10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...
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Standort Niederrhein REPORT 10|2019 INHALT 3 Standort Niederrhein mit erfolgreicher Messe- Präsentation bei der EXPO Real 2019 6 Deutsch-Niederländisches Wirtschaftsforum | Neue Internetseite zum Radfahren im Rheinland 7 Studentin gewinnt Immobilien-Forschungspreis | IT-Sicherheitsfrühstück zum Thema „Social Engineering“ 8 Projekt „euregio campus“ leistet Beitrag zum vereinten Europa 9 Verträge zur Seestadt mg+ geschlossen | Land fördert regionale Veranstaltungen für 14 Vertreter der Europäischen Kommission digitale Start-ups mit ingesamt 500.000 Euro begutachten Strukturwandel im Revier | LOG-IT Club wählt neuen Präsidenten 10 Kreis Viersen und Stadt Venlo beraten Themen gemeinsam | AUMA MesseGuide 2020 15 39. Nettetaler Wirtschaftsgespräch 16 Hochschule Niederrhein entwickelt mit Unter- nehmen Umfragelösungen für Massenmedien | Berufsexperten prüfen ersten Quereinsteiger 17 NRW-Werbekampagne für Deutschen Tourismuspreis nominiert | NRW-Einwohner- zahlen weiter bei 17,9 Millionen 19 Nachrichten aus dem Kreis Kleve 20 Nachrichten aus der Stadt Krefeld 11 Chinesische Delegation zu Gast bei der IHK 21 Nachrichten aus der Stadt Mönchengladbach in Krefeld | Güterumschlag im ersten Halbjahr niedriger als im Jahr zuvor | 22 Nachrichten aus dem Rhein-Kreis Neuss Kreis Wesel ist weiter „Fairtrade-Kreis“ 23 Nachrichten aus dem Kreis Viersen 12 Minister Pinkwart zu Gast bei der Akademischen Jahresfeier der Hochschule 24 Nachrichten aus dem Kreis Wesel 13 Experten diskutierten kontrovers über 25 Wirtschaftsförderer Standort Niederrhein Run-Off in der Lebensversicherung 26 Termine - Messen - Impressum 2
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Standort Niederrhein mit erfolgreicher Messepräsentation bei der Expo Real 2019 Mit 2.190 Ausstellern aus 45 Ländern, mehr als 46.000 Teilnehmern denste Projekte der privaten Standpartner. Und die Bandbreite der aus 76 Ländern und einer neuen Halle war die Immobilienmesse Projekte konnte sich sehen lassen: von Wohn-, Stadt- oder Quar- EXPO REAL in diesem Jahr größer und internationaler denn je. An tiersentwicklungen über Büro- und Gewerbeentwicklungen bis hin traditioneller Adresse in Halle B1, Stand 314 präsentierte sich der zu Projekten in Industriegebieten, auf Konversionsflächen, in Son- Standort Niederrhein am regionalen Gemeinschaftsstand mit ca. 30 dergebieten oder auch mit spezifischen Nutzungen wie beispiels- Partnern auf über 120 Quadratmetern den Experten und Fachleuten weise dem Tourismus- und Freizeitbereich. der internationalen Immobilienwirtschaft. Aktuelle Themen standen im Mittelpunkt der Bühnenpräsentationen am ersten und zweiten Messetag, u.a. mit Schwerpunktsetzungen Auch in diesem Jahr standen die beiden Städte Krefeld und Mön- auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz bei öffentlichen Baupro- chengladbach, die vier Kreise Kleve, Viersen, Wesel und Rhein- jekten und in Gewerbegebieten, rund um bezahlbaren Wohnraum Kreis Neuss sowie eine Reihe privater Standpartner hinter der ge- oder zum Thema der zirkulären Wertschöpfung. Vorgestellt wurden meinsamen Präsentation in München. Allein mit den überwiegend zudem die Zwischenergebnisse eines gemeinsamen Projekts, das kommunalen Grundstücken und Projekten wurden bei der diesjäh- sich um geeignete City-Logistik-Immobilien für die sogenannte letz- rigen Messe mehr als 70 Projekte und Investitionsmöglichkeiten am te Meile in mittelgroßen Städten kümmert. gesamten Standort Niederrhein beworben. Hinzu kamen verschie- 3
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 GmbH, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, der NRW. NACHRICHTEN International GmbH und den Vertretungen des Königreichs der Niederlande. Fragen beantwortet: Jörg Raspe, IHK Mittlerer Nieder- rhein (+49 2131 9268-561, E-Mail: raspe@mittlerer-niederrhein. Zum zehnten Mal: ihk.de). Weitere Informationen sind im Internet zu finden: www.wirt- schaftsforum-ihk.de Deutsch-Niederländisches Wirtschaftsforum im Borussia-Park Neue Internetseite zum Die Vorbereitungen für das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsfo- Radfahren im Rheinland rum am 13. November in Mönchengladbach laufen auf Hochtouren. Die neue Internetseite der Radregion Rheinland gibt Radfahrern In diesem Jahr wird die größte länderübergreifende Netzwerkveran- einen Überblick über die schönsten Fahrradrouten in der Region staltung in der Region bereits zum zehnten Mal stattfinden. Im ver- rund um Köln und Bonn. Sie wurde nun auch für die mobile Ansicht gangenen Jahr folgten rund 600 Besucher und 69 Aussteller der auf Smartphones und Tablets angepasst. Im Tourenportal können Einladung der IHK Mittlerer Niederrhein und ihrer Partner in den Bo- sich Radfahrer anhand der Karte einen Überblick verschaffen und russia-Park. detaillierte Informationen zur Lage und zum Streckenverlauf erhal- Das Forum wird gegen 14 Uhr mit einer Talkrunde eröffnet. Daran ten. Je nach Interesse, findet der Radfahrer die Routen gebündelt wird unter anderem Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bun- unter Fluss-Radwege, Bahntrassen-Radwege, Kultur-Radwege, Na- des- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes tur-Radwege oder Themenrouten, auf denen man sich mit Hilfe der Nordrhein-Westfalen, teilnehmen. Anschließend starten die Work- kostenfreien App „QuoRadis“ navigieren lassen kann. Informationen shops. Folgende Themen stehen auf dem Programm: „Finanzie- zu den Gastgebern und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, nütz- rung für grenzüberschreitende Aktivitäten“, „Erfolgreicher Marktein- liche Tipps zum Fahrradverleih und Radservice, Fahrradbücher und tritt in die Niederlande“ und „Erfolgreicher Markteintritt in Deutsch- Karten und Informationen zum Knotenpunktnetz der Region sind land“. Dazwischen stellen sich die Sponsoren des Forums vor. durch die nutzerfreundliche Führung schnell und einfach zu finden. Außerdem bietet die Vielzahl von Ausstellern den Gästen die Mög- In erster Linie eignen sich die Routen für Tourenradfahrer und Ge- lichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Angebote kennenzulernen. nussradler. Auf Grund der steigenden Nachfrage aus dem angren- Beispielsweise wird das Unternehmen „Outspoken Communica- zenden Ausland wurden die Informationen auch in niederländischer tion“ vorstellen, wie Virtual-Reality-Anwendungen dazu beitragen und englischer Sprache dargestellt, damit sich diese Gäste von zu können, interkulturelle Missverständnisse und Konflikte zu vermei- Hause aus oder vor Ort über das radtouristische Angebot