100 JAHRE SILJA WALTER - Begleitbroschüre zur Ausstellung | 23. April - 19. Mai 2019 Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach - Katholische Kirche ...
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100 JAHRE SILJA WALTER Begleitbroschüre zur Ausstellung | 23. April — 19. Mai 2019 Heimatmuseum S chwarzbubenland Dornach
Wir danken folgenden Personen und Institutionen, die diese Broschüre und weitere Aktivitäten zum 100. Geburtstag von Silja Walter möglich gemacht haben : Hauptsponsoren : Silvia Haab, jahrzehntelang mit Silja Walter in Freundschaft verbunden Däster Schild-Stiftung, Grenchen Röm.-kath. Synode des Kt. Solothurn Röm.-kath. Kirchgemeinde Dornach Sponsoren : Röm.-kath. Kirchgemeinde Breitenbach Röm.-kath. Kirchgemeinde Himmelried Röm.-kath. Kirchgemeinde Metzerlen Dietlin Pia und Joe, Dornach Dobler Ernst, Hofstetten Gunti Meinrad und Concetta, Kleinlützel Hartmann Anna, Dornach Vögtli René, Gempen Stand 8. März 2019 Büchertisch : Buchhandlung Vetter, Spalenvorstadt 5, 4051 Basel Medienverantwortlicher : Simon Eglin, Ormalingen Herausgeber : Röm.-kath. Pfarramt St. Mauritius, Dornach Redaktion : Ernst Eggenschwiler, Dornach Mitarbeitende : Bieri Toni, Aesch ( Ausstellung ) Dietlin Joe, Dornach Jeger Helen, Dornach Marti Franz Dr., Dornach Voegtli Hans Dr., Dornach Gestaltung, Satz : icona basel, Katharina Marti Druck : Die Medienmacher AG, Muttenz
Portrait von Silja Walter in jungen Jahren Silja Walter schreibt : Ich glaube nämlich, ich bin für das « Dahinter » gemacht, für das « hinter allen Dingen ». Wer auch auf der Suche ist nach dem ‹ Dahinter ›, dem öffnet Silja Walter in vielen Worten und Bildern den Weg und das Tor dazu. Ernst Eggenschwiler
Am 23. April 2019 ist der 100. Geburtstag der am 31. Januar 2011 verstorbe- nen Silja Walter, Schwester M. Hedwig Walter, O. S. B., Kloster Fahr. Mit ihr ist eine Stimme verstummt, die es verdient, dass sie auf vielfältige Weise weiterklingt. Wer das Glück hatte, Silja Walter persönlich zu kennen, erlebte sie als aus- serordentliche Frau : Begeisternd und immer voll glühenden Feuers in ihren Gesten und Worten. Ihre Suche nach dem « Dahinter », nach Gott, und ihr Ringen mit Gott, begleiteten sie ein ganzes Leben lang. Eine Ausstellung mit vielen z. T. Originaldokumenten, handschriftlichen Skizzen, Büchern, Fotografien und Bildern und Weiteres zu ihrem An denken möchte uns in den Werdegang und in die Gedankenwelt von Silja Walter begleiten. Die Ausstellung orientiert sich, so weit wie möglich, am Buch von Silja Walter « Das dreifarbene Meer – Meine Heilsgeschichte – Eine Biographie ». 7 « Bilder » zeigen Wichtiges auf in ihrem Leben SILJA WALTER, SILJA WALTER, SILJA WALTER DIE VIELSEITIGE DIE FAMILIE WALTER DIE JUNGE DICHTERIN IM KLOSTER FAHR SCHRIFTSTELLERIN SILJA WALTER UND SILJA WALTER DAS SCHWARZBUBEN- TANZEN HEISST MALT LAND AUFERSTEHEN Aber eine Süsse schwebt hier, der verschwendete Balsam der Magdalena. Es handelt sich demnach doch eher um Ostern.
Die ersten Zeilen in Das dreifarbene Meer zeigen auf, um was es Silja Walter im Tiefsten geht : Nach dem grossen jüdischen Theologen Abraham Joshua Heschel leben wir in den sechs Tagen der Woche unter der Tyrannei der Dinge. Aber am Sabbat sollen wir teilhaben an dem, was ewig ist in der Zeit. Erst lebte ich dreissig Jahre lang sechs Tage in der Woche. Seit meinem Eintritt ins Kloster vor sechzig Jahren versuche ich, aus der Tyrannei der Dinge herauszukommen und an dem, was ewig ist in der Zeit, teilzunehmen. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 11 Das umfangreiche Werk Silja Walters ist uns greifbar erhalten dank Dr. Ulri- ke Wolitz. Die Theologin, selber Schriftstellerin, hat Silja Walters Schriften in einer Gesamtausgabe von elf Bänden ( der 12. Band ist in Vorbereitung ) zugänglich gemacht. Näher gebracht hat sie uns die Ordensfrau und Schrift- stellerin auch mit ihrer Dissertation mit dem bezeichnenden Titel « Der neue Mensch ».
DIE FAMILIE WALTER Viele Frauen und Männer aus der Familie Walter sind künstlerisch begabt. Die bekanntesten Mitglieder der Familie waren die Schriftstellerin Silja Walter und ihr Bruder, der Schriftsteller Otto F. Walter. Aber schon ihr Vater, Otto Walter, der Gründer des Walter-Verlages in Olten, war schriftsstelle- risch tätig. Er schrieb unzählige Zeitungsartikel, viele Gedichte und unter anderem das Buch « Bider, der Flieger ». Ein Onkel von Silja Walter, Adolf Walter, führte Regie bei Musikspielen in Mümliswil SO, die seinerzeit auch viele Auswärtige begeisterten. Silja Walter schreibt : Onkel Dolf schrieb Libretto und Musik einer Operette und inszenierte Bühnenstücke mit den Leuten « im Tal hinten », im Solothurner Jura, wo wir herkommen. S.W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 37 Eine Mümliswilerin wusste zu berichten, dass Adolf Walter in Argentinien mehr am Tango interessiert war, als am Vertrieb von Kämmen, die in der Mümliswiler-Fabrik seines Bruders Max produziert wurden. Eine Tante, Maria Scherer-Walter, war ausgebidete Sängerin und sang bei einigen Operetten den Sopranpart. Eine Schwester von Silja Walter schrieb meditative Gedichte unter dem Pseudonym Angelika Arb. Eine andere Schwester betätigte sich als Komponistin. Verwandte in der zweiten Gene- ration waren und sind heute noch schriftstellerisch tätig : Doris Mülller- Walter, z. B. « Die Blätter meiner Rosen », Franz Walter, z. B. « Passwang- Louis », Chlaus Walter, z. B. « Die Läuse geraten allzeit wohl », vom Werden der Familie W.
Links : Das kleine Mädchen Cécile / Silja ( genannt Cily ) mit ihrer älteren Schwester Marietheres ( Tatees ) und ihren Eltern Cécile und Otto Walter-Glutz. Rechs oben : Daheim vor dem Bienenhaus mit Hund Loup ( Silja ganz rechts ). Rechts Mitte : Die acht Mädchen der Familie Walter : v. l. n. r. Marietheres, Cécile ( Silja ), Roswitha, Ruth, May, Gertrud, Johanna- Franziska, Elisabeth. Noch nicht dabei ist der einzige Bruder, Otto F. Rechts unten : Marietheres und Cécile ( Silja ) an der Fasnacht.
SILJA WALTER, DIE JUNGE DICHTERIN Mit zehn Jahren ( 1929 ) schrieb Silja Walter eine kleine Geschichte, wohl ihr ‹ frühestes Werk › : « Christkindleins Erdenfahrt », Weihnachtsgeschichte von Cecilie Walter. Meinem lieben Papa – Weihnachten 1929. Darin klingt schon an, was sie ein ganzes Leben charakterisierte : Die Suche nach dem ‹ Dahinter ›. Im Lehrerinnenseminar Menzingen : Schwester Ambrosia sagte mir nach der schriftlichen Abschlus sprüfung, mein Aufsatz sei unerwartet schwach, aber der Experte hätte ihn verteidigt. Ich sei offensichtlich echt lyrisch begabt. Zu ihrem Erstaunen erhielt ich von ihm für meine schwache Leistung in « Deutsch » die beste Note. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 14 Portrait von Silja Walter
Ihre Gott-Suche zeigt sich in den Spielen, die sie in der Blauringzeit schrieb und in ihren ersten veröffentlichten Gedichten, im kleinen Bändchen « Die ersten Gedichte ». « Du kannst es besser als ich », sagte mein Vater eines Tages, stellte meine Gedichte zusammen und wollte von mir einen Titel wissen. « Die ersten Gedichte », sagte ich. Das gefiel ihm gleich. Das Büchlein entstand, siebenhundert Exemplare, weisses Leinen, Goldschrift und war gleich vergriffen. Es kam später, da war ich schon im Kloster, fünfmal im Arche-Verlag heraus. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 27 Eines der ersten Gedichte ( ohne Titel, beginnend : Auf die Dochte leg ich Erbsenblüten ) kommentierte Siljas Schwester Ruth mit der Bemerkung : ‹ Entweder spinnst du oder du bist eine Dichterin ›. Das Zweite bewahrheitete sich und schon 1944 erschien das oben erwähn- te Büchlein « Die ersten Gedichte » mit Titeln wie « Mein kleiner weisser Hund und ich », « Seidelbast », « Lied der Armut », « Tänzerin », und weitere. Kleine Spiele von ihr gestaltete die Familie Walter schon früh zu Familien- festen, Geburtstagen beispielsweise. In ihrer Blauringzeit entstanden Spiele, die ihre Suche nach dem « Dahin- ter » deutlich machen, z. B. im Spiel « Die Krone unserer Lieben Frau vom Stein » für die Kronenübergabe in Mariastein, nachdem die Krone gestoh- len worden war, im Jahr 1946. Schriften in der Studienzeit und während Kuraufenthalten wegen ihrer Lungenkrankheit ( « Melodie », « Monika tanzt », « Stern», « Lis ») machen ihr Ringen mit Gott sehr deutlich : Wie ist das mit Gott und mir ?
LIED DER ARMUT
SILJA WALTER IM KLOSTER FAHR Eigentlich wollte Silja Walter gar nicht ins Kloster gehen. Auf der Suche, was mit ihr werden soll, half ihr ein besonderes Erlebnis : Am 6. August 1947 standen wir Frauen vom Team ( Blauring-Team ) am Ufer des von den Bergen verdunkelten Schwarzsees, morgens um vier Uhr, am Ort des, wie es am Hotel hiess : ‹ berühmtesten Sonnen aufgangs Europas ›. Standen da, auch meine Mutter war dabei, in der Frühkälte in Wolldecken gewickelt und warteten auf die Sonnen- kugel oben am Eis-Grat, über den sie heraufkommen musste. Ich hatte bei mir gedacht, wenn sie oben steht, rund und strahlend und ganz, dann muss Jesus mir sagen, wohin ich gehen soll. Weg von meiner Laienspiel-Arbeit, irgendwohin, wo es kein Theater gibt. Auf einmal überkam mich eine grosse Ruhe. Ich stand, stand nur noch da. Nichts weiter. Wie lange weiss ich nicht. Die Sonne kam, aber meine Frage ‹ Wohin ? › blieb unbeanstwortet. Wir gingen ins Hotel zurück. Im Hingehen fragte mich meine Mutter : « Was war denn mit Dir ? Du standest da wie Lots Weib. » Die Antwort auf mein « Wohin jetzt ? » kam kurz darauf in der Messe. Da wusste ich, wohin ich zu gehen und was ich zu tun hatte. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 50– 51 Am Passionssonntag 1948 abends um sechs Uhr bin ich ins Kloster Fahr gegangen. Fort ‹ aus der Tyrannei der Dinge › und versuche seither ‹ teil-zunehmen an dem, was ewig ist in der Zeit › ( Heschel ). S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 56 Silja Walter bekam im Kloster den Namen Schwester Maria Hedwig Walter, O. S. B.
Der « Rosenstrauch » ist meine Berufungs-Geschichte, heraus aus Theater mit Tanz in den Tanz vor Gott, den «Tanz des Gehorsams » im Kloster Fahr. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 54 Gleich nach dem Eintritt in die Klausur begann das ‹ andere Leben › . Das Leben im Urteil und nach dem Willen vieler anderer, der Priorin, der Gemeinschaft und der klösterlichen Observanz des Fahr. Nun begannen die Probleme. S. W., DAS DREFARBENE MEER, S. 57 Priorin Irene Gassmann schreibt dazu in ihrem Vorwort zum Dreifarbe- nen Meer : ‹ Das Leben im Kloster ist kein bequemer Sonntagsspaziergang, sondern gleicht einer anspruchsvollen Bergwanderung ›. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, Vorwort S. 7 Das Ganze, Gott und Welt, das dachte ich, muss ich durchschauen, jetzt hier im Kloster Fahr, ja, durchschauen, nicht einfach theologisch erkennen, vielmehr innerlich als Wahrheit sehen und sich darin. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 63 In vielen, auch biblischen, Bildern beschreibt Silja Walter ihren Weg in der ‹ Wüste Kloster › ins ‹ Dahinter ›, in dem sich das Dreifaltige Meer strah- lend hell finden lässt.
Sr. M. Hedwig bei der Weinlese ( Wimmet ). (Schweiz. Literaturarchiv )
SILJA WALTER, DIE VIELSEITIGE SCHRIFTSTELLERIN Portrait von Silja Walter, Josè Mercier, 1989 Noch zu Hause hatte ich einem Theologen auf seine Frage : « Was lesen Sie ? » offen gesagt : « Nichts, ich schreibe. » Mir scheint, das gehöre zum « Sein unterm Ruf », zum « Sein im Wort », zum « Sein auf der Insel ». S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 94 Die ersten drei Jahre im Kloster schrieb Silja Walter nichts. Dann aber ist das tatsächlich wie von selbst wieder erwacht, die Bilder sind wieder erwacht, der Rhythmus, all das begann wieder zu spielen, und ich merkte, ich muss das erzählen, muss sagen, was mit mir los ist in diesem ganz Neuen drin. S. W., EINE INSEL FINDEN, S. 43 – 44
Vor ihrem Klostereintritt erschienen von ihr vor allem Gedichte, Spiele und Erzählungen ihrer Gottsuche. Schwerpunkte des neuen Erzählens nach dem Klostereintritt bildeten die vier monastischen Bücher : « Der Fisch und Bar Abbas », « Der Tanz des Ge- horsams oder die Strohmatte », « Die Schleuse oder Abteien aus Glas » und « Ruf und Rege ». Um die 1970er-Jahre, nach dem II. Vatikanischen Konzil und der Synode 72 beschäftigte sich Silja Walter mit liturgischen Texten. Hymnen, die Silja Walter in neuer Sprache schrieb, fanden Eingang in liturgische Bücher für Klöster und Seelsorger. Vier Liedtexte finden sich im Katholischen Gesang- buch usw. MAURITIUS-HYMNUS Leben weckend wie die Wellen Christi Wort hat Frucht getragen. heller Wasser aus den Quellen Lasst es auch in unsern Tagen unserer Berge sich ergiessen, und in unsern Reihen reifen, möge unser Lob dich grüssen, dass auch wir die Macht ergreifen, heiliger Mauritius. die aus Menschen Helden schafft. Du Thebäer hart wie Eichen, Gott, Dreifaltiger und Einer, stolz auf deines Kaisers Zeichen, mit Mauritius und seiner schlichten Herzens wie die Tauben, Legion wir dich erheben, kämpfst und stirbst für deinen Glauben ob wir sterben oder leben, an den aufersandenen Herrn. Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen. Und dein Mut versetzt in Flammen deine Schar, dass ihr zusammen eines Herzens ohne Zaudern furchtlos über Angst und Schaudern schreitet ins Martyrium.
Ihr unerschöpfliches Lebenwerk umfasst Gedichte, Spiele, Erzählungen, Monastisches Werk, Schauspiele, Hörspiele, Mysterienspiele, Autobiogra- phische Werke, Gebetbücher für Kinder, Gebete, Oratorien, Kreuzwege, Meditationen, Hymnen, geistliche Lieder. Viele Texte von Silja Walter wurden auch vertont. DORNACHER FRIEDENSKANTATE
DIE ANDERE SPRACHE – SILJA WALTER MALT Eine Dame hatte mir vor Wochen Pastellkreiden geschenkt, und jetzt fing ich an, auf dem Morgenspaziergang mit Schwester Petra noch mals und nochmals « Wald » zu malen .......... und ich malte, Stamm um Stamm hintereinander, jeden anders, dazwischen die grüne und rotgoldene Morgenhelle der Lichtung und Himmel in den reglosen Kronen. Mit dieser Erfahrung kam mich dann die Lust an, auch anderes zu malen. S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 143 Brunold Ines, eine Freundin von Silja Walter, selber Kunstmalerin, sagt : ‹ Ìhre ( Siljas ) vorwiegend ungegenständliche Malerei erscheint als farbiger Klang im Leben der Dichterin und Ordensfrau. Ihre Malerei ist eine aus- drucksvolle, originelle und abstrakte Formen- und Farbensprache ›. BASELLANDSCHAFTLICHE ZEITUNG, Samstag, 29. April 1997, S. 18 Wir haben in der Bunkerkirche zu Düsseldorf die Gottesfrage nicht allein im Wort, sondern in Farben mit grossen und intensiven Pinsel strichen zu beantworten versucht. Es war eine Mal-Exerzitienwoche. « Mit Farben beten », « Mit Farben Gott suchen ». S. W., DAS DREIFARBENE MEER, S. 166
Lassen wir Bilder von Silja Walter selber sprechen, z. B. : Gemälde von Silja Walter, 1989
SILJA WALTER UND DAS SCHWARZBUBENLAND Personen aus dem Schwarzbubenland pflegten gute Kontakte zu Silja Wal- ter : P. Vinzenz Stebler und P. Bruno Scherer, O. S. B., Schriftsteller vom Klos- ter Mariastein ; Pfr. Paul Rutz, ehemaliger Pfarrer in Breitenbach ; Mathilde Widmer-Schifferli, Dornach, eine ehemalige Gefährtin in der Blauringzeit ( Schwester von Peter Schifferli, dem Leiter des Arche-Verlages, in dem viele Bücher von Silja Walter erschienen ) ; Ernst Eggenschwiler, em. Pfr. von Dornach, der eine grosse Sammlung von Handschriftlichem, von Do- kumenten, Büchern, usw. zusammentrug ( z. T. erhalten von Silja Walter persönlich ), die im Kloster Fahr oder in der Zentralbibliothek Solothurn ihren endgültigen Platz finden sollen. Schon 1946 schrieb Silja Walter « Die Krone unserer Lieben Frau vom Stein » für die Kronenübergabe an unsere liebe Frau im Stein am 29. September 1946. Bekanntschaft mit Leuten aus dem Schwarzbubenland regten an zu eini- gen ihrer Gedichte und Werke mit einem Bezug zum Schwarzbubenland : « Der Narr, der Drache und die Flamme », Gedichte « Kloster Mariastein », « Mönchs Spiel f. Mariastein, 1990 ( nicht chor in Mariastein ». aufgeführt ) Predigt im Kloster Dornach. « Der Dornbusch blüht », Mysterienspiel «Der verhinderte Wald », erstveröffentlicht zum 50-Jahr-Jubiläum der St. Mauri im Kalender « Dr Schwarzbueb ». tiuskirche Dornach 1991. Gebet zur Pensionierung von E. E. « Dornacher Friedenskantate », vertont Text für Weihnachtskarte. von Peter Escher, Olten. Von Robert Heeb, Allschwil ( ehemaliger « Szenischer Gottesdienst », Christentref- Leiter des Cäcilienchores Dornach ) fen in Mariastein, 21.9.1991. wurden vertont : « Es singt die heil’ge « Odilia, Szenischer Gottesdienst », Fehren Mitternacht » und « Kalenderlieder », 1992. 17. 5. 1992 Kirchweihjubiläum. 23. April 2014, Uraufführung im « Mariasteiner-Pilgerlied » ( vertont von Gedenken an Silja Walter, die an Nina und Alfred Kasprzok, Basel ) diesem Tag ihren 95. Geburtstag hätte feiern können.
Persönlich erleben konnte man Silja Walter im Schwarzbubenland z. B. : Die Klosterfrau genoss Ferientage im Oekumenische theopoetische Woche mit Kloster Mariastein. den Schriftstellerinnen Silja Walter Silja Walter-Woche 1997 unter dem Wort und Regine Schindler ( christlich ), ‹ Jemandsland › mit einer Ausstellung Salwa Bakr ( muslimisch ), Gabriele von vielen Bildern Silja Walters. Marcus und Susanne Merkle ( jüdisch ), Feier zu ihrem 80. Geburtstag ( 23. April 1999 ) in der Mauritiuskirche Dornach KLOSTER MARIASTEIN Man wartet hier. Niemand sagt etwas. Aber eine Süsse Man sieht es, Das Cafè singt nicht, schwebt hier, wie gewartet wird. auch der Mond nicht. der verschwendete Balsam Die Bäume hintereinander Man wartet. der Magdalena. gerade auf das Tor zu, Es ist nicht sicher : Es handelt sich demnach auch die Häuser ob auf das Kind im Heu doch eher um Ostern. beidseitig, auch die Post, oder auch die Benzintankstelle. dass das Grab aufspringt. GA, Band 8, S. 513
TANZEN HEISST AUFERSTEHEN Das Thema ‹ Tanz › zieht sich durch das ganze Werk Silja Walters, sprechend in ihrem TANZLIED AM ENDE zu Sprüche 8,22-31 Tanze mein Liebling Tanze mein Liebling Tanze mein Liebling schön die Zeit mein Herz bist du ist aus ist allein wirf mir das All tanz durch ihr leeres wirf mir nun Welten deinen Ball verschwundenes und Menschheit jetzt zu Haus hinein tanz durch die leeren du und dein Ball sind wirf sie auch wenn sie Gewölbe geblieben vergehen Tanzen und Sein Tanzen heisst Tanzen heisst ist dasselbe leben und lieben auferstehen. Silja Walter versteht den Tanz als liturgische Form des Gebetes, des ‹ Gott-Näherkommens ›. Der allerletzte Satz in ihrem letzten Büchlein « Tanzen heisst auferstehen » ist bezeichnend für sie. Selbst im Blick auf ihr Sterben, spricht sie von Tanz, auch wenn es jetzt schwieriger ist, zu tanzen : ‹Danke für Deine Mühe mit mir – es ist hart für Dich und hart für mich, jetzt zu tanzen›. S. W., TANZEN HEISST AUFERSTEHEN, S. 64
Silja Walter starb am 31. Januar 2011 hinein in das ‹ Dahinter ›, in die Liebe Gottes hinein und hat im Dreifaltigen Meer ihre Insel gefunden. ICH HABE MEINE INSEL GEFUNDEN Ich habe die Insel gefunden, den Ort, wo das Wort das Himmel und Welt im Leben erhält, aus der Höhe fällt aus der Tiefe steigt. Himmel und Welt sind in mir jetzt verbunden, ich habe meine Insel gefunden.
100 JAHRE Ausstellung « 100 Jahre Silja Walter » 23. April bis 19. Mai 2019 SILJA WALTER im Heimatmuseum Schwarzbubenland ( alte Mauritiuskirche ) Dornach Anlässe im Gedenken Öffnungszeiten : MI 17.00 – 19.30 an die Ordensfrau und Schriftstellerin SA 14.00 – 18.00 Schwester M. Hedwig Walter, SO 14.00 – 17.30 O. S. B., Kloster Fahr Eröffnung der Ausstellung « 100 Jahre Silja Walter » HINWEISE 23. April 2019, 18.30 Uhr Vortrag von Dr. Ulrike Wolitz Ausstellung Musikalische Gestaltung : « Dichtung aus benediktinisch- Sandra Thomi, Pratteln, Klavier; klösterlichem Geiste » Annina Frey, Aarau, Querflöte. 11. Mai bis 31. Oktober 2019 im Ausstellungsraum Dernière der Ausstellung des Klosters Mariastein « 100 Jahre Silja Walter » im Rahmen des internationalen Aus Anlass des 100. Geburtstags Museumstages 2019 von Silja Walter. 19. Mai 2019, 16.00 – 17.00 Uhr Verbunden mit der Erinnerung an zwei Patres aus dem Kloster Ernst Eggenschwiler berichtet von Mariastein, die sich ebenfalls seinen Begegnungen mit Silja Walter. als Schriftsteller und Dichter Musikalische Gestaltung : betätigt hatten : P. Vinzenz Marion Ammann, Dornach, singt Stebler ( 1917–1997 ) und « Kalenderlieder » mit Texten P. Bruno Scherer ( 1929–2017 ). von Silja Walter, vertont von Beide standen mit Schwester Robert Heeb, Allschwil, begleitet Silja Walter in gutem Kontakt. von David Santòn, Violine, Carlos Conrad, Cello und Iona Haueter, Orgel Vernissage « Dichtung aus benediktinisch- Schauspiel « Der Engel » von Silja Walter klösterlichem Geiste » aufgeführt vom Theater 58 11. Mai 2019, 16.30 Uhr 5. Mai 2019, 20.30 Uhr im Klosterhotel Kreuz, in der neuen Mauritiuskirche Dornach Mariastein Uraufführung « Die Feuertaube » Mit Abt Peter von Sury, 27. Oktober 2019, 17.00 Uhr Pater Lukas Schenker und in der neuen Mauritiuskirche Dornach Pia Zeugin. Dr. Ulrike Wolitz ( Heraus- Zyklus nach Gedichten von Silja Walter geberin des Gesamtwerkes für Sopran ( Sarah Längle ) und von Silja Walter ) liest Texte Kammerorchester ( Concentus rivensis ), von Silja Walter. vertont von Enrico Lavarini, Walenstadt
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