2015 Geschäftsbericht - Hessischer Volkshochschulverband
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Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, zu Beginn des Jahres 2015 konnte noch niemand die hohe Dynamik der Zuwanderungsbewegung absehen, die in der zweiten Jahreshälfte im gesamten Bundesgebiet erhebliche Anstrengungen der öffentlichen Hand und der zivilgesellschaftlichen Communities ausgelöst hat. Noch vor der Sommer- pause befand sich unser Verband im etablierten Arbeitsmodus zwischen seinen Aufgaben als Interessensvertretung, als pädagogische Transferstelle, als Beratungsforum und als Landesprüfungs- zentrum. Die Situation änderte sich nach den Ferien schlagartig. Die Volkshochschulen in Hessen wurden – wie in allen anderen Bundesländern – in ihrer Rolle als kommunale Zentren der sprachlichen und kulturellen Integration besonders stark in die Pflicht genommen und nahmen diese Herausforderung mit einem sehr hohen Ressourceneinsatz an. In der ersten Phase ihres Aufenthaltes in Deutschland wurden die Volkshochschulen Anlaufstellen für viele Geflüchtete aus den Bürgerkriegsgebieten Vorder- asiens und aus Afrika. In der Verbandsgeschäftsstelle entschieden wir uns im September dazu, den „Schalter umzulegen“. Jenseits aller Kernaufgaben rückte das Thema „Bildung für Geflüchtete“ in unser Blickfeld und wurde interdisziplinär verortet. Es galt, unsere Mitgliedseinrichtungen durch eine gezielte Informations- und Koordinationsarbeit zu unterstützen. Dabei mussten besonders die Ziele und Inhalte der notwendigerweise schnell konzipierten Förderprogramme der unterschiedlichen politischen und administrativen Ebenen transferiert und der professionelle Erfahrungsaustausch organisiert werden. Begleitend dazu konnten wir unsere Expertisen und die Erfahrungen der Volkshochschulen in die Integrationsförderkonzepte des Bundes, des Landes Hessen und der kommunalen Spitzenverbände einbringen. Die Ihnen vorliegende Rückschau verdeutlicht, dass es neben dem in 2015 dominierenden Thema Integration und „Bildung für Geflüchtete“ viele andere Aktivitäten unseres Verbandes und seiner Geschäftsstelle gab. Unser Tun richtete sich auf Handlungsfelder, die die gesamte Bandbreite der Arbeit unserer Mitgliedseinrichtungen spiegeln und die auch die Entwicklungspfade begleiten, auf denen sich die Volkshochschulen in Hessen befinden. Unser Jahresrückblick erscheint zum 70. Gründungsjubiläum des Hessischen Volkhochschulverbandes. Wir, alle Beteiligten, können ein wenig stolz auf die in diesen Jahrzehnten geleistete Arbeit sein. Unser Verbund hat sich über die Jahre bei allen Turbulenzen als starke Bildungsgemeinschaft erwiesen und wird dies auch zukünftig zum Wohle des öffentlichen Gemeinwesens sein. Frankfurt am Main, im August 2016 Dr. Christoph Köck Dr. Christiane Ehses Verbandsdirektor Pädagogische Leitung/stv. Verbandsdirektorin hvv-Geschäftsbericht 2015 Herausgeber: Hessischer Volkshochschulverband e.V. Winterbachstr. 38 60320 Frankfurt am Main Verantwortlich: Dr. Christoph Köck 2 Redaktion: Dr. Christoph Köck, Dipl. Päd. Monika Pfirrmann unter Mitarbeit der Fachreferentinnen und Fachreferenten des hvv
