwert tur Corocoro der Partnerschaftswald, im Tief- und Dankeschön für ihre Spende. Im Rah- land werden Flächen aufgeforstet, die den men unserer Verkaufsaktion sowie nach dem Waldbränden des vergangenen Jahres zum Abendgebet der Kfd waren viele bereit, eine Opfer gefallen sind. Für den Kauf eines Setz- Patenschaft zu übernehmen. Ebenso nach lings und das Pflanzen und Pflegen eines Bau- dem Gottesdienst am Erntedankfest in Völk- mes wird mit 5 Euro gerechnet. lingen, der von jungen Leuten aus Bolivien Die Entscheidung, uns an der Aktion FU- mitgestaltet wurde. Der Erlös unserer Aktion: TURO zu beteiligen, wurde in die Tat umge- 550 Euro oder 110 neue Bäume für Bolivien. setzt. Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen Es wurden mehr als 100 kleine Baumschei- haben. ben mit dem Logo „Futuro – Zukunft“ und ei- Pfadfinderinnenschaft St. Georg nem Baumsymbol versehen. Die Baumpaten – Stamm Wiesbach Schöpfung und Klimagerechtigkeit Kolpingsfamilie Urmitz wanderte im Rahmen der Bolivienpartnerschaftswoche Nach einer kurzen Einführung und einem Tagesgebet starteten wir mit einer kleinen Gruppe bei schönem spätsommerlichem Wetter zu unserer Wanderung rund um unse- ren Heimatort. Schnell erreichten wir unsere erste Station, wo die Ausbeutung der Erde durch hohe Bimsberge deutlich wurde. Bei der nachfolgenden Meditation inmitten von Feldern ging es um die intensive Bewirtschaf- 12
Aus dem Bistum tung des Bodens. Am Rhein angekommen zu den einzelnen Stationen, über die wir uns machten wir uns Gedanken über die unglei- austauschen konnten. Mit einem Vater unser che Verteilung und Verschwendung von endete unsere Wanderung für die Schöpfung Wasser, aber auch über die Bedrohung durch und Klimagerechtigkeit. das Wasser. Wir erhielten einige Anregungen Martina Linden und Gisela Weber Bolivienpartnerschaft setzt auf junge Menschen und Klimaschutz Vereinbarung zwischen Bistümern Hildesheim, Trier und Kirche Boliviens bis 2030 Junge Menschen, mehr Beteiligung von digitalen Zukunftskonferenz im Juli. „Wir Frauen und der Einsatz für Umwelt und Kli- verpflichten uns darin, den gemeinsamen ma: Das sind drei der Schwerpunkte, die künf- Weg in Treue und auch mit Mut weiterzuge- tig die Bolivienpartnerschaft zwischen den hen“, betonte Ackermann. Besonders begrüß- Bistümern Trier, Hildesheim und der katholi- te er den emeritierten Erzbischof von La Paz, schen Kirche Boliviens setzen möchte. Doku- Edmundo Abastoflor, als langjährigen Freund mentiert sind diese und weitere Perspektiven in der Bolivienpartnerschaft und als Vertreter in der weiterentwickelten „Partnerschaftsver- der bolivianischen Kirche. Abastoflor sagte einbarung 2021“, die Bischof Dr. Stephan am Rande seines Deutschland-Besuchs, es sei Ackermann und weitere Partner am 3. Okt- eine Partnerschaft auf Augenhöhe, geprägt ober während eines Gottesdienstes im Dom durch gegenseitige Besuche, Austausch von feierlich unterzeichnet haben. Damit endete jungen Freiwilligen, sozialen Projekten und zugleich die Bolivienpartnerschaftswoche, in vieles mehr. Die Kirche und die Menschen in der Online-Gesprächsrunden, Klimapilger- Bolivien hätten finanziell und organisatorisch wege und ein Gesangsworkshop dazu eingela- durch vielseitige Projekte von der Partner- den hatten, sich mit dem Partnerland Boli- schaft profitiert, und die Bolivianer brächten vien, mit Initiativen, Projekten und gemein- einen großen Reichtum an Glaubensleben, samen Zielen zu beschäftigen. an einer ganz selbstverständlich im Alltag ge- Den gemeinsamen Weg mutig lebten Freude