100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
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100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen Cluster Nordrhein-Westfalen
4 Inhalt Über das Projekt6 Aachen8 Ascheberg9 Bielefeld, Breipohls Hof 10 Bielefeld, Pauluscarree 11 Bonn-Bad Godesberg 12 Bonn-Weststadt13 Detmold14 Dinslaken15 Düsseldorf-Benrath16 Düsseldorf-Mörsenbroich18 Düsseldorf-Lichtenbroich20 Düsseldorf-Garath22 Düsseldorf-Quellenbusch23 Essen, Dilldorfer Höhe 24 Geilenkirchen26 Geldern28 Gelsenkirchen29 Greven, Emsterrassen 30 Greven-Wöste32 Gütersloh33 Haltern am See 34 Hattingen-Südstadt36 Hennef37 Hürth38 Jülich39 Kleve, Richard-Van-de-Loo-Straße 40
5 Kleve, Studentenwohnheim 42 Köln-Porz43 Köln, Stegerwaldsiedlung 44 Köln-Westhoven46 Köln-Rodenkirchen48 Köln-Widdersdorf49 Lemgo50 Leverkusen-Opladen, Genossenschaft Neue Bahnstadt 51 Leverkusen-Opladen, Studierendenhaus 52 Lippstadt53 Mönchengladbach-Eicken54 Mönchengladbach-Neuwerk55 Monheim56 Münster, Dieckmannstraße 57 Oberhausen58 Oelde59 Rheine, Gisèle-Freund-Straße 60 Senden61 Siegen62 Steinhagen64 Troisdorf-Mitte65 Viersen66 Voerde68 Waltrop70 Willich71 Wuppertal, Malerstraße 72 Wuppertal, Pelerinenviertel 73 Fazit74
6 100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Über das Projekt 10.000 Menschen wohnen bereits in Klimaschutzsiedlungen Anforderungen und Förderung in Nordrhein-Westfalen. Die 53 fertiggestellten Siedlungen Um einen niedrigen Energiebedarf sicherzustellen, werden werden in dieser Broschüre vorgestellt. Nach Realisierung Mindeststandards für die Dämmung der Gebäudehülle der 100 Klimaschutzsiedlungen werden circa 25.000 Men- gefordert, die über die gesetzlichen Anforderungen der schen hier wohnen. Die Bandbreite der Siedlungen um- Energieeinsparverordnung (ab 1.11.2020 Gebäudeenergie- fasst sowohl Neubauten als auch Sanierungsmaßnahmen. gesetz) hinausgehen. Die Grenze für die maximalen wärme Darunter sind Baugebiete mit einzelnen Baufamilien, aber bedingten CO2-Emissionen liegt beim Neubau bei 9 kg CO2 auch Baumaßnahmen im Rahmen des geförderten Woh- pro Quadratmeter und Jahr und damit etwa 50 Prozent nungsbaus, Eigentumswohnungen, Altenwohnheime und unter dem Wert, der sich für ein typisches Einfamilienhaus Baugruppenprojekte. Die realisierten Energieversorgungs entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ergibt. varianten reichen beispielsweise von Holzpelletheizungen über Wärmepumpen bis zu Eisspeichern. Die Werte für Bestandsbauten richten sich nach der gegebenen Kompaktheit (dem A/V-Verhältnis) und liegen Bereits im Jahr 1997 hat das Land Nordrhein-Westfalen zwischen 12 und 15 kg CO2 pro Quadratmeter und Jahr. den landesweiten Aufruf „Mit der Sonne bauen – 50 Solar In den Berechnungen werden Emissionen durch Heizung, siedlungen in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht und damit Warmwasserbereitung und Hilfsenergie berücksichtigt. ein innovatives Projekt zur intensiven Nutzung der Solarenergie In einem eigens erstellten Planungsleitfaden werden diese angestoßen. Als Nachfolgeprojekt wurde 2009 in Zusam- Anforderungen und weitere Empfehlungen für die Klima- menarbeit zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der schutzsiedlungen dargestellt, die neben energetischen EnergieAgentur.NRW das Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen Aspekten auch auf die Architektur und den Städtebau in Nordrhein-Westfalen“ entwickelt, das die Reduzierung des eingehen. Die Projekte werden über das Landesförderpro- Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen von Wohnge- gramm progres.nrw - Markteinführung unterstützt. bäuden in den Mittelpunkt stellt. Erstmals wurden damit die CO2-Emissionen als Bewertungsmaßstab zur Unterstüt- Projektkoordination zung der Energiewende im Gebäudebereich herangezogen. Die EnergieAgentur.NRW koordiniert das Projekt der Nordrhein-Westfalen unterstützt so als Vorreiter im energie 100 Klimaschutzsiedlungen im Auftrag des Ministeriums effizienten Siedlungsbau die Klimaschutzziele Deutschlands, für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie die 55 Prozent Treibhausgaseinsparung bis 2030 gegenüber Nordrhein-Westfalen und begleitet die Projektpartner von 1990 und Klimaneutralität bis 2050 vorsehen. der Planung bis zur Realisierung. Um die angestrebten Qualitäten zu sichern, werden die Projektvorschläge von Ziel des Projektes ist es, die wärmebedingten CO2-Emis- einer interdisziplinär zusammengesetzten Auswahlkom- sionen in Wohnsiedlungen (Neubau und Bestandssanie- mission mit Experten aus den Bereichen Stadtplanung, rungen) und somit auch die Energiekosten konsequent Architektur und Energie beurteilt und der Status „Klima- zu reduzieren. Hierfür können alle Technologien, die zur schutzsiedlung NRW“ erst nach intensiver Prüfung erteilt. CO2-Einsparung geeignet sind, eingesetzt werden. Planer und Investoren haben dadurch die Freiheit, aus einer großen Bandbreite innovativer Gebäudestandards und Sachstand November 2020 Versorgungsvarianten auszuwählen. 99 Projekte mit Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ davon: ■ 53 Siedlungen fertiggestellt Auch wenn der Schwerpunkt des Projektes bei der Vermei- ■ 25 Siedlungen im Bau dung von CO2-Emissionen liegt, sollen sich diese Sied- ■ 21 Siedlungen in Planung lungen über das innovative Energiekonzept hinaus durch besondere städtebauliche, architektonische und soziale Qualitäten auszeichnen. Um langfristig einen hochwertigen Wohn- und Lebensraum zu bieten, werden daher Anfor derungen an das gesamte Gestaltungskonzept gestellt. So wird umweltverträgliches Bauen als wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung gefördert.
