Gesundheitsbericht 2020 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland - BGF-Institut
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Gesundheitsbericht 2020 Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland AOK Rheinland/Hamburg Die Gesundheitskasse
Herausgeber und verantwortlich: Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg Stabsstelle Reporting: Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH Neumarkt 35–37 50667 Köln Tel.: 0221 27180 119 E-Mail: info@bgf-institut.de Web: www.bgf-institut.de Creative Director: Sybilla Weidinger Grafische Gestaltung: Ulrich Scholz Redaktion: Taina Ebert-Rall Gesamtherstellung: KomPart Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin www.kompart.de 20-0506 Bildrechte: iStockphoto Druck: Albersdruck GmbH & Co. KG, Düsseldorf Hinweis: Für eine leichtere Lesbarkeit verzichten wir auf die gleichzeitige Ver- wendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Entsprechende Formulierungen gelten grundsätzlich für beide Geschlechter. Stand: Mai 2020
INHALT Das Wichtigste in Kürze .............................................................................................................................................................................3 Krankenstand erneut leicht gestiegen.....................................................................................................................................................5 Krankenstand in Bonn und Köln am geringsten......................................................................................................................................6 AU-Dauer erneut gestiegen.......................................................................................................................................................................9 Hohe Fallzahl, aber geringste AU-Dauer in Solingen ........................................................................................................................... 10 Die meisten AU-Tage wegen Muskel-Skelett-System und Psyche ........................................................................................................11 Psychische Störungen und Infektionen nehmen seit Jahren zu........................................................................................................... 12 Postdienste, Speditionen, Logistik: Hohes Paketaufkommen, hoher Krankenstand......................................................................... 17 Muskel-Skelett-Erkrankungen dominieren bei AU-Fällen und Ausfalltagen..................................................................................... 19 Psychische Erkrankungen haben um 30,2 Prozent zugelegt ..................................................................................................................20 Längste Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen im Kreis Heinsberg................................................................................................23 Anhang .....................................................................................................................................................................................................26 Das Wichtigste in Kürze AOK Rheinland/ Krankenstand ≤ 42 Tage > 42 Tage AU-Fälle AU-Tage ø Falldauer in Hamburg in Prozent in Prozent in Prozent je 100 VJ je 100 VJ Tagen Jahr 2019 5,76 4,05 1,70 169,2 2.100 12,41 Trends Der Krankenstand hat sich 2019 auf 5,76 Prozent von 5,73 Prozent im Jahr davor erhöht. Weniger AU-Fälle: Rund 169,21 AU-Fälle je 100 Versichertenjahre (VJ ) wurden 2019 registriert. 2018 waren es 172,60 je 100 VJ. Die durchschnittliche Falldauer stieg im Berichtsjahr leicht auf 12,41 (Vorjahr: 12,12) Kalendertage. Die Gesundheitsquote der Versicherten ohne Arbeitsunfähigkeit nahm 2019 auf 47,45 Prozent von 46,27 Prozent 2018 zu. Die Ausfälle wegen psychischer Störungen und wegen Infektionen nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Dieser Bericht beinhaltet als Schwerpunkt Informationen zum Krankheitsgeschehen von Postdiensten, Speditionen und Logistik. Hier lag der Krankenstand mit 6,47 Prozent 2019 deutlich über dem Durchschnitt des Rheinlands. Dieser Bericht bezieht sich auf Daten von rund 1,2 Millionen Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg im Rheinland. Die Daten für rund 145.000 AOK-versicherte Beschäftigte in Hamburg sind gesondert ausgewiesen.
