ZUSAMMENFASSENDER BERICHT - GEWALTOPFERN HOFFNUNG GEBEN DURCH BERUFLICHE ORIENTIERUNGS- UND BERATUNGSHILFEN - hope-guidance.eu

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ZUSAMMENFASSENDER BERICHT - GEWALTOPFERN HOFFNUNG GEBEN DURCH BERUFLICHE ORIENTIERUNGS- UND BERATUNGSHILFEN - hope-guidance.eu
GEWALTOPFERN HOFFNUNG GEBEN DURCH
     BERUFLICHE ORIENTIERUNGS- UND
                  BERATUNGSHILFEN

ZUSAMMENFASSENDER
          BERICHT

                   Dieses Projekt (Vertragsnummer:516610-LLP-1-2011-1-ES-LEONARDO-
                   LMP) wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
                   Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der
                   Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin
                   enthaltenen Angaben.
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Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den nationalen Berichten der
        teilnehmenden Länder über Missbrauchsopfer und Beispiele
               existierender beruflicher Betreuung und Beratung

1.     Vorwort

Wie ist es zur Projektidee gekommen?

Missbrauch ist ein sehr komplexes Thema. Es umfasst viele Formen wie Brandstiftung,
Angriffe, Einbruch, Häusliche Gewalt, Entführung, Körperverletzung, Mord, Prostitution,
Vergewaltigung, Raub, sexuelle Ausbeutung, sexuelle Belästigung und Gewalt.

Weltweit sterben mehr Frauen an Gewalt und Missbrauch als durch Krebs oder Kriege.
Nicht nur die Unterstützung für die Missbrauchsopfer ist relevant, sondern auch die
professionelle Betreuung und Beratung muss Bestandteil des Prozesses sein.

Eine starke Barriere effektive Unterstützung geben zu können ist oft die erlernte Hilflosigkeit
der Opfer. Das ist ein Zustand, indem Menschen infolge von Erfahrungen der Hilf- oder
Machtlosigkeit ihr Verhaltensrepertoire dahingehend einengen, dass sie als unangenehm
erlebte Zustände nicht mehr abstellen, obwohl sie es (von außen betrachtet) könnten
(Definition Wikipedia). Das ist nicht nur für die individuellen Opfer schwierig, sondern auch
für die Berufsberater, die versuchen sie in Bildung, Berufsfortbildung und Arbeit zu
unterstützen. Die Idee des HOPE Projekts ist es, zur Weiterbildung von sowohl
praktizierenden BeraterInnen, als auch BeraterInnen in der Ausbildung beizutragen. Sie
müssen in ihrer Arbeit mit Missbrauchsopfern eine hohe Leistung vollbringen, die oft eine
große Herausforderung darstellt, da die prozesshemmenden Barrieren meist nicht
offensichtlich sind. Basierend auf den Erfahrungen und Anregungen von einer Vielzahl
europäischer Partner, sammeln und entwickeln wir innovatives Material, das in Europa als
Grundlage genutzt werden kann, die Orientierungs- und Beratungsarbeit zu verbessern .

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Das Partner - Konsortium: Wer sind die Partner und welche Erfahrung bringen sie in
die Gruppe ein?

Das Konsortium hat sich gegründet aus einem existierenden europäischen Netzwerk.
Während internationaler Meetings kam die Idee, die Orientierungs- und Beratungsarbeit für
Missbrauchsopfer zu unterstützen. Dies beweist, dass internationale Kontakte Menschen
und Organisationen verbinden und Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus sinnvoll und
effektiv ist. Alle PartnerInnen des Konsortiums haben langjährige europäische Erfahrung
und Kontakte.
Die ProjektpartnerInnen, in alphabetischer Reihenfolge (englisch) der Länder, sind:

Austria, BEST Institut für berufsbezogene Weiterbildung und Personalentwicklung
Denmark, Peter Plant
England, Careers Europe (part of Aspire-I ltd)
Germany, WREDE – Ideenmanagement & Projektbetreuung
Scotland, Anniesland Research Consultancy Limited
Slovenia, Univerza na Primorskem - Fakulteta za humanistične študije
Spain, Universidad de Alicante
Spain, Universidad Miguel Hernández de Elche
Sweden, Folkuniversitetet Kursverksamheten Lunds universitet

Alle im Projekt involvierten Organisationen sind eng verbunden mit LehrerInnen der
Erwachsenenbildung und Trainingsorganisationen. Die KollegInnen, die innerhalb der
Organisationen arbeiten, sind alle lokal, regional, national und international im
Bildungsbereich vernetzt, was zur Verbreitung der Ergebnisse nützlich ist.

Die PartnerInnen haben Erfahrung in der Beratung, bei der Entwicklung von Ausbildungs-
und Lehrplänen, im Qualitätsmanagement, bei der Verbreitung von Programmen und in der
Nutzung der Ergebnisse.

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2. Einleitung

Über das Projekt:
Es gibt eine sehr große Gruppe, quer durch alle sozialen Schichten: Missbrauchsopfer,
Männer und Frauen, die Häusliche Gewalt erleben (physisch, psychologisch, verbal und
separierend), sexuelle Gewalt oder Ausbeutung am Arbeitsplatz. Frühe Forschung, später
immer wieder belegt, hat herausgefunden, das „erlernte Hilflosigkeit“ bei 2/3 der Opfer zu
Fatalismus und Mangel an Selbstvertrauen sowie Mangel an Selbstachtung und Motivation
führt. Für viele, die der missbräuchlichen Situation entkommen sind, ist es aus finanziellen
und sozialen Gründen notwendig, sich (wieder) in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu
integrieren, „erlernte Hilflosigkeit“ ist aber eine starke Barriere. Dies ist nicht nur für die
einzelnen Opfer schwierig, sondern auch für die BerufsberaterInnen, die bemüht sind, sie in
Bildung, Ausbildung und Arbeit zu unterstützen.

Daher beabsichtigen wir für die Dauer von 27 Monaten - als eine Expertengruppe -
Schulungsunterlagen, in einem Curriculum organisiert, für Berufsberater zu produzieren.
Die Materialien werden Fallbeispiele, Biographien, Links, wissenschaftliche Artikel und
besondere Instrumente und Methoden für die Arbeit mit dieser Zielgruppe beinhalten. Alles
wird auf der Website frei abrufbar sein, ein “Good Practice Guide“ wird in allen Sprachen
der teilnehmenden Länder veröffentlicht.
Durch unsere Strategien zur Verbreitung und Nutzung erreichen wir eine große Anzahl von
Beratungsdiensten, Praktikern, Experten, Netzwerken und Dachverbänden, nicht nur in den
Partnerländern, sondern auch durch das „Euroguidance-Netzwerk“, andere transnationale
Aktivitäten und die Beteiligung von Multiplikatoren aus Nicht-Partnerländern an der
Abschlusskonferenz, sogar in ganz Europa.
Aus unserer Erfahrung aus bisherigen Beratungsprojekten, deren Websites immer noch
stark besucht werden, sind wir überzeugt, dass dieses Projekt eine nachhaltige Wirkung
haben wird.
In ihren nationalen Berichten schildern alle PartnerInnen die aktuelle Situation des
Missbrauchs in ihren jeweiligen Ländern und listen entsprechende Organisationen,
Institutionen und Initiativen auf, die mit Opfern arbeiten.

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Wir stellen einige besonders gute Beratungsprogramme vor und berichten über bewegende
Lebensgeschichten einiger Opfer.