an Gott mit, von der auch deutsche Gemeinden lernen könnten. weitergehen und voneinander lernen Beteiligung von Gruppen und In der feierlichen Vesper im Dom bei der Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinba- Initiativen aus dem Bistum rung sagte Ackermann, zwar hätten die Part- Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle nerkirchen im vergangenen Jahr das Jubiläum Weltkirche im Bistum Trier, sein Pendant aus zum 60. Geburtstag der Partnerschaft nicht so Hildesheim, Dr. Dietmar Müßig, und Cecilia würdigen können wie geplant. Doch sie hät- Dörfelt, Leiterin der Partnerschaftskommis- ten die Zeit genutzt und sich mit der vor zehn sion in La Paz, stellten abschließend die wich- Jahren gemeinsam verfassten Partnerschafts- tigsten strategischen Ziele der Partnerschafts- vereinbarung auseinandergesetzt und diese vereinbarung vor. Neu sei auch die Einladung fortgeschrieben – zuletzt bei einer dreitägigen an engagierte Gruppen und Einrichtungen, 13
Aus dem Bistum sich die Vereinbarung zu eigen zu machen pen im Bistum sind wichtig. Denn sie machen und eigene Vorhaben mit einzubringen: die Partnerschaft vor Ort lebendig. Die Ideen Bolivien-Gruppen aus dem Bistum Trier und Vorhaben werden von der Diözesanstelle sind eingeladen, die Partnerschaftsvereinba- Weltkirche gesammelt und veröffentlicht. rung zu lesen und darüber zu beraten. An- Die Partnerschaftsvereinbarung ist öf- schließend haben sie die Möglichkeit, die fentlich einsehbar. Den Text finden Sie auf Vereinbarung mit ihrer Unterschrift zu be- der Homepage der Bolivienpartnerschaft. kräftigen. Auf Wunsch senden wir ihn Ihnen auch Die Initiativen und Vorhaben der Grup- per Post zu. 14
INITIATIVEN UND VORHABEN Misereor-Fastenaktion 2022. Es geht! Gerecht. • 25. Januar: Online-Informationsveran- staltung mit Gesprächsmöglichkeit zur Mise- reor-Aktion im Bistum Trier mit Misereor Referent Andreas Paul, 19.30 Uhr bis späte- stens 21 Uhr. Anmeldung über Homepage der Diözesanstelle Weltkirche unter: „Veran- zu einzelnen Themen und Aspekten der Fa- staltungen“ stenaktion mit spannenden Gesprächspart- • 31. Januar und 8. Februar 2022: On- nern und -Partnerinnen. line-Workshops zur Fastenaktion 2021 von • 6. März: Eröffnung der Misereor-Fasten- 18 bis etwa 19:30 Uhr. Melden Sie sich un- aktion im Erzbistum Freiburg ter fastenaktion@misereor.de mit Ihrem Na- • 3. April: 5. FASTENSONNTAG – men, Wunschtermin und dem Betreff „An- MISEREOR-SONNTAG meldung Online-Workshop FA 2022“ an. Nutzen Sie den Gemeindegottesdienst aus Sie erhalten vorab eine Anleitung und die den Liturgischen Bausteinen und werben Sie Zugangsdaten. für die Kollekte: Sie setzen damit ein großes • An den ersten fünf Donnerstagen in Zeichen der Solidarität mit den Partnern von der Fastenzeit: 19 Uhr, Online-Stammtische Misereor. Der missio-Truck unterwegs im Bistum Trier Zwischen dem 25. und 29. April 2022 ist Eingliederung in die Gesellschaft. Dabei steht der missio-Truck im Rahmen der Aktion die Lebensleistung von Flüchtlingen, auch in „Schutzengel“ mit dem Thema „Menschen widrigen Lebensumständen Würde zu bewah- auf der Flucht“ im Bistum Trier unterwegs. ren, zu lernen und die eigene Entwicklung in Der missio-Truck ist eine in einen Lkw einge- die Hand zu nehmen, im Mittelpunkt. Der baute mobile Ausstellung. Die Inhalte wer- missio-Truck kommt mit einem sorgfältig aus- den durch verschiedene multimediale Ele- gearbeiteten Hygienekonzept. Weiterhin ist mente wie Computerspielstationen, Hörspiel, ein digitaler Truck-Rundgang möglich. interaktive Bildschirme, Bilder und weitere Weitere Informationen und Material zu Ausstellungsobjekte vermittelt. missio-Truck: www.missio-truck.de In der Ausstellung werden beispielhaft Herzliche Einladung! Handlungsmöglichkeiten kirchlicher Partner Hinweis für Interessierte in den betroffenen Regionen dargestellt: So- Interessierte Gruppen, Gemeinden, Schu- forthilfe, Empowerment, Traumaarbeit und len, die selbst Veranstaltungen mit dem mis- sio-Truck durchführen wollen, können sich melden unter: Tomasz Welke, missio-Diözes- anreferent, Telefon (0651) 7105-598, E-Mail: tomasz.welke@bistum-trier.de 15
Initiativen und Vorhaben Vorhaben und Aktionen der Bolivienpartnerschaft 2022 Weltkirche-Tag zu den nen wird dort lebendig gehalten. Heilig-Rock-Tagen 2022 Das Orchester der Musikschule ist auf dem Gebiet heute eine anerkannte Größe – nicht „Mache dich auf“ ist das Motto des Bi- nur in Bolivien. Bei mehreren internationa- stumsfestes 2022. Es ermutigt uns, neue Wege len Reisen konnten die jungen Musikerinnen zu finden und über unseren Tellerrand hin- und Musiker ihr Können unter Beweis stellen auszublicken. und ihre Traditionen Hörerinnen und Hö- Auch in der Bolivienpartnerschaft wollen rern in Europa zugänglich machen. wir neue Wege und Formate finden. Am Ende Im Sommer ist das Ensamble Moxos in der Partnerschaftswoche 2021 wurde die neue Deutschland unterwegs, vom 15. – 25. Juli Partnerschaftsvereinbarung „Wege der Hoff- wird das Orchester verschiedene Konzerte im nung gestalten“ 2021 – 2030 unterzeichnet. Die Bistum Trier geben. Ziele und Vorhaben der Vereinbarung werden Ansprechpartnerin bei Fragen zur Tour- uns in den kommenden Jahren beschäftigen. nee oder Interesse, das Orchester einzuladen, Am Weltkirche-Tag der Heilig-Rock-Ta- ist Katharina Nilles: E-Mail: katharina. ge beschäftigen wir uns mit den Zielsetzungen nilles@bgv-trier.de / Telefon (0651) 7105- der Partnerschaftsvereinbarung und mit Mög- 395. lichkeiten, sie konkret umzusetzen. Begegnungsreise aus Bolivien Ein besonderer Schwerpunkt des Tages liegt außerdem auf der Eröffnung der Adveni- Für lange Zeit waren Treffen mit Freunden at-Aktion 2022. Die bundesweite Eröffnung und Bekannten aus Bolivien nicht oder nur in wird im Bistum Trier stattfinden und sich mit digitaler Form möglich. Zur Bolivien-Partner- dem Schwerpunktthema Gesundheitspastoral schaftswoche wollen wir uns nun wieder per- beschäftigen. sönlich begegnen und freuen uns auf die Be- Herzliche Einladung zum Weltkirche-Tag gegnungsreise aus Bolivien vom 20. Septem- voraussichtlich am Samstag, 7. Mai 2022! ber bis zum 8. Oktober. Ensamble Moxos Die Gestaltung des Programms erfolgt in Absprache mit dem Bistum Hildesheim. Die Musikschule in San Ignacio de Moxos Ein wichtiger Teil der Begegnungsreise sind besteht seit den 90er-Jahren. Die barocke die Begegnungstage in Pfarreien. Möchten Sie Musiktradition der früheren Jesuitenreduktio- bolivianische Teilnehmende in der Pfarrei be- Das Ensamble Moxos 16
AUS DER WELTKIRCHE „Kolping es sagrado para mi!“ Bolivien begeistert engagiert für Heiligsprechung von Adolf Kolping Das Kolpingwerk Bolivien hat für die Hei- ligsprechung Adolph Kolpings in einer lan- desweiten Aktion über 32.000 Unterschriften gesammelt, Kinder zeigen ihre Verbunden- heit in eindrucksvollen Bildern. „Kolping es sagrado para mi!“ Mit 32.583 Unterschriften hat Kolping in Bolivien ein Zeichen gesetzt und sich an der weltweiten Petition zur Heiligsprechung Adolph Kol- pings beteiligt. Der Nationalverband in Boli- werks Bolivien“, sagt Martina Wagner, Bil- vien, der aktuell 5.300 Mitglieder in 135 Kol- dungsreferentin im Kolpingwerk Trier. „Der pingsfamilien zählt, hat in allen Regionen Enthusiasmus unserer bolivianischen Partne- des Landes und in zahlreichen Kolping-Ein- rinnen und Partner begeistert mich.“ 2022 richtungen, wie Schulen und Hospitälern, kann der Diözesanverband Trier auf 40 Jahre Unterschriften für die Petition gesammelt. Partnerschaft mit Kolping Bolivien zurük- Ein neunminütiges Video zeigt außerdem, kblicken. Unterstützte Sozialprojekte in den mit wieviel Fantasie rund tausend Kinder Bereichen Ausbildung, Gesundheit und und Jugendliche, die aufgrund ihres Alters Mikrofinanz, persönliche Kontakte und nicht unterschreiben durften, bei einem Mal- Freundschaften – all das geht letztlich auf das wettbewerb ihrer Begeisterung für den Ver- Wirken des Seligen Adolph Kolping und das bandsgründer Ausdruck verliehen haben. daraus entstandene Werk zurück. „Das ist eine großartige Aktion des Kolping- Kolping Diözesanverband Wenigstens ein Weckruf? Die Ergebnisse der Klima-Konferenz von Glasgow Es ist ein Blitzlicht, das die Klimakonfe- stiegs“ aus der Kohlenutzung zu beschleuni- renz von Glasgow in einer Szene am Schlus- gen, wurde der abgeschwächte Aufruf, die stag symbolisiert: Der britische Konferenz- Staaten sollten die Nutzung von Kohlekraft- Präsident Sharma entschuldigte sich bei den werken ohne CO2-Abscheidung „schritt- Delegierten persönlich, dass ein zentrales Er- weise verringern“ in die Abschlusserklärung gebnis, nämlich die Verabredung zum Aus- aufgenommen. stieg aus der weltweiten Kohlenutzung, in der Das grundlegende Ziel, die Erderwärmung Schlussrunde aufgeweicht wurde: Statt des auf 1,5 Grad zu begrenzen, wie es in der Pari- Appells der UN-Konferenz an alle Staaten, ser Klimakonferenz von 2015 festgehalten „ihre Bemühungen in Richtung eines Aus- war, wurde bestätigt, und die Staaten wurden 17
Aus der Weltkirche aufgefordert, ihre Klimaschutzziele so zu ver- arden US $, die die reichen Länder, die histo- schärfen, dass sie den je notwendigen Beitrag risch die Hauptverursacher der CO²-Emissio- dazu auch leisten. Damit wird der Druck zu nen sind, zur Finanzierung der Dekarbonisie- höheren Anstrengungen durch die Konfe- rung der Wirtschaft und für die Anpassung renz erhöht, denn die derzeit von den Staa- an die Folgen des Klimawandels nicht er- ten eingebrachten nationalen Klimaziele bracht wurden. Gerade die Länder des Sü- würden die Erderwärmung nur auf 2,7 Grad dens, die historisch am wenigsten zu den CO² begrenzen. Emissionen beitrugen, werden am stärksten Unter der gerade von den Kirchen hervor- von den Folgen des Klimawandels betroffen. gehobenen Perspektive der Klimagerechtig- Es flossen 2020 wohl nur etwa 80 Milliarden keit, um deren Stärkung sich das Ökumeni- in die Klimafinanzierung, und davon wurden sche Netzwerk für Klimagerechtigkeit vielfäl- nicht so wie angezielt 50 Prozent in die Kli- tig bemüht, ist die intensive Debatte um die maanpassung in Ländern des Südens inve- sogenannte „Klimafinanzierung“ von Bedeu- stiert, sondern nur etwa 25 Prozent. tung. Die Entwicklungsländer wiesen bei der Eine wichtige Forderung der Entwik- Konferenz entschieden darauf hin, dass die klungsländer war es, einen Fonds zu schaffen, zugesagten jährlichen Mittel von 100 Milli- der für unabwendbaren Folgen der Erderwär- mung aufkommt, für Schäden und Verluste, die durch den Klimawandel verursacht wer- den und die die Länder nicht selbst aufbrin- gen können – anders als in Deutschland ange- sichts der Flutkatastrophe an der Ahr mit Schäden von 23 Milliarden Euro. In Glasgow wurde wenigstens ein erster Schritt erreicht, nämlich die Finanzierung der Planung von Wiederaufbaumaßnahmen (nicht aber der Wiederaufbau selbst) durch freiwillige Beiträ- ge. Deutschland hat hierzu bereits Finanzzusa- gen gemacht. Die Richtungen der Entscheidungen von Glasgow und ebenso die deutlichen Defizite sollten als Weckruf verstanden werden, das eigene Handeln kritisch zu prüfen und hierbei die Notwendigkeiten für den 1,5 Grad Pfad und die Mitverantwortung für die Stärkung der internationalen Partner bei der Umstel- lung und bei den großen Aufgaben der An- passung. In der Bolivienpartnerschaft wurde gerade in der neuen Partnerschaftsvereinbarung die Raubbau gibt es auch im bolivianischen Perspektive bestätigt: „in Partnerschaft für Regenwald. das gemeinsame Haus“. Schöpfungsverant- 18
Aus der Weltkirche Boliviens Hauptstadt La Paz hat Probleme mit der Wasserversorgung. wortung und soziale Gerechtigkeit wollen die ats, mit dem die Pastoralreisen in die Ge- Partner, die bolivianische Kirche, das Bistum meinden an den Amazonasflüssen erfolgen, Hildesheim und das Bistum Trier im Sinne soll umgerüstet werden, einen Elektromotor der Klimagerechtigkeit vertiefen. Im Licht erhalten und mit einer Fotovoltaik-Anlage der UN-Konferenz von Glasgow sollte nun ausgestattet werden. Das ist ein Zeichen für genauer miteinander beraten werden, wie die die Umstellung auf erneuerbare Energien und Partnerschaft ihre Beiträge verstärken kann. ein sichtbares Beispiel, das ebenso in anderen Die Planung im Vikariat Pando, die Bischof Diözesen Schule machen kann und das auch Eugenio Coter gerade übermittelt hat, kann vor Ort privaten Bootsbesitzern zeigt: Es ein Zeichen dafür sein: Das Boot des Vikari- geht! Ludwig Kuhn Wahl fiel auf Bischof Aurelio Pesoa Bolivianische Partnerkirche hat neuen Vorsitzenden In ihrer Vollversammlung vom 9. bis 14. livianischen Bischofskonferenz inne. November 2021 haben die bolivianischen Bi- In seinem Glückwunsch drückte der Trierer schöfe Bischof Aurelio Pesoa OFM zum neuen Bischof Stephan Ackermann seine Freude Vorsitzenden gewählt. Pesoa ist seit Frühjahr über die Wahl aus. Er versicherte Bischof Pesoa dieses Jahres Bischof im Vikariat Beni, im angesichts der vielfältigen Herausforderungen Amazonasgebiet des Landes, und hatte seit Boliviens durch soziale Ungerechtigkeit, die 2015 die Aufgabe des Generalsekretärs der Bo- Corona-Pandemie und die politischen Kon- 19
Aus der Weltkirche flikte die weitere Unterstützung der Trierer Kirche. Im Blick auf die erst im vergangenen Monat unterzeichnete neue Partnerschaftsver- einbarung hob Bischof Ackermann hervor, dass „das Bewusstsein für die gemeinsamen Aufgaben im Engagement für die Schöpfung und für soziale Gerechtigkeit im ‚gemeinsamen Haus‘ gewachsen ist“. Es sei eine große Chance der Partnerschaft zwischen dem Bistum Trier und Bolivien, miteinander neu lernen zu kön- nen, in den unterschiedlichen Realitäten eine diakonische und missionarische Kirche zu sein. Bischof Aurelio Pesoa OFM. Foto: Comisión Pesoa folgt als Vorsitzender der Boliviani- de Comunicación CEB – Jesús Viscarra. schen Bischofskonferenz auf Bischof Ricardo Centellas, der nach zwei Amtszeiten nicht wie- ernannt wurde. 2017 hat er mit der Boliviani- der gewählt werden konnte und zum Stellver- schen Bischofskonferenz an den Beratungen treter gewählt wurde. Zum neuen Generalse- mit den Partnerdiözesen Hildesheim und Trier kretär wurde der Bischof von El Alto, Giovani in Deutschland teilgenommen. Als Vorsitzen- Arana, bestimmt. der der Bischofskonferenz leitet er zugleich die Bischof Aurelio Pesoa stammt aus Concep- Partnerschaftskommission der Bolivianischen ción, dem Gebiet der früheren Jesuitenreduk- Bischofskonferenz, die für die Gestaltung der tionen. Er gehört dem Franziskanerorden an, Partnerschaft mit den beiden deutschen Diöze- war dort unter anderem in der Ausbildung tä- sen Hildesheim und Trier verantwortlich ist. tig, bevor er 2014 zum Weihbischof von La Paz Red/BiP 20
TERMINE 29. Dezember 2021: Diözesaner 25. bis 29. April 2022: missio-Truck Eröffnungsgottesdienst der Sternsin- im Bistum Trier geraktion 2022 mit Weihbischof Jörg Michael Peters in Basilika St. Kastor in 17. September 2022: Vernetzungs- Koblenz treffen „Lokale Kirchenentwicklung Unter dem Motto „Gesund werden – ge- im Bistum Trier“ sund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ steht Die Gruppe rund um Lokale Kirchenent- die Gesundheitsversorgung von Kindern in wicklung in Heimbach-Weis-Gladbach lädt Afrika im Fokus der Sternsingeraktion 2022. alle Interessierte an dem Tag ein! Weitere In- Im Bistum Trier eröffnet wird die Sternsinger- formationen findet Sie unter anderem auf aktion 2022 mit einem Gottesdienst in Ko- dem Homepage der Diözesanstelle Weltkir- blenz St. Kastor, der Hauskirche des „Bunds che. der St. Sebastianus Schützenjugend“ (BdSJ). Anmeldung erfolgt postalisch bis zum 22. De- Weltkirche-Tag während der Heilig- zember 2021: Bund der Deutschen Katholi- schen Jugend (BDKJ) Diözese Trier, Weber- Rock-Tage 2022 bach 70, 54290 Trier. Der 7. Mai, 1. Samstag der Heilig-Rock- Aktuelle Informationen: bdkj-trier.de Tage, wird im Zeichen der Bolivienpartner- schaft und der Adveniat-Aktion stehen. 25. Januar 2022 um 19.30 Uhr: Aktuelle Informationen erhalten Sie auf den Seiten der Partnerschaft oder bei Katha- Misereor-Online-Workshop rina Nilles, E-Mail katharina.nilles@bgv- für die Multiplikatoren mit Misereor Refe- trier.de, Telefon (0651) 7107-395). rent Andreas Paul 21
ZUR PERSON Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte mich an dieser Stelle kurz vor- stellen. Mein Name ist Bettina Bohr de Mon- ti, ich bin 35 Jahre alt und bin seit Mitte Okt- ober im Sekretariat der Weltkirche als Nach- folgerin von Frau Sandra Link tätig. Geboren bin ich in Trier und im Kreis Trier-Saarburg aufgewachsen. Nach Schule und Ausbildung rief mich die Ferne, da ich mich schon von klein auf für andere Kulturen und Sprachen interessierte. Ich reiste viel und vor allem nach Südamerika. Auch beruflich verschlug es mich in die internationale Fi- nanzbranche. Inzwischen lebe ich mit mei- nem Mann und meinen zwei kleinen Töch- tern wieder in Trier. Mit Südamerika bin ich tief im Herzen verbunden, da mein Mann aus Argentinien tatkräftig mit meinen Kenntnissen und Fähig- stammt und ich selbst dort auch sehr viele keiten bei ihren vielfältigen Aufgaben im schöne Momente erleben durfte. Bistum Trier unterstützen zu dürfen und auf Ich freue mich darauf, in Zukunft meine viele nette Begegnungen mit den Menschen, Kolleginnen und Kollegen bei der Weltkirche die damit in Verbindung stehen. 22
Zur Person Abschied von Schwester Emma Serrano CSsJ Die Trierer Josefsschwester Emma Serrano ist am 7. Oktober nach einer schweren Er- krankung in Cochabamba/Bolivien verstor- ben. Sie wurde 78 Jahre alt. Schwester Emma sei eine Impulsgeberin für die Partnerschaft der Bolivianischen Kir- che mit den Diözesen Hildesheim und Trier gewesen, würdigte die Erzdiözese Santa Cruz Schwester Emma. Seit 2009 wirkte sie in der Kommunität der Josefsschwestern in der Pfar- rei San Luis. Die Unterstützung der Katechese und die Betreuung der Schulkinder in den verschiedenen Gemeinden, die zur Pfarrei ge- hörten, waren ihr ein besonderes Anliegen. In der Partnerschaftskommission der Erzdiö- zese Santa Cruz war sie Herz und Motor für die Initiativen zur Partnerschaftswoche, für am 11. Februar 1973 ihre Profess in der Ge- die gemeinsamen Kampagnen und die Begeg- meinschaft der Josefschwestern ab. Sie wirkte nungen mit den Teilnehmern von Begeg- an verschiedenen Orten in der Erzdiözese Su- nungs- und Lernreisen in der Erzdiözese. cre, u.a. als Krankenschwester im Haus Poko- Im Bistum Trier hat Schwester Emma vie- nas der Josefsschwestern. Nach ihrem Dienst le Menschen, gerade junge Leute für die Boli- in Deutschland kehrte sie 2009 zurück nach vienpartnerschaft begeistert und motiviert. Bolivien und baute die Arbeit der Trierer Jo- Das Bild, dass sie in Trier zu Fuß von der da- sefsschwestern in San Luis in der Erzdiözese maligen Kommunität bei St. Matthias aus Santa Cruz mit den Mitschwestern auf. unterwegs ist, mit Rucksack oder Tasche über In der Förderung der Kinder und Jugend- der Schulter, den Menschen zugewandt, ist lichen, im Einsatz für die Menschen am Ort bei vielen in Erinnerung. Von 1998 bis 2008 und in ihrer Freude am Miteinander der Part- hat Schwester Emma als Botschafterin der nerschaft bleibt sie Impulsgeberin. In der Zu- Partnerschaft in Trier gewirkt. versicht auf das Reich Gottes, das Gott allen Schwester Emma Serrano wurde am 26. Menschen anbietet, ist sie vorangegangen. Dezember 1943 in Potosí geboren. Sie legte Ludwig Kuhn 23
LESENSWERT Afrika – Geschichte eines bunten Kontinents Neu erzählt mit afrikanischen Stimmen Afrika – mit 54 Staaten, über 1000 Spra- chen und der jüngsten Bevölkerung der Welt – ist bunt und vielfältig, uralt und modern. In Europas Erzählung vom „schwarzen Konti- nent“ klingt diese Vielfalt selten an. Mit er- staunlicher Hartnäckigkeit hält sie fest an der Mär von Afrikas Geschichtslosigkeit und po- litischer Bedeutungslosigkeit, die aktuellen Medienbilder bleiben verkürzt auf politische Schreckensszenarien und exotische Folklore. Lutz van Dijks spannende Geschichte Afri- kas – die er vor allem für junge Leserinnen und Leser geschrieben hat – will es anders und be- leuchtet unzählige Facetten des Kontinents. Sie beginnt bei der Entstehung des Erdteils und den ersten Menschen, die von hier aus in alle Welt wanderten. Sie erzählt von den frühen Hochkulturen im islamischen Norden und den christlichen und traditionell-afrikanisch ge- prägten Kulturen im Süden, vom Leben in der Steppe und in den modernen Großstädten. Der Autor berichtet von den Jahrhunderten europäischer Kolonialisierung und der Befrei- ung und macht schließlich hochaktuelle The- men wie Aids und Ebola, die neue Rolle Chi- Afrika – Geschichte nas, den „arabischen Frühling“, Boko Haram, eines bunten Kontinents Flucht und Vertreibung verständlicher. Neu erzählt mit afrikanischen Stimmen Die größte Stärke dieses Werks liegt darin, 2. Auflage, Peter-Hammer-Verlag, dass Afrikanerinnen und Afrikaner immer Wuppertal wieder selbst zu Wort kommen: Sie erzählen gebunden, durchgehend vierfarbig, mit von ihrem Leben und ihren Hoffnungen und zahlreichen Karten und Abbildungen machen das Bild von Afrika endlich mensch- 320 Seiten, ISBN 978-3-7795-0527-3. lich und lebendig: das nachhaltigste Mittel ge- Ab 12 Jahre gen das Klischee vom schwarzen Kontinent! Preis: 22 Euro 24
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