im Rhein- den und das Arbeiten in Teams zu verbessern. Schließlich bietet das land informieren können. organisierte Firmen-Matching den Teilnehmern die Gelegenheit, Die Internetseite wurde im Zuge des im vergangenen Jahr gestarte- ausgewählte Firmen persönlich kennenzulernen und mögliche Ge- ten Qualitätsprozesses zu Radinfrastruktur und Radtourismus neu schäftsbeziehungen anzubahnen. gestaltet und an die Bedürfnisse der Radfahrer angepasst. Grund- „Unser Wirtschaftsforum ist branchenübergreifend“, betont Jörg lage hierfür sind Ergebnisse einer Umfrage mit den Nutzern der vor- Raspe, Außenwirtschaftsreferent der Industrie- und Handelskammer herigen Internetseite sowie das aus der Statistik abzulesende Klick- Mittlerer Niederrhein. „Es richtet sich ebenso an Händler und verhalten und die generellen Trends und Entwicklungen, die aus Dienstleister wie an Handwerker und Industrieunternehmen - jeder, Studien bekannt sind. der Geschäftsmöglichkeiten jenseits der Grenze ausloten möchte, „Uns ist es wichtig die Besucher unserer Internetseite aus nah und sollte in den Borussia-Park kommen.“ fern in die stetige Weiterentwicklung der Seite und unserer Angebo- Das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum wird von der IHK te einzubeziehen und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berück- Mittlerer Niederrhein organisiert, in Kooperation mit der IHK Aachen, sichtigen. Wir freuen uns daher auch weiterhin über konstruktive der Niederrheinischen IHK Duisburg - Wesel - Kleve zu Duisburg, Rückmeldungen“, so Mirca Litto, Geschäftsführerin des Radregion der Kamer van Koophandel Nederland, der Standort Niederrhein Rheinland e.V. Das Firmen-Matching des Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforums im Borussia-Park bietet den Teilnehmern die Gelegenheit, ausgewählte Firmen persönlich kennenzulernen und mögliche Geschäftsbeziehungen anzubahnen. Foto: IHK 6
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Bauindustrie hat Frau Overmann ein modernes und hochaktuelles NACHRICHTEN Thema aufgegriffen und dabei hervorragende Ergebnisse erzielt. Wir freuen uns mit ihr über diese Auszeichnung und es macht uns stolz, dass sie mit diesem wichtigen Preis geehrt wurde“, betont Studentin der Hochschule Rhein-Waal Professor Zimmer. gewinnt Immobilien-Forschungspreis Angriffsfaktor Mensch: IHK veranstaltet Für ihre Bachelorarbeit im Studiengang International Business Ad- ministration erhielt die ehemalige Studentin Nathalie Overmann den IT-Sicherheitsfrühstück zum Thema zweiten Preis der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche For- schung e.V. Seit 1995 schreibt die gif Gesellschaft für Immobilien- „Social Engineering“ wirtschaftliche Forschung e.V. jährlich einen Immobilien-For- Die digitale Arbeit und Kommunikation über vernetzte Systeme und schungspreis aus mit dem Ziel, Forschungsarbeiten zu fördern, Kanäle gehören mittlerweile zum Unternehmensalltag. Dass dafür in Theorie und Praxis zu verbinden sowie eine Plattform für den wis- die technische Sicherheit investiert werden muss, um das Know- senschaftlichen Austausch und Know-how-Transfer innerhalb der how sowie Kunden- und Mitarbeiterdaten zu schützen, ist den Studiengänge, aber auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu meisten Unternehmen bewusst. Doch der wichtigste Schlüssel zu bieten. all diesen Informationen ist der User mit seinen Zugangs- und Zu- Mit ihrer Arbeit zum Thema 'Digitization of the construction industry griffsberechtigungen - also der Mensch. Deshalb widmet sich das - causal analysis concerning the restricted implementation of Buil- nächste IT-Sicherheitsfrühstück der Industrie- und Handelskammer ding Information Modeling in the construction industry in Germany' Mittlerer Niederrhein am 6. November, 9 bis 11 Uhr, in der IHK in belegte Nathalie Overmann, ehemalige Studentin des Studien- Mönchengladbach, Bismarckstraße 109, dem Thema „Social Engi- gangs „International Business Administration“ an der Fakultät Kom- neering - Angriffsfaktor Mensch“. munikation und Umwelt, den zweiten Platz in der Kategorie Bache- Die IHK-Studie „IT-Sicherheit in KMU am Mittleren Niederrhein“ hat lorarbeit im deutschlandweiten Wettbewerb der gif. Bei der Preis- gezeigt, dass die Unternehmen in der Region das mangelnde Si- verleihung im Rahmen des 15. Immobilien-Symposiums „Technolo- cherheitsbewusstsein der Mitarbeiter als eine der größten Heraus- gie 4.0 - Immobilie 4.0 - Hochschule 4.0“ des IRE|BS Instituts für forderungen sehen. „Bei allen technischen Hürden ist der Mensch Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg wurde sie jetzt für ein Schwachpunkt und kann überlistet werden“, erklärt Tanja Neu- ihre herausragende Leistung geehrt und erhielt ein Preisgeld von mann, IHK-Referentin Tourismus- und Internetwirtschaft. „Welche 750 Euro. Methoden und Angriffe wie Science Fiction wirken, längst aber Betreut von Professor Dr. Frank Zimmer, Professor für Informatik und schon Realität sind, darüber informiert unser IT-Sicherheitsfrühstück Mathematik, beschäftigte sich Overmann in ihrer Arbeit mit der zu- anhand von praxisnahen Fällen.“ nehmenden Bedeutung von Building Information Modeling (BIM) in Referent ist Volker Wassermann, Geschäftsführer von bridge4IT aus der deutschen Bauindustrie. Der Begriff „Building Information Mo- Geldern. Seine Schwerpunkte liegen in der Informationssicherheit, deling“ (Bauwerksdatenmodellierung) beschreibt eine Methode der der Digital-Forensik und dem Datenschutz. „Und er setzt aktuelle IT- vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäu- Themen in einer auch für Laien verständlichen Sprache um“, so den mithilfe von Software. Dabei werden auf Basis eines virtuell kon- Neumann. Nach seinem Vortrag können sich die Teilnehmer des IT- struierten Gebäudemodells alle relevanten Bauwerksdaten digital Sicherheitsfrühstücks in entspannter Atmosphäre über aktuelle The- modelliert, kombiniert und erfasst, um die Transparenz sowie naht- men und Trends der IT-Branche austauschen. Zudem haben sie die lose Kommunikation zwischen Projektbeteiligten zu gewährleisten. Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre individuellen Fra- Da BIM in der deutschen Bauindustrie derzeit noch nicht vollum- gen rund um das Thema Datenschutz zu stellen. fänglich angewandt wird, erforschte Overmann Gründe und Ursa- Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und die Möglich- chen für eine bisher fehlende ganzheitliche Implementierung in keit zur Anmeldung gibt es unter: Deutschland. „Mit BIM als interdisziplinärer Arbeitsmethode in der www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/21199 (v.l.n.r.) Dr. Jochen Keysberg (Vizepräsident ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e. V.), Preisträgerin Nathalie Overmann, Dr. Georg Allendorf (DWS Real Estate GmbH) und Professor Dr. Tobias Just (Präsident gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.) bei der Preisübergabe - Foto: Andreas Fuchs Hochschule Rhein- Waal 7
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Hochschule Niederrhein verabredet, gemeinsame Lehrveranstaltun- NACHRICHTEN gen, Karrieremessen für Studierende sowie Infoveranstaltungen für Studieninteressierte geplant. „Wir haben uns mit dem Projektteam bereits erfolgreich auf den Weg gemacht“, sagte Hamm. Hochschule Niederrhein: Projekt euregio „Was Sie hier machen, ist genau das Richtige“, ermutigte Dr. Loek Campus leistet Beitrag zu vereintem Europa Geeraedts, Vorsitzender der Bundesgemeinschaft für deutsch- In der Textilakademie NRW war offizieller Auftakt zum Projekt „eure- niederländische Zusammenarbeit, der zugleich einschränkte: „Ein- gio campus Limburg/Niederrhein“. Ein Projekt, das einen Beitrag zur fach wird es nicht. Sie werden auf Widerstände stoßen. Aber das europäischen Integration leisten wird. Denn erklärtes Ziel ist es, die Projekt ist für die deutsch-niederländischen Beziehungen von un- Städte Krefeld, Mönchengladbach und Venlo sowie die Hochschu- schätzbarem Wert.“ len Niederrhein und Fontys in Venlo als grenzüberschreitende, ein- heitliche Bildungsregion zu profilieren. Das Projekt startete bereits Zuvor hatte Janosch Nieden, Direktor von „Eucor - The European am 1. Januar 2019 und wird bis Ende 2021 mit 1,8 Millionen Euro Campus“, das deutsch-französisch-schweizerische Projekt in der durch die Europäische Union, das Land Nordrhein-Westfalen und Grenzregion Oberrhein vorgestellt. Dort bilden die Universitäten die niederländische Provinz Limburg gefördert. Freiburg, Karlsruhe, Basel, Straßburg und Colmar den Europa-Cam- Wie relevant das Projekt für die Region ist, sah man an den anwe- pus. Gemeinsam haben die fünf Universitäten bereits erfolgreich senden Gästen: Wirtschaftsförderer, Hochschulprofessoren, Politi- Projekte beantragt, ein gemeinsamer Cluster Sustainability Rese- ker sowie Vertreter des Stadtmarketings waren in die Textilakademie arch wurde jüngst gegründet. Eine Art Blaupause für das Projekt am NRW am Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein Niederrhein? gekommen. Dort begrüßte sie Mönchengladbachs Oberbürger- meister Hans Wilhelm Reiners mit den Worten: „Grenznahe Regio- „Wir Lehrenden und Forschenden haben in den vergangenen Jah- nen sind die Nahtstellen Europas - diese gilt es zu festigen. Dieses ren enorm von Europa profitiert“, sagte Professor Dr. Berthold Ste- Projekt trägt dazu bei, die Barrierewirkung der Grenze zu verrin- gemerten, Vizepräsident der Hochschule Niederrhein. „Mit diesem gern.“ anwendungsnahen Projekt haben wir die große Chance, etwas für Das Projekt, an dem Wirtschaftsförderungen und Hochschulen der Europa zu tun.“ Stegemerten betonte die Chancen, die sich aus Städte Krefeld, Mönchengladbach und Venlo zusammen arbeiten, dem Projekt ergeben könnten: „Wir müssen uns gemeinsam fragen, verfolgt drei Hauptziele: die Wahrnehmung der euregio rhein-maas- welche Kompetenzen unsere Absolventinnen und Absolventen in nord als Bildungsregion soll erhöht werden, die beiden Hochschu- fünf bis zehn Jahren benötigen. Dabei können wir voneinander ler- len durch grenzüberschreitende Studienangebote miteinander ver- nen.“ flochten sowie die Attraktivität der euregio als Arbeitsmarkt und Für die Gemeinde Venlo sprach Stadtrat Ad Roest von einer großen Wohnort für Absolventen erhöht werden. Chance, die das Projekt der Grenzregion biete. In der anschließen- den Podiumsdiskussion, die wie der Rest des Abends von Jan Oos- Projektleiter Professor Dr. Rüdiger Hamm, zugleich Leiter des Nie- tenbrink (Foto) von Intercultural Management / Crossboarder Coo- derrhein Instituts für Regional- und Strukturforschung (NIERS) der peration moderiert wurde, wurde auch das noch einmal deutlich: Hochschule Niederrhein, stellte erste Arbeitsschritte vor. So wurden Der euregio-Campus ist ein ambitioniertes Projekt, das besonders in bereits Studierenden-, Unternehmens- sowie Bürgerbefragungen politisch aufgewühlten Zeiten wie diesen einen wichtigen Schritt zur initiiert, ein Erasmus-Agreement zwischen Fontys Hochschule und europäischen Zusammenarbeit darstellt. 8
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Catella Project Management, sagt. Er ist überzeugt, dass die See- NACHRICHTEN stadt mg+ einen starken Einfluss über die Grenzen von Mönchen- gladbach hinaus haben und zusätzlich Menschen und Kaufkraft nach Mönchengladbach locken wird. „Hier wird eine Stadt neu EWMG und Stadt einig mit Catella erfunden und gestaltet. Diese Innovationskraft wird weitere Unter- nehmen für Mönchengladbach begeistern.“ Verträge zur Seestadt mg+ geschlossen Ideale Voraussetzung: Das Projekt ist infrastrukturell bestens ver- Die Stadt Mönchengladbach und ihre Entwicklungsgesellschaft netzt, die Seestadt mg+ punktet mit der direkten Nähe zum Haupt- EWMG haben Grundstückskaufverträge mit der von Catella gegrün- bahnhof, der Innenstadt und dem Volksgarten. An top-zentraler Stel- deten Seestadt mg+ GmbH unterzeichnet. Damit ist ein weiterer le entsteht so ein urbaner Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und Schritt für eines der größten und wichtigsten Projekte der Stadtent- Raum für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Erholung. wicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt vollzogen worden. Für Catella ist die Seestadt mg+ eines der größten städtebaulichen Land fördert regionale Veranstaltungen für Projekte bundesweit: Ein komplett neues Cityquartier um einen als Alleinstellungsmerkmal künstlich angelegten See mit bis zu 2.000 digitale Start-ups mit insgesamt 500.000 Euro Wohneinheiten für alle Alters- und Einkommensklassen sowie Ar- Mit dem Programm DWNRW-Regio.Events unterstützt die Landes- beitsplätzen in modernen Büroflächen, Gastronomie- und Service- regierung die Vernetzung von digitalen Start-ups mit etablierten Un- einrichtungen. „Die Weiterentwicklung unserer Stadt läuft auf Hoch- ternehmen, Investoren und der Wissenschaft. Veranstalter, die ein touren“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit Blick auf Format in den Themenbereichen „Digitalisierung“ und „Zusammen- den aktuellen Meilenstein bei der Seestadt mg+. „Die Potenziale arbeit von digitalen Start-ups mit etablierten Unternehmen“ planen, von Mönchengladbach sind noch lange nicht ausgeschöpft.“ können hierfür seit dem 1. Oktober eine Förderung von bis zu Mit den geschlossenen Grundstücksverträgen hat sich Catella den 20.000 Euro pro Veranstaltung beantragen. Ziel ist, die Anziehungs- Zugriff auch auf städtische bzw. EWMG-Grundstücke an der Brei- kraft der Regionen auf digitale Start-ups zu erhöhen und Unterneh- tenbachstraße, Lürriper Straße und Kranzstraße gesichert. Bereits mensausgründungen zu fördern. Insbesondere mittelständische zuvor waren weitere Flächen von Seiten Dritter erworben worden. Unternehmen werden durch den Austausch bei der Entwicklung Das Areal hat eine Gesamtgröße von ca. 140.000 qm. Erhebliche digitaler Geschäftsmodelle unterstützt. Flächen werden seitens der Seestadt mg+ GmbH hergestellt, aber Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Nord- der Stadt übertragen – z.B. die künftigen öffentlichen Flächen für rhein-Westfalen ist ein großes Flächenland mit regionalen Unter- See, Promenade sowie Straßen, Spiel- und Grünflächen. schieden. Daher brauchen wir zielgenaue Veranstaltungsformate, Der Kaufvertrag verpflichtet den Investor auf die Rahmenbedingun- um den Digitalstandort Nordrhein-Westfalen weiterzuentwickeln. Der gen, die im Bebauungsplan BP 793/O und im Städtebaulichen Ver- Förderaufruf DWNRW-Regio.Events unterstützt die regionale Start- trag aktuell final ausgearbeitet werden. Neben dem ca. 20.000 qm up-Szene und fördert die Vernetzung und Zusammenarbeit von großen See mit umfangreich öffentlich zugänglicher Uferkante sind Start-ups mit etablierten Unternehmen.“ unter anderem ein schneller Radweg, innovative Spielflächen sowie Gefördert werden öffentliche Veranstaltungen, deren Teilnehmerin- zwei Kitas in der neuen Seestadt mg+ vorgesehen. 40 Prozent der nen und Teilnehmer sich aus Gründungsinteressierten, Start-ups, geplanten Wohnflächen sollen für definierte Zielgruppen vorgehal- etablierten Unternehmen, Investoren, der Wissenschaft und regio- ten werden, zehn Prozent entfallen auf den geförderten Wohnungs- nalen Akteuren zusammensetzen. Die Veranstaltungen müssen in bau. „Die Seestadt mg+ ist eine Gemeinschaftsentwicklung und Nordrhein-Westfalen stattfinden und für mindestens 50 Personen nur so kann sie gelingen“, betont Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzen- ausgelegt sein. Insgesamt stehen für die Maßnahme 500.000 Euro der der EWMG-Geschäftsführung. Mit den jüngst unterschriebenen zur Verfügung. Verträgen sei man der Realisierung wieder einen Schritt näherge- Die DWNRW-Regio.Events sind ein Förderprogramm der Initiative kommen. „Jetzt gilt es, die Pläne im engen Schulterschluss zwi- Digitale Wirtschaft Nordrhein-Westfalen (DWNRW). Gemeinsam mit schen Stadtplanung und Investor zu konkretisieren und umzuset- Akteuren aus der Branche, zum Beispiel dem Beirat Digitale Wirt- zen“, ergänzt Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Bei- schaft, werden Unterstützungsangebote entwickelt, die die Rah- geordneter der Stadt Mönchengladbach. Die Seestadt mg+ habe menbedingungen des Digitalstandortes Nordrhein-Westfalen weiter nicht nur wegen ihrer Größe von 14,4 Hektar Leuchtturm-Charakter verbessern. Informationen zum Förderprogramm und die notwen- für Mönchengladbach und die gesamte Region. Catella hat sich be- digen Antragsunterlagen finden Sie unter: wusst für die Investition in Mönchengladbach entschieden, einer www.wirtschaft.nrw/dwnrw-regioevents „Stadt mit unterschätztem Potenzial“, wie Klaus Franken, CEO von 9
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Healthy Building Network statt. Weitere Themen, zu denen die Ver- NACHRICHTEN antwortlichen Positionen und Sachstände austauschten, waren die Energiewende, der Tourismus, der grenzüberschreitende Arbeits- markt oder der Öffentliche Personennahverkehr. Zwar pendeln ein- Verwaltungsführungen des Kreises Viersen und zelne Buslinien aus dem Kreisgebiet bereits in die Niederlande. Bei- den Seiten fehlt allerdings ein einfaches Ticketsystem. Dafür wollen der Stadt Venlo beraten Themen gemeinsam sie gemeinsam werben. „Wichtig ist jetzt, den Gesprächen zeitnah Nur etwas mehr als 20 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Vier- Taten folgen zu lassen und erste Projekte zu realisieren“, sagt der sener Kreishaus und dem Rathaus im niederländischen Venlo. Da Landrat. Einen Einstieg soll etwa der Austausch junger Verwal- gibt es - trotz der deutsch-niederländischen Staatsgrenze - viele ge- tungsmitarbeiter auf beiden Seiten liefern. Auch eine gemeinsame meinsame Interessen. Um die gute Zusammenarbeit zu vertiefen Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum und dem Lim- und neue Kooperationen anzustoßen, haben sich jetzt die Führun- burgs Museum ist angedacht. gen beider Verwaltungen zum Austausch in Viersen getroffen. „Es waren sehr gute Gespräche“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Wir haben bei vielen wichtigen Themen Standpunkte ausge- AUMA MesseGuide 2020 erschienen tauscht, Ziele und Strategien deutlich gemacht und Ansprechpart- Termine, Orte, Veranstalter und Kennzahlen zu knapp 440 Messen ner benannt. Ich bin sicher, dass die Zusammenarbeit zwischen der in Deutschland umfasst der MesseGuide Deutschland 2020, den Stadt Venlo und dem Kreis Viersen gute Ergebnisse liefern wird.“ der AUMA - Verband der deutschen Messewirtschaft jetzt heraus- Venlos Bürgermeister Antoin Scholten teilt diese Einschätzung: „Bei gegeben hat. Der kompakte Messeterminkalender bietet eine Über- vielen Themen haben wir die gleichen Interessen. Dafür ist es wich- sicht der Messen in Deutschland für das gesamte nächste Jahr. Ein tig, sich als gute Nachbarn auszutauschen und voneinander zu ler- Branchenregister und eine alphabetische Titelsuche erleichtern das nen.“ Finden der Messen, die je nach Besuchereinzugsgebiet einer Mes- Im Rettungsdienst beispielsweise besteht bereits eine Kooperation: se-Kategorie zugeordnet sind: international, national oder regional. Vor zwei Jahren haben Dr. Coenen und Scholten einen Vertrag un- Die Nutzer erhalten so eine erste Orientierung, ob die jeweilige Mes- terschrieben, der weit über die bisherige praktische Zusammenar- se zu ihren Messezielen passt. beit im Feuerwehr- und Rettungsalltag hinausgeht. Unter anderem Zu jeder Messe führt der Kalender außerdem auf, ob die Aussteller- sind dort Informationspflichten implementiert und Meldewege fest- und Besucherzahlen durch die deutsche Prüfgesellschaft FKM zer- gelegt. Wichtige Daten tauschen die Kollegen ebenfalls aus - bei- tifiziert wurden. Darüber hinaus gibt der Messeplaner interessante spielsweise dazu, welche Firmen dies- und jenseits der Grenze mit Tipps und Informationen für Aussteller und Besucher, von Recher- Gefahrenstoffen arbeiten. chetipps in der AUMA-Datenbank bis hin zu Budgetierung und För- Der Bereich nachhaltiges Bauen ist ebenfalls ein gemeinsames In- derprogrammen. Der MesseGuide ist damit eine wichtige Orientie- teressensfeld. Venlos Rathaus zog im Vorjahr mehr als 30.000 inte- rungshilfe bei der Auswahl der richtigen Messe. Aktualisierungen ressierte Besucher an. Der Kreis Viersen plant aktuell das neue der Messedaten und Detailinformationen finden die Nutzer unter Kreisarchiv nach den Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung eben- www.auma.de/Messedaten. falls als Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen. Der Austausch AUMA MesseGuide Deutschland 2020. DIN A5-Format. 148 Seiten. findet - gemeinsam mit weiteren Partnern der Region - bereits im Kostenlos zu bestellen: www.auma.de/Publikationen Kreis Viersens Landrat Dr. Andreas Coenen (6.v.r.) und seine Verwaltungsführung begrüßten die Kollegen der Stadt Venlo um Bürgermeister Antoin Scholten (7.v.r.) am Kreishaus in Viersen. - Foto: Kreis Viersen 10
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 „Uns war nicht bekannt, dass so viele internationale Firmen hier ihr NACHRICHTEN deutsches Headquarter haben. Die gute Verkehrsanbindung sowie eine gute logistische Lage ist ein wichtiger Aspekt, auch für chinesi- sche Unternehmen.“ Chinesische Delegation zu Gast bei der NRW-Binnenhäfen: Güterumschlag im IHK in Krefeld: Kooperation in der ersten Halbjahr 2019 um 4,2 Prozent Weiterbildung wird angestrebt niedriger als ein Jahr zuvor Das deutsche Ausbildungssystem wird weltweit als Erfolgsmodell In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen wurden von Januar bis gesehen, und die Nachfrage aus dem Ausland nach einer Zusam- Juni 2019 rund 59,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Wie menarbeit in diesem Bereich wächst stetig. Jetzt haben die Indus- Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Land- trie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, die Handelskammer esamt mitteilt, lag der Güterumschlag damit um 4,2 Prozent unter FengCheng des Fengxian Districts, Shanghai, sowie der Verband dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Mit 26,0 der Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai eine Absichtserklärung Prozent war ein Viertel der beförderten Tonnage dem Gefahrgut unterzeichnet, mit der Kooperationen insbesondere im Bereich der zuzuordnen. beruflichen IHK-Weiterbildung angestrebt werden. Mit-Initiator dieser Wie die Statistiker weiter mitteilen, war beim Containerumschlag im Kooperationsvereinbarung ist die Wirtschaftsförderung (WFG) Kre- ersten Halbjahr 2019 ein Rückgang von 9,5 Prozent auf rund feld und der Krefelder Unternehmer Detlev Moritz, Geschäftsführer 586.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zu verzeichnen: Der der Gemo GmbH. Empfang von Containern (283.800 TEU) war dabei um 8,8 Prozent „China ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands“, niedriger, der Containerversand (302.500 TEU) um 10,2 Prozent sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Mit dem Präsi- niedriger als der entsprechende Vorjahreswert. Die in Containern denten Shen Qi der Handelskammer FengCheng des Fengxian Dis- beförderte Tonnage sank um 17,4 Prozent. Die beförderte Zahl an tricts, Shanghai, und dem Präsidenten Li Guohui des Verbandes der Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai, dem wirtschaftlichen Zen- ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 trum Chinas, haben wir hochwertige Kooperations- und wichtige Ansprechpartner für Wirtschaftskontakte.“ Vor der Unterzeichnung Meter hoch ist. der Absichtserklärung informierte sich die chinesische Delegation rund um das Thema Berufliche Bildung und Weiterbildung. Kreis Wesel ist weiterhin „Fairtrade-Kreis“ Mit nach Krefeld entsandt wurde auch die oberste Führungsebene In 2011 wurde der Kreis Wesel von dem gemeinnützigen Verein des Verbands der Privatgesellschaften. Steinmetz: „Für den Ausbau TransFair e.V. erstmalig für sein Engagement zum fairen Handel als von Kontakten zur deutschen Wirtschaft in der Region ist das sehr „Fairtrade-Kreis“ ausgezeichnet. Im Kreis Wesel sind die jährlichen hilfreich.“ Ziel der Vereinbarung ist es, mit und für chinesische Unter- Aktionen im Rahmen der Fairen Woche, Ausstellungen, Aktionen nehmen hochwertige Weiterbildungsprodukte anzubieten, das Inte- zum Banana-Fairday, die Beschaffung fair gehandelter Taschen, resse auf chinesischer Seite zu stärken, in der Region zu investie- Rucksäcke und veggie bags nur einige Beispiele erfolgreicher Pro- ren, Geschäftskontakte mit ansässigen Unternehmen zu knüpfen, jekte in den letzten Jahren. „Wir verstehen die bestätigte Auszeich- neue chinesische Unternehmen anzusiedeln und dadurch Arbeits- nung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engage- plätze zu schaffen und Fachkräfte zu gewinnen. „Darüber hinaus ment“, sagt Landrat Dr. Ansgar Müller. Der Kreis Wesel ist eine von sollen angesiedelte Unternehmen von neuen Geschäftsfeldern und über 630 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Kontakten profitieren“, so Steinmetz. Guohui Li, Vorsitzender der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Gemeinden, Städte und Kreise Fengxian Gesellschaft für Privatwirtschaft, bedankte sich für die in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Bra- wertvollen Informationen über die Aus- und Weiterbildung bei der silien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns IHK und die Impressionen von der Wirtschaftsregion Niederrhein: Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de v.l.: Li Guohui (Präsident des Verbandes der Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai, vorne r.) und Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Nieder- rhein, vorne l.)unterzeichneten die Absichtserklärung im Beisein von Shen Qi (Präsident der Handelskammer FengCheng des Fengxian Districts, Shanghai), Andreas Struwe (Prokurist der Wirtschafsförderung Krefeld), Dr. Egbert Schwarz (Leiter der IHK-Weiterbildung), Markus Lewitzki (Wirtschaftsreferent im Büro des Oberbürger- meisters der Stadt Krefeld), Judit Degrell-Lipinski (Bildungsmanagerin IHK Mittlerer Niederrhein) und Detlev Moritz (Geschäftsführer der Gemo GmbH) - Foto: IHK 11