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Krankenstand erneut leicht gestiegen Der Krankenstand im Rheinland ist 2019 erneut leicht gestiegen. Dafür waren vor allem Langzeiterkrankungen verantwortlich. Die stärksten Zunahmen bei den AU-Fällen wurden – verglichen mit dem Beginn der 2000er Jahre – bei psychischen Erkrankun- gen, bei Infektionen und bei Atemwegserkrankungen beob- achtet. Die höchsten Krankenstände gab es in Wirtschaftszwei- gen mit vielen älteren Beschäftigten wie in der öffentlichen Verwaltung. Auch bei den Postdiensten, Speditionen und in der Logistik, die dieser Bericht gesondert betrachtet, fiel der Krankenstand überdurchschnittlich hoch aus. Hier arbeiten die Beschäftigten oft unter hohem Zeitdruck, weshalb auch psychi- sche Störungen vergleichsweise häufig vorkommen. Anstieg des Krankenstands auf 5,76 Prozent Der Krankenstand bei Unternehmen im Rhein- bei den Krankschreibungen bis zu einer Dauer land ist 2019 leicht auf 5,76 Prozent von 5,73 von 42 Tagen im Rheinland ein leichter Rückgang Prozent 2018 gestiegen. Dies geht aus Daten verzeichnet wurde, nahmen Krankmeldungen für zur Arbeitsunfähigkeit (AU-Daten) von rund 1,2 mehr als 42 Tage zu (siehe Grafik). Mit einem An- Millionen bei der AOK Rheinland/Hamburg versi- teil von 59,4 Prozent sind bei der AOK Rheinland/ cherten Beschäftigten hervor, die das Institut für Hamburg mehr Männer als Frauen versichert, das Betriebliche Gesundheitsförderung ausgewertet Durchschnittsalter der Versicherten lag mit 40,7 hat. In Hamburg verharrte der Krankenstand auf Jahren nur leicht über dem des Jahres 2018. dem Vorjahresniveau von 4,76 Prozent. Während Krankenstand von 2015 bis 2019 in Prozent 7 > 42 Tage ≤ 42 Tage 6 5,75 5,70 5,73 5,76 5,58 5 1,63 1,63 1,62 1,70 1,59 4 3 4,11 4,08 3,99 4,11 4,05 2 Abweichungen in den 1 Summen des Kurz- und Lang- zeitkrankenstands erklären 0 2015 2016 2017 2018 2019 sich durch Rundungen. 5
Langzeitkrankenstand im Rheinland-Durchschnitt bei 1,7 Prozent, in Hamburg bei 1,5 Prozent Beschäftigte in Leverkusen durchschnittlich 40 Jahre alt Krankenstand in Bonn und Köln am geringsten Bonn und Köln sind die Städte, die 2019 die ge- Mühlheim a. d. Ruhr mit 39,5 Jahren. Auch Betrie- ringsten Krankenstände aufgewiesen haben (sie- be in Düsseldorf wiesen mit 39,7 Jahren ein unter he Grafik). Aber während Köln zu den Orten mit dem Durchschnitt liegendes Alter auf. Am ältesten den jüngsten Belegschaften zählt, liegt Bonn mit waren Beschäftigte im Kreis Mettmann mit durch- durchschnittlich 40,3 Jahren im Mittelfeld. Das schnittlich 41,7 Jahren und in Wuppertal mit 41,3 geringste Durchschnittsalter wurde mit jeweils Jahren. Im ehemaligen Kreis Aachen betrug das 39,3 Jahren für Duisburg und Mönchengladbach Durchschnittsalter 40,7 Jahre. ermittelt, gefolgt von Köln mit 39,5 Jahren und Krankenstand nach Regionen 2019 Krankenstand Region in Prozent Kreis Düren 6,49 Kreis Kleve Remscheid 6,40 Hamburg ehem. Kreis Aachen 6,39 Kreis Kleve – Kreis Wesel Kreis Wesel Solingen 6,34 Wuppertal 6,26 Kreis Heinsberg 6,20 Ober- hausen Mönchengladbach 6,19 Essen Kreis Viersen 6,14 Duis- Essen 6,11 burg Mülheim a. d. Ruhr Oberhausen 6,06 Krefeld Kreis Kreis Mettmann 6,03 Mettmann Oberbergischer Kreis 5,99 Kreis Viersen Düsseldorf Kreis Euskirchen 5,96 Wuppertal Mönchen- Krefeld 5,96 gladbach Remscheid Solingen Aachen 5,95 Rhein-Kreis Neuss Kreis Wesel 5,95 Kreis Heinsberg Rhein-Kreis Neuss 5,83 Leverkusen Oberbergischer Rhein-Erft-Kreis 5,83 Rhein.- Kreis Rhein-Erft-Kreis Berg. Kreis Duisburg 5,78 Köln Mülheim a. d. Ruhr 5,77 ehem. Kreis Leverkusen 5,65 Aachen Rheinisch-Bergischer Kreis 5,64 Aachen Kreis Düren Rhein-Sieg-Kreis Düsseldorf 5,41 Rhein-Sieg-Kreis 5,38 Bonn Kreis Kleve 5,28 Köln 5,10 Bonn 4,96 Rhein-Erft-Kreis – Krankenstand in Prozent: Kreis Euskirchen Kreis Euskirchen < 4,50 4,50 – 5,00 5,00 – 5,50 Rheinland 5,76 5,50 – 6,00 > 6,00 Hamburg 4,76 6
Kreis Düren: mit 2,2 Prozent die meisten Krankengeldfälle Langzeitkrankenstand in Essen bei 1,8 Prozent Geringster Langzeitkrankenstand in Unistädten entlang des Rheins In den Universitätsstädten am Rhein waren bei der Viersen, im ehemaligen Kreis Aachen und in Ober- AOK Rheinland/Hamburg versicherte Beschäftigte hausen mit jeweils 2,0 Prozent. Die Gesundheits- am seltensten so lange krank, dass sie Krankengeld quote hat sich nach einem minimalen Rückgang benötigten. In Bonn und in Köln betrug der Lang- 2019 wieder erhöht. Der Anteil der Beschäftigten, zeitkrankenstand jeweils 1,4 Prozent, in Düsseldorf die keine AU-Bescheinigung eingereicht haben und im Rhein-Sieg-Kreis jeweils 1,5 Prozent. Mit (siehe Grafik), betrug 47,4 Prozent nach 46,3 Pro- am höchsten war der Langzeitkrankenstand im zent 2018. Im Jahr 2015 hatte dieser Wert noch Kreis Heinsberg mit 2,1 Prozent sowie im Kreis bei 44,4 Prozent gelegen. Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen 2019 in Prozent > 3 x AU 10,1 keine AU 47,4 3 x AU 7,5 Die Gesundheitsquote zeigt den Anteil der Beschäftigten ohne Fehlzeiten. Diese Versicherten haben 2 x AU 12,7 keine AU-Bescheinigung bei der AOK Rheinland/Hamburg einge- reicht. Die AU-Quote gibt Auskunft darüber, wie groß der von Arbeitsun fähigkeit betroffene Personenkreis ist. 1 x AU 21,8 7
