6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an

Die Seite wird erstellt Katharina Schilling
 
WEITER LESEN
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
6 2020
Standort Niederrhein Report

   Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
INHALT

3      IHK-Konjunkturbericht: Die Lage ist
       so schlecht wie 2009

4      Die Hochschule wird sichtbarer

5      Mittelstand Innovativ & Digital

6      Werbekampagne für Urlaub in NRW geplant

7      Energie-Scouts: 22 Auszubildende präsentieren
       ihre Projektideen einer Fachjury

8      Mietvertrag unterzeichnet - Neue Wache am
       Hbf. Rheydt | Baufortschritt auf dem                  14   Förderbescheid „Aktionsnetzwerk Zukunfts-
       Straelener Westwall                                        dörfer“ erhalten | Starkes Messeprogramm 2021

9      Senat der Hoschule Rhein-Waal wählt neue              15   „Cleverland - die Wissensregion“ geht online! |
       Vorsitzende | Rhein-Kreis Neuss erfolgreich bei            IHK Mittlerer Niederrhein legt
       ausländischen Direktinvestitionen                          Geschäftsbericht vor

                                                             16   EXPO REAL: „Hybrid Summit“ ermöglicht Neu-
                                                                  start der Immobilienbranche | Unterversorgte
                                                                  Schulen bis 2021 an Glasfasernetz

                                                             17   IHK zum Wirtschaftsstandort Schwalmtal

                                                             19   Nachrichten aus dem Kreis Kleve

                                                             20   Nachrichten aus der Stadt Krefeld

10     IHKs stellen Tourismusbarometer Rheinland vor |       21   Nachrichten aus der Stadt Mönchengladbach
       TZN bietet gemeinsam mit der Hochschule
       Niederrhein Zertifikatskurse an                       22   Nachrichten aus dem Rhein-Kreis Neuss

11     Landesregierung erhöht Fördersätze für den            23   Nachrichten aus dem Kreis Viersen
       Ausbau der Ladeinfrastruktur
                                                             24   Nachrichten aus dem Kreis Wesel
12     WFG Kreis Viersen zieht Bilanz | Ende 2019 gab
       es 0,2 Prozent mehr Auszubildende in NRW              25   Wirtschaftsförderer Standort Niederrhein

13     Surfpark am Elfrather See:                            26   Termine - Messen - Impressum
       Die Pläne nehmen Gestalt an

                                                        2   
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                                  unter gestörten Lieferketten. Das Problem ist nach wie vor nicht ge-
NACHRICHTEN                                                                       löst. „Mehr als jeder fünfte Industriebetrieb in der Region ist auf-
                                                                                  grund von Einschränkungen bei Lieferanten in der Produktion weiter
                                                                                  gehemmt“, so Steinmetz. „Diese Faktoren führen dazu, dass die Ka-
                                                                                  pazitätsauslastung der Industrie mit nur etwas mehr als 70 Prozent
IHK-Konjunkturbericht:                                                            auf dem niedrigsten von uns je gemessenen Wert liegt.“ Die gerin-
Die Lage ist so schlecht wie 2009 - mit                                           ge Kapazitätsauslastung führt dazu, dass Investitionen massiv zu-
                                                                                  sammengestrichen werden.
Erholung ist frühestens 2021 zu rechnen
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Geschäftslage der Unter-                   Neben der Industrie ist auch die Geschäftslage im Handel einge-
nehmen in der Region schlagartig deutlich verschlechtert. Die                     brochen. Insbesondere die stationären Einzelhändler, von denen
Erwartungen sind pessimistisch, die Beschäftigungspläne deuten                    die meisten ihre Geschäfte fast fünf Wochen schließen mussten,
auf einen spürbaren Personalabbau hin und Investitionspläne wer-                  melden einen Einbruch der Geschäftslage. „Die Stimmung im Ein-
den vielfach zusammengestrichen. Das sind die wesentlichen Er-                    zelhandel ist so schlecht wie im Jahr 2004. Damals hatte Deutsch-
gebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Han-                land ein massives Problem auf dem Arbeitsmarkt“, erklärt Gregor
delskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein. Knapp 800                       Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Nur Bau-
Betriebe mit rund 75.000 Beschäftigten haben von Anfang bis Mitte                 und Gartenmärkte sowie Lebensmittelhändler erfreuten sich einer
Juni an der Umfrage teilgenommen. „Der Einbruch ist zurzeit mit der               ungebrochenen Nachfrage. Die Großhändler können sich der
Wirtschaftskrise 2009 vergleichbar“, erklärt Jürgen Steinmetz (Foto),             schlechten Lage ihrer Kunden ebenfalls nicht entziehen. „Sowohl
Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. In Mönchen-                   der industrie- als auch der konsumnahe Großhandel melden einen
gladbach ist die Lage sogar noch etwas schlechter als in der Ge-                  Einbruch der Geschäftslage und pessimistische Erwartungen“, so
samtregion.                                                                       Berghausen.
Konkret melden derzeit in Mönchengladbach nur noch 14 Prozent
der Betriebe eine gute Geschäftslage, 45 Prozent bezeichnen ihre                  In den unternehmensbezogenen Dienstleistungsbranchen ist der
Situation als schlecht. Der Lageindikator - die Differenz des Anteils             Geschäftslagesaldo ebenfalls negativ, aber mit einem Wert von mi-
der „gut“- und der „schlecht“-Antworten - liegt mit einem Minus von               nus 21 Punkten etwas günstiger als in der Gesamtwirtschaft. „Aller-
31 Punkten etwas unterhalb des Schnitts der Region, die auf einen                 dings sind ihre Erwartungen deutlich schlechter, da sie größtenteils
Wert von minus 27 Punkten kommt - das ist so schlecht wie zuletzt                 auf die nun stockenden Aufträge aus dem Unternehmenssektor an-
im Spätsommer 2009. „Die Erwartungen der Betriebe in Mönchen-                     gewiesen sind. Das deutet darauf hin, dass die Dienstleister die Tal-
gladbach sind ebenfalls pessimistisch“, so Steinmetz. Nur 15 Pro-                 sohle noch nicht erreicht haben“, so Berghausen.
zent rechnen mit einer Verbesserung der Geschäfte in den kom-
menden zwölf Monaten, aber 47 Prozent mit einer weiteren Ver-                     Einzig bei der Bauwirtschaft ist die Geschäftslage weiterhin im posi-
schlechterung. „Wie tiefgreifend und anhaltend die Wirtschaftskrise               tiven Bereich. „Fraglich ist allerdings, ob und inwieweit es der Bau-
ist, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen“, erklärt Steinmetz.                branche gelingt, sich auch längerfristig dem allgemeinen Abwärts-
„Auch ob der Tiefpunkt bereits erreicht ist, lässt sich momentan                  trend zu entziehen“, so Berghausen.
noch nicht sagen.“ Sorgen bereitet dem IHK-Hauptgeschäftsführer,
dass die Lagebewertung der Großunternehmen in der Region mit                      Die schlechte Geschäftslage der Wirtschaft und ihre negativen Per-
mehr als 500 Mitarbeitern noch deutlich schlechter ist als in der Ge-             spektiven haben natürlich Konsequenzen für den Arbeitsmarkt.
samtwirtschaft. In dieser Größenklasse liegt der Geschäftslagesaldo               Knapp 37 Prozent der Betriebe in Mönchengladbach rechnet mit
sogar bei minus 59 Punkten.                                                       einer Reduzierung der Mitarbeiterzahlen in den kommenden zwölf
Insbesondere der Export leidet momentan. „Der Industrie sind die                  Monaten, nur jeder 18. möchte Beschäftigung aufbauen, in der
Aufträge aus dem Ausland weggebrochen“, analysiert Steinmetz.                     Region ist das Verhältnis etwas ungünstiger. „Im Vergleich zu vor-
                                                                                  herigen Wirtschaftskrisen zeigt sich allerdings, dass mehr Unter-
                                                                                  nehmen ihren Mitarbeiterstamm halten möchten. Das Instrument
                                                                                  der Kurzarbeit hat darauf einen großen Einfluss“, so Steinmetz. In
                                                                                  den vergangenen Konjunkturberichten hatten die beiden Industrie-
                                                                                  und Handelskammern immer darauf hingewiesen, dass der Fach-
                                                                                  kräftemangel für die Betriebe in der Region das wesentliche Ge-
                                                                                  schäftsrisiko darstellt. „Zuletzt hatten dies stabil 40 bis 50 Prozent
                                                                                  der Betriebe berichtet - jetzt liegt der Anteil nur noch bei 20 Pro-
                                                                                  zent“, so Steinmetz.