Blickpunkte Support zur Flüchtlingsbildung Hessischer vhs-Sprachentag „Spra- chen vermitteln – Kulturen vernetzen“ Immens sind die Herausforderungen, die sich den Volks- hochschulen seit September 2015 stellen. Und beeindru- Leitgedanke bei der Konzeption des Hessischen Spra- ckend die Leistungen, die unsere Mitgliedseinrichtungen chentags 2015 in Frankfurt war es, die neueren Ergeb- seither im Kontext der Integration von vielzähligen ge- nisse der wissenschaftlichen Forschung und die Erfah- flüchteten Zuwanderern vollbringen. Sie sind die kommu- rung aus der Unterrichtspraxis kritisch zu reflektieren nalen Zentren, die Integration für Erwachsene mit ihren und so eng miteinander zu verbinden, dass neue Spiel- Kursen zur Sprachenbildung – und zunehmend auch in räume für eine effek- anderen Bereichen wie der beruflichen oder kulturellen tive handlungs- und Bildung – ermöglichen und erleichtern. Die Geschäfts- teilnehmerorientierte stelle des Hessischen Volkshochschulverbandes hat die Fremdsprachenpäda- Arbeitsprozesse der Volkshochschulen von Beginn an gogik entstehen kön- unterstützt: durch Information und Beratung, durch die nen. Mitarbeit auf Bundesebene im Deutschen Volkshoch- 80 Kursleiter/-innen schul-Verband und durch aktive Lobbypolitik im Land und Programmbe- Hessen. reichsleitungen aus Es wurde schnell deutlich, dass Orte für Dialog, Informa- Hessen trafen sich im tionstransfer und Vernetzung geschaffen werden muss- Tagungshaus Hof- Prof. Dr. Jürgen Trabant ten. Die Geschäftsstelle des hvv entschied sich, bereits manns Höfe in Frank- am 30.09.2015 ein erstes Arbeitstreffen „Flüchtlingsbil- furt und folgten interessiert den Eingangsvorträgen von dung“ einzuberufen. Wesentlich ging es dabei um: Prof. Jürgen Trabant aus Berlin und Dr. Christoph Mer- kelbach aus Darmstadt zum Thema „Mehrsprachigkeit“. • die aktuelle Situation in den Volkshochschulen, In seinem Vortrag „Globalesisch und das Deutsche und • Strukturen der Förderung die anderen europäischen Sprachen“ betrachtete Prof. Dr. Jürgen Trabant mit Bedenken die politische und wis- • Gestaltungsmöglichkeiten in der Arbeit mit den senschaftliche „Propaganda“ zugunsten des sogenann- Neuzugewanderten ten „Globalesischen“, d. h. des globalen Englisch. Unter • eine gemeinsame Positionierung dem unangemessenen Etikett der „Mehrsprachigkeit“ • Strategien und gewünschte Supportleistungen werde das Erlernen einer einzigen Sprache vor allem von Seiten des hvv im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum massiv un- terstützt. Mit der Eroberung wichtiger Diskursdomänen Bei einem zweiten Arbeitstreffen am 9. November 2015 durch das globale Englisch gehe allerdings eine dra- wurde neuerlich zu den bundes- und landesweiten matische Veränderung von Status und Ausbau weiterer Entwicklungen zur Bildung für Geflüchtete informiert. europäischer Sprachen und Dialekte einher. Dies bringe Hierbei wurden auch die vielfältigen Aktivitäten der die eigentliche Grundlage für eine starke europäische Geschäftsstelle und des Vorstands in Gremien im Kon- Identität in Gefahr – nämlich die kulturelle Diversität. text des Asylkonvents ausgewertet. Der hvv konnte die Dr. Christoph Merkelbach unterstrich in seinem Vortrag Volkshochschulen mit den Sonderveranstaltungen an- „Mehrsprachigkeit – Das Projekt der Zukunft!“ den denk-, gemessen unterstützen und Gelegenheit zum wertvollen identitäts- und kulturbildenden professionellen Austausch schaffen. Wert der Sprache. Aus die- Neben der sehr engmaschigen Kommunikation mit den ser Perspektive heraus hessischen Volkshochschulen beteiligten sich die Ver- plädierte er für eine bandsdirektion und das pädagogische Team des hvv Mehrsprachigkeitsdi- aktiv in den Gremien des dvv an Positionspapieren aus daktik, die in einer ge- den Bundesarbeitskreisen Politik-Gesellschaft-Umwelt, lassenen, selbst- und Gesundheit und Beruf sowie an der Erarbeitung des Po- verantwortungsbe- sitionspapiers „Bildungsoffensive für Flüchtlinge“. wussten Haltung von Lehrenden und Lernen- den gründet. 3 Sonja Lux
