100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen

Die Seite wird erstellt Justin Förster
 
WEITER LESEN
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen
Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen

        Cluster Nordrhein-Westfalen
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
4

    Inhalt

    Über das Projekt6

    Aachen8

    Ascheberg9

    Bielefeld, Breipohls Hof           10

    Bielefeld, Pauluscarree            11

    Bonn-Bad Godesberg                 12

    Bonn-Weststadt13

    Detmold14

    Dinslaken15

    Düsseldorf-Benrath16

    Düsseldorf-Mörsenbroich18

    Düsseldorf-Lichtenbroich20

    Düsseldorf-Garath22

    Düsseldorf-Quellenbusch23

    Essen, Dilldorfer Höhe             24

    Geilenkirchen26

    Geldern28

    Gelsenkirchen29

    Greven, Emsterrassen               30

    Greven-Wöste32

    Gütersloh33

    Haltern am See                     34

    Hattingen-Südstadt36

    Hennef37

    Hürth38

    Jülich39

    Kleve, Richard-Van-de-Loo-Straße   40
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
5

Kleve, Studentenwohnheim                            42

Köln-Porz43

Köln, Stegerwaldsiedlung                            44

Köln-Westhoven46

Köln-Rodenkirchen48

Köln-Widdersdorf49

Lemgo50

Leverkusen-Opladen, Genossenschaft Neue Bahnstadt   51

Leverkusen-Opladen, Studierendenhaus                52

Lippstadt53

Mönchengladbach-Eicken54

Mönchengladbach-Neuwerk55

Monheim56

Münster, Dieckmannstraße                            57

Oberhausen58

Oelde59

Rheine, Gisèle-Freund-Straße                        60

Senden61

Siegen62

Steinhagen64

Troisdorf-Mitte65

Viersen66

Voerde68

Waltrop70

Willich71

Wuppertal, Malerstraße                              72

Wuppertal, Pelerinenviertel                         73

Fazit74
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
6

100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen
Über das Projekt

10.000 Menschen wohnen bereits in Klimaschutzsiedlungen           Anforderungen und Förderung
in Nordrhein-Westfalen. Die 53 fertiggestellten Siedlungen        Um einen niedrigen Energiebedarf sicherzustellen, werden
werden in dieser Broschüre vorgestellt. Nach Realisierung         Mindeststandards für die Dämmung der Gebäudehülle
der 100 Klimaschutzsiedlungen werden circa 25.000 Men-            gefordert, die über die gesetzlichen Anforderungen der
schen hier wohnen. Die Bandbreite der Siedlungen um-              Energieeinsparverordnung (ab 1.11.2020 Gebäudeenergie-
fasst sowohl Neubauten als auch Sanierungsmaßnahmen.              gesetz) hinausgehen. Die Grenze für die maximalen wärme­
Darunter sind Baugebiete mit einzelnen Baufamilien, aber          bedingten CO2-Emissionen liegt beim Neubau bei 9 kg CO2
auch Baumaßnahmen im Rahmen des geförderten Woh-                  pro Quadratmeter und Jahr und damit etwa 50 Prozent
nungsbaus, Eigentumswohnungen, Altenwohnheime und                 unter dem Wert, der sich für ein typisches Einfamilienhaus
Baugruppenprojekte. Die realisierten Energieversorgungs­          entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ergibt.
varianten reichen beispielsweise von Holzpelletheizungen
über Wärmepumpen bis zu Eisspeichern.                             Die Werte für Bestandsbauten richten sich nach der
                                                                  gegebenen Kompaktheit (dem A/V-Verhältnis) und liegen
Bereits im Jahr 1997 hat das Land Nordrhein-Westfalen             zwischen 12 und 15 kg CO2 pro Quadratmeter und Jahr.
den landesweiten Aufruf „Mit der Sonne bauen – 50 Solar­          In den Berechnungen werden Emissionen durch Heizung,
siedlungen in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht und damit       Warmwasserbereitung und Hilfsenergie berücksichtigt.
ein innovatives Projekt zur intensiven Nutzung der Solarenergie   In einem eigens erstellten Planungsleitfaden werden diese
angestoßen. Als Nachfolgeprojekt wurde 2009 in Zusam-             Anforderungen und weitere Empfehlungen für die Klima-
menarbeit zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der           schutzsiedlungen dargestellt, die neben energetischen
EnergieAgentur.NRW das Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen         Aspekten auch auf die Architektur und den Städtebau
in Nordrhein-Westfalen“ entwickelt, das die Reduzierung des       eingehen. Die Projekte werden über das Landesförderpro-
Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen von Wohnge-              gramm progres.nrw - Markteinführung unterstützt.
bäuden in den Mittelpunkt stellt. Erstmals wurden damit
die CO2-Emissionen als Bewertungsmaßstab zur Unterstüt-           Projektkoordination
zung der Energiewende im Gebäudebereich herangezogen.             Die EnergieAgentur.NRW koordiniert das Projekt der
Nordrhein-Westfalen unterstützt so als Vorreiter im energie­      100 Klimaschutzsiedlungen im Auftrag des Ministeriums
effizienten Siedlungsbau die Klimaschutzziele Deutschlands,       für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
die 55 Prozent Treibhausgaseinsparung bis 2030 gegenüber          Nordrhein-Westfalen und begleitet die Projektpartner von
1990 und Klimaneutralität bis 2050 vorsehen.                      der Planung bis zur Realisierung. Um die angestrebten
                                                                  Qualitäten zu sichern, werden die Projektvorschläge von
Ziel des Projektes ist es, die wärmebedingten CO2-Emis-           einer interdisziplinär zusammengesetzten Auswahlkom-
sionen in Wohnsiedlungen (Neubau und Bestandssanie-               mission mit Experten aus den Bereichen Stadtplanung,
rungen) und somit auch die Energiekosten konsequent               Architektur und Energie beurteilt und der Status „Klima-
zu reduzieren. Hierfür können alle Technologien, die zur          schutzsiedlung NRW“ erst nach intensiver Prüfung erteilt.
CO2-Einsparung geeignet sind, eingesetzt werden. Planer
und Investoren haben dadurch die Freiheit, aus einer
großen Bandbreite innovativer Gebäudestandards und                   Sachstand November 2020
Versorgungsvarianten auszuwählen.                                    99 Projekte mit Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ davon:
                                                                     ■ 53 Siedlungen fertiggestellt
Auch wenn der Schwerpunkt des Projektes bei der Vermei-              ■ 25 Siedlungen im Bau
dung von CO2-Emissionen liegt, sollen sich diese Sied-               ■ 21 Siedlungen in Planung
lungen über das innovative Energiekonzept hinaus durch
besondere städtebauliche, architektonische und soziale
Qualitäten auszeichnen. Um langfristig einen hochwertigen
Wohn- und Lebensraum zu bieten, werden daher Anfor­
derungen an das gesamte Gestaltungskonzept gestellt. So
wird umweltverträgliches Bauen als wichtiger Bestandteil
einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung gefördert.
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
7

                                  Projekte mit Status „Klimaschutzsiedlung NRW“

 Klimaschutzsiedlung fertiggestellt
 Klimaschutzsiedlung im Bau
 Klimaschutzsiedlung in Planung

                                                             Ibbenbüren

                                                                                        Versmold
                                                                                                                         Lemgo

               Emmerich
                                          .
                                                                    am See
                                                             -Katharinen Höfe                                       Paderborn
                -Spyckstr.                                                  Werne                                   -Springbach Höfe

  Kevelaer      -Flora-Quartier                Herne                      *           Soest
              Kamp-Lintfort     Voerde                                        Kamen
                                  *                    Bochum*
                      Moers                        *