Die Gesundheitsquote verbessert sich seit Jahren kontinuierlich BGF-Angebote speziell für ältere Mitarbeiter Starker Anstieg des Krankenstands ab 55 Jahren Bei Beschäftigten ab einem Alter von 55 Jahren zeig- der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen lag er bei te sich 2019 mit 9,37 Prozent bei den Männern und den Männern bei 4,40 Prozent und bei den Frauen mit 9,41 Prozent bei den Frauen ein deutlich höhe- bei 4,86 Prozent. Bei den AU-Fällen je 100 Versicher- rer Krankenstand als bei jüngeren Gruppen. Am tenjahre zeigte sich 2019 ein leichter Rückgang ge- geringsten fiel der Krankenstand bei Arbeitnehmern genüber dem Vorjahr. Bei den AU-Tagen wurde ein bis zum Alter von 24 Jahren aus. Hier betrug er bei leichter Anstieg festgestellt (siehe Grafik). Männern 3,75 Prozent, bei Frauen 3,76 Prozent. In AU-Fälle und -Tage je 100 Versichertenjahre (VJ) von 2015 bis 2019 AU-Fälle je 100 VJ AU Tage 200 2.500 174,8 173,3 172,6 168,3 169,2 2.101 2.000 2.098 2.082 2.092 150 2.036 AU-Fälle je 100 VJ 1.500 AU-Tage je 100 VJ 100 1.000 50 500 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 8
Seit 2015 stetiger Anstieg der durchschnittlichen Falldauer Frauen häufiger arbeitsunfähig erkrankt als Männer AU-Dauer erneut gestiegen Die durchschnittliche AU-Dauer ist 2019 auf 12,4 100 Versichertenjahre registriert (siehe Grafik). Die Tage von 12,1 Tagen im Jahr davor gestiegen. 2015 längste Falldauer wurde in der Altersgruppe ab 55 hatte sie noch 12,0 Tage betragen. Bei Frauen be- Jahren mit 20,4 Tagen im Durchschnitt festgestellt. trug die durchschnittliche Falldauer 12,6 (Vorjahr Bei den 45- bis 54-Jährigen lag dieser Wert bei 12,2) Tage, bei Männern 12,3 (12,1) Tage. Wäh- 15,1 Tagen, bei den 35- bis 44-Jährigen bei 11,05 rend es in der Altersgruppe bis zu 24 Jahren deut- Tagen. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen lich mehr Fälle als bei älteren Arbeitnehmern gab, lag die Dauer bei 8,5 Tagen und bei jungen Be- wurden mit zunehmendem Alter mehr AU-Tage je schäftigten bis zu 24 Jahre bei 5,7 Tagen. AU-Fälle und -Tage je 100 Versichertenjahre 2019 nach Altersstufen AU-Fälle je 100 VJ AU Tage 250 3.500 241,4 3.425 3.000 200 2.345 2.500 167,7 168,4 151,5 155,8 AU-Fälle je 100 VJ 150 AU-Tage je 100 VJ 2.000 1.675 1.370 1.418 1.500 100 1.000 50 500 0 0 bis 24 25–34 35–44 45–54 ab 55 9
Durchschnittliche Falldauer in Hamburg 13,1 Tage Häufige Arztbesuche wegen Erkältungen und Rückenschmerzen Hohe Fallzahl, aber geringste AU-Dauer in Solingen Bei den Fallzahlen führte Solingen mit 205,1 AU-Fäl- schnitt liegende AU-Dauer ermittelt. Die höchste len je 100 VJ die Liste an (siehe Grafik). Allerdings lag durchschnittliche AU-Dauer wurde in Oberhausen die durchschnittliche Falldauer hier mit 11,3 Tagen mit 15,1 Tagen und im Kreis Wesel mit 14,7 Tagen deutlich unter dem Durchschnitt des Rheinlands. Für festgestellt. Düsseldorf mit 11,8 Tagen und Köln mit den Kreis Kleve, der bei den Fallzahlen einen ver- 11,6 Tagen blieben bei der AU-Dauer ebenfalls unter gleichsweise geringen Wert aufwies, wurde dage- dem Durchschnittswert. gen mit 13,4 Tagen eine deutlich über dem Durch- AU-Fälle in den Regionen 2018 Region AU-Fälle je 100 VJ Solingen 205,1 Kreis Kleve Mönchengladbach 198,0 Hamburg Remscheid 196,0 Kreis Kleve – Kreis Wesel Kreis Wesel Wuppertal 192,1 Oberbergischer Kreis 181,0 Krefeld 180,9 Ober- hausen Kreis Mettmann 178,0 Essen Aachen 177,7 Duis- ehem. Kreis Aachen 175,8 burg Mülheim a. d. Ruhr Rhein-Kreis Neuss 173,1 Krefeld Kreis Kreis Düren 171,9 Mettmann Kreis Heinsberg 171,6 Kreis Viersen Düsseldorf Rhein-Sieg-Kreis 170,7 Wuppertal Mönchen- Kreis Euskirchen 168,5 gladbach Remscheid Solingen Essen 167,8 Rhein-Kreis Neuss Düsseldorf 167,5 Kreis Heinsberg Rheinisch-Bergischer Kreis 167,1 Leverkusen Oberbergischer Leverkusen 166,1 Rhein-Erft-Kreis Rhein.- Kreis Duisburg 164,8 Berg. Kreis Köln Kreis Viersen 164,2 ehem. Kreis Köln 160,5 Aachen Bonn 160,1 Aachen Kreis Düren Rhein-Sieg-Kreis Rhein-Erft-Kreis 159,8 Mülheim a. d. Ruhr 154,7 Bonn Kreis Wesel 148,1 Oberhausen 146,5 Kreis Kleve 143,4 Rhein-Erft-Kreis – AU-Fälle je 100 VJ: Kreis Euskirchen Kreis Euskirchen < 140 140 – 160 160 – 180 Rheinland 169,2 180 – 190 Hamburg 133,0 > 190 10