7 Projekte mit Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ Klimaschutzsiedlung fertiggestellt Klimaschutzsiedlung im Bau Klimaschutzsiedlung in Planung Ibbenbüren Versmold Lemgo Emmerich . am See -Katharinen Höfe Paderborn -Spyckstr. Werne -Springbach Höfe Kevelaer -Flora-Quartier Herne * Soest Kamp-Lintfort Voerde Kamen * Bochum* Moers * Krefeld Duisburg * * Erkrath Hilden -Trialog -Neuwerk -Süd Hückelhoven * -Seestadt Essen -Dilldorfer Höhe . -Rellinghausen * Jülich *Köln Geilenkirchen -Lind -Porz * Bochum -Rodenkirchen -Seven Stones -Stegerwaldsiedlung -Viktoriagärten -Westhoven * -Widdersdorf -Bad Godesberg Dortmund -Weststadt -Brechten *Oberhausen -Phoenixsee -Alsterfeld * -Schmachtendorf Düsseldorf * -Benrath Wuppertal -Garath -Alte Dorfstr. -Lichtenbroich -Malerstr. -Mörsenbroich -Pelerinenviertel -Quellenbusch -Sonnborn
8 Klimaschutzsiedlung Aachen Studentenwohnheim im Passivhausstandard Standort Energetisches Konzept Das für Studenten errichtete Apartmenthaus liegt an der Das Gebäude wurde im Passivhaus-Standard errichtet. Die Roermonder Straße, etwa 1,5 km von der Aachener Innen- Beheizung erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, stadt entfernt und ca. 1 km nördlich der RWTH Aachen. die im Pavillon aufgestellt ist. Für Spitzenlasten wurde ein Durch die innenstadtnahe Lage sind alle Infrastrukturein- zusätzlicher Gas-Brennwertkessel installiert. Die Raumwär- richtungen leicht erreichbar. Der Campus der RWTH Aachen me wird über Fußbodenheizungen bereitgestellt. Für die sowie der Landschaftspark Lousberg sind ebenfalls fußläufig Warmwasserbereitstellung sind auf zwei Etagen in ent- zu erreichen. sprechenden Technikräumen Speicher installiert worden. Es wird eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückge- Städtebau / Architektur winnung eingesetzt. Durch LED-Beleuchtung wird weitere Das Gebäude ist in erster Linie für Studenten gedacht, mit Energie eingespart. kleinen Wohnungen für eine Person und etwas größeren Ein- heiten für zwei Personen. Im Staffelgeschoss werden auch größere Wohnungen angeboten, die sich für Berufsanfänger Standort oder Dozenten eignen. Insgesamt sind 50 Wohnungen ■ Aachen, Roermonder Straße für etwa 60 Personen entstanden. Im Hofbereich wurde ein Pavillon errichtet, der einen Waschbereich und einen Merkmale des Projekts Lern- und Aufenthaltsbereich umfasst. Im Dachgeschoss ■ Fertigstellung 2017 sind große Gauben vorhanden, die sich über zwei Etagen ■ 50 Studentenapartments erstrecken und die Qualität der Wohnungen steigern. Die ■ viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit Fassaden sind mit Mauerwerk und teilweise vorgehängten Staffelgeschoss Metallkonstruktionen gestaltet. Die benötigten Stellplätze ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard sind in einer Tiefgarage untergebracht. (max. 15 kWh /m²a) ■ Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ■ Luft-Wasser-Wärmepumpe und Gas-Spitzenkessel Projektbeteiligte ■ Meilenstein 110 GmbH, Aachen ■ bdmb Architekten, Mönchengladbach ■ Die Energieexperten, Aachen ■ Stadt Aachen
9 Klimaschutzsiedlung Ascheberg Einfamilienhäuser mit individuellen Konzepten Standort Die Klimaschutzsiedlung Ascheberg ist circa einen Kilometer Standort vom Ortskern entfernt und bildet den südlichen Siedlungs- ■ Ascheberg, Einsteinweg abschluss. Zur Grundschule gibt es eine Fußwegverbindung, zu weiteren Schulen verkehren Schulbusse. Merkmale des Projekts ■ Fertigstellung Herbst 2018 Städtebau / Architektur ■ 26 Wohneinheiten Da die Nachfrage nach freistehenden Häusern in diesem ■ Einfamilien- und Doppelhäuser Bereich sehr hoch war, wurde das Baugebiet in 26 Grund- ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard stücke unterteilt. Neben freistehenden Häusern ist ein (max. 15 kWh /m²a) oder Dreiliter-Standard Doppelhaus entstanden. Um ein einheitliches Siedlungs- (max. 35 kWh /m²a) bild zu gestalten wurden die Dachformen und -höhen im ■ Individuelle Energiekonzepte B-Plan festgelegt, Gauben etc. waren nicht zugelassen. Hinsichtlich der Materialien und Farben wurden Empfeh- Projektbeteiligte lungen gegeben. ■ Gemeinde Ascheberg ■ Drees & Huesmann, Bielefeld Energetisches Konzept ■ e&u energiebüro GmbH, Bielefeld Die Gemeinde hatte einen Energieberater beauftragt, der die einzelnen Baufamilien beraten und die Energiekonzepte überprüft hat.
10 Klimaschutzsiedlung Bielefeld, Breipohls Hof Pflegezentrum mit Wohnungen im Passivhaus-Standard Standort mit Wärmerückgewinnung installiert. Die Raumheizung Im Bielefelder Stadtteil Senne liegt das Baugebiet „Breipohls erfolgt über die Zuluft. Zusätzlich wurden teilweise stati- Hof“. Im Eingangsbereich zu diesem Gebiet hat der Stiftungs- sche Heizflächen eingesetzt. Die Wärme wird mithilfe eines bereich Altenhilfe der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Mini-BHKW und eines Gas-Brennwertgerätes bereitgestellt. Bethel ein Seniorenzentrum mit Wohnpflegegruppen und Das BHKW übernimmt ca. 70 % und der Gaskessel ca. 30 % barrierefreien Wohnungen errichtet. Die Anbindung an den der Wärmebereitstellung. Eine Photovoltaik-Anlage mit ÖPNV ist gut, ebenso die Nahversorgung mit Kindergarten, etwa 28 kWp Leistung trägt weiter zur CO2-Einsparung bei. Schule und Geschäften. Das Gebiet ist insgesamt 20 ha groß und beherbergt nach Abschluss aller Bauarbeiten ca. 750 Einwohner. Standort ■ Bielefeld-Senne, Breipohls Hof Städtebau / Architektur Als Klimaschutzsiedlung sind hier auf drei Geschossen Merkmale des Projekts plus Staffelgeschoss 80 Pflegeplätze und 17 Wohnungen ■ Fertigstellung 2013 mit insgesamt über 4.000 m² Wohnfläche entstanden. Die ■ Pflegezentrum mit 80 Pflegeplätzen und 17 Wohnungen Pflegeplätze verteilen sich auf sechs Gruppen mit jeweils ■ dreigeschossiger Massivbau mit Staffelgeschoss in 12 Plätzen und eine offene Wohngruppe. Im Eingangsbe- Holzbauweise reich der Einrichtung befindet sich ein Café. ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard (max. 15 kWh /m²a) In dem nach Süden gerichteten Kopfbau mit separatem ■ Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Zugang wurden im 1. und 2. Obergeschoss jeweils fünf ■ Heizung und Warmwasser über Mini-BHKW und Wohnungen eingerichtet. Weitere sieben Wohnungen Gaskessel befinden sich im Staffelgeschoss. Die Grundflächen der ■ Stromerzeugung über BHKW und Photovoltaik-Anlage Appartements liegen zwischen 32 und 70 m². Auf dem mit einer Leistung von 28 kWp Grundstück wurde eine den Bedürfnissen von Demenz- kranken entsprechende, geschützte Gartenanlage als Projektbeteiligte „Sinnes-Garten“ konzipiert. ■ v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld ■ Pappert + Weichynik Architekten PartGmbB, Bielefeld Energetisches Konzept ■ Stadt Bielefeld Das als Passivhaus geplante Gebäude wurde in Massivbau- weise mit 20 cm Wärmedämmverbundsystem gebaut. Das Staffelgeschoss wurde in Holzrahmenbauweise mit 24 cm Dämmung errichtet. Es ist eine zentrale Lüftungsanlage
11 Klimaschutzsiedlung Bielefeld, Pauluscarree Wohnungen und Reihenhäuser in Bielefeld Mitte Standort Die Klimaschutzsiedlung ist in der Bielefelder Innenstadt Standort als Teilbereich eines Neubaugebietes auf einer Brachfläche ■ Bielefeld-Mitte, Walther-Rathenau-Straße entstanden. Diese liegt ca. 1 km nordöstlich des Zentrums und etwa 500 Meter östlich des Bahnhofs. Für den Ge- Merkmale des Projekts samtbereich erfolgte eine Aufteilung der Grundstücke für ■ Fertigstellung 2014 unterschiedliche Wohnformen. Neben Studentenwohnun- ■ 28 Wohneinheiten gen, barrierefreien Wohnungen und weiteren Mietwohnun- ■ Zwei dreigeschossige Reihenhauszeilen mit jeweils gen sollten auch Eigenheime in Form von Reihenhäusern acht Häusern und und Maisonettewohnungen geschaffen werden. Dieser für ■ zwölf Maisonettewohnungen in dreigeschossigen Eigenheime vorgesehene Bereich wurde als Klimaschutz- Gebäuden mit Staffelgeschoss siedlung realisiert. ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard (max. 35 kWh /m²a) Städtebau / Architektur ■ Abluftanlagen Die Reihenhäuser und Maisonettewohnungen befinden ■ Heizung und Warmwasser über Abluftwärmepumpen sich im nördlichen Bereich des Neubaugebietes und ■ Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt bestehen aus drei südorientierten Reihen mit insgesamt ca. 50 kWp 28 Wohneinheiten. Die Hauszeilen wurden drei– bis viergeschossig gebaut und sind teilweise unterkellert. Die Projektbeteiligte Grundrisse der Reihenhäuser wurden den individuellen ■ pb planen + bauen Massivbau GmbH, Bünde Vorstellungen der Baufamilien angepasst. ■ Pappert + Weichynik Architekten PartGmbB, Bielefeld ■ Stadt Bielefeld Energetisches Konzept Die Gebäude sind im Dreiliter-Standard ausgeführt und haben jeweils eine Abluftwärmepumpe. Diese Anlagen erzeugen sowohl die Heizwärme als auch das Warmwasser. Zusätzlich wurden Photovoltaik-Anlagen installiert.
12 Klimaschutzsiedlung Bonn-Bad Godesberg Neubau und Bestandssanierung im ehemaligen Regierungsviertel Standort Warmwasser wird dezentral über Frischwasserstationen in Das Projekt liegt in Bonn, nordwestlich des Zentrums von den Wohnungen bereitgestellt. Der Restwärmebedarf wird Bad Godesberg an der Teutonenstraße. Öffentliche Ver- über eine zentrale Gasabsorptionswärmepumpe gedeckt. kehrsmittel, Schulen und Nahversorgungseinrichtungen Als Sonnenschutz sind Photovoltaik-Elemente mit insge- befinden sich in der Nähe. Die Klimaschutzsiedlung umfasst samt 10 kWp Leistung an den Fassaden montiert worden. neben einem Neubau auch ein vorhandenes Wohngebäude, das von 1974 - 1990 als Dienstwohnung für die ständige Ver- tretung der DDR genutzt wurde. Südwestlich des Bestands- Standort gebäudes befindet sich das ehemalige Verwaltungsgebäude ■ Bonn-Bad Godesberg, Teutonenstraße der ständigen Vertretung der DDR, das derzeit die Deutsche Gesellschaft für Ernährung beherbergt. Merkmale des Projekts ■ Fertigstellung 2012 Städtebau / Architektur ■ 27 Wohneinheiten Der Neubau umfasst 13 Wohnungen in einem dreigeschos- ■ Ein Mehrfamilienhaus als Neubau und eine Bestands- sigen Gebäude mit Staffelgeschoss. In dem Bestandsge- sanierung mit Aufstockung bäude sind durch Umbau und Aufstockung 14 Wohnungen ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard entstanden. Beide Gebäude haben Tiefgaragen. Oberhalb (max. 15 kWh /m²a) der Tiefgaragen wurden Mietergärten angelegt. ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ■ Zentrale Gasabsorptionswärmepumpe mit solarther- Insgesamt entstanden 27 Wohnungen mit 2.400 m² mischer Unterstützung (2 x 42 m² Vakuumröhren- Wohnfläche. Alle Wohnungen wurden soweit möglich kollektoren), Dezentrale Warmwasserbereitung mit barrierefrei erstellt. Frischwasserstationen in den Wohnungen ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insge- Energetisches Konzept samt ca. 10 kWp Auf den Dachflächen sind zwei solarthermische Anlagen mit jeweils 42 m² Vakuum-Röhrenkollektoren installiert. Diese Projektbeteiligte stellen neben 65 % des Warmwassers auch einen Anteil der ■ Wohnbau-Gesellschaft Derr, Hilden Heizwärme bereit. Je Gebäude ist eine zentrale Lüftungs- ■ Ingenieurbüro Eukon, Krefeld anlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Das benötigte ■ Stadt Bonn
13 Klimaschutzsiedlung Bonn-Weststadt Studentenapartments in ökologischer Holzbauweise Standort Das „Projekt 42!“ liegt in der Bonner Weststadt, ca. 800 Meter Standort westlich vom Hauptbahnhof und von der Innenstadt. Die Uni ■ Bonn, Karl-Frowein-Straße liegt ebenfalls in fußläufiger Entfernung. Das Projekt wurde als Ersatzbau für ein baufälliges kleineres Wohngebäude Merkmale des Projekts errichtet. ■ Fertigstellung 2017 ■ 32 Studentenapartments Städtebau / Architektur ■ fünfgeschossiges Mehrfamilienhaus in Holzbauweise Bei der Klimaschutzsiedlung handelt es sich um ein fünf- ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard geschossiges Studentenwohnheim mit 32 Apartments. Es (max. 15 kWh /m²a) handelt sich bei dem Gebäude um das höchste Holzhaus ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Nordrhein-Westfalens. Holz wurde sowohl für die Tragkon- ■ Heizung über Wärmepumpe mit Erdsonden struktion und den Innenausbau als auch für die Brand- ■ Warmwasser über elektronische Durchlauferhitzer wände eingesetzt. Sämtliche verwendeten Hölzer sind ■ PV-Anlage mit einer Leistung von insgesamt 30 kWp regionaler Herkunft und entsprechend zertifiziert. Der ■ Ausschließliche Verwendung ökologischer Baumaterialien Einsatz von Zellulose als Dämmstoff mit bis zu 40 cm in Dach und Außenwänden ist in dieser Dimension heraus- Projektbeteiligte ragend. ■ raum für architektur, kay künzel + partner, Wachtberg ■ Projekt 42! Hucho_Künzel GbR, Bonn Energetisches Konzept Das Gebäude ist im Passivhaus-Standard errichtet und erreicht in Verbindung mit der Photovoltaik-Anlage auch den KfW-Standard Effizienzhaus 40 Plus. Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wurde zentral installiert. Die Wärmeversorgung der Fußbodenheizung erfolgt über eine Kleinstwärmepumpe (2 kW) mit Erdsonden. Diese bietet im Sommer zusätzlich eine Kühlfunktion. Die Gebäudeauto- mation steuert und optimiert sämtliche Energieprozesse im Gebäude sowie das Batteriespeichersystem. Die Energie- werte des Hauses werden für alle Bewohner sichtbar auf einem Screen im Eingangsbereich der 42! dargestellt.
14 Klimaschutzsiedlung Detmold Gelungene Mischung aus Eigentum und Mietwohnungsbau Standort Energetisches Konzept Die Klimaschutzsiedlung liegt im Ortsteil Hiddesen zwischen Die Klimaschutzsiedlung ist an das Fernwärmenetz der Innenstadt und Hermannsdenkmal. Die Infrastruktur ist gut, Stadtwerke Detmold angeschlossen. Die Detmolder Fern- der Ortskern von Hiddesen ist fußläufig zu erreichen. Das wärme erreicht durch die Erzeugung der Wärme in Block- Gebiet ist über mehrere Buslinien angebunden. Direkt süd- heizkraftwerken und durch die Nutzung von Erneuerbaren lich angrenzend befindet sich eine Grundschule mit einem Energien in einem Holzheizkraftwerk einen sehr guten großen Spielplatz. Ein Kindergarten und weitere kirchliche Primärenergiefaktor. Die Gebäude erfüllen mindestens den und soziale Einrichtungen befinden sich in der Nähe. Dreiliter-Standard und sind mit Lüftungsanlagen mit Wär- merückgewinnung ausgestattet. Das Niedrig-Energie-Ins- Städtebau / Architektur titut aus Detmold hat die einzelnen Bauvorhaben beraten Die Siedlung umfasst insgesamt 40 Wohneinheiten. Davon und begleitet. wurden 22 Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern reali- siert. Diese Wohnungen sind in zwei größeren Gebäuden im Westen als Eingangsbereich der Siedlung angeordnet. Die Standort weitere Bebauung mit Einzelhäusern wurde in zwei Zeilen ■ Detmold-Hiddesen, Kornblumenweg nördlich und südlich der Erschließungsstraße erstellt. Bei der nördlichen Zeile sind fünf Gebäude mit bis zu zwei Voll- Merkmale des Projekts geschossen mit Flachdach errichtet worden, alle anderen ■ Fertigstellung Frühjahr 2019 Einfamilienhäuser wurden mit Giebeldächern gebaut. Die ■ 40 Wohneinheiten Einfamilienhäuser haben jeweils einen Stellplatz auf dem ■ Zwei Mehrfamilienhäuser, 18 Einfamilien- und Grundstück, für die Mehrfamilienhäuser wurden Tief Doppelhäuser garagen gebaut. Die gestalterischen Qualitäten wurden ■ Heizwärmebedarf: mind. Dreiliter-Standard vorab über eine durch ein Fachbüro erstellte Gestaltungs (max. 35 kWh /m²a) fibel gesichert. ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ■ Heizung und Warmwasser: Fernwärme Projektbeteiligte ■ Stadt Detmold ■ Stadtwerke Detmold ■ Drees & Huesmann Planer, Bielefeld ■ OWL Immobilien GmbH ■ Niedrig-Energie-Institut, Detmold
15 Klimaschutzsiedlung Dinslaken Wohnungen und Pflegeheim im historischen Umfeld Standort Das Pflegeheim wurde als kompaktes, südorientiertes Die Klimaschutzsiedlung befindet sich knapp einen Kilo- Gebäude im Passivhaus-Standard errichtet und hat eben- meter südlich der Innenstadt von Dinslaken, direkt neben falls eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück- einer Trabrennbahn auf dem Grundstück des Gutes Bären- gewinnung erhalten. Es handelt sich um einen massiven kamp. Das historische Gutshaus ist erhalten geblieben. Mauerwerksbau mit Wärmedämmverbundsystem. Die Die Anbindung der Siedlung über Bus- und Straßenbahn- flach geneigten Pultdächer sind mit einer extensiven linien ist sehr gut, Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in Dachbegrünung versehen. Die Beheizung und Warmwas- fußläufiger Entfernung. serbereitung erfolgt auch hier über die Fernwärme mit einem geringen Primärenergiefaktor. Die Wärmeverteilung Städtebau / Architektur erfolgt über die Zuluft und statische Heizflächen in einzel- Im nördlichen Teil des Grundstücks sind acht viergeschos- nen Bereichen. sige Mehrfamilienhäuser mit Staffelgeschoss entstanden. Sie umfassen insgesamt 59 Eigentumswohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Die nach Norden gelegenen Standort Bereiche der Erdgeschosse liegen dabei jeweils unterhalb ■ Dinslaken, Bärenkampallee der Geländeoberfläche und enthalten Stellplätze und Wirtschaftsräume. Im östlichen Bereich sind drei dreige- Merkmale des Projekts schossige Mehrfamilienhäuer mit jeweils neun Wohnungen ■ Fertigstellung 2015 errichtet worden. Im südwestlichen Grundstücksviertel ■ 86 Eigentumswohnungen, 2 Gewerbeeinheiten, wurde ein Senioren- und Pflegeheim für 80 Personen 80 Pflegeplätze errichtet. Es liegt direkt an einem zentralen Platz, so dass ■ 8 Stadtvillen mit 59 Wohneinheiten, 3 Gartenhofhäuser dieser auch von den Heimbewohnern mit genutzt werden mit 27 Wohneinheiten, Pflegeheim kann. Im Heim wurden auch eine öffentlich zugängige ■ Heizwärmebedarf: Pflegeheim im Passivhausstandard Kapelle und eine Cafeteria eingerichtet. Betreiber des (max. 15 kWh /m²a), Wohngebäude im Dreiliter- Pflegeheims ist die Caritas. Standard (max. 35 kWh /m²a) ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Energetisches Konzept ■ Heizung und Warmwasser über Fernwärme Die Mehrfamilienhäuser sind als Dreiliter-Häuser mit Drei- fachverglasung gebaut worden. Der größte Teil der Gebäude Projektbeteiligte wurde mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ■ Stadt Dinslaken ausgestattet. Die Heizwärme- und Warmwasserversor- ■ Neuhaus & Bassfeld GmbH, Dinslaken gung erfolgt über das vorhandene Fernwärmenetz. ■ IBN Passivhaustechnik, Köln
16 Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Benrath NRW Landespreis 2017 für Architektur, Wohnungs- und Städtebau „Gutes Bauen im öffentlich geförderten Wohnungsbau“ Standort statische Heizkörper zur individuellen Temperatureinstel- Die Klimaschutzsiedlung befindet sich westlich des Stadt- lung vorhanden. Die Warmwasserversorgung erfolgt zentral waldes, direkt an der Zufahrt zum Stadtteil Benrath, an der unter Nutzung der Solaranlage. Im zweiten Bauabschnitt stark befahrenen Forststraße. Die ehemalige Bebauung wurden die Gebäude im Dreiliter-Standard errichtet und auf diesem Grundstück stammte aus dem Jahr 1931. Eine mit einer Holzpelletheizung für Raumwärme und Warmwas- Sanierung stellte sich als nicht sinnvoll heraus. serversorgung versehen. Städtebau / Architektur Als Reaktion auf die vorhandene Lärmbelastung wurde Standort eine neue Blockrandbebauung errichtet, die einen ruhigen ■ Düsseldorf-Benrath, Am Wald, Forststraße, Innenhof umschließt. Durch transparente Treppenhäuser Hoxbachstraße zwischen den einzelnen Gebäuden werden die Fassaden auf- gelockert und optisch gegliedert. Zwei getrennte Tiefgaragen Merkmale des Projekts mit rund 60 Stellplätzen wurden unter den Gebäuden und ■ Fertigstellung 2017 teilweise unter dem Innenhof errichtet. Neben Wohnungen ■ 62 Mietwohnungen, davon ca. 60 % öffentlich gefördert für Familien und Singles wurde auch eine Senioren-Wohn- ■ viergeschossige Mehrfamilienhäuser gruppe integriert. Insgesamt stehen 62 Wohnungen ■ Heizwärmebedarf: 1. BA im Passivhaus-Standard zur Verfügung, von denen ca. 60 % öffentlich gefördert (max. 15 kWh /m²a), 2. BA im Dreiliter-Standard wurden. Alle Wohnungen sind komplett barrierefrei. Der In- (max. 35 kWh /m²a) nenhof ist durch eine klare Zonierung in Vorgärten, private ■ 1. BA Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Mietergärten und einen allgemeinen Außenbereich geglie- 2. BA Abluftanlagen dert. In der Mitte ist ein Bereich entstanden, der Spiel- und ■ Heizung und Warmwasser im 1. BA über Gas-Brenn- Aufenthaltsbereiche für alle Generationen beinhaltet. wertheizung mit solarthermischer Unterstützung, im 2. BA über Holzpelletheizung Energetisches Konzept ■ Solarthermie mit 60 m² Kollektorfläche Die Siedlung wurde in zwei Bauabschnitten mit unter- schiedlichen Energiekonzepten errichtet. Die Gebäude des Projektbeteiligte ersten Bauabschnitts wurden als Passivhäuser gebaut. ■ SWD Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf Die Haustechnik besteht aus einer Gas-Brennwertheizung ■ HGMB Architekten, Düsseldorf und zusätzlich einer solarthermischen Anlage mit 60 m² ■ Energiebüro vom Stein Kollektorfläche. Pro Gebäude wurde eine zentrale Lüftung ■ ITG Hans Pütz GmbH & Co. KG mit Wärmerückgewinnung installiert. Die Grundbeheizung ■ Schüssler-Plan GmbH, Düsseldorf erfolgt über die Lüftungsanlagen. In den Wohnungen sind
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18 Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Mörsenbroich Mietwohnungsbau mit integrierten Seniorenwohnungen Standort Energetisches Konzept Im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich ist auf einem Die Gebäude erfüllen sowohl den Passivhausstandard als innerstädtischen Eckgrundstück zwischen Münsterstraße auch den KfW-40-Standard. Die Außenwände sind massiv und Hördtweg ein Neubau mit Mietwohnungen als Klima- in Kalksandstein mit 30 cm Wärmedämmung ausgeführt. schutzsiedlung errichtet worden. Der Entwurf für die Das Energiekonzept setzt darüber hinaus auf zentrale Bebauung ging aus einem Wettbewerb hervor. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und auf Geothermienutzung über Wärmepumpen. Hierfür wurden Städtebau / Architektur Bohrungen im Gartenbereich eingebracht. Die Wärme wird Die Neubebauung umfasst insgesamt 58 Wohnungen in in separaten Pufferspeichern für Heizung und Warmwasser fünf Häusern, die straßenbegleitend in fünf- bis sechs- gespeichert. Die Warmwasserbereitung wird zusätzlich geschossiger Bauweise angeordnet sind. Zusätzlich sind durch eine solarthermische Anlage unterstützt. Die Über- zwei Tiefgaragen mit je einem Stellplatz pro Wohnung gabe der Wärme in die Wohnungen erfolgt über einzelne entstanden. In den Häusern werden Zwei- bis Vierzim- Frischwasserstationen. mer-Wohnungen angeboten, von denen 17 als Senioren- wohnungen ausgelegt sind, die teilweise als öffentlich geförderte Wohnungen errichtet wurden. Zusätzlich sind Standort Gemeinschaftsräume mit ca. 100 m² eingerichtet worden. ■ Düsseldorf-Mörsenbroich, Ecke Münsterstraße / Die Fassadengestaltung ist aus Lärmschutzgründen zu den Hördtweg Straßenseiten hin eher geschlossen. Die Eingangsbereiche sind farbig betont und die Sockelbereiche mit Riemchen Merkmale des Projekts abgesetzt. Die zum Garten orientierten Süd- und Westfas- ■ Fertigstellung 2014 saden sind mit großen Fensterflächen offen gestaltet. Im ■ 58 Wohneinheiten, davon 17 Seniorenwohnungen Kellergeschoss befinden sich jeweils die den Wohnungsein- ■ fünf- bis sechsgeschossige Mehrfamilienhäuser heiten zugeordneten Abstellräume und gemeinschaftlich ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard zu nutzende Räume für Hausanschluss, Fahrräder und (max. 15 kWh /m²a) zum Wäschetrocknen. Im Innenhof wurde ein Spiel- und ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Aufenthaltsbereich, u.a. mit Kleinkinderspielflächen und ■ Erdsonden-Wärmepumpen, Unterstützung der Warm- Mietergärten gestaltet. wasserbereitung durch Solarthermie Projektbeteiligte ■ Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft e.G. ■ Miksch Rücker Malchartzek Architekten, Düsseldorf ■ Sommer Passivhaus GmbH, Erkelenz
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20 Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Lichtenbroich Sanierung und Neubau mit zentraler Holzpelletversorgung Standort Energetisches Konzept Die Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Lichtenbroich liegt Alle Gebäude erreichen mindestens den Dreiliter-Standard im Düsseldorfer Norden, in der Nähe des Flughafens. Es mit einem Heizwärmebedarf von maximal 35 kWh/m²a. handelt sich um ein Wohngebiet mit insgesamt etwa 240 Die neu errichteten Gebäudeteile liegen mit 23 bis Wohnungen aus den Jahren 1959 bis 1960. Bisher waren 26 kWh/m²a noch deutlich darunter. In allen Häusern sind die Wohnungen mit Nachtspeicherheizungen und elektri- Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert worden. schen Durchlauferhitzern ausgestattet. Das gesamte Quartier Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Nahwärmenetz mit wurde teilweise saniert, in einigen Bereichen erweitert und einer zentralen Holzpelletheizung pro Bauabschnitt. zusätzlich wurden einige Gebäude neu errichtet. Die beiden ersten Bauabschnitte mit 157 Wohnungen sind als Klima- schutzsiedlung realisiert worden. Standort ■ Düsseldorf-Lichtenbroich, Sermer Weg, Volkardeyer Weg Städtebau / Architektur Aus einem Architektenwettbewerb gingen zwei Architek- Merkmale des Projekts turbüros hervor, die mit den Planungen für die insgesamt ■ Fertigstellung Anfang 2020 drei Bauabschnitte beauftragt wurden. Die ersten beiden ■ 157 Wohnungen und eine Arztpraxis, Bauabschnitte wurden als Klimaschutzsiedlung vom Büro davon 88 WE Neubau Hector3 realisiert. Im ersten Bauabschnitt wurde zunächst ■ Heizwärmebedarf: mind. Dreiliter-Standard von der längsten Gebäudezeile an der nordöstlichen (23 - 35 kWh /m²a) Grundstückskante ein Teil abgerissen und durch ein neues ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Punkthaus ersetzt. Der verbleibende Teil der Gebäudezeile ■ zentrale Holzpelletheizung pro Bauabschnitt wurde umfassend saniert. Im zweiten Bauabschnitt sind vier weitere Gebäudezeilen im nördlichen Bereich saniert Projektbeteiligte und erweitert worden. Um die Wohnungen möglichst barriere- ■ Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf frei zu gestalten, wurden einige Zugangsrampen errichtet. ■ hector3 architekten, Düsseldorf Um einen differenzierten Wohnungsmix zu erreichen, wur- ■ ITG Hans Pitz GmbH, Aachen den teilweise Wohnungen zu größeren Einheiten mit bis zu ■ Wortmann & Wember GmbH, Bochum vier Zimmern zusammengefasst. In einigen aufgestockten ■ Baues + Wicht beratende Ingenieure PartmbB, Bereichen sind kleine zweigeschossige Maisonettewohnungen Korschenbroich realisiert worden.
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22 Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Garath Aufwertung eines Stadtquartiers Standort Die Klimaschutzsiedlung liegt im Düsseldorfer Stadtteil Standort Garath, etwa 10 km südöstlich der Innenstadt. Die Rhein- ■ Düsseldorf-Benrath, Josef-Maria-Olbrich-Straße wohnungsbau GmbH hat hier in den Jahren 2008 -2011 zwischen der Lüderitz- und der Josef-Maria-Olbrich-Straße Merkmale des Projekts eine Solarsiedlung mit 122 Wohnungen errichtet. Auf ■ Fertigstellung 2014 dem südlich der Josef-Maria-Olbrich-Straße gelegenen ■ 65 Wohneinheiten, davon 12 Wohneinheiten öffentlich Grundstück sind anschließend vier nicht mehr sanierbare gefördert Hochhäuser durch vier Punkthäuser mit fünf und sechs ■ Vier fünf- bis sechsgeschossige Mehrfamilienhäuser Geschossen ersetzt worden. Diese Gebäude wurden als ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard Klimaschutzsiedlung errichtet. (max. 35 kWh /m²a) ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Städtebau / Architektur ■ Heizung und Warmwasser über Fernwärme, In der Klimaschutzsiedlung sind 65 Wohnungen mit ■ Unterstützung durch Solarthermie mit ca. 200 m² insgesamt ca. 5.200 m² Wohnfläche entstanden, die Kollektorfläche vorwiegend nach Süden und Westen ausgerichtet sind. Die Gebäude sind als Dreispänner erschlossen. Es ist Projektbeteiligte ein guter Mix unterschiedlicher Wohnungsgrößen reali- ■ Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf siert worden. Zwölf Wohnungen wurden mit öffentlicher ■ HGMB Architekten GmbH + Co. KG, Düsseldorf Förderung errichtet und sind komplett barrierefrei. Die ■ Wortmann & Scheerer, Bochum Erdgeschosswohnungen verfügen über Mietergärten. Die erforderlichen Stellplätze werden überwiegend in zwei Tiefgaragen bereitgestellt. Energetisches Konzept Der Heizwärmebedarf der Gebäude liegt mit etwa 29 kWh /m²a zwischen dem Passivhaus und dem Dreiliter- haus. Die Wohnungen haben Lüftungsanlagen mit Wärme- rückgewinnung. Die Versorgung mit Wärme zur Raumheizung und für die Warmwasserbereitung erfolgt über die vorhande- ne Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung mit Biomassean- teil. Die Warmwasserbereitung wird zudem über Solar- kollektoren unterstützt.
23 Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Quellenbusch Baugruppenprojekt QBUS Standort Energetisches Konzept Das Wohnbaugebiet „Am Quellenbusch“ liegt nah am his- Alle drei Gebäude sind im Passivhausstandard errichtet torischen Stadtzentrum von Gerresheim, etwa 5 km östlich worden. Eine zentrale Holzpelletanlage übernimmt in Kom- der Düsseldorfer Innenstadt. Die Infrastruktur und die bination mit einer solarthermischen Anlage die Wärmebe- ÖPNV-Anbindungen sind gut. Die unmittelbare Umgebung reitstellung. Die Brauchwarmwasserbereitung erfolgt über bietet mit dem renaturierten Pillebach und dem Grafenberger Trinkwasserstationen in den Wohnungen. Die Dachflächen Wald attraktive Grünzonen. sind extensiv begrünt. Auf Teilen des Gründachs ist eine Photovoltaik-Anlage mit ca. 40 kWp Leistung installiert. Der Verein „Wohnen mit Kindern“ hatte bereits 1995 ein erstes Wohnprojekt in Düsseldorf realisiert. Dieses zweite Wohnprojekt mit dem Namen „QBUS“ vertieft die bisherige Standort Form des gemeinschaftlichen Wohnens, das für Eltern und ■ Düsseldorf-Gerresheim, Hallesche Str. / Merseburger Str. Kindern gleichermaßen ansprechend ist und ermöglicht ein gemeinsames Größer- und Älterwerden in aktiver, selbstge- Merkmale des Projekts stalteter sozialer Form und zu erschwinglichen Preisen. Die ■ Fertigstellung 2013 beteiligten 25 Familien haben das Projekt gemeinsam als ■ 27 Wohneinheiten in zwei Mehrfamilienhäusern und Gesellschaft bürgerlichen Rechts geplant und gebaut. ein Gemeinschaftshaus ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard Städtebau / Architektur (max. 15 kWh /m²a) Aufgrund der Ausrichtung des Grundstücks wurden ein ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung langer viergeschossiger und ein kürzerer dreigeschossiger ■ Heizung und Warmwasser über zentrale Holzpel- Baukörper jeweils mit Ost-West-Ausrichtung gebaut. Es sind letheizung mit solarthermischer Unterstützung 27 Eigentumswohnungen und ein kleines Gästeappartement ■ Solarthermie, 50 m² Röhrenkollektoren mit einer Wohnfläche von insgesamt ca. 3.100 m² entstanden. ■ Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 40 kWp Zusätzlich wurde ein Gemeinschaftshaus mit Kellerräumen errichtet. Dieses umfasst auf insgesamt 125 m² neben Projektbeteiligte einem zentralen Veranstaltungsraum mit Küche auch einen ■ Baugruppe QBUS GbR, Düsseldorf Musikraum und einen Raum nur für die Jugendlichen. ■ Verein Wohnen mit Kindern e.V., Düsseldorf ■ Architekturbüro werk.um, Darmstadt Es wurden ca. 100 Fahrradstellplätze eingerichtet. In der Tief- ■ Generalplaner Reppco, Kleve garage stehen die vorgeschriebenen Autostellplätze bereit, ■ Fuhrmann + Keuthen PartG mbB, Kleve ebenso auch Stromanschlüsse für Elektromobile. ■ Projektkoordination: iPek Institut Köln ■ Stadt Düsseldorf
24 Klimaschutzsiedlung Essen, Dilldorfer Höhe Konversion im Essener Süden Standort zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Sie Die Siedlung „Dilldorfer Höhe“ entstand auf einem ehemali- werden über zentrale Erdreich-Wasser-Wärmepumpen mit gen Kasernengelände in unmittelbarer Nähe des Baldeney- Wärme versorgt. Für die Unterstützung der Warmwasser- sees. Die Allbau GmbH hat 1995 das Grundstück übernom- bereitung sind solarthermische Anlagen installiert. Auch men, auf dem bis 1994 die „Ruhrlandkaserne“ ansässig war. in den Doppel- und Reihenhäusern sind Lüftungsanlagen Die Entwicklung eines neuen, attraktiven Wohnquartiers auf mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die Beheizung und einer Militärbrache war daher das Thema eines städtebau- Warmwasserbereitung erfolgt durch Gas-Brennwertgeräte lichen Wettbewerbes, der Ende der 1990er Jahre durchge- mit solarthermischer Unterstützung. Auf den Dächern der führt wurde. Das Gesamtprojekt umfasst ca. 750 Wohnein- Mehrfamilienhäuser im Passivhaus-Standard sind Photo- heiten in unterschiedlichen Gebäudeformen und -größen voltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt sowie einen fünf Fußballfelder großen Spielpark. 36 kWp installiert. Die Anbindung an den gut einen Kilometer entfernten Stadtteil Kupferdreh mit Bahnhof und Nahversorgung Standort erfolgt über eine Buslinie. ■ Essen-Kupferdreh, Grunsbeckhof und Am Wieselbach Städtebau / Architektur Merkmale des Projekts Die Klimaschutzsiedlung ist Teil dieser großen Entwick- ■ Fertigstellung 2013 lungsmaßnahme und besteht aus 68 Wohneinheiten. Acht ■ 68 WE in Mehrfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern Mehrfamilienhäuser umfassen insgesamt 51 Wohnungen, ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard (max. 35 kWh /m²a), zusätzlich wurden 17 Reihen- und Doppelhäuser errichtet. 21 Wohnungen im Passivhaus-Standard Die Mehrfamilienhäuser sind unterkellert und in dem ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Bereich zwischen den Mehrfamilienhäusern wurde eine ■ ca. 250 m² Solarthermie und Photovoltaik-Anlagen Tiefgarage errichtet. Durch bis in die Tiefgarage reichende mit einer Leistung von insgesamt 36 kWp Aufzüge werden die Wohnungen barrierefrei erschlossen. ■ Heizung und Warmwasser z.T. über Wärmepumpen, Es wird ein breiter Wohnungsmix mit 60 - 120 m² Wohn- z.T. über Gas fläche angeboten. Die Erdgeschosswohnungen haben Mietergärten. Projektbeteiligte ■ Allbau GmbH, Essen Energetisches Konzept ■ Druschke und Grosser Architektur, Duisburg Alle Gebäude erreichen mindestens den Dreiliter-Stan- ■ Ingenieurbüro PBA-Weiss, Gelsenkirchen dard. Drei der Mehrfamilienhäuser wurden im Passivhaus- Standard gebaut. Die Mehrfamilienhäuser haben jeweils
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26 Klimaschutzsiedlung Geilenkirchen Quartierszentrum im Passivhaus-Standard Standort Energetisches Konzept Der Ortsteil Bauchem ist Teil des städtischen Zentrums Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard mit Lüftungs- von Geilenkirchen und hat etwa 3.000 Einwohner. Die anlagen mit Wärmerückgewinnung errichtet worden. Für Klimaschutzsiedlung ist größtenteils von zwei- bis vier- die Bereiche Tagespflege, ambulanter Pflegedienst und geschossiger Wohnbebauung umgeben und hinsichtlich Quartierstreff wurden jeweils getrennte Lüftungsanlagen Nahversorgung und ÖPNV gut erschlossen. Das Grund- installiert. Auch die Wohnungen haben jeweils einzelne stück umfasst neben dem ehemaligen Kirchengrundstück Anlagen. Die Beheizung erfolgt je Bauabschnitt mit einer auch das westlich anschließende Grundstück, auf dem ein Wärmepumpe mit Erdsonden. Über Pufferspeicher werden älterer Kindergarten durch einen Neubau ersetzt wurde. die Fußbodenheizungen und die Frischwasserstationen Zwischen den beiden Grundstücken verläuft ein Fußweg. versorgt. Eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher Auf dem nördlich angrenzenden Grundstück befindet sich ergänzt das Energiekonzept. Der hier erzeugte Strom wird ein Nahversorger. für die Wärmepumpen und den Allgemeinstrom genutzt. Städtebau / Architektur Da die katholische Kirche Sankt Josef an dem Stand- Standort ort nicht erhalten werden konnte, wurde sie durch ein ■ Geilenkirchen-Bauchem, Im Gang Quartierszentrum mit barrierefreien Miet- und Eigen- tumswohnungen, Tagespflegehaus, Quartierstreff mit Merkmale des Projekts Außengastronomie, Ladenlokalen, einem Versammlungs- ■ Fertigstellung Sommer 2020 raum für alle Bürger Bauchems und einem Sakralraum ■ 54 Mietwohnungen, Pflegezentrum und Ladenlokale ersetzt. Die Siedlung wurde in zwei Abschnitten erstellt. ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard Der westliche umfasst im Erdgeschoss einen ambulanten (max. 15 kWh /m²a) Pflegedienst, die Tagespflege, und das Quartierszentrum ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung mit Sakralraum. Im ersten und zweiten Obergeschoss ■ Heizung und Warmwasser über Sole-Wasser- befinden sich Mietwohnungen. Der östliche Abschnitt Wärmepumpen besteht ausschließlich aus Wohnungen. Zwischen beiden ■ 59 kWp Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher 52 kWh Bauabschnitten blieb die bestehende Fußwegverbindung erhalten und wurde zu einem Platz ausgebaut. Die Woh- Projektbeteiligte nungen sind über Laubengänge und einen Aufzug zugäng- ■ Stadt Geilenkirchen lich. Die Pkw-Zufahrt liegt im Norden. Hier werden auch ■ Franziskusheim gGmbH, Geilenkirchen die erforderlichen Stellplätze angeordnet. ■ Architekturbüro Viethen, Erkelenz ■ Sommer Passivhaus GmbH, Erkelenz
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28 Klimaschutzsiedlung Geldern Konversion vom Güterbahnhof zum attraktiven Wohngebiet Standort Die Klimaschutzsiedlung Geldern entstand im Rahmen Standort des großen Entwicklungsgebietes Nierspark südwestlich ■ Geldern, Entwicklungsgebiet Nierspark der Innenstadt von Geldern. Ein ehemaliger Güterbahnhof mit einer Fläche von insgesamt 44 Hektar wird hier als Merkmale des Projekts Innenstadterweiterung für Wohnen, Dienstleistungen und ■ Fertigstellung Sommer 2020 Infrastruktureinrichtungen umgenutzt. Die Infrastruktur des ■ 54 Wohneinheiten Gebiets ist sehr gut. Der Bahnhof, die Innenstadt, Schulen, ■ Drei Mehrfamilienhäuser, 27 Einfamilien- und Doppel- Einkaufsmöglichkeiten etc. sind fußläufig zu erreichen. häuser (z.T. mit 2 Wohnungen) ■ Die energetischen Anforderungen werden individuell Städtebau / Architektur erfüllt. Der Bereich der Klimaschutzsiedlung umfasst 54 Wohnein- heiten und besteht aus freistehenden Einfamilien- und Projektbeteiligte Doppelhäusern und drei Mehrfamilienhäusern. Die Mehrfa- ■ Stadt Geldern milienhäuser liegen entlang der Haupterschließungsstraße, ■ Stadt Land Fluss, Bonn die anderen Grundstücke liegen etwa zur Hälfte an einer ■ Dr. Grauthoff Unternehmensberatung für Energie und von der Hauptstraße abgehenden Stichstraße (Nette- Umwelt, Dinslaken weg), die andere Hälfte wird vom Netteweg über kleinere Wohnwege erschlossen. Für diese drei Teilbereiche wurden unterschiedliche Gestaltungsleitlinien festgesetzt. Energetisches Konzept Die Energiekonzepte für die einzelnen Gebäude wurden individuell erstellt. Um örtliche Architekten und Hand- werker zum Beispiel mit dem Thema „Passivhaus“ näher vertraut zu machen, wurde eine Qualitätsoffensive durch- geführt, die unter anderem Seminare und Workshops umfasste.
29 Klimaschutzsiedlung Gelsenkirchen Öffentlich geförderter Wohnungsbau in Ückendorf Standort nacherwärmt, ein Zusatzheizkörper im Bad beheizt und Das Grundstück der Klimaschutzsiedlung liegt westlich vom das Warmwasser im Durchlaufprinzip nur für den jeweiligen Wissenschaftspark Gelsenkirchen an der Rheinelbestraße. Bedarf erhitzt. Zur weiteren Energieeinsparung wurden Der Entwurf ging aus einem städtebaulichen Workshop besonders sparsame Pumpen und Ventilatoren eingesetzt. „Revitalisierung der Bochumer Straße“ hervor, der Möglich- Die Dächer von drei Gebäuden werden für Photovoltaik- keiten zur großräumigen Verbesserung der städtebaulichen Anlagen genutzt. Situation aufzeigen sollte. Städtebau / Architektur Standort Im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus sind in der Klima- ■ Gelsenkirchen-Ückendorf, Rheinelbestraße schutzsiedlung insgesamt 56 Wohnungen mit jeweils ein bis drei Zimmern entstanden. Die Wohnungen haben Wohnflä- Merkmale des Projekts chen von 45 - 82 m² und verteilen sich auf vier viergeschossige ■ Fertigstellung 2012 Gebäude, die alle voll unterkellert sind. Die Erschließungen ■ 56 Mietwohnungen im Erdgeschoss sowie alle Wohnungen sind barrierefrei. Die ■ Geschosswohnungsbau, viergeschossig, vier Gebäude gesamte Wohnfläche beträgt knapp 4.000 m². Eine Wege- mit insgesamt ca. 4.000 m² Wohnfläche verbindung in Ost-West-Richtung verbindet die bestehenden ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard Wohngebiete mit dem Wissenschaftspark. Die Freibereiche (max. 15 kWh /m²a) werden als Spielplätze und für Erholungszwecke genutzt. Für ■ dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung jede Wohnung ist außerdem ein PKW-Stellplatz vorhanden. ■ zentrale Gas-Brennwertheizung mit solarthermischer Unterstützung (25 m² Kollektorfläche), dezentrale Energetisches Konzept Warmwasserbereitung in den Wohnungen Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard erstellt worden ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 50 kWp und jede Wohnung hat eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erhalten. Die Wärmeversorgung er- Projektbeteiligte folgt zentral mit Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie. Ein ■ Bauherr: patrimonio GmbH, Münster Pufferspeicher im Keller wird vorrangig über die Solarkol- ■ Mohr Architekten, Münster lektoren aufgeheizt, die auf dem Dach desselben Gebäudes ■ Merker AG, Sendenhorst angeordnet sind. Die Nachheizung des Pufferspeichers ■ Nees+Otten GmbH, Münster erfolgt über eine Gas-Brennwerttherme. Jeweils eine Lei- ■ Kötter Consulting Engineers, Rheine tung bringt die Wärme in jedes Gebäude und wird in jeder ■ Stadt Gelsenkirchen Wohnung mit einer Übergabestation weiterverteilt. Über diese Übergabestationen wird die Zuluft in den Wohnungen
30 Klimaschutzsiedlung Greven, Emsterrassen Klimaneutrale Wohngebäude Standort bereich abdecken und andererseits das Warmwasser auf Die Klimaschutzsiedlung Greven, Emsterrassen, befindet entsprechend höhere Temperaturen erwärmen. Das Erd- sich im Neubaugebiet „Östliche Emsterrassen“, westlich der sondenfeld ist unterhalb des Geländes angeordnet. Ortsmitte und ist gut angebunden. Schulen, ein Einkaufszen- trum und weitere Nahversorgungsmöglichkeiten befinden Die Flachdächer sind komplett mit Photovoltaik-Anlagen sich in fußläufiger Entfernung. Das Grundstück war ehemals bestückt, die insgesamt eine Leistung von 135,25 kWp eine Industriebrache mit einer Fläche von 5.100 m². haben. Durch dieses Konzept ist die Wärmeversorgung der Siedlung klimaneutral. Städtebau / Architektur Die Siedlung besteht aus vier Mehrfamilienhäusern, die sich um eine „Mitte“ in Form einer kommunikativen Freian- Standort lage gruppieren. Es entstand so ein zusammenhängender ■ Greven, Philipp-Manz-Straße, Friedrich-Ebert-Straße Komplex mit insgesamt 58 barrierefreien Wohnungen und einer gemeinsamen Tiefgarage. Die Gebäude wurden zwei- Merkmale des Projekts bis dreigeschossig errichtet. ■ Fertigstellung 2015 ■ 58 Mietwohnungen Die Wohnfläche umfasst insgesamt 4.200 m² und ver- ■ vier Mehrfamilienhäuser, zwei- bis dreigeschossig teilt sich auf Wohnungen mit 50 - 80 m² Wohnfläche. Die ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard Erschließung der Gebäude erfolgt teilweise über geschlos- (max. 15 kWh /m²a) sene Treppenhäuser und zum Teil über Laubengänge. Für ■ Wohnungsweise Lüftungsanlagen mit Wärme- die Fassaden wurde in den unteren Geschossen Verblend- rückgewinnung mauerwerk und im obersten Geschoss ein Wärmedämm- ■ Heizung und Warmwasser über Geothermie-Wärme- verbundsystem gewählt. pumpenanlage ■ Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 135,25 kWp Energetisches Konzept Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard errichtet wor- Projektbeteiligte den. In den Wohnungen sind jeweils dezentrale Lüftungs- ■ Stadt Greven anlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Die gesamte ■ RICHTER WOHNBAU, Greven Heizung und Warmwasserbereitung erfolgt zentral über ■ Hillebrand + Welp Architekten, Greven drei Wärmepumpen, die zum Teil den Niedertemperatur- ■ GebäudeEnergieBeratung Schulte-Austum ■ IfEM Ingenieurbüro für EnergieManagement
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32 Klimaschutzsiedlung Greven-Wöste Innovative Lösungen im ländlichen Bereich Standort Die Kindertagesstätte wurde im Dreiliter-Standard errichtet Das Neubaugebiet „Wöste“, liegt ca. 1 km südöstlich des und erhielt ebenfalls eine Lüftungsanlage mit Wärmerück- Ortskerns und ist gut angebunden. Schulen und Einkaufs- gewinnung. Zur Energieversorgung werden ein Blochheiz- möglichkeiten befinden sich in der Nähe. Nach Fertigstellung kraftwerk mit Stirlingmotor und ein zusätzlicher Gas-Kessel wird das Gebiet ca. 550 - 700 Wohneinheiten umfassen und eingesetzt. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von einen Grünflächenanteil von 37 % aufweisen. Der ehemalige 45 kWp ergänzt das Energiekonzept. Bachlauf der Rönne führt durch das Gebiet und wird zur Regenwasserrückhaltung und -versickerung genutzt. Standort Städtebau / Architektur ■ Greven, Baugebiet „Wöste“, Blaufärberstraße, Töpferweg Anhand des städtebaulichen Entwurfs wurde das gesamte Gebiet in quadratische Cluster eingeteilt. Die Klimaschutz- Merkmale des Projekts siedlung umfasst zwei Cluster für die Wohnbebauung und ■ Fertigstellung 2017 einen Cluster für eine Kindertagesstätte. Die Wohnbebauung ■ 21 freistehende Einfamilien-, Doppel- und Reihen- besteht aus 21 Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihen- häuser und eine viergruppige Kita häusern. Die Erschließung erfolgt von den Außenseiten der ■ Heizwärmebedarf Wohngebäude: Passivhaus-Stan- Cluster, so dass der Innenbereich weitgehend autofrei bleibt dard (max. 15 kWh /m²a) und in jedem Cluster ein Quartiersplatz entstanden ist. ■ Heizwärmebedarf Kita: Dreiliter-Standard (max. 35 kWh /m²a) Der Kindergarten bietet als eingeschossiger runder Baukör- ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (alle per insgesamt 760 m2 Nutzfläche. Wichtiges Gestaltungsele- Gebäude) ment ist die Anordnung der Gruppenräume um eine zentral ■ Wohngebäude: Heizung und Warmwasser über Kom- gelegene Piazza mit Glasdach. Der Kindergarten beherbergt paktgerät mit Wärmepumpe drei Gruppen für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren ■ Kita: BHKW mit Stirlingmotor und Gas-Brennwertheizung und eine heilpädagogische Gruppe. ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 165 kWp Energetisches Konzept Die Wohngebäude sind nach Südwesten orientiert und Projektbeteiligte erreichen den Passivhaus-Standard. Sie haben dezentrale ■ Stadt Greven Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Beheizung ■ Hillebrand + Welp Architekten BDA, Greven und Warmwasserbereitung erfolgt über Kompaktgeräte mit ■ Merker AG, Sendenhorst Wärmepumpe. Jedes Gebäude hat eine Photovoltaik-Anlage ■ Merker / Wimber GbR, Greven mit einer Leistung von 5 - 6 kWp. ■ ACASA Planen und Bauen GmbH, Greven
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