                   Krefeld     Duisburg
                                                         *

                              *       Erkrath
                                         Hilden -Trialog
-Neuwerk                                        -Süd
            Hückelhoven                                                                                                *
-Seestadt                                                                                                               Essen
                                                                                                                        -Dilldorfer Höhe
                              .                                                                                         -Rellinghausen
                                               *
                  Jülich                                                                                               *Köln
 Geilenkirchen
                                                                                                                        -Lind
                                                                                                                        -Porz
                                                                                              *
                                                                                                  Bochum                -Rodenkirchen
                                                                                                  -Seven Stones         -Stegerwaldsiedlung
                                                                                                  -Viktoriagärten       -Westhoven
                                                                                              *                         -Widdersdorf
                                      -Bad Godesberg                                              Dortmund
                                      -Weststadt                                                  -Brechten            *Oberhausen
                                                                                                  -Phoenixsee           -Alsterfeld
                                                                                              *                         -Schmachtendorf
                                                                                                  Düsseldorf
                                                                                                                       *
                                                                                                  -Benrath              Wuppertal
                                                                                                  -Garath               -Alte Dorfstr.
                                                                                                  -Lichtenbroich        -Malerstr.
                                                                                                  -Mörsenbroich         -Pelerinenviertel
                                                                                                  -Quellenbusch         -Sonnborn
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
8

Klimaschutzsiedlung Aachen
Studentenwohnheim im Passivhausstandard

Standort                                                      Energetisches Konzept
Das für Studenten errichtete Apartmenthaus liegt an der       Das Gebäude wurde im Passivhaus-Standard errichtet. Die
Roermonder Straße, etwa 1,5 km von der Aachener Innen-        Beheizung erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe,
stadt entfernt und ca. 1 km nördlich der RWTH Aachen.         die im Pavillon aufgestellt ist. Für Spitzenlasten wurde ein
Durch die innenstadtnahe Lage sind alle Infrastrukturein-     zusätzlicher Gas-Brennwertkessel installiert. Die Raumwär-
richtungen leicht erreichbar. Der Campus der RWTH Aachen      me wird über Fußbodenheizungen bereitgestellt. Für die
sowie der Landschaftspark Lousberg sind ebenfalls fußläufig   Warmwasserbereitstellung sind auf zwei Etagen in ent-
zu erreichen.                                                 sprechenden Technikräumen Speicher installiert worden.
                                                              Es wird eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückge-
Städtebau / Architektur                                       winnung eingesetzt. Durch LED-Beleuchtung wird weitere
Das Gebäude ist in erster Linie für Studenten gedacht, mit    Energie eingespart.
kleinen Wohnungen für eine Person und etwas größeren Ein-
heiten für zwei Personen. Im Staffelgeschoss werden auch
größere Wohnungen angeboten, die sich für Berufsanfänger         Standort
oder Dozenten eignen. Insgesamt sind 50 Wohnungen                ■ Aachen, Roermonder Straße
für etwa 60 Personen entstanden. Im Hofbereich wurde
ein Pavillon errichtet, der einen Waschbereich und einen         Merkmale des Projekts
Lern- und Aufenthaltsbereich umfasst. Im Dachgeschoss            ■ Fertigstellung 2017
sind große Gauben vorhanden, die sich über zwei Etagen           ■ 50 Studentenapartments
erstrecken und die Qualität der Wohnungen steigern. Die          ■ viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit
Fassaden sind mit Mauerwerk und teilweise vorgehängten             Staffelgeschoss
Metallkonstruktionen gestaltet. Die benötigten Stellplätze       ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
sind in einer Tiefgarage untergebracht.                            (max. 15 kWh /m²a)
                                                                 ■ Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
                                                                 ■ Luft-Wasser-Wärmepumpe und Gas-Spitzenkessel

                                                                 Projektbeteiligte
                                                                 ■ Meilenstein 110 GmbH, Aachen
                                                                 ■ bdmb Architekten, Mönchengladbach
                                                                 ■ Die Energieexperten, Aachen
                                                                 ■ Stadt Aachen
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
9

Klimaschutzsiedlung Ascheberg
Einfamilienhäuser mit individuellen Konzepten

Standort
Die Klimaschutzsiedlung Ascheberg ist circa einen Kilometer   Standort
vom Ortskern entfernt und bildet den südlichen Siedlungs-     ■ Ascheberg, Einsteinweg
abschluss. Zur Grundschule gibt es eine Fußwegverbindung,
zu weiteren Schulen verkehren Schulbusse.                     Merkmale des Projekts
                                                              ■ Fertigstellung Herbst 2018
Städtebau / Architektur                                       ■ 26 Wohneinheiten
Da die Nachfrage nach freistehenden Häusern in diesem         ■ Einfamilien- und Doppelhäuser
Bereich sehr hoch war, wurde das Baugebiet in 26 Grund-       ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
stücke unterteilt. Neben freistehenden Häusern ist ein          (max. 15 kWh /m²a) oder Dreiliter-Standard
Doppelhaus entstanden. Um ein einheitliches Siedlungs-          (max. 35 kWh /m²a)
bild zu gestalten wurden die Dachformen und -höhen im         ■ Individuelle Energiekonzepte
B-Plan festgelegt, Gauben etc. waren nicht zugelassen.
Hinsichtlich der Materialien und Farben wurden Empfeh-        Projektbeteiligte
lungen gegeben.                                               ■ Gemeinde Ascheberg
                                                              ■ Drees & Huesmann, Bielefeld
Energetisches Konzept                                         ■ e&u energiebüro GmbH, Bielefeld
Die Gemeinde hatte einen Energieberater beauftragt, der
die einzelnen Baufamilien beraten und die Energiekonzepte
überprüft hat.
100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Energieeffiziente Wohnungen für 25.000 Menschen
10

Klimaschutzsiedlung Bielefeld, Breipohls Hof
Pflegezentrum mit Wohnungen im Passivhaus-Standard

Standort                                                        mit Wärmerückgewinnung installiert. Die Raumheizung
Im Bielefelder Stadtteil Senne liegt das Baugebiet „Breipohls   erfolgt über die Zuluft. Zusätzlich wurden teilweise stati-
Hof“. Im Eingangsbereich zu diesem Gebiet hat der Stiftungs-    sche Heizflächen eingesetzt. Die Wärme wird mithilfe eines
bereich Altenhilfe der v. Bodelschwinghschen Stiftungen         Mini-BHKW und eines Gas-Brennwertgerätes bereitgestellt.
Bethel ein Seniorenzentrum mit Wohnpflegegruppen und            Das BHKW übernimmt ca. 70 % und der Gaskessel ca. 30 %
barrierefreien Wohnungen errichtet. Die Anbindung an den        der Wärmebereitstellung. Eine Photovoltaik-Anlage mit
ÖPNV ist gut, ebenso die Nahversorgung mit Kindergarten,        etwa 28 kWp Leistung trägt weiter zur CO2-Einsparung bei.
Schule und Geschäften. Das Gebiet ist insgesamt 20 ha
groß und beherbergt nach Abschluss aller Bauarbeiten ca.
750 Einwohner.                                                     Standort
                                                                   ■ Bielefeld-Senne, Breipohls Hof
Städtebau / Architektur
Als Klimaschutzsiedlung sind hier auf drei Geschossen              Merkmale des Projekts
plus Staffelgeschoss 80 Pflegeplätze und 17 Wohnungen              ■ Fertigstellung 2013
mit insgesamt über 4.000 m² Wohnfläche entstanden. Die             ■ Pflegezentrum mit 80 Pflegeplätzen und 17 Wohnungen
Pflegeplätze verteilen sich auf sechs Gruppen mit jeweils          ■ dreigeschossiger Massivbau mit Staffelgeschoss in
12 Plätzen und eine offene Wohngruppe. Im Eingangsbe-                Holzbauweise
reich der Einrichtung befindet sich ein Café.                      ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
                                                                     (max. 15 kWh /m²a)
In dem nach Süden gerichteten Kopfbau mit separatem                ■ Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Zugang wurden im 1. und 2. Obergeschoss jeweils fünf               ■ Heizung und Warmwasser über Mini-BHKW und
Wohnungen eingerichtet. Weitere sieben Wohnungen                     Gaskessel
befinden sich im Staffelgeschoss. Die Grundflächen der             ■ Stromerzeugung über BHKW und Photovoltaik-Anlage
Appartements liegen zwischen 32 und 70 m². Auf dem                   mit einer Leistung von 28 kWp
Grundstück wurde eine den Bedürfnissen von Demenz-
kranken entsprechende, geschützte Gartenanlage als                 Projektbeteiligte
„Sinnes-Garten“ konzipiert.                                        ■ v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld
                                                                   ■ Pappert + Weichynik Architekten PartGmbB, Bielefeld
Energetisches Konzept                                              ■ Stadt Bielefeld
Das als Passivhaus geplante Gebäude wurde in Massivbau-
weise mit 20 cm Wärmedämmverbundsystem gebaut. Das
Staffelgeschoss wurde in Holzrahmenbauweise mit 24 cm
Dämmung errichtet. Es ist eine zentrale Lüftungsanlage
11