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 Vizepräsident für Studium, Lehre und wissenschaftliche Weiterbil- NACHRICHTEN dung, an Prof. Christoph Zielke, Professor für Mediendesign der Fakultät Kommunikation und Umwelt, für das Projekt „Wesel Identi- ty“. Bei dem Projekt handelt es sich um einen von Prof. Zielke gelei- teten studentischen Wettbewerb in Kooperation mit der Stadt Wesel Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart zu für ein neues Zeichen und Erscheinungsbild der Stadt. Der mit 4.000 Gast bei der Akademischen Jahresfeier Euro dotierte Lehrpreis wurde zum achten Mal verliehen. Im Rahmen des Projekts IGNI Innovations- und Gründungsoffensi- Auch in ihrem Jubiläumsjahr hieß die Hochschule Rhein-Waal an- ve NiederRhein waren Studierende der Hochschule Rhein-Waal in lässlich ihrer vierten Akademischen Jahresfeier Freunde und Förde- diesem Jahr wieder aufgerufen, sich mit Ideen für ein Start-up oder rer, Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ein Innovations-Projekt beim „Best-Idea-Cup 2019“ zu bewerben. ter sowie Studierende im Audimax der Hochschule auf dem Cam- Insgesamt 66 Business-Ideen wurden eingereicht. Im Vorjahr waren pus Kleve herzlich willkommen. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister es 53. Für die drei besten Beiträge stifteten der Förderverein Hoch- für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes schule Rhein-Waal e. V., der Förderverein der Hochschule Rhein- Nordrhein-Westfalen, sprach ein Grußwort zum Thema „10 Jahre Waal - Campus Cleve e. V. sowie der Förderverein Campus Camp- Hochschule Rhein-Waal, international, innovativ und interdisziplinär: Lintfort e. V. je ein Preisgeld von 500 Euro. Prof. Dr.-Ing. Peter Kis- Ideen aus der Region für die Region und das Land“. Dabei würdig- ters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer, te er die bisherige Entwicklung der Hochschule und hob ihre Funk- übergab die Auszeichnungen. Einen Sonderpreis vergaben die Wirt- tion als hervorragende Bildungsstätte und bedeutende Impulsgebe- schaftsjunioren im Kreis Kleve anlässlich ihres 50-jährigen Beste- rin hervor: „Die Hochschule Rhein-Waal ist eine Erfolgsstory und ein hens. Daniela Carolina Venegas Carreno (Masterstudiengang Usa- Vorbild für angewandte Wissenschaft. Sie setzt dabei auf eine inter- bility Engineering, Fakultät Kommunikation und Umwelt) überzeug- nationale Ausrichtung und den intensiven Austausch mit der regio- te die Jury mit ihrem „Art glove“. Der stilvolle Handschuh verfügt nalen Wirtschaft. Bemerkenswert sind zugleich die Angebote für über eine Massagefunktion, die hilft, Schmerzen bei rheumatoider Schülerinnen und Schüler: Hier legt die Hochschule einen wichtigen Arthritis zu lindern. Grundstein und weckt schon früh den Entdeckergeist der jungen Marcos Vazquez Hernandez (Bachelorstudiengang Mechanical En- Forscher.“ gineering, Fakultät Technologie und Bionik), Francesco Aresi und In seiner anschließenden Rede ging Dr. Oliver Locker-Grütjen, Prä- Rushan He (beide Bachelorstudiengang Sustainable Agriculture, sident der Hochschule Rhein-Waal, auf die zurückliegenden zehn Fakultät Life Sciences) wurden für ihr Projekt „Phytosponge“ ausge- Jahre der Hochschule Rhein-Waal und ihren erfolgreichen Aufbau wählt. Das skalierbare Container System ermöglicht eine Reinigung ein. Er bedankte sich bei allen Beteiligten nicht nur für die geleiste- des Abwassers unter Einsatz spezieller Pflanzen und ist daher be- te Unterstützung, sondern auch für das große Interesse, welches sonders umweltfreundlich. der Hochschule von verschiedenster Seite in den vergangenen Jah- Der dritte Preis ging an Anna Michel (Masterstudiengang Internatio- ren entgegengebracht wurde. Im Kontext des 50-jährigen Beste- nal Management and Psychology, Fakultät Kommunikation und Um- hens der Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wis- welt) und Pedro Ribeiro, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promo- senschaften verwies der Präsident darauf, dass dieses Erfolgsmo- tionsstudent an der Fakultät Kommunikation und Umwelt für ihr Pro- dell aus der heutigen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken jekt "STREEN". Das technische System unterstützt in seiner digitalen sei und inzwischen eine unverzichtbare Rolle als Wissenschafts- Anwendung die Lesemotivation und Entwicklung der Lesekompe- und Innovationsstandort innehabe. Unter dem Motto „i4 oder Hoch- tenz von Grundschülerinnen und Grundschülern. Das Kürzel steht schule 4.0“ erläuterte der Präsident die Bedeutung der Hochschule dabei für Story Reading Environmental Enrichments. Rhein-Waal und nannte einige Beispiele. „Rückblickend und nach Den Sonderpreis erhielten Oana Dorobantu, Aylin Klisura und Zama vorne schauend bedeutet Hochschule 4.0: international, interdiszi- Madondo, ein Team von drei Studentinnen aus dem Bachelorstu- plinär, innovativ und „in der Region“, so der Präsident. Zudem be- diengang Gender and Diversity für ihren wissenschaftlich orientier- tonte er, wie wichtig der Hochschule die Themen Pluralität und Res- ten Podcast, Spill the Thesis, der den Wissenstransfer zwischen der pekt seien und dass sie eine bedeutende Rolle bei den gesell- Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft unterstützt. schaftlichen Herausforderungen einnähme. Auch die Themen Digi- Mit dem DAAD-Preis würdigt die Hochschule Rhein-Waal die her- talisierung und Existenzgründungen griff der Präsident in seiner vorragende Studienleistung internationaler Studierender, die ihr Stu- Rede auf und erklärte, dass die Hochschule Rhein-Waal diese wei- dium in Deutschland absolvieren. Als Preisträgerin qualifizierte sich ter vorantreiben werde. die Studentin Elizabeth June Richardson aus dem Bachelorstudien- Den Lehrpreis 2019 zum Leitthema „Regionale Kooperationen in der gang International Business and Social Sciences der Fakultät Lehre - Lernen mit und in der Praxis“ überreichte Prof. Jörg Petri, Gesellschaft und Ökonomie. Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (hinten Mitte) und Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen (hinten, rechts) mit dem Vizepräsidium und den Preisträgerinnen und Preis- trägern - Foto: Markus van Offern 12
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 rem Kostenvorteile für die Kunden, kostengünstige Verwaltung der NACHRICHTEN Bestände durch modernere IT und der Wegfall der Belastung durch Abschlusskosten ins Feld geführt“, sagte Strobel. „Die Kritiker be- zweifeln die Wirksamkeit der Einspareffekte und Vorteile und be- Versicherungsvermittlertag: fürchten einen Vertrauens- und Reputationsverlust für die ganze Le- bensversicherungsbranche.“ Diese Befürchtung teilte auch Rita Rei- Experten diskutieren kontrovers chard. Die Versicherungsreferentin der Verbraucherzentrale NRW über Run-Off in der Lebensversicherung erinnerte an einen Grundsatz im BGB, demzufolge der Austausch eines Schuldners nicht ohne die Zustimmung des Gläubigers mög- Die einen befürchten dadurch einen massiven Vertrauensverlust bei lich sein sollte. „Der Run-Off ist das Ende des Versichertenkollek- den Kunden, die anderen sehen darin eine Möglichkeit, Kundenbe- tivs“, so Reichard. „Hat der Versicherte das unterschrieben? Nein.“ stände kostengünstiger zu verwalten: Der sogenannt Run-Off in der Lebensversicherung - kaum ein Thema wird in der Versicherungs- Unter dem Titel „Externes Bestandsmanagement: Handlungsoption branche kontroverser diskutiert. Als „Run-Off“ wird der Verkauf von für die Branche - Vorteile für die Versicherten“ verteidigte Markus Teilbeständen oder ganzer Lebensversicherungsunternehmen Eschbach, Vorstand der Viridium Gruppe, das Run-Off-Geschäfts- durch Versicherer bezeichnet. Der abgebende Versicherer bleibt in modell seines Unternehmens. Die Viridium Gruppe hatte in diesem der Regel im Lebensversicherungsmarkt aktiv - als reiner Vermittler Jahr für mehr als 3,5 Millionen Verträge eines großen Lebensversi- oder auch als Produktgeber über andere Konzerngesellschaften. cherers die Verantwortung übernommen und verwaltet inzwischen Das Thema im Hugo Junkers Hangar in Mönchengladbach war gut 4,6 Millionen Verträge insgesamt. „Es sind viele Mythen im Umlauf“, gewählt. Rund 150 Versicherungsvermittler waren der Einladung der so Eschbach. „Wir setzen auf Transparenz.“ Durch eine effizientere IHK Mittlerer Niederrhein, der Niederrheinischen IHK Duisburg, We- IT-Verwaltung der Bestände könnten deutliche Kostenvorteile gene- sel Kleve zu Duisburg und dem Bundesverband Deutscher Versi- riert werden. Davon profitierten die Vertriebspartner und letztlich cherungskaufleute (BVK) Bezirksverband Mittlerer Niederrhein auch die Kunden. „Wir haben die Prüfung durch die Bafin viermal gefolgt und zum 4. Versicherungsvermittlertag Niederrhein in den erfolgreich durchlaufen. Und unsere Zahlen belegen, dass die Ver- Hugo Junkers Hangar gekommen. sicherten profitieren“, sagte Eschbach, der die Debatte um Vertrau- ensverlust für überzogen hält: „Nach der Übernahme haben wir „Die Versicherungsbranche muss seit Jahren immer wieder neue keine nennenswerten Kundenreaktionen registriert.“ Herausforderungen meistern“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptge- schäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, zur Begrüßung. „Sei es Andreas Vollmer, hielt dagegen: „Vertrauen ist der Dreh- und Angel- neue Konkurrenz durch digitale Vertriebswege und immer wieder punkt beim Thema Lebensversicherung“, sagte der Vizepräsident neue Regelungen und verschärfte Beratungs- und Dokumentations- des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute. „Beim pflichten.“ Steinmetz sicherte den Unternehmern zu, dass die IHK- Vertragsabschluss gehen Kunden davon aus, dass sie lebenslang Organisation sich auf allen politischen Ebenen gegen mehr Regu- Beratung und Service ihrer Versicherung in Anspruch nehmen könn- lierung und Bürokratie einsetze. Gregor Correnz, Vorsitzender des nen.“ Vor diesem Hintergrund führe ein Run-Off zwangsläufig zu Verbands Mittlerer Niederrhein im BVK, begrüßte das Engagement einem Verlust des Kundenvertrauens gegenüber dem Versiche- und führte zum Thema des Tages hin: „Das Thema brennt vielen auf rungsunternehmen und der Branche insgesamt. „Unser Verband den Nägeln, vielleicht bedeutet der Run-Off in der Lebensversiche- wird das Verhalten von Versicherungsunternehmen und Run-Off- rung einen Paradigmenwechsel in der Branche - das wird sich zei- Plattformen im Umgang mit den Kunden genau beobachten“, ver- gen.“ sprach Vollmer. „Notfalls werden wir uns an den Gesetzgeber wen- den, wenn wir den Eindruck haben, dass die Rechte der Kunden Zum Einstieg in das Thema gab Prof. Dr. Jürgen Strobel vom Insti- verletzt werden.“ tut für Versicherungswesen an der TH Köln eine wissenschaftliche Bewertung des Themas. „Von den Befürwortern werden unter ande- Sie diskutierten das Thema „Run-Off in der Lebensversicherung“ beim 4. Versicherungsvermittlertag Niederrhein (v.l.): Moderator Dr. Marc Surminski (Chefredakteur Zeitschrift für Versicherungswesen), Dr. Gerrit Böhm (Vorstand Volkswohl Bund Versicherungen), IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Gregor Correnz (Vorsit- zender BVK BM Mittlerer Niederrhein), Rita Reichard (Versicherungsreferentin Verbraucherzentrale NRW), Markus Eschbach (Vorstand Viridium Gruppe) und Prof. Dr. Jür- gen Strobel (Institut für Versicherungswesen an der TH Köln). - Foto: IHK 13
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 LOG-IT Club wählt neuen Präsidenten und NACHRICHTEN ernennt Matthias Löhr zum Ehrenpräsidenten Der LOG-IT Club e.V. als Träger des Kompetenznetzes Logistik.NRW Vertreter der Europäischen Kommission hat seine jährliche Mitgliederversammlung durchgeführt. In diesem Rahmen wurde Frank Oelschläger (GILOG mbH Hürth) zum neuen begutachteten Strukturwandel im Revier Präsidenten gewählt. Frank Oelschläger folgt damit auf den seit der Auf Einladung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke waren zwei Gründung 2002 amtierenden Präsidenten Matthias Löhr (LB GmbH hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission zu Besuch im Bocholt). Gleichzeitig ernannten Vorstand und Mitgliederversamm- Rhein-Kreis Neuss, um sich ein Bild vom bevorstehenden Struktur- lung Matthias Löhr zum Ehrenpräsidenten. wandel im Rheinischen Braunkohlenrevier zu machen. Direktor Dr. Der LOG-IT Club e.V. ist als Trägerverein des Kompetenznetz Lo- Erich Unterwurzacher und Referatsleiter Miguel Avila von der Gene- gistk.NRW in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Zwischen- raldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung wurden von Kreis- zeitlich sind gut 300 Unternehmen und Institutionen vorwiegend aus direktor Dirk Brügge im Ständehaus herzlich begrüßt und erhielten Nordrhein-Westfalen Mitglieder im Club und stellen somit die tra- durch den Leiter der Stabsstelle Strukturwandel, Marcus Temburg, gende Säule des NRW-Netzwerkes dar. Die Mitglieder kommen einen Überblick über den Wirtschaftsstandort. dabei nicht nur aus Unternehmen im Bereich der klassischen Logis- tikdienstleistung, sondern auch aus vielen angrenzenden Bran- Die Gäste waren beeindruckt von den Stärken des Kreises, zeigten chenbereichen (z.B. Intralogistik, Handel, Industrie, IT, Immobilien, Verständnis für die Herausforderungen des Strukturwandels und Personal). bestätigten die Notwendigkeit, rechtzeitig und gemeinsam mit EU, Bund und Land eine passgenaue Strategie und Förderung zu Im Rahmen der Mitgliederversammlung, die in den Räumen des beschließen. Unterwurzacher bestätigte, dass in Brüssel die Ver- Mitgliedes TRILUX Vertrieb GmbH in Arnsberg abgehalten wurde, handlungen zur Gestaltung der kommenden EU-Strukturfonds-För- konnte auf die vielfältigen Aktivitäten zurückgeschaut und die Pla- derperiode in einer wichtigen Phase sind und zeigte sich optimis- nungen für die kommenden Monate vorgestellt werden. tisch, dass die Umstrukturierung von Kohlegebieten Eingang in die Gleichzeitig wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung auch ein neuen Instrumentarien finden wird. Es wurde vereinbart, im neuer Vorstand für den Verein gewählt. Einstimmig zum neuen Prä- Gespräch zu bleiben und in Abstimmung mit dem Landeswirt- sidenten wurde Frank Oelschäger von der GILOG Gesellschaft für schaftsministerium auf Zuschüsse aus dem sogenannten EFRE. innovative Logistik mbH aus Frechen gewählt. Im Amt bestätigt NRW-Programm hinzuarbeiten. wurde der Vize-Präsident Ralf Düster von der Setlog GmbH aus Bo- Dem Gespräch im Ständehaus folgten ein Blick auf den Tagebau chum. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurden die Vorstands- Garzweiler und ein Besuch im Braunkohlekraftwerk Neurath, wo Dr. mitglieder Dirk Emmerich von der Talke-Emmerich GmbH & Co. KG Gero Vinzelberg von der RWE Power AG die Energiesituation und aus Leverkusen, Kerstin Groß von der IHK Mittleres Ruhrgebiet aus die Auswirkungen der beschlossenen Abschaltung von zwei Kraft- Bochum, Ann Kathrin Löhr von der LB GmbH aus Bocholt, sowie werken bis 2022 darstellte. Im Anschluss wurde Norsk Hydro in Gre- Jochen Ewald Köppen von der Köppen GmbH aus Duisburg. venbroich besucht. Ingenieur Felix Thievessen führte die Gäste Der neue Vorstand wurde für die nächste Periode von zwei Jahren durch die Automobillinie 3. Den Abschluss des Tages bildete ein gewählt und wird umgehend seine Arbeit aufnehmen. Er freut sich Besuch bei der Firma Currenta im Chempark in Dormagen, in dem auf die Weiterentwicklung der Aktivitäten im Kompetenznetz erfolgreiche Start-up-Unternehmen arbeiten, über die Dr. Hans-Jörg Logistik.NRW gemeinsam mit seinem Partner Verband für Verkehrs- Preisigke, Leiter Energiepolitik, berichtete. wirtschaft und Logistik NRW e.V. Ortsbesuch bei Norsk Hydro: Direktor Dr. Erich Unterwurzacher und Referatsleiter Miguel Avila von der Europäischen Kommission wurden in Grevenbroich willkom- men geheißen. - Foto: A. Tinter / Rhein-Kreis Neuss 14
Standort Niederrhein REPORT 10|2019 nen, Mitte des kommenden Jahrzehnts in den Ruhestand gehen, NACHRICHTEN wird der Bedarf an Fachpersonal richtig dramatisch. Erst 2065 / 2070 wird sich die Lage dann wieder stabilisieren - allerdings nur, was den Bestand und nicht den zusätzlichen Bedarf anbelangt. Die 39. Nettetaler Wirtschaftsgespräch: Arbeitswelt indes verändert sich bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls erheblich, zunehmende Digitalisierung werde dort für eine völlige Arbeitgeber müssen attraktiv sein Neustrukturierung sorgen. Hier kommt die Generation Y/Z ins Spiel, „Was zählt, ist die DNA eines Betriebes sowie die Identifikation der die sich in der vernetzten Welt bestens auskennt, jedoch völlig an- Mitarbeiter mit dem Unternehmen und den Produkten - und nicht dere Werte lebt als die derzeitige Arbeitsgeneration. Vereinbarkeit das 35. Arbeitszeitmodell“, erklärte Prof. Dr. Jutta Rump, was einen von Beruf und Familie, Führung im Sinne von Delegation, Team als Arbeitgeber heute attraktiv macht. Wie wichtig Fachkräfte für jedes Zweckgemeinschaft und ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis Unternehmen sind, wie schwer es wird, in Zukunft das geeignete zeichnet die künftige Arbeitnehmerschaft aus.“ Personal zu finden und wie unumgänglich der richtige Umgang mit der Ressource „Arbeitskraft“ ist, erlebten über 150 Gäste beim 39. Am Ende stand die zentrale Frage nach Gründen, weshalb Mitar- Nettetaler Wirtschaftsgespräch, zu dem die Stadt zusammen mit beiter kommen, bleiben oder gehen. Für Prof. Rump ist das Image den Stadtwerken eingeladen hatte. Zum Thema „Attraktivität als Ar- des Arbeitgebers und eine interessante Aufgabe entscheidend, beitgeber - was man heute für morgen wissen sollte“, begrüßte Bür- warum neue Mitarbeiter kommen. Sie bleiben bei einer interessan- germeister Christian Wagner in diesem Jahr Prof. Dr. Jutta Rump, ten Aufgabe sowie der Möglichkeit zum selbständigen Arbeiten und die seit 2007 zu den „40 führenden Köpfen des Personalwesens“ gehen wegen des Vorgesetzten und mangelnder Entwicklungsmög- (Zeitschrift Personalmagazin) und zu den zehn wichtigsten Profes- lichkeiten. Bedeutet: Nicht - wie von vielen erwartet - sind die finan- soren für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum ge- ziellen Gründe die Ursache für den Wechsel von Personal. Vielmehr hört. muss es den Unternehmern und Arbeitgebern gelingen, Mitarbeiter zu gewinnen, entwickeln und zu binden. Nach dem kurzweiligen Die Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwer- Vortrag konnten sich die Gäste im Haus Bey noch über die neu punkt Internationales Personalmanagement und Organisationsent- gewonnenen Erkenntnisse austauschen. Organisiert wurde die Tra- wicklung schilderte anschaulich, wie sehr sich die Arbeitswelt ver- ditionsveranstaltung, die zu den ältesten Netzwerkveranstaltungen ändern wird und welch großen Stellenwert der Faktor „Arbeitskraft“ am Niederrhein zählt, durch den Zentralbereich Wirtschaft und Mar- einnehmen wird. Rump rechnete anhand von 45 Arbeitsjahren der keting der Stadtverwaltung sowie die Stadtwerke Nettetal. Mitarbeiter vor, wie hoch der Personal-Vermögenswert für einen Be- trieb ist. „Dies ist ein sehr hoher Wert für Ihren Betrieb und sollte ge- Seit 1991 finden regelmäßig die Nettetaler Wirtschaftsgespräche nauso gepflegt werden wie die Finanzen oder Ihr Maschinenpark“, statt, zunächst auf Schloss Krickenbeck und jetzt auf Haus Bey. rät Rump. Für die Produktivität und den wirtschaftlichen Erfolg tra- Neben interessanten, aktuellen Themen und fachkundigen Referen- gen motivierte, qualifizierte und gesunde Mitarbeiter bei. Auch ein ten steht auch das Gespräch zwischen Vertretern aus Wirtschaft, Angebot von Aus- und Weiterbildung sei für Unternehmen ebenfalls Verwaltung und Politik im Vordergrund des Abends. Referenten wa- unumgänglich. ren unter anderem Klaus Töpfer (1992), Martin Bangemann (1995), Alexander Niemetz (1999), Norbert Lammert (1998), Georg Milbradt Gleichzeitig brachte sie die Babyboomer und die Generation Y/Z ins (2001), Friedrich Merz (2001), Klaus von Dohnanyi (2005), Rolf A. Spiel. „Wenn die Babyboomer, also die vor dem Jahr 1970 Gebore- Königs (2012) oder zuletzt Michael Braungart (2018). v.l.: Harald Rothen (Stadtwerke Nettetal), Claudia Severin, Bürgermeister Christian Wagner, Prof. Dr. Jutta Rump, Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens. - Foto: Stadt Nettetal 15
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