10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...

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10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...
10 2019
 Standort Niederrhein Report

EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg
10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
INHALT

3      Standort Niederrhein mit erfolgreicher Messe-
       Präsentation bei der EXPO Real 2019

6      Deutsch-Niederländisches Wirtschaftsforum |
       Neue Internetseite zum Radfahren im Rheinland

7      Studentin gewinnt Immobilien-Forschungspreis |
       IT-Sicherheitsfrühstück zum
       Thema „Social Engineering“

8      Projekt „euregio campus“ leistet Beitrag
       zum vereinten Europa

9      Verträge zur Seestadt mg+ geschlossen |
       Land fördert regionale Veranstaltungen für              14   Vertreter der Europäischen Kommission
       digitale Start-ups mit ingesamt 500.000 Euro                 begutachten Strukturwandel im Revier |
                                                                    LOG-IT Club wählt neuen Präsidenten
10     Kreis Viersen und Stadt Venlo beraten Themen
       gemeinsam | AUMA MesseGuide 2020                        15   39. Nettetaler Wirtschaftsgespräch

                                                               16   Hochschule Niederrhein entwickelt mit Unter-
                                                                    nehmen Umfragelösungen für Massenmedien |
                                                                    Berufsexperten prüfen ersten Quereinsteiger

                                                               17   NRW-Werbekampagne für Deutschen
                                                                    Tourismuspreis nominiert | NRW-Einwohner-
                                                                    zahlen weiter bei 17,9 Millionen

                                                               19   Nachrichten aus dem Kreis Kleve

                                                               20   Nachrichten aus der Stadt Krefeld

11     Chinesische Delegation zu Gast bei der IHK              21   Nachrichten aus der Stadt Mönchengladbach
       in Krefeld | Güterumschlag im ersten
       Halbjahr niedriger als im Jahr zuvor |                  22   Nachrichten aus dem Rhein-Kreis Neuss
       Kreis Wesel ist weiter „Fairtrade-Kreis“
                                                               23   Nachrichten aus dem Kreis Viersen
12     Minister Pinkwart zu Gast bei der
       Akademischen Jahresfeier der Hochschule                 24   Nachrichten aus dem Kreis Wesel

13     Experten diskutierten kontrovers über                   25   Wirtschaftsförderer Standort Niederrhein
       Run-Off in der Lebensversicherung
                                                               26   Termine - Messen - Impressum

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Standort Niederrhein

REPORT 10|2019

Standort Niederrhein mit erfolgreicher
Messepräsentation bei der Expo Real 2019
Mit 2.190 Ausstellern aus 45 Ländern, mehr als 46.000 Teilnehmern         denste Projekte der privaten Standpartner. Und die Bandbreite der
aus 76 Ländern und einer neuen Halle war die Immobilienmesse              Projekte konnte sich sehen lassen: von Wohn-, Stadt- oder Quar-
EXPO REAL in diesem Jahr größer und internationaler denn je. An           tiersentwicklungen über Büro- und Gewerbeentwicklungen bis hin
traditioneller Adresse in Halle B1, Stand 314 präsentierte sich der       zu Projekten in Industriegebieten, auf Konversionsflächen, in Son-
Standort Niederrhein am regionalen Gemeinschaftsstand mit ca. 30          dergebieten oder auch mit spezifischen Nutzungen wie beispiels-
Partnern auf über 120 Quadratmetern den Experten und Fachleuten           weise dem Tourismus- und Freizeitbereich.
der internationalen Immobilienwirtschaft.                                 Aktuelle Themen standen im Mittelpunkt der Bühnenpräsentationen
                                                                          am ersten und zweiten Messetag, u.a. mit Schwerpunktsetzungen
Auch in diesem Jahr standen die beiden Städte Krefeld und Mön-            auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz bei öffentlichen Baupro-
chengladbach, die vier Kreise Kleve, Viersen, Wesel und Rhein-            jekten und in Gewerbegebieten, rund um bezahlbaren Wohnraum
Kreis Neuss sowie eine Reihe privater Standpartner hinter der ge-         oder zum Thema der zirkulären Wertschöpfung. Vorgestellt wurden
meinsamen Präsentation in München. Allein mit den überwiegend             zudem die Zwischenergebnisse eines gemeinsamen Projekts, das
kommunalen Grundstücken und Projekten wurden bei der diesjäh-             sich um geeignete City-Logistik-Immobilien für die sogenannte letz-
rigen Messe mehr als 70 Projekte und Investitionsmöglichkeiten am         te Meile in mittelgroßen Städten kümmert. 
gesamten Standort Niederrhein beworben. Hinzu kamen verschie-

                                                                     3    
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REPORT 10|2019

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10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
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NACHRICHTEN                                                                     International GmbH und den Vertretungen des Königreichs der
                                                                                Niederlande. Fragen beantwortet: Jörg Raspe, IHK Mittlerer Nieder-
                                                                                rhein (+49 2131 9268-561, E-Mail: raspe@mittlerer-niederrhein.
Zum zehnten Mal:                                                                ihk.de). Weitere Informationen sind im Internet zu finden: www.wirt-
                                                                                schaftsforum-ihk.de 
Deutsch-Niederländisches
Wirtschaftsforum im Borussia-Park                                               Neue Internetseite zum
Die Vorbereitungen für das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsfo-               Radfahren im Rheinland
rum am 13. November in Mönchengladbach laufen auf Hochtouren.
                                                                                Die neue Internetseite der Radregion Rheinland gibt Radfahrern
In diesem Jahr wird die größte länderübergreifende Netzwerkveran-
                                                                                einen Überblick über die schönsten Fahrradrouten in der Region
staltung in der Region bereits zum zehnten Mal stattfinden. Im ver-
                                                                                rund um Köln und Bonn. Sie wurde nun auch für die mobile Ansicht
gangenen Jahr folgten rund 600 Besucher und 69 Aussteller der
                                                                                auf Smartphones und Tablets angepasst. Im Tourenportal können
Einladung der IHK Mittlerer Niederrhein und ihrer Partner in den Bo-
                                                                                sich Radfahrer anhand der Karte einen Überblick verschaffen und
russia-Park.
                                                                                detaillierte Informationen zur Lage und zum Streckenverlauf erhal-
Das Forum wird gegen 14 Uhr mit einer Talkrunde eröffnet. Daran
                                                                                ten. Je nach Interesse, findet der Radfahrer die Routen gebündelt
wird unter anderem Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bun-
                                                                                unter Fluss-Radwege, Bahntrassen-Radwege, Kultur-Radwege, Na-
des- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes
                                                                                tur-Radwege oder Themenrouten, auf denen man sich mit Hilfe der
Nordrhein-Westfalen, teilnehmen. Anschließend starten die Work-
                                                                                kostenfreien App „QuoRadis“ navigieren lassen kann. Informationen
shops. Folgende Themen stehen auf dem Programm: „Finanzie-
                                                                                zu den Gastgebern und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, nütz-
rung für grenzüberschreitende Aktivitäten“, „Erfolgreicher Marktein-
                                                                                liche Tipps zum Fahrradverleih und Radservice, Fahrradbücher und
tritt in die Niederlande“ und „Erfolgreicher Markteintritt in Deutsch-
                                                                                Karten und Informationen zum Knotenpunktnetz der Region sind
land“. Dazwischen stellen sich die Sponsoren des Forums vor.
                                                                                durch die nutzerfreundliche Führung schnell und einfach zu finden.
Außerdem bietet die Vielzahl von Ausstellern den Gästen die Mög-
                                                                                In erster Linie eignen sich die Routen für Tourenradfahrer und Ge-
lichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Angebote kennenzulernen.
                                                                                nussradler. Auf Grund der steigenden Nachfrage aus dem angren-
Beispielsweise wird das Unternehmen „Outspoken Communica-
                                                                                zenden Ausland wurden die Informationen auch in niederländischer
tion“ vorstellen, wie Virtual-Reality-Anwendungen dazu beitragen
                                                                                und englischer Sprache dargestellt, damit sich diese Gäste von zu
können, interkulturelle Missverständnisse und Konflikte zu vermei-
                                                                                Hause aus oder vor Ort über das radtouristische Angebot im Rhein-
den und das Arbeiten in Teams zu verbessern. Schließlich bietet das
                                                                                land informieren können.
organisierte Firmen-Matching den Teilnehmern die Gelegenheit,
                                                                                Die Internetseite wurde im Zuge des im vergangenen Jahr gestarte-
ausgewählte Firmen persönlich kennenzulernen und mögliche Ge-
                                                                                ten Qualitätsprozesses zu Radinfrastruktur und Radtourismus neu
schäftsbeziehungen anzubahnen.
                                                                                gestaltet und an die Bedürfnisse der Radfahrer angepasst. Grund-
„Unser Wirtschaftsforum ist branchenübergreifend“, betont Jörg
                                                                                lage hierfür sind Ergebnisse einer Umfrage mit den Nutzern der vor-
Raspe, Außenwirtschaftsreferent der Industrie- und Handelskammer
                                                                                herigen Internetseite sowie das aus der Statistik abzulesende Klick-
Mittlerer Niederrhein. „Es richtet sich ebenso an Händler und
                                                                                verhalten und die generellen Trends und Entwicklungen, die aus
Dienstleister wie an Handwerker und Industrieunternehmen - jeder,
                                                                                Studien bekannt sind.
der Geschäftsmöglichkeiten jenseits der Grenze ausloten möchte,
                                                                                „Uns ist es wichtig die Besucher unserer Internetseite aus nah und
sollte in den Borussia-Park kommen.“
                                                                                fern in die stetige Weiterentwicklung der Seite und unserer Angebo-
Das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum wird von der IHK
                                                                                te einzubeziehen und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berück-
Mittlerer Niederrhein organisiert, in Kooperation mit der IHK Aachen,
                                                                                sichtigen. Wir freuen uns daher auch weiterhin über konstruktive
der Niederrheinischen IHK Duisburg - Wesel - Kleve zu Duisburg,
                                                                                Rückmeldungen“, so Mirca Litto, Geschäftsführerin des Radregion
der Kamer van Koophandel Nederland, der Standort Niederrhein
                                                                                Rheinland e.V. 

