WOHNUNGSMARKTSTUDIE FÜR DEN KREIS KLEVE - Zentrale Ergebnisse Kleve, 21.03.2019 Dr. Torsten Bölting Marcel Peiß, M.Sc.
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WOHNUNGSMARKTSTUDIE FÜR DEN KREIS KLEVE Zentrale Ergebnisse Kleve, 21.03.2019 Dr. Torsten Bölting Marcel Peiß, M.Sc.
ZIELSETZUNG Bedarfe und Herausforderungen auf dem regionalen Wohnungsmarkt • Erweiterung der KKB um den Zweig Wohnungswirtschaft • Zentrales Ziel der Gesellschaft: „kreisweite Beteiligung an einer unabhängigen, sicheren und sozial verantwortbaren Wohnversorgung von breiten Schichten der Bevölkerung“ • Erarbeitung einer Wohnungsmarktstudie, die die aktuellen Bedarfe und Herausforderungen auf dem regionalen Wohnungsmarkt für alle Kommunen des Kreises aufzeigt • Analyse nachfrageseitiger und angebotsseitiger Faktoren zur Ermittlung der jeweiligen Bedarfe • Zusätzlich Erarbeitung einer Wohnungsbedarfsprognose mit dem Zieljahr 2030 • Basisjahr 2016 (Datenverfügbarkeit), aber Berücksichtigung aktueller Entwicklungen Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 2
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Insgesamt positive Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve Bevölkerungsentwicklung 2012-2016 Bevölkerungsprognose 2016-2030 Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, Zweckverband KRZN, eigene Darstellung • Bevölkerung wächst Hinweis auf steigenden Wohnungsbedarf Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 4
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Deutliche Zunahme älterer Einwohner bis 2030 Prognose der Altersstruktur 2016-2030 (Zuwachs in Prozent) Bevölkerung insgesamt 2,7% unter 18-Jährige -0,2% 65 bis unter 75 Jährige 53,7% über 75-Jährige 23,5% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Kreis Kleve Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, eigene Darstellung • Zahl der 65 bis unter 75-Jährigen steigt innerhalb von 14 Jahren um 53,7 % • Hinweis auf Bedarf nach seniorengerechten (und preisgünstigen!) Wohnraum Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 5
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Anteil Bedarfsgemeinschaften nach SGB II steigt in fast allen Kommunen Veränderung des Anteils der Bedarfsgemeinschaften SGB II an allen Haushalten 2013-2017 • Steigender Anteil als Hinweis auf höheren Bedarf an preisgünstigen Wohnungen Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: Bundesagentur für Arbeit; GfK, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 6
WOHNUNGSBESTAND IM KREIS Mehrfamilienhäuser gewinnen an Bedeutung Durchschnittliche Bauintensität in den Kommunen Baufertigstellungen im Kreis Kleve 1.200 982 1.000 891 789 800 Anzahl Fertigstellungen 693 644 597 588 551 554 573 600 502 512 463 484 400 400 453 407 397 375 200 311 254 253 159 135 107 129 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fertigstellungen Wohnungen in MFH Fertigstellungen Wohnungen in EFH/ZFH • Anteil der Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern reicht von 17,4% (Uedem) bis zu 41,0% (Kleve) Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 7
MIETWOHNUNGEN Insgesamt hohe Nachfragekennwerte in allen Kommunen Nachfragekennwerte Mietwohnungen 2017-2018 • Hohe Kennwerte in allen Kommunen, besonders in Goch, Kevelaer und Geldern angespannter Markt • Die kreisweit meisten Angebote gab es in Kleve (rd. 1.150), Geldern (rd. 400) und Straelen (rd. 250) • Weniger als 100 Angebote in Bedburg-Hau, Kranenburg, Rheurdt, Uedem, Wachtendonk und Weeze Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: ImmobilienScout24, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 8
MIETWOHNUNGEN Hohes Interesse bei kleinen und/oder preisgünstigen Wohnungen Gegenüberstellung von Mietpreisklassen, Wohnungsgrößenklassen und Nachfragekennwerten im Kreis Kleve €/ m² bis 50 m² bis 70 m² bis 90 m² bis 110 m² ab 110 m² bis
EIGENTUMSWOHNUNGEN Kleiner Markt für Eigentumswohnungen im Kreis Kleve Nachfragekennwerte Eigentumswohnungen 2017-2018 • Höchste Kennwerte Kevelaer, Kerken und Rheurdt • Höchste Angebotszahlen in Kleve (rd. 250), Goch (rd. 150) und Emmerich am Rhein (rd. 140) • In ländlichen Kommunen nur sehr geringe Angebotszahlen • Bedburg-Hau ebenfalls mit erhöhten Nachfragekennwerten, aber weniger als zehn Angeboten • Durchschn. Angebotspreise über 2.000 €/m² in Kalkar, Straelen und Issum (Einzelobjekte bis zu 5.000 €/m²) • Durchschnittlicher Angebotspreis im Kreis liegt bei 1.695 €/m² Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: ImmobilienScout24, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 10
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER WOHNUNGSBESTAND Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 11
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER GESCHOSSWOHNUNGSBAU Insgesamt geringe Anzahl an Bewilligungen Bewilligungen geförderter Geschosswohnungsbau 2008-2017 Ø jährliche Bewilligungen Ø jährliche Baufertigstellungen Kommune 2008-2017 2008-2017 Bedburg-Hau 3,9 1,8 • Rheurdt und Wachtendonk Emmerich am Rhein 9,2 2,2 ohne Bewilligungen Geldern 15 5,5 • Insgesamt überwiegend Goch 25,6 14,8 geringe Anzahl an jährlichen Issum 0,6 0,6 Bewilligungen Kalkar 0,8 0 Kerken 0,5 0 Kevelaer 3,9 10,4 Kleve 88,2 57,5 Kranenburg 8,4 5,1 Rees 9,1 6 Rheurdt 0 0 Straelen 0,8 2,8 Uedem 5,3 0,6 Wachtendonk 0 0 Weeze 1 0 Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: NRW.Bank, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 12
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER GESCHOSSWOHNUNGSBAU Insgesamt geringe Anzahl an Bewilligungen und Baufertigstellungen Bewilligungen und Baufertigstellungen geförderter Geschosswohnungsbau 2008-2017 Ø jährliche Bewilligungen Ø jährliche Baufertigstellungen Kommune 2008-2017 2008-2017 Bedburg-Hau 3,9 1,8 • Rheurdt und Wachtendonk Emmerich am Rhein 9,2 2,2 ohne Bewilligungen und Geldern 15 5,5 Fertigstellungen Goch 25,6 14,8 • Ebenfalls keine Issum 0,6 0,6 Fertigstellungen in Kalkar, Kalkar 0,8 0 Kerken und Weeze Kerken 0,5 0 • Insgesamt überwiegend Kevelaer 3,9 10,4 geringe Anzahl an jährlichen Kleve 88,2 57,5 Baufertigstellungen Kranenburg 8,4 5,1 Rees 9,1 6 Rheurdt 0 0 Straelen 0,8 2,8 Uedem 5,3 0,6 Wachtendonk 0 0 Weeze 1 0 Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: NRW.Bank, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 13
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER GESCHOSSWOHNUNGSBAU Rückgang um 34,7 Prozent bis 2030 ohne neue Förderungen Bestand und Prognose des öffentlich geförderten Mietwohnungsbestands (2017/2030) gef. MW 2017 je gef. MW 2030 je Entwicklung 2017- Kommune 2017 2030 100 Einwohner 100 Einwohner 2030 2017 2030 Bedburg-Hau 66 50 -20,4% 0,51 0,38 Emmerich am Rhein 444 350 -20,3% 1,44 1,07 Geldern 672 350 -47,9% 1,99 1,06 Goch 805 460 -42,9% 2,39 1,35 Issum 43 20 -53,5% 0,36 0,17 Kalkar 179 100 -44,1% 1,29 0,75 Kerken 47 20 -57,4% 0,38 0,17 Kevelaer 489 240 -50,9% 1,74 0,84 Kleve 1.591 1.270 -20,4% 3,10 2,50 Kranenburg 85 70 -17,6% 0,80 0,58 Rees 242 170 -29,8% 1,14 0,86 Rheurdt 6 10 +66,7% 0,09 0,13 Straelen 219 130 -40,6% 1,37 0,74 Uedem 34 10 -70,6% 0,42 0,13 Wachtendonk 57 20 -64,9% 0,70 0,24 Weeze 62 20 -67,7% 0,54 0,15 Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: NRW.Bank, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 14
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER GESCHOSSWOHNUNGSBAU Bedarf an geförderten Wohneinheiten wird steigen Trends: • 50% der Bevölkerung und 80% der Seniorenhaushalte erfüllen (schon heute!) Voraussetzungen für Wohnberechtigungsschein* • Steigende Zahl der Wohngeldempfänger im Kreis Kleve • Anstieg SGB II-Empfänger (2013-2017) • Zunahme der älteren Bevölkerung bis 2030 und zunehmende Altersarmut Bedarf an öffentlich gefördertem Wohnraum für verschiedene Zielgruppen steigt * Quelle: NRW.Bank Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 15
ÖFFENTLICH GEFÖRDERTER GESCHOSSWOHNUNGSBAU Geförderter Wohnungsbau sichert Versorgung vieler Zielgruppen • Öffentlich geförderter Wohnungsbau kann sowohl direkt, als auch indirekt zur Versorgung von Leistungsempfängern beitragen o Direkt: Angemessene Kosten der Unterkunft liegen insbesondere bei der großen Nachfragegruppe der Ein- und Zweipersonenhaushalte überwiegend oberhalb der Bewilligungsmiete von 5,55 €/m²(ab 2019: 5,70 €/m²) o Indirekt: Durch neuen geförderten Wohnungsbau können „Umzugsketten“ in Gang gesetzt werden • Aber: Zielgruppe des geförderten Wohnungsbaus sind nicht nur Leistungsempfänger nach SGB II Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 16
WOHNUNGSBEDARFSPROGNOSE UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 17
WOHNUNGSBEDARFSPROGNOSE Gesamtbedarf von rd. 20.400 Wohneinheiten bis 2030 Wohnungsbedarf nach Kommunen (2016-2030) Uedem Kerken 380 Issum 420 Kalkar 426 Wachtendonk 704 Rheurdt 721 Rees 931 Kranenburg 938 Bedburg-Hau 1244 Goch 1748 Kevelaer 1848 Geldern 1883 Straelen 1938 Weeze 1949 Emmerich am Rhein 2072 Kleve 3082 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Gesamtbedarf Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 18
WOHNUNGSBEDARFSPROGNOSE Bisheriges Niveau muss in vielen Kommunen übertroffen werden Jährlicher Wohnungsbedarf (2016-2030) und durchschnittliche Baufertigstellungen (2013-2017) Uedem 10 (16) 16 -6 Kerken 27 (42) 15 -15 Issum 30 (18) 14 12 Kalkar 30 (41) 13 -11 Wachtendonk . 50 (11) 12 32 Rheurdt . 52 (18) 11 41 Rees 66 (42) 10 24 Kranenburg . 67 (37) 9 30 Bedburg-Hau . 89 (43) 8 46 Goch 125 (136) 7 -11 Kevelaer . 132 (77) 6 55 Geldern 135 (96) 5 39 Straelen . 138 (58) 4 80 Weeze 139 (40) 3 99 Emmerich am Rhein . 148 (83) 2 65 Kleve 220 (227) 1 -7 0 50 100 150 200 -20 0 20 40 60 80 100 jährlicher Gesamtbedarf (Ø Baufertigstellungen 2013-2017) Differenz zu Ø Baufertigstellungen 2013-2017 Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, eigene Darstellung • Tatsächlicher Bedarf durch Baufertigstellungen 2017 und 2018 etwas niedriger • Teilweise deutlich höherer Bedarf 2016-2030 durch positive Bevölkerungsprognose Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 19
WOHNUNGSBEDARFSPROGNOSE Gesamtbedarf von rd. 20.400 Wohneinheiten bis 2030 (3.000 gefördert) Wohnungsbedarf nach Teilsegmenten und Kommunen (2016-2030) Uedem Kerken 152 Issum 202 Kalkar 204 Wachtendonk 258 141 211 94 Rheurdt 288 172 144 117 Rees 372 191 233 135 Kranenburg 422 252 170 94 Bedburg-Hau 647 213 260 124 Goch 734 255 514 245 Kevelaer 739 309 554 246 Geldern 791 262 529 301 Straelen 775 390 523 250 Weeze 994 267 390 298 Emmerich am Rhein 731 414 622 305 Kleve 940 555 971 616 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 EZFH ETW freifinazierte MW öffentlich geförderte MW Quelle: InWIS 2018, Datenbasis: IT.NRW, eigene Darstellung Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 20
ZENTRALE ERKENNTNISSE Preisgünstiger Wohnraum wird benötigt • Insgesamt angespannter Wohnungsmarkt • Es fehlen kleine und/oder preisgünstige Mietwohnungen • Auch seniorengerechte Wohnungen werden benötigt • Geringe bis keine Baufertigstellungen geförderter Mietwohnungen in vielen Kommunen • Aktuell nur wenige Akteure, die öffentlich geförderte Mietwohnungen errichten Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit der KKB ist vor diesem Hintergrund zielführend Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 21
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN • Der Wohnungsneubau muss in allen Kommunen weiter forciert werden • Wir empfehlen den Kommunen einen stärkeren Schwerpunkt auf den Geschosswohnungsbau – Neubauten schwellenfrei, barrierefrei nachrüstbar – zentral gelegen (Flächenrecycling?), insbesondere für Senioren – Stärkerer Fokus auf kleine Wohnungen und spezielle Seniorenwohnformen (auch zur Miete) – Mischung aus frei finanzierten (nach Möglichkeit trotzdem preisgedämpften) und öffentlich geförderten Wohnungen Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 22
BEISPIELSTECKBRIEF Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 23
KONTAKT Dr. Torsten Bölting Marcel Peiß, M.Sc. torsten.boelting@inwis.de; marcel.peiss@inwis.de Tel. 0234/89034-0 bzw. -21 InWIS Forschung & Beratung GmbH Springorumallee 20a 44795 Bochum www.inwis.de www.facebook.com/inwis.de Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve 24
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