Klimaschutzsiedlung Bielefeld, Pauluscarree
Wohnungen und Reihenhäuser in Bielefeld Mitte

Standort
Die Klimaschutzsiedlung ist in der Bielefelder Innenstadt    Standort
als Teilbereich eines Neubaugebietes auf einer Brachfläche   ■ Bielefeld-Mitte, Walther-Rathenau-Straße
entstanden. Diese liegt ca. 1 km nordöstlich des Zentrums
und etwa 500 Meter östlich des Bahnhofs. Für den Ge-         Merkmale des Projekts
samtbereich erfolgte eine Aufteilung der Grundstücke für     ■ Fertigstellung 2014
unterschiedliche Wohnformen. Neben Studentenwohnun-          ■ 28 Wohneinheiten
gen, barrierefreien Wohnungen und weiteren Mietwohnun-       ■ Zwei dreigeschossige Reihenhauszeilen mit jeweils
gen sollten auch Eigenheime in Form von Reihenhäusern          acht Häusern und
und Maisonettewohnungen geschaffen werden. Dieser für        ■ zwölf Maisonettewohnungen in dreigeschossigen
Eigenheime vorgesehene Bereich wurde als Klimaschutz-          Gebäuden mit Staffelgeschoss
siedlung realisiert.                                         ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard
                                                               (max. 35 kWh /m²a)
Städtebau / Architektur                                      ■ Abluftanlagen
Die Reihenhäuser und Maisonettewohnungen befinden            ■ Heizung und Warmwasser über Abluftwärmepumpen
sich im nördlichen Bereich des Neubaugebietes und            ■ Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt
bestehen aus drei südorientierten Reihen mit insgesamt         ca. 50 kWp
28 Wohneinheiten. Die Hauszeilen wurden drei– bis
viergeschossig gebaut und sind teilweise unterkellert. Die   Projektbeteiligte
Grundrisse der Reihenhäuser wurden den individuellen         ■ pb planen + bauen Massivbau GmbH, Bünde
Vorstellungen der Baufamilien angepasst.                     ■ Pappert + Weichynik Architekten PartGmbB, Bielefeld
                                                             ■ Stadt Bielefeld
Energetisches Konzept
Die Gebäude sind im Dreiliter-Standard ausgeführt und
haben jeweils eine Abluftwärmepumpe. Diese Anlagen
erzeugen sowohl die Heizwärme als auch das Warmwasser.
Zusätzlich wurden Photovoltaik-Anlagen installiert.
12

Klimaschutzsiedlung Bonn-Bad Godesberg
Neubau und Bestandssanierung im ehemaligen Regierungsviertel

Standort                                                      Warmwasser wird dezentral über Frischwasserstationen in
Das Projekt liegt in Bonn, nordwestlich des Zentrums von      den Wohnungen bereitgestellt. Der Restwärmebedarf wird
Bad Godesberg an der Teutonenstraße. Öffentliche Ver-         über eine zentrale Gasabsorptionswärmepumpe gedeckt.
kehrsmittel, Schulen und Nahversorgungseinrichtungen          Als Sonnenschutz sind Photovoltaik-Elemente mit insge-
befinden sich in der Nähe. Die Klimaschutzsiedlung umfasst    samt 10 kWp Leistung an den Fassaden montiert worden.
neben einem Neubau auch ein vorhandenes Wohngebäude,
das von 1974 - 1990 als Dienstwohnung für die ständige Ver-
tretung der DDR genutzt wurde. Südwestlich des Bestands-         Standort
gebäudes befindet sich das ehemalige Verwaltungsgebäude          ■ Bonn-Bad Godesberg, Teutonenstraße
der ständigen Vertretung der DDR, das derzeit die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung beherbergt.                           Merkmale des Projekts
                                                                 ■ Fertigstellung 2012
Städtebau / Architektur                                          ■ 27 Wohneinheiten
Der Neubau umfasst 13 Wohnungen in einem dreigeschos-            ■ Ein Mehrfamilienhaus als Neubau und eine Bestands-
sigen Gebäude mit Staffelgeschoss. In dem Bestandsge-              sanierung mit Aufstockung
bäude sind durch Umbau und Aufstockung 14 Wohnungen              ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
entstanden. Beide Gebäude haben Tiefgaragen. Oberhalb              (max. 15 kWh /m²a)
der Tiefgaragen wurden Mietergärten angelegt.                    ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
                                                                 ■ Zentrale Gasabsorptionswärmepumpe mit solarther-
Insgesamt entstanden 27 Wohnungen mit 2.400 m²                     mischer Unterstützung (2 x 42 m² Vakuumröhren-
Wohnfläche. Alle Wohnungen wurden soweit möglich                   kollektoren), Dezentrale Warmwasserbereitung mit
barrierefrei erstellt.                                             Frischwasserstationen in den Wohnungen
                                                                 ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insge-
Energetisches Konzept                                              samt ca. 10 kWp
Auf den Dachflächen sind zwei solarthermische Anlagen mit
jeweils 42 m² Vakuum-Röhrenkollektoren installiert. Diese        Projektbeteiligte
stellen neben 65 % des Warmwassers auch einen Anteil der         ■ Wohnbau-Gesellschaft Derr, Hilden
Heizwärme bereit. Je Gebäude ist eine zentrale Lüftungs-         ■ Ingenieurbüro Eukon, Krefeld
anlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Das benötigte         ■ Stadt Bonn
13

Klimaschutzsiedlung Bonn-Weststadt
Studentenapartments in ökologischer Holzbauweise

Standort
Das „Projekt 42!“ liegt in der Bonner Weststadt, ca. 800 Meter   Standort
westlich vom Hauptbahnhof und von der Innenstadt. Die Uni        ■ Bonn, Karl-Frowein-Straße
liegt ebenfalls in fußläufiger Entfernung. Das Projekt wurde
als Ersatzbau für ein baufälliges kleineres Wohngebäude          Merkmale des Projekts
errichtet.                                                       ■ Fertigstellung 2017
                                                                 ■ 32 Studentenapartments
Städtebau / Architektur                                          ■ fünfgeschossiges Mehrfamilienhaus in Holzbauweise
Bei der Klimaschutzsiedlung handelt es sich um ein fünf-         ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
geschossiges Studentenwohnheim mit 32 Apartments. Es               (max. 15 kWh /m²a)
handelt sich bei dem Gebäude um das höchste Holzhaus             ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Nordrhein-Westfalens. Holz wurde sowohl für die Tragkon-         ■ Heizung über Wärmepumpe mit Erdsonden
struktion und den Innenausbau als auch für die Brand-            ■ Warmwasser über elektronische Durchlauferhitzer
wände eingesetzt. Sämtliche verwendeten Hölzer sind              ■ PV-Anlage mit einer Leistung von insgesamt 30 kWp
regionaler Herkunft und entsprechend zertifiziert. Der           ■ Ausschließliche Verwendung ökologischer Baumaterialien
Einsatz von Zellulose als Dämmstoff mit bis zu 40 cm in
Dach und Außenwänden ist in dieser Dimension heraus-             Projektbeteiligte
ragend.                                                          ■ raum für architektur, kay künzel + partner, Wachtberg
                                                                 ■ Projekt 42! Hucho_Künzel GbR, Bonn
Energetisches Konzept
Das Gebäude ist im Passivhaus-Standard errichtet und
erreicht in Verbindung mit der Photovoltaik-Anlage auch den
KfW-Standard Effizienzhaus 40 Plus. Die Lüftungsanlage
mit Wärmerückgewinnung wurde zentral installiert. Die
Wärmeversorgung der Fußbodenheizung erfolgt über eine
Kleinstwärmepumpe (2 kW) mit Erdsonden. Diese bietet im
Sommer zusätzlich eine Kühlfunktion. Die Gebäudeauto-
mation steuert und optimiert sämtliche Energieprozesse im
Gebäude sowie das Batteriespeichersystem. Die Energie-
werte des Hauses werden für alle Bewohner sichtbar auf
einem Screen im Eingangsbereich der 42! dargestellt.
14