 Das Firmen-Matching des Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforums im Borussia-Park bietet den Teilnehmern die Gelegenheit, ausgewählte Firmen persönlich
kennenzulernen und mögliche Geschäftsbeziehungen anzubahnen. Foto: IHK

                                                                           6    
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Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
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NACHRICHTEN                                                                           Thema aufgegriffen und dabei hervorragende Ergebnisse erzielt.
                                                                                      Wir freuen uns mit ihr über diese Auszeichnung und es macht uns
                                                                                      stolz, dass sie mit diesem wichtigen Preis geehrt wurde“, betont
Studentin der Hochschule Rhein-Waal                                                   Professor Zimmer. 

gewinnt Immobilien-Forschungspreis                                                    Angriffsfaktor Mensch: IHK veranstaltet
Für ihre Bachelorarbeit im Studiengang International Business Ad-
ministration erhielt die ehemalige Studentin Nathalie Overmann den                    IT-Sicherheitsfrühstück zum Thema
zweiten Preis der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche For-
schung e.V. Seit 1995 schreibt die gif Gesellschaft für Immobilien-
                                                                                      „Social Engineering“
wirtschaftliche Forschung e.V. jährlich einen Immobilien-For-                         Die digitale Arbeit und Kommunikation über vernetzte Systeme und
schungspreis aus mit dem Ziel, Forschungsarbeiten zu fördern,                         Kanäle gehören mittlerweile zum Unternehmensalltag. Dass dafür in
Theorie und Praxis zu verbinden sowie eine Plattform für den wis-                     die technische Sicherheit investiert werden muss, um das Know-
senschaftlichen Austausch und Know-how-Transfer innerhalb der                         how sowie Kunden- und Mitarbeiterdaten zu schützen, ist den
Studiengänge, aber auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu                       meisten Unternehmen bewusst. Doch der wichtigste Schlüssel zu
bieten.                                                                               all diesen Informationen ist der User mit seinen Zugangs- und Zu-
Mit ihrer Arbeit zum Thema 'Digitization of the construction industry                 griffsberechtigungen - also der Mensch. Deshalb widmet sich das
- causal analysis concerning the restricted implementation of Buil-                   nächste IT-Sicherheitsfrühstück der Industrie- und Handelskammer
ding Information Modeling in the construction industry in Germany'                    Mittlerer Niederrhein am 6. November, 9 bis 11 Uhr, in der IHK in
belegte Nathalie Overmann, ehemalige Studentin des Studien-                           Mönchengladbach, Bismarckstraße 109, dem Thema „Social Engi-
gangs „International Business Administration“ an der Fakultät Kom-                    neering - Angriffsfaktor Mensch“.
munikation und Umwelt, den zweiten Platz in der Kategorie Bache-                      Die IHK-Studie „IT-Sicherheit in KMU am Mittleren Niederrhein“ hat
lorarbeit im deutschlandweiten Wettbewerb der gif. Bei der Preis-                     gezeigt, dass die Unternehmen in der Region das mangelnde Si-
verleihung im Rahmen des 15. Immobilien-Symposiums „Technolo-                         cherheitsbewusstsein der Mitarbeiter als eine der größten Heraus-
gie 4.0 - Immobilie 4.0 - Hochschule 4.0“ des IRE|BS Instituts für                    forderungen sehen. „Bei allen technischen Hürden ist der Mensch
Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg wurde sie jetzt für                   ein Schwachpunkt und kann überlistet werden“, erklärt Tanja Neu-
ihre herausragende Leistung geehrt und erhielt ein Preisgeld von                      mann, IHK-Referentin Tourismus- und Internetwirtschaft. „Welche
750 Euro.                                                                             Methoden und Angriffe wie Science Fiction wirken, längst aber
Betreut von Professor Dr. Frank Zimmer, Professor für Informatik und                  schon Realität sind, darüber informiert unser IT-Sicherheitsfrühstück
Mathematik, beschäftigte sich Overmann in ihrer Arbeit mit der zu-                    anhand von praxisnahen Fällen.“
nehmenden Bedeutung von Building Information Modeling (BIM) in                        Referent ist Volker Wassermann, Geschäftsführer von bridge4IT aus
der deutschen Bauindustrie. Der Begriff „Building Information Mo-                     Geldern. Seine Schwerpunkte liegen in der Informationssicherheit,
deling“ (Bauwerksdatenmodellierung) beschreibt eine Methode der                       der Digital-Forensik und dem Datenschutz. „Und er setzt aktuelle IT-
vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäu-                         Themen in einer auch für Laien verständlichen Sprache um“, so
den mithilfe von Software. Dabei werden auf Basis eines virtuell kon-                 Neumann. Nach seinem Vortrag können sich die Teilnehmer des IT-
struierten Gebäudemodells alle relevanten Bauwerksdaten digital                       Sicherheitsfrühstücks in entspannter Atmosphäre über aktuelle The-
modelliert, kombiniert und erfasst, um die Transparenz sowie naht-                    men und Trends der IT-Branche austauschen. Zudem haben sie die
lose Kommunikation zwischen Projektbeteiligten zu gewährleisten.                      Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre individuellen Fra-
Da BIM in der deutschen Bauindustrie derzeit noch nicht vollum-                       gen rund um das Thema Datenschutz zu stellen.
fänglich angewandt wird, erforschte Overmann Gründe und Ursa-                         Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und die Möglich-
chen für eine bisher fehlende ganzheitliche Implementierung in                        keit zur Anmeldung gibt es unter:
Deutschland. „Mit BIM als interdisziplinärer Arbeitsmethode in der                    www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/21199 

 (v.l.n.r.) Dr. Jochen Keysberg (Vizepräsident ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e. V.), Preisträgerin Nathalie Overmann, Dr. Georg Allendorf (DWS Real Estate GmbH)
und Professor Dr. Tobias Just (Präsident gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.) bei der Preisübergabe - Foto: Andreas Fuchs Hochschule Rhein-
Waal

                                                                                 7    
10 2019 EXPO REAL 2019 wieder ein großer Erfolg - Standort Niederrhein Report - Invest in ...
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                          Hochschule Niederrhein verabredet, gemeinsame Lehrveranstaltun-
NACHRICHTEN                                                               gen, Karrieremessen für Studierende sowie Infoveranstaltungen für
                                                                          Studieninteressierte geplant. „Wir haben uns mit dem Projektteam
                                                                          bereits erfolgreich auf den Weg gemacht“, sagte Hamm.
Hochschule Niederrhein: Projekt euregio
                                                                          „Was Sie hier machen, ist genau das Richtige“, ermutigte Dr. Loek
Campus leistet Beitrag zu vereintem Europa                                Geeraedts, Vorsitzender der Bundesgemeinschaft für deutsch-
In der Textilakademie NRW war offizieller Auftakt zum Projekt „eure-      niederländische Zusammenarbeit, der zugleich einschränkte: „Ein-
gio campus Limburg/Niederrhein“. Ein Projekt, das einen Beitrag zur       fach wird es nicht. Sie werden auf Widerstände stoßen. Aber das
europäischen Integration leisten wird. Denn erklärtes Ziel ist es, die    Projekt ist für die deutsch-niederländischen Beziehungen von un-
Städte Krefeld, Mönchengladbach und Venlo sowie die Hochschu-             schätzbarem Wert.“
len Niederrhein und Fontys in Venlo als grenzüberschreitende, ein-
heitliche Bildungsregion zu profilieren. Das Projekt startete bereits     Zuvor hatte Janosch Nieden, Direktor von „Eucor - The European
am 1. Januar 2019 und wird bis Ende 2021 mit 1,8 Millionen Euro           Campus“, das deutsch-französisch-schweizerische Projekt in der
durch die Europäische Union, das Land Nordrhein-Westfalen und             Grenzregion Oberrhein vorgestellt. Dort bilden die Universitäten
die niederländische Provinz Limburg gefördert.                            Freiburg, Karlsruhe, Basel, Straßburg und Colmar den Europa-Cam-
Wie relevant das Projekt für die Region ist, sah man an den anwe-         pus. Gemeinsam haben die fünf Universitäten bereits erfolgreich
senden Gästen: Wirtschaftsförderer, Hochschulprofessoren, Politi-         Projekte beantragt, ein gemeinsamer Cluster Sustainability Rese-
ker sowie Vertreter des Stadtmarketings waren in die Textilakademie       arch wurde jüngst gegründet. Eine Art Blaupause für das Projekt am
NRW am Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein                  Niederrhein?
gekommen. Dort begrüßte sie Mönchengladbachs Oberbürger-
meister Hans Wilhelm Reiners mit den Worten: „Grenznahe Regio-            „Wir Lehrenden und Forschenden haben in den vergangenen Jah-
nen sind die Nahtstellen Europas - diese gilt es zu festigen. Dieses      ren enorm von Europa profitiert“, sagte Professor Dr. Berthold Ste-
Projekt trägt dazu bei, die Barrierewirkung der Grenze zu verrin-         gemerten, Vizepräsident der Hochschule Niederrhein. „Mit diesem
gern.“                                                                    anwendungsnahen Projekt haben wir die große Chance, etwas für
Das Projekt, an dem Wirtschaftsförderungen und Hochschulen der            Europa zu tun.“ Stegemerten betonte die Chancen, die sich aus
Städte Krefeld, Mönchengladbach und Venlo zusammen arbeiten,              dem Projekt ergeben könnten: „Wir müssen uns gemeinsam fragen,
verfolgt drei Hauptziele: die Wahrnehmung der euregio rhein-maas-         welche Kompetenzen unsere Absolventinnen und Absolventen in
nord als Bildungsregion soll erhöht werden, die beiden Hochschu-          fünf bis zehn Jahren benötigen. Dabei können wir voneinander ler-
len durch grenzüberschreitende Studienangebote miteinander ver-           nen.“
flochten sowie die Attraktivität der euregio als Arbeitsmarkt und         Für die Gemeinde Venlo sprach Stadtrat Ad Roest von einer großen
Wohnort für Absolventen erhöht werden.                                    Chance, die das Projekt der Grenzregion biete. In der anschließen-
                                                                          den Podiumsdiskussion, die wie der Rest des Abends von Jan Oos-
Projektleiter Professor Dr. Rüdiger Hamm, zugleich Leiter des Nie-        tenbrink (Foto) von Intercultural Management / Crossboarder Coo-
derrhein Instituts für Regional- und Strukturforschung (NIERS) der        peration moderiert wurde, wurde auch das noch einmal deutlich:
Hochschule Niederrhein, stellte erste Arbeitsschritte vor. So wurden      Der euregio-Campus ist ein ambitioniertes Projekt, das besonders in
bereits Studierenden-, Unternehmens- sowie Bürgerbefragungen              politisch aufgewühlten Zeiten wie diesen einen wichtigen Schritt zur
initiiert, ein Erasmus-Agreement zwischen Fontys Hochschule und           europäischen Zusammenarbeit darstellt. 

                                                                        8 
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Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                           Catella Project Management, sagt. Er ist überzeugt, dass die See-
NACHRICHTEN                                                                stadt mg+ einen starken Einfluss über die Grenzen von Mönchen-
                                                                           gladbach hinaus haben und zusätzlich Menschen und Kaufkraft
                                                                           nach Mönchengladbach locken wird. „Hier wird eine Stadt neu
EWMG und Stadt einig mit Catella                                           erfunden und gestaltet. Diese Innovationskraft wird weitere Unter-
                                                                           nehmen für Mönchengladbach begeistern.“
Verträge zur Seestadt mg+ geschlossen                                      Ideale Voraussetzung: Das Projekt ist infrastrukturell bestens ver-
Die Stadt Mönchengladbach und ihre Entwicklungsgesellschaft                netzt, die Seestadt mg+ punktet mit der direkten Nähe zum Haupt-
EWMG haben Grundstückskaufverträge mit der von Catella gegrün-             bahnhof, der Innenstadt und dem Volksgarten. An top-zentraler Stel-
deten Seestadt mg+ GmbH unterzeichnet. Damit ist ein weiterer              le entsteht so ein urbaner Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und
Schritt für eines der größten und wichtigsten Projekte der Stadtent-       Raum für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Erholung. 
wicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt vollzogen worden.
Für Catella ist die Seestadt mg+ eines der größten städtebaulichen         Land fördert regionale Veranstaltungen für
Projekte bundesweit: Ein komplett neues Cityquartier um einen als
Alleinstellungsmerkmal künstlich angelegten See mit bis zu 2.000           digitale Start-ups mit insgesamt 500.000 Euro
Wohneinheiten für alle Alters- und Einkommensklassen sowie Ar-             Mit dem Programm DWNRW-Regio.Events unterstützt die Landes-
beitsplätzen in modernen Büroflächen, Gastronomie- und Service-            regierung die Vernetzung von digitalen Start-ups mit etablierten Un-
einrichtungen. „Die Weiterentwicklung unserer Stadt läuft auf Hoch-        ternehmen, Investoren und der Wissenschaft. Veranstalter, die ein
touren“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit Blick auf         Format in den Themenbereichen „Digitalisierung“ und „Zusammen-
den aktuellen Meilenstein bei der Seestadt mg+. „Die Potenziale            arbeit von digitalen Start-ups mit etablierten Unternehmen“ planen,
von Mönchengladbach sind noch lange nicht ausgeschöpft.“                   können hierfür seit dem 1. Oktober eine Förderung von bis zu
Mit den geschlossenen Grundstücksverträgen hat sich Catella den            20.000 Euro pro Veranstaltung beantragen. Ziel ist, die Anziehungs-
Zugriff auch auf städtische bzw. EWMG-Grundstücke an der Brei-             kraft der Regionen auf digitale Start-ups zu erhöhen und Unterneh-
tenbachstraße, Lürriper Straße und Kranzstraße gesichert. Bereits          mensausgründungen zu fördern. Insbesondere mittelständische
zuvor waren weitere Flächen von Seiten Dritter erworben worden.            Unternehmen werden durch den Austausch bei der Entwicklung
Das Areal hat eine Gesamtgröße von ca. 140.000 qm. Erhebliche              digitaler Geschäftsmodelle unterstützt.
Flächen werden seitens der Seestadt mg+ GmbH hergestellt, aber             Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Nord-
der Stadt übertragen – z.B. die künftigen öffentlichen Flächen für         rhein-Westfalen ist ein großes Flächenland mit regionalen Unter-
See, Promenade sowie Straßen, Spiel- und Grünflächen.                      schieden. Daher brauchen wir zielgenaue Veranstaltungsformate,
Der Kaufvertrag verpflichtet den Investor auf die Rahmenbedingun-          um den Digitalstandort Nordrhein-Westfalen weiterzuentwickeln. Der
gen, die im Bebauungsplan BP 793/O und im Städtebaulichen Ver-             Förderaufruf DWNRW-Regio.Events unterstützt die regionale Start-
trag aktuell final ausgearbeitet werden. Neben dem ca. 20.000 qm           up-Szene und fördert die Vernetzung und Zusammenarbeit von
großen See mit umfangreich öffentlich zugänglicher Uferkante sind          Start-ups mit etablierten Unternehmen.“
unter anderem ein schneller Radweg, innovative Spielflächen sowie          Gefördert werden öffentliche Veranstaltungen, deren Teilnehmerin-
zwei Kitas in der neuen Seestadt mg+ vorgesehen. 40 Prozent der            nen und Teilnehmer sich aus Gründungsinteressierten, Start-ups,
geplanten Wohnflächen sollen für definierte Zielgruppen vorgehal-          etablierten Unternehmen, Investoren, der Wissenschaft und regio-
ten werden, zehn Prozent entfallen auf den geförderten Wohnungs-           nalen Akteuren zusammensetzen. Die Veranstaltungen müssen in
bau. „Die Seestadt mg+ ist eine Gemeinschaftsentwicklung und               Nordrhein-Westfalen stattfinden und für mindestens 50 Personen
nur so kann sie gelingen“, betont Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzen-        ausgelegt sein. Insgesamt stehen für die Maßnahme 500.000 Euro
der der EWMG-Geschäftsführung. Mit den jüngst unterschriebenen             zur Verfügung.
Verträgen sei man der Realisierung wieder einen Schritt näherge-           Die DWNRW-Regio.Events sind ein Förderprogramm der Initiative
kommen. „Jetzt gilt es, die Pläne im engen Schulterschluss zwi-            Digitale Wirtschaft Nordrhein-Westfalen (DWNRW). Gemeinsam mit
schen Stadtplanung und Investor zu konkretisieren und umzuset-             Akteuren aus der Branche, zum Beispiel dem Beirat Digitale Wirt-
zen“, ergänzt Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Bei-         schaft, werden Unterstützungsangebote entwickelt, die die Rah-
geordneter der Stadt Mönchengladbach. Die Seestadt mg+ habe                menbedingungen des Digitalstandortes Nordrhein-Westfalen weiter
nicht nur wegen ihrer Größe von 14,4 Hektar Leuchtturm-Charakter           verbessern. Informationen zum Förderprogramm und die notwen-
für Mönchengladbach und die gesamte Region. Catella hat sich be-           digen Antragsunterlagen finden Sie unter:
wusst für die Investition in Mönchengladbach entschieden, einer            www.wirtschaft.nrw/dwnrw-regioevents 
„Stadt mit unterschätztem Potenzial“, wie Klaus Franken, CEO von

                                                                      9    
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REPORT 10|2019
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NACHRICHTEN                                                                         antwortlichen Positionen und Sachstände austauschten, waren die
                                                                                    Energiewende, der Tourismus, der grenzüberschreitende Arbeits-
                                                                                    markt oder der Öffentliche Personennahverkehr. Zwar pendeln ein-
Verwaltungsführungen des Kreises Viersen und                                        zelne Buslinien aus dem Kreisgebiet bereits in die Niederlande. Bei-
                                                                                    den Seiten fehlt allerdings ein einfaches Ticketsystem. Dafür wollen
der Stadt Venlo beraten Themen gemeinsam                                            sie gemeinsam werben. „Wichtig ist jetzt, den Gesprächen zeitnah
Nur etwas mehr als 20 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Vier-                 Taten folgen zu lassen und erste Projekte zu realisieren“, sagt der
sener Kreishaus und dem Rathaus im niederländischen Venlo. Da                       Landrat. Einen Einstieg soll etwa der Austausch junger Verwal-
gibt es - trotz der deutsch-niederländischen Staatsgrenze - viele ge-               tungsmitarbeiter auf beiden Seiten liefern. Auch eine gemeinsame
meinsame Interessen. Um die gute Zusammenarbeit zu vertiefen                        Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum und dem Lim-
und neue Kooperationen anzustoßen, haben sich jetzt die Führun-                     burgs Museum ist angedacht. 
gen beider Verwaltungen zum Austausch in Viersen getroffen.
„Es waren sehr gute Gespräche“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.
„Wir haben bei vielen wichtigen Themen Standpunkte ausge-                           AUMA MesseGuide 2020 erschienen
tauscht, Ziele und Strategien deutlich gemacht und Ansprechpart-                    Termine, Orte, Veranstalter und Kennzahlen zu knapp 440 Messen
ner benannt. Ich bin sicher, dass die Zusammenarbeit zwischen der                   in Deutschland umfasst der MesseGuide Deutschland 2020, den
Stadt Venlo und dem Kreis Viersen gute Ergebnisse liefern wird.“                    der AUMA - Verband der deutschen Messewirtschaft jetzt heraus-
Venlos Bürgermeister Antoin Scholten teilt diese Einschätzung: „Bei                 gegeben hat. Der kompakte Messeterminkalender bietet eine Über-
vielen Themen haben wir die gleichen Interessen. Dafür ist es wich-                 sicht der Messen in Deutschland für das gesamte nächste Jahr. Ein
tig, sich als gute Nachbarn auszutauschen und voneinander zu ler-                   Branchenregister und eine alphabetische Titelsuche erleichtern das
nen.“                                                                               Finden der Messen, die je nach Besuchereinzugsgebiet einer Mes-
Im Rettungsdienst beispielsweise besteht bereits eine Kooperation:                  se-Kategorie zugeordnet sind: international, national oder regional.
Vor zwei Jahren haben Dr. Coenen und Scholten einen Vertrag un-                     Die Nutzer erhalten so eine erste Orientierung, ob die jeweilige Mes-
terschrieben, der weit über die bisherige praktische Zusammenar-                    se zu ihren Messezielen passt.
beit im Feuerwehr- und Rettungsalltag hinausgeht. Unter anderem                     Zu jeder Messe führt der Kalender außerdem auf, ob die Aussteller-
sind dort Informationspflichten implementiert und Meldewege fest-                   und Besucherzahlen durch die deutsche Prüfgesellschaft FKM zer-
gelegt. Wichtige Daten tauschen die Kollegen ebenfalls aus - bei-                   tifiziert wurden. Darüber hinaus gibt der Messeplaner interessante
spielsweise dazu, welche Firmen dies- und jenseits der Grenze mit                   Tipps und Informationen für Aussteller und Besucher, von Recher-
Gefahrenstoffen arbeiten.                                                           chetipps in der AUMA-Datenbank bis hin zu Budgetierung und För-
Der Bereich nachhaltiges Bauen ist ebenfalls ein gemeinsames In-                    derprogrammen. Der MesseGuide ist damit eine wichtige Orientie-
teressensfeld. Venlos Rathaus zog im Vorjahr mehr als 30.000 inte-                  rungshilfe bei der Auswahl der richtigen Messe. Aktualisierungen
ressierte Besucher an. Der Kreis Viersen plant aktuell das neue                     der Messedaten und Detailinformationen finden die Nutzer unter
Kreisarchiv nach den Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung eben-                  www.auma.de/Messedaten.
falls als Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen. Der Austausch                   AUMA MesseGuide Deutschland 2020. DIN A5-Format. 148 Seiten.
findet - gemeinsam mit weiteren Partnern der Region - bereits im                    Kostenlos zu bestellen: www.auma.de/Publikationen 

 Kreis Viersens Landrat Dr. Andreas Coenen (6.v.r.) und seine Verwaltungsführung begrüßten die Kollegen der Stadt Venlo um Bürgermeister Antoin Scholten (7.v.r.)
am Kreishaus in Viersen. - Foto: Kreis Viersen

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Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                                       „Uns war nicht bekannt, dass so viele internationale Firmen hier ihr
NACHRICHTEN                                                                            deutsches Headquarter haben. Die gute Verkehrsanbindung sowie
                                                                                       eine gute logistische Lage ist ein wichtiger Aspekt, auch für chinesi-
                                                                                       sche Unternehmen.“ 

Chinesische Delegation zu Gast bei der                                                 NRW-Binnenhäfen: Güterumschlag im
IHK in Krefeld: Kooperation in der                                                     ersten Halbjahr 2019 um 4,2 Prozent
Weiterbildung wird angestrebt                                                          niedriger als ein Jahr zuvor
Das deutsche Ausbildungssystem wird weltweit als Erfolgsmodell
                                                                                       In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen wurden von Januar bis
gesehen, und die Nachfrage aus dem Ausland nach einer Zusam-
                                                                                       Juni 2019 rund 59,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Wie
menarbeit in diesem Bereich wächst stetig. Jetzt haben die Indus-
                                                                                       Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Land-
trie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, die Handelskammer
                                                                                       esamt mitteilt, lag der Güterumschlag damit um 4,2 Prozent unter
FengCheng des Fengxian Districts, Shanghai, sowie der Verband
                                                                                       dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Mit 26,0
der Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai eine Absichtserklärung
                                                                                       Prozent war ein Viertel der beförderten Tonnage dem Gefahrgut
unterzeichnet, mit der Kooperationen insbesondere im Bereich der
                                                                                       zuzuordnen.
beruflichen IHK-Weiterbildung angestrebt werden. Mit-Initiator dieser
                                                                                       Wie die Statistiker weiter mitteilen, war beim Containerumschlag im
Kooperationsvereinbarung ist die Wirtschaftsförderung (WFG) Kre-
                                                                                       ersten Halbjahr 2019 ein Rückgang von 9,5 Prozent auf rund
feld und der Krefelder Unternehmer Detlev Moritz, Geschäftsführer
                                                                                       586.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zu verzeichnen: Der
der Gemo GmbH.
                                                                                       Empfang von Containern (283.800 TEU) war dabei um 8,8 Prozent
„China ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands“,
                                                                                       niedriger, der Containerversand (302.500 TEU) um 10,2 Prozent
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Mit dem Präsi-
                                                                                       niedriger als der entsprechende Vorjahreswert. Die in Containern
denten Shen Qi der Handelskammer FengCheng des Fengxian Dis-
                                                                                       beförderte Tonnage sank um 17,4 Prozent. Die beförderte Zahl an
tricts, Shanghai, und dem Präsidenten Li Guohui des Verbandes der
                                                                                       Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem
Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai, dem wirtschaftlichen Zen-
                                                                                       ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591
trum Chinas, haben wir hochwertige Kooperations- und wichtige
Ansprechpartner für Wirtschaftskontakte.“ Vor der Unterzeichnung                       Meter hoch ist. 
der Absichtserklärung informierte sich die chinesische Delegation
rund um das Thema Berufliche Bildung und Weiterbildung.                                Kreis Wesel ist weiterhin „Fairtrade-Kreis“
Mit nach Krefeld entsandt wurde auch die oberste Führungsebene                         In 2011 wurde der Kreis Wesel von dem gemeinnützigen Verein
des Verbands der Privatgesellschaften. Steinmetz: „Für den Ausbau                      TransFair e.V. erstmalig für sein Engagement zum fairen Handel als
von Kontakten zur deutschen Wirtschaft in der Region ist das sehr                      „Fairtrade-Kreis“ ausgezeichnet. Im Kreis Wesel sind die jährlichen
hilfreich.“ Ziel der Vereinbarung ist es, mit und für chinesische Unter-               Aktionen im Rahmen der Fairen Woche, Ausstellungen, Aktionen
nehmen hochwertige Weiterbildungsprodukte anzubieten, das Inte-                        zum Banana-Fairday, die Beschaffung fair gehandelter Taschen,
resse auf chinesischer Seite zu stärken, in der Region zu investie-                    Rucksäcke und veggie bags nur einige Beispiele erfolgreicher Pro-
ren, Geschäftskontakte mit ansässigen Unternehmen zu knüpfen,                          jekte in den letzten Jahren. „Wir verstehen die bestätigte Auszeich-
neue chinesische Unternehmen anzusiedeln und dadurch Arbeits-                          nung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engage-
plätze zu schaffen und Fachkräfte zu gewinnen. „Darüber hinaus                         ment“, sagt Landrat Dr. Ansgar Müller. Der Kreis Wesel ist eine von
sollen angesiedelte Unternehmen von neuen Geschäftsfeldern und                         über 630 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der
Kontakten profitieren“, so Steinmetz. Guohui Li, Vorsitzender der                      Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Gemeinden, Städte und Kreise
Fengxian Gesellschaft für Privatwirtschaft, bedankte sich für die                      in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Bra-
wertvollen Informationen über die Aus- und Weiterbildung bei der                       silien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns
IHK und die Impressionen von der Wirtschaftsregion Niederrhein:                        Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de 

 v.l.: Li Guohui (Präsident des Verbandes der Privaten Wirtschaft Fengxian in Shanghai, vorne r.) und Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Nieder-
rhein, vorne l.)unterzeichneten die Absichtserklärung im Beisein von Shen Qi (Präsident der Handelskammer FengCheng des Fengxian Districts, Shanghai), Andreas
Struwe (Prokurist der Wirtschafsförderung Krefeld), Dr. Egbert Schwarz (Leiter der IHK-Weiterbildung), Markus Lewitzki (Wirtschaftsreferent im Büro des Oberbürger-
meisters der Stadt Krefeld), Judit Degrell-Lipinski (Bildungsmanagerin IHK Mittlerer Niederrhein) und Detlev Moritz (Geschäftsführer der Gemo GmbH) - Foto: IHK

                                                                                 11     
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                                       Vizepräsident für Studium, Lehre und wissenschaftliche Weiterbil-
NACHRICHTEN                                                                            dung, an Prof. Christoph Zielke, Professor für Mediendesign der
                                                                                       Fakultät Kommunikation und Umwelt, für das Projekt „Wesel Identi-
                                                                                       ty“. Bei dem Projekt handelt es sich um einen von Prof. Zielke gelei-
                                                                                       teten studentischen Wettbewerb in Kooperation mit der Stadt Wesel
Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart zu                                                 für ein neues Zeichen und Erscheinungsbild der Stadt. Der mit 4.000
Gast bei der Akademischen Jahresfeier                                                  Euro dotierte Lehrpreis wurde zum achten Mal verliehen.
                                                                                       Im Rahmen des Projekts IGNI Innovations- und Gründungsoffensi-
Auch in ihrem Jubiläumsjahr hieß die Hochschule Rhein-Waal an-
                                                                                       ve NiederRhein waren Studierende der Hochschule Rhein-Waal in
lässlich ihrer vierten Akademischen Jahresfeier Freunde und Förde-
                                                                                       diesem Jahr wieder aufgerufen, sich mit Ideen für ein Start-up oder
rer, Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                                                                       ein Innovations-Projekt beim „Best-Idea-Cup 2019“ zu bewerben.
ter sowie Studierende im Audimax der Hochschule auf dem Cam-
                                                                                       Insgesamt 66 Business-Ideen wurden eingereicht. Im Vorjahr waren
pus Kleve herzlich willkommen. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister
                                                                                       es 53. Für die drei besten Beiträge stifteten der Förderverein Hoch-
für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes
                                                                                       schule Rhein-Waal e. V., der Förderverein der Hochschule Rhein-
Nordrhein-Westfalen, sprach ein Grußwort zum Thema „10 Jahre
                                                                                       Waal - Campus Cleve e. V. sowie der Förderverein Campus Camp-
Hochschule Rhein-Waal, international, innovativ und interdisziplinär:
                                                                                       Lintfort e. V. je ein Preisgeld von 500 Euro. Prof. Dr.-Ing. Peter Kis-
Ideen aus der Region für die Region und das Land“. Dabei würdig-
                                                                                       ters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer,
te er die bisherige Entwicklung der Hochschule und hob ihre Funk-
                                                                                       übergab die Auszeichnungen. Einen Sonderpreis vergaben die Wirt-
tion als hervorragende Bildungsstätte und bedeutende Impulsgebe-
                                                                                       schaftsjunioren im Kreis Kleve anlässlich ihres 50-jährigen Beste-
rin hervor: „Die Hochschule Rhein-Waal ist eine Erfolgsstory und ein
                                                                                       hens. Daniela Carolina Venegas Carreno (Masterstudiengang Usa-
Vorbild für angewandte Wissenschaft. Sie setzt dabei auf eine inter-
                                                                                       bility Engineering, Fakultät Kommunikation und Umwelt) überzeug-
nationale Ausrichtung und den intensiven Austausch mit der regio-
                                                                                       te die Jury mit ihrem „Art glove“. Der stilvolle Handschuh verfügt
nalen Wirtschaft. Bemerkenswert sind zugleich die Angebote für
                                                                                       über eine Massagefunktion, die hilft, Schmerzen bei rheumatoider
Schülerinnen und Schüler: Hier legt die Hochschule einen wichtigen
                                                                                       Arthritis zu lindern.
Grundstein und weckt schon früh den Entdeckergeist der jungen
                                                                                       Marcos Vazquez Hernandez (Bachelorstudiengang Mechanical En-
Forscher.“
                                                                                       gineering, Fakultät Technologie und Bionik), Francesco Aresi und
In seiner anschließenden Rede ging Dr. Oliver Locker-Grütjen, Prä-
                                                                                       Rushan He (beide Bachelorstudiengang Sustainable Agriculture,
sident der Hochschule Rhein-Waal, auf die zurückliegenden zehn
                                                                                       Fakultät Life Sciences) wurden für ihr Projekt „Phytosponge“ ausge-
Jahre der Hochschule Rhein-Waal und ihren erfolgreichen Aufbau
                                                                                       wählt. Das skalierbare Container System ermöglicht eine Reinigung
ein. Er bedankte sich bei allen Beteiligten nicht nur für die geleiste-
                                                                                       des Abwassers unter Einsatz spezieller Pflanzen und ist daher be-
te Unterstützung, sondern auch für das große Interesse, welches
                                                                                       sonders umweltfreundlich.
der Hochschule von verschiedenster Seite in den vergangenen Jah-
                                                                                       Der dritte Preis ging an Anna Michel (Masterstudiengang Internatio-
ren entgegengebracht wurde. Im Kontext des 50-jährigen Beste-
                                                                                       nal Management and Psychology, Fakultät Kommunikation und Um-
hens der Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wis-
                                                                                       welt) und Pedro Ribeiro, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promo-
senschaften verwies der Präsident darauf, dass dieses Erfolgsmo-
                                                                                       tionsstudent an der Fakultät Kommunikation und Umwelt für ihr Pro-
dell aus der heutigen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken
                                                                                       jekt "STREEN". Das technische System unterstützt in seiner digitalen
sei und inzwischen eine unverzichtbare Rolle als Wissenschafts-
                                                                                       Anwendung die Lesemotivation und Entwicklung der Lesekompe-
und Innovationsstandort innehabe. Unter dem Motto „i4 oder Hoch-
                                                                                       tenz von Grundschülerinnen und Grundschülern. Das Kürzel steht
schule 4.0“ erläuterte der Präsident die Bedeutung der Hochschule
                                                                                       dabei für Story Reading Environmental Enrichments.
Rhein-Waal und nannte einige Beispiele. „Rückblickend und nach
                                                                                       Den Sonderpreis erhielten Oana Dorobantu, Aylin Klisura und Zama
vorne schauend bedeutet Hochschule 4.0: international, interdiszi-
                                                                                       Madondo, ein Team von drei Studentinnen aus dem Bachelorstu-
plinär, innovativ und „in der Region“, so der Präsident. Zudem be-
                                                                                       diengang Gender and Diversity für ihren wissenschaftlich orientier-
tonte er, wie wichtig der Hochschule die Themen Pluralität und Res-
                                                                                       ten Podcast, Spill the Thesis, der den Wissenstransfer zwischen der
pekt seien und dass sie eine bedeutende Rolle bei den gesell-
                                                                                       Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft unterstützt.
schaftlichen Herausforderungen einnähme. Auch die Themen Digi-
                                                                                       Mit dem DAAD-Preis würdigt die Hochschule Rhein-Waal die her-
talisierung und Existenzgründungen griff der Präsident in seiner
                                                                                       vorragende Studienleistung internationaler Studierender, die ihr Stu-
Rede auf und erklärte, dass die Hochschule Rhein-Waal diese wei-
                                                                                       dium in Deutschland absolvieren. Als Preisträgerin qualifizierte sich
ter vorantreiben werde.
                                                                                       die Studentin Elizabeth June Richardson aus dem Bachelorstudien-
Den Lehrpreis 2019 zum Leitthema „Regionale Kooperationen in der
                                                                                       gang International Business and Social Sciences der Fakultät
Lehre - Lernen mit und in der Praxis“ überreichte Prof. Jörg Petri,
                                                                                       Gesellschaft und Ökonomie. 

 Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (hinten Mitte) und Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen (hinten, rechts) mit dem Vizepräsidium und den Preisträgerinnen und Preis-
trägern - Foto: Markus van Offern

                                                                                 12     
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                                     rem Kostenvorteile für die Kunden, kostengünstige Verwaltung der
NACHRICHTEN                                                                          Bestände durch modernere IT und der Wegfall der Belastung durch
                                                                                     Abschlusskosten ins Feld geführt“, sagte Strobel. „Die Kritiker be-
                                                                                     zweifeln die Wirksamkeit der Einspareffekte und Vorteile und be-
Versicherungsvermittlertag:                                                          fürchten einen Vertrauens- und Reputationsverlust für die ganze Le-
                                                                                     bensversicherungsbranche.“ Diese Befürchtung teilte auch Rita Rei-
Experten diskutieren kontrovers                                                      chard. Die Versicherungsreferentin der Verbraucherzentrale NRW
über Run-Off in der Lebensversicherung                                               erinnerte an einen Grundsatz im BGB, demzufolge der Austausch
                                                                                     eines Schuldners nicht ohne die Zustimmung des Gläubigers mög-
Die einen befürchten dadurch einen massiven Vertrauensverlust bei
                                                                                     lich sein sollte. „Der Run-Off ist das Ende des Versichertenkollek-
den Kunden, die anderen sehen darin eine Möglichkeit, Kundenbe-
                                                                                     tivs“, so Reichard. „Hat der Versicherte das unterschrieben? Nein.“
stände kostengünstiger zu verwalten: Der sogenannt Run-Off in der
Lebensversicherung - kaum ein Thema wird in der Versicherungs-
                                                                                     Unter dem Titel „Externes Bestandsmanagement: Handlungsoption
branche kontroverser diskutiert. Als „Run-Off“ wird der Verkauf von
                                                                                     für die Branche - Vorteile für die Versicherten“ verteidigte Markus
Teilbeständen oder ganzer Lebensversicherungsunternehmen
                                                                                     Eschbach, Vorstand der Viridium Gruppe, das Run-Off-Geschäfts-
durch Versicherer bezeichnet. Der abgebende Versicherer bleibt in
                                                                                     modell seines Unternehmens. Die Viridium Gruppe hatte in diesem
der Regel im Lebensversicherungsmarkt aktiv - als reiner Vermittler
                                                                                     Jahr für mehr als 3,5 Millionen Verträge eines großen Lebensversi-
oder auch als Produktgeber über andere Konzerngesellschaften.
                                                                                     cherers die Verantwortung übernommen und verwaltet inzwischen
Das Thema im Hugo Junkers Hangar in Mönchengladbach war gut
                                                                                     4,6 Millionen Verträge insgesamt. „Es sind viele Mythen im Umlauf“,
gewählt. Rund 150 Versicherungsvermittler waren der Einladung der
                                                                                     so Eschbach. „Wir setzen auf Transparenz.“ Durch eine effizientere
IHK Mittlerer Niederrhein, der Niederrheinischen IHK Duisburg, We-
                                                                                     IT-Verwaltung der Bestände könnten deutliche Kostenvorteile gene-
sel Kleve zu Duisburg und dem Bundesverband Deutscher Versi-
                                                                                     riert werden. Davon profitierten die Vertriebspartner und letztlich
cherungskaufleute (BVK) Bezirksverband Mittlerer Niederrhein
                                                                                     auch die Kunden. „Wir haben die Prüfung durch die Bafin viermal
gefolgt und zum 4. Versicherungsvermittlertag Niederrhein in den
                                                                                     erfolgreich durchlaufen. Und unsere Zahlen belegen, dass die Ver-
Hugo Junkers Hangar gekommen.
                                                                                     sicherten profitieren“, sagte Eschbach, der die Debatte um Vertrau-
                                                                                     ensverlust für überzogen hält: „Nach der Übernahme haben wir
„Die Versicherungsbranche muss seit Jahren immer wieder neue
                                                                                     keine nennenswerten Kundenreaktionen registriert.“
Herausforderungen meistern“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptge-
schäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, zur Begrüßung. „Sei es
                                                                                     Andreas Vollmer, hielt dagegen: „Vertrauen ist der Dreh- und Angel-
neue Konkurrenz durch digitale Vertriebswege und immer wieder
                                                                                     punkt beim Thema Lebensversicherung“, sagte der Vizepräsident
neue Regelungen und verschärfte Beratungs- und Dokumentations-
                                                                                     des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute. „Beim
pflichten.“ Steinmetz sicherte den Unternehmern zu, dass die IHK-
                                                                                     Vertragsabschluss gehen Kunden davon aus, dass sie lebenslang
Organisation sich auf allen politischen Ebenen gegen mehr Regu-
                                                                                     Beratung und Service ihrer Versicherung in Anspruch nehmen könn-
lierung und Bürokratie einsetze. Gregor Correnz, Vorsitzender des
                                                                                     nen.“ Vor diesem Hintergrund führe ein Run-Off zwangsläufig zu
Verbands Mittlerer Niederrhein im BVK, begrüßte das Engagement
                                                                                     einem Verlust des Kundenvertrauens gegenüber dem Versiche-
und führte zum Thema des Tages hin: „Das Thema brennt vielen auf
                                                                                     rungsunternehmen und der Branche insgesamt. „Unser Verband
den Nägeln, vielleicht bedeutet der Run-Off in der Lebensversiche-
                                                                                     wird das Verhalten von Versicherungsunternehmen und Run-Off-
rung einen Paradigmenwechsel in der Branche - das wird sich zei-
                                                                                     Plattformen im Umgang mit den Kunden genau beobachten“, ver-
gen.“
                                                                                     sprach Vollmer. „Notfalls werden wir uns an den Gesetzgeber wen-
                                                                                     den, wenn wir den Eindruck haben, dass die Rechte der Kunden
Zum Einstieg in das Thema gab Prof. Dr. Jürgen Strobel vom Insti-
                                                                                     verletzt werden.“ 
tut für Versicherungswesen an der TH Köln eine wissenschaftliche
Bewertung des Themas. „Von den Befürwortern werden unter ande-

 Sie diskutierten das Thema „Run-Off in der Lebensversicherung“ beim 4. Versicherungsvermittlertag Niederrhein (v.l.): Moderator Dr. Marc Surminski (Chefredakteur
Zeitschrift für Versicherungswesen), Dr. Gerrit Böhm (Vorstand Volkswohl Bund Versicherungen), IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Gregor Correnz (Vorsit-
zender BVK BM Mittlerer Niederrhein), Rita Reichard (Versicherungsreferentin Verbraucherzentrale NRW), Markus Eschbach (Vorstand Viridium Gruppe) und Prof. Dr. Jür-
gen Strobel (Institut für Versicherungswesen an der TH Köln). - Foto: IHK

                                                                               13     
Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
                                                                                   LOG-IT Club wählt neuen Präsidenten und
NACHRICHTEN
                                                                                   ernennt Matthias Löhr zum Ehrenpräsidenten
                                                                                   Der LOG-IT Club e.V. als Träger des Kompetenznetzes Logistik.NRW
Vertreter der Europäischen Kommission                                              hat seine jährliche Mitgliederversammlung durchgeführt. In diesem
                                                                                   Rahmen wurde Frank Oelschläger (GILOG mbH Hürth) zum neuen
begutachteten Strukturwandel im Revier                                             Präsidenten gewählt. Frank Oelschläger folgt damit auf den seit der
Auf Einladung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke waren zwei                       Gründung 2002 amtierenden Präsidenten Matthias Löhr (LB GmbH
hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission zu Besuch im                     Bocholt). Gleichzeitig ernannten Vorstand und Mitgliederversamm-
Rhein-Kreis Neuss, um sich ein Bild vom bevorstehenden Struktur-                   lung Matthias Löhr zum Ehrenpräsidenten.
wandel im Rheinischen Braunkohlenrevier zu machen. Direktor Dr.                    Der LOG-IT Club e.V. ist als Trägerverein des Kompetenznetz Lo-
Erich Unterwurzacher und Referatsleiter Miguel Avila von der Gene-                 gistk.NRW in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Zwischen-
raldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung wurden von Kreis-                zeitlich sind gut 300 Unternehmen und Institutionen vorwiegend aus
direktor Dirk Brügge im Ständehaus herzlich begrüßt und erhielten                  Nordrhein-Westfalen Mitglieder im Club und stellen somit die tra-
durch den Leiter der Stabsstelle Strukturwandel, Marcus Temburg,                   gende Säule des NRW-Netzwerkes dar. Die Mitglieder kommen
einen Überblick über den Wirtschaftsstandort.                                      dabei nicht nur aus Unternehmen im Bereich der klassischen Logis-
                                                                                   tikdienstleistung, sondern auch aus vielen angrenzenden Bran-
Die Gäste waren beeindruckt von den Stärken des Kreises, zeigten                   chenbereichen (z.B. Intralogistik, Handel, Industrie, IT, Immobilien,
Verständnis für die Herausforderungen des Strukturwandels und                      Personal).
bestätigten die Notwendigkeit, rechtzeitig und gemeinsam mit EU,
Bund und Land eine passgenaue Strategie und Förderung zu                           Im Rahmen der Mitgliederversammlung, die in den Räumen des
beschließen. Unterwurzacher bestätigte, dass in Brüssel die Ver-                   Mitgliedes TRILUX Vertrieb GmbH in Arnsberg abgehalten wurde,
handlungen zur Gestaltung der kommenden EU-Strukturfonds-För-                      konnte auf die vielfältigen Aktivitäten zurückgeschaut und die Pla-
derperiode in einer wichtigen Phase sind und zeigte sich optimis-                  nungen für die kommenden Monate vorgestellt werden.
tisch, dass die Umstrukturierung von Kohlegebieten Eingang in die                  Gleichzeitig wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung auch ein
neuen Instrumentarien finden wird. Es wurde vereinbart, im                         neuer Vorstand für den Verein gewählt. Einstimmig zum neuen Prä-
Gespräch zu bleiben und in Abstimmung mit dem Landeswirt-                          sidenten wurde Frank Oelschäger von der GILOG Gesellschaft für
schaftsministerium auf Zuschüsse aus dem sogenannten EFRE.                         innovative Logistik mbH aus Frechen gewählt. Im Amt bestätigt
NRW-Programm hinzuarbeiten.                                                        wurde der Vize-Präsident Ralf Düster von der Setlog GmbH aus Bo-
Dem Gespräch im Ständehaus folgten ein Blick auf den Tagebau                       chum. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurden die Vorstands-
Garzweiler und ein Besuch im Braunkohlekraftwerk Neurath, wo Dr.                   mitglieder Dirk Emmerich von der Talke-Emmerich GmbH & Co. KG
Gero Vinzelberg von der RWE Power AG die Energiesituation und                      aus Leverkusen, Kerstin Groß von der IHK Mittleres Ruhrgebiet aus
die Auswirkungen der beschlossenen Abschaltung von zwei Kraft-                     Bochum, Ann Kathrin Löhr von der LB GmbH aus Bocholt, sowie
werken bis 2022 darstellte. Im Anschluss wurde Norsk Hydro in Gre-                 Jochen Ewald Köppen von der Köppen GmbH aus Duisburg.
venbroich besucht. Ingenieur Felix Thievessen führte die Gäste                     Der neue Vorstand wurde für die nächste Periode von zwei Jahren
durch die Automobillinie 3. Den Abschluss des Tages bildete ein                    gewählt und wird umgehend seine Arbeit aufnehmen. Er freut sich
Besuch bei der Firma Currenta im Chempark in Dormagen, in dem                      auf die Weiterentwicklung der Aktivitäten im Kompetenznetz
erfolgreiche Start-up-Unternehmen arbeiten, über die Dr. Hans-Jörg                 Logistik.NRW gemeinsam mit seinem Partner Verband für Verkehrs-
Preisigke, Leiter Energiepolitik, berichtete.                                     wirtschaft und Logistik NRW e.V. 

 Ortsbesuch bei Norsk Hydro: Direktor Dr. Erich Unterwurzacher und Referatsleiter Miguel Avila von der Europäischen Kommission wurden in Grevenbroich willkom-
men geheißen. - Foto: A. Tinter / Rhein-Kreis Neuss

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Standort Niederrhein

REPORT 10|2019
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NACHRICHTEN                                                                            wird der Bedarf an Fachpersonal richtig dramatisch. Erst 2065 /
                                                                                       2070 wird sich die Lage dann wieder stabilisieren - allerdings nur,
                                                                                       was den Bestand und nicht den zusätzlichen Bedarf anbelangt. Die
39. Nettetaler Wirtschaftsgespräch:                                                    Arbeitswelt indes verändert sich bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls
                                                                                       erheblich, zunehmende Digitalisierung werde dort für eine völlige
Arbeitgeber müssen attraktiv sein                                                      Neustrukturierung sorgen. Hier kommt die Generation Y/Z ins Spiel,
„Was zählt, ist die DNA eines Betriebes sowie die Identifikation der                   die sich in der vernetzten Welt bestens auskennt, jedoch völlig an-
Mitarbeiter mit dem Unternehmen und den Produkten - und nicht                          dere Werte lebt als die derzeitige Arbeitsgeneration. Vereinbarkeit
das 35. Arbeitszeitmodell“, erklärte Prof. Dr. Jutta Rump, was einen                   von Beruf und Familie, Führung im Sinne von Delegation, Team als
Arbeitgeber heute attraktiv macht. Wie wichtig Fachkräfte für jedes                    Zweckgemeinschaft und ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis
Unternehmen sind, wie schwer es wird, in Zukunft das geeignete                         zeichnet die künftige Arbeitnehmerschaft aus.“
Personal zu finden und wie unumgänglich der richtige Umgang mit
der Ressource „Arbeitskraft“ ist, erlebten über 150 Gäste beim 39.                     Am Ende stand die zentrale Frage nach Gründen, weshalb Mitar-
Nettetaler Wirtschaftsgespräch, zu dem die Stadt zusammen mit                          beiter kommen, bleiben oder gehen. Für Prof. Rump ist das Image
den Stadtwerken eingeladen hatte. Zum Thema „Attraktivität als Ar-                     des Arbeitgebers und eine interessante Aufgabe entscheidend,
beitgeber - was man heute für morgen wissen sollte“, begrüßte Bür-                     warum neue Mitarbeiter kommen. Sie bleiben bei einer interessan-
germeister Christian Wagner in diesem Jahr Prof. Dr. Jutta Rump,                       ten Aufgabe sowie der Möglichkeit zum selbständigen Arbeiten und
die seit 2007 zu den „40 führenden Köpfen des Personalwesens“                          gehen wegen des Vorgesetzten und mangelnder Entwicklungsmög-
(Zeitschrift Personalmagazin) und zu den zehn wichtigsten Profes-                      lichkeiten. Bedeutet: Nicht - wie von vielen erwartet - sind die finan-
soren für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum ge-                             ziellen Gründe die Ursache für den Wechsel von Personal. Vielmehr
hört.                                                                                  muss es den Unternehmern und Arbeitgebern gelingen, Mitarbeiter
                                                                                       zu gewinnen, entwickeln und zu binden. Nach dem kurzweiligen
Die Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwer-                    Vortrag konnten sich die Gäste im Haus Bey noch über die neu
punkt Internationales Personalmanagement und Organisationsent-                         gewonnenen Erkenntnisse austauschen. Organisiert wurde die Tra-
wicklung schilderte anschaulich, wie sehr sich die Arbeitswelt ver-                    ditionsveranstaltung, die zu den ältesten Netzwerkveranstaltungen
ändern wird und welch großen Stellenwert der Faktor „Arbeitskraft“                     am Niederrhein zählt, durch den Zentralbereich Wirtschaft und Mar-
einnehmen wird. Rump rechnete anhand von 45 Arbeitsjahren der                          keting der Stadtverwaltung sowie die Stadtwerke Nettetal.
Mitarbeiter vor, wie hoch der Personal-Vermögenswert für einen Be-
trieb ist. „Dies ist ein sehr hoher Wert für Ihren Betrieb und sollte ge-              Seit 1991 finden regelmäßig die Nettetaler Wirtschaftsgespräche
nauso gepflegt werden wie die Finanzen oder Ihr Maschinenpark“,                        statt, zunächst auf Schloss Krickenbeck und jetzt auf Haus Bey.
rät Rump. Für die Produktivität und den wirtschaftlichen Erfolg tra-                   Neben interessanten, aktuellen Themen und fachkundigen Referen-
gen motivierte, qualifizierte und gesunde Mitarbeiter bei. Auch ein                    ten steht auch das Gespräch zwischen Vertretern aus Wirtschaft,
Angebot von Aus- und Weiterbildung sei für Unternehmen ebenfalls                       Verwaltung und Politik im Vordergrund des Abends. Referenten wa-
unumgänglich.                                                                          ren unter anderem Klaus Töpfer (1992), Martin Bangemann (1995),
                                                                                       Alexander Niemetz (1999), Norbert Lammert (1998), Georg Milbradt
Gleichzeitig brachte sie die Babyboomer und die Generation Y/Z ins                     (2001), Friedrich Merz (2001), Klaus von Dohnanyi (2005), Rolf A.
Spiel. „Wenn die Babyboomer, also die vor dem Jahr 1970 Gebore-                        Königs (2012) oder zuletzt Michael Braungart (2018). 

 v.l.: Harald Rothen (Stadtwerke Nettetal), Claudia Severin, Bürgermeister Christian Wagner, Prof. Dr. Jutta Rump, Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens. - Foto: Stadt
Nettetal

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