Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...

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Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
2.16

                          ZEITSCHRIFT FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG

                                                                                                                   Zusammenarbeit
                                                                                                                   Ein neuer Schwerpunkt in der
                                                                                                                   ländlichen Entwicklung

                                                                                                                   Kulinarik
                                                                                                                   Ein strategisches Dach
                                                                                                                   für alle Initiativen

                                                                                                                   Almstrategie
                                                                                                                   Über den Almschwerpunkt
                                                                                                                   in der LE
www.zukunftsraumland.at

                                                                                                                   Projektdatenbank
                                                                                                                   Mit ersten Projekten der neuen
                                                                                                                   ­Periode erfolgreich gestartet

                          P. b. b, 16Z040734 M, ARGE Vernetzungsstelle LE 14–20, Dresdner Straße 68 a, 1200 Wien
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02          xxxxxx////Intro
                                                     Inhalt     xxxxxx
                                                                     // Abbildungsnachweis

		INHALT
 02 _    Blauschillernder Feuerfalter // Intro //
		       Abbildungsverzeichnis
 03 _    LE konkret // Geleitwort // Willkommen
		       bei der LE-Projektdatenbank!
 04 _    Maßnahme 16 – Zusammenarbeit,
		       Interview mit Christian Rosenwirth
 05 _    Urlaub am Bauernhof: Zusammenarbeit
		       als Chance // Zusammenarbeit                Der Blauschillernde Feuer-
		       verbessert Arbeitsabläufe                   falter (Lycaena helle) ist
                                                     eine geschützte Art der
 06_     Green Care: Ein starkes Netzwerk für
                                                     Anhänge II und IV der
		       eine starke Idee // Leuchtturmprojekte –    Fauna-Flora-Habitatricht-
		       neue Wege im Tourismus                      linie. Der Schmetterling
 07 _    Tiroler Naturparke: Neue Möglichkeiten      ist u. a. auf extensiv
                                                     ­bewirtschaftete Feucht-
		       der Zusammenarbeit // EUROSTAT
                                                      wiesen angewiesen.
		       bestätigt positive Entwicklung im
		       ländlichen Raum
 08 _    Innovation in bäuerlichen Betrieben:
		       Interviews mit Gertraud Leimüller

                                                     Liebe Leserinnen und Leser!
		       und Franz Sinabell
 09 _    EIP-AGRI: Zweiter Aufruf zu Projekt-
		       einreichungen // LE-Preis „Junge
		       Ideen fürs Land“                            Transparenz, Beteiligung und Wirkungsorien-                     nahme 16 – Zusammenarbeit und fand unter
 10 _    LEADER-forum Österreich stellt sich         tierung sind wichtige Kriterien in der Arbeit                   dem Titel „Gemeinsam mehr erreichen“
		       vor: Interview mit Stefan Niedermoser       des Netzwerks Zukunftsraum Land. Wir dür-                       statt.
  11 _   Transnationale Zusammenarbeit –             fen die Beendigung der ersten Arbeitswelle                             Vor wenigen Tagen haben wir auch
		       ein Erfahrungsbericht // „Frauen-           mit mehr als zehn Veranstaltungen dazu nut-                     ­unsere Projektdatenbank freigeschaltet. Sie
		       sache“: Gemeinsame Bildungs-		              zen, Ihnen unsere Arbeitsweise vorzustellen.                     ist ein Herzstück der Netzwerkarbeit und
		       projekte zweier LEADER-Regionen                   Die Veranstaltungen des LE-Netzwerks                       soll neue, innovative Umsetzungsbeispiele
  12 _   Netzwerk Kulinarik: Strategisches Dach      werden über Website, Newsletter und Zeit-                        vorstellen. Über das dem Projekt zuge­
		       für kulinarische Initiativen                schrift österreichweit an ca. 6000 Personen                      ordnete Kontaktformular können Sie sich
  13 _   Netzwerk Kulinarik: Vier Fragen an          kommuniziert. Dort, wo es sinnvoll erscheint,                    mit den Umsetzern vernetzen und Erfah-
		       Thomas Müller // Daten und Fakten           werden auch Fach- und andere Medien in                           rungswerte einholen.
  14 _   Naturschutz in der Landwirtschaft: 		       die Kommunikation einbezogen.                                          Das Highlight des Herbstes wird der
		       Problemfeld oder Chance?                          Nach der Durchführung wird jede Ver­                       LE-Wettbewerb „Junge Ideen fürs Land“
  15 _   Umweltschutz in der Landwirtschaft –        anstaltung auf www.zukunftsraumland.at mit                       sein, den wir mit der Jahreskonferenz am
		       Seminarberichte // Open-Innovation-         ­Einladung, kurzem Bericht, Fotos und Ver­                       12. Oktober 2016 in der Steiermark starten
		       Forum zum Thema Bodenschutz                  anstaltungsunterlagen dokumentiert, sodass                      ­werden. Wir laden die ländliche Jugend
  16 _   Die Almstrategie im LE-Programm              Sie jederzeit Informationen und Anregungen                       ­heute schon ganz herzlich ein, sich intensiv
  17 _   Bildungsangebote für die Almwirtschaft //    abrufen können. Im Lauf der Jahre soll sich                       mit der Zukunft auf dem Land auseinander-
		       Kaskadische Holznutzung –                    die Website zu einer umfassenden LE-Wis-                          zusetzen.
		       ein Veranstaltungsbericht                    sensdatenbank entwickeln.
 18 _    Die Projektdatenbank des Netzwerks                Probieren Sie’s aus – mit dem Workshop                    Ihr Netzwerkteam:
		       ist online                                   „Regionale Managementlehrgänge für                             Johannes Fankhauser // Luis Fidlschuster //
  19 _   Vier LE-Projekte aus der Periode 14–20:      ­Frauen“ hat der Veranstaltungsreigen begon-                   Georg Keuschnigg // Gertraud Leimüller //
		       — Schutzgebietsbetreuung Oberpinzgau          nen; die bisher letzte Tagung galt der Maß-                   Michael Proschek-Hauptmann
		       — Biolegehennen statt Milchvieh
		       — Handwerk und Manufaktur im
                                                     ABBILDUNGSNACHWEIS Cover: Susanne Schönhart | Seite 2: Roger Meerts/Shutterstock.com | Seite 3: BMLFUW/­
            Waldviertel
                                                     Alexander Haiden, BMLFUW/Alexander Haiden (Porträt Minister Rupprechter) | Seite 4: Proschek-Hauptmann, BMLFUW/
		       — Biologische Ampferbekämpfung              Alexander Haiden (Porträt Rosenwirth) | Seite 5: urlaubambauernhof.at, Maschinenring | Seite 6: Mika Corbis (Foto oben),
 20 _    Europäische Initiativen // Die nächsten     stock_colors/istockphoto.com (Foto unten) | Seite 7: Sonntag/Naturpark Karwendel | Seite 8: FangXiaNuo/istockphoto.com,
                                                     NEWS/Ian Ehm (Porträt Leimüller), WIFO (Porträt Sinabell) | Seite 10: Niedermoser, BMLFUW & Andrea Neuwirth
		       Netzwerktermine // Impressum                (LEADER-Karte) | Seite 11: Christian ­Strass­egger (Foto oben), Angelika Bots-Hölzl (Foto unten) | Seite 12: urlaubambauern-
                                                     hof.at | Seite 13: AMTirol (Foto oben), Müller, m ­ onticelllo/istockphoto.com (Foto unten) | Seite 14: Umweltdachverband/­
                                                     Antunez Saez | Seite 15: Andrea Neuwirth | Seite 16: Ludwig Berchtold | Seite 17: eb&p Umweltbüro GmbH (Foto links oben),
                                                     Tomeyk/istockphoto.com (Foto u    ­ nten) | Seite 18: ­DeanDrobot/istockphoto.com | Seite 19: Günter Jaritz (Foto links oben),
                                                     Waldviertel Tourismus/­Robert Herbst (Foto rechts oben), LK Niederösterreich/Raser (Foto links unten), ARGE „Biologische
                                                     Ampfer­regulierung“ (Foto rechts ­unten) | Seite 20: Adam Smigielski/istockphoto.com
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LE konkret // Projektdatenbank // Geleitwort               03

LE konkret                                        hat das Bundesforschungszentrum für Wald
                                                  herausgebracht. Die Wälder, die sich nur
                                                  langsam neue Lebensräume erschließen,
Nationalparks sind Oasen                          sind von der Geschwindigkeit des Klima­
der Erholung                                      wandels überfordert. Daher sollte man
Ideale Bedingungen für Erholung attestiert        Baum­arten dort pflanzen, wo sie auch künf-
eine neue Studie den österreichischen Natio-     tig wachsen können. Die Broschüre mit
nalparks. Mit einer neuen Dachmarken­            ­konkreten Handlungsempfehlungen finden
kampagne will Nationalparks Austria nun           Sie auf der Website www.bfz.ac.at.

                                                                                                   Geleitwort
unter dem Motto „Nichts berührt uns wie
das U
    ­ nberührte“ auf Vielfalt und Leistungen     Oberösterreich:
der sechs heimischen Nationalparks hinwei-       Mit 186 LEADER-­Projekten
sen. Die Österreicherinnen und Österreicher      gut gestartet
schätzen an ihren Nationalparks vor allem        In der LE-Periode 2014–2020 stehen den            Junge Ideen fürs Land
die frische Luft, Ruhe und die heimischen        20 oberösterreichischen LEADER-Regionen
Tier- und Pflanzenarten in der ursprüngli-       45 Millionen Euro für Projekte der regiona-        Das Programm für die Ländliche Entwicklung
chen Umgebung.                                   len Entwicklung zur Verfügung. Mit 186 Pro-        ist der Zukunftsvertrag für den ländlichen Raum
                                                 jektanträgen sind diese LEADER-Regionen            Österreichs. Die Evaluierung der Programm­
            GenussKrone wird zur                 gut in die neue Periode gestartet. Das Inves-      periode 07–13 durch das Wirtschaftsfor­
            ­Qualitätslokomotive                 titionsvolumen beträgt 16 Millionen Euro,          schungsinstitut unterstreicht die positive Wir­
               Die GenussKrone hat sich zu       zehn Millionen werden über LEADER geför-           kung: Mehr als 30.000 Arbeitsplätze konnten
­einer Lokomotive der Qualitätsentwicklung       dert. Beispiele sind ein Kinderbetreuungs-         gesichert, wichtige Umweltziele erreicht und
 in der Direktvermarktung gemausert. Das         netzwerk, eine Jugendinitiative, eine Pflege-      die gesamte Volkswirtschaft gestärkt werden.
 Rückgrat des LE-geförderten Wettbewerbs         kooperation sowie die Entwicklung von              Man kann es nicht oft genug betonen: nicht
 sind die Verkostungen, für die führende         Topausflugszielen.                                 nur auf dem Land, sondern auch in den Städten,
 Fachleute Österreichs herangezogen werden.                                                         wie die Wissenschaft erforscht hat.
 In Verkosterschulungen werden einheitliche      Steiermark: Verordnung ebnet                            Nun hat auch EUROSTAT, das statistische
 Qualitätsstandards gebildet. Mit der Genuss-    Weg für Holzbau                                    Amt der EU, den österreichischen Einsatz in
 Krone-Gala Ende Juni in Wien, bei der Bun-      Seit 1. Jänner 2016 ist die neue Steiermärki-      der ländlichen Entwicklung hervorgehoben: Im
 desminister Andrä Rupprechter die 25 Öster-     sche Bautechnikverordnung in Kraft, die            Gegensatz zu den meisten anderen Mitglieds­
 reich-Sieger auszeichnete, wurde auch ein       die Möglichkeiten des Holzbaues erweitert.         ländern weist der ländliche Raum Österreichs
 zweijähriger Qualitätsentwicklungsprozess       Hochhäuser und mehrgeschoßige Bauten               bei der Beschäftigung und bei der Armuts­
 finalisiert. Mehr auf www.genusskrone.at.       sind jetzt ohne bürokratischen Zusatzauf-          gefährdung deutlich bessere Werte aus als die
                                                 wand möglich. Die Vertreter der steirischen        Städte. Ein weiterer Beweis dafür, dass das
Broschüre „Unser Wald im                         Holzwirtschaft jubeln: „Mit diesem Gesetz          LE-Programm mit der Vielzahl seiner einzelnen
­Klimawandel“                                    wird der sechsgeschoßige Holzbau nicht             Bausteine mit den richtigen Hebelwirkungen
Eine Broschüre über die Veränderungen im         mehr die Ausnahme bleiben, sondern Stan-          ­arbeitet.
Wald, verursacht durch den Klimawandel,          dard werden.“                                           Programme müssen aber ständig weiter­
                                                                                                    entwickelt und zukunftsfit gemacht werden. Aus
                                                                                                    diesem Grund lädt das LE-Netzwerk Zukunfts­
                                                                                                    raum Land im Herbst die ländliche Jugend ein,
Willkommen bei der                                                                                  im Rahmen eines Wettbewerbes ihre Ideen ein­
LE-Projektdatenbank!                                                                                zubringen. Ich freue mich bereits jetzt auf die
Eine umfassende Ideen- und Vernetzungsplatt­                                                        Botschaften, die uns die junge Generation über­
form soll mit der Projektdatenbank des Öster­                                                       mitteln wird. Um eine stabile Weiterentwick­
reichischen Programms für Ländliche Entwick­                                                        lung sicherzustellen, müssen wir heute schon
lung 14–20 entstehen, die seit wenigen Tagen                                                        beginnen, über die Eckpunkte der nächsten
unter www.zukunftsraumland.at online zur Ver­                                                       LE-Periode nachzudenken. Das Programm soll
fügung steht. In enger Zusammenarbeit mit den                                                       eine solide Basis schaffen, auf der die nächste
Institutionen der ländlichen Entwicklung sowie                                                      Generation in ihrem Sinn weiterbauen kann.
den Fachorganisationen und Interessenvertre­
tungen wird sich die LE-Vernetzungsstelle um                                                        Ihr Andrä Rupprechter, Bundesminister für
die Präsentation von relevanten Projekten aus                                                       Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
allen Regionen und Fachbereichen bemühen.                                                          ­Wasserwirtschaft
     Mehr über Hintergründe und erste Projekte
auf den Seiten 18 und 19.
Ihr Netzwerkteam
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
04                 xxxxxx // xxxxxx
                                                   Schwerpunkt   Zusammenarbeit

              Zusammenarbeit – eine neue Maßnahme in der ländlichen Entwicklung:

              Gemeinsam mehr erreichen
              In vielen Fällen können die Ziele der ländlichen Entwicklung                           Wie ist die Maßnahme in Österreich
              zur ­Steigerung der Wertschöpfung und zur Verbesserung                                 ­angelaufen? Wo besteht noch Entwicklungs­
                                                                                                      bedarf?
              der Nach­haltigkeit in gemeinsamer Anstrengung besser er-                               Österreich zeigt sich im Fortschritt der
              reicht werden. ­Österreich setzt diesen neuen Ansatz in der                             ­Umsetzung dieser Vorhabensart im europäi-
 Christian    LE-­Förderung mit der Maßnahme 16 – Zusammenarbeit um.                                   schen Spitzenfeld: Österreich spricht mit
­Rosenwirth                                                                                            dieser Maßnahme zwölf Schwerpunktberei-
              Im B­ MLFUW betreut ­Abteilungsleiter DI Christian Rosenwirth                            che der ländlichen Entwicklung an und
              diese Maßnahme – hier seine Antworten auf unsere Fragen.                                 liegt damit an dritter Stelle im EU-Vergleich.
                                                                                                   Im Rahmen der EIP sind nach einer ersten
                                                                                                   Vergabe bereits seit Frühling 2016 die ersten
Herr DI Rosenwirth, die Maßnahme 16 –              i­ nnovative Projekte mit Mehrwert für die      Operationellen Gruppen tätig; ein nächster
­Zusammenarbeit ist nicht nur eine Förder­          Beteiligten in den Regionen entstehen.         Aufruf zur Einreichung von Projektideen ist
 schiene, sondern eine Maßnahme, die                                                               für Juli 2016 erfolgt. Insgesamt bietet Öster-
 eine Gesinnungsänderung bewirken soll.            Ganz wesentlich bei der M 16 ist, dass schon    reich europaweit eine der vielfältigsten
 Was ist darunter zu verstehen?                    die Entwicklung einer Kooperation unter­        ­Paletten an Möglichkeiten zur Unterstüt-
 Zentrales Ziel ist, die wirtschaftlichen, öko-    stützt werden kann. Welche Prozessschritte       zung von Kooperationen im Rahmen dieser
 logischen und sozialen Nachteile der Frag-        sind förderbar?                                  Maßnahme. Da es sich um eine neue Maß-
 mentierung von kleinstrukturierten Unter-         Neu ist, dass hier erstmal neben den Kosten      nahme handelt, müssen sich freilich sowohl
 nehmen zu überwinden. Diese Maßnahme              für die Mitgliederanwerbung für Kooperati-       aufseiten der Verwaltung als auch der
 soll dazu beitragen, „Kirchturmdenken“            onen, den Aufbau der Kooperation und die         ­potenziellen Interessenten die Abläufe erst
 ­hinter sich zu lassen und zu einem gemein-       Entwicklung des Umsetzungsplanes auch             einspielen.
  schaftlichen Handeln zu kommen. Sie              die laufenden Kosten einer Kooperation (z. B.
  bietet ein komplett neues Anreizsystem           für die Koordinatorin bzw. den Koordinator,     Wird die Maßnahme schon in dieser Periode
  für mehr Engagement für Kooperationen            das Sekretariat) unterstützt werden können.     ihr Potenzial voll entfalten können?
  und damit für einen dringend notwendigen                                                         Die Maßnahme bietet die Chance, dass sich
  ­Gesinnungswandel im ländlichen Raum.            Um welche Arbeitsbereiche geht es konkret?      auch kleine Player auf einem zunehmend
                                                   Thematisch erstreckt sich die Unterstützung     globalisierten und volatilen Markt durch Ko-
Was ist neu an dieser Strategie?                   der Zusammenarbeit von Kleinstunterneh-         operation nachhaltig behaupten können, in-
Durch den Zusammenschluss mehrerer                 men von der Organisation gemeinsamer            dem sie Größendegressionseffekte nicht nur
­Akteure zu Kooperationen sollen Synergie­         ­Arbeitsabläufe, ländlichem Tourismus und       in ökonomischer, sondern auch in ökologi-
 effekte genutzt, Abläufe gemeinsam und             sozialer Landwirtschaft, dem Forst- und        scher und sozialer Hinsicht nutzen. Die För-
 ­damit effizienter gestaltet, soll Wissen ge-      ­Umweltbereich über Branchenverbände           derung zur Kooperation gibt dazu einen An-
  teilt und vom Know-how anderer profitiert          ­sowie Cluster- und Netzwerktätigkeiten bis   reiz. Ob das Potenzial schon in dieser
  werden. Je größer die Vielfalt der sich betei-      hin zur Praxis und Wissenschaft im Rahmen    Periode voll entfaltet werden kann, hängt
  ligenden Unternehmen in der Kooperation,            der Europäischen Innovationspartnerschaft    von der Einsicht und dem Willen der Betei-
  desto größer ist auch die Chance, dass              AGRI (EIP).                                  ligten zur Zusammenarbeit ab. q
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
Schwerpunkt Zusammenarbeit                    05

                                                                                       Zusammenarbeit verbessert
                                                                                       Arbeitsabläufe

                                                                                       Der neue „Cluster zur Förderung der agrarischen Koope-
                                                                                       ration“ (Laufzeit: 03. 06. 2016–11. 06. 2018) besteht aus
                                                                                       zehn Vorhaben mit 28 Projekten und soll die überbe-
                                                                                       triebliche landwirtschaftliche Zusammenarbeit verbes-
                                                                                       sern. Im Mittelpunkt stehen die Effizienzsteigerung von
                                                                                       Arbeitsabläufen und die Optimierung des Ressourcen­
                                                                                       einsatzes. Damit schafft der Cluster einen Wettbewerbs-
                                                                                       vorsprung für die heimischen Landwirtinnen und
                                                                                       ­Landwirte und treibt Innovation im Agrarsektor voran.
                                                                                                 Der Maschinenring wurde vor 50 Jahren als Verein
                                                                                        zur bäuerlichen Selbsthilfe gegründet. Die neue Form
                                                                                        der Zusammenarbeit bietet den Landwirtinnen und
                                                                                        Landwirten zahlreiche Vorteile (Steigerung der Wettbe-
                                                                                        werbsfähigkeit, Nutzung gemeinsamer Kostenvorteile,
                                                                                        Betriebshilfe, gemeinsame Wirtschafts- und Innovati-
                                                                                        onstätigkeit). Die Entwicklung und Einführung neuer
Urlaub am Bauernhof:                                                                    IT-Technologien zur überbetrieblichen Zusammenarbeit,

Zusammenarbeit als Chance                                                               Nährstoff- und Bodenmanagement sowie weitere Vor­
                                                                                        haben sollen die landwirtschaftlichen Betriebe in Öster-
                                                                                        reich stärken, indem sie ökonomische, soziale und
                                                                                        ­ökologische Effekte dieser Kooperationen nutzen. Der
Der Cluster „Urlaub am Bauern-       Seit 1988 haben sich das Angebot von Urlaub         Cluster besteht aus 86 regionalen Maschinenringen, acht
hof 2020“ ist für einen Sechs­       am Bauernhof und dessen Vermarktung                 Landesverbänden und dem Dachverband. Derzeit sind
jahreszeitraum (Mitte 2015–          ­zügig entwickelt. Durch den neuen strategi-        76.000 Landwirte Mitglied beim Maschinenring, der
Mitte 2021) konzipiert und            schen Clusteransatz können die Mitglieds­          ­allen 167.000 österreichischen Landwirten kostenlos
­besteht aus acht Landesvereinen      betriebe mit ihren besonderen Qualitäten            ­offensteht. Landwirte können mit anderen Landwirten,
 mit insgesamt 2383 Mitgliedsbe-      und ­Begrenzungen gezielt unterstützt wer-           mit einer Maschinengemeinschaft oder mit gewerblich
 trieben. Folgende vier Projekte/     den. Die Angebotsvielfalt reicht mittlerweile        tätigen Unternehmen zusammenarbeiten. Alle Projekte
 Teilstrate­gien ermöglichen bäu-     vom Urlaub am Bauernhof über Winzerhöfe              entsprechen dem europäischen Modell für eine nach­
 erlichen ­Vermietungsbetrieben,      bis hin zur Almhütte. Der dynamische                 haltige Entwicklung der Landwirtschaft und zeitigen
 sich aufgrund ihrer Besonderhei-     ­Tourismusmarkt – sich laufend ändernde              ­positive Effekte auf den Umwelt- und Klimaschutz
 ten und Stärken im Tourismus-         Gäste­ansprüche, neue Akteure (z. B. Online-         sowie die Erhaltung der ökologischen Vielfalt unserer
 wettbewerb gut zu positionieren       plattformen wie booking.com) und neue                Landschaftsräume.
 und eine wirtschaftlich sichere       Technologien – stellt die Betriebe vor große              Der (über-)regionale Wissenstransfer und die fachli-
 Einkommenskombination im              Herausforderungen. Die gemeinsame                    che Weiterbildung der Landwirte werden über Infomate-
 ­Bereich Landwirtschaft/Touris-       Cluster­strategie schafft eine neue Grundlage        rial, regionale Veranstaltungen und eine Projektdaten-
  mus zu erzielen:                     für die Zusammenarbeit, Synergien und                bank ermöglicht. Im Frühjahr fanden in allen regionalen
  — Dynamische Qualitäts­              ­Ressourcen der Klein- und Kleinstanbieter           Maschinenringen Informationsveranstaltungen statt,
      sicherung in Hardware             können gebündelt werden. Vor allem                  um die Landwirtinnen und Landwirte zur Projektbeteili-
      und Service.                      Kleinstanbieter profitieren vom Know-how            gung zu motivieren. q
  — Neukundengewinnung und              des professionellen Marktauftritts und
      nachhaltige Kunden­bindung.       den zahlreichen Marketingaktivitäten auf
  — Die Marke wird zum                  gemeinsamer Basis. Eine Intensivierung
      Medium: Grundlagen                der Zusammenarbeit mit neuen Denk­
      für C
          ­ ommunity-Building           ansätzen ermöglicht es den bäuerlichen
      (Internet und Social Media).      ­Betrieben (mit durchschnittlich 12,5 Gäste-
— Urlaub-am-Bauernhof-                   betten), sich auch in den kommenden
      Angebote 2020: (Weiter-)          Jahren im touristischen Verdrängungs­
      Entwicklung der Urlaubs-          wettbewerb zu behaupten und ihre Wett­
      form.                             bewerbsposition abzusichern. q
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
06                Schwerpunkt Zusammenarbeit

                                                                         Zusammenarbeit im Tourismus:
                                                                         Fokus auf Leuchtturmprojekten

                                                                         Die Tourismus-Förderungsabtei-      Wettbewerbsfähigkeit und nach-
                                                                         lung im Bundesministerium für       haltigen Entwicklung beitragen.
                                                                         Wissenschaft, Forschung und         Dabei steht vor allem die Koope-
                                                                         Wirtschaft fungiert auch in der     ration von kleinen und mittleren
                                                                         aktuellen Förderperiode 2014–       Unternehmen entlang der tou-
                                                                         2020 als bewilligende Stelle für    ristischen Wertschöpfungskette
                                                                         das Programm für Ländliche Ent-     im Mittelpunkt. Zum anderen
Green Care Österreich:                                                   wicklung. Der Einsatz von Mit-      sollen sich auch kleine Touris-

Ein starkes Netzwerk für                                                 teln des Europäischen Landwirt-
                                                                         schaftsfonds für die Entwicklung
                                                                                                             musbetriebe und -vereine im
                                                                                                             ländlichen Raum verstärkt mit
eine starke Idee                                                         des ländlichen Raums (ELER) ist     dem Thema Zusammenarbeit
                                                                         dabei überbetrieblich zur Unter-    auseinandersetzen und gemein-
                                                                         stützung der touristischen Infra-   sam zielgruppenorientierte tou-
Green Care – Wo Menschen aufblühen macht land- und forstwirt-            struktur bzw. zur Unterstützung     ristische Angebote entwickeln
schaftliche Betriebe zu Partnern großer Bereiche unserer Gesell-         von Kooperationen vorgesehen.       und überregional vermarkten.
schaft. Der Bauernhof bietet eine ­Vielzahl von Angeboten und            Die Tourismusstrategie „Neue               Besondere Aufmerksamkeit
Dienstleistungen für junge und ältere Menschen, Menschen mit             Wege im Tourismus“ versteht die     wird seitens der österreichi-
­Behinderungen, körperlichen und seelischen Belastungen. Im              verstärkte Zusammenarbeit als       schen Tourismuswirtschaft
 ­Mittelpunkt steht die Interaktion von Mensch, Tier und Natur.          wesentlichen Eckpfeiler für         den Pilotprojekten entgegenge-
  Für Bäuerinnen und Bauern sowie Sozialträger stellt Green Care         mehr Effizienz und mehr Innova-     bracht, die ihren Ursprung in der
  neue Möglichkeiten der Angebotsdiversifizierung dar.                   tion im Tourismus. Aus diesem       Innovationsförderung (Leucht-
        Für den Erfolg von Green Care sind institutionelle Strukturen    Grund wurden auch im aktuellen      turmprojekte) haben und im
  und Netzwerke notwendig, die in den vergangenen Jahren geschaf-        LE-Programm zwei Vorhabens-         Rahmen der aktuellen TOP-­
  fen wurden:                                                            arten zur Unterstützung von         Tourismus-Impuls-Richtlinien
        ARGE Green Care Österreich: Im März 2014 konstituierte sich      Tourismusprojekten in der Zu-       2014–2020 mit EU-Kofinanzie-
  die ARGE Green Care Österreich als Netzwerk von 24 Interessen­         sammenarbeit definiert, die         rungsmitteln aus dem ELER
  partnerinnen und -partnern aus dem Agrar-, Bildungs-, Gesund-          ­unterschiedliche Zielsetzungen     ­fortgeführt werden. Zu dieser
  heits-, Sozial- und Wirtschaftsbereich. Darin vertreten sind            verfolgen.                          Förderaktion haben schon zwei
  ­beispielsweise Bundes­ministerien, das Arbeitsmarktservice oder             Zum einen sollen Pilotpro-     Projektaufrufe stattgefunden.
   ­Institutionen der Sozialwirtschaft. Ziel der ARGE ist die Stärkung    jekte die Innovationskraft im             Eine Übersicht zu den
    der Zusammenarbeit.                                                   ländlichen Raum sichtbar ma-        ­Siegerprojekten 2015 und 2016
        Verein Green Care Österreich: Für die Umsetzung von Green         chen und durch die Konzeption,       finden Sie hier:
    Care auf operationeller Ebene wurde im Juli 2015 der Verein Green     Entwicklung und Umsetzung            http://www.­bmwfw.gv.at/
    Care Österreich gegründet, dem alle neun Landwirtschaftskammern       kreativer und buchungsrelevan-       Tourismus/ ­Tourismusfoerderung/
    angehören und der die Beratung und Unterstützung der Bäuerinnen       ter innovativer Angebote zur         Seiten/Leuchtturmprojekte.aspx.
    und Bauern sowie interessierter Sozialträger und Institutionen
    übernimmt.
        ARGE und Verein haben gemeinsam eine öster­reichweite
    Green-Care-Strategie entwickelt; siehe dazu „Die zehn Ziele“. q

		 Die zehn Ziele
 1. Bewusstseinsbildung und Darstellung des Mehrwerts,
 2.		Entwicklung und Umsetzung von Green-Care-Produkten,
 3.		Kommunikation der gesetzlichen Rahmenbedingungen,
 4.		Erstellung von Zertifizierungskriterien,
 5.		Aufbau einer Informationsplattform,
 6.		Entwicklung von Finanzierungsmodellen,
 7.		Förderung der österreichweiten Zusammenarbeit,
 8.		Aufbau von Weiterbildungsprogrammen,
 9.		Unterstützung der interdisziplinären Forschung,
10.		Forcierung der Zusammenarbeit auf EU-Ebene.
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
Schwerpunkt Zusammenarbeit                   07

                                                                                                   EUROSTAT bestätigt
                                                                                                   positive Entwicklung
                                                                                                   im ländlichen Raum

                                                                                                   Das Statistische Amt der Europäischen Uni-
                                                                                                   on (Eurostat) erteilt der Entwicklung des
                                                                                                   ländlichen Raums in Österreich beste Noten.
                                                                                                   Sowohl bei der Beschäftigungsquote als auch
                                                                                                   bei der Armutsgefährdung liegen die länd­
                                                                                                   lichen Regionen Österreichs signifikant vor
                                                                                                   den Städten – im Gegensatz zur Mehrzahl
                                                                                                   der EU-Mitgliedstaaten. Damit bestätigt
                                                                                                   ­Eurostat indirekt die Zahlen, die im Rahmen
                                                                                                    der Evaluierung des Programms für die
                                                                                                    Ländliche Entwicklung 07–13 kürzlich vom
                                                                                                    Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)
                                                                                                    veröffentlicht wurden. Das WIFO kam zu
                                                                                                    dem Schluss, dass das Programm „in vor­
                                                                                                    teilhafter Verbindung zu Faktoren steht,
                                                                                                    die für die Lebensqualität wichtig sind,
                                                                                                    wie Arbeitslosigkeit, Einkommenshöhe und
                                                                                                    ­Einkommensverteilung“. Das WIFO stellte
Tiroler Naturparke: Zusammenarbeit                                                                   eine durch das LE-Programm bedingte

eröffnet neue Möglichkeiten                                                                          ­Steigerung der Wertschöpfung in der Höhe
                                                                                                      von 1,6 Milliarden Euro fest, was mit einem
                                                                                                      Mehr an Beschäftigung von 30.300 Arbeits-
                                                                                                      plätzen verbunden ist. Interessant auch
Die fünf Tiroler Naturparke arbeiten seit        Für beide Projekte gilt, dass durch die Finan-       die Fest­stellung, dass nur ein Viertel der
­vielen Jahren informell zusammen. Die Maß-      zierung aus Mitteln der Maßnahme 16 sehr             ­zusätzlichen Beschäftigung in der Landwirt-
 nahme 16 ermöglicht es der Arbeitsgemein-       hochwertige Lösungen umgesetzt werden                 schaft stattfindet, während der große Rest
 schaft Tiroler Naturparke u. a. im Bereich      können und durch das gemeinsame Design                der ­Gesamtwirtschaft sowohl auf dem Land
 der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsame Ziele      die Wahrnehmung nach außen gestärkt wird.             als auch in den urbanen Zentren zugute-
 mit größerer Schlagkraft und konsistenter              Für das Projekt „Wandern mit öffentli-         kommt.
 zu verfolgen. Aktuell werden im Rahmen der      cher Anreise“ in die Tiroler Naturparke
 Maßnahme 16 zwei Projekte umgesetzt:            ­haben sich im Lauf der Projektentwicklung
 — Interaktive Karte: Die interaktive Karte,      auch zahlreiche weitere Synergien mit
     die in die jeweiligen Websites der           ­Projektpartnern (v. a. Verkehrsbetrieben)
     ­Naturparke eingebunden wird, ist der         ­ergeben, die für den nachhaltigen Erfolg ein   Wie Eurostat in seinem Bericht feststellt, ist
      Kern des Projekts. Über die interaktive       entscheidender Faktor sein werden. q           in einer Mehrzahl der Mitgliedsländer
      Schutz­gebietskarte entsteht langfristig                                                     die Beschäftigungsquote in den Städten
      eine Wissensplattform zu unterschied-      Mag. Hermann Sonntag, GF Naturpark Karwendel      ­höher als auf dem Land. Nicht so in elf Mit-
      lichsten Themen mit enormem Wert                                                              gliedstaaten, wo es umgekehrt ist, wobei
      für die Naturparke.                                                                           Belgien (9,2 Prozentpunkte) und Österreich
 — Wandern mit öffentlicher Anreise:                                                                (8,7 Prozentpunkte) die besten Werte
      Die Umwelt zu schützen und zugleich                                                           ­ausweisen. Für Österreich gibt Eurostat
      bequemer und entspannter anzureisen        Schwierigkeiten und Hemmnisse                       die ­Beschäftigungsquote in den Städten
      und ganz neue Möglichkeiten der            Eine formelle Kooperationsvereinbarung              mit 68,9 Prozent, in ländlichen Gebieten
      Touren­planung zu haben – das sind die     ­zwischen den Naturparken zu erstellen,             mit 77,6 Prozent an.
      starken Vorteile von Wanderungen mit        die schließlich auch den rechtlichen Vorgaben            Bei der Gefährdung durch Armut und
      öffentlicher Anreise. So werden Touren      entsprach, stellte sich als überraschend           ­soziale Ausgrenzung schneidet der ländliche
      mit unterschiedlichen Start- und End-       großer zeitlicher Aufwand heraus. Auch die          Raum Österreichs noch besser ab. Laut
      punkten möglich, was besonders bei          komplette Vorfinanzierung durch den Lead­           ­Eurostat sind in den Städten 28,7 Prozent
      Überschreitungen und Durchquerungen         partner ist ein wesent­licher Hemmschuh              durch Armut und soziale Ausgrenzung ge-
      zum Tragen kommt. Das Herzstück             für die Umsetzung von mehr Projekten im              fährdet, im ländlichen Raum mit 14,1 Prozent
      des Projekts ist eine hundertseitige        ­Rahmen dieser Maßnahme.                             nur halb so viel. q
      Wanderbroschüre für jeden Naturpark.                                                           Mehr auf http://ec.europa.eu/eurostat.
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
08                Innovation

                       Innovation in bäuerlichen Betrieben:

                       Dem Fortschritt
                       auf der Spur

Franz Sinabell vom Institut für Wirtschaftsforschung untersucht, wie Innovation auf
dem Bauernhof entsteht, Gertraud Leimüller ist seit mehr als zehn Jahren als Inno­
vationsberaterin in Industrie und Gewerbe tätig. Netzwerk Zukunftsraum Land hat sie
gefragt, was Innovation für die Landwirtschaft bedeutet und wie sie entsteht.
Hier die Antworten!

                                                und 3. neue Arten der Zusammenarbeit mit        ­ ffizienter als ­bisher gestaltet werden
                                                                                                e
                                                Lieferanten und Kunden sowie neue Organi-       ­können. So gesehen lege ich die Latte bei
                                                sationsformen von Abläufen im Betrieb.           „new to the firm“ und nicht bei „new to
                                                      Eine Besonderheit der Landwirtschaft       the world“ an. Wichtig ist der Mehrwert
                                                liegt darin, dass die allermeisten Betriebe      für den jeweiligen Betrieb.
                                                keine oder nur wenige Beschäftigte haben
                                                und der Grad der Innovation vergleichsweise        Innovation bedeutet auch Risiko, das
                                                gering ist. Das ist kein Wunder, denn es gibt      ­Betriebsleiter bremst, Neues zu probieren.
                                                kein landwirtschaftliches Unternehmen in            Was ist zu tun, um ein möglichst innova­
                                                Österreich, das eine Forschungsabteilung            tionsfreundliches Klima auf den Höfen zu
Gertraud               Franz                    hat. Zudem ist der Innovationsbegriff in der        schaffen?
Leimüller              Sinabell                 Landwirtschaft auf den Umgang mit Natur                 Franz Sinabell: Nichts zu ändern und
                                                und Umwelt auszuweiten.                         ­weiter wursteln wie bisher ist ebenfalls ein
Viele reden über Innovation in der Landwirt­          Gertraud Leimüller: Innovation am Hof      ­Risiko. Wahrscheinlich sogar ein größeres
schaft, und jeder meint etwas anderes.          ­beginnt beim Anbau neuer Kulturen, für           Risiko, als immer wieder Neuerungen um­
Was verstehen Sie unter Innovation im land­      die neue Arbeitsweisen entwickelt werden         zusetzen. Welche Hilfsmittel und welche
wirtschaftlichen Betrieb?                        müssen und endet bei der Entwicklung             ­Voraussetzungen am wirksamsten sind,
     Franz Sinabell: Zumindest unter Ökono-      ­neuer Wertschöpfungsmodelle. Digitale            wird derzeit vom WIFO in Kooperation mit
men gibt es eine klare Vorstellung davon, was     Technologien sind dabei immer häufiger im        der BOKU u  ­ ntersucht.
Innovationen sind: 1. neue Produkte, Dienst-      Spiel, weil Landwirtinnen und -wirte direkt           Gertraud Leimüller: Wir leben im Zeitalter
leistungen und Verfahren; 2. neue Formen          ihre Kundinnen und Kunden erreichen               von Open Innovation: Impulse kommen oft
der Produktion, Vermarktung und Logistik          ­müssen oder Arbeitsschritte wesentlich           von anderen Betrieben und Branchen. Man
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
Innovation                 09

                         muss also den Kontakt zu potenziellen Kundinnen, Kun-
                         den, Kolleginnen, Kollegen und auch zur Wissenschaft
                         suchen, denn dort kann Innovationspotenzial ­verborgen                          Zweiter Aufruf zur Einreichung von
                         liegen. Wichtig für ein innovationsfreudiges ­Klima ist                         Projekten im Rahmen der EIP-AGRI
                         das Erlauben von Experimenten, die klein genug sind,
                         dass sie schiefgehen dürfen. Man muss nicht den ganzen
                         ­Betrieb umstellen, sondern kann Neues im kleinen                                Seit 30. Juni 2016 läuft der zweite Aufruf des
                          ­Umfang ausprobieren.                                                           BMLF­UW zur Einreichung von Förderungs­anträgen
                                                                                                          für die Vorhabensarten 16.1.1 und 16.2.1 im Rahmen
                         Innovation in der Landwirtschaft ist ­untrennbar mit                             der Europäischen Innovationspartnerschaft „Land­
                         der Entwicklungsdynamik bei Landmaschinen, Saatgut,                              wirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“
                         Pflanzenschutz und ­Tierzuchtverfahren verbunden.                                (EIP-AGRI). Gefördert ­werden Operationelle Gruppen,
                         Wieviel Spielraum bleibt den bäuerlichen Betrieben,                              in denen Praxis (z. B. Landwirtinnen und Landwirte)
                         den Fortschritt selbst zu ­bestimmen?                                            und Forschung gemeinsam an ­innovativen Projekten
                              Franz Sinabell: Viele Neuerungen sind durch Lieferan-                       ­arbeiten. Noch bis 30. September 2016 können
                          ten von Betriebsmitteln und Maschinen induziert. Die                             Förderungs­anträge zu einem der fünf Leit­themen
                          Landwirtschaft ist also ein Bereich, in dem Inno­­va­tionen                    ­eingereicht werden:
                          übernommen werden. Diese gehen oft auf Proto­typen                               1. Landwirtschaft 4.0 – Vernetzung von Informati­
                          oder konkrete Lösungsvorschläge von ­Landwirten zu-                                   on/Daten mit produktions­technischen Prozessen
                          rück. Damit solche Innovationen wirklich funktionieren,                               zur Optimierung bzw. Effizienzsteigerung –
                          müssen im Betrieb selbst sehr viele ­Anpassungen vor­                                 ­Umsetzung ­innovativer Verfahren in die Praxis
                          genommen werden; manche sind so grundlegend, dass                                2. Maßnahmen und Technologien zur ­Minderung
                          man auch von komplemen­tären ­Innovationen ­spre­chen                                  der Emissionen in der landwirtschaftlichen Praxis
                          kann. Der Gestaltungsspielraum ist sehr groß, weil kaum                          3. Maßnahmen zur Steigerung des ­Wohl­befindens
                          ein anderer Wirtschaftsbereich so vielfältig ist.                                      von landwirtschaftlichen ­Nutztieren
                              Gertraud Leimüller: Bäuerliche Betriebe haben wenig                          4. Verbesserung des Risikomanagements
                         Spielraum, wenn sie sich in herkömmlichen Bahnen                                        in landwirtschaftlichen Betrieben
                         ­bewegen. Viel Spielraum entsteht aber, wenn man sich                             5. Erhaltung und Verbesserung der genetischen
                          selbst ­erlaubt, die Zukunft des Betriebs unternehmerisch                              Produktionsbasis ­österreichischer Wälder unter
                          zu denken: Was werden Märkte in der Zukunft brauchen?                                ­Berücksichtigung der Aspekte der ­Anpassung
                          Was wünschen sich Konsumentinnen und Konsumenten                                       an die Klimaänderung
                          in der Umgebung? Welche Besonderheiten hat mein Be-
                          trieb? Wer diese Aspekte zu­sammendenkt, schafft neue                          Mehr Informationen dazu auf der Website
                          Spielräume im Kopf und löst sich von alten Denkmustern.                        des BMLFUW.
                          Das ist die Basis, um Fortschritt selbst zu ­bestimmen. q

Die Jugend vor den Vorhang: Ab November LE-Innovationspreis „Junge Ideen fürs Land“

Wenn es um Innovationsthemen wie die Digita­       Angesprochen sind vor allem Schülerinnen              und die Schule mit den meisten Einreichungen
lisierung geht, haben junge Leute ein beson­       und Schüler der land- und forstwirtschaftlichen       erhalten ebenfalls Preise.
deres Gespür für die Möglichkeiten neuer Tech­     Schulen, Studentinnen und Studenten der                   Detaillierte Informationen zum Preis finden
nologien. Nicht nur deshalb darf die ländliche     ­betreffenden Fachrichtungen sowie ländliche          Sie unter www.zukunftsraumland.at.
Jugend auf keinen Fall fehlen, wenn von der         ­Jugendorganisationen und Vereine. In den
­Gestaltung des „Zukunftsraums Land“ die Rede        ­Altersgruppen „unter 20 Jahre“ und „20 bis
 ist. Der Innovationspreis „Junge Ideen fürs          30 Jahre“ können ab November 2016 auf einer            Der Ideenwettbewerb
 Land“ möchte junge Leute und junge Erwachse­         Onlineplattform des Netzwerks Zukunftsraum             im Überblick:
 ne für die Herausforderungen im ländlichen           Land LE 14–20 Ideen eingereicht werden.            — Oktober 2016: Kick-off des
 Raum sensibilisieren und sie dazu motivieren,        Eine Fachjury wählt die besten Ideen aus. Für        ­Innovationspreises
 kreative Lösungen für aktuelle Probleme zu           die ­Siegerinnen und Sieger gibt es attraktive ­   — November 2016 bis Jänner 2017:
 ­finden. Sie sollen sich Gedanken darüber ma­        Geld- und Sachpreise. Wer sich auf der Online­        ­Einreichphase auf der Onlineplattform
  chen, wie auf dem Land Wertschöpfung und            plattform ­registriert, kann sich die hochge­      — Februar/März 2017: Onlinevoting der
  ­Arbeitsplätze geschaffen, Umwelt und Ressour­      ladenen Ideen ansehen, diese kommentieren            ­Community
   cen g
       ­ eschützt und die Lebensqualität und das      und für die beste Idee stimmen. Die Idee mit       — März 2017: Sitzung der Fachjury
   ­Zusammenleben verbessert werden können.           den meisten Stimmen aus dem Onlinevoting           — April 2017: Offizielle Preisverleihung
Zusammenarbeit Ein neuer Schwerpunkt in der ländlichen Entwicklung - Netzwerk ...
10               LEADER und Basisdienstleistungen

                 Region – Land – Bund – EU:

                 Neuer LEADER-­Verein
                 als Dialogplattform
                 Seit Beginn des Jahres 2016 verleiht der neu gegründete
                 Verein „LEADER-forum Österreich“ den LEADER-Regionen
                 eine zusätzliche Stimme. Netzwerk Z  ­ ukunftsraum Land
                 hat mit dem Obmann des Vereins, Stefan Niedermoser
                 aus der LEADER-Region Pillersee­tal-­Leukental-Leogang,
                 ­gesprochen.                                                                                                                         NOE09

                                                                                                                                    NOE08                           NOE13           NOE12
                                                                                                                                                    NOE15
                                                                                                      OOE05        OOE16
                                                                                                           OOE10                                     NOE14
                                                                                                 OOE07                   OOE02
                                                                                                                 OOE12         NOE07         NOE04
                                                                                                                                     NOE11
                                                                                                         OOE18         OOE01                                                           NOE17
                                                                                           OOE14   OOE13
                                                                                                               OOE19                        NOE16
                 Klicken Sie sich durch die LEADER-­                             OOE03                 OOE11           NOE01                                                         NOE10
                                                                                                OOE06                                 NOE03
                 Regionen Österreichs auf                                                                  OOE17                                 NOE06
                 www.zukunftsraumland.at.                                               SBG02 OOE08                                 NOE18
                                                                                                        OOE09                                                                          BGL01
                                                                                                                    OOE15                                     NOE02
                                                                                       SBG06
                                                                                                OOE04
                                                               TIR08
                                                                                                                        STM07                    STM03                NOE05
                                                                                                                                                                                BGL02
                            TIR02                                 TIR04                                   STM01                  STM11                      STM05
                                                       TIR05
                                                                               SBG04     SBG03
         VBG01                                                                                                                                    STM06
                                                                                                                                                                            BGL03
                                                                                                                                                              STM15
 VBG02                         TIR01                                   SBG01                                                STM02
                                                                                                  SBG05         STM12                                               STM08
                    TIR03                                                                                                                             STM04
                                             TIR07
                                                                                                                                         STM13

                                                                  TIR06           KTN04          KTN05                                                       STM14
                                                                                                                  KTN01                     STM10

                                                                                                                                KTN06               STM09
                                                                                                  KTN03
                                                                                        KTN02

Wie kam es zur Gründung des Vereins?                     Stellvertreter – das sind 14 Personen. Anfang                          nicht das Klischeegesicht der EU (bürokra-
Vor einigen Jahren wurde eine formlose                   Juni waren dem Verein bereits mehr als                                 tisch, unflexibel, überreglementiert) zeigen,
­Runde von Bundesländervertreterinnen und                60 LEADER-Regionen beigetreten, das sind                               sondern die Motivation der Menschen auf-
 -vertretern ins Leben gerufen. Mit dem Start            knapp 80 Prozent aller österreichischen                                rechterhalten, sich in der Region zu engagie-
 in die neue Periode wurde klar, dass wir                ­Regionen. Weitere werden noch folgen. Auch                            ren und Projekte umzusetzen. Wir haben
 ­Regionen uns hier noch mehr Profil und eine             dies zeigt mir, dass wir mit der Gründung                             eine gewisse Diskrepanz zwischen der Mög-
  bessere Struktur geben müssen. Die Umset-               des Dachvereins den richtigen Weg genom-                              lichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, dass
  zung von LEADER wird immer komplexer,                   men haben.                                                            das Programm zur Entwicklung der Region
  die Verpflichtungen in den Regionen sind ge-                                                                                  bestmöglich umgesetzt wird, und dem
  stiegen, die regionalen Herausforderungen                Was wollt ihr bewirken?                                              durchaus gestiegenen Grad der Verant­
  werden nicht kleiner. Im Jänner 2016 ist dann            Grundsätzlich wollen wir einen offenen Dia-                          wortung festgestellt. Wir wollen mit unseren
  die formelle Eintragung des Vereins über die            log auf allen vier Ebenen (Regionen, Länder,                          ­Inputs einen Beitrag dazu leisten, dass
  Bühne gegangen.                                         Bund, EU). LEADER hat sich in den letzten                              ­LEADER auf der regionalen Ebene umset-
                                                          Jahren stark gewandelt. Von einer experi-                               zungsfähig bleibt. Dies aber nicht mit gegen-
Wie seid ihr strukturiert?                                mentellen und neuen Regionalentwicklungs-                               seitigen Schuldzuweisungen, sondern im
Wir sind ein freiwilliger und unabhängiger                methode in den Neunzigerjahren hin zu                                   ­gemeinsamen Dialog untereinander und
Zusammenschluss von LEADER-Regionen in                    ­einem bürokratischen Abwicklungsinstru-                                 mit den übergeordneten Stellen, die in der
Österreich. Den Vorstand des Vereins bilden              ment mit strengen formalen Vorgaben. Mit                                  Mehrzahl dieselben Ziele verfolgen. q
die Bundesländervertreterinnen und -vertre-              LEADER wird die EU vor Ort greifbar, sie                                  Weitere Informationen finden Sie auf
ter sowie deren Stellvertreterinnen und                  ­bekommt ein Gesicht. Wir wollen der Region                               www.leaderforum.at.
LEADER und Basisdienstleistungen                    11

Transnationale Kooperation:
Identität durch Öffnung
Ein Erfahrungsbericht von
Wolfgang B ­ erger, LAG Zeitkultur
Oststeirisches Kernland

Der Strategieschwerpunkt „Neue Zeitkultur“
positioniert das Oststeirische Kernland als
Kommunikationsraum ohne strikte territori-
ale Grenzziehung. Wir kommunizieren
­einerseits die entschleunigenden Zeitquali-
 täten einer ländlichen Region und formulie-
 ren andererseits soziale und gesellschafts-
 politische Zielsetzungen.
        Eine Bereicherung jeder lokalen Ent-
 wicklungsstrategie sind transnationale                                                                                                Transnationales
 ­Projekte, die durch Erfahrungsaustauch be-                                                                                           Kohleschaufeln

  sonders geeignet sind, soziale, aber auch
  ökonomische Innovationen zu generieren –
  als Antworten auf Problemstellungen wie
  Abwanderung, Arbeitsmarkt- und Wirt-           chen Lebensverhältnissen der Leute vor                wir als ungemein wertvollen Ideenpool.
  schaftsentwicklung oder Integration.           Ort mitbekommen (cultrips.org). Das Projekt           Aktuell haben wir die Kontakte des österrei-
        Was verbindet uns mit anderen Regio-     „Cultlands“ verfolgte Lösungsansätze für              chischen Netzwerks Zukunftsraum Land
  nen? Von dieser Frage geleitet, hat unsere     ­bedrohte europäische Kulturlandschaften.             zur Partnersuche zum Thema „Kompetenz-
  Lokale Aktionsgruppe bislang drei trans­        Die Dehesas in der spanischen Extremadura            entwicklung im Bereich Integration“ genutzt
  nationale Projekte mitgetragen. Die Projekte    und die steirischen Streuobstwiesen haben            und erfah­rene Aktionsgruppen in Deutsch-
  „Culttrips“ und „Slow Travel“ waren der         eine ähnliche Problemstruktur: Überalte-             land, Finnland und Schweden gefunden, die
  ­Entwicklung soziokultureller Angebote in       rung des Baumbestandes, Nutzungsverlust,             Beiträge zur Berufsorientierung und Sprach-
   Luxemburg, Finnland, Estland, Italien und      aber von enormer Bedeutung für die Herstel-          kompetenz von Asylsuchenden liefern
   Österreich gewidmet. Neue Zielgruppen          lung regionaltypischer Produkte.                     konnten. q
   ­wollen weniger Sightseeing, sondern Ange-         Das Netzwerk der über 2000 europä­
    bote, über die sie mehr von den tatsächli-    ischen LEADER-Aktionsgruppen sehen                   Mehr unter www.zeitkultur.at.

Frauensache: Zwei LEADER-Regionen setzen auf Weiterbildung                                             regional und überregional. So ist etwa ge-
Regionale und überregionale Vernetzung                                                                 plant, neben Veranstaltungen in den jeweili-
                                                                                                       gen LEADER-Regionen auch gemeinsame
                                                                                                       ­Seminare und Vorträge durchzuführen.
Das Projekt „Frauensache“ bietet Frauen in       ­ assende Trainerinnen und Referentinnen
                                                 p                                                      Dadurch soll die überregionale Vernetzung
den LEADER-Regionen Kitzbüheler Alpen            wurden per Ausschreibung gesucht.                      gefördert werden. Neue Kontakte zu anderen
und Nationalparkregion Hohe Tauern in                 Ein wichtiger Aspekt dieser Kooperation           Frauen und Expertinnen bzw. Trainerinnen
Salzburg von Herbst 2015 bis Frühjahr 2017       ist die Vernetzung von engagierten Frauen:             sollen das Selbstbewusstsein stärken und
kontinuierlich hochwertige Weiterbildungs-                                                              das Überwinden von Hürden erleichtern,
möglichkeiten. Entwickelt wurden diese in                                                               auf die Frauen immer noch stoßen können,
Kooperation mit dem Verein „KoKon – Be­          Kristina Sommerauer (links) und Angelika Bots-Hölzl    wenn sie sich in die Entwicklung ihrer
ratung und Bildung für Frauen“. Die Angebo-      stellen das Projekt „Frauensache“ vor.                 ­Region einbringen wollen.
te fokussieren unter anderem auf Themen                                                                       An den bisher zehn durchgeführten
wie Stimmtraining („Nutzen Sie die Macht                                                                 ­Seminaren und Vorträgen nahmen im
Ihrer Stimme!“), wertschätzende Kommuni-                                                                  Schnitt 25 bis 30 Frauen im Alter zwischen
kation, Leitung von Gruppen, Erkennen des                                                                 17 und 72 Jahren teil. q
eigenen Potenzials, Körpersprache und
Kommuni­kation, Veränderung und Stress­                                                                Barbara Loferer-Lainer, LAG Kitzbüheler Alpen
bewältigung. Die Themen wurden gemein-                                                                 Weitere Infos: www.frauensache.at,
sam mit Frauen der Region festgelegt,                                                                  office@foerderinfo.eu
12                Netzwerk Kulinarik

           Netzwerk Kulinarik:

           Strategisches Dach für
           kulinarische Initiativen
           „Die vielfältigen regionalen und kulinarischen Initiativen leisten einen ­wichtigen Beitrag
           zur Vermarktung qualitativ hochwertiger Produkte. Mit dem Netzwerk Kulinarik
           bündeln wir die Kräfte. Davon haben alle etwas. Die Vernetzung der Initiativen bringt
           einen Mehrwert für die Bäuerinnen und Bauern, für Direktvermarkter, Verarbeiter,
           Gastronomie, Tourismus, Handel und für die Konsumentinnen und Konsumenten“, betonte
           Bundes­minister Andrä Rupprechter bei der Präsentation des Netzwerks.

Das Netzwerk Kulinarik wurde vom BMLF­UW       schen Strategie. Im Oktober 2016 soll dieses      Herkunfts- und Qualitätssicherung stehen
ins Leben gerufen, um die regionalen und       Teilprojekt abgeschlossen sein und mit den        im Mittelpunkt. Auch Themen wie ein­heit­
­kulinarischen Initiativen neu zu ordnen und   Umsetzungsmaßnahmen begonnen werden.              liche Datenbanken bzw. Datenbanksysteme,
 die vorhandenen Fördergelder mithilfe einer   Das Netzwerk hat einen stark partizipativen       bessere Verknüpfungen mit touristischen
 österreichischen kulinarischen Gesamtstra-    Ansatz und wird bis zum Jahr 2022 insge-          ­Initiativen und eine partnerschaftliche
 tegie möglichst effizient einzu­setzen. Für   samt 14 Themenblöcke in Zusammenarbeit             ­Orientierung anhand internationaler Koope-
die Abwicklung wurde nach einer EU-weiten      mit regionalen Stakeholdern und Akteuren            rationen werden vom Netzwerk aufgegriffen
Ausschreibung am 15. April 2016 das Bieter-    abwickeln. Die Themen beziehen sich auf die         und umgesetzt.
konsortium Fairify | AMA Marketing mit den     gesamte Wertschöpfungskette, von den Pro-
Aufgaben einer Vernetzungsstelle betraut.      duzentinnen und Produzenten über Verar-           Vernetzung der Initiativen
Thomas Müller, ein Experte für Regional-       beitung, Gastronomie und Handel bis zu den        Sämtliche Initiativen, Organisationen und
und Projektentwicklung aus dem Bereich         Konsumentinnen und Konsumenten. Unter-            sonstige an regionalen und kulinarischen
LEADER, wurde zum Geschäftsführer be-          schiedliche Regelwerke werden auf gemein-         ­Initiativen Interessierte oder Beteiligte be-
stellt.                                        same (Mindest-)Standards ausgerichtet,             kommen die Möglichkeit, sich als Netzwerk-
                                               die Kommunikation über österreichische             partner an dem Projekt zu beteiligen und
Österreich-Strategie                           ­Kulinarik, die Marken und Submarken, wird         die gesamtösterreichische Vision mitzu­
Die ersten Aufgaben sind die Neuordnung         ­gestrafft und stärker auf den Punkt gebracht.    gestalten. Die Registrierungsmöglichkeit
und Ausschreibung der Cluster sowie              Mehr Innovation und mehr Nachhaltigkeit          ­sowie ­aktuelle Informationen zum Projekt
die Entwicklung der vom Auftraggeber             bei den regionalen und kulinarischen              sind auf der Website netzwerk-kulinarik.at
­BMLFUW geforderten gesamtösterreichi-           ­Initiativen sowie ein klares Bekenntnis zur      ­verfügbar. q
Netzwerk Kulinarik             13

                                                                                     Daten und Fakten

                                                                                     Kontaktadresse
                                                                                     Netzwerk Kulinarik
                                                                                     z. H. Fairify GmbH
                                                                                     Trattnerhof 2/10 | 1010 Wien
                                                                                     office@netzwerk-kulinarik.at
                                                                                     www.netzwerk-kulinarik.at

                                                                                     Geschäftsführung
                                                                                     Thomas Müller | Tel.: +43.664.221 42 69

                                                                                     Aktionszeitraum
                                                                                     Die Vernetzungsstelle wurde am 15. April 2016
                                                                                     mit der Betreuung des Netzwerks beauftragt.
                                                                                     Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen
                                                                                     ist bis zum 31. Dezember 2022 geplant.
Vier Fragen an Geschäftsführer
Thomas Müller                                                                        Aktionen
                                                                                     Das Programm umfasst inhaltliche und strategi­
                                                                                     sche Maßnahmen sowie die Einleitung von
                                                                                     ­operativen Schritten für regionale und kulinari­
                                                                                      sche Initiativen. Dafür werden neben den Clus­
Sie haben sich seit den 90er-­Jahren im Bereich LEADER und                            tern alle lokalen, regionalen und überregionalen
­Regionalentwicklung engagiert, kennen also die Bedürfnisse                           Akteurinnen und Akteure aus diesem spezifi­
 der „Basis“ von der Pike auf.                                                        schen Bereich eingeladen, beim Netzwerk mit­
 Wie geht es Ihnen nun mit der Betreuung eines bundesweiten                           zumachen. Die Vernetzungsstelle orientiert
 ­Projekts?                                                                           sich hier an thematischen Arbeitspaketen wie
  Das ist natürlich eine gewaltige Umstellung, sowohl in der                          Innovation, Qualitäts- und Herkunftssicherung,
  ­Arbeitsweise als auch in der Kommunikation. Ich bin aber                           Markenkommunikation etc., die im genannten
   ­überzeugt, dass ich mit meinem Wissen und meiner praktischen                      Zeitraum systematisch und partizipativ abge­
    ­Erfahrung sehr viel Positives zur öster­reichischen Kulinarik                    arbeitet werden.
     ­beitragen kann.
                                                                                     Cluster
Was ist Ihr unmittelbares Ziel?                                                      Auch die Clusterlandschaft wird neu geordnet.
Als Mann der Praxis hoffe ich, dass der ­Strategieprozess bald                       Statt vormals vier wird es nur mehr zwei Cluster
­abgeschlossen sein wird und wir konkrete Projekte und ­Initiativen                  geben. Die inhaltliche (strategische) Arbeit
 umzusetzen beginnen können. Schon im nächsten Jahr soll für                         ­geschieht auf Ebene des Netzwerks, die Cluster
 alle ­Akteurinnen und Akteure sichtbar ­werden, dass durch das                       konzentrieren sich vermehrt auf Projekte und
 ­Netzwerk Kulinarik positive Veränderungen stattfinden.                              Umsetzungsmaßnahmen. Die Cluster wurden
                                                                                      am 3. Juni 2016 ausgeschrieben, die Bewerbung
Wann ist der Strategieprozess ­abgeschlossen?                                         verläuft zweistufig und soll Anfang Oktober des
Am 28. Oktober 2016 wird die Strategie im Rahmen einer Auftakt­                       Jahres abgeschlossen sein.
veranstaltung von Bundes­minister Andrä Rupprechter der
­Öffentlichkeit präsentiert. Derzeit führen wir Gespräche mit
 ­Stakeholdern, Akteurinnen und Akteuren aus den verschiedensten
  Bereichen in allen Bundesländern und l­ assen die Ergebnisse in
  den Strategieprozess einfließen.

Was passiert dann mit der Strategie?
Die Strategie ist unsere Arbeitsgrundlage, anhand deren wir
die ­österreichische Kulinarik ausrichten werden. Ähnlich wie bei
LEADER-­Regionen müssen die folgenden Umsetzungsprojekte
und Aktivitäten zur Strategie passen. Die Entscheidung darüber
wird in ­einer strategischen Lenkungsgruppe gefällt. q
14                Umwelt und Klima

Wertvolle Flächen:

Naturschutz – Problemfeld
oder Chance?                               Johannes Fankhauser und Michael Proschek-Hauptmann

Seltener sind sie geworden in unserer Land-     Gerade das österreichische Programm zur         rund 64.000 ha Naturschutzflächen geför-
schaft, die artenreichen Blumenwiesen,          Förderung einer umweltgerechten, exten­         dert. Das entspricht einem Rückgang der
auf denen sich Schmetterlinge tummeln,          siven und den natürlichen Lebensraum            Vertragsnaturschutzflächen von nahezu
die bunten Ackerrandstreifen, in denen sich     schützenden Landwirtschaft (ÖPUL) ist seit      15.000 ha gegenüber dem Höchststand der
Rebhühner und Hasen verstecken und die          Jahren der Ankerpunkt für die Abgeltung der     Vorgängerperiode. Ein Teil dieses Rückgangs
abwechslungsreichen Landschaften, die           Leistungen des bäuerlichen Naturschutzes.       ist durch den Wegfall von Förderungen
von vielen Stadtmenschen als Inbegriff des      Aber alle sieben Jahre werden die Program-      für Teiche und die verstärkte Forderung
Landlebens verstanden werden. Der Struk-        me überarbeitet, was oft Unsicherheiten         nach Anlage von Biodiversitäts- oder ökolo-
turwandel in der Landwirtschaft und die         und Unklarheiten über die neuen Bestim-         gischen Vorrangflächen zu erklären. Er­
Notwendigkeit immer effizienter und billiger    mungen der Gemeinsamen Agrarpolitik im          wartet wird, dass 2016 bereits wieder rund
zu produzieren, bringen nicht nur Landwir-      Allgemeinen und der Vorgaben des ÖPUL           73.000 ha Naturschutzflächen gefördert
tinnen und Landwirte in Bedrängnis, son-        im Speziellen mit sich bringt. Am Beginn        ­werden können – dennoch: Handlungsbe-
dern mit ihnen auch ihre Flächen. ­Dennoch       der Programmperiode 2015 war daher auch         darf ist gegeben.
gibt es noch Bergmähwiesen und Mager­            ein beachtlicher Knick der teilnehmenden             Die ÖPUL-Naturschutzförderung ist
weiden, Äcker mit feuchten Sutten oder           ­Naturschutzflächen festzustellen. Zu diesem    nach wie vor ein durchaus attraktives Ange-
­Buckelwiesen, Einzigartigkeiten unserer Kul-     Rückgang führten vor allem die neu ein­        bot für Landwirtinnen und Landwirte,
 turlandschaft, die das Ergebnis einer sich     geführte Kombinationsverpflichtung mit           ­welches die Abgeltung dieser freiwilligen
 zum Teil über Hunderte Jahre erstreckenden     den Maßnahmen Biologische Wirtschafts-            Leistungen ermöglicht. So sind beispiels­
 bäuerlichen Bewirtschaftung sind. Während      weise und Umweltgerechte und biodiver­            weise für sehr wertvolle Flächen und die
 diese Juwele früher Beiprodukt der bäuer­      sitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB) sowie       Festlegung sehr spezieller Auflagen Prämien
 lichen Wirtschaftsweise waren, müssen          laufende Diskussionen über das Ausmaß             von bis zu 700 Euro/ha im Ackerland bzw.
 sie heute über öffentliche Gegenleistungen     ­etwaiger künftiger hoheitlicher Naturschutz-     bis zu 900 Euro/ha im Grünland vorgesehen.
 erhalten werden.                                maßnahmen. Im Jahr 2015 wurden lediglich         Im Schnitt wird für Naturschutzmaßnahmen
Umwelt und Klima                 15

mit einem Prämiensatz von ca. 450 Euro/ha
zu rechnen sein. Daneben sind für diese           Naturschutzbetriebe sind im Schnitt um rund
­Flächen auch noch Direktzahlungen bzw.           8 ha größer als der österreichische Durch­
 die Ausgleichszulage möglich. Ein faires         schnittsbetrieb. Während Naturschutzbetriebe        Open-Innovation-Forum zum
 ­Angebot also.                                   2015 im Schnitt eine landwirtschaftliche Nutz­      Thema Bodenschutz
      Nach Diskussionen im Begleitausschuss       fläche von rund 27,8 ha hatten und ca. 3,8 ha
  zum LE-Programm wurden mit der ersten           dem Naturschutz widmeten, lag der Durch­
  Programmänderung bereits Anpassungen            schnittsbetrieb bei lediglich 19,9 ha.                Böden sind Lebensgrundlage und Lebensraum
  vorgenommen. Die Einstiegsmöglichkeit                   Die Prämienhöchstsätze im ÖPUL-Natur­         für Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und
  wurde verlängert, sodass Betriebe noch mit      schutz liegen bei bis zu 900 Euro/ha im Grün­         ­Menschen und eine praktisch nicht erneuerbare
  dem Herbstantrag 2016 an der Naturschutz-       land und bei bis zu 700 Euro/ha im Ackerland.          Ressource. Doch die Entwicklung bewirtschafte­
  maßnahme teilnehmen können. 2017/18 sind        Diese Prämien ergeben sich in erster Linie             ter Böden ist besorgniserregend: Österreich
  noch Flächenausweitungen bei bereits teil-      für sehr schwierig zu bewirtschaftende oder            zählt in der EU zu jenen Ländern, die am stärks­
  nehmenden Betrieben möglich. Das Netz-          zu erreichende Flächen mit oft geringem                ten von Bodenerosion durch Wasser betroffen
  werk Zukunftsraum Land wird mit Multipli-       ­Ertragspotenzial und wenig Möglichkeit zur            sind (7,2 Tonnen Boden pro Hektar und Jahr).
  katorenschulungen zusätzlich unterstützend       ­Intensivierung. Naturschutzflächen können            ­Daneben gefährden vor allem Kontamination,
  tätig werden. Biodiversität geht uns alle an,     ­teilweise als Biodiversitätsflächen für die          Verdichtung und ­Humusabbau den guten Zu­
  und das LE-Programm hat sich besonders             UBB angerechnet werden.                              stand österreichischer Böden.
  auch dieser Thematik verschrieben. q                                                                         Deshalb sind neue Lösungen gefragt: U­ nter
                                                                                                       dem Motto „Fruchtbare Ideen zum Bodenschutz
                                                                                                       gesucht!“ werden Land-und Forstwirtinnen und
                                                                                                       -wirte, Studierende sowie Beraterinnen und
                                                  men zu etablieren, die zur Erhöhung der              ­Berater beim erstmals stattfindenden Open-­
                                                  Produktivität führen, die Bodenqualität               Innovation-Forum (OIF) neue, innovative Ideen
                                                  ­fördern und zum Klimaschutz beitragen.               entwickeln. Nutzerinnen und Nutzer bringen
                                                        Zum Abschluss der Veranstaltung wurde           konkrete Bedürfnisse ein und treffen mit Ideen-
                                                   in vier „Werkstätten“ diskutiert, wie von der        und Lösungsgeberinnen und -gebern zusam­
Landwirtschaft und Umwelt:                         Landwirtschaft verursachte Luftemissionen              men, um gemeinsam an ­neuen Lösungen
Zwei hochkarätige                                  in der Praxis bestmöglich minimiert werden             zu arbeiten: Es wird Bewusstsein geschaffen.
Netzwerk­seminare                                  können. Mehr auf www.zukunftsraumland.at.              So entstehen konkrete Möglichkeiten, etwas
                                                                                                          zu tun. Drei innovative Vorschläge werden
                                                  Erfolg und Misserfolg der ÖPUL-Natur-                   durch eine Expertenjury ausgezeichnet und
Treibhausgasemissionen: Wussten Sie, dass         schutzmaßnahme: Akzeptanz und Umset-                    im Rahmen eines Coachings zur Praxisreife
die Landwirtschaft in Österreich für rund         zung der Naturschutzmaßnahme des öster-             ­weiterentwickelt.
zehn Prozent der gesamten Treibhausgase-          reichischen Programms zur Förderung                          Teilnahmebedingungen: Schicken Sie
missionen verantwortlich ist? Unter ande-         einer umweltgerechten, extensiven und                   bis zum 17. Oktober 2016 einen kurzen Abriss
rem werden in der Vieh- und Grünlandwirt-         den natürlichen Lebensraum schützenden                  (max. 1000 Zeichen) mit einer konkreten
schaft sowie im Ackerbau Lachgas und              Landwirtschaft (ÖPUL) machte ein weiteres               ­Schilderung eines Problems im Bereich Boden­
Methan sowie Ammoniak freigesetzt. Emis-          Seminar des Netzwerks Zukunftsraum                       schutz oder eine innovative Idee zu Lösungs­
sionen wie diese standen im Mittelpunkt           Land am 7. April in Linz zum Thema. Zum                  ansätzen rund um das Thema Boden an
­eines Seminars, welches am 25. April in          Auftakt analysierte Lukas Weber-Hajszan                  oif@zukunftsraumland.at. Die 20 besten Ein­
 ­Leibnitz über die Bühne ging. Im Zuge der       (BMLFUW), wie die Umsetzung der Bio­                     sendungen werden ausgewählt und zum OIF
  Veranstaltung legte Nora Mitterböck             diversitätsziele von Landwirtinnen und                   am 28. November 2016 in St. Pölten eingeladen.
  ­(BMLFUW) die Ziele des Emissionshöchst-        Landwirten angenommen wird, und be­
   mengengesetzes – Luft dar. Anschließend        richtete über Rahmenbedingungen und
   wurden Quellen und Wirkungen des Schad-        ­Faktoren, welche die Akzeptanz der ÖPUL-­
   stoffes Ammoniak in den Blickpunkt gerückt.    Naturschutzmaßnahme bestimmen.                    der Schutzgebietsbetreuung, der Politik und
   Alfred Pöllinger (HBLFA Raumberg-Gumpen-        Alois Rohrmoser (AMA Salzburg) zeigte            der Beraterinnen und Berater beleuchtet.
   stein) informierte über verschiedene Metho-     Schwerpunkte, Trends und Probleme der                In den abschließenden Gruppendiskussi-
   den, mit denen Emissionen minimiert             Vor-Ort-Kontrolle aus Sicht der AMA auf.         onen widmeten sich die Teilnehmenden
   ­werden können. Adelheid Spiegel (AGES)         ­Anschließend wurde die Umsetzung der            den Problemen, die einer Akzeptanz der
    stellte Kohlenstoffdioxid, Lachgas und          Maßnahme aus den Blickwinkeln der               Maßnahme entgegenstehen, und erörterten
    ­Methan in den Mittelpunkt ihrer Ausführun-     Bundes­länder Tirol und Niederösterreich        diesbezügliche Verbesserungsvorschläge,
     gen und präsentierte die Ergebnisse des        präsentiert. In einer Reihe von Vortragsspots   wie etwa die Verringerung der Bürokratie,
     EU-Forschungsprojektes „CATCH-C“. Ziel         wurden Gründe für die Teilnahme an der          Bewusstseinsbildung oder die Verbesserung
     dieses Forschungsprojekts ist es, optimale     ÖPUL-Naturschutzmaßnahme aus den Pers-          der Beratungs- und Betreuungsstrukturen.
     landwirtschaftliche Managementmaßnah-        pektiven der Landwirtinnen und Landwirte,         Mehr auf www.zukunftsraumland.at.
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