   2. Definition von Missbrauch

Der europäische Partnerbund hat sich für sein Projekt „Hope“ auf folgende Definition für
den Begriff „Gewalt“ verständigt und für dieses Projekt Gewalterfahrungen aus der Kindheit
und gegen sich selbst ausgeschlossen:

"Missbrauch ist eine Verletzung der individuellen Menschen-und Bürgerrechte durch eine
andere Person oder Personen ... Missbrauch kann aus einer einzigen Handlung oder
wiederholten Handlungen bestehen. Er kann körperlich, verbal oder psychisch passieren,
kann ein Akt der Vernachlässigung oder unterlassenen Hilfe sein, oder er kann auftreten,
wenn eine verletzliche Person ohne Zustimmung zu einer finanziellen oder sexuellen
Transaktion gezwungen wird. Missbrauch kann in jeder Beziehung vorkommen und kann
zu erheblichen Schäden und Auswirkungen bei der betroffenen Person führen.
"(Department of Health England)

  3. Die Missbrauch-Situation aus europäischer Sicht – Gemeinsamkeiten und
      Unterschiede in den Berichten

In jedem europäischen Land gibt es zahlreiche Gesetze, um Frauen, Männer und Kinder
vor Missbrauch jeglicher Art zu schützen. Die Projekt-TeilnehmerInnen betonen das
vorhandene Bewusstsein der Bürger, Menschen-und Bürgerrechte mit Respekt zu
behandeln. Diese grundlegenden Rechte sollten Gleichheit garantieren und jeden
Menschen schützen. Leider sind die Gesetze nur so gut wie die Menschen, die sie machen
und die, die die Opfer schützen. Das ist nicht nur eine Frage des Willens, sondern auch der
politischen Machbarkeit, die von finanzieller und personeller Unterstützung abhängt. In
keinem Land gibt es eine ausreichend befriedigende Situation für Missbrauchsopfer. Die
Aspekte finden sich länderspezifisch in unterschiedlichem Ausmaß.
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In den europäischen Mitgliedsstaaten, zeigt der durchschnittliche Trend 2006 bis 2009
einen Rückgang der Gewalttaten von rund 7%. Allerdings ist in diesen Statistiken Häusliche
Gewalt in Form von verbalem, psychischem Missbrauch und Missbrauch durch Entbehrung
nicht komplett inbegriffen. Es gibt zu viele Fälle, die nicht gemeldet wurden.
Die Berichte der Mitglieder des HOPE-Projekts haben alle unterschiedliche Schwerpunkte.
Spanien und Slowenien bedauern in ihren Berichten die „schlechte statistische Situation“.
(Im Vergleich zu anderen Ländern, gibt es in Slowenien nur wenige Studien und wenig
statistische Daten über verschiedene Arten von Gewalt). Der Grund dafür scheinen
unterschiedliche Voraussetzungen für die Erstellung von Statistiken zu sein (s.u.) und
möglicherweise die relativ allgemein formulierten Bedingungen des Berichts. Die
Ergebnisse der Schlussfolgerungen beispielsweise sind sehr unterschiedlich (s.u.).
Wichtig ist, dass es nicht nur um die Unterstützung für Missbrauchsopfer geht, sondern
dass die Prävention von Gewalt ein wichtiger Teil des Prozesses ist. Die optimale Situation
wäre, es gäbe keine Gewalt - und damit auch keine Missbrauchsopfer.
Dennoch ist es offensichtlich, dass einige Aspekte in allen Ländern vergleichbar sind.

Im folgenden Abschnitt werden keine Zahlen, sondern Tendenzen verglichen, da Statistiken
in jedem Land unter unterschiedlichen Bedingungen erstellt wurden oder gar nicht
vorhanden sind.
"Aktuelle Statistiken über Kriminalität und Strafjustiz spiegeln die Vielfältigkeit der
Polizeiarbeit und Rechtsordnungen innerhalb der Europäischen Union (EU). Da die
Erstellung von Statistiken über Kriminalität und Strafjustiz noch in den Kinderschuhen
steckt, wird ein besser vergleichbares System entwickelt. Vergleiche der Kriminalstatistik
zwischen den Mitgliedstaaten sollten sich idealerweise auf Trends im Laufe der Zeit, anstatt
über den direkten Vergleich der Inhalte zwischen den Ländern stützen, da die vorgelegten
Daten durch eine Reihe von Fakten beeinflusst sein können, einschließlich
unterschiedlicher Einstufungen von Kriminalität, der Effizienz der Strafverfolgung oder
Polizeipraktiken; zudem es wahrscheinlich ist, dass ein relativ hoher Anteil von Straftaten
Dunkelziffer bleibt " (Siehe: Europa in Zahlen, Eurostat-Jahrbuch 2011, S. 293).

Darüber hinaus sind länderspezifische Situationen relevant. Zum Beispiel erwähnen
Spanien und Schweden, dass Auswirkungen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise Einfluss
auf steigende Zahlen von Missbrauch und einem laxidarem Bewusstsein für Missbrauch

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haben - etwas, das behoben werden muss.

Dänemark hat das EU-geförderte Netzwerk „Victim Support Europe“,
http://www.victimsupporteurope.eu/ herausgestellt. Ein Teil dieses Netzwerkes bietet
professionelle Kurse und internationale Konferenzen. Jedes Partnerland des Projekts ist
Teil dieses Netzwerks.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Täter und Opfer:

Lassen Sie uns mit einigen allgemeinen Mythen seitens der Gesellschaft starten:

      Nur Frauen leiden unter Häuslicher Gewalt
      Jungen und Männer können keine Inzest-Opfer sein
      Sexueller Missbrauch gegen Jungen wird von homosexuellen Männern vollzogen
      Jungen sind weniger traumatisiert durch sexuellen Missbrauch als Mädchen
      Männliche Opfer von sexuellem Missbrauch sind anfällig homosexuell zu werden
      Männliche Opfer von sexuellem Missbrauch werden später häufig zu Tätern
      Wenn die Täterin eine (reife) Frau ist, sollte sich der Junge glücklich schätzen

Wir können davon ausgehen, dass der größte Prozentsatz der (physikalischen) Täter
(junge) Männer und der größte Anteil der Opfer Frauen sind. Junge Frauen sind am
häufigsten Opfer von sexueller und / oder Häuslicher Gewalt. In Großbritannien zum
Beispiel gehen 15% aller gewalttätigen Zwischenfälle auf das Konto Häuslicher Gewalt
"und sind oft ein dauerhaftes Verhaltensmuster eines Erwachsenen gegenüber eines
anderen." Wir finden eine sehr hohe Rate von Missbrauch gegen Frauen in allen Mitglied-
Staaten. In Deutschland zum Beispiel machen ein Viertel aller Frauen im Alter zwischen 16
und 63 Erfahrungen körperlicher oder sexueller Gewalt innerhalb einer Partnerschaft.
Allerdings sind auch alle anderen genannten Formen der Gewalt in jedem Land zu finden.
Dänemark und Deutschland stellen fest, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen
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steigendem Alkoholkonsum und der Bereitschaft zur Gewaltanwendung gibt. Schweden
und Deutschland geben an, dass die häufigste Gewalt gegen Männer psychische Gewalt
ist. In Deutschland sind in 25% der gemeldeten Fälle von Häuslicher Gewalt die Opfer
Männer. Oft werden die von der Partnerin psychisch unterdrückten männlichen Opfer
später selbst zu körperlichen Gewalttätern gegen ihre Peinigerinnen. Schottland berichtet
über einen Anstieg um 11% gegenüber dem Vorjahr gemeldeter Fälle von Häuslicher
Gewalt (einschließlich physischer) gegen männliche Opfer und über eine Abnahme der
häuslichen Gewalt gegen Frauen durch männliche Täter. In Schweden haben die
Verbrechen gegen Frauen und Männer in den vergangenen zehn Jahren stark
zugenommen. Im Gegensatz dazu haben sich in Deutschland die Verbrechen gegen
Männern und Frauen verringert, wenngleich sich die Zahl der Verbrechen gegen sexuelle
Selbstbestimmung in Deutschland und Schweden erhöht hat. Ein weiterer Punkt, der
herausgestellt wurde ist, dass häufiger Gewaltverbrechen gemeldet werden, wenn ältere
Menschen die Opfer sind (Deutschland).

Die Berichte aus Slowenien, Dänemark und England, Wales und Nordirland konzentrieren
sich schwerpunktmäßig auf Gewalt gegen Frauen, die anderen berichten eher allgemein
über alle Arten von Missbrauch. Schottland, zum Beispiel, hebt Menschenhandel und
Verbrechen aus Hass gegen Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit,
Sexualität, körperlichen und / oder geistigen Behinderung und Religion hervor. Die Partner
aus England betonen zusätzlich Missbrauch am Arbeitsplatz.

In allen unseren Ländern gibt es eine Vielzahl von Initiativen, Projekten und Institutionen,
die Hilfe bieten. Wir können feststellen, dass Hilfe von Opfern überall begrüßt wird.
Dennoch ist die Barriere, um tatsächlich Hilfe zu finden, immer noch hoch (Österreich,
Schweden, Deutschland, Dänemark), zum Teil, weil sich die Opfer schämen, über ihre
jeweilige Situation zu sprechen (Dänemark, Österreich, Schweden, Slowenien,
Deutschland). Zum Beispiel, geht der Schwedische Nationalrat für Kriminalprävention
davon aus, dass nicht mehr als einer von zehn Fällen bei der Polizei gemeldet wird. In
Schottland bringen viele Opfer die Vorfälle immer noch nicht zur Anzeige, weil sie glauben,
dass die Polizei nichts tut kann und, dass es ein unvermeidlicher Teil ihres täglichen
Lebens ist. UK verfügt über Studien, die Einblicke in verschiedene Aspekte des Lebens von
Opfern Häuslicher Gewalt (Geschlecht, Sexualität, Ethnizität, Alter, Lebensumstände,

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Armut, Schwangerschaft und Obdachlose) und von Missbrauchsopfern am Arbeitsplatz
geben.

Es wird deutlich, "dass, obwohl es einige Menschentypen gibt, die entweder aufgrund ihrer
Lebenssituation oder wegen der Art ihrer Arbeit, mehr als andere dazu neigen, Opfer von
Missbrauch zu werden, sie keineswegs die einzigen Opfer sind. Es ist eine Gefahr, die
jedem widerfahren kann.“

   4. Definition Orientierung / Beratung

Der Europäische Rat der Bildungsminister, erstmals 2004 und dann wieder im Jahr 2008,
hat die EU-Resolutionen über lebensbegleitende Beratung festgelegt, im Hinblick auf eine
bessere Integration der lebensbegleitenden Beratung in Strategien für lebenslanges
Lernen. In der jüngsten Resolution wurden die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, ein
besonderes Augenmerk auf folgende vier Kernbereiche zu legen:
[a] lebenslanger Erwerb von Karriere bestimmenden Managementfähigkeiten;
[b] Erleichterung des Zugangs aller Bürger zu den Beratungsdiensten;
[c] Qualitätssicherung in der Beratung; und
[d] Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen nationalen, regionalen und
lokalen Akteuren.

Das setzt eine aktive Bürgerschaft, Qualitätssicherung und Kooperation voraus.

Die Definition der Berufsberatung bei der OECD / EU / Weltbank - Überprüfung lautet wie
folgt:
"Laufbahnberatung bezieht sich auf Dienstleistungen, die Einzelpersonen unterstützen, in
jedem Alter und an jedem beliebigen Punkt ihres Lebens, Bildungs-, Ausbildungs-und
Berufsentscheidungen zu treffen und ihre Karriere zu managen. Diese Hilfestellung kann
angeboten werden in Schulen, Universitäten und Hochschulen, in Bildungseinrichtungen,
öffentlichen Arbeitsverwaltungen, in Unternehmen, im freiwilligen / gemeinnützigen Sektor
und im privaten Sektor. Die Beratung kann auf persönlicher Basis oder in einer Gruppe,

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face-to-face oder auf Distanz (einschließlich telefonische Beratungsdienste und web-
basierte Dienste) angeboten werden. Dazu gehören Laufbahnberatung (in gedruckter, IKT-
basierter und anderer Form), Beurteilung und Instrumente zur Selbstüberprüfung,
Beratungsgespräche, Karriereplanung und Karriere-Umsetzungs-Programme, Schnupper-
Programme, Programme zur Arbeitsplatzsuche und Übergangs- Dienstleistungen "(OECD,
2004).

Diese Definition ist weit gefasst und beinhaltet eine Reihe von Aktivitäten, die oft in
formalen Umfeldern wie Schulen oder öffentlichen Arbeitsverwaltungen (PES) verankert ist,
allerdings werden zusehens auch die sozialen Medien, Spiele, Rollenspiele, praktische
Erfahrungen zu Programmen und sonstige Aktivitäten-basierte Ansätze zur Durchführung
genutzt. Kurz gesagt, Beratung ist viel mehr als ein Face-to-face-Interview. Sie umfasst:

 Informieren
 Beraten
 Beurteilen
 Lehren
 Befähigen
 Fürsprechen
 Vernetzen
 Rückmeldung geben
 Managen
 Innovation / Systemwechsel
 Zeichen setzen

  5. Anlaufstellen für Opfer

Staatliche und Nicht-staatliche Organisationen:
Initiativen und Bewegungen zum Schutz vor Missbrauch benötigen qualifizierte
Arbeitskräfte und Finanzierung (Österreich, Deutschland, Slowenien). In vielen Berufen
wird regelmäßig mit Opfern gearbeitet und es gibt viele verschiedene Programme für die
berufliche Fortbildung dieser Fachleute wie PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen,
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SeelsorgerInnen, PolizistInnen, Krankenschwestern, etc. (Österreich, Deutschland,
Schweden, Spanien, Dänemark, Slowenien). Allerdings gibt es zu wenig
Fortbildungsprogramme, die für die Arbeit und den Umgang mit Missbrauchsopfern
sensibilisieren (Österreich, Deutschland).
Staatliche Organisationen für Opferschutz erhalten laut den Berichten von Deutschland,
Österreich, Schweden, Dänemark und Großbritannien Finanzierung / finanzielle
Unterstützung von der Regierung. In allen Ländern decken aber viele Initiativen ihre Kosten
durch Spenden sammelnde Aktivitäten und sind angewiesen auf ausreichend
ehrenamtliche Arbeit (Österreich, Deutschland, Schweden und Großbritannien). Einige
Vereine wurden gegründet, um die Interessen ausgewiesener Opfer-Gruppen
(Deutschland, Dänemark, Großbritannien und Schweden) zu vertreten.
Trotz Unterstützung der Regierung klagen die deutschen nicht-staatlichen Organisationen
über unzureichenden Schutz für die Opfer seitens der Bundes-und Landesregierung. In
Schweden haben Umfragen gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen den betreffenden
Organisationen oft nicht funktioniert und Unwissenheit über die jeweiligen Aufgaben, Arbeit
und Verantwortung herrscht.
Finanzielle Unterstützung ist nicht auf lange Sicht garantiert und muss immer neu beantragt
werden. Dies macht es den Initiativen schwer, zum Beispiel in Deutschland, langfristige
Pläne zu machen.

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Gute Programme von Service Organisationen und Best Practice:

Österreich:

6. 1. Gute Berufsfortbildung für Menschen, die mit Missbrauchsopfern arbeiten

Titel Best Practice
“Richtlinien des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppentherapie und Gruppendynamik
zum Umgang mit Missbrauch in der psychotherapeutischen, supervisorischen, allgemein
beratenden Arbeit mit PatientInnen, KlientInnen, KundInnen und TeilnehmerInnen von Aus-
und Weiterbildungen”

Hintergrund
Missbrauch geschieht in vielen Bereichen. Eine große Anzahl von Fällen von Missbrauch
bleibt unentdeckt und wird nicht rechtlich verfolgt. Die Menschen, die Opfer von Missbrauch
wahrnehmen und ihnen helfen sind meist SozialarbeiterInnen, LebensberaterInnen oder
PsychotherapeutInnen. Die Berufsausbildung für diese Fächer schließt dieses Thema zwar
ein, es gibt aber so gut wie kein gezieltes Training für diese Thematik. Nur die Akademie für
Ganzheitsmedizin (GAMED - www.gamed.or.at) bietet ein Programm mit 3 Jahren Laufzeit
speziell in diesem Bereich an. Im diesem „Best Practice“ wurde Leitfaden entwickelt, der
das Thema erklärt und arbeitenden Menschen im Bereich der Opferhilfe Anleitungen gibt,
wie sie reagieren können und was zu tun ist.
Nützlicher Link: http://www.oeagg.at/download/Ethikrichtlinien.pdf

Ziele und Vorgaben
Fachleute unterstützen, die sich mit Missbrauchsopfern beschäftigen, sich mit ihren Kunden
in einer angemessenen und wirksamen Weise auseinander zu setzen. Bereitstellung von
Informationen (Rechte, Hintergrund, Normen, Ziele, Konsequenzen, etc.)

Umsetzung
Keine Daten

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Vorgehensweise und Aktionen
Ausgabe und Verteilung der ethischen Richtlinien. Nur die Akademie für Ganzheitsmedizin
(GAMED - www.gamed.or.at) bietet ein Programm mit 3 Jahren Laufzeit in diesem
speziellen Bereich.

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten-Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit / Übertragbarkeit
Richtlinien können in zeit-und kosteneffizienter Weise in einer Runde von Experten
eingeführt werden. Bestehende Richtlinien können kopiert oder übernommen werden.

Ergebnisse
Erfolge werden nicht gemessen;
Einfach und effizient über’s Internet für jeden zugänglich (vor allem für Profis, die mit
Missbrauchsopfern arbeiten);
Einfach auszuführen;
Schwer messbar, wie effektiv es ist und ob Profis, den Richtlinien folgen (was sie darüber
denken).

6. 2. Gute Programme von Service-Organisationen

Keine Daten

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Dänemark:

6. 1. Gute Berufsfortbildung für Menschen, die mit Missbrauchsopfern arbeiten

Keine Daten

6. 2. Gute Programme von Service-Organisationen

Die beiden Best-Practice-Beispiele unten (die demnächst abrufbar sein werden unter
www.kslll.net) sind beide in nicht-staatlichen Organisationen etabliert, aber sehr
unterschiedlich. ‚Reden Internationale’ befasst sich mit Menschenhandel und Prostitution.
‚Kofoed die Skole’ auf der anderen Seite basiert auf einem pädagogischen Konzept:

A.
Titel Best Practice
Wie ‘Reden’ es selbst vorstellt auf www.Reden.dk: „Nest International“ ist eine
Organisation, die gegen den Menschenhandel mit Frauen kämpft.

Hintergrund
Wir geben praktische Unterstützung in Dänemark für ausländische Frauen in der
Prostitution. „Nest International“ ist die größte und gut funktionierende nicht-staatliche
Organisation Dänemarks und steht für den Kampf gegen den Menschenhandel und die
Unterstützung für die betroffenen Frauen.

Ziele und Vorgaben
Unsere wichtigsten Angebote für Frauen:
Angebote Gesundheit - bieten den Zugang zum Gesundheitssystem, obwohl sie keinen
legalen Aufenthaltsstatus besitzen.
Rechtliche Unterstützung - rechtliche Beratung und Vertretung durch Laien bei
Befragungen und Studien.

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Soziale Angebote - Brückenbau ins dänische Sozialsystem.
Unterstützung bei der Rückführung - Kontakt zu lokalen nicht-staatlichen Organisationen
und Unterstützungsangebote in der Heimat.
Übernachten Sie in einem Krisenzentrum – sich in Sicherheit fühlen mit Beratung,
Betreuung und Aktivitäten.
Beratung und Betreuung - auf allen Ebenen ausgehend von der individuellen Situation der
Frau.
Bitte kontaktieren sie uns, oder kommen sie persönlich vorbei, wenn sie Hilfe benötigen.
Kontakt: Unsere Managerin ist Frau Nanna Nissen - Mobile +45 25 33 39 87.
Reden International, Colbjørnsensgade 12, st.tv., 1652 København V, Dänemark
Tel.: +45 33 91 48 10 (10 -15 Uhr Montag - Freitag, Donnerstag 12-15 Uhr)
E-mail: info@Redeninternational.dk

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Wie „Nest International“ Unterstützung anbietet:
Ein nationales Krisenzentrum, Tag und Nacht geöffnet (24-Stunden-Dienst) für die Opfer
von Frauenhandel.
Aufsuchende Sozialarbeit auf der Straße in Vesterbro, Kopenhagen.
Aufbau und Betreiben eines Treffpunkts für ausländische Frauen in der Prostitution

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten- Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit / Übertragbarkeit
Keine Daten

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B.
Titel Best Practice
Kofoed’s Skole

Hintergrund
Die Organisation: Die Kofoed - Schule ist eine selbstverwaltete Institution mit einem
Vorstand und Verwaltungsrat. Kofoed 's Schule wurde 1928 in Kopenhagen gegründet. Im
Jahr 2000 eröffnete die Schule eine neue Abteilung in Århus, Jütland. Die Schule liegt
zentral in der Stadt und kann rund 180 Studenten aufnehmen. Es gibt Schwester-Schulen
außerhalb Dänemarks in Polen, Estland, Litauen, der Tschechischen Republik und der
Republik Armenien.
Die Schülerinnen und Schüler: Mehr als 600 Schüler besuchen Tag für Tag die
Hauptschule in Kopenhagen, also mehr als 3000 verschiedene Personen jährlich. Um sich
anmelden zu können, müssen die Studierenden mindestens 18 Jahre alt, arbeitslos und ein
Aufenthaltsrecht in Dänemark haben. Mehr als 40 Prozent der SchülerInnen sind
ausländischer Herkunft, mit mehr als 70 Nationalitäten. Der durchschnittliche Student ist 36
Jahre alt, 55 Prozent der Studierenden sind Frauen. Drei von vier StudentInnen sind seit
mehr als 4 Jahren arbeitslos.
Das Personal: Die Schule verfügt über einen festen Mitarbeiterstamm von ca.150
Personen: ErzieherInnen, LehrerInnen, BeraterInnen, SozialarbeiterInnen und handwerklich
Ausgebildete

Ziele und Vorgaben
Keine Daten

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Bildung: Die Bildungsabteilung der Schule bietet jedes Semester rund 150 Kurse in
Fachrichtungen wie IKT, Mathematik, Naturwissenschaften, dänischen und ausländischen
Sprachen, Philosophie, Psychologie, Musik, Kunst und Sport usw. Darüber hinaus betreibt
die Schule drei berufsorientierte Bildungs- und Praxis- Projekte für StudentInnen, um sie in

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den Arbeitsmarkt zu reintegrieren oder ihnen eine erste Chance zu geben auf dem
Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Zwei dieser Projekte werden von der EU unterstützt.