Blickpunkte Wünschenswert seien einerseits Lehr- und Lernmodelle, in denen möglichst mehrere Sprachsysteme – nicht zu- letzt die jeweilige Herkunftssprache – auf verschiedenen Ebenen miteinander verglichen werden. Darüberhinaus seien sprachen- und fächerübergreifende Projekte, wie z. B. der bilinguale Unterricht, verstärkt zu fördern. In den verschiedenen Workshops „Sprachen Lernen im Alter“, „Kommunikative Grammatik“, „Binnen-differen- zierende Elemente in der Alphabetisierung“, „English practice material“, „Ganzheitliches Lehren und Lernen bei Erwachsenen“, „Kulturvermittlung im Fremdspra- chenunterricht“, „Mediengestütztes Lernen“ war am Nachmittag Gelegenheit, spezielle Aspekte der Unter- richtspraxis, Materialien und Strategien kennenzulernen ordnete des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, und gemeinsam auszuprobieren. über hundert Gäste aus den hessischen Volkshoch- Eine gute Möglichkeit, Anregungen schulen willkommen. Mit ihrem Eröffnungsvortrag zum und Tipps für die eigene Unter- Theorie-Praxis-Verhältnis in der Erwachsenenbildung richtsgestaltung zu erfahren und boten Prof. Dr. Steffi Robak und ihre Mitarbeiterin Lena zu diskutieren. Die Frage des Heidemann vom Institut für Berufspädagogik und Er- professionellen Umgangs mit der wachsenenbildung (Universität Hannover) interessante Bandbreite der Lernbiographien Denkanstöße. im Hinblick auf ein adäquates Bil- In 30 Einzel-Workshops und an zahlreichen Messe- dungsangebot zog sich wie ein ro- ständen tauschten sich die Teil-Nehmenden und „Teil- ter Faden durch die Veranstaltun- Gebenden“ zu aktuellen Trends in der vhs-Welt aus. Dr. Christoph gen. Der konstante Prozess der Merkelbach Die Vielfalt des vhs-Programms wurde hier erlebbar: Selbstreflexion, die Loslösung von die reichhaltige Bandbreite der präsentierten good- eingefahrenen Denkmustern (wie z. B. das manchmal practice-Angebote reichte vom „Gestalten mit dem 3D- als hemmend empfundene Festhalten am Lehrwerk), Drucker“ über Upcycling-Workshops, die Erstellung von der kreative und positive Umgang mit der Heterogenität Audioguides, bis hin zu Themen der politischen Bildung, der Teilnehmenden, nicht zuletzt dank dem multisenso- wie etwa Gedenkstättenarbeit oder Globales Lernen. rischen und lerntypgerechten Unterrichten, ermöglichen Zahlreiche Projekte und Kooperationen kamen ebenso jene grundsätzliche Offenheit und Flexibilität, die die zur Sprache wie verschiedene Formate der internatio- eigenen Lehr- und Lernkompetenzen zu stärken vermö- nalen Begegnung und Vernetzung. Im Fokus standen gen. auch neue digital unterstützte Veranstaltungsformate, wie MOOCs und Barcamps. Weitere Workshops behan- delten Themen aus dem Verwaltungsbereich und dem Zweite Hessische vhs-Messe Marketing. Dazu gehörten Berichte über Erfahrungen mit der Distribution von vhs-Programmheften, über die in Gelnhausen Einführung eines regelmäßigen vhs-Magazins sowie Zum zweiten Mal lud der Marketingverbund der hessi- über die Begleitung der vhs-Arbeit mit Social-Media- schen Volkshochschulen zur vhs-Messe am 19. März Aktivitäten. 2015 nach Gelnhausen ein. Nach dem großen Erfolg der ersten Messe im Jahr 2013 gastierte die Veranstal- tung erneut im Haus der Bildungspartner Main-Kinzig, Bildung im Fluss: Speed-Dating zu denen auch die Volkshochschule des Landkreises mit der Landespolitik gehört. Die Messe ist ein Treffpunkt der hessischen vhs- Community, mit dem Ziel, sich über neue Kursformate, „Bildung im Fