DER BOTE - Zeitschrift für evangelische Christen deutscher Sprache in Portugal Lissabon Porto Madeira Algarve
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57. JAHRGANG JULI – OKTOBER 2019 N°2 / 2019 DER BOTE AUS LISSABON Zeitschrift für evangelische Christen deutscher Sprache in Portugal Lissabon • Porto • Madeira • Algarve
LISSABONNER ZENTRALMOSCHEE D ie LISSABONNER ZENTRALMO- lichen Grundlagen des Islam zu erläutern. Was wir SCHEE liegt ganz in der Nähe unserer gelernt haben: Dass unsere Religionen viel mehr Kirche, man kann ihre blaue Kuppel verbindet als trennt, und dass der beste Weg für mit bloßem Auge gut erkennen. Am 9. Verständnis und Toleranz nur darin besteht, auf- März durften wir unsere Nachbarn ein einander zuzugehen. In diesem Sinne: Assalamu wenig näher kennenlernen: Pfarrer Oßenkop hatte alaikum wa rahmatullahi wa barakatuh - Frieden einen Besuchstermin vereinbart und Sheik David sei mit euch, liebe Geschwister, und Gottes Segen Munir, der Imam von Lissabon nahm sich die Zeit, und Barmherzigkeit! uns seine Moschee zu zeigen und auch die wesent-
LIEBE LESERINNEN UND LESER! D iese Ausgabe des „Bo- staltung versenden wir eine kurze ten“ erscheint kurz vor Nachricht mit den wichtigsten In- der Sommerpause – wir formationen. Per WhatsApp sind wir hoffen, ihr habt Freude nun in der Lage, auch kurzfristige Ter- an den Berichten über Ver- minänderungen oder neue Ankündigun- gangenes und viel Vorfreude auf alles, das gen direkt aufs Telefon zu schicken. noch kommt! Wie immer möchten wir euch liebe Mitglieder, aber auch alle Gäste, Freunde, Besucher Liebe Freunde, wir wünschen Ihnen und Euch von und „Einfach-Neugierigen“ herzlich einladen, un- ganzem Herzen schöne und erholsame Ferien. Am sere Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen 1. September starten wir dann wieder mit einer zu besuchen. neuen Saison und auch mit einer neuen Pfarrerin: Christina Gelhaar und ihre Familie werden im Au- Im Juli und August werden die regelmäßigen Tref- gust nach Lissabon ziehen und künftig die Gemein- fen und Veranstaltungen ausfallen, aber dank un- de in Lissabon betreuen. Wir freuen uns auf alle, seres „Übergangspfarrers“ Peter Oßenkop und ei- die dann wieder den Weg zu uns finden und Lust nes Gastpfarrers aus der Schweiz, Pfarrer Stéphane haben, gemeinsam mit uns ein kreatives und bun- Barth, können wir an fast allen Sonntagen einen tes Gemeindeleben zu gestalten. Wer Spaß hat mit- Gottesdienst anbieten – die Einzelheiten sind auf zuwirken, Ideen oder Anregungen hat, sollte sich den Seiten 22 und 23 zusammengestellt. Bitte in- nicht scheuen mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir formiert euch auch auf unserer Homepage unter freuen uns auf euch, denn: Kirche ist immer auch, www.dekl.org oder abonniert unseren Informa- was Ihr daraus macht! tionsdienst über die neue WhatsApp-Gruppe der DEKL. Eine kurze E-Mail an info@dekl.org mit Ihre und Eure Angabe der Handynummer reicht - und wir tragen euch dort als Abonnenten ein. Vor jeder Veran- [ Susanne Burger ] Editorial 3 INDEX Das Geistliche Wort 4 Thema 5 Lissabon 6-21 LISSABON Gottesdienste & Veranstaltungen 22-23 EDITORIAL Freude & Leid 24 Madeira 25 Algarve 26-29 Porto 30-33 Kontakte & Impressum 34 3 3
DER KAKTUS UND DIE KIRCHE K irchenvorstandssitzung, und vor mir das Orgelnachspiel. Im Gottesdienst unserer Ge- steht ein kleiner Kaktus, ein Geschenk meinde, ist ein Raum, in dem Gott selbst mich er- der Pfarrerin. Nicht einmal besonders wartet. Ich brauche mich nur zu öffnen. stachlig ist der Kleine, aber sperrig und zackig sieht er aus. Zum Kaktus Und: In unserer Gemeinde begegne ich anderen, gibt es noch eine Erläuterung: So wie der Kaktus, so die ebenfalls interessiert sind an einer Begegnung wird mir gesagt, so ist die Kirche. Manchmal stach- mit Gott. Dass wir dieses gemeinsame Ziel haben, lig, manchmal sperrig, manchmal zackig und ir- ermöglicht einen ganz anderen Umgang miteinan- gendwie unbequem oder störend. der. Das ist anders als in der Gymnastikgruppe oder beim Treffen in der Strandbar oder in der Mein Kaktus aber, das Geschenk, blüht Wandergruppe, alles Veranstaltungen gerade. Tiefrote Blüten leuchten mir an denen ich gern teilnehme, aber: In entgegen. Und das ist auch die Kir- unserer Gemeinde erlebe ich viel che, so wird mir gesagt. Leuch- Ehrlichkeit und Offenheit. Das ist tend, bunt, erfreut sie dein Herz. etwas Besonderes. Tatsächlich entspricht dieses Vielleicht denken Sie: der Got- Bild genau meinem Erleben. Die tesdienst erreicht mich man- Kirche ist oft sperrig und stach- ches Mal nicht. Und in unserer lig. Meist ist es die Amtskirche, Gemeinde wird ganz schön viel die Institution, die ich so empfin- geklatscht und getratscht. Ja, de. Aber die Blüten sind es, wegen stimmt. Da sind wir wieder bei DAS GEISTLICHE WORT derer ich nach wie vor zur Kirche den Stacheln. Daran denken wir oft gehöre, wegen der Blüten schreibe ich und gern. Aber ich denke jetzt an die diese Zeilen. Auch und gerade in unse- Blüten. An die Begegnungen, die ich rer Gemeinde auf Madeira, in Portugal, [ Stefanie Seimetz ] erlebt habe, die mich verändert haben, treibt die Kirche solche schönen Blüten. seitdem ich hier in dieser Gemeinde an den Gottesdiensten teilnehme. Für mich ist unsere Gemeinde ein Ort der Begeg- nung. In zweierlei Hinsicht, aber beides hängt zu- Wir erzählen einander von unserem Glauben, wir sammen. eröffnen einander Perspektiven, und wir wachsen aneinander. Die Gemeinde bietet diesen Raum für In unserer Gemeinde begegne ich Gott – oder besser: Begegnungen, mit Gott und miteinander. Hier wirkt Gott begegnet mir. Er begegnet mir im Gottesdienst: der Heilige Geist. Das ist tatsächlich wunderbar. eine Bemerkung in der Predigt, die mich innehalten Freuen Sie sich mit mir an diesen schönen Blüten. läßt, ein Bibelspruch, der sich mir neu erschliesst, Über die Autorin: Stefanie Seimetz arbeitete bis November 2000 als Pastorin in der Evangeli- schen Kirche von Westfalen, verantwortlich für die Radio- und Pressearbeit des Kirchenkreises Bochum, später der Diakonie Bochum. Dann zog sie nach Madeira um und freut sich dort nicht nur an den Blüten ihres Kaktus. Seit 2012 ist sie Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Madeira. 4
GEDANKEN REIFEN LASSEN G eduld ist nicht gerade meine Stärke. Manch- mal ärgere ich mich über mich selbst, wenn ich jemandem ins Wort falle oder nicht abwarten kann und einfach zugreife und lieber alles selbst mache. Dann geht es wenigs- tens schnell, denke ich. Damit ent- mutige ich Kinder, stoße Erwachse- ne vor den Kopf. Das Zitat aus dem Jakobusbrief sollte für mich und gewiss auch für viele andere Zeitgenossen täglicher Begleiter sein. Es klingt so einfach: Hör genau hin, überleg dir deine Worte, sei doch nicht gleich so auf- brausend! Die Hektik unserer Zeit ist keine Entschuldigung für vorschnelle Aktionen und heftige Reaktionen. Stellen Sie sich Jesus bei der Berg- predigt vor, kaum hätte er einen Satz zu Ende gesagt, gäbe es schon Sprechchöre und wütende Angriffe. Was wäre uns da verloren gegan- gen, hätten Menschen nicht zuge- hört und in Ruhe Fragen gestellt und manchmal einfach nur gute Worte und Ideen weitergegeben. Hör doch bitte erst einmal hin, sor- tiere deine Gedanken, überlege ge- nau, was du wie sagen willst und ball nicht gleich die Faust, wenn dir etwas nicht passt! Geduld ist sicherlich nicht meine Stärke, genau hinzuhören habe ich aber inzwischen gelernt und Zor- nesfalten weitgehend verbannt. Das ist nicht nur eine Frage des LISSABON Lebensalters oder des Berufes. Ich bin mir sicher: Die Lebens- und Glaubenserfahrung haben mich ge- THEMA lehrt, auf die Weisheit der Bibel zu hören. Sie trägt sehr gut im Alltag. [ Carmen Jäger ] 5
DANKE! N achdem meine Familie und ich im mich Astrid vom Flughafen abholte, Gabi sich um Sommer 2017 die DEKL zur Zeit von die ersten Besorgungen kümmerte, die Pfarrer-Frei- Nora, Leif und der Freiwilligen La- willigen-WG, das Abendessen mit dem Gemeinde- rissa (unter anderem auch mit dem kirchenrat, das Kennenlernen der Gemeinde und der Gedanken „was mache ich nach dem Freiwilligen von der deutschen Schule oder andere Abitur?“) besucht haben, stand schnell fest: für die- Highlights wie der Basar und seine Vorbereitungen, sen Freiwilligendienst werde ich mich bewerben. Weihnachten, Gemeindeausflüge, die Pfarrerswahl Die Vielseitigkeit dieser Stelle hat mich direkt an- und die Bewerberwochenenden, die Chorproben gesprochen. Als ich nach dem Bewerbungsprozess und -auftritte, die Konfirmanden-Freizeiten, die Ge- von Nora während des Lernens für die Abiturklau- meindetagung in der Algarve und viele mehr, dann suren eine Zusage erhalten habe, musste ich das mag ich gar nicht daran denken, was ich alles im Lernen schnell unterbrechen, denn ich konnte es nächsten Jahr vermissen werde. kaum glauben: Ich werde nach Lissabon gehen! Die Vorfreude erstrecke sich über den Familienurlaub Daher geht der nächste Dank an meine Eltern, die in der Algarve bis zum Abflugdatum nach Lissabon. mir diese 10 Monate ermöglicht haben und mich Vor lauter Freude fiel mir der Abschied nicht schwer. in jeder Situation unterstützen, an Astrid und ihre Ich wusste auch, dass es eine begrenzte Zeit von 10 Familie, die mich nach dem Einbruch herzlich auf- Monate n ist. Zumal hatten viele Freunde und meine genommen haben, an Gabi für die Hilfe bei der Er- Familie bereits die Planungen für einen Lissabonur- kundung der Umgebung Lissabons und die netten laub begonnen. Gespräche, an Peter für die entspannte Zusammen- arbeit, an den Gemeindekirchenrat für die Fürsorge LISSABON Mein erster Dank geht daher an Nora, Leif und La- und unkomplizierte Aufnahme, an Stephan für die rissa, die mir den Einblick in die Tätigkeiten der intensive aber gleichzeitig auch humorvolle Vorbe- Freiwilligen, das Leben in Lissabon und in die reitung des Basars, an Constantin Ostermann für Räumlichkeiten der DEKL gegeben haben, so dass die Einladung zum „Hand in Hand“- Weihnachts- ich mich ohne Bedenken bewerben konnte. essen in einem Restaurant am Guincho zufällig an meinem Geburtstag Wenn ich nun auf die ersten Wochen zurück- blicke, in denen 6
Zuletzt: Ein großes DANKE an Euch alle! Danke für Eure herzliche Aufnahme in die Gemeinde, die Hilfe und Unterstützung, die vielen netten Gespräche und Einladungen. Danke, dass ihr dieses Jahr zu einem Jahr gemacht habt, welches ich im Positiven nie vergessen werde und aus dem ich zahlreiche Erfahrungen mitnehmen werde. Ihr habt Lissabon zu meiner zweiten Heimat gemacht und es wird definitiv nicht das letzte Mal sein, dass wir uns sehen! (war eines der schönsten Geburtstagsessen) und das zahlreiche positive Feedback, an Tanja für die Freundschaft und das Weihnachtsfest, an Nicole für die professionellen Chorproben mit viel Spaß ver- bunden, an Rute für das schöne miteinander Musi- zieren und an Susanne für die vielen Gespräche und die Orte, die Du mir gezeigt hast beziehungsweise die wir zusammen anschauen durften. Nun sind 10 Monate um. Es kommt mir vor als wa- ren es 10 Wochen. In diesen 10 Monaten habe ich gemerkt, wie wertvoll Zeit eigentlich ist. Sie vergeht viel zu schnell, was wir häufig gar nicht merken. Die Zeit hier in Portugal hat mir gezeigt, dass man jeden Moment genießen sollte, sei es die Zeit an beeindru- ckenden Orten, Zeit mit Freunden und Familie oder auch das gute Essen, und einfach mal Abstand von Unzufriedenheit und Hektik halten sollte. Viele von Euch kommen häufig auf mich zu und Bedanken sich für meine Arbeit und mein Engage- LISSABON ment. Ich kann nur als Antwort „gerne“ zurückge- ben. Egal, welche Aufgabe es war, ich habe sie gerne für Euch erledigt. 7
“DA MIR GOTT EIN FRÖHLICHES MIR SCHON VERZEIHEN, WEN Mit diesen Worten des berühmten Komponisten Joseph Haydn grüße ich die Gemeinden in Portugal und möchte mich vorstellen. M ein Name ist Christina Gelhaar und liebevollen Elternhaus und mit Gottvertrauen groß ich werde ab September dieses Jah- zu werden und möchte diese Geborgenheit und Ori- res als Pfarrerin in Lissabon Gott entierung auch meinen Kindern weitergeben. Dabei und den Menschen dienen. Eini- verstehen mein Mann und ich uns als Team. Als die gen bin ich bereits bekannt, da ich Kinder klein waren, war ich zeitweise nicht berufs- vor zwölf Jahren schon einmal im Rahmen eines tätig, in den letzten Jahren haben wir beide in Teil- Sondervikariates als Entlastung für den damali- zeit gearbeitet und waren gleichberechtigt für unse- gen Pfarrer Dr. Stefan Welz in Lissabon arbeiten re Kinder da, in den nächsten Jahren werde ich voll durfte. Die Erinnerung an diese wunderbare Zeit berufstätig in Gemeinde und Schule sein, während in Portugal und an die vielen freundlichen Begeg- mein Mann seine Berufstätigkeit reduzieren wird. nungen hatte in den vergangenen Jahren einen Wir sind dankbar dafür, dass unsere Kinder die Er- festen Platz in meinem Herzen. Nun ist die Freu- fahrung machen dürfen, für einige Jahre im Ausland de groß, dass ich gemeinsam mit meiner Familie zu leben, und wir freuen uns darauf, gemeinsam in den nächsten sechs Jahren diese besondere Ge- mit ihnen dieses Land (noch mehr) zu entdecken. meinde und ihre Geschwistergemeinden begleiten Nebenbei inspirieren mich die Kinder für meine Ar- darf und Portugal unsere Heimat sein wird. beit mit jungen Menschen und sensibilisieren Damit Sie einen kleinen Einblick bekom- mich für die wichtigen Themen und Her- men, wer Sie in den nächsten Jahren ausforderungen Heranwachsender. pastoral begleitet, stelle ich mich an dieser Stelle mit ein paar wesentli- Ökumenisch offen chen Aspekten vor: Das christliche Elternhaus, in Rheinische Frohnatur dem ich aufgewachsen bin, hat mich sehr geprägt, insbesonde- Geboren und aufgewachsen bin re die konfessions-verbinden- ich im Rheinland als Kind einer de Beziehung meiner Eltern: Familie, in der Frohsinn (nicht Mein Vater ist evangelisch und nur in der sog. fünften Jahres- amtierte 16 Jahre lang als Kir- zeit) gepflegt wurde. Geprägt chenvorstand, meine Mutter wurde ich durch den lebendigen war zeit ihres Leben katholisch. Glauben meiner Eltern, in dem es Als Jugendliche schloss ich mich keine Zwänge oder Ängste gab, son- einer katholischen Jugendgruppe dern Freiheit und eben Freude. Ich bin an, gestaltete Andachten und hielt als davon überzeugt, dass die Frohe Bot- [ Christina Gelhaar ] Siebzehnjährige meine erste „Predigt“ schaft vor allem von fröhlichen Men- im Rahmen einer Jugendmesse. Dass schen glaubwürdig weiter gegeben werden kann. Ökumene auch im größeren Kontext funktionieren Schließlich glauben wir Christen, dass Gott uns so kann, habe ich bei mehreren Besuchen in der öku- annimmt, wie wir sind, dass er uns so sehr liebt, menischen Gemeinschaft von Taizé erfahren. Es ist dass er in Jesus selbst auf die Welt gekommen ist, mir ein Anliegen, auch weiterhin den Kontakt zu und dass er den Grund für unsere größte Angst – die den Geschwisterkirchen zu suchen und den Weg zur LISSABON vor dem Tod – beseitigt hat. Wenn wir uns das be- Einheit in Vielfalt zu wagen. wusst machen, kann uns eine tiefe und ernsthafte Freude erfüllen, die ansteckend ist. Musikbegeistert Familienmensch Meine kirchliche Laufbahn begann mit fünf Jahren im Kinderchor und setzte sich später in Jugendchor, Gesegnet mit einem Ehemann und drei Töchtern Kirchenchor und Kantorei fort. Mit der ganzen Fa- (11, 10 und 7 J.) verbringe ich gerne Zeit mit der Fa- milie habe ich im Posaunenchor musiziert, spä- milie. Ich habe es selbst als Gnade erlebt, in einem ter kam noch die Gitarre als Liedbegleitung hinzu. 8
S HERZ GEGEBEN HAT, WIRD ER NN ICH IHM FRÖHLICH DIENE!” Musik erreicht die Men- in diesen Dienst gerufen schen auf anderen Kanä- hat. „Der uns in frühen len als das gesprochene Zeiten, das Leben einge- Wort. Manchmal geht haucht, der wird uns da- sie ohne den Umweg hin leiten, wo er uns will über den Kopf gerade- und braucht.“ So fasst es wegs ins Herz, lässt uns ein (weiteres) Lieblings- mit Gewissheit spüren, lied von mir in Worte. was der Verstand nicht Dass ich nun meinen begreift. Darum ist für Dienst in Lissabon fort- mich die Musik wichti- setzen werde, erlebe ich ges Element der Verkün- in besonderer Weise als digung. Ich freue mich Fügung. Ich freue mich sehr auf die Zusammen- darauf, mit ganzem Her- arbeit mit den Kirchen- zen für die Gemeinde- musikerinnen und dem glieder und die Kinder Chor. an der Deutschen Schule da zu sein, mit ihnen ge- Überzeugte Zweiflerin meinsam Antworten auf die großen Fragen des Zweifel gehören zum Lebens zu suchen und Glauben dazu, davon bin ich überzeugt. Wichtig ist fröhlich Gottesdienst zu feiern. Und ich bin sehr es, dass in der Kirche Raum für Fragen und Zweifel dankbar dafür, dass mich meine Familie und ins- ist, dass Kirche nicht einengt, sondern Luft zum At- besondere mein Mann dabei unterstützen und sich men (und eben auch zum Zweifeln) lässt, denn nur auch mit den eigenen Gaben in die Gemeinde ein- dadurch wird der Glaube wachsen können. In die- bringen werden. sem Sinne habe ich in den Jahren meines Studiums in Wuppertal, Erlangen und Mainz einige innere Nun freue ich mich auf die Begegnungen mit Ihnen Kämpfe ausgefochten. Am Ende hielt ich mich an und danke Gott dafür, dass er uns zusammenge- dem fest, was eines meiner Lieblingslieder besingt: führt hat. „Wir strecken uns nach dir, in dir wohnt die Leben- digkeit…“ Ich bin davon überzeugt, dass Gott größer Mit fröhlichen Grüßen ist als alles, was wir uns vorstellen können. Wir können (und sollen) uns immer nur nach ihm aus- Ihre Pfarrerin strecken, wir werden ihn in diesem Leben niemals ganz begreifen, werden ihn in seiner Größe niemals erfassen. Diese Überzeugung macht demütig und lehrt Respekt vor anderen Religionen. Anderen Men- schen begegne ich darum stets auf Augenhöhe; ich verstehe mich als Suchende, die selbst noch auf dem LISSABON Weg ist – trotzdem oder gerade aus diesem Grund erlebe ich mich als gute Wegbegleiterin für andere. Pfarrerin mit ganzem Herzen Mein Beruf ist für mich mehr als ein Job oder Brot- erwerb, er ist Berufung. Auch wenn ich Gottes Stim- me nicht laut gehört habe, habe ich quasi zwischen den Zeilen herausgehört und -gespürt, dass er mich 9
BEGEISTERUNG FÜR FUSSBALL! A ls im April im Europapokal Benfica ge- dürftigen und Obdachlosen zur Verfügung stellen. gen Eintracht Frankfurt spielte, melde- Dieser Restbetrag war keine Kleinigkeit: 400 Euro! ten sich überraschend Eintracht-Frank- Kurz vor ihrer Abreise kam Manfred Pfuhl von der furt-Fans, die aus Deutschland angereist „Eintracht Adler“ aus Frankfurt mit seiner Frau waren. Die Gruppe hatte eine Bootsfahrt an der Kirche vorbei und übergaben mir das Geld. auf dem Tejo unternommen und dafür im Vorfeld Herzlichen Dank! Da kann man zum Fußballbe- von den Teilnehmern Geld eingesammelt. Am Ende geisterten werden (wenn man es nicht schon vorher hatten sie noch einiges Geld übrig. Das wollten sie ist)! [ Peter Oßenkop ] unserer Gemeinde für die Unterstützung von Be- HALLO NEUE SIEBTKLÄSSLER! A ls Ihr vor etwa zwölf Jahren geboren wur- Sonntag, der oft von den Konfis mitgestaltet wird, det, hat Euch niemand gefragt, woran Ihr können die Eltern ihre Kinder wieder mit nach Hau- glauben wollt. Viele von Euch wurden als se nehmen Neben dem monatlichen Unterricht am Baby getauft, andere sollten es später ein- Wochenende wird es auch gemeinsame Aktionen mit mal selbst entscheiden. Jetzt ist der perfek- den Konfis aus Porto geben sowie mehrere Freizeiten. te Moment, um darüber nachzudenken und mitzure- Für Freizeiten und Aktionen fallen Kosten an, die wir den! Wir Eure evangelische Kirchengemeinde – laden auf die Teilnehmenden umlegen. Ansonsten ist die Euch herzlich dazu ein. Mitreden könnt und dürft und Konfirmandenzeit für Mitglieder unserer Kirchenge- sollt ihr bei eurer Konfirmation im Frühling 2021 und meinde kostenlos, Nicht-Mitglieder zahlen einen Bei- im Unterricht, der euch auf diesen Tag vorbereiten soll. trag. Teilnehmen kann grundsätzlich jede und jeder, Die Konfirmandenzeit wird von der Evangelischen die/der konfirmiert werden möchte. Wer noch nicht Kirchengemeinde organisiert, die für die deutsch- getauft wurde, wird seine Taufe im Laufe der Konfir- sprachigen Evangelischen im Großraum Lissabon als mandenzeit feiern. Ansprechpartnerin da ist. Gestaltet wird sie von mir, LISSABON Pfarrerin Christina Gelhaar, gemeinsam mit unserem Zum Auftakt laden wir Euch und Eure Familien Freiwilligen Silas Balkhausen. herzlich zum Familiengottesdienst an Erntedank, am 6.10.2019 um 11.00 Uhr ein. Die Konfi-Zeit findet gewöhnlich gemeinsam mit den Konfis, die schon seit einem Jahr dabei sind, einmal Im Anschluss findet ein Informationsgespräch für im Monat am Wochenende statt – von Samstagnach- Euch und Eure Eltern statt, bei dem alle weiteren mittag bis Sonntagmittag. Eine Übernachtungs- Fragen geklärt werden können. Wenn Ihr Euch dann möglichkeit im Pfarrhaus wird angeboten, selbstver- sicher seid, dass Ihr dabei sein und mitreden wollt, ständlich gibt es auch etwas zu Essen; dafür bitten könnt Ihr gleich Eure Anmeldung abgeben. Wir freuen wir die Eltern, jeweils an einem Wochenende für das uns sehr darauf, gemeinsam mit Euch Fragen zu stel- Abendessen zu sorgen. Nach dem Gottesdienst am len und Antworten zu finden. [ Christina Gelhaar ] 10
Liebe Gemeinde, und die Überzeugungskraft mei- nes Mannes und Gottes leitende mein Name ist Constanze Len- Hand haben dann aber den Rest schow und ich bin sehr glück- erledigt und im Mai 2017, als lich, dass ich seit Mai 2019 im unsere Tochter grade mal 6 Mo- Gemeindekirchenrat mithelfen nate alt war, sind wir nach Algés und mitwirken darf. gezogen. Ich arbeite seitdem am Champalimaud Institut und for- Meine Wurzeln liegen in der Nähe sche am Sexualverhalten und dem von Magdeburg. Nur 130 Einwoh- zugrundeliegenden Nervensystem ner zählt mein kleines, aber feines der Maus. Mein Mann hat am Anfang Heimatdorf Zeddenick und als Kind Elternzeit genommen und sich um [ Constanze Lenschow ] kannte ich jeden Einzelnen. Nach unsere Tochter und den Haushalt ge- dem Abitur zog es mich erst nach kümmert, wofür ich außerordentlich Marburg und dann nach Berlin zum Biologiestu- dankbar bin. Eigentlich ist er Toningenieur, hat aber dium. Den Großteil meines Masterstudiums habe auch eine Ausbildung Richtung Metallfachverarbei- ich allerdings in Frankreich verbracht. Genauer tung und kann alles im und am Haus reparieren. gesagt in Bordeaux. Hier habe ich nicht nur meine Nun arbeitet er auch am Champalimaud Institut Liebe zum Rotwein entdeckt, sondern auch die zu und entwirft und baut Equipment für die Forscher. meinem Mann, dessen Mutter Portugiesin und Va- ter Franzose ist. Während meiner Studienzeit in Ich habe mich am Anfang in Portugal etwas verlo- Bordeaux habe ich mich in Richtung Neurowissen- ren und fremd gefühlt. Umso schöner war es, als schaften spezialisiert. Diese beschäftigen sich mit ich die deutsche Gemeinde ausfindig gemacht habe. dem Aufbau und Funktion von Nervensystemen. In Mein Glaube und die DEKL sind für mich Rückzugs- Berlin, wohin mein Mann mir gefolgt ist, habe ich punkt, Ruhe- und Energiequelle. Ich habe mich hier dann meine Doktorarbeit gemacht. Das Schönste gleich sehr wohlgefühlt und Leif und Nora haben es am Ende meiner Doktorarbeit war es aber nicht den einem wirklich leicht gemacht die Gemeinde lieben Titel in der Tasche zu haben, sondern meine Toch- und kennen zu lernen. Nach und nach habe ich im- ter im Bauch. Paula kam im Oktober 2016 zur Welt. mer mehr Mitglieder getroffen, die mir das christ- Schon vor der Schwangerschaft hatten mein Mann liche Gemeinschaftsgefühl noch stärker vermittelt LISSABON und ich uns entschieden nach Portugal zu kommen. haben, worüber ich sehr glücklich bin. Als Forscher steht man etwas unter Druck eine ge- wisse Periode nach der Doktorarbeit im Ausland zu Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit im Ge- verbringen, um damit seine Fähigkeiten unter Be- meindekirchenrat und danke allen Mitgliedern für weis zu stellen. Meinem Mann fiel die Entscheidung die Hilfe und das Vertrauen. sehr leicht, wollte er doch schon immer zu den Wur- zeln seiner Mutter zurückkehren und diese besser Herzlichst, Ihre / Eure kennenlernen. Ich war, vor allem als ich schwanger wurde, ganz schön am Hadern. Der Optimismus Constanze Lenschow 11
DIE NEUE SCHATZMEISTERIN STELLT SICH VOR: I ch bin 35 Jahre und lebe seit Anfang 2017 in Lissabon. Im Juni letzten Jahres bin ich Ge- meindemitglied der DEKL geworden. Ich freue mich sehr, nun auch aktiv ein Teil des Gemeindekirchenrates zu sein und mich nach und nach im Bereich der Finanzen einzu- bringen. Als gelernte Versicherungsfachwirtin bin ich in Lissabon bei einem Versicherungsun- ternehmen angestellt und Zahlen sind mein täg- liches Brot. Geboren bin ich in einer Kleinstadt in der Pfalz zwischen Wein und Rhein. Mit 22 Jahren habe ich mich im Bereich der Finan- zen selbstständig gemacht und nach erfolgreichen elf Jahren die Firma meinem Geschäftspartner überlassen, um meinen Umzug nach Portugal zu verwirklichen. Ich bin sehr gespannt auf mein neues Amt und die gemeinsamen Herausforderungen im Team. [ Tanja Klawitter ] LEBENDIGER RHYTHMUS LISSABON W ieder einmal zu Besuch in Lis- Rohr bereits viele Male zu Gast und auch an diesem sabon und wie immer war es ein Sonntag, dem 12. Mai 2019, bereicherten sie erneut Ohrenschmaus! Der Gospelchor unseren Gottesdienst. Da blieb kein Bein still auf „Living Motion“ von der St. Bo- dem Boden und kein Finger ruhig in der Tasche. nifatiusgemeinde aus Hamburg- Überall wurde mitgewippt und geklatscht. Wir sa- Barmbek. Wir hatten diese beschwingten Sän- gen „Dankeschön“ und bis zum nächsten Mal unter gerinnen und Sänger unter Leitung von Johanna dem Motto: „I`m gonna rise up singing!“ 12
J a, in manchen Momenten im Leben entscheidet man sich für Dinge, die man in den ers- ten Tagen ganz schön bereut. Besonders wenn man mit Krämpfen in den Beinen und unzähligen Blasen an den Füßen nachts wach im EINMAL Bett liegt - irgendwo zwischen Porto und Santiago mit 30 anderen im Zimmer, ganz klassisch im Hochbett mit Schlaf- sack. Bewusst katapultiert man sich von SANTIAGO hundert auf null - und das freiwillig! Es war und ist für mich die schönste Zeit meines Lebens gewesen. Zeit für Gott, UND Zeit für mich und Zeit für das Hier und Jetzt. Ich habe die Entscheidung, nach Santiago zu laufen, alleine getroffen und bin alleine losgelaufen - doch nicht lan- ZURÜCK ge: Eine neue Freundin, die meine Weg- gefährtin wurde, sagte kurz vor dem Ziel wahre Worte, die wir in unserer heutigen Zeit so nicht mehr so einfach fühlen und BITTE! erleben können, aber wir hatten diese Ehre: „Wir gehen jeden Abend schlafen und wissen, was auf uns zukommt. Wir wachen jeden Morgen auf und wissen, was uns erwartet.“ Mit zwei Hosen, drei Shirts und einer Jacke kommt man sehr gut aus; man lässt sich einfach drauf ein. Mir hat es an nichts gefehlt, besonders die geistli- che Nahrung war sehr nahrhaft und im Überfluss vorhanden. Man konnte sie einfach in sich aufnehmen und jeden Tag wieder von Neuem beginnen. Nach elf Tagen, 260 Kilometern und fünf neuen Freunden im Leben reicher sind wir gemeinsam am frühen Mor- gen in das noch verschlafene Santiago de Compostela „reingepilgert“ - ein un- beschreiblicher und unbezahlbarer Mo- ment! [ Tanja Klawitter ] LISSABON 13
EIN JAHR PORTUGAL A ls ich letztes Jahr gefragt wurde, ob ich Mann aus Samarien, der sich Zeit nimmt, um sich mir vorstellen könne, als „Übergangs- um den Mann, der überfallen worden war und nun pfarrer“ für zehn Monate nach Lissabon „halbtot“ am Wegesrand liegt, zu kümmern. Er zu gehen, habe ich nicht lang überlegt. macht sich offensichtlich keine großen Gedanken, Ich war neugierig auf die Menschen und ob er Zeit hat, ob er sein Ziel rechtzeitig erreicht, ob das Land, in dem ich noch nie gewesen war. Mich andere da auf ihn warten. Wichtig ist für ihn, was reizte vor allem, zu erfahren und zu beobachten, was im Augenblick dran ist. Andere und anderes kann hier anders ist als in Deutschland. Mich interessier- warten. ten kulturelle Unterschiede, und wie die Menschen und auch ich selber damit umgehen. Meine Predigtaussage: Das Verhalten des Samari- ters kommt dem Umgang mit Zeit und Pünktlich- Gelegentlich habe ich zu dieser Problematik etwas keit in Portugal ziemlich nahe: Die Zeit der Begeg- in meinen Predigten gesagt. Zwei Themen, die mein nung jetzt ist die wichtigste Zeit: Der Anruf eines besonderes Interesse fanden und an denen ich etwas lieben Menschen jetzt ist wichtiger als der Termin, gelernt habe, möchte ich zum Abschied hervorheben: zu dem man erwartet wird; dieser Termin wird schon Zeit haben, seine Zeit wird kommen. Im Un- Zur Predigt über die Geschichte vom barmherzigen terschied dazu ist man in Deutschland viel mehr auf Samariter (Lukas 10,25-37) im Februar 2019 den bevorstehenden Termin fixiert. Und man geht gehörte das Thema: Wie gehe ich mit mei- zielstrebig, planvoll, systematisch vor, um das ge- ner Zeit um? Wofür nehme ich mir Zeit? wünschte Ergebnis zum vorgesehenen Zeitpunkt In der Geschichte erzählt Jesus von einem zu erreichen. LISSABON 14
Von diesen unterschiedlichen Zeitverständnissen Moschee die Gebetsrichtung nach Mekka anzeigt. erklärt sich mir auch der Umgang mit Pünktlich- Später hat man dem Innenraum ein spätgotisches keit in Portugal: Unpünktlich zu sein, bedeutet Netzgewölbe gegeben; so ist ein geradezu sich ins hier nicht Missachtung oder Respektlosigkeit der Unendliche fortsetzender Raum entstanden, weit, Person gegenüber, mit der man verabredet ist, und ernst und fröhlich zugleich. auch nicht Geringschätzung der Tätigkeit oder des Ereignisses, zu dem man sich trifft. Zeit gilt in Por- Ich weiß nicht, wie es dazu kam, dass gerade in Mér- tugal weniger als eine Linie, die man abschreiten tola die Moschee erhalten blieb; vielleicht waren es muss, um irgendwo hinzukommen, sondern eher ganz praktische handfeste Überlegungen. Ich war als ein Raum, in dem man sich bewegt und sich hier jedenfalls begeistert: begeistert, weil hier spürbar und da umschaut und es näher betrachtet, bevor und sichtbar ist, dass die eine Religion die andere man sich anderem zuwendet. Als zur Pünktlichkeit nicht verachtet oder gar ausrotten will. Das isla- erzogener (vielleicht auch verdammter) Deutscher mische Gebetshaus behält seine Würde; der Islam frage ich bei diesem Thema allerdings, ob einer bei muss nicht niedergemacht und überwunden wer- dem Umschauen in diesem Raum der Zeit nicht in den. Für mich heißt das: Der Geist Gottes, zu dem Gefahr gerät, sich zu verzetteln und sich selbst aus in der Kirche gebetet wird, setzt sich nicht ab von den Augen zu verlieren. dem Geist, der auch das Gebet in der Moschee schon hervorgerufen hat. Da wird nichts ausge- Soziologen und Sprachwissenschaftler schlossen, sondern zwei unterschiedli- haben die Einstellung zum Leben che Weisen des Glaubens kommen und den Umgang mit Zeit am zusammen wie zwei Seiten einer Beispiel der Wörter für „spie- Medaille. Ein schönes Beispiel len“ im Portugiesischen er- in der Geschichte interreligiö- läutert: jogar und brincar. ser Begegnungen! Jogar: da spielt man, um zu gewinnen, strategisch Wie schwierig und wie we- klug. Brincar: da ist die nig selbstverständlich das Freude am Spielen selbst ist, sehe ich, als ich von der vorherrschend, ein „Her- Kirche zwei Gassen weiter umspielen“ und Auspro- in das örtliche Museum bieren. Entsprechend habe gehe. Dort hängen Bilder, ich in einem Artikel über die tödliche Kämpfe zei- Fußball gelesen, „die Por- gen: Santiago Matamouros, tugiesen seien die ästhetisch der christliche Heilige Jako- und technisch besten Spieler bus, der in blutigem Kampf auf dem Rasen, die ‚Brasilianer die Mauren besiegt und tötet. Europas‘ – allein sie vergessen, Auch das hat es gegeben, und die Tore zu schießen.“ leider bekämpfen sich an manchen Orten heute immer noch die Anhänger So bewege ich mich, ausgelöst vom Verhal- der verschiedenen Religionen. Dabei sollen ten des Samariters in der Jesus-Geschichte, zwi- die Religionen doch gerade nicht die Sprache der Ge- schen unterschiedlichen kulturellen Prägungen hin walt sprechen: Im Bibelwort für Pfingsten heißt es: und her. „Es soll nicht durch Heeresmacht oder Kraft, son- dern durch meinen Geist geschehen“ (Sacharja 4,6). Nun zum zweiten Thema, um das es in der Predigt zu Pfingsten ging: Da habe ich u. a. über die Begeg- Soweit zwei der Portugaleindrücke, die sich mir in nung der Kulturen bzw. der Religionen gesprochen diesem Jahr eingeprägt haben und die das Land für und von meinem Besuch in der kleinen Stadt Mér- mich interessant machen. Nach Ende meines pasto- tola im Süden des Alentejo erzählt. Dort gibt es ein ralen Dienstes werde ich noch zwei Wochen in den höchst eindrucksvolles Gebäude: die Moschee aus Norden Portugals reisen und bin gespannt auf viele dem 12. Jahrhundert, aus der Zeit der islamischen Begegnungen mit religiöser Praxis, die es da zu ent- Herrschaft, die nach der christlichen Rückerobe- decken gibt. rung ein Jahrhundert später zur Kirche wurde. In den meisten Fällen wurden die Moscheen zerstört; Ich verabschiede mich von der Gemeinde, freue vielleicht blieben die Grundmauern erhalten, auf mich, dass meine Predigten mit Dank und Inter- denen man neu eine Kirche errichtete. In Mértola esse aufgenommen wurden, was nicht selbstver- LISSABON war das anders: Die Moschee, ein fast quadratischer ständlich ist, und danke dem Gemeindekirchenrat, Raum mit fünf (statt der im Kirchenbau üblichen insbesondere den beiden Vorsitzenden zunächst drei) Schiffen, bleibt erhalten und wird zur Kirche. Stephan Stieb und dann Susanne Burger, für die Schon an den Außenmauern fallen kegelartige Auf- Unterstützung auch in schwierigen Situationen, u. bauten und zedernförmige Zinnen auf, wie man sie a. bei dem Einbruch im Pfarr- und Gemeindehaus aus der islamischen Baukunst kennt. Die Seitenein- im vergangenen Oktober. Der Gemeinde und all den gänge zeichnen sich durch hufeisenförmige Gestal- Menschen, die in ihr nach einem Zuhause suchen, tung aus. Im Innern steht der Altar mit einer Mari- wünsche ich Gottes Segen: Erfahrungen des Reich- enfigur vor dem Mihrab, der Gebetsnische, die in der tums der Gnade Gottes. [ Peter Oßenkop ] 15
KONFI-FREIZEIT V om 15. bis zum 17. März fand die Kon- Freizeit die Hoffnung, dass die Konfirmanden/innen firmanden-Freizeit zusammen mit den nach einer anstrengenden Schulwoche abends müde drei Konfirmandinnen aus Porto am Rio seien und daher pünktlich ins Bett gehen würden.. Zêzere in der Nähe von Tomar statt. Die Leider ist der Wunsch an diesem Abend nicht in Er- Gegend ist sehr ruhig mit viel Natur. Man füllung gegangen. hat vom Haus eine sehr schöne Aussicht auf den Fluss, die Berge und einen Garten mit zahlreichen Der nächste Morgen begann mit einem reichhaltigen Obstbäumen. Frühstück. Nutella durfte dabei nicht fehlen. Nachdem fast alle pünktlich in Lissabon am Bahnhof Die erste Unterrichtseinheit war die Geschichte zum Oriente angekommen waren, machten wir uns auf verlorenen Sohn. Diese wurde zunächst vorgelesen. den Weg zur Unterkunft. Knapp 2 ½ Stunden dau- Um sie zu vertiefen, wurde ein Spiel gespielt. Die erte die Busfahrt, welche zum Ende hin sehr kurvig Geschichte wurde noch einmal schrittweise vorgele- wurde. Als wir mit großem Hunger an der richtigen sen. Sobald eine Person vorkam, wurde gestoppt und Haltestelle ankamen, wurden wir abgeholt und mit ein/e Konfirmand/in nach dessen Gefühlen gefragt. Auto über einen holprigen Sandweg zum Haus ge- In dem Gleichnis vom verlorenen Sohn hat der jün- LISSABON bracht. Dort stand auch schon das Essen bereit: Am gere Sohn vom Vater sein Erbe verlangt, ist damit Freitagabend wurden wir mit einer Gemüsesuppe, losgezogen und hat das gesamte Geld ausgegeben. Hähnchenschenkeln mit Ofenkartoffeln und zum Nachdem er als Bettler zu seinem Vater zurückkehrt, Nachtisch Schokopudding verwöhnt. Das Programm um ihm seine Sünde zu gestehen, ist der Vater froh vom Wochenende begann mit einer Vorstellungs- ihn wiederzusehen und veranstaltet ein großes Fest. runde mit Name, Alter, Schule, wie lange man schon In der zweiten Einheit sollten die Konfirmanden/in- in Portugal lebt und warum man am Konfirmanden- nen in einem Brief Dinge aufschreiben, in welcher Si- Unterricht teilnimmt. Am ersten Abend hatten wir tuation sie nicht richtig gehandelt haben, die sie wie Leitenden anders als bei der letzten Konfirmanden- der jüngste Sohn im Gleichnis bereuen. Dieser Brief 16
AM RIO ZÊZERE wurde - ohne von jemandem anderen gelesen zu wer- Am Abend schauten wir dann gemeinsam einen den - in einen Briefumschlag getan. Film und dann endlich ging auch unsere Hoffnung auf einen ruhigen Abend in Erfüllung: Nach dem Nach den beiden Einheiten haben die Konfirmanden, Film zogen sich alle Konfirmanden/innen in die die am 14. April konfirmiert wurden, ein persönli- oberen Schlafräume zurück, machten sich bettfer- ches Gespräch mit unserem Pfarrer geführt. Dabei tig und schliefen tatsächlich alle noch vor Mitter- ging es unter anderem um die Abfrage des Glaubens- nacht ein. bekenntnisses und den Taufspruch. Am Sonntagmorgen haben wir auf einer schönen Nach dem Essen nutzten viele die Chance, bei su- Terrasse Gottesdienst mit Abendmahl und Liedern per Wetter im Fluss baden zu gehen. Dabei fanden gefeiert. Die Umschläge mit den Dingen, die die „Challenges“ statt, wie zum Beispiel „Wer am meis- Konfirmanden/innen bereuen, haben wir in einem LISSABON ten beim Springen ins Wasser spritzt“. Blumentopf verbrannt. Gott vergibt uns die Mo- mente, in denen wir falsch gehandelt haben. Nach Im Anschluss startete dann die Einheit am Nachmit- dem Gottesdienst wurde schließlich gepackt und tag. Wir haben mit den Konfirmanden/innen eine nach dem Mittag verabschiedeten wir die Konfir- Rallye zum Thema Abendmahl gemacht. Dabei ha- manden/innen und Pfarrer Decker aus Porto. ben sie unter anderem das Abendmahlsgeschirr und die Abendmahlsliturgie kennengelernt. Es gab vier Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende Stationen, die in Dreier- bis Vierergruppen besucht mit gutem Wetter, bei dem alle viel Spaß hatten. wurden. [ Lea Schlie ] 17
CONVENTO DA ARRÁBIDA “NICHTS SOLL DICH ÄNGSTIGEN, NICHTS SOLL DICH QUÄLEN“. M it diesen Worten eines spanischen Kapuzinerkloster in Sintra, bis er sich im Alter von Liedes von Teresa von Avila saßen 65 Jahren entschloss, im Gebirge von Arrábida, in wir gemeinsam singend in der wun- der Nähe des Klosters, schweigend und in Einsam- derschönen historisch geprägten keit zu leben. Stille und Bewunderung waren unse- Kapelle des Franziskaner Konven- re Reaktionen auf die schönen Geschichten dieses LISSABON tes. Das Convento da Arrábida ragt im Gebirge über heiligen Ortes. der Küste von Arrábida hervor. In Stein gehauene kleine Häuschen bilden das riesige Labyrinth die- Bis das Kloster 1990 von der Oriente-Stiftung ge- ses Klosters. Die Mönche, die dieses Kloster bauten kauft wurde, war es im Besitz der Familie Palmela, und beherbergten, legten großen Wert auf die Ein- was uns auch auch gleich zu unserem nächsten Ziel fachheit, die eine starke Verbindung zu Gott in den führt: das Castelo von Palmela. Verwöhnt und ge- Vordergrund stellt. Eine zentrale Rolle spielte der stärkt mit leckeren Tapas und süffigem Hauswein Mönch und Eremit Agostinho da Cruz. Er wuchs auf dem Schloss befanden wir uns auf der großen am Hof von Dom Durate auf und lebte später im Aussichtsplattform, die uns einen atemberauben- 18
den Blick rüber zum Tejo bis nach Lissabon auf der die Lagerhallen mit überdimensional großen Wein- linken Seite und dem Rio Sado auf der rechten Sei- fässern, mit einem Fassungsvermögen von 26.000 te bot. Zu unseren Füßen lag Setúbal in all seiner Litern, machte uns Appetit auf den süßlichen und Pracht. Taktisch klug wurde das Schloss genau hier frischen Moscatel, der uns am Schluss dieser Füh- vor vielen Jahrhunderten in der Mitte zwischen den rung natürlich angeboten wurde. Die Besonderheit beiden Flüssen erbaut. Die Römer mussten diese dieses Weins? Er bekommt seinen Geschmack im Siedlung schon vor den Westgoten verteidigen. Bis Fass lagernd auf einem Schiff, das mit dem Wein an heute allerdings ist der Einfluss des berühmten Bord die halbe Welt umrundet, bis dieser wieder zu- Santiago Ordens bemerkbar, der auch den Ausbau rück nach Hause in Azeitão ankommt und abgefüllt der Kapelle vorangebracht hat. Viele römische Ru- werden kann - einzigartig! inen und Überreste zwischen den Bauwerken erin- nern noch an diese sehr lange zurückliegende Zeit Doch das war noch nicht die letzte Station, denn des römischen Reiches. unsere Mädels, die diesen Ausflug super geplant haben, ließen uns nicht eher nach Hause, bis wir Viele neue Geschichten und tolle Gespräche unter- die köstlichen Törtchen der Fábrica de Tortas de einander sind eine wunderbare Grundlage für eine Azeitão probiert haben. Auch hier wartet man Weingutbesichtigung des berühmten José María Da schon auf uns mit den frisch gekühlten Törtchen Fonseca in Azeitão. Das langgezogene an der Haupt- und einem leckeren Moscatel des Hauses. Diese straße liegende Gebäude lässt den dahinter liegen- Kombination war ein toller Rahmen für den Ab- den, riesigen und wunderschönen Garten nicht er- schluss dieses aufregenden und unvergesslichen ahnen - umso schöner war die Überraschung und Gemeindeausflugs durch den Parque Natural da umso größer das Staunen von uns allen. Doch erst Arrábida. [ Tanja Klawitter ] VORANKÜNDIGUNG: LISSABON GEMEINDEAUSFLUG AM 26. OKTOBER 2019 NACH ARRAIOLOS UND ÉVORA Wie Ihnen bekannt ist, haben wir noch ein Nachholpensum... Der Besuch von Arraiolos im November des vergangenen Jahres ist im wahrsten Sinne des Wortes ‚ins Wasser gefallen‘, denn es begann in Strömen zu regnen. Nähere Informationen finden Sie nach dem Sommer in unserem Newsletter. Merken Sie sich aber bitte dieses Datum bereits vor! 19
BESUCH DES TOURISMUSPFARRAMTES GRAN CANARIA V om 29.03. bis zum in ihrem kleinen Apartment zu 05.04.2019 habe ich viert untergekommen sind. Der die Freiwillige des Gottesdienst wird Sonntagabend Tourismuspfarram- im Templo Ecuménico in Mas- tes auf Gran Canaria palomas (vom Gemeindezent- besucht. Über die Seminare in rum ca. 30 Gehminuten) gefeiert. Deutschland und Spanien ler- Der Templo Ecuménico wird für nen wir viele der Mitfreiwilligen mehrere Gottesdienste am Sonn- vom Diakonischen Jahr im Aus- tag bereitgestellt. Unter ande- land kennen und schließen neue rem finden dort auch englische Freundschaften. Während unse- und schwedische Gottesdienste res Auslandsjahres bietet es sich statt. Daher hat jede Gemeinde gut an, sich gegenseitig zu besu- nur eine Stunde Zeit den Gottes- chen und auch andere Einsatz- dienst zu feiern. Die Liturgie ist stellen beziehungsweise neue dadurch vereinfacht. Neben den Orte kennenzulernen. Zusam- gesungenen Liedern singt in je- men mit den zwei Freiwilligen dem Gottesdienst der Chor. Auch aus einer Seniorenresidenz in ich habe an dem einen Sonntag Beniarbeig haben wir uns alle auf mit der Querflöte und dem Ehe- der Kanarischen Insel getroffen. paar, welches für die musikali- sche Begleitung zuständig ist, Die Auslandspfarrstelle auf Gran Canaria unter- das Präludium und Postludium gestaltet. Nach dem LISSABON scheidet sich zu unserer hier in Lissabon. Während Gottesdienst findet das Kirchencafé in einem Ne- hier in Lissabon überwiegend einheimische Deut- benraum statt. Neben Kaffee werden Kartoffelsalat, sche zum Gottesdienst kommen, wird der Gottes- Heißwürstchen und Kaltgetränke angeboten. dienst auf Gran Canaria hauptsächlich von Tou- risten beziehungsweise überwinternden Personen Die Gemeinde bietet in ihrer Hochsaison einige Ak- besucht. Die Hauptsaison liegt daher in den Mona- tivitäten und Veranstaltungen an. Einmal wöchent- ten Oktober bis April. Das Gemeindezentrum be- lich trifft sich der Urlauberchor. Neben Gemein- findet sich im Süden der Insel in dem Ort San Fern- deausflügen zu besonderen Orten der Insel finden ando. Dort wohnt auch die Freiwillige, bei der wir dienstags immer eine dreistündige Wanderung und 20
DIAKONISCHES JAHR IM AUSLAND (DJIA) Das Programm Diakonisches Jahr im Aus- land (DJiA) ist ein Freiwilligendienst in kirch- lichen, diakonischen und sozialen Projekten im Ausland. Im DJiA haben junge Menschen die Chance, sich für 9-12 Monate in diakoni- schen und sozialen Einrichtungen zu engagie- ren. Im Rahmen des DJiA kann man: alte und/ oder pflegebedürftige Menschen unterstüt- zen; mit Kindern und Jugendlichen arbeiten; Menschen mit Behinderung begleiten; in Be- gegnungszentren und Projekten der Sozial- arbeit tätig sein oder die vielfältige Arbeit in Kirchengemeinden mitgestalten. donnerstags eine doppelt so jeder selber in den dafür vorge- lange Wanderung statt. sehenen Pausen verpflegt. In dem Ort Las Casillas wurden Während meines Besuches wir schließlich vom Bus wie- habe ich an beiden Wanderun- der abgeholt. Jedem, der auf gen teilgenommen. Ein Bus Gran Canaria Urlaub macht, sammelt an verschiedenen würde ich empfehlen an diesen Bushaltestellen die Leute ein, Wanderungen teilzunehmen. die mit wandern gehen. Diens- Es wird eine kleine Spende er- tags sind wir nach einem kur- wartet, aber dafür wird man zen Zwischenstopp in San Bar- zu besonderen Orten und Aus- tolomé de Tirajana dort in der sichtspunkten in einer Gruppe Nähe gestartet und in dem Ort mit guter Stimmung und vie- Santa Lucía de Tirajana geen- len Gesprächen geführt. Neben det. Neben Weinstöcken, gab es Aussichten auf inte- einer kleinen Andacht wird auch immer etwas zu ressant geformte Berge, kleine Dörfer in oasenarti- den Orten erklärt. gen Tälern und den Embalse de Tirajana (bekannter Stausee). Geführt wurden wir von einem Gemeinde- Die Städte Las Palmas, Puerto de Mogán, Maspalo- mitglied. Allerdings hat uns auch ein ausgebildeter mas und dort speziell die Dünen und den Leucht- Bergführer begleitet. Dies ist auf Gran Canaria eine turm lohnen sich ebenfalls sich einmal anzuschau- Pflicht, wenn man als Gruppe wandern geht. Zum en. Dort gibt es nette Strandgebiete, Museen und Schluss sind wir gemeinsam in einem Restaurant andere Sehenswürdigkeiten. Insgesamt ist Gran LISSABON essen gegangen. Am Donnerstag haben wir uns in Canaria eine vielseitige Insel, auf der man nach ei- der Nähe von Mogán auf den Weg zur sechsstündi- ner Woche noch lange nicht alles gesehen hat. Ich gen Wanderung gemacht. Diese war anspruchsvol- empfehle allerdings auch eher im Winter dort hin- ler was die Auf- und Abstiege betrifft. Dafür waren zureisen, da es im Sommer sehr heiß wird. Die Insel die Aussichten noch beeindruckender. Von bis zu liegt schließlich näher an der Westsahara als an der 1.000 Metern Höhe konnte man auf Täler mit Stau- Iberischen Halbinsel. seen oder kleinen Dörfern gucken. Auch hatte man einen Blick auf das Meer und Wolken, die Bergspit- Mein Fazit: Gran Canaria ist auf jeden Fall eine Rei- zen verdeckten. Während der Wanderung hat sich se wert! [ Lea Schlie ] 21
GOTTESDIENSTE & VERANSTALTUNGEN LISSABON Ferien/Feiertage). Neue Sänge- GOTTESDIENSTE UND rInnen sind stets willkommen VERANSTALTUNGEN und können gerne dazukom- Achtung: Bitte beachten Sie men! Juli 2019: kurzfristige Terminänderungen So., 7.07.2019 | 11h00 und weitere Angebote auf un- Chor JubiLis Gottesdienst (Pf. Oßenkop) serer Webseite unter www.dekl. Proben immer mittwochs, org 19h00 im Gemeindehaus (außer So., 14.07.2019 | 11h00 Ferien/Feiertage). Neue Sänge- Gottesdienst (Pf. Oßenkop) REGELMÄSSIGE TERMINE rInnen sind stets willkommen und können gerne dazukom- August 2019: Offene Tür im Gemeindehaus men! So., 4.08.2019 | 11h00 / Sprechstunde des Pfarrers Gottesdienst (Pf. Stéphane dienstags 16h00-18h00 Gemeindekirchenrat Barth) Einmal im Monat, Termine nach Kindergottesdienst Vereinbarung So., 11.08.2019 | 11h00 Sonntags 11h00 im Gemeinde- Gottesdienst (Pf. Stéphane haus, parallel zum Gottesdienst Frühstückstreffen für Frau- Barth) in der Kirche, wo wir alle ge- en meinsam beginnen mit Begrü- Einmal im Monat, 10h00-12h00, So., 18.08.2019 | 11h00 ßung und Lied. Termine nach Vereinbarung Gottesdienst (Pf. Stéphane Barth) Konfirmanden Bibelgesprächskreis 6. Oktober 2019 (Erntedankfest): Einmal im Monat, Termine nach So., 25.08.2019 | 11h00 TERMINE Inforunde & Anmeldung für die Vereinbarung. Gottesdienst (Pf. Stéphane neuen Konfirmanden und deren Barth) Eltern nach dem Gottesdienst ACHTUNG: In den Monaten Juli (11h00). und August haben wir Sommer- September 2019: Chor JubiLis pause! Außer den unten angege- benen Gottesdiensten finden in So., 1.09.2019 |11h00 Proben immer mittwochs, dieser Zeit KEINE der regelmä- Gottesdienst mit Abendmahl 19h00 im Gemeindehaus (außer ßigen Veranstaltungen statt. 22
Mi., 4.09.2019 | 15h00 PORTO - am 6. Oktober Erntedankfest Teatime@Barthel, ABLA, Carca- Gottesdienst in Loulé wie im velos Juli und August: letzten Jahr (Einzelheiten auf Sommerpause unserer Webseite) 12.-15.09.2019 KV-Tagung in Bilbao September 2019 Die Urlaubsvertretung für Pf. So, 15.9.2019 Lorenz vom 15. Juli bis 18. Au- So., 15.09.2019 | 11h00 Gottesdienst mit Abendmahl. gust 2019 übernimmt unser Gottesdienst langjähriger Pastor U. Hüllweg. Nach dem Gottesdienst: 14. re- 20.-22.09.2019 guläre Sitzung des Vorstands Gesprächskreis: GKR-Retiro, Rio Zêzere 14tägig Donnerstag im Pfarr- So, 29.9.2019 haus Uz. Sesmarias, Lote 84, So., 22.09.2019 |11h00 Gottesdienst mit Abendmahl 8400-565 Carvoerio, 15 bis Gottesdienst 17:30 Uhr (nicht in der Urlaubs- Oktober 2019 zeit von P. Lorenz) So., 29.09.2019 |11h00 So, 13. 10. Gottesdienst Gottesdienst mit Abendmahl Chorproben: 14 tägig in der Kirche, 20:00 bis Oktober 2019: So, 27.10. 22:00 Uhr Mi., 2.010.2019 |15h00 Gottesdienst mit Abendmahl Teatime@Barthel, ABLA, Carca- Erntedankfest, Kollekte: danach Erntedankgottesdienst: velos Matinee mit dem Organisten Auch in diesem Jahr, am 6. Ok- Herr Voit. tober 2019 findet unser Ern- So., 6.10.2019 | 11h00 tedankgottesdienst auf dem Erntedankfest. Familiengot- Anwesen von Heiner und Biggi tesdienst mit Abendmahl. Im ALGARVE Diechtierow in Loulé statt – nä- Anschluss: Inforunde & Anmel- heres bitte auf unserer Webseite dung für die neuen Konfirman- Gottesdienste der DEKA nachsehen. den und deren Eltern Wir laden ein: Jeden Sonntag 18 So., 13.10.2019 |12h30 Uhr in der Kirche Nossa Senho- MADEIRA Gottesdienst mit Konzert des ra da Encarnação in Carvoeiro Chores der Johannis-Gemeinde Gottesdienste alle 14 Tage sonn- aus Hamburg. Anschließend aber im Juli und August nur alle tags um 16 Uhr Gottesdienst. Imbiss im Gemeindehaus 14 Tage: Die Termine: 7. und 21. Juli. So., 20.10.2019 | 11h00 - am 14. und am 28. Juli (gemein- Festgottesdienst zur Einfüh- samer Gottesdienst Lorenz/ August und September nur nach rung von Pfin. Christina Gelhaar Hüllweg) Vereinbarung. in ihr Amt - am 11. Und am 18. August. 6. und 27. Oktober. So., 27.10.2019 | 11h00 (Urlaubsvertretung Pastor i.R. Gottesdienst U. Hüllweg), ab September wie- der jeden Sonntag TERMINE 23
AM 27. MAI 2019 VERSTARB ELISABETH GESCHE geboren am 17. Januar 1924. 30 Jahre Honorarkonsulin. Mitgründerin der Deutschsprachigen Evangelischen Kir- che Madeira. Mehr als zwanzig Jahre hat Elisabeth Gesche die Geschicke und die Entwicklung der Gemeinde als Mit- glied des Gemeindekirchenrates unterstützt und mitge- tragen. Wir gedenken ihrer im Pfingstgottesdienst am 9. Juni 2019. GESPRÄCH MIT ORGEL W ir sprachen über Simon Petrus, ei- nen mutigen Mann und einen fei- gen Verräter. Eine kleine Gruppe war zu diesem Gesprächskreis vor Ostern in der Kirche zusammen gekommen. Doch erhob sich in unserer Runde eine laute, unüberhörbare Stimme: die Orgel. Kirchen- musiker Jochen Härtel war zum Gesprächskreis dazu gekommen und brachte das Instrument zum Klingen. Härtel spielt während seiner regelmä- ßigen Madeira-Ferien die Orgel in unserem Got- MADEIRA tesdienst – in diesem Jahr war das nicht möglich, lich war er versunken, begeistert verehrte er Jesus weil die Urlaubsdaten keinen Gottesdiensttermin und versprach Treue, doch die Bewährungsprobe enthielten. Kurzerhand zeigte sich der Musiker be- im Hof des Palastes hielt er nicht aus. Treue und reit, den Gesprächskreis mit seiner Musik zu un- Verrat waren unsere Themen, nachdenklich sahen terstützen. Er unterbrach die Gespräche mit seinen wir, wie Jesus diesem Petrus seinerseits die Treue Klängen, schuf Zeit zur Besinnung auf das Gespro- hielt. Jochen Härtel an der Orgel machte uns mit chene, Raum für den Einzelnen, sich auf eigene Art seiner Musik nicht einfach nur Freude, die Orgel auf den Jünger Petrus einzulassen. Mutig war die- wurde selbst zu einer Stimme im Gesprächskreis. ser übers Wasser auf Jesus zugelaufen, und ängst- [ Text und Foto: Stefanie Seimetz ] 25
MEINE DREI MONATE IN DER DEKA I n der Deutschen Evangelischen Kirchenge- bon. Ich habe Freunde dort, weshalb ich als erstes meinde an der Algarve durfte ich nun schon meine Bewerbung dorthin schickte. Allerdings hatte drei Monate verbringen. Die Zeit verging die Gemeinde in Lissabon schon eine ehrenamtliche schnell. Doch zunächst möchte ich erzählen, Aushilfe, weshalb sie mich weiter an die DEKA emp- wie ich auf dieses Land, diesen Ort und diese fahlen, die mich zu meinem Glück nahmen. Gemeinde kam. Ich habe in dieser Zeit viele interessante, zum Teil Ich komme aus Berlin und besuche die Evangelische auch schwere doch ebenso wichtige Erfahrungen ge- Schule Berlin Zentrum. An meiner Schule ist es in sammelt. Ich habe in der Gemeinde viele neue und der 11. Klasse vorgesehen, für drei Monate ins Aus- herzliche Menschen kennengelernt, sowie Leute, die ALGARVE land zu gehen und sich dort an einem sozialen Pro- schon viel in ihrem Leben durchgemacht haben. Ich jekt ehrenamtlich zu betätigen. habe gelernt, dass es wichtig ist sich in Menschen hi- neinzuversetzen und mitfühlend zu sein, sich aber Da ich selbst später Pastorin werden möchte, dach- auch nicht zu sehr davon mitreißen zu lassen und te ich, es wäre schön, meine ehrenamtliche Betäti- seine eigenen Grenzen zu kennen. Sich hin und wie- gung mit der Erfahrung meines Wunschberufs zu der überwinden zu können und dennoch nicht zu verknüpfen. Mein Vater stieß zunächst per Internet überfordern. Natürlich habe ich in den drei Monaten auf die Webseite der Deutschen Gemeinde in Lissa- nur ein Bruchteil des Pfarramtes mitbekommen und 26
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