Workshops: Die Schule bietet Zugang zu rund 30 Workshop-Kursen, z.B.: Küche und
Cafeteria, Reinigung, Schreinerei, Holzwerkstatt, Elektrowerkstatt, Druckwerkstatt, Kleider-
und Möbeldepot, Friseur, Autowerkstatt, Transport-Dienstleistungen, Fahrschule und ein
Boots-Projekt. Die Studierenden kümmern sich um Teilbereiche in der Schule wie Wartung
des Gebäudes und Equipments, während Montagearbeiten, Druck-, Gelände-und
Gartenpflege über kleine kommerzielle Verträge an lokale Unternehmen und Dienstleister
vergeben werden. Einige der Workshops produzieren zudem auch Produkte und
Dienstleistungen für die Schule und für externe Kunden.
Die Workshops decken ein Spektrum von Fähigkeiten und Fertigkeiten ab. In der
Produktionshalle, in der elektrische Dinge bearbeitet sowie Halbfabrikate montiert werden
können und Postdienste angeboten werden, können sich die Studierenden in stündlichen
Einheiten, maximal drei Einheiten pro Tag, beschäftigen. In Notfällen können Menschen in
einer finanziellen Krise in diesen Workshops arbeiten, um Geld für Lebensmittel und andere
Grundbedürfnisse zu verdienen, wodurch die Notwendigkeit auf der Straße zu betteln
verringert wird.

Der Kofoed Dollar
Die Schule betreibt eine eigene interne Währung namens Kofoed Dollar. Die Studenten, die
in den Workshops arbeiten, können mit den Kofoed Dollar, die sie verdienen, Essen,
Getränke und Zigaretten entweder innerhalb der Schule oder in den teilnehmenden
Geschäften vor Ort kaufen.
Orientierung & Beratung
Die Schule bietet einen Beratungsservice, einschließlich Berufsberatung, rechtliche
Unterstützung und Job-Unterstützung. Jedem Studierenden wird ein€ Sozialarbeiter(in)
zugeordnet, der (die) ein Assesment durchführt und mit dem (der) Schüler(in) einen
Aktionsplan in Bezug auf eigene Ziele und schulische Aktivitäten entwickelt.
Wohnraum für junge Obdachlose: Die Kofoed-Schule betreibt eine Herberge für junge
Obdachlose und bietet Wohnraum für junge Menschen an drei verschiedenen Orten in
Kopenhagen.
Sozial benachteiligte Grönländer: Kofoed-Schule hat seit vielen Jahren mit sozial

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ausgegrenzten Grönländern gearbeitet. In einem besonderen Bereich der Schule gibt es
verschiedene Workshops, die sich speziell an sie richten. Ein Haus in Valby bei
Kopenhagen wurde vor kurzem als Siedlung für Grönlanderinnen errichtet. Neben den
Aktivitäten in Kopenhagen kümmert man sich um die Ausbildung der Grönländer und um
die Behandlung von Alkohol-und Drogenmissbrauch in Aalborg und Esbjerg.
Kofoed Keller für Obdachlose: Bei Kultorvet, in der Mitte von Kopenhagen, befindet sich der
Kofoed Keller, der als Tagesanlaufstelle dient, ein Heim, das Nahrung, Kleidung,
Waschräume, eine Wäscherei, Gesundheitsversorgung usw. für Obdachlose anbietet.
Kontakt: Kofoed’s Skole, Nürnberggade 1, DK-2300 København S
http://www.kofoedsskole.dk/omos/kontaktos/kontakt.aspx

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Die Finanzierung: Die Schule erhält ca. 75% seiner Einkünfte aus öffentlichen Quellen, was
auf einer Vereinbarung mit dem dänischen Ministerium für Soziale Angelegenheiten basiert.
Der Rest kommt aus öffentlichen Spenden, Verträgen mit der Gemeinde von Kopenhagen
und einigen Abkommen mit Kleinkommerziellen für die in der Schule angebotenen
Workshops.

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

England:

6. 1. Gute Berufsfortbildung für Menschen, die mit Missbrauchsopfern arbeiten

A.
Titel Best Practice
Kennedy Potts Training Associates

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Hintergrund
Diese Firma bietet Training und Beratung für Agenturen & Privatpersonen, die mit Opfern
Häuslicher Gewalt auf eine Weise arbeiten, die Überlebenden und Opfern Schutz bietet.
Die Ausbildung konzentriert sich auf Bereiche wie: Förderung der grundlegenden
Beweiskraft und effektiven Umgangsweise, und die Schaffung eines sicheren Umfelds, in
dem Arbeitskräfte komplexe und sensible Angelegenheiten untersuchen können.
www.kpta.co.uk

Ziele und Vorgaben
Keine Daten

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

B.
Titel Best Practice
ONUS

Hintergrund

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Dies ist eine Ausbildungs-und Beratungsagentur für professionelle Dienstleistungen im
Umgang mit Häuslicher Gewalt und Missbrauch. Sie bietet Kurse wie: Sensibilisierung für
Häusliche Gewalt; Entwicklungstrategien gegen Häusliche Gewalt; die Auswirkungen
Häuslicher Gewalt auf Kinder und Familien, ältere Opfer und Gewalt in der Familie,
Ältersein aber nicht sicherer; Politik am Arbeitsplatz zum Thema Häusliche Gewalt und wie
Kollegen damit umgehen. www.onustraining.co.uk/training

Ziele und Vorgaben
Keine Daten

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

C.
Titel Best Practice
Tender

Hintergrund
Tender - bietet Schulungen für Menschen, die mit Opfern / Menschen, die von Häuslicher
Gewalt und Missbrauch bedroht sind, arbeiten. Sie bieten Schulungen zum Thema

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"Sensibilisierung für und Good Practice bei der Arbeit mit Frauen, die in der Partnerschaft
Gewalt und Missbrauch erleben“. Dieser Kurs wurde konzipiert, um die Fähigkeiten der
Teilnehmerinnen zu steigern, die Barrieren zu erkennen und zu bewältigen, die sie
möglicherweise davon abhalten, die Hilfe zu suchen und zu finden, die sie benötigen. Es
werden auch Kurse für solche Menschen angeboten, die häuslich gewalttätig sind.
www.tender.org.uk/node/69

Ziele und Vorgaben
Keine Daten

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit / Übertragbarkeit
Keine Daten

6. 2. Gute Programme von Service-Organisationen

A.
Titel Best Practice
Media Trust – The Community Voices Project

Hintergrund

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Keine Daten

Ziele und Vorgaben
Das Projekt zielte darauf ab, einen Film zu machen, der zum einen misshandelten Frauen
ermöglicht, über ihre Erfahrungen zu sprechen, zum anderen falsche Vorstellungen darüber
aufdeckt, wer von Häuslicher Gewalt betroffen sein kann. Zudem schärft der Film das
Bewusstsein für die Notwendigkeit einen umfassendereren Dialog über dieses Problem zu
entfachen.

Umsetzung
In Zusammenarbeit mit einem lokalen Medienunternehmen, Lighthouse Media, entwickelte
die Gemeinschaft Ideen, wie sie ihre Geschichten in einem Film erzählen können. Der
Gruppe wurden Fertigkeiten in Redaktion und Produktion gelehrt, um anschließend den
Film über die zusammengetragenen Geschichten und Ideen zu produzieren.

Vorgehensweise und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

B.
Titel Best Practice
Create

Hintergrund

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„Create“ ist ein preisgekröntes soziales Unternehmen. Sie entwickeln individuelles Training
und schaffen innovative Ausbildungs-und Arbeitsplätze für Menschen, die obdachlos sind,
in Randgruppen leben oder benachteiligt sind. www.foodbycreate.co.uk/about

Ziele und Vorgaben
Keine Daten

Umsetzung
Keine Daten

Vorgehensweise und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten -Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

C.
Titel Best Practice
Refuge

Hintergrund
„Refuge“ ist eine Kampagne, überschrieben mit “Pflege oder Kontrolle? ", die in vier
verschiedenen Anzeigen Häusliche Gewalt darstellt und dabei den Teddybären als Symbol
nutzt.

Ziele und Vorgaben

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Keine Daten

Umsetzung
s.o.

Vorgehensweise und Aktionen
Dieser Ansatz nimmt eine radikale Abkehr von den häufig verwendeten Bildern von
misshandelten Frauen in der Hoffnung, dass Frauen im Besonderen und die Gesellschaft
im Allgemeinen weniger geneigt ist, die Werbung zu ignorieren, als wäre sie für sie
persönlich nicht relevant. Die Anzeigen sind mit einem dominanten männlichen Bären
gestaltet, der ein Herz in der Hand hält, auf dem eine Nachricht steht. Auf den ersten Blick
erscheinen Bär und Herz wie der stereotype Bär, der oft am Valentinstag als Zeichen der
Liebe verwendet wird. Aber, wenn man genau und vollständig liest, sind die Meldungen in
der Tat unheimlich und bedrohlich: "Du wirst immer MICH LIEBEN“, "Du wirst für immer
MIR GEHÖREN“; “NUR DU bringst mich dazu, das zu tun", "Ich will alles von dir FÜR
MICH“. Jeder der vier Anzeigen bringt eine andere Emotion zum Ausdruck - Eifersucht,
Einsamkeit, Schuld und Charme. Alle Anzeigen werfen die Frage auf – kümmert sich der
Bär oder kontrolliert er? www.refuge.org.uk.

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

D.
Titel Best Practice
Freedom Programme

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Hintergrund
Das “Freedom” Programm läuft über 12 Wochen, 1,5 Stunden pro Woche.

Ziele und Vorgaben
Das Programm ist für jede Frau, die mehr über die Realität von Häuslicher Gewalt und
Gewalt erfahren möchte. Ziele sind:
                  Frauen zu helfen, die Ansichten ihrer gewalttäterischen Partner zu

                    verstehen.
                  die Auswirkungen von Häuslicher Gewalt auf Kinder zu verdeutlichen.

                  den Frauen zu helfen, potenzielle zukünftige Täter zu erkennen.

                  Frauen zu helfen, Vertrauen zu gewinnen, um die Qualität ihres Lebens

                    zu verbessern.
                  Frauen Gemeinschaftsinitiativen / Informationen vorzustellen wie z. B.

                    Frauen-Hilfe, Vereinigung Häusliche Gewalt, Krisenzentrum für
                    Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe, lokale Hochschulen etc.
                    www.freedomprogrammeco.uk

Umsetzung
Die Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes UNISON bittet alle Organisationen des
öffentlichen Sektors, Fälle von Häuslicher Gewalt und Missbrauch bekannt zu geben, um
umfassende politische Maßnahmen zu verabschieden. Nachfolgend ein Auszug daraus:
"Unterstützung für Individuen"
(Name des Arbeitgebers) erkennt an, dass die Entwicklung eines Lebens frei von
Missbrauch, ein Prozess ist und kein Ereignis und (Name des Arbeitgebers) verspricht
dauerhafte Unterstützung für MitarbeiterInnen, die offen über den Missbrauch sprechen.
[Name des Arbeitgebers] und UNISON-Vertreter werden kooperativ zusammenarbeiten, um
MitarbeiterInnen zu helfen, die Häusliche Gewalt erleben.
[Name des Arbeitgebers] reagiert wohlwollend, vertraulich und effektiv auf jede(n)
Mitarbeiter(in), der/die Häusliche Gewalt offenbart.
Wo von Häuslicher Gewalt berichtet wurde, werden Vorgesetzte ungeplante
Abwesenheiten und temporäre Zeitverzögerungen wohlwollend behandeln.
Vorgesetzte werden MitarbeiterInnen, die Häusliche Gewalt erleben, ein breites Spektrum
an Unterstützung anbieten. Dies kann umfassen, ist aber nicht beschränkt auf:

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 Speziell bezahlten Urlaub für die relevanten Termine, die der Unterstützung dienen,
       wie z.B. mit Agenturen, Anwälten, Wohnungssuche oder Kinderbetreuung,
       Gerichtstermine.
    Vorübergehende oder dauerhafte Änderungen der Arbeitszeiten und -bedingungen.
    Änderungen bestimmter Aufgaben, zum Beispiel zur Vermeidung möglicher
       Kontakte mit einem Täter in einer kundenorientierten Rolle
    Anderweitige Verwendung oder Versetzung
    Angemessene Änderungen, um eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten, z.
       B. Ändern einer Telefonnummer, um belästigende Anrufe zu vermeiden.
    Nutzen bestehender politischer Maßnahmen, einschließlich flexibler
       Arbeitszeitmodelle
    Beratungs- / Unterstützungsangebote in bezahlter Arbeitszeit.
    Eine Vorauszahlung des Entgelts.
    Zugang ermöglichen zu Kursen, die entwickelt wurden, um weibliche Überlebende
       von Häuslicher Gewalt zu unterstützen wie zum Beispiel das Freedom Programm
       (www.freedomprogrammeco.uk) oder Selbstsicherheitstrainings.
Vorgesetzte werden das Recht der MitarbeiterInnen respektieren, ihre eigene Entscheidung
über das weitere Vorgehen in jeder Phase zu treffen und sollten es vermeiden, etwas zu
bewerten. Es muss akzeptiert werden, dass der Arbeitnehmer/ die Arbeitnehmerin Zeit
braucht, um zu entscheiden, was er/sie tut und während des Prozesses verschiedenes
ausprobiert.
Zudem werden auch andere bestehende Bestimmungen (einschließlich Arbeitsschutz,
unabhängige Beratungsstelle, u.a.) für die MitarbeiterIn als Hilfsmöglichkeit veröffentlicht.
(UNISON, 2010)

Strategie und Aktionen
Keine Daten

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

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Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

Schottland:

6. 1. Gute Berufsfortbildung für Menschen, die mit Missbrauchsopfern arbeiten

A. Titel Best Practice
Action Scotland Against Stalking (ASAS) and the Scottish National Stalking Group

Hintergrund
ASAS wurde im März 2009 von Ann Moulds gegründet, die das Profil von Stalking als eine
schwere Form der Gewalt und ein potentiell tödliches Verbrechen in Schottland
hervorgehoben hat (und in der Tat im gesamten der UK). Stalking wird durch ASAS als "ein
Terror-Verbrechen“ eingestuft. Es bedeutet Macht und Kontrolle eines Individuums oder
einer Gruppe über eine Einzelperson oder Gruppe auszuüben, die physisch oder psychisch
Schaden nehmen soll. Stalking kennt keine Grenzen und kein Mitleid. „Es geschieht gerade
jetzt in unseren Organisationen, an unseren Arbeitsplätzen, unseren pädagogischen
Hochschulen und unseren Vereinigungen. [...] Es ist häufig die Vorstufe von vielen
ernsthaften und gewalttätigen Verbrechen wie: Häusliche Gewalt; Verbrechen aus Hass;
Rassenhass; Gewalt zur Errettung der Ehre; Mobbing; Wegnahme der eigenen Identität,
Cyber-Stalking und sexuelle Räuberische Verbrechen ." Durch die engagierte
Sensibilisierungsarbeit von Anne Moulds und ASAS bildete sich im Juni 2011 die "Scottish
National Stalking Group“ (SNSG), eine leistungsfähige, hoch-strategische Arbeitsgruppe
aus wichtigen Entscheidungsträgern und Funktionären aus Politik, Recht, Bildung,
Gesundheit, Strafjustiz und entwickelte Dienstleistungen zur Unterstützung für Opfer. Die
SNSG wird von der schottischen Exekutive und der schottischen Regierung unterstützt.

Ziele und Vorgaben
Das Ziel des SNSG insgesamt ist, das Bewusstsein und das Verständnis für Stalking in
öffentlich geförderten Einrichtungen, Dienstleistungsunternehmen und der Öffentlichkeit zu

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wecken. Ihre zentralen Ziele sind:
- strategische Unterstützung und Zielsetzungen zu bieten für Organisationen, damit sie die
 Auswirkungen auf Politik und Praxis berücksichtigen
- Gewährleistung eines effektiven Umgangs mit Stalking-Fällen
- Bereitstellung von Leitlinien und Empfehlungen für die künftige Praxis Stalking-Opfer zu
 unterstützen

Umsetzung
ASAS setzen ihre Arbeit fort, um das Bewusstsein weiter zu erhöhen. Sie veranstalten
Workshops, Konferenzen und Seminare und informieren über ihre Website
(http://www.scotlandagainststalking.com), die auch für Stalking-Opfern zugänglich ist.
Laufende Projekte sind die Sensibilisierung in Schulen und Weiterbildungsprogrammen.
Die SNSG macht ihre Ziele, zum Beispiel durch eine Kampagnen-Veranstaltung bekannt:
„National Stalking Awareness Day“ am 18. April 2012, zum Thema „Null-Toleranz für
Stalking“. Das SNSG Plakat „Bewußtseinsstärkung für Stalking“ ist im Rahmen der 365
Internationalen Plakatausstellung "Gewalt gegen Frauen“ nominiert worden. Zudem
veröffentlichen sie einen Newsletter auf der ASAS Website. Ann Moulds sensibilisiert weiter
für das Bewusstsein über Stalking, indem sie auf Konferenzen und Seminaren Vorträge hält
und das Stalking-Bewusstsein bei Kriminalbeamten, NHS, Gemeinde-und Personalplanung
sowie Opferschutz- Agenturen in ganz Schottland stärkt. Schulungsthemen beinhalten:
      -   Bewusstsein für Stalking-Opfer und die Auswirkungen auf sie
      -   Bedeutung der Früherkennung und Frühintervention
      -   Frühzeitige Beurteilung der Bedrohungslage sowohl für die Opfer als auch die
          Stalker
      -   Verbesserung der Obhut und der Ansprache der Opfer
      -   Fachausbildung
      -   Bedeutung der dauerhaften Fallbearbeitung durch die Entwicklung eines
          Protokolls zur stufenweisen Festlegung von Bedrohung und Intervention
      -   Notwendigkeit eines gemeinschaftsorientierten Ansatzes zur verbesserten
          Zusammenarbeit zwischen dem ersten Ansprechpartner und bestehenden
          Unterstützungs-Netzwerken.

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Die Workshops sind interaktiv, so dass die TeilnehmerIn ein tieferes Verständnis für die
Gefahren von Opfern und die negativen Folgen, die Stalking auf ihre psychische und
physische Gesundheit haben kann, bekommen.

Strategien und Aktionen
Siehe oben

Monitoring und Evaluation
Die ASAS-Website wurde ein Erfolg mit mehr als 43.000 Besuchern im letzten Jahr. Ann
Moulds bekam gute Kritiken für ihre geleistete Arbeit in den Kampagnen ...... und ihre
Workshops und Vorträge wurden als sehr wertvoll beurteilt. Es wurde zu mehr Austausch
von Erfahrungen und bewährten Praktiken ermutigt. Einige Beurteilungen ausgesuchter TN,
die an Schulungen teilgenommen haben:
"Ich genoss die Ausbildung und würde allen Agenturen, die in Kontakt mit Opfern von
Stalking stehen, empfehlen, sie selbst zu besuchen. Ich habe ein besseres Verständnis von
Stalking gewonnen und fühle mich besser ausgerüstet Opfer zu unterstützen. "
"Der Trainingstag war ausgezeichnet. Es hat mein Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit des
Themas Stalking und die Auswirkungen auf die Opfer gestärkt. Das Training hat meine
Erwartungen weit übertroffen."
"Das Training wird Auswirkungen darauf haben, wie ich Opfer unterstütze. Ich glaube, ich
habe eine immense Menge an Wissen und Verständnis über Stalking gewonnen und fühle
mich sicherer bei der Arbeit mit Opfern."
"Ich werde darüber nachdenken, wie ich Mitarbeitern helfe, die Opfer am Arbeitsplatz sind.“

Finanzierung / Kosten - Nutzen
Keine Daten

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Dies ist eine Bewegung in ganz Europa.

Ergebnisse
Daten s.o.

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6. 2. Gute Programme von Service-Organisationen

A. Titel Best Practice
Abused Men In Scotland (AMIS)       (Misshandelter Mann in Schottland)

Hintergrund
„Men in Scotland (MIS)“ wurde ursprünglich als Blog verfaßt, der dem E-Aufruf an das
schottische Parlament angehängt wurde, zur Forderung nach Anerkennung und
Unterstützung für männliche Opfer Häuslicher Gewalt. Das Wort "missbraucht" wurde bei
der Bewerbung für Gemeinnützigkeit hinzugefügt, um den Zweck zu verdeutlichen. Eine
Website wurde für misshandelte Männer in Schottland (AMIS) eingerichtet, um weitere
Informationen für „missbrauchte“ Schotten und für alle Interessierten, in ihnen helfen
könnten, bereit zu stellen.

Ziele und Vorgaben
Die 8 Ziele, die AMIS bei der Unterstützung von überlebenden Männern Häuslicher Gewalt
zu erreichen versucht, sind:
   -   Anerkennung und effektive Unterstützung für alle, die Häusliche Gewalt erleben,
       unabhängig von Geschlecht oder anderen Attributen
   -   Verfügbarkeit von nötigen sicheren Häusern und / oder Schutzhütten für
       Missbrauchsopfer, die sie brauchen, unabhängig von Geschlecht oder anderen
       Attributen
   -   Kinder von Opfern Häuslicher Gewalt unterstützten, unabhängig von dem
       Geschlecht des missbrauchten / missbräuchlichen Elternteils
   -   Anerkennung, dass Häusliche Gewalt aus einer Reihe von Risikofaktoren, die nicht
       unbedingt geschlechtsspezifisch sind, entsteht.
   -   Bereitstellung von Programmen, mit denen sich alle TäterInnen erkennen und ihr
       Verhalten ändern, unabhängig von Geschlecht oder anderen Attributen
   -   Trainingsprogramme für Profis / PraktikerInnen, die mit misshandelten Männern
       genauso wie mit misshandelten Frauen arbeiten.
   -   Lehrmaterialien für die Schulen, aus denen deutlich wird, dass Männer genauso wie
       Frauen Opfer werden können.

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-   Alle öffentlich geförderten Publikationen und Werbung über Häusliche Gewalt
       müssen klarstellen, dass Häusliche Gewalt von Männern und Frauen verübt und
       erfahren wird und, dass es keine „Einbahnstraße“ ist.

Umsetzung
AMIS zeigt auf einer Website (http://www.abusedmeninscotland.org), wer sie sind und was
sie tun. Die Website informiert über Neuigkeiten, Beratung, Lebensgeschichten, fragt nach
Ehrenamtlern und Spenden und wirbt für die AMIS vertrauliche Hotline, die von geschultem
Personal besetzt ist. Dort wird AnruferInnen in ihrer Situation zugehört und geholfen,
gemeinsam überlegt, ob und welche Maßnahmen zu erwägen sind.
Die MitarbeiterInnen der Hotline bieten Informationen ohne, dass man sich als Person
preisgeben muss. Es gibt einen Fragebogen auf der Website für ein Feedback der
AnruferInnen, damit die Hotline von AMIS ihren Service verbessern kann. Die Hotline ist
kostenlos für AnruferInnen aus dem Festnetz in Großbritannien, für die meisten Handys
(UK) und BT Payphones. Darüber hinaus erscheint aus Gründen der Vertraulichkeit die
Nummer nicht auf Telefonrechnungen. Es wurde eine Datenbank von Organisationen und
Agenturen aufgebaut, die bereit und fähig sind, Männern, die Häusliche Gewalt erleben, zu
helfen. Die Datenbank umfasst Beratung, Interessenvertretung, Rechtsberatung und
finanzielle Beratung, Hilfe bei Alkohol-oder Drogenmißbrauch, Dienstleistungen für
bestimmte Gruppen wie Lesben, Homosexuelle, Bi-und Transsexuelle (LGBTs). Zusätzlich
gibt es Links zu anderen Organisationen, die AnruferInnen aus Schottland Hilfe und
Informationen bieten. Auf der Website findet sich Material zum Herunterladen wie Polizei-
Statistiken über Vorfälle Häuslicher Gewalt, die nach einigen Jahren ausgewechselt
werden. Forschungs-Artikel mit kurzen Zusammenfassungen finden sich auf der Website in
der Rubrik "Dokumente". Ehrenamtliche arbeiten zum wohltätigen Zweck:
   -   Eingabe von Daten für die Datenbank
   -   Flyer verteilen
   -   Hilfe Benefiz-Veranstaltungen zu organisieren oder daran teilzunehmen
   -   Erforschung relevanter Nachrichten und anderer Informationen

Strategie und Vorgehensweise
Wie im obigen Abschnitt zu sehen ist, bietet AMIS Informationen und Unterstützung für
Menschen, die an Häuslicher Gewalt / Missbrauch leiden. AMIS arbeitet auch daran, das

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Bewusstsein zu schärfen für die Notwendigkeit, Männern, die Missbrauch (auch ihre
Kinder) erleben, zu helfen und in öffentliche Diskussionen, Aktionsplänen, Projekten,
Bildung, Ausbildung und Finanzierung einzubringen. Die Strategie ist es, besonders
politischen Entscheidungsträgern und Dienstleistern die Situation bewusst zu machen, da
der Schwerpunkt auf Gewalt gegen Frauen lag und sich damit männliche Opfer Häuslicher
Gewalt / Missbrauch isoliert und nicht unterstützt fühlen.

Monitoring und Evaluation
Keine Daten

Finanzierung / Kosten - Nutzen
AMIS bekam finanzielle Unterstützung aus dem „Tudor-Trust“, um einen Koordinator
einstellen zu können, der eine wichtige Rolle spielt, Dienstleistungen im
Wohltätigkeitsbereich auszuarbeiten. Zusätzlich wurde AMIS ein Zuschuss von 15.000 £ für
das Geschäftsjahr 2011-2012 von der schottischen Regierung (Equalities Unit) gewährt.

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Keine Daten

Ergebnisse
Keine Daten

B. Titel Best Practice
Wise Women

Hintergrund
In den frühen 80er Jahren wurde die Notwendigkeit, die Themen Gewalt und Missbrauch
von Frauen in Glasgow pro-aktiv aufzugreifen von verschiedenen Frauen-Diensten
anerkannt. 1983 startete das „Women-Support Project“ (WSP) den ersten Kurs zum
Personenschutz in Zusammenarbeit mit einem Trainer aus der „Workers Educational
Association“. In diesem Kurs wurde den Frauen gezeigt, wo sie in Gefahr waren, warum sie
in Gefahr waren und wer sie in Gefahr gebracht hat, und ihnen Informationen gegeben über

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Häusliche Gewalt, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung und
Missbrauch in der Kindheit. Das Pilotprojekt war sehr erfolgreich und die WSP stimmte zu
diese Kurse für die ganze Stadt zu koordinieren - Ausbildung neuer LehrerInnen,
Einrichtung von Kursen und Anpassung von Programmen sowie die Gewährleistung des
Zugangs zu diesem Dienst für Frauen, die mit Diskriminierung und anderen Fragen
umgehen. Im Jahr 1994 wurde die Finanzierung von Glasgow City Council übernommen
und das „Women’s-Safey Centre“ im Osten von Glasgow angesiedelt.
Mit der erhaltenen Finanzierung konnten bis zu 12 Kurse und 15 Workshops pro Jahr
zwischen 1994 und 1999 ermöglicht werden. Schwierige Zeiten folgten, nachdem die
Finanzierung komplett gestoppt wurde, aber im Jahr 2000 wurde die ehrenamliche Arbeit
und das Engagement vom Stadtrat Glasgow honoriert - sie gewährte soziale
Eingliederungshilfen, damit überall in der Stadt gearbeitet werden konnte. Darüber hinaus
gründeten sie eine Organisation mit beschränkter Haftung und gemeinnützigem Status und
änderten ihren Namen in „Wise Women“. In den letzten 17 Jahren wurde von Wise Women
angeboten: Kurse zur Steigerung des Selbstvertrauens, Arbeit mit gehörlosen Frauen, eine
zugängliche Materialsammlung und eine DVD über Gewalt gegen Frauen; ein 2-jähriges
Projekt (DAISIE-Projekt), indem mit behinderten Frauen zum Thema ergänzende
Erfahrungen mit Missbrauch und Diskriminierung gearbeitet wurde; Hervorheben der
Auswirkungen der Medien auf das Körperbild und Selbstwertgefühl von Frauen und
Mädchen.

Ziele und Vorgaben
„Wise Women“ wurde gegründet, um Frauen Ängste vor krimineller Gefahr und Gewalt zu
nehmen, durch Hilfsangebote zur persönlichen Sicherheit und Vertrauensbildung sowie um
andere Dienstleistungen in einer nicht bedrohlichen Umgebung anzubieten für alle Frauen,
die in Glasgow leben - ohne Rücksicht auf Alter, ethnischer Herkunft, Behinderung,
sexueller Orientierung - die Gewalt und Missbrauch in der einen oder anderen Form erlebt
haben.

Umsetzung
Der Kurs ‚Selbstsicherheit’: Dauer 10 Wochen, ca. 2 Stunden pro Sitzung. Jeder Kurs ist so
konzipiert, dass die spezifischen und individuellen Bedürfnisse der Frauen erfüllt werden.
Sie konzentrieren sich darauf, welche Fähigkeiten die Frauen bereits haben, um aufbauend

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