Klimaschutzsiedlung Detmold
Gelungene Mischung aus Eigentum und Mietwohnungsbau

Standort                                                       Energetisches Konzept
Die Klimaschutzsiedlung liegt im Ortsteil Hiddesen zwischen    Die Klimaschutzsiedlung ist an das Fernwärmenetz der
Innenstadt und Hermannsdenkmal. Die Infrastruktur ist gut,     Stadtwerke Detmold angeschlossen. Die Detmolder Fern-
der Ortskern von Hiddesen ist fußläufig zu erreichen. Das      wärme erreicht durch die Erzeugung der Wärme in Block-
Gebiet ist über mehrere Buslinien angebunden. Direkt süd-      heizkraftwerken und durch die Nutzung von Erneuerbaren
lich angrenzend befindet sich eine Grundschule mit einem       Energien in einem Holzheizkraftwerk einen sehr guten
großen Spielplatz. Ein Kindergarten und weitere kirchliche     Primärenergiefaktor. Die Gebäude erfüllen mindestens den
und soziale Einrichtungen befinden sich in der Nähe.           Dreiliter-Standard und sind mit Lüftungsanlagen mit Wär-
                                                               merückgewinnung ausgestattet. Das Niedrig-Energie-Ins-
Städtebau / Architektur                                        titut aus Detmold hat die einzelnen Bauvorhaben beraten
Die Siedlung umfasst insgesamt 40 Wohneinheiten. Davon         und begleitet.
wurden 22 Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern reali-
siert. Diese Wohnungen sind in zwei größeren Gebäuden im
Westen als Eingangsbereich der Siedlung angeordnet. Die          Standort
weitere Bebauung mit Einzelhäusern wurde in zwei Zeilen          ■ Detmold-Hiddesen, Kornblumenweg
nördlich und südlich der Erschließungsstraße erstellt. Bei
der nördlichen Zeile sind fünf Gebäude mit bis zu zwei Voll-     Merkmale des Projekts
geschossen mit Flachdach errichtet worden, alle anderen          ■ Fertigstellung Frühjahr 2019
Einfamilienhäuser wurden mit Giebeldächern gebaut. Die           ■ 40 Wohneinheiten
Einfamilienhäuser haben jeweils einen Stellplatz auf dem         ■ Zwei Mehrfamilienhäuser, 18 Einfamilien- und
Grundstück, für die Mehrfamilienhäuser wurden Tief­                Doppelhäuser
garagen gebaut. Die gestalterischen Qualitäten wurden            ■ Heizwärmebedarf: mind. Dreiliter-Standard
vorab über eine durch ein Fachbüro erstellte Gestaltungs­          (max. 35 kWh /m²a)
fibel gesichert.                                                 ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
                                                                 ■ Heizung und Warmwasser: Fernwärme

                                                                 Projektbeteiligte
                                                                 ■ Stadt Detmold
                                                                 ■ Stadtwerke Detmold
                                                                 ■ Drees & Huesmann Planer, Bielefeld
                                                                 ■ OWL Immobilien GmbH
                                                                 ■ Niedrig-Energie-Institut, Detmold
15

Klimaschutzsiedlung Dinslaken
Wohnungen und Pflegeheim im historischen Umfeld

Standort                                                       Das Pflegeheim wurde als kompaktes, südorientiertes
Die Klimaschutzsiedlung befindet sich knapp einen Kilo-        Gebäude im Passivhaus-Standard errichtet und hat eben-
meter südlich der Innenstadt von Dinslaken, direkt neben       falls eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück-
einer Trabrennbahn auf dem Grundstück des Gutes Bären-         gewinnung erhalten. Es handelt sich um einen massiven
kamp. Das historische Gutshaus ist erhalten geblieben.         Mauerwerksbau mit Wärmedämmverbundsystem. Die
Die Anbindung der Siedlung über Bus- und Straßenbahn-          flach geneigten Pultdächer sind mit einer extensiven
linien ist sehr gut, Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in    Dachbegrünung versehen. Die Beheizung und Warmwas-
fußläufiger Entfernung.                                        serbereitung erfolgt auch hier über die Fernwärme mit
                                                               einem geringen Primärenergiefaktor. Die Wärmeverteilung
Städtebau / Architektur                                        erfolgt über die Zuluft und statische Heizflächen in einzel-
Im nördlichen Teil des Grundstücks sind acht viergeschos-      nen Bereichen.
sige Mehrfamilienhäuser mit Staffelgeschoss entstanden.
Sie umfassen insgesamt 59 Eigentumswohnungen und
zwei Gewerbeeinheiten. Die nach Norden gelegenen                  Standort
Bereiche der Erdgeschosse liegen dabei jeweils unterhalb          ■ Dinslaken, Bärenkampallee
der Geländeoberfläche und enthalten Stellplätze und
Wirtschaftsräume. Im östlichen Bereich sind drei dreige-          Merkmale des Projekts
schossige Mehrfamilienhäuer mit jeweils neun Wohnungen            ■ Fertigstellung 2015
errichtet worden. Im südwestlichen Grundstücksviertel             ■ 86 Eigentumswohnungen, 2 Gewerbeeinheiten,
wurde ein Senioren- und Pflegeheim für 80 Personen                  80 Pflegeplätze
errichtet. Es liegt direkt an einem zentralen Platz, so dass      ■ 8 Stadtvillen mit 59 Wohneinheiten, 3 Gartenhofhäuser
dieser auch von den Heimbewohnern mit genutzt werden                mit 27 Wohneinheiten, Pflegeheim
kann. Im Heim wurden auch eine öffentlich zugängige               ■ Heizwärmebedarf: Pflegeheim im Passivhausstandard
Kapelle und eine Cafeteria eingerichtet. Betreiber des              (max. 15 kWh /m²a), Wohngebäude im Dreiliter-
Pflegeheims ist die Caritas.                                        Standard (max. 35 kWh /m²a)
                                                                  ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Energetisches Konzept                                             ■ Heizung und Warmwasser über Fernwärme
Die Mehrfamilienhäuser sind als Dreiliter-Häuser mit Drei-
fachverglasung gebaut worden. Der größte Teil der Gebäude         Projektbeteiligte
wurde mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung                  ■ Stadt Dinslaken
ausgestattet. Die Heizwärme- und Warmwasserversor-                ■ Neuhaus & Bassfeld GmbH, Dinslaken
gung erfolgt über das vorhandene Fernwärmenetz.                   ■ IBN Passivhaustechnik, Köln
16

Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Benrath
NRW Landespreis 2017 für Architektur, Wohnungs- und Städtebau
„Gutes Bauen im öffentlich geförderten Wohnungsbau“
Standort                                                        statische Heizkörper zur individuellen Temperatureinstel-
Die Klimaschutzsiedlung befindet sich westlich des Stadt-       lung vorhanden. Die Warmwasserversorgung erfolgt zentral
waldes, direkt an der Zufahrt zum Stadtteil Benrath, an der     unter Nutzung der Solaranlage. Im zweiten Bauabschnitt
stark befahrenen Forststraße. Die ehemalige Bebauung            wurden die Gebäude im Dreiliter-Standard errichtet und
auf diesem Grundstück stammte aus dem Jahr 1931. Eine           mit einer Holzpelletheizung für Raumwärme und Warmwas-
Sanierung stellte sich als nicht sinnvoll heraus.               serversorgung versehen.

Städtebau / Architektur
Als Reaktion auf die vorhandene Lärmbelastung wurde                Standort
eine neue Blockrandbebauung errichtet, die einen ruhigen           ■ Düsseldorf-Benrath, Am Wald, Forststraße,
Innenhof umschließt. Durch transparente Treppenhäuser                 Hoxbachstraße
zwischen den einzelnen Gebäuden werden die Fassaden auf-
gelockert und optisch gegliedert. Zwei getrennte Tiefgaragen       Merkmale des Projekts
mit rund 60 Stellplätzen wurden unter den Gebäuden und             ■ Fertigstellung 2017
teilweise unter dem Innenhof errichtet. Neben Wohnungen            ■ 62 Mietwohnungen, davon ca. 60 % öffentlich gefördert
für Familien und Singles wurde auch eine Senioren-Wohn-            ■ viergeschossige Mehrfamilienhäuser
gruppe integriert. Insgesamt stehen 62 Wohnungen                   ■ Heizwärmebedarf: 1. BA im Passivhaus-Standard
zur Verfügung, von denen ca. 60 % öffentlich gefördert               (max. 15 kWh /m²a), 2. BA im Dreiliter-Standard
wurden. Alle Wohnungen sind komplett barrierefrei. Der In-           (max. 35 kWh /m²a)
nenhof ist durch eine klare Zonierung in Vorgärten, private        ■ 1. BA Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung,
Mietergärten und einen allgemeinen Außenbereich geglie-              2. BA Abluftanlagen
dert. In der Mitte ist ein Bereich entstanden, der Spiel- und      ■ Heizung und Warmwasser im 1. BA über Gas-Brenn-
Aufenthaltsbereiche für alle Generationen beinhaltet.                wertheizung mit solarthermischer Unterstützung, im
                                                                     2. BA über Holzpelletheizung
Energetisches Konzept                                              ■ Solarthermie mit 60 m² Kollektorfläche
Die Siedlung wurde in zwei Bauabschnitten mit unter-
schiedlichen Energiekonzepten errichtet. Die Gebäude des           Projektbeteiligte
ersten Bauabschnitts wurden als Passivhäuser gebaut.               ■ SWD Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf
Die Haustechnik besteht aus einer Gas-Brennwertheizung             ■ HGMB Architekten, Düsseldorf
und zusätzlich einer solarthermischen Anlage mit 60 m²             ■ Energiebüro vom Stein
Kollektorfläche. Pro Gebäude wurde eine zentrale Lüftung           ■ ITG Hans Pütz GmbH & Co. KG
mit Wärmerückgewinnung installiert. Die Grundbeheizung             ■ Schüssler-Plan GmbH, Düsseldorf
erfolgt über die Lüftungsanlagen. In den Wohnungen sind
17
18

Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Mörsenbroich
Mietwohnungsbau mit integrierten Seniorenwohnungen

Standort                                                    Energetisches Konzept
Im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich ist auf einem        Die Gebäude erfüllen sowohl den Passivhausstandard als
innerstädtischen Eckgrundstück zwischen Münsterstraße       auch den KfW-40-Standard. Die Außenwände sind massiv
und Hördtweg ein Neubau mit Mietwohnungen als Klima-        in Kalksandstein mit 30 cm Wärmedämmung ausgeführt.
schutzsiedlung errichtet worden. Der Entwurf für die        Das Energiekonzept setzt darüber hinaus auf zentrale
Bebauung ging aus einem Wettbewerb hervor.                  Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und auf
                                                            Geothermienutzung über Wärmepumpen. Hierfür wurden
Städtebau / Architektur                                     Bohrungen im Gartenbereich eingebracht. Die Wärme wird
Die Neubebauung umfasst insgesamt 58 Wohnungen in           in separaten Pufferspeichern für Heizung und Warmwasser
fünf Häusern, die straßenbegleitend in fünf- bis sechs-     gespeichert. Die Warmwasserbereitung wird zusätzlich
geschossiger Bauweise angeordnet sind. Zusätzlich sind      durch eine solarthermische Anlage unterstützt. Die Über-
zwei Tiefgaragen mit je einem Stellplatz pro Wohnung        gabe der Wärme in die Wohnungen erfolgt über einzelne
entstanden. In den Häusern werden Zwei- bis Vierzim-        Frischwasserstationen.
mer-Wohnungen angeboten, von denen 17 als Senioren-
wohnungen ausgelegt sind, die teilweise als öffentlich
geförderte Wohnungen errichtet wurden. Zusätzlich sind        Standort
Gemeinschaftsräume mit ca. 100 m² eingerichtet worden.        ■ Düsseldorf-Mörsenbroich, Ecke Münsterstraße /
Die Fassadengestaltung ist aus Lärmschutzgründen zu den          Hördtweg
Straßenseiten hin eher geschlossen. Die Eingangsbereiche
sind farbig betont und die Sockelbereiche mit Riemchen        Merkmale des Projekts
abgesetzt. Die zum Garten orientierten Süd- und Westfas-      ■ Fertigstellung 2014
saden sind mit großen Fensterflächen offen gestaltet. Im      ■ 58 Wohneinheiten, davon 17 Seniorenwohnungen
Kellergeschoss befinden sich jeweils die den Wohnungsein-     ■ fünf- bis sechsgeschossige Mehrfamilienhäuser
heiten zugeordneten Abstellräume und gemeinschaftlich         ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
zu nutzende Räume für Hausanschluss, Fahrräder und              (max. 15 kWh /m²a)
zum Wäschetrocknen. Im Innenhof wurde ein Spiel- und          ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Aufenthaltsbereich, u.a. mit Kleinkinderspielflächen und      ■ Erdsonden-Wärmepumpen, Unterstützung der Warm-
Mietergärten gestaltet.                                         wasserbereitung durch Solarthermie

                                                              Projektbeteiligte
                                                              ■ Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft e.G.
                                                              ■ Miksch Rücker Malchartzek Architekten, Düsseldorf
                                                              ■ Sommer Passivhaus GmbH, Erkelenz
19
20

Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Lichtenbroich
Sanierung und Neubau mit zentraler Holzpelletversorgung

Standort                                                      Energetisches Konzept
Die Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Lichtenbroich liegt        Alle Gebäude erreichen mindestens den Dreiliter-Standard
im Düsseldorfer Norden, in der Nähe des Flughafens. Es        mit einem Heizwärmebedarf von maximal 35 kWh/m²a.
handelt sich um ein Wohngebiet mit insgesamt etwa 240         Die neu errichteten Gebäudeteile liegen mit 23 bis
Wohnungen aus den Jahren 1959 bis 1960. Bisher waren          26 kWh/m²a noch deutlich darunter. In allen Häusern sind
die Wohnungen mit Nachtspeicherheizungen und elektri-         Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert worden.
schen Durchlauferhitzern ausgestattet. Das gesamte Quartier   Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Nahwärmenetz mit
wurde teilweise saniert, in einigen Bereichen erweitert und   einer zentralen Holzpelletheizung pro Bauabschnitt.
zusätzlich wurden einige Gebäude neu errichtet. Die beiden
ersten Bauabschnitte mit 157 Wohnungen sind als Klima-
schutzsiedlung realisiert worden.                                Standort
                                                                 ■ Düsseldorf-Lichtenbroich, Sermer Weg, Volkardeyer Weg
Städtebau / Architektur
Aus einem Architektenwettbewerb gingen zwei Architek-            Merkmale des Projekts
turbüros hervor, die mit den Planungen für die insgesamt         ■ Fertigstellung Anfang 2020
drei Bauabschnitte beauftragt wurden. Die ersten beiden          ■ 157 Wohnungen und eine Arztpraxis,
Bauabschnitte wurden als Klimaschutzsiedlung vom Büro              davon 88 WE Neubau
Hector3 realisiert. Im ersten Bauabschnitt wurde zunächst        ■ Heizwärmebedarf: mind. Dreiliter-Standard
von der längsten Gebäudezeile an der nordöstlichen                 (23 - 35 kWh /m²a)
Grundstückskante ein Teil abgerissen und durch ein neues         ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Punkthaus ersetzt. Der verbleibende Teil der Gebäudezeile        ■ zentrale Holzpelletheizung pro Bauabschnitt
wurde umfassend saniert. Im zweiten Bauabschnitt sind
vier weitere Gebäudezeilen im nördlichen Bereich saniert         Projektbeteiligte
und erweitert worden. Um die Wohnungen möglichst barriere-       ■ Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf
frei zu gestalten, wurden einige Zugangsrampen errichtet.        ■ hector3 architekten, Düsseldorf
Um einen differenzierten Wohnungsmix zu erreichen, wur-          ■ ITG Hans Pitz GmbH, Aachen
den teilweise Wohnungen zu größeren Einheiten mit bis zu         ■ Wortmann & Wember GmbH, Bochum
vier Zimmern zusammengefasst. In einigen aufgestockten           ■ Baues + Wicht beratende Ingenieure PartmbB,
Bereichen sind kleine zweigeschossige Maisonettewohnungen           Korschenbroich
realisiert worden.
21
22

Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Garath
Aufwertung eines Stadtquartiers

Standort
Die Klimaschutzsiedlung liegt im Düsseldorfer Stadtteil      Standort
Garath, etwa 10 km südöstlich der Innenstadt. Die Rhein-     ■ Düsseldorf-Benrath, Josef-Maria-Olbrich-Straße
wohnungsbau GmbH hat hier in den Jahren 2008 -2011
zwischen der Lüderitz- und der Josef-Maria-Olbrich-Straße    Merkmale des Projekts
eine Solarsiedlung mit 122 Wohnungen errichtet. Auf          ■ Fertigstellung 2014
dem südlich der Josef-Maria-Olbrich-Straße gelegenen         ■ 65 Wohneinheiten, davon 12 Wohneinheiten öffentlich
Grundstück sind anschließend vier nicht mehr sanierbare        gefördert
Hochhäuser durch vier Punkthäuser mit fünf und sechs         ■ Vier fünf- bis sechsgeschossige Mehrfamilienhäuser
Geschossen ersetzt worden. Diese Gebäude wurden als          ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard
Klimaschutzsiedlung errichtet.                                 (max. 35 kWh /m²a)
                                                             ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Städtebau / Architektur                                      ■ Heizung und Warmwasser über Fernwärme,
In der Klimaschutzsiedlung sind 65 Wohnungen mit             ■ Unterstützung durch Solarthermie mit ca. 200 m²
insgesamt ca. 5.200 m² Wohnfläche entstanden, die              Kollektorfläche
vorwiegend nach Süden und Westen ausgerichtet sind.
Die Gebäude sind als Dreispänner erschlossen. Es ist         Projektbeteiligte
ein guter Mix unterschiedlicher Wohnungsgrößen reali-        ■ Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf
siert worden. Zwölf Wohnungen wurden mit öffentlicher        ■ HGMB Architekten GmbH + Co. KG, Düsseldorf
Förderung errichtet und sind komplett barrierefrei. Die      ■ Wortmann & Scheerer, Bochum
Erdgeschosswohnungen verfügen über Mietergärten. Die
erforderlichen Stellplätze werden überwiegend in zwei
Tiefgaragen bereitgestellt.

Energetisches Konzept
Der Heizwärmebedarf der Gebäude liegt mit etwa
29 kWh /m²a zwischen dem Passivhaus und dem Dreiliter-
haus. Die Wohnungen haben Lüftungsanlagen mit Wärme-
rückgewinnung. Die Versorgung mit Wärme zur Raumheizung
und für die Warmwasserbereitung erfolgt über die vorhande-
ne Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung mit Biomassean-
teil. Die Warmwasserbereitung wird zudem über Solar-
kollektoren unterstützt.
23

Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Quellenbusch
Baugruppenprojekt QBUS

Standort                                                          Energetisches Konzept
Das Wohnbaugebiet „Am Quellenbusch“ liegt nah am his-             Alle drei Gebäude sind im Passivhausstandard errichtet
torischen Stadtzentrum von Gerresheim, etwa 5 km östlich          worden. Eine zentrale Holzpelletanlage übernimmt in Kom-
der Düsseldorfer Innenstadt. Die Infrastruktur und die            bination mit einer solarthermischen Anlage die Wärmebe-
ÖPNV-Anbindungen sind gut. Die unmittelbare Umgebung              reitstellung. Die Brauchwarmwasserbereitung erfolgt über
bietet mit dem renaturierten Pillebach und dem Grafenberger       Trinkwasserstationen in den Wohnungen. Die Dachflächen
Wald attraktive Grünzonen.                                        sind extensiv begrünt. Auf Teilen des Gründachs ist eine
                                                                  Photovoltaik-Anlage mit ca. 40 kWp Leistung installiert.
Der Verein „Wohnen mit Kindern“ hatte bereits 1995 ein
erstes Wohnprojekt in Düsseldorf realisiert. Dieses zweite
Wohnprojekt mit dem Namen „QBUS“ vertieft die bisherige              Standort
Form des gemeinschaftlichen Wohnens, das für Eltern und              ■ Düsseldorf-Gerresheim, Hallesche Str. / Merseburger Str.
Kindern gleichermaßen ansprechend ist und ermöglicht ein
gemeinsames Größer- und Älterwerden in aktiver, selbstge-            Merkmale des Projekts
stalteter sozialer Form und zu erschwinglichen Preisen. Die          ■ Fertigstellung 2013
beteiligten 25 Familien haben das Projekt gemeinsam als              ■ 27 Wohneinheiten in zwei Mehrfamilienhäusern und
Gesellschaft bürgerlichen Rechts geplant und gebaut.                   ein Gemeinschaftshaus
                                                                     ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
Städtebau / Architektur                                                (max. 15 kWh /m²a)
Aufgrund der Ausrichtung des Grundstücks wurden ein                  ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
langer viergeschossiger und ein kürzerer dreigeschossiger            ■ Heizung und Warmwasser über zentrale Holzpel-
Baukörper jeweils mit Ost-West-Ausrichtung gebaut. Es sind             letheizung mit solarthermischer Unterstützung
27 Eigentumswohnungen und ein kleines Gästeappartement               ■ Solarthermie, 50 m² Röhrenkollektoren
mit einer Wohnfläche von insgesamt ca. 3.100 m² entstanden.          ■ Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 40 kWp
Zusätzlich wurde ein Gemeinschaftshaus mit Kellerräumen
errichtet. Dieses umfasst auf insgesamt 125 m² neben                 Projektbeteiligte
einem zentralen Veranstaltungsraum mit Küche auch einen              ■ Baugruppe QBUS GbR, Düsseldorf
Musikraum und einen Raum nur für die Jugendlichen.                   ■ Verein Wohnen mit Kindern e.V., Düsseldorf
                                                                     ■ Architekturbüro werk.um, Darmstadt
Es wurden ca. 100 Fahrradstellplätze eingerichtet. In der Tief-      ■ Generalplaner Reppco, Kleve
garage stehen die vorgeschriebenen Autostellplätze bereit,           ■ Fuhrmann + Keuthen PartG mbB, Kleve
ebenso auch Stromanschlüsse für Elektromobile.                       ■ Projektkoordination: iPek Institut Köln
                                                                     ■ Stadt Düsseldorf
24

Klimaschutzsiedlung Essen, Dilldorfer Höhe
Konversion im Essener Süden

Standort                                                      zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Sie
Die Siedlung „Dilldorfer Höhe“ entstand auf einem ehemali-    werden über zentrale Erdreich-Wasser-Wärmepumpen mit
gen Kasernengelände in unmittelbarer Nähe des Baldeney-       Wärme versorgt. Für die Unterstützung der Warmwasser-
sees. Die Allbau GmbH hat 1995 das Grundstück übernom-        bereitung sind solarthermische Anlagen installiert. Auch
men, auf dem bis 1994 die „Ruhrlandkaserne“ ansässig war.     in den Doppel- und Reihenhäusern sind Lüftungsanlagen
Die Entwicklung eines neuen, attraktiven Wohnquartiers auf    mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die Beheizung und
einer Militärbrache war daher das Thema eines städtebau-      Warmwasserbereitung erfolgt durch Gas-Brennwertgeräte
lichen Wettbewerbes, der Ende der 1990er Jahre durchge-       mit solarthermischer Unterstützung. Auf den Dächern der
führt wurde. Das Gesamtprojekt umfasst ca. 750 Wohnein-       Mehrfamilienhäuser im Passivhaus-Standard sind Photo-
heiten in unterschiedlichen Gebäudeformen und -größen         voltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt
sowie einen fünf Fußballfelder großen Spielpark.              36 kWp installiert.

Die Anbindung an den gut einen Kilometer entfernten
Stadtteil Kupferdreh mit Bahnhof und Nahversorgung              Standort
erfolgt über eine Buslinie.                                     ■ Essen-Kupferdreh, Grunsbeckhof und Am Wieselbach
Städtebau / Architektur                                         Merkmale des Projekts
Die Klimaschutzsiedlung ist Teil dieser großen Entwick-         ■ Fertigstellung 2013
lungsmaßnahme und besteht aus 68 Wohneinheiten. Acht            ■ 68 WE in Mehrfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern
Mehrfamilienhäuser umfassen insgesamt 51 Wohnungen,             ■ Heizwärmebedarf: Dreiliter-Standard (max. 35 kWh /m²a),
zusätzlich wurden 17 Reihen- und Doppelhäuser errichtet.          21 Wohnungen im Passivhaus-Standard
Die Mehrfamilienhäuser sind unterkellert und in dem             ■ Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Bereich zwischen den Mehrfamilienhäusern wurde eine             ■ ca. 250 m² Solarthermie und Photovoltaik-Anlagen
Tiefgarage errichtet. Durch bis in die Tiefgarage reichende       mit einer Leistung von insgesamt 36 kWp
Aufzüge werden die Wohnungen barrierefrei erschlossen.          ■ Heizung und Warmwasser z.T. über Wärmepumpen,
Es wird ein breiter Wohnungsmix mit 60 - 120 m² Wohn-             z.T. über Gas
fläche angeboten. Die Erdgeschosswohnungen haben
Mietergärten.                                                   Projektbeteiligte
                                                                ■ Allbau GmbH, Essen
Energetisches Konzept                                           ■ Druschke und Grosser Architektur, Duisburg
Alle Gebäude erreichen mindestens den Dreiliter-Stan-           ■ Ingenieurbüro PBA-Weiss, Gelsenkirchen
dard. Drei der Mehrfamilienhäuser wurden im Passivhaus-
Standard gebaut. Die Mehrfamilienhäuser haben jeweils
25
26

Klimaschutzsiedlung Geilenkirchen
Quartierszentrum im Passivhaus-Standard

Standort                                                    Energetisches Konzept
Der Ortsteil Bauchem ist Teil des städtischen Zentrums      Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard mit Lüftungs-
von Geilenkirchen und hat etwa 3.000 Einwohner. Die         anlagen mit Wärmerückgewinnung errichtet worden. Für
Klimaschutzsiedlung ist größtenteils von zwei- bis vier-    die Bereiche Tagespflege, ambulanter Pflegedienst und
geschossiger Wohnbebauung umgeben und hinsichtlich          Quartierstreff wurden jeweils getrennte Lüftungsanlagen
Nahversorgung und ÖPNV gut erschlossen. Das Grund-          installiert. Auch die Wohnungen haben jeweils einzelne
stück umfasst neben dem ehemaligen Kirchengrundstück        Anlagen. Die Beheizung erfolgt je Bauabschnitt mit einer
auch das westlich anschließende Grundstück, auf dem ein     Wärmepumpe mit Erdsonden. Über Pufferspeicher werden
älterer Kindergarten durch einen Neubau ersetzt wurde.      die Fußbodenheizungen und die Frischwasserstationen
Zwischen den beiden Grundstücken verläuft ein Fußweg.       versorgt. Eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher
Auf dem nördlich angrenzenden Grundstück befindet sich      ergänzt das Energiekonzept. Der hier erzeugte Strom wird
ein Nahversorger.                                           für die Wärmepumpen und den Allgemeinstrom genutzt.

Städtebau / Architektur
Da die katholische Kirche Sankt Josef an dem Stand-           Standort
ort nicht erhalten werden konnte, wurde sie durch ein         ■ Geilenkirchen-Bauchem, Im Gang
Quartierszentrum mit barrierefreien Miet- und Eigen-
tumswohnungen, Tagespflegehaus, Quartierstreff mit            Merkmale des Projekts
Außengastronomie, Ladenlokalen, einem Versammlungs-           ■ Fertigstellung Sommer 2020
raum für alle Bürger Bauchems und einem Sakralraum            ■ 54 Mietwohnungen, Pflegezentrum und Ladenlokale
ersetzt. Die Siedlung wurde in zwei Abschnitten erstellt.     ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
Der westliche umfasst im Erdgeschoss einen ambulanten           (max. 15 kWh /m²a)
Pflegedienst, die Tagespflege, und das Quartierszentrum       ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
mit Sakralraum. Im ersten und zweiten Obergeschoss            ■ Heizung und Warmwasser über Sole-Wasser-
befinden sich Mietwohnungen. Der östliche Abschnitt             Wärmepumpen
besteht ausschließlich aus Wohnungen. Zwischen beiden         ■ 59 kWp Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher 52 kWh
Bauabschnitten blieb die bestehende Fußwegverbindung
erhalten und wurde zu einem Platz ausgebaut. Die Woh-         Projektbeteiligte
nungen sind über Laubengänge und einen Aufzug zugäng-         ■ Stadt Geilenkirchen
lich. Die Pkw-Zufahrt liegt im Norden. Hier werden auch       ■ Franziskusheim gGmbH, Geilenkirchen
die erforderlichen Stellplätze angeordnet.                    ■ Architekturbüro Viethen, Erkelenz
                                                              ■ Sommer Passivhaus GmbH, Erkelenz
27
28

Klimaschutzsiedlung Geldern
Konversion vom Güterbahnhof zum attraktiven Wohngebiet

Standort
Die Klimaschutzsiedlung Geldern entstand im Rahmen            Standort
des großen Entwicklungsgebietes Nierspark südwestlich         ■ Geldern, Entwicklungsgebiet Nierspark
der Innenstadt von Geldern. Ein ehemaliger Güterbahnhof
mit einer Fläche von insgesamt 44 Hektar wird hier als        Merkmale des Projekts
Innenstadterweiterung für Wohnen, Dienstleistungen und        ■ Fertigstellung Sommer 2020
Infrastruktureinrichtungen umgenutzt. Die Infrastruktur des   ■ 54 Wohneinheiten
Gebiets ist sehr gut. Der Bahnhof, die Innenstadt, Schulen,   ■ Drei Mehrfamilienhäuser, 27 Einfamilien- und Doppel-
Einkaufsmöglichkeiten etc. sind fußläufig zu erreichen.         häuser (z.T. mit 2 Wohnungen)
                                                              ■ Die energetischen Anforderungen werden individuell
Städtebau / Architektur                                         erfüllt.
Der Bereich der Klimaschutzsiedlung umfasst 54 Wohnein-
heiten und besteht aus freistehenden Einfamilien- und         Projektbeteiligte
Doppelhäusern und drei Mehrfamilienhäusern. Die Mehrfa-       ■ Stadt Geldern
milienhäuser liegen entlang der Haupterschließungsstraße,     ■ Stadt Land Fluss, Bonn
die anderen Grundstücke liegen etwa zur Hälfte an einer       ■ Dr. Grauthoff Unternehmensberatung für Energie und
von der Hauptstraße abgehenden Stichstraße (Nette-               Umwelt, Dinslaken
weg), die andere Hälfte wird vom Netteweg über kleinere
Wohnwege erschlossen. Für diese drei Teilbereiche wurden
unterschiedliche Gestaltungsleitlinien festgesetzt.

Energetisches Konzept
Die Energiekonzepte für die einzelnen Gebäude wurden
individuell erstellt. Um örtliche Architekten und Hand-
werker zum Beispiel mit dem Thema „Passivhaus“ näher
vertraut zu machen, wurde eine Qualitätsoffensive durch-
geführt, die unter anderem Seminare und Workshops
umfasste.
29

Klimaschutzsiedlung Gelsenkirchen
Öffentlich geförderter Wohnungsbau in Ückendorf

Standort                                                          nacherwärmt, ein Zusatzheizkörper im Bad beheizt und
Das Grundstück der Klimaschutzsiedlung liegt westlich vom         das Warmwasser im Durchlaufprinzip nur für den jeweiligen
Wissenschaftspark Gelsenkirchen an der Rheinelbestraße.           Bedarf erhitzt. Zur weiteren Energieeinsparung wurden
Der Entwurf ging aus einem städtebaulichen Workshop               besonders sparsame Pumpen und Ventilatoren eingesetzt.
„Revitalisierung der Bochumer Straße“ hervor, der Möglich-        Die Dächer von drei Gebäuden werden für Photovoltaik-
keiten zur großräumigen Verbesserung der städtebaulichen          Anlagen genutzt.
Situation aufzeigen sollte.

Städtebau / Architektur                                              Standort
Im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus sind in der Klima-               ■ Gelsenkirchen-Ückendorf, Rheinelbestraße
schutzsiedlung insgesamt 56 Wohnungen mit jeweils ein bis
drei Zimmern entstanden. Die Wohnungen haben Wohnflä-                Merkmale des Projekts
chen von 45 - 82 m² und verteilen sich auf vier viergeschossige      ■ Fertigstellung 2012
Gebäude, die alle voll unterkellert sind. Die Erschließungen         ■ 56 Mietwohnungen
im Erdgeschoss sowie alle Wohnungen sind barrierefrei. Die           ■ Geschosswohnungsbau, viergeschossig, vier Gebäude
gesamte Wohnfläche beträgt knapp 4.000 m². Eine Wege-                  mit insgesamt ca. 4.000 m² Wohnfläche
verbindung in Ost-West-Richtung verbindet die bestehenden            ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
Wohngebiete mit dem Wissenschaftspark. Die Freibereiche                (max. 15 kWh /m²a)
werden als Spielplätze und für Erholungszwecke genutzt. Für          ■ dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
jede Wohnung ist außerdem ein PKW-Stellplatz vorhanden.              ■ zentrale Gas-Brennwertheizung mit solarthermischer
                                                                       Unterstützung (25 m² Kollektorfläche), dezentrale
Energetisches Konzept                                                  Warmwasserbereitung in den Wohnungen
Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard erstellt worden              ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 50 kWp
und jede Wohnung hat eine dezentrale Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung erhalten. Die Wärmeversorgung er-                 Projektbeteiligte
folgt zentral mit Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie. Ein         ■ Bauherr: patrimonio GmbH, Münster
Pufferspeicher im Keller wird vorrangig über die Solarkol-           ■ Mohr Architekten, Münster
lektoren aufgeheizt, die auf dem Dach desselben Gebäudes             ■ Merker AG, Sendenhorst
angeordnet sind. Die Nachheizung des Pufferspeichers                 ■ Nees+Otten GmbH, Münster
erfolgt über eine Gas-Brennwerttherme. Jeweils eine Lei-             ■ Kötter Consulting Engineers, Rheine
tung bringt die Wärme in jedes Gebäude und wird in jeder             ■ Stadt Gelsenkirchen
Wohnung mit einer Übergabestation weiterverteilt. Über
diese Übergabestationen wird die Zuluft in den Wohnungen
30

Klimaschutzsiedlung Greven, Emsterrassen
Klimaneutrale Wohngebäude

Standort                                                      bereich abdecken und andererseits das Warmwasser auf
Die Klimaschutzsiedlung Greven, Emsterrassen, befindet        entsprechend höhere Temperaturen erwärmen. Das Erd-
sich im Neubaugebiet „Östliche Emsterrassen“, westlich der    sondenfeld ist unterhalb des Geländes angeordnet.
Ortsmitte und ist gut angebunden. Schulen, ein Einkaufszen-
trum und weitere Nahversorgungsmöglichkeiten befinden         Die Flachdächer sind komplett mit Photovoltaik-Anlagen
sich in fußläufiger Entfernung. Das Grundstück war ehemals    bestückt, die insgesamt eine Leistung von 135,25 kWp
eine Industriebrache mit einer Fläche von 5.100 m².           haben. Durch dieses Konzept ist die Wärmeversorgung der
                                                              Siedlung klimaneutral.
Städtebau / Architektur
Die Siedlung besteht aus vier Mehrfamilienhäusern, die
sich um eine „Mitte“ in Form einer kommunikativen Freian-       Standort
lage gruppieren. Es entstand so ein zusammenhängender           ■ Greven, Philipp-Manz-Straße, Friedrich-Ebert-Straße
Komplex mit insgesamt 58 barrierefreien Wohnungen und
einer gemeinsamen Tiefgarage. Die Gebäude wurden zwei-          Merkmale des Projekts
bis dreigeschossig errichtet.                                   ■ Fertigstellung 2015
                                                                ■ 58 Mietwohnungen
Die Wohnfläche umfasst insgesamt 4.200 m² und ver-              ■ vier Mehrfamilienhäuser, zwei- bis dreigeschossig
teilt sich auf Wohnungen mit 50 - 80 m² Wohnfläche. Die         ■ Heizwärmebedarf: Passivhaus-Standard
Erschließung der Gebäude erfolgt teilweise über geschlos-         (max. 15 kWh /m²a)
sene Treppenhäuser und zum Teil über Laubengänge. Für           ■ Wohnungsweise Lüftungsanlagen mit Wärme-
die Fassaden wurde in den unteren Geschossen Verblend-            rückgewinnung
mauerwerk und im obersten Geschoss ein Wärmedämm-               ■ Heizung und Warmwasser über Geothermie-Wärme-
verbundsystem gewählt.                                            pumpenanlage
                                                                ■ Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 135,25 kWp
Energetisches Konzept
Die Gebäude sind im Passivhaus-Standard errichtet wor-          Projektbeteiligte
den. In den Wohnungen sind jeweils dezentrale Lüftungs-         ■ Stadt Greven
anlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Die gesamte         ■ RICHTER WOHNBAU, Greven
Heizung und Warmwasserbereitung erfolgt zentral über            ■ Hillebrand + Welp Architekten, Greven
drei Wärmepumpen, die zum Teil den Niedertemperatur-            ■ GebäudeEnergieBeratung Schulte-Austum
                                                                ■ IfEM Ingenieurbüro für EnergieManagement
31
32

Klimaschutzsiedlung Greven-Wöste
Innovative Lösungen im ländlichen Bereich

Standort                                                       Die Kindertagesstätte wurde im Dreiliter-Standard errichtet
Das Neubaugebiet „Wöste“, liegt ca. 1 km südöstlich des        und erhielt ebenfalls eine Lüftungsanlage mit Wärmerück-
Ortskerns und ist gut angebunden. Schulen und Einkaufs-        gewinnung. Zur Energieversorgung werden ein Blochheiz-
möglichkeiten befinden sich in der Nähe. Nach Fertigstellung   kraftwerk mit Stirlingmotor und ein zusätzlicher Gas-Kessel
wird das Gebiet ca. 550 - 700 Wohneinheiten umfassen und       eingesetzt. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von
einen Grünflächenanteil von 37 % aufweisen. Der ehemalige      45 kWp ergänzt das Energiekonzept.
Bachlauf der Rönne führt durch das Gebiet und wird zur
Regenwasserrückhaltung und -versickerung genutzt.
                                                                  Standort
Städtebau / Architektur                                           ■ Greven, Baugebiet „Wöste“, Blaufärberstraße, Töpferweg
Anhand des städtebaulichen Entwurfs wurde das gesamte
Gebiet in quadratische Cluster eingeteilt. Die Klimaschutz-       Merkmale des Projekts
siedlung umfasst zwei Cluster für die Wohnbebauung und            ■ Fertigstellung 2017
einen Cluster für eine Kindertagesstätte. Die Wohnbebauung        ■ 21 freistehende Einfamilien-, Doppel- und Reihen-
besteht aus 21 Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihen-              häuser und eine viergruppige Kita
häusern. Die Erschließung erfolgt von den Außenseiten der         ■ Heizwärmebedarf Wohngebäude: Passivhaus-Stan-
Cluster, so dass der Innenbereich weitgehend autofrei bleibt        dard (max. 15 kWh /m²a)
und in jedem Cluster ein Quartiersplatz entstanden ist.           ■ Heizwärmebedarf Kita: Dreiliter-Standard
                                                                    (max. 35 kWh /m²a)
Der Kindergarten bietet als eingeschossiger runder Baukör-        ■ Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (alle
per insgesamt 760 m2 Nutzfläche. Wichtiges Gestaltungsele-          Gebäude)
ment ist die Anordnung der Gruppenräume um eine zentral           ■ Wohngebäude: Heizung und Warmwasser über Kom-
gelegene Piazza mit Glasdach. Der Kindergarten beherbergt           paktgerät mit Wärmepumpe
drei Gruppen für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren            ■ Kita: BHKW mit Stirlingmotor und Gas-Brennwertheizung
und eine heilpädagogische Gruppe.                                 ■ Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung
                                                                    von 165 kWp
Energetisches Konzept
Die Wohngebäude sind nach Südwesten orientiert und                Projektbeteiligte
erreichen den Passivhaus-Standard. Sie haben dezentrale           ■ Stadt Greven
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Beheizung             ■ Hillebrand + Welp Architekten BDA, Greven
und Warmwasserbereitung erfolgt über Kompaktgeräte mit            ■ Merker AG, Sendenhorst
Wärmepumpe. Jedes Gebäude hat eine Photovoltaik-Anlage            ■ Merker / Wimber GbR, Greven
mit einer Leistung von 5 - 6 kWp.                                 ■ ACASA Planen und Bauen GmbH, Greven
Sie können auch lesen