                                                                                  Wann und wie stark der wirtschaftliche Aufschwung wieder einsetzt,
                                                                                  hängt neben dem Verlauf der Pandemie auch davon ab, wie schnell
                                                                                  Konsumenten und Unternehmen wieder mit Zuversicht in die Zu-
                                                                                  kunft blicken. Das Konjunkturpaket kann dazu einen wichtigen Bei-
                                                                                  trag leisten, wenngleich trotz seines beträchtlichen Umfangs keine
                                                                                  Wunder zu erwarten sind. „Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau
„75 Prozent der exportorientierten Industriebetriebe berichten über               noch in diesem Jahr erscheint unrealistisch“, so Steinmetz. Dieses
einen Rückgang der Bestellungen aus dem Ausland.“ Zudem sehen                     Szenario erwartet nur gut ein Drittel der Betriebe. Der größte Teil der
zwei Drittel der Exportwirtschaft in der Auslandsnachfrage ein we-                Befragten geht davon aus, dass sich die Wirtschaft erst später
sentliches Geschäftsrisiko. Insbesondere in wichtigen Schwellen-                  merklich erholt. Immerhin hoffen rund 33 Prozent darauf für das Jahr
ländern (zum Beispiel Brasilien und Indien) sowie in den Vereinigten              2021. Zehn Prozent der Unternehmen glauben, dass das Vorkri-
Staaten beeinflusst die Pandemie das Wirtschaftsgeschehen mas-                    senniveau erst nach 2021 erreicht wird.
siv. „Das hat Konsequenzen für die Industrie, aber auch für den                   Trotz aller besorgniserregenden Zahlen wirbt der IHK-Hauptge-
Großhandel in der Region. Viele Staaten haben mit Abschottung auf                 schäftsführer abschließend für Zuversicht: „Wir sind auch aus der
die Krise reagiert. Das ist Gift für eine globalisierte Wirtschaft, die auf       letzten Finanzkrise gestärkt hervorgekommen. Dass dies auch jetzt
ihre internationalen Lieferketten angewiesen ist“, so Steinmetz. Be-              gelingt, hängt auch von politischen Entscheidungen ab. Der erste
reits kurz nach dem Ausbruch der Pandemie in China - bevor das                    Schritt dafür ist getan, denn die Bundesregierung setzt beim Kon-
Virus überhaupt Europa erreicht hatte - litten bereits Unternehmen                junkturpaket auch auf Zukunftsinvestitionen.“ 

                                                                             3    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                           geordnete Maßnahme ein sogenannter „Fachplan Parken HSQ“ er-
NACHRICHTEN                                                                stellt werden, um den Stellplatzbedarf unter Berücksichtigung der
                                                                           Bedürfnisse der Anwohner und Nutzer des Quartiers sowie die Aus-
                                                                           wirkungen der Bewohnerparkregelung umfassend zu ermitteln. Erst
                                                                           darauf aufbauend werden die Maßnahmen „Campusboulevard“
Die Hochschule wird sichtbarer -                                           und die Aufwertung des Kirchenumfeldes westlich St. Josef in An-
Der Rat der Stadt hat den Rahmenplan                                       griff genommen.
Hochschulquartier mg+ beschlossen                                          In Teilbereichen soll der Campusboulevard auch schon früher im
Der Rat der Stadt hat in seiner letzten Sitzung den Rahmenplan             Stadtbild sichtbar werden. Dazu gehören die Abbindung der Ri-
Hochschulquartier mg+ beschlossen. Nach einer Bestandsaufnah-              chard-Wagner-Straße für den Kfz-Durchgangsverkehr und die
me, die eine intensive Bürgerbeteiligung in Form von öffentlichen          Schaffung einer sicheren Querung der Theodor-Heuss-Straße sowie
Veranstaltungen und Online-Beteiligungsverfahren umfasste, bein-           die punktuelle Umgestaltung der Rheydter Straße zum westlichen
haltet der Rahmenplan nach einer umfangreichen Strategie- und              Auftakt des Campusboulevards möglicherweise in Verbindung mit
Konzeptentwicklung nun 21 Maßnahmen, wie das Quartier städte-              dem Neubau einer sogenannten „Cyber Akademie“. Auch für die
baulich, gestalterisch, verkehrlich und funktional weiterentwickelt        Umnutzung des ehemaligen Polizeipräsidiums zu einem Wissens-
werden kann. Gemäß den Zielen des Rahmenplans soll die Hoch-               campus werden Optionen zum Umgang mit den Bestandsgebäu-
schule als Nukleus gestaltet sowie das Image des gesamten Quar-            den und Freiflächen, die ebenfalls Teil des Campusboulevards wer-
tiers aufgewertet und dessen Verbindungen nach Innen und Außen             den sollen, aufgezeigt. Die skizzierten städtebaulichen Ideen sind
gestärkt werden. „Der Rahmenplan zeigt Perspektiven auf, wie wir           Grundlage für ein konkretes Nutzungskonzept, das durch den Wis-
das Hochschulquartier kurz-, mittel- und langfristig lebendiger und        senscampus Mönchengladbach e. V. erarbeitet wird. Dieser Verein
sichtbarer machen können. Mit der Bündelung von unterschied-               ist ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Unternehmen, Wissenschaft,
lichen Maßnahmen haben wir damit eine wichtige planerisch-strate-          Politik und Stadt Mönchengladbach und damit ein wichtiger Impuls-
gische Grundlage sowohl für die Entstehung eines Wissenscampus             geber für die Entwicklung an diesem Standort. Vereinsvorstand Dr.
auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums als auch für die          Norbert Miller, Vorsitzender der Geschäftsführung Scheidt & Bach-
sukzessive Weiterentwicklung des Hochschulquartiers als Ganzes“,           mann GmbH, sieht großes Potenzial in der Etablierung eines Wis-
so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.           senscampus: „Die Stärkung einer innovativen Gründerkultur und die
                                                                           Verflechtung relevanter Themenfelder an einem so zentralen Ort ist
Viele Hinweise aus der Öffentlichkeit wurden im Rahmenplan in kon-         für die wirtschaftliche Entwicklung Mönchengladbachs eine fantas-
krete Maßnahmen überführt oder sind für die weitere Planung von            tische Chance.“ Vor dem Hintergrund des Strukturwandels steht da-
Relevanz. So soll beispielsweise die Parkraumsituation am Campus           bei die Förderung wissensgetriebener Innovationen in unmittelbarer
für Anwohner und Nachbarn verbessert werden. Eine Bewohner-                Nachbarschaft zur Hochschule im Vordergrund, um an dem Stand-
parkregelung soll schon kurzfristig den Parkdruck minimieren und           ort einen Innovations- und Wissenscampus mit überregionaler
wurde bereits von der Bezirksvertretung Nord beschlossen. Mit die-         Strahlkraft zu etablieren. Die Realisierung eines Übergangs zum
ser Regelung werden die Parkplätze in freie Parkplätze und Bewoh-          Monforts Quartier, die Lage eines neuen Bahnhaltepunktes und die
nerparkplätze aufgeteilt. Die Bewohnerparkplätze werden vornehm-           zukünftige Nutzung der Sportflächen an der Breite Straße sind eben-
lich dort eingerichtet, wo es eine dichte Wohnbebauung gibt. Die           falls als Maßnahmen definiert. Klar ist, dass die Umsetzung des
unbeschränkt nutzbaren Flächen sind an unbebauten Stellen oder             Maßnahmenpaketes langfristig personelle und finanzielle Res-
an öffentlichen Gebäuden zu finden. Die Regelung wird auf die Zeit         sourcen binden wird. Hierzu werden derzeit Fördermöglichkeiten im
zwischen 8 und 18 Uhr begrenzt, da außerhalb dieser Zeiten nur we-         Rahmen der Strukturwandelförderung geprüft.
nige Fremdparker zu erwarten sind. Mittelfristig soll dann als über-
                                                                           Durch den Ratsbeschluss ist der Rahmenplan als Leitlinie bei allen
                                                                           künftigen städtebaulichen Planungen und Entwicklungen zu berück-
                                                                           sichtigen. Das unterstreicht seine Bedeutung als richtungsweisen-
                                                                           der Handlungsrahmen. Der Rahmenplan Hochschulquartier mg+
                                                                           ist eine Maßnahme der Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsen-
                                                                           de Stadt und steht auf der städtischen Website unter
                                                                           www.stadtmg.de/HSQ als Download zur Verfügung. Bei der Umset-
                                                                           zung der Maßnahmen soll die Öffentlichkeit auch weiterhin in Form
                                                                           von Bürger-Workshops und Entwurfswerkstätten an den weiterge-
                                                                           henden Planungen beteiligt werden. Hintergrund: Das Plangebiet
                                                                           umfasst eine Fläche von ca. 62 Hektar. Die Hauptverkehrsachsen
                                                                           Rheydter Straße und Theodor-Heuss-Straße bzw. Gartenstraße
                                                                           sowie eine Bahntrasse führen durch das Gebiet. Auch die angren-
                                                                           zenden Bereiche rund um die Kirche St. Josef, das Monforts Quar-
                                                                           tier und das Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums werden im
                                                                           Rahmenplan betrachtet. Der Planungs- und Bauausschuss hat die
                                                                           Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein
                                                                           Maßnahmen zur Verbesserung der Wahrnehmung und Integration
                                                                           des Hochschulstandortes zu definieren. In der Stadtentwicklungs-
                                                                           strategie mg+ Wachsende Stadt wird die Hochschule als eine von
                                                                           drei städtebaulich-freiraumplanerischen Entwicklungsachsen defi-
                                                                           niert. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hoch-
                                                                           schule wurde in einem „Letter of Intent“ vereinbart, der im Dezem-
                                                                           ber 2017 geschlossen wurde. Die Stadtverwaltung erarbeitet den
                                                                           Rahmenplan gemeinsam mit dem externen Büro scheuvens +
                                                                           wachten plus planungsgesellschaft mbh aus Dortmund. Beteiligt
                                                                           sind auch das Büro scape Landschaftsarchitekten GmbH, die
 Perspektive Campusboulevard©scheuvens + wachten plus, scape Land-        tetraeder.com gmbh und für das Thema Mobilität das Ingenieurbü-
schaftsarchitekten und Runge IVP                                           ro Runge IVP. 

                                                                      4    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                             MID-Analyse: fördert externe wissenschaftliche und technologi-
NACHRICHTEN                                                                  sche Beratung bei der Entwicklung eines Produktes, einer Dienst-
                                                                             leistung oder eines Fertigungsverfahrens. Auftragnehmer sind hier-
                                                                             bei ausschließlich Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die
Mittelstand Innovativ & Digital: Landes-                                     maximale Fördersumme wurde von bislang 10.000 Euro auf 15.000
                                                                             Euro erhöht.
regierung fördert digitale Transformation
im Mittelstand mit 11,8 Millionen Euro                                       MID-Innovation: fördert externe, umsetzungsorientierte For-
                                                                             schungs- und Entwicklungstätigkeiten für innovative Produkte,
Digitales Handeln und Denken ist besonders wichtig für die Wettbe-
                                                                             Dienstleistungen oder Fertigungsverfahren mit bis zu 40.000 Euro,
werbsfähigkeit des Mittelstands. Um Digitalisierungs- und Innova-
                                                                             die ausschließlich durch Hochschulen und Forschungseinrichtun-
tionsmaßnahmen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in
                                                                             gen erbracht werden können. Die maximale Fördersumme wird von
Nordrhein-Westfalen gezielt zu unterstützen, ist nun das Programm
                                                                             bislang 15.000 Euro auf 40.000 Euro angehoben.
Mittelstand Innovativ & Digital (MID) gestartet. Insgesamt stehen
dafür 11,8 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Es entwickelt
                                                                             MID-Digitalisierung: fördert eine begleitende Beratung zur
das Vorgängerprogramm Mittelstand.innovativ! weiter, mit dem viele
                                                                             Umsetzung von digitalen Produkten, Dienstleistungen und Ferti-
KMU ihre Prozesse, Produkte und Dienstleistungen schrittweise
                                                                             gungsverfahren. Künftig wird hier eine stärkere Fokussierung auf die
digitalisieren konnten. Dazu stockt das Land die Fördersumme der
                                                                             Zukunftsthemen der Digitalisierung stattfinden, die nicht durch das
bereits bekannten Innovationsgutscheine auf bis zu 40.000 Euro
                                                                             Bundesprogramm go-digital abgedeckt sind, IT-Berater sind hier
auf. Um in Zeiten der Corona-Krise zusätzliche Unterstützung zu
                                                                             weiter zugelassen.
bieten, erhöht das Land die Förderquote deutlich auf bis zu 80 Pro-
zent.
                                                                             MID-Assistent: ermöglicht kleinen Unternehmen durch einen
                                                                             Zuschuss über zwei Jahre, einen Hochschulabsolventen/ eine
Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Das Bewusstsein
                                                                             Hochschulabsolventin zur Bearbeitung von Innovations- und Digita-
für die Digitalisierung und Innovation ist in den allermeisten kleinen
                                                                             lisierungsvorhaben einzustellen. Ab sofort ist es möglich, die alle
und mittleren Unternehmen geweckt, dazu hat das Vorgängerpro-
                                                                             zwei Monate ausgezahlte Fördersumme vorab zu erhalten (vorher:
gramm einen wichtigen Beitrag geleistet. Wir möchten nun den
                                                                             rückwirkend).
nächsten Schritt gehen und die Entwicklung intelligenter Produkte,
Dienstleistungen und Fertigungsprozesse passgenau fördern.
                                                                             Weitere Neuerungen: Aufgrund der aktuellen Liquiditätsengpässe in
Gerade in Zeiten der Krise zeigt sich, dass digital und innovativ auf-
                                                                             vielen Unternehmen während der Corona-Krise, wird die Förder-
gestellte Unternehmen flexibler handeln können. Wir unterstützen
                                                                             quote für kleine Unternehmen von 70 auf 80 Prozent und für mittle-
deshalb Betriebe in der Umsetzung von Projekten, damit sie
                                                                             re Unternehmen von 40 auf 60 Prozent angehoben. Diese Sonder-
gestärkt aus der Krise hervorgehen können. Wir erhöhen zudem die
                                                                             regelung gilt zunächst bis 31. Dezember 2020. Nicht mehr gefördert
Förderquote, um auch in diesen schwierigen Zeiten die Liquidität
                                                                             werden Geschäftsprozesse wie die Entwicklung einer Website oder
der Unternehmen zu schonen.“
                                                                             eines Webshops. Hierfür stellt der Bund mit dem go-digital Pro-
                                                                             gramm ausreichende Förderung zur Verfügung.
In die Neuausrichtung des MID sind Ergebnisse einer Unterneh-
mensbefragung zum Innovations- und Digitalisierungsgutschein so-
                                                                             Anträge für das Programm Mittelstand Innovativ & Digital können ab
wie Erkenntnisse aus zwei Expertenworkshops eingeflossen. Das
                                                                             sofort über die Programmhomepage www.mittelstand-innovativ-di-
Land unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisie-
                                                                             gital.nrw generiert werden. 
rung und Weiterentwicklung ihrer Produkte, Dienstleistungen und
Fertigungsprozesse in Zukunftsfeldern. Dazu stehen vier voneinan-
der abgegrenzte Module bereit:

                                                                        5    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                              Übernachtungszahlen mit über 63 bzw. 54 Prozent erheblich gewe-
NACHRICHTEN                                                                   sen. Wir haben jetzt die historisch einmalige Chance, neue Gäste für
                                                                              unser Land zu gewinnen und Nordrhein-Westfalen als Reiseland in
                                                                              den Köpfen zu verankern. Denn nie war das Interesse an Reisen in
Sonderprojekt für Tourismus:                                                  Deutschland so groß, nie war der Urlaub vor der eigenen Haustür so
                                                                              gefragt wie jetzt: Eine Sondererhebung zeigt, dass erst 30 Prozent
Werbekampagne für Urlaub                                                      der Deutschen schon entschieden haben, wohin sie noch in diesem
in Nordrhein-Westfalen geplant                                                Jahr reisen - das enorme Potenzial der Menschen, die noch nach
                                                                              Reisezielen suchen, möchten wir ausschöpfen“, erklärte Dr. Achim
Tourismus NRW erhält 1,2 Millionen Euro, um mit einer Kampagne
                                                                              Schloemer, Vorstandsvorsitzender des Tourismus NRW.
im eigenen Land sowie in anderen Bundesländern für die Destina-
                                                                              Im Mittelpunkt der Kampagne #rauszeitlust steht das Portal
tion Nordrhein-Westfalen zu werben. Die Kampagne mit dem Titel
                                                                              www.dein-nrw.de, auf der Nutzer Reisetipps aus allen Regionen und
„#rauszeitlust - Mach mal NRW!“ startet pünktlich zu den Sommer-
                                                                              Städten des Landes finden. Von der Webseite gelangen Interessier-
ferien. NRW- Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat
                                                                              te nach Kampagnenstart direkt auf die Webseiten der beteiligten
heute den Bewilligungsbescheid für ein Sonderprojekt in Höhe von
                                                                              Partner, auf denen eine direkte Buchung erfolgen kann. Aus dem
1,2 Millionen an Vertreter des Tourismus NRW übergeben.
                                                                              Sonderprojekt, das heute bewilligt wurde, kann flankierend zu den
„Nordrhein-Westfalen kann mehr als Industrie und High-Tech. Nord-
                                                                              Online-Inhalten erstmals großangelegte Außenwerbung umgesetzt
rhein-Westfalen ist auch ein spannendes Reiseland. Diese Vielfalt
                                                                              werden: So wirbt Tourismus NRW in den Sommermonaten mit Groß-
neu zu entdecken und die Menschen aus den Regionen, aus ande-
                                                                              flächenplakaten in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen,
ren Bundesländern und unseren Nachbarländern dafür zu begeis-
                                                                              Rheinland-Pfalz und Bayern. Mit Motiven der Kampagne versehene
tern, das ist das Ziel der Kampagne „rauszeitlust - Mach mal NRW“.
                                                                              Straßenbahnen sollen außerdem in München und Stuttgart für Auf-
Wir leisten so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Existenz
                                                                              merksamkeit sorgen. Für das eigene Bundesland sind redaktionel-
vieler Betriebe im Hotel- und Gaststättengewerbe, die im Zuge der
                                                                              le Beilagen und eine Kooperation mit dem Hörfunksender WDR 2
Corona-Krise unter massiven Umsatzeinbrüchen leiden. Zugleich
                                                                              während der Sommerferien geplant.
investieren wir in die Attraktivität unseres Standortes für beste Köpfe
                                                                              „Inhaltlich bleiben wir natürlich bei den Schwerpunktthemen des
und starke Investoren. Wir bleiben damit unserer Strategie treu: Ver-
                                                                              Landes, aber fokussieren uns auf Unbekannteres, etwa auf Wander-
antwortungsvolle Öffnung der touristischen Betriebe, schrittweise
                                                                              routen im Volmetal im Sauerland abseits der bekannten Fernwan-
Lockerung der Bestimmungen und finanzielle Unterstützung der
                                                                              derwege, auf Industriekultur im Ruhrgebiet, die noch richtig zum
Unternehmen. Und jetzt machen wir Lust auf Urlaub in NRW und
                                                                              Neuentdecken einlädt, wie die Zeche Gneisenau in Unna, oder auch
legen so die Grundlage für den Neustart und nachhaltigen Erfolg",
                                                                              Radtouren durch Düsseldorfer Stadtteile, die vielleicht sonst nicht
sagte Minister Pinkwart in Düsseldorf.
                                                                              auf dem üblichen Touristenprogramm stehen. Es lohnt sich, in den
Der Landestourismusverband ist ab sofort beauftragt, mit diesen
                                                                              nächsten Wochen immer wieder einen Blick auf unser Portal zu wer-
Sondermitteln seine Marketingaktivitäten für Nordrhein-Westfalen
                                                                              fen, ab etwa Ende Juni werden alle Kampagneninhalte live sein,
als Reiseland erheblich auszuweiten. Die Kampagne startet pünkt-
                                                                              aber schon jetzt inspirieren wir natürlich täglich unsere Nutzer mit
lich zu den Sommerferien und stellt bekannte und unbekanntere
                                                                              besonderen NRW-Inhalten unter dem Motto #rauszeitlust!“. Auf
Reiseziele und Sehenswürdigkeiten aus dem Land vor.
                                                                              unserer Webseite und denen der Partner in den Regionen finden
„Für die Zeit nach dem Shutdown der Coronakrise ist neben der
                                                                              sich dann auch alle relevanten Informationen zum Besuch vor Ort,
Unterstützung der Tourismus-Unternehmen auch eine zeitnahe Neu-
                                                                              inklusive der derzeit noch geltenden Verhaltens- und Zugangsre-
positionierung des Reiselandes NRW durch aufmerksamkeitsstarke
                                                                              geln, geänderten Öffnungszeiten und eventueller weiterer Ein-
Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen erforderlich. Dafür
                                                                              schränkungen. Vor Reiseantritt appellieren wir an alle Gäste, sich
wurde heute mit der Bewilligung des Sonderbudgets der Weg berei-
                                                                              entsprechend zu informieren“, ergänzte die Geschäftsführerin des
tet. Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserer Kampagne den nord-
                                                                              Tourismus NRW, Dr. Heike Döll-König. 
rhein-westfälischen Tourismus noch in den Sommermonaten ankur-
                                                                                                                          Foto: Tourismus NRW e.V.
beln können, denn allein im März ist das Minus bei den Gäste- und

                                                                         6    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                                      Wissenswertes über Kommunikations- und Präsentationstechniken
NACHRICHTEN                                                                           sowie über Wirtschaftlichkeitsberechnungen. „Alle drei Workshops
                                                                                      wurden in einem der teilnehmenden Unternehmen durchgeführt und
                                                                                      waren stets verbunden mit interessanten Betriebsbesichtigungen“,
Energie-Scouts: 22 Auszubildende aus                                                  sagt Dominik Heyer, Energiereferent bei der IHK, der das Projekt
                                                                                      betreut. „Mit den erlernten Grundlagen haben sich die Auszubilden-
sechs Unternehmen präsentieren ihre                                                   den in ihren Unternehmen auf die Suche nach Einsparpotenzialen
Projektideen einer Fachjury                                                           gemacht.“
Unter besonderen Voraussetzungen haben 22 Auszubildende von
                                                                                      Insgesamt haben in diesem Jahr sieben Teams ihre Projekte prä-
sechs Unternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handels-
                                                                                      sentiert.
kammer Mittlerer Niederrhein ihre Projektideen, mit denen Energie
oder Ressourcen in ihren Unternehmen eingespart werden könnten,
                                                                                      Außerdem haben teilgenommen:
einer Fachjury vorgestellt. Die „Energie-Scouts“ haben die Projekte
in den vergangenen Monaten selbstständig erarbeitet. „Da Prä-
                                                                                       ANDRITZ Küsters GmbH aus Krefeld: Energieeinsparung durch
senzveranstaltungen mit einer größeren Teilnehmerzahl momentan
                                                                                      die Optimierung der Druckluftanlage
schwierig umzusetzen sind, haben wir uns dazu entschlossen, die
                                                                                       AUNDE Achter & Ebels GmbH aus Mönchengladbach, Team 1:
Abschlussveranstaltung und somit die Vorträge der Energie-Scouts
                                                                                      Prozesswärme effizient nutzen
per Videokonferenz durchzuführen“, erläutert IHK-Hauptgeschäfts-
                                                                                       AUNDE Achter & Ebels GmbH aus Mönchengladbach, Team 2:
führer Jürgen Steinmetz.
                                                                                      „Verbrauchst du noch oder sparst du schon?!“
                                                                                       DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH - Werk Krefeld: DOJO Kick in
Am meisten haben die Teams der Dr. Hahn GmbH & Co. KG aus
                                                                                      die richtige Richtung
Mönchengladbach mit dem Dachbegrünungsprojekt „Dr. Hahn
                                                                                       VERSEIDAG-INDUTEX GmbH aus Krefeld: Effizientere Kühler-
goes Green!“ und der Aluminium Norf GmbH aus Neuss mit dem
                                                                                      steuerung durch die Installation eines Wärmetauschers und einer
Projekt „Einsparen von Schutzgas an den Bundglühofen“ die Jury
                                                                                      Zeitschaltung für den Freikühler sowie für die Umwälzpumpe
überzeugt. Die beiden Siegerteams dürfen nun gemeinsam mit
Bundesumweltministerin Svenja Schulze an der bundesweiten Bes-
                                                                                      Die Jury des Projekts „Energie-Scouts“ bestand aus Cathrin Cam-
tenehrung in Berlin teilnehmen.
                                                                                      pen (EnergieAgentur.NRW), Dr. Nicole Freiberger (Effizienz-Agentur
                                                                                      NRW), Prof. Dr. Joachim Schettel (Hochschule Niederrhein), Chris-
„In der aktuellen Situation ist es umso beachtlicher, dass die Auszu-
                                                                                      toph Petri (Deutscher Industrie- und Handelskammertag, DIHK)
bildenden trotz der schwierigen Umstände Projekte auf die Beine
                                                                                      sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.
gestellt haben, die für ihre Unternehmen in bestimmten Bereichen
beeindruckende Einsparungen mit sich bringen“, sagt Steinmetz. Er
                                                                                      Das Projekt „Energie-Scouts“ ist Teil der Mittelstandsinitiative Ener-
hoffe, dass sich viele Nachahmer finden, die sich in ihrem Ausbil-
                                                                                      giewende und Klimaschutz. Partner dieser Initiative sind das Bun-
dungsbetrieb ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen.
                                                                                      deswirtschaftsministerium, das Bundesumweltministerium, der
                                                                                      DIHK und der Zentralverband des deutschen Handwerks. Unter-
Bei dem Projekt „Energie-Scouts“ erlernen die Auszubildenden in
                                                                                      stützt wird das Projekt am Mittleren Niederrhein von der Energie-
insgesamt drei Workshops Grundlagen zum Thema Energie- und
                                                                                      Agentur.NRW, der Effizienz-Agentur NRW und der Hochschule Nie-
Ressourceneffizienz, zum Umgang mit Messtechnik und erfahren
                                                                                      derrhein. 

 Sieben Teams haben ihre Ideen per Videokonferenz der Jury um Dr. Nicole Freiberger (Effizienz-Agentur NRW, l.), Jürgen Steinmetz (IHK-Hauptgeschäftsführer, 3.v.l.),
Cathrin Campen (EnergieAgentur.NRW, 2.v.r.), Prof. Dr. Joachim Schettel (Hochschule Niederrhein, r.) und Christoph Petri (DIHK, auf dem Bildschirm links oben) prä-
sentiert. IHK-Energiereferent Dominik Heyer (2.v.l.) hat das Projekt „Energie-Scouts“ betreut. Foto: IHK

                                                                                 7    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                             schnell ausfahren kann. Im unterirdischen Parkhaus gibt es Park-
NACHRICHTEN                                                                  plätze für weitere Einsatzfahrzeuge. Das Projekt hat Leuchtturm-
                                                                             charakter über Rheydt hinaus. Möglich wurde es nur durch die ver-
                                                                             trauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit von Verwaltung,
Mietvertrag unterzeichnet                                                    EWMG, Polizei und Innenministerium, darin sind sich die Projekt-
                                                                             partner einig. Mit der Unterzeichnung des Mietvertrags ist der erste
Neue Wache am Hbf. Rheydt                                                    Meilenstein erreicht. 
Jetzt ist es offiziell. Die Mönchengladbacher Polizei bezieht eine
neue Wache am Hbf. Rheydt. Die Entwicklungsgesellschaft der                  Baufortschritt auf dem Straelener Westwall
Stadt Mönchengladbach mbH (EWMG) überplant dafür das marode
                                                                             Die Bauarbeiten auf dem Straelener Westwall gehen zügig voran. Mit
Empfangsgebäude des Bahnhofs. Polizeipräsident Mathis Wiessel-
                                                                             diesem Abschnitt hat am 18. Mai die letzte der insgesamt vier Um-
mann und Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Ge-
                                                                             bauphasen der Wallanlagen rund um die Straelener Innenstadt be-
schäftsführung, unterschrieben den Mietvertrag für 1.700 Quadrat-
                                                                             gonnen. Die Stadt kommt so ihrem Ziel, die Straßen zu sanieren, die
meter Polizeiwache. Ein wichtiger Impuls für Rheydt.
                                                                             Barrierewirkung aller Wälle zu reduzieren und die Fahrgeschwindig-
2021 wird das marode Empfangsgebäude am Hauptbahnhof
                                                                             keit deutlich zu senken ein großes Stück näher. Außerdem wird es
Rheydt zurückgebaut, um Platz für eine moderne Polizeiwache zu
                                                                             wie bereits auf den fertiggestellten Wallstraßen dem Radverkehr
machen sowie für Handels- und Büroflächen und Tiefgaragenplätze.
                                                                             ermöglicht, gegen die Einbahnrichtung zu fahren.
Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners ist froh über diese Ent-
                                                                             Die Umgestaltung des Westwalls erfolgt wie berichtet in zwei Bau-
wicklung. „Wir schaffen nicht nur ein neues attraktives Eingangstor
                                                                             abschnitten. Im Vorfeld des Starts der Arbeiten an diesem Bauab-
zu Rheydt, sondern stärken mit der neuen Wache auch das Thema
                                                                             schnitt hatten Gespräche zwischen Vertretern der Stadt und der Un-
Sicherheit am Standort. Ein Plus für die Bürgerinnen und Bürger.“
                                                                             ternehmergemeinschaft „AusStraelen e.V.“ ergeben, dass die zeitli-
Seit 2018 sind EWMG und Polizei bereits miteinander im Gespräch.
                                                                             che Abfolge der Bauabschnitte getauscht wurde.
2019 hat die EWMG in enger Abstimmung mit den Anforderungen
                                                                             So wird im Gegensatz zur ursprünglichen Planung in der seit Mitte
der Polizei die Funktionalplanung für das neue Gebäude erarbeitet.
                                                                             Mai laufenden ersten Phase der Bauabschnitt zwischen Kreuzungs-
„Die zeitintensiven Verhandlungen und Planungen haben sich ge-
                                                                             bereich Nordwall / Marienstraße und Einmündung Klosterstraße um-
lohnt“, sagt EWMG-Chef Schückhaus mit Verweis auf verständliche
                                                                             gebaut. Aktuell führt die Umleitung für den Verkehr vom Nordwall
Forderungen und Sorgen der Bevölkerung bezüglich des schlech-
                                                                             über Roelpad, Tulpenstraße und Venloer Straße. Bei planmäßigem
ten Zustands des Altgebäudes. „Wir werden das Projekt jetzt kon-
                                                                             Verlauf wird dieser Abschnitt Anfang September 2020 fertig sein.
sequent vorantreiben.“
                                                                             Die Umbauarbeiten am zweiten Bauabschnitt des Westwalls ab der
Nach der europaweiten Ausschreibung für die Architektenleistungen
                                                                             Klosterstraße bis einschließlich Johann-Giesberts-Platz sind im An-
steht Anfang 2021 der Abriss des Altbestands auf der Agenda. Mit
                                                                             schluss bis April 2021 geplant. In dieser Zeit ist die Zufahrt zur Innen-
dem Neubau soll Anfang 2022 begonnen werden, so dass Fertig-
                                                                             stadt über den Westwall wie gewohnt möglich.
stellung und Bezug ab Ende 2023 erfolgen können. Der Mietvertrag
                                                                             Mit Rücksicht auf das im November einsetzende Weihnachtsge-
mit der Polizei läuft über 20 Jahre mit der Option, die Vertragslaufzeit
                                                                             schäft und die ohnehin wirtschaftlich schwierige Situation für viele
zweimal um fünf Jahre zu verlängern. Polizeipräsident Wiesselmann
                                                                             Straelener Einzelhändler, soll so der bestmögliche Zugang für Kun-
freut sich auf die neue Wache, die „den Standort Rheydt für die Poli-
                                                                             den und Besucher zur Innenstadt gewährleistet bleiben.
zei in Mönchengladbach langfristig sichert“. Hier entstehe mehr als
                                                                             Andrea Schreurs, Inhaberin der Metzgerei Schreurs an der Venloer
ein moderner Wachstandort für den Streifendienst. „Wir werten
                                                                             Straße in Straelen, ist erleichtert über diese Entscheidung: „Es freut
Rheydt polizeilich auf, indem wir auch die Kradstaffel hierher verle-
                                                                             mich und natürlich auch alle anderen Geschäftsleute, dass hier eine
gen sowie die Fachdienststelle für Prävention und Opferschutz, die
                                                                             enge Absprache zwischen der Stadt und der Unternehmergemein-
damit wieder zentral in Mönchengladbach beheimatet und für die
                                                                             schaft „AusStraelen e.V.“ stattgefunden hat und unser Anliegen sehr
Bürgerinnen und Bürger besser erreichbar ist.“
                                                                             pragmatisch umgesetzt wurde. So wird die Innenstadt in der für uns
Auf der Fläche sind zwei Gebäudeteile geplant, wobei eines aus-
                                                                             so wichtigen Phase des Weihnachtsgeschäftes gut erreichbar blei-
schließlich für die Nutzung durch die Polizei vorgesehen ist. Der
                                                                             ben.“ Ursprünglich sollte der Kanalbau im Abschnitt vom Johann-
kommunale Ordnungs- und Servicedienst wird in unmittelbarer Nä-
                                                                             Giesberts-Platz bis zur Klosterstraße während den regulären
he angesiedelt, wodurch „die Zusammenarbeit auf ein neues Niveau
                                                                             Betriebsferien der Baufirma Quick fortgesetzt und durchgeführt wer-
gehoben wird“, betont Wiesselmann. Zwischen den Gebäudeteilen
                                                                             den. Vor den Betriebsferien wird noch der relevante Kreuzungsbe-
liegt der überdachte Zugang zu den Bahngleisen. Oberirdisch wird
                                                                             reich Nordwall/Marienstraße/Westwall umgebaut. Hierfür ist eine
es eingefriedet ausreichend Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge im
Tagesbetrieb geben, so dass die Polizei bei Ad-hoc-Einsätzen                 Sperrung des Kreuzungsbereiches erforderlich 

 EWMG-Chef Schückhaus und Polizeipräsident Wiesselmann freuen sich auf das gemeinsame Projekt am Hbf. Rheydt mit einem corona-konformen „Handschlag“

                                                                          8 
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
NACHRICHTEN

Senat der Hochschule Rhein-Waal
wählt neue Vorsitzende
In der konstituierenden Sitzung des neuen Senats der Hochschule
Rhein-Waal wurde Professor Dr. Achim Kehrein (Foto rechts) zum
Vorsitzenden wiedergewählt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden
wählten die anwesenden Senatsmitglieder Jana Wirtgen (Foto unten
- Fotos: HSRW), Studentin der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie.
Unter ungewöhnlichen Bedingungen fand die konstituierende Sit-
zung des neuen Senats der Hochschule Rhein-Waal am Campus
Kleve statt. Das im Vorfeld erstellte Hygienekonzept ließ aufgrund
der Abstandsregeln selbst im Audimax nur eine begrenzte Zahl an
Teilnehmer/innen zu. Gäste konnten daher nicht anwesend sein.
Das Betreten und Verlassen des Gebäudes war streng reglemen-
tiert; für die Stimmabgabe mussten die Senator/innen vorgegebe-
nen Wegen folgen. In der Sitzung wurde Professor Dr. Achim Keh-
rein zum Vorsitzenden wiedergewählt. Zur stellvertretenden Vorsit-
zenden wählte das Gremium die Studentin Jana Wirtgen. „Über das           Goch engagiert, bei der Schüler/innen als Jungstudierende an Vor-
erneute Votum und damit entgegengebrachte Vertrauen der Se-               lesungen und Prüfungen der Hochschule teilnehmen.
natsmitglieder freue ich mich sehr. Frau Wirtgen und ich werden un-
sere Hochschule gerade in diesen herausfordernden Zeiten mit              Jana Wirtgen, geboren in Dinslaken, studiert seit dem Wintersemes-
besten Kräften unterstützen“, so Professor Kehrein.                       ter 2018/2019 International Relations an der Fakultät Gesellschaft
                                                                          und Ökonomie. Seit März 2019 ist sie als studentische Hilfskraft im
Der Professor für Angewandte Mathematik an der Fakultät Techno-           internationalen Büro der Fakultät tätig und seit Dezember 2019 Vor-
logie und Bionik ist bereits seit der Gründung des Senats als ge-         sitzende des Fachschaftsrats. Sie ist studentisches Mitglied der
wählter Vertreter für die Gruppe der Hochschullehrenden aktiv. In         Kommission der dezentralen Qualitätsverbesserungsmittel der
Goch geboren, ist Professor Kehrein stark mit der Region verbun-          Fakultät sowie der Kommission Planung und Struktur des Senats.
den und gleichzeitig international erfahren. Neben seinem Studium         Darüber hinaus engagiert sich Wirtgen in der UNICEF-Hochschul-
der Mathematik mit Nebenfach Physik an der Universität Duisburg,          gruppe sowie der Fairtrade-Hochschulgruppe. 
mit einem einjährigen Erasmus-Aufenthalt an der Katholischen Uni-
versität Leuven in Belgien, promovierte er drei Jahre an der Auburn       Rhein-Kreis Neuss erfolgreich bei
University in den USA. Anschließend war er unter anderem an der
Universität Hohenheim in Stuttgart, der Technischen Universität           ausländischen Direktinvestitionen
Dortmund sowie der Technischen Hochschule Wildau tätig bevor er           Der Rhein-Kreis Neuss bleibt bei ausländischen Unternehmen ein
2011 durch die Berufung an die Hochschule Rhein-Waal in seine             bevorzugter Investitionsstandort. Dies haben jetzt die Wirtschafts-
Heimat zurückkehrte.                                                      förderung des Rhein-Kreises Neuss und die Wirtschaftsförderung
                                                                          des Landes, NRW.Invest, beim Abgleich der Ergebnisse für das
Neben seiner Professorentätigkeit ist er Vertrauensdozent für die         Jahr 2019 festgestellt. Ein Drittel - 15 von 45 Projekten - der soge-
Studienstiftung des deutschen Volkes sowie ehrenamtlicher Dozent          nannten Foreign Direct Investments (FDIs) am gesamten Nieder-
bei der jährlichen Sommerakademie des Landesverbands Mathe-               rhein zog es im Vorjahr in den Kreis.
matikwettbewerbe NRW in Kranenburg (www.soak-nrw.de). Zudem               „Unser Standort überzeugt ausländische Unternehmen mit seinen
ist er in einer Kooperation der Hochschule mit dem Gymnasium              ausgezeichneten Voraussetzungen. Eine entscheidende Rolle spie-
                                                                          len dabei die optimale Verkehrsanbindung und Infrastruktur sowie
                                                                          die qualifizierten Arbeitskräfte, aber auch die Lebensqualität“, so
                                                                          Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Auch Investorenwerbung und In-
                                                                          vestorenansprache der Kreiswirtschaftsförderung hätten sich aus-
                                                                          gezahlt. „Nicht überrascht“ zeigte sich Petrauschke von der Tatsa-
                                                                          che, dass die Investitionen bevorzugt aus Japan und Großbritannien
                                                                          kamen, da bereits eine starke japanische Wirtschaftsgemeinschaft
                                                                          am Rhein besteht und sich erste Auswirkungen des Brexits offen-
                                                                          baren.
                                                                          Die Projekte der ausländischen Unternehmen betrafen konkret elf
                                                                          Ansiedlungen und vier Erweiterungen. Acht Investitionen gab es in
                                                                          Neuss, jeweils zwei in Kaarst und Meerbusch sowie jeweils eine in
                                                                          Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen. Erstmals seit vielen
                                                                          Jahren wurde China als Land der meisten Direktinvestitionen in den
                                                                          Rhein-Kreis Neuss abgelöst. Den neuen Spitzenplatz eroberten
                                                                          Japan und Großbritannien gemeinsam mit jeweils drei Vorhaben.
                                                                          Dahinter teilen sich China und die Niederlande mit jeweils zwei
                                                                          Investitionen den dritten Platz. Jeweils eine Investition stammte aus
                                                                          Frankreich, Irland, Kanada, Schweiz und Weißrussland.
                                                                          Schwerpunkte waren Einzelhandelsprojekte sowie der Chemie- und
                                                                          Pharmabereich mit jeweils vier Vorhaben. Die weitere Bandbreite
                                                                          reichte von Komponentenherstellern für die Automobilwirtschaft und
                                                                          die Industrieanlagenproduktion bis hin zu Investitionen in den Sek-
                                                                          toren Software und IT sowie Textil- und Energiewirtschaft. 

                                                                     9    
6 2020 Standort Niederrhein Report - Surfparadies in Krefeld nimmt Gestalt an
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                               turelle Auswirkungen auf den Tourismus im Rheinland haben. Denn
NACHRICHTEN                                                                    die Krise hat deutschlandweit für einen Digitalisierungsschub
                                                                               gesorgt: Videokonferenzen sind allgegenwärtig, das Arbeiten von
                                                                               zu Hause nun geübte Praxis. 
IHKs stellen Tourismusbarometer
Rheinland 2020 vor: Rheinlandtourismus                                         Das TZN bietet gemeinsam mit der
vor großer Herausforderung                                                     Hochschule Niederrhein Zertifikatskurse an
                                                                               Bilanzanalyse, Marketing, IT-Sicherheit, Online- und Social-Media-
Das Rheinland generierte 2019 mit fast 30 Millionen Übernachtun-
                                                                               Recht: Das sind die Themen der vier Zertifikatskurse, die das Tech-
gen mehr als die Hälfte aller gewerblichen Übernachtungen in Nord-
                                                                               nologiezentrum Niederrhein (TZN) im Herbst 2020 in Zusammenar-
rhein-Westfalen und erzielte damit ein Rekordergebnis. Insgesamt
                                                                               beit mit dem Zentrum für Weiterbildung der Hochschule Niederrhein
kam es zu einer Million zusätzlicher Übernachtungen gegenüber
                                                                               anbietet. Die Kurse richten sich an Unternehmer oder deren Mitar-
dem Vorjahr, ein weiteres Rekordjahr in Folge. Umso drastischer
                                                                               beiter. Da die Seminare in kleinen Gruppen durchgeführt werden ist
wurde die Tourismusbranche von den Auswirkungen der Corona-
                                                                               sichergestellt, dass die Verordnungen zum Schutz vor dem Corona-
Pandemie getroffen. Die Stimmung in der Branche erreichte im April
                                                                               virus eingehalten werden.
einen Tiefstand: Etwa 55 Prozent der Unternehmen befürchteten
                                                                               Im Gründerzentrum Stahlwerk Becker in Willich läuft der Kurs „Bi-
ohne weitere Hilfsmaßnahmen die Insolvenz. „Das Gastgewerbe ist
                                                                               lanzanalyse kompakt“. Am 30. September/1. Oktober jeweils von 9
mit 230.000 Beschäftigten ein wichtiges Standbein der Wirtschaft im
                                                                               bis 17 Uhr vermittelt das Seminar unter der fachlichen Leitung von
Rheinland. Die gesamte Branche wurde durch die Corona-Pande-
                                                                               Prof. Dr. Ralf Jürgen Ostendorf Kompaktwissen rund um die Bilanz
mie mit am härtesten getroffen, viele Unternehmen sind von Insol-
                                                                               und wie sie adressatengerecht vermittelt werden kann.
venz bedroht. Wichtig ist nun, dass der Geschäfts- und Freizeit-
                                                                               An vier Abenden (Start 16. September, 17 Uhr, WFG Viersen) erfah-
tourismus wieder angekurbelt und auch entsprechend vermarktet
                                                                               ren die Teilnehmer des Seminars „Marketing-Kommunikation“ unter
wird“, sagte Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der Industrie-
                                                                               Leitung von Prof. Dr. Harald Vergossen, wie sie die Kommunika-
und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, bei der Präsentation des
                                                                               tionsstrategie ihres Unternehmens wirkungsvoll ausrichten können,
dritten Tourismusbarometers Rheinland.
                                                                               um im kommunikativen Wettbewerb besser bestehen zu können.
Die IHK-Initiative Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf,
                                                                               Über Angriffsmethoden bösartiger Hacker klärt der Zertifikatskurs
Duisburg/Wesel/Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-
                                                                               „IT-Sicherheit“ auf. Die beiden Tagesseminare finden am 22. und 29.
Solingen-Remscheid) hat mit Unterstützung der IHK für Essen, Mül-
                                                                               September jeweils von 9 bis 17 Uhr im TZN Kempen statt. Prof. Dr.
heim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen das Tourismusbarometer
                                                                               Jürgen Quade vermittelt den Teilnehmern, Bedrohungssituationen
Rheinland fortgeschrieben, welches Auskünfte über den Tourismus
                                                                               einzuschätzen und geeignete Abwehr- und Schutzmaßnahmen zu
im Rheinland gibt. Das Gastgewerbe kam 2019 im Rheinland auf
                                                                               bewerten.
113.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 117.000
                                                                               Wie bewegt sich ein Unternehmen rechtssicher im Internet? Das ist
geringfügig Beschäftigte. „Das Jahr 2019 bildet jetzt für die Bran-
                                                                               eine der zentralen Fragen beim Seminar „Online- und Social-Media-
che das Ausgangsjahr. Das Ziel muss es nun sein diese Werte wie-
                                                                               Recht“ am 23. Oktober und 6. November jeweils von 9 bis 17 Uhr
der schnellstmöglich zu erreichen, auch wenn in den nächsten Mo-
                                                                               im TZN Kempen. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über
naten noch mit Einschränkungen zu rechnen ist“, so Hille. Positiv
                                                                               Regeln der Content-Beschaffung, der Marketing-Direktmaßnahmen
sind bei den IHKs die Hilfspakete der Politik für die Wirtschaft regis-
                                                                               und der rechtlichen Texte für das Internetangebot.
triert worden. Diese wurden schnell vorbereitet und konnten unbü-
                                                                               Ansprechpartnerin für alle Zertifikatskurse ist Uta Pricken im TZN.
rokratisch beantragt werden. Dies sollte zukünftig als Beispiel für
                                                                               Sie ist erreichbar unter Telefon 02152/202921 oder per E-Mail:
den weiteren Bürokratieabbau bei Kommunen und dem Land Nord-
rhein-Westfalen dienen. Die Corona-Pandemie wird aber auch struk-              uta.pricken@tzniederrhein.de 

                                                                         10     
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                             Boni für Ladeinfrastruktur
NACHRICHTEN
                                                                             Für Ladeinfrastruktur wird ein Bonus von 500 Euro pro Ladepunkt
                                                                             gewährt, wenn sie zumindest teilweise mit vor Ort eigenerzeugtem
                                                                             Strom aus einer neu errichteten Erneuerbare-Energien-Anlage be-
Elektro-Mobilität: Landesregierung                                           trieben wird. Für Ladeinfrastruktur, die zumindest teilweise über
erhöht Fördersätze für den Ausbau                                            einen stationären Batteriespeicher mit regenerativem Strom ver-
                                                                             sorgt wird, wird ein Zusatzbonus von 200 Euro pro Kilowattstunde
der Ladeinfrastruktur                                                        Speicherkapazität gewährt.
Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben und damit
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, erhöht die Lan-          Bis 30. November 2020 befristete Anhebung der Fördersätze:
desregierung die Förderung intelligenter Ladepunkte: Die jetzt in
Kraft getretene überarbeitete Förderrichtlinie Emissionsarme Mobi-           Ladeinfrastruktur: Die Förderquote erhöht sich für Unternehmen und
lität sieht eine Anhebung des Förderhöchstsatzes um 1.500 Euro               Privatleute von 50 auf bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen
pro intelligentem Ladepunkt vor. Befristet bis zum 30. November              Ausgaben. Die Förderhöchstgrenze pro Ladepunkt steigt um 1.000
wird zudem die Förderquote für andere Ladepunkte um 10 Prozent-              Euro.
punkte und die Förderhöchstgrenze um 1.000 Euro pro Ladepunkt
erhöht. Damit setzt die Landesregierung in der Corona-Krise zu-              Für nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur erhöhen sich die
kunftsorientierte Konjunkturimpulse für die Wirtschaft im Land.              Förderhöchstgrenzen pro Ladepunkt:
Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart: „Wir gehen beim Ausbau
der Ladeinfrastruktur weiter voran. Unser Ziel ist es, sowohl das            - für Privatleute von 1.000 auf 2.000 Euro
Laden zu Hause als auch das öffentliche Laden unterwegs weiter zu            - für Unternehmen von 1.000 auf 2.000 Euro (Wallbox) bzw. von
verbessern. Gleichzeitig wollen wir hier in Nordrhein-Westfalen dafür        3.000 auf 4.000 Euro (Ladesäulen)
sorgen, dass die Elektromobilität in ein smartes, stärker auf erneu-         - für Kommunen von 1.600 auf 2.600 Euro (Wallbox) bzw. von 4.800
erbaren Energien basierendes Energiesystem der Zukunft einge-                auf 5.800 Euro (Ladesäulen).
bunden werden kann. Aus diesem Grund fördern wir intelligente,
steuerbare Ladeinfrastruktur jetzt mit deutlich höheren Fördersät-           Für intelligente, nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur stei-
zen.“                                                                        gen die Förderhöchstgrenzen pro Ladepunkt
Ausgebaut werden soll auch die lokale Erzeugung, Speicherung
und Nutzung Erneuerbarer Energien. Deshalb gewährt das Land                  - für Privatleute von 2.500 auf 3.500 Euro
einen zusätzlichen Bonus von 500 Euro für die Installation von Lade-         - für Unternehmen von 2.500 auf 3.500 Euro (Wallbox) bzw. 4.500
infrastruktur, wenn diese mit Strom aus einer neu errichteten Erneu-         auf 5.500 Euro (Ladesäulen)
erbare-Energien-Anlage versorgt wird - etwa über eine Photovoltaik-          - für Kommunen von 3.100 auf 4.100 Euro (Wallbox) bzw. 6.300 auf
anlage. Wer diesen Strom zudem in einem fest installierten Batterie-         7.300 Euro (Ladesäulen).
speicher zwischenlagert, um das E-Auto auch nachts laden zu kön-             Für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur steigt die Förderhöchst-
nen, erhält pro Kilowattstunde Speicherkapazität noch einmal weite-          grenze von 5.000 auf 6.000 Euro.
re 200 Euro.
Ebenfalls befristet erhöht wird die Förderung für Elektrolastenräder.        Elektrolastenräder: Die Förderquote für Gewerbetreibende steigt
So können sich Gewerbetreibende nun 40 Prozent der zuwen-                    von 30 auf bis zu 40 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, die
dungsfähigen Ausgaben bis zu einer Höhe von 3500 Euro fördern                Förderhöhe von 2.100 auf 3.500 Euro. Für Kommunen steigt die
lassen. Kommunen erhalten bis zu 70 Prozent.                                 Quote von 60 auf bis zu 70 Prozent und die Förderhöhe von 4.200
                                                                             auf 6.200 Euro.
Die wesentlichen Änderungen im Überblick:
                                                                             Nordrhein-Westfalen treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur voran:
Intelligente, nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur:                Von den 35 Millionen Euro, die das Land in diesem Jahr in emis-
Die Förderhöchstgrenze pro Ladepunkt steigt um 1.500 Euro:                   sionsarme Mobilität investiert, sollen etwa 25 Millionen Euro in
                                                                             Ladesäulen und Wallboxen fließen. Eine Übersicht über alle Förde-
- für Privatleute von 1.000 auf 2.500 Euro                                   rungen und Anträge sind auf www.elektromobilitaet.nrw zu finden.
- für Unternehmen von 1.000 auf 2.500 Euro (Wallbox) bzw. von                Anträge können bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden:
3.000 auf 4.500 Euro (Ladesäulen)                                            www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/p/progres_nrw_emissionsar-
- für Kommunen von 1.600 auf 3.100 Euro (Wallbox) bzw. von 4.800             me_mobilitaet 
auf 6.300 Euro (Ladesäulen).

                                                                       11     
Standort Niederrhein

REPORT 6|2020
                                                                             finden sich nach Schätzungen rund 40 Prozent der Beschäftigten im
NACHRICHTEN                                                                  Kreisgebiet in Kurzarbeit. Dr. Jablonski rechnet damit, dass sich im
                                                                             Herbst klarere Trends abzeichnen werden. Für den Kreis spricht der
                                                                             breite Unternehmens- und Branchenmix mit vielen kleinen und mitt-
                                                                             leren Unternehmen; so ist man nicht abhängig von einer Firma oder
Kummerkasten für die Unternehmen -                                           einer Branche. Und noch ein Punkt stimmt den WFG-Geschäftsfüh-
Coronakrise: WFG Kreis Viersen                                               rer hoffnungsfroh: „Die Nachfrage nach Existenzgründungsberatun-
                                                                             gen in unserem Startercenter im Technologiezentrum Niederrhein in
zieht erste Bilanz                                                           Kempen ist in der Coronakrise nicht zurückgegangen.“ 
Kurz vor den Sommerferien hat die Wirtschaftsförderungsgesell-
schaft (WFG) Kreis Viersen eine erste Bilanz zur Coronakrise gezo-           Ende 2019 gab es 0,2 Prozent
gen. Danach hat es im April einen spürbaren Umsatzrückgang für
den Industriestandort Kreis Viersen gegeben. Die Gesamtumsätze               mehr Auszubildende in NRW
lagen laut IT.NRW um rund 21 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die-           Ende 2019 befanden sich in Nordrhein-Westfalen insgesamt
ser Wert entspricht etwa dem Landesdurchschnitt NRW. Im Kreis                299.721 junge Menschen in einer dualen Ausbildung. Wie Informa-
Viersen ist dies insbesondere auf die Auslandsumsätze zurückzu-              tion und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt
führen, die um 25 Prozent unter dem Wert von April 2019 lagen. Die           mitteilt, waren das 0,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der
Inlandsumsätze gingen um rund 14 Prozent zurück.                             männlichen Berufsstarter stieg um 1,5 Prozent auf 195.273, wäh-
9.162 Unternehmen im Kreis Viersen haben die Corona-Soforthilfe              rend sich die Zahl der weiblichen Auszubildenden um 2,3 Prozent
des Landes NRW in Anspruch genommen. Gestaffelt nach Firmen-                 auf 104.448 verringerte. Ende 2019 absolvierten in NRW 31.512
größe erhielten die Unternehmen 9.000, 15.000 oder 25.000 Euro               (+8,8 Prozent) Ausländerinnen und Ausländer eine duale Ausbil-
ausgezahlt. „Das war eine sehr gute Unterstützung für die Wirt-              dung.
schaft, auch wenn es an einigen Stellen geknirscht hat“, sagt WFG-           Im Ausbildungsbereich „Industrie, Handel u. a." sank die Zahl der
Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski (Foto).                                 Auszubildenden um 0,4 Prozent auf 175.071 und damit auf den nie-
Er spielt damit auf die sich häufig ändernden Förderrichtlinien und          drigsten Stand der letzten vierzehn Jahre. In allen anderen Berei-
Betrugsversuche an. „Unsere Mitarbeiter waren rund um die Uhr für            chen waren Ende 2019 mehr Auszubildende beschäftigt als ein Jahr
die Unternehmen ansprechbar, um beim Abruf der Soforthilfe zu be-            zuvor. So verzeichnete das Handwerk mit 79.944 Auszubildenden
raten“, sagt Dr. Jablonski. Dabei waren sie nicht nur informierende          ein Plus von 1,1 Prozent. Bei den Freiberuflern, zu denen u. a. Ärz-
Stelle und Bindeglied zwischen dem Ministerium und den Wirt-                 tinnen und Ärzte, Apotheker/-innen sowie Steuerberater/-innen zäh-
schaftsförderern vor Ort in den Städten und Gemeinden des Krei-              len, waren 28.353 (+1,1 Prozent) Auszubildende beschäftigt. Im
ses, sondern auch eine Art „Kummerkasten“ für die Unternehmen,               Öffentlichen Dienst stieg die Auszubildendenzahl um 1,0 Prozent
die ihren Frust über die wirtschaftliche Situation loswerden wollten.        auf 8.733 und in den Bereichen „Landwirtschaft“ (6.495) und „Haus-
Gerade Gastronomie- und Tourismusbetrieben stand und steht das               wirtschaft“ (1.125) jeweils um 0,2 Prozent.
Wasser bis zum Hals. Dabei unterstützte die WFG die Firmen auch              Die Zahl der im Jahr 2019 neu abgeschlossenen und am Jahresen-
bei Sprachproblemen. Dr. Jablonski betont in diesem Zusammen-                de noch bestehenden Ausbildungsverträge (115.671) ist dagegen
hang die gute Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderern vor                nach einem Anstieg im Jahr 2018 wieder zurückgegangen (-1,3 Pro-
Ort: „Ohne deren Unterstützung wäre die Beratung nicht zu leisten            zent). 34.458 Ausbildungsverträge wurden im vergangenen Jahr
gewesen.“ In Sachen Soforthilfe unterstützte die WFG die Unter-              vorzeitig gelöst (+4,9 Prozent). Davon wurden 11.682 (33,9 Prozent
nehmen auch mit dem neuen digitalen Informationsformat „WFG                  der Verträge) während der Probezeit beendet. Im Jahr 2019 haben
connected“. Dabei lädt die WFG Unternehmensvertreter zu einem                von 94.602 Teilnehmer(inne)n an Abschlussprüfungen 85.560 (90,4
Videochat zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen ein.                    Prozent) ihre Prüfung auch bestanden. Im Öffentlichen Dienst lag
Wie sich die Wirtschaft entwickeln wird, ist noch unklar. Derzeit be-        die Erfolgsquote bei 94,9 Prozent. 

                                                                       12     
Sie können auch lesen