Leverkusen und Kreis Mettmann bei der Fall- dauer mit 12,4 Tagen auf dem Durchschnittsniveau des Rheinlands 3 Dehnübungen für den unteren Rücken am Arbeitsplatz a https://www.youtube.com/watch?v=x3KaUc4Ttuc Die meisten AU-Tage wegen Muskel-Skelett-System und Psyche Mit einem Anteil von 22,0 Prozent gingen die meisten durch Muskel-Skelett-Erkrankungen (siehe Grafiken). AU-Fälle auf das Konto von Atemwegserkrankungen. Bei den Ausfalltagen stehen Atemwegserkrankungen Die meisten AU-Tage jedoch entstanden anteilsmäßig erst an dritter Stelle. Anteile der AU-Fälle nach Diagnosegruppen 2019 in Prozent Atemwege 22,0 Sonstige 27,1 Neubildungen 1,3 Herz/Kreislauf 3,8 Muskel/Skelett 15,5 Psyche 5,6 Verletzungen 6,2 Verdauung 8,4 Infektionen 10,1 Anteile der AU-Tage nach Diagnosegruppen 2019 in Prozent Muskel/Skelett 21,5 Sonstige 26,0 Neubildungen 3,5 Psyche 13,7 Infektionen 4,2 Fast 14 Prozent aller Verdauung 4,6 Ausfalltage gehen auf psychische Erkrankun- Herz/Kreislauf 5,4 gen zurück. Verletzungen 9,6 Atemwege 11,5 11
Jeder zehnte AU-Fall resultiert aus einer Infektionserkrankung Deutlicher Anstieg bei psychischen Störungen Psychische Störungen und Infektionen nehmen seit Jahren zu Um rund 50 Prozent sind die Arbeitsunfähigkeitsfäl- nahme um zirka 40 Prozent im selben Zeitraum die le wegen psychischer Störungen seit 2003 gestiegen von Infektionen verursachten AU-Fälle. Dazu zählen (siehe Grafik). An zweiter Stelle folgten mit einer Zu- auch ansteckende Magen-Darm-Erkrankungen. Veränderung der AU-Fälle je Diagnosegruppe von 2003 bis 2019 in Prozent Atemwege Muskel/Skelett Verdauung Herz/Kreislauf Psychische Störungen Infektionen 150 140 130 Veränderung in Prozent 120 110 100 90 80 70 60 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 12
4 Dehnübungen zur Mobilisation der Schulter Nacken Muskulatur 3 Dehnübungen für den oberen Rücken am Arbeitsplatz a https://www.youtube.com/watch?v=8m3fvWZdfTE a https://www.youtube.com/watch?v=3f5hCj7J7qE AU-Tage: Rückenschmerzen und Depressionen an der Spitze Rückenschmerzen und depressive Episoden führen Mit Ausnahme der Leiharbeit war in diesen Branchen die Liste der Diagnosen an, die die meisten AU-Tage das Durchschnittsalter vergleichsweise hoch. Es lag verursachen (siehe Tabelle). Schon an dritter Stelle fol- in der Ver- und Entsorgung bei 44,2 Jahren, in der gen Infektionen. Wie die Grafik auf Seite 15 zeigt, Metallerzeugung bei 43,9 Jahren. Mit 35,7 Jahren wurden die meisten AU-Fälle aufgrund von Rücken- wurde allerdings im Bereich der Vermittlung von problemen und anderen Muskel-Skelett-Erkrankun- Arbeitsplätzen das geringste Durchschnittsalter er- gen im Bereich der Leiharbeit (Vermittlung von Ar- mittelt. Die ältesten Beschäftigten gab es mit einem beitskräften) festgestellt, gefolgt von den Sektoren Durchschnittsalter von 44,8 Jahren in der öffentlichen Metallerzeugung und -bearbeitung und Entsorgung. Verwaltung. Zehn Diagnosen mit den meisten AU-Tagen je 100 Versichertenjahre 2019 Rückenschmerzen 210,07 Depressive Episode 148,63 Akute Infektionen, 129,20 nicht näher bezeichnet Reaktionen auf schwere Belastungen 109,99 und Anpassungsstörungen Sonstige Bandscheibenschäden 68,76 Sonstige Zustände nach 65,99 chirurgischem Eingriff Schulterläsionen 56,30 Rezidivierende depressive Störung 55,67 Diarrhoe und Gastroenteritis, 52,74 vermutlich infekt. Ursprungs Andere Angststörungen 48,65 0 50 100 150 200 250 13
Alles digital: Beratungsge- spräche, Trainingseinheiten und mehr bietet etwa die Gesund fit & App unter a www.bgf-institut.de Höchster Langzeitkrankenstand in Ver- und Entsorgung Verwaltung auch mit hohem Langzeitkrankenstand Während die allgemeine öffentliche Verwaltung ambulante Pflege mit einem Langzeitkrankenstand 2019 den höchsten Krankenstand aufwies (siehe von 2,39 Prozent. Die geringsten Werte wurden beim Grafik), wurde der höchste Langzeitkrankenstand in Langzeitkrankenstand im Bereich Vermittlung von Ar- der Ver- und Entsorgung festgestellt. Er betrug hier beitskräften mit 0,96 Prozent, im Sektor Information 2,41 (Durchschnitt des Rheinlands: 1,70) Prozent. An und Kommunikation mit 0,94 Prozent und bei Dienst- zweiter Stelle befanden sich die Altenheime und die leistungen mit 0,84 Prozent ermittelt. Krankenstand in den 21 größten Branchen 2019 in Prozent Allg. öffentl. Verwaltung 7,74 Ver- und Entsorgung 7,63 Altenheime/ambulante Pflege 7,23 Metallerzeugung und -bearbeitung 7,15 Nahrungsmittelherstellung 7,02 Herstellung von Metallwaren 6,95 Chemische Industrie 6,66 Verkehr/Lagerei 6,30 Maschinen- und Fahrzeugbau 6,22 Baugewerbe 5,58 Großhandel 5,58 Gebäudebetreuung 5,51 Einzelhandel 5,34 Gesundheitswesen 5,33 Erziehung und Unterricht 5,00 Vermittlung von Arbeitskräften 4,83 Handel/Reparatur Kfz 4,64 Finanzen/Versicherungen 4,27 Rheinland Gastgewerbe 3,66 5,76 Prozent Information/Kommunikation 3,65 Dienstleistungen 3,59 0 1 2 3 4 5 6 7 8 14
Schreibtischarbeit für gesunden Rücken ab und zu unterbrechen Viele Muskel-Skelett-Erkrankungen im Metallsektor Muskel-Skelett-Erkrankungen: längste AU-Dauer in Ver- und Entsorgung Am häufigsten meldeten sich 2019 Beschäftigte im gestellt. Beschäftigte im Zweig der Vermittlung von Bereich der Leiharbeit wegen Muskel-Skelett-Erkran- Arbeitskräften fielen wegen des Muskel-Skelett-Sys- kungen arbeitsunfähig (siehe Grafik). Bei der durch- tems durchschnittlich nur 10,7 Tage aus. Es folgten schnittlichen Arbeitsunfähigkeitsdauer aufgrund die- Finanzen und Versicherungen mit einer durchschnittli- ser Diagnose wurden die höchsten Werte mit 20,5 chen AU-Dauer von 13,8 Tagen und Dienstleistungen Tagen aber im Bereich der Ver- und Entsorgung fest- mit 14,4 Tagen. AU-Fälle je 100 VJ wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen in den Branchen 2019 Vermittlung von Arbeitskräften 49,0 Metallerzeugung und -bearbeitung 46,9 Ver- und Entsorgung 46,1 Chemische Industrie 46,0 Herstellung von Metallwaren 45,2 Verkehr/Lagerei 42,1 Maschinen- und Fahrzeugbau 41,7 Nahrungsmittelherstellung 41,5 Gebäudereinigung 41,4 Allg. öffentl. Verwaltung 40,1 Baugewerbe 38,0 Großhandel 35,9 Altenheime/ambulante Pflege 34,6 Handel/Reparatur Kfz 31,7 Einzelhandel 28,8 Gesundheitswesen 24,8 Gastgewerbe 23,8 Erziehung und Unterricht 23,1 Dienstleistungen 18,9 Information/Kommunikation 18,3 Finanzen/Versicherungen 17,2 0 10 20 30 40 50 AU-Fälle je 100 VJ 15
Postdienste, Speditionen und Logistik – eine Branche in stetigem Wandel. Nebenwirkung des boomen- den Internethandels sind körperliche Belastungen der Mitarbeiter. Betriebliches Gesundheitsmanagement kann für Linderung sorgen. 16
Technisierung und Digitalisierung bestimmen die Branche Durchschnittsalter in Speditionen mit 43 Jahren relativ hoch Hohes Paketaufkommen, hoher Krankenstand Rückenschmerzen, Schäden an den Bandschei- im Frachtumschlag mit 44,8 Jahren am höchsten, be und Schulterläsionen: Beschäftigte bei Post- gefolgt von den Speditionen mit 43,0 Jahren, der diensten, Speditionen und in der Logistik leiden Lagerei mit 40,1 Jahren und den Post-, Kurier- und vergleichsweise häufig unter Muskel-Skelett-Er- Expressdiensten mit 38,0 Jahren. krankungen. Zu den größten Belastungen der Mit arbeiter der Branche zählen neben dem Heben und Der Krankenstand der Branche (siehe Grafik) lag Tragen schwerer Pakete Stress im Straßenverkehr, 2019 mit 6,47 Prozent deutlich über dem Durch- früher Arbeitsbeginn sowie Arbeit in mehreren schnitt des Rheinlands von 5,76 Prozent. Auch der Schichten. Die Branche ist männlich geprägt – 82,4 Langzeitkrankenstand übertraf mit 1,92 Prozent Prozent der Mitarbeiter sind Männer. Mit 47,0 Pro- den Durchschnittswert des Rheinlands. Am höchs- zent arbeitet fast die Hälfte in Speditionen, weitere ten fiel der Krankenstand im Bereich Frachtum- 36,8 Prozent bei Post-, Kurier- und Expressdiens- schlag mit 8,58 Prozent aus, gefolgt von der Lage- ten. In der Lagerwirtschaft sind 14,5 der Mitar- rei mit 7,59 Prozent, Speditionen mit 6,30 Prozent beiter beschäftigt, im Frachtumschlag ein kleiner und den Post-, Kurier- und Expressdiensten mit Anteil von 1,7 Prozent. Das Durchschnittsalter war 6,05 Prozent. Entwicklung des Krankenstands von 2010 bis 2019 in Prozent > 42 Tage ≤ 42 Tage 8 7 6,77 6,55 6,44 6,47 6,30 6,39 6,39 5,91 5,83 6 5,69 5 1,74 1,67 1,70 1,78 1,94 2,00 1,88 1,83 1,83 1,92 4 3 4,18 4,02 4,12 4,52 4,44 4,77 4,67 4,56 4,61 4,55 2 1 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 17
Jüngste Belegschaften bei Post-, Kurier- und Expressdiensten Hohes Paketaufkommen durch Internethandel Hoher Krankenstand bei älteren, geringster bei jungen Beschäftigten Mit einem Krankenstand von 9,76 Prozent hob sich rigsten war der Krankenstand bei jungen Beschäf- die Gruppe der Mitarbeiter ab 55 Jahren deutlich tigten bis zu 24 Jahren. Er lag bei 4,14 Prozent. Im ab. Bei Beschäftigten im Alter von 45 bis 54 Jahren Vergleich der Regionen wurden die höchsten Kran- betrug der Krankenstand im Berichtsjahr 7,03 Pro- kenstände im Kreis Heinsberg, in Mönchenglad- zent, bei den 35- bis 44-Jährigen 5,53 Prozent und bach und im ehemaligen Kreis Aachen festgestellt bei den 25- bis 34-Jährigen 4,60 Prozent. Am nied- (siehe Grafik). Krankenstand nach Regionen 2019 Krankenstand Region in Prozent Kreis Heinsberg 8,32 Kreis Kleve Mönchengladbach 8,17 Hamburg ehem. Kreis Aachen 8,14 Kreis Kleve – Kreis Wesel Kreis Wesel Leverkusen 7,51 Kreis Wesel 7,27 Kreis Mettmann 7,20 Ober- hausen Kreis Euskirchen 6,79 Essen Essen 6,77 Duis- Oberhausen 6,68 burg Mülheim a. d. Ruhr Kreis Düren 6,54 Krefeld Kreis Krefeld 6,47 Mettmann Aachen 6,45 Kreis Viersen Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss 6,43 Wuppertal Mönchen- Wuppertal 6,28 gladbach Remscheid Solingen Kreis Viersen 6,27 Rhein-Kreis Neuss Rheinisch-Bergischer Kreis 6,20 Kreis Heinsberg Kreis Kleve 6,12 Leverkusen Oberbergischer Duisburg 6,02 Rhein.- Kreis Rhein-Erft-Kreis Berg. Kreis Düsseldorf 5,99 Köln Köln 5,93 ehem. Kreis Remscheid 5,91 Aachen Rhein-Erft-Kreis 5,67 Aachen Kreis Düren Rhein-Sieg-Kreis Rhein-Sieg-Kreis 5,41 Bonn 4,98 Bonn Oberbergischer Kreis 4,94 Mülheim a. d. Ruhr 4,72 Solingen 4,25 Rhein-Erft-Kreis – Krankenstand in Prozent: Kreis Euskirchen Kreis Euskirchen < 5,0 5,0 – 6,0 6,0 – 7,0 Hamburg 6,34 7,0 – 8,0 AOK RH/HH 6,47 > 8,0 18
70.000 AOK-versicherte Erwerbstätige arbeiten bei Postdiensten, in Spedi- tionen und der Logistik Schweres Heben und Tragen begünstigt Rückenprobleme Muskel-Skelett-Erkrankungen dominieren bei AU-Fällen und Ausfalltagen Während Erkrankungen des Muskel-Skelett-Sys- Prozent entfällt bei den Ausfalltagen auf Krank- tems und der Atemwege mit zusammen über 40 schreibungen wegen der Psyche. Hier könnten Prozent bei den AU-Fällen dominieren, stehen sich Auswirkungen eines starken Zeit- und Termin- Atemwegserkrankungen bei den AU-Tagen erst an drucks sowie von Belastungen aufgrund des Um- dritter Stelle (siehe Grafiken). Ein Anteil von 11,7 gangs mit mitunter schwierigen Kunden zeigen. Anteile der AU-Fälle und der AU-Tage 2019 nach ausgewählten Diagnosen in Prozent Muskel/Skelett 20,1 Sonstige 26,2 Arbeitsunfälle 2,2 AU-Fälle Herz/Kreislauf 4,1 Atemwege 20,0 Nerven/Sinne 4,9 Psyche 5,1 Verdauung 8,1 Infektionen 9,4 Muskel/Skelett 24,3 Sonstige 28,0 AU-Tage Erkrankungen des Infektionen 4,0 Psyche 11,7 Muskel-Skelett- Verdauung 4,7 Systems führten so- Arbeitsunfälle 4,8 wohl zu den meisten AU-Fällen als auch zu Nerven/Sinne 5,6 den meisten Ausfall- Herz/Kreislauf 6,2 Atemwege 10,7 tagen. 19
Technisierung und Digitalisierug treiben permanenten Wandel in der Branche voran Deutlich weniger Arbeitsunfälle als noch 2010 Psychische Erkrankungen haben um 30,2 Prozent zugelegt Psychische Erkrankungen und Infektionen weisen Die AU-Tage aufgrund psychischer Störungen leg- seit 2010 die größten Zuwachsraten auf (siehe Gra- ten von 2010 bis 2019 um 50,1 Prozent zu. Bei den fik). Während die AU-Fälle wegen der Psyche in den Infektionen betrug der Anstieg hier 30,8 Prozent, Jahren bis 2019 um 30,2 Prozent zulegten, betrug bei Atemwegserkrankungen 8,7 Prozent und bei der Zuwachs aufgrund von Infektionen in diesem Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems 6,6 Pro- Zeitraum 43,4 Prozent. zent. Prozentualer Anstieg der AU-Fälle nach ausgewählten Diagnosegruppen von 2010 bis 2019 Atemwege Muskel/Skelett Arbeitsunfälle Psychische Störungen Infektionen 150 140 130 120 Veränderung in Prozent 110 100 90 80 70 60 50 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 20
Rückenschmerzen sind in der Branche weit verbreitet Zeitdruck und Stress belasten die Psyche Fast drei Ausfalltage je Beschäftigtem wegen Rückenschmerzen Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage wurden in der fektionen (dazu zählen auch Grippeerkrankungen) Branche 2019 durch Rückenschmerhen verursacht fielen Beschäftigte vergleichsweise lange aus. (siehe Grafik). Auch wegen Depressionen und In- Die zehn Einzeldiagnosen mit den meisten AU-Tagen je 100 VJ 2019 Rückenschmerzen 298,03 Depressive Episode 146,33 Akute Infektionen 133,16 Belastungs- und 103,54 Anpassungsstörungen Sonstige Bandscheibenschäden 83,92 Schulterläsionen 71,71 Sonstige Zustände nach 71,17 chirurgischem Eingriff Sonstige Gelenkkrankheiten 61,21 Essentielle (primäre) Hypertonie 59,63 Diarrhoe und Gastroenteritis 57,33 0 50 100 150 200 250 300 AU-Tage je 100 VJ 21
Mit den IN-Nachrichten des BGF-Instituts immer auf dem neuesten Stand: www.bgf-institut.de Arbeit im Sitzen: Ursache von Muskel-Skelett-Erkrankungen Bonn mit guten Werten bei AU-Fällen und -Dauer wegen Muskel-Skelett Im Vergleich der Regionen wurden für Bonn so- fik) lag dieser Wert für Bonn deutlich unter dem wohl bei den AU-Fällen wegen Muskel-Skelett-Er- Durchschnitt des Rheinlands. Bei den AU-Tagen krankungen als auch bei den Ausfalltagen auf- wurde ein Wert von 520,2 je 100 VJ ermittelt, der grund dieser Diagnose vergleichsweise gute Werte ebenfalls unter dem Rheinland-Durchschnitt von ermittelt. Mit 31,3 AU-Fällen je 100 VJ (siehe Gra- durchschnittlich 7,6 Tagen je Beschäftigten lag. AU-Fälle wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen nach Regionen 2019 AU-Fälle je 100 VJ Region Muskel/Skelett Mönchengladbach 85,9 Kreis Kleve Kreis Wesel 61,2 Hamburg Kreis Heinsberg 57,8 Kreis Kleve – Kreis Wesel Kreis Wesel Krefeld 57,8 Rhein-Kreis Neuss 51,1 Leverkusen 50,8 Ober- hausen Kreis Mettmann 46,1 Essen Oberhausen 46,0 Duis- Köln 45,8 burg Mülheim a. d. Ruhr Essen 45,6 Krefeld Kreis Düsseldorf 44,7 Mettmann Rhein-Sieg-Kreis 43,6 Kreis Viersen Düsseldorf Solingen 43,6 Wuppertal Mönchen- Rheinisch-Bergischer Kreis 43,5 gladbach Remscheid Solingen Kreis Euskirchen 42,9 Rhein-Kreis Neuss ehem. Kreis Aachen 41,8 Kreis Heinsberg Kreis Düren 41,0 Leverkusen Oberbergischer Wuppertal 41,0 Rhein.- Kreis Rhein-Erft-Kreis Berg. Kreis Kreis Kleve 40,5 Köln Kreis Viersen 40,4 ehem. Kreis Aachen 37,9 Aachen Duisburg 37,9 Aachen Kreis Düren Rhein-Sieg-Kreis Rhein-Erft-Kreis 37,5 Remscheid 36,6 Bonn Oberbergischer Kreis 33,8 Mülheim a. d. Ruhr 31,7 Rhein-Erft-Kreis – Bonn 31,0 Kreis Euskirchen Kreis Euskirchen AU-Fälle je 100 VJ: < 35 35 – 40 40 – 45 Hamburg 45,2 45 – 50 > 50 AOK RH/HH 47,3 22
Belastungen von Schichtarbeit mit BGF begegnen Die wenigsten AU-Fälle wegen der Psyche in Mülheim/Ruhr Längste Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen im Kreis Heinsberg Die meisten AU-Tage je 100 VJ wegen psychischer nur 41,3 AU-Tagen je 100 VJ festgestellt, gefolgt Störungen wurden 2019 im Kreis Heinsberg mit von Solingen mit 105,7 AU-Tagen je 100 VJ. Die 609,7 Tagen ermittelt, gefolgt von 600,0 Tagen je meisten AU-Fälle je 100 VJ wegen der Psyche gab 100 VJ im ehemaligen Kreis Aachen. Die gerings- es in Mönchengladbach und im ehemaligen Kreis ten Werte wurden hier in Mülheim an der Ruhr mit Aachen (siehe Grafik). AU-Fälle wegen psychischer Störungen nach Regionen 2019 AU-Fälle je 100 VJ Region Psyche Mönchengladbach 16,1 Kreis Kleve ehem. Kreis Aachen 15,7 Hamburg Kreis Heinsberg 15,2 Kreis Kleve – Kreis Wesel Kreis Wesel Kreis Mettmann 13,9 Rhein-Kreis Neuss 13,1 Essen 12,1 Ober- hausen Düsseldorf 12,0 Essen Kreis Wesel 11,7 Duis- Rheinisch-Bergischer Kreis 11,1 burg Mülheim a. d. Ruhr Leverkusen 11,1 Krefeld Kreis Aachen 10,9 Mettmann Köln 10,9 Kreis Viersen Düsseldorf Wuppertal 10,8 Wuppertal Mönchen- Oberhausen 10,6 gladbach Remscheid Solingen Rhein-Sieg-Kreis 10,3 Rhein-Kreis Neuss Kreis Viersen 10,2 Kreis Heinsberg Rhein-Erft-Kreis 10,2 Leverkusen Oberbergischer Kreis Düren 10,2 Rhein.- Kreis Rhein-Erft-Kreis Berg. Kreis Kreis Euskirchen 10,1 Köln Kreis Kleve 9,5 ehem. Kreis Bonn 9,4 Aachen Duisburg 9,1 Aachen Kreis Düren Rhein-Sieg-Kreis Krefeld 9,1 Remscheid 8,3 Bonn Solingen 7,8 Oberbergischer Kreis 6,0 Rhein-Erft-Kreis – Mülheim a. d. Ruhr 3,8 Kreis Euskirchen Kreis Euskirchen AU-Fälle je 100 VJ: < 8 8 – 10 10 – 12 Hamburg 12,4 12 – 14 > 14 AOK RH/HH 12,0 23
Betriebliche Gesundheitsförderung nutzt den Betrieben ... ... und den Menschen Mit BGF Mitarbeiter an das Unternehmen binden Ein relativ hohes Durchschnittsalter in vielen Wirtschaftszweigen sowie teilweise starke körperliche und seelische Belastungen können einen hohen Krankenstand und längere Ausfallzeiten von Beschäftigten begünstigen. Auch ändern sich die Erwartungen an Arbeitgeber zunehmend. Transparenz, Mitgestaltung und eine gute Balance von Arbeit und Privatleben sind gefragt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mög- lichst lange gesund zu erhalten und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben ist insofern eine Herausforderung. Betriebliche Gesundheitsförderung kann dazu beitragen, die Gesundheit der Belegschaft zu fördern und das Wir-Gefühl in Betrieben zu stärken. Die Expertinnen und Experten des Instituts für Betriebliche Ge- sundheitsförderung BGF GmbH unterstützen Betriebe dabei. Eine Auswahl des Angebots: Gesundheitsprojekte • Projektbegleitung und -steuerung im „Arbeitskreis Gesundheit“ (Moderation oder Mitwirkung) • Kick-off-Workshop „Gesund in der Pflege“ • Internes Projektmarketing (Unterstützung innerbetrieblicher Kommunikation) • Beratung zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) • Altersstrukturanalysen – Beratung zu Demografie und Gesundheit Analyse-Instrumente • Analyse der Fehlzeiten und der Ursachen von Fehlzeiten • Betrieblicher Gesundheitsbericht der AOK (ab 50 Versicherte) • Arbeitssituationsanalysen (ASA PluS) • Mitarbeiterumfragen und -interviews Seminare • Stressmanagement und Entspannung • Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) • Gesund ernähren 24
Interessiert am Angebot des BGF-Instituts? Sprechen Sie uns an. Betriebliche Gesundheitsförderung – mit gezielten Angeboten den richtigen Nerv treffen Resilienz stärken in Dienstleistungsberufen Seminare für Führungskräfte • Gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung • Betriebliches Eingliederungsmanagement • Umgang mit schwierigen Mitarbeitern u. v. m. BGF-Maßnahmen und Angebote • Gesundheitsförderliches Verhalten: – Arbeitsplatzbezogene Verhaltensschulungen, u. a. Ergonomie und Kinästhetik • Gesundheitstage in Pflegeheimen und bei Pflegediensten: – Betriebliche Aktionstage zur Sensibilisierung der Beschäftigten für BGF – Erstellung persönlicher Gesundheitsprofile – Ernährungsberatung mit Schwerpunkt Schichtarbeit • Nichtrauchertraining: – Informationsveranstaltungen, Vorträge, Workshops – Begleitung von Projekten, z. B. rauchfreier Betrieb Neu: unsere digitalen Produkte Unsere digitalen Produkte ermöglichen es Ihnen, die Gesundheit Ihrer Be- schäftigten auch in dieser besonderen Zeit zu fördern. Unser Produktportfolio reicht von virtuellen Gesundheitstagen über telefonische Unterstützungs- gespräche bis hin zu Apps und digitalem Personal Training. Hier erfahren Sie mehr über unsere aktuellen Angebote: , www.bgf-institut.de/bgfconsult/digitale-produkte/ 25
Anhang Bezeichnung Definition Erklärung Anteil der Fälle mit Anteil der Langzeitfälle. Mit Ablauf der 6. Woche AU-Dauer > 6 Wochen in ∑ AU-Fälle mit AU-Tagen > * 100 endet in der Regel die Entgeltfortzahlung durch Prozent AU-Fälle absolut den Arbeitgeber, ab der 7. Woche wird durch die Krankenkasse Krankengeld gezahlt. Arbeitsunfähigkeit Über Arbeitsunfähigkeit können nur dann Aussagen getroffen werden, wenn der AOK Rheinland/ Hamburg eine ärztliche Bescheinigung vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes oder des AU-Kinderkran- kengeldes, des Elternurlaubs und von Erholungskuren werden nicht als Arbeitsunfähigkeit gezählt. Ebenso werden unbescheinigte Kurzzeiterkrankungen nicht berücksichtigt. AU-Fälle Jede AU-Meldung, mit Ausnahme von Verlän- gerungen von vorangegangenen, wird als ein ∑ AU-Fälle Fall gezählt. Ein AU-Fall hat einen definierten Anfangs- und Endtermin und kann mehrere Dia- gnosen umfassen. Im Jahr kann ein Versicherter mehrere AU-Fälle haben. AU-Fälle je AU-Fälle absolut * 100 Anzahl der AU-Fälle zu Vergleichszwecken auf 100 Versichertenjahre Versichertenjahre 100 Versichertenjahre normiert AU-Quote ∑ Versicherte mit AU * 100 Anteil der Versicherten mit einem oder mehreren AU-Fällen im Berichtszeitraum im Verhältnis zu Versicherte absolut allen Versicherten AU-Tage ∑ AU-Tage Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage, die im Aus- wertungszeitraum anfielen AU-Tage je AU-Tage absolut * 100 Anzahl der AU-Tage zu Vergleichszwecken auf 100 Versichertenjahre Versichertenjahre 100 Versichertenjahre normiert Durchschnittliche Falldauer AU-Tage Die durchschnittliche Falldauer wird errechnet AU-Fälle aus der Anzahl der AU-Tage, dividiert durch die Anzahl der AU-Fälle. Gesundheitsquote ∑ Versicherte ohne AU * 100 Anteil der Versicherten ohne AU-Fall im Berichts- Versicherte absolut zeitraum im Verhältnis zu allen Versicherten Krankenstand Anteil der im Auswertungszeitraum angefallenen AU-Tage absolut * 100 AU-Tage im Kalenderhalbjahr. Durch die Versicher- ∑ Versichertentage tentage wird berücksichtigt, dass ein Versicherter nicht ganzjährig bei der AOK versichert war. Versichertenjahre Anzahl der Versichertenjahre aller Versicherten VJ ∑ Versichertentage in der untersuchten Gruppe. Dies entspricht der Summe der Versicherungszeiten aller Versicher- 365 (in Schaltjahren 366) ten im Berichtszeitraum, geteilt durch die Anzahl der Tage im Zeitraum (Jahr). 26
Datenbasis und Erhebungsgrundlage Dieser Bericht für 2019 basiert auf einer Analyse AU-Kinderkrankengeldes, des Elternurlaubs oder von Daten zur Arbeitsunfähigkeit von rund 1,2 Mil- von Erholungskuren werden nicht als Arbeitsun- lionen erwerbstätigen Versicherten der AOK Rhein- fähigkeit gezählt. Auch unbescheinigte Kurzzeit- land/Hamburg im Rheinland. Diese Menschen ar- erkrankungen werden nicht berücksichtigt. Als Ba- beiten überwiegend im Dienstleistungsbereich. Die sis für die Erfassung der Arbeitsunfähigkeitstage einbezogenen Versicherten werden den Regionen (AU-Tage) gelten Kalendertage, unabhängig von über den Standort der Arbeitsstätte zugeordnet. Beginn und Ende des Krankheitsfalls. So kann die Ergebnisse für Hamburg sind in diesem Bericht ge- Dauer von Langzeiterkrankungen, die im Vorjahr sondert genannt. Über die Arbeitsunfähigkeit kann begonnen haben, nicht exakt abgebildet werden. nur dann eine Aussage getroffen werden, wenn der Die Bezeichnung der Krankheitsarten erfolgt nach AOK Rheinland/Hamburg eine ärztliche Bescheini- der Internationalen Diagnoseklassifikation ICD-10. gung vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes oder des ICD-10 Verzeichnis – Diagnoseschlüssel a https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2019/ Nützliche Adressen im Netz Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH bgf-institut.de AOK Rheinland/Hamburg rh.aok.de AOK für Unternehmen aok.business.de Wir beraten Sie gern: Ihr Ansprechpartner: Dr. Thorsten Flach Tel.: 0221 27180 123 Nils Torsten Krüger Tel.: 0221 27180 119 E-Mail: thorsten.flach@bgf-institut.de Web: www.bgf-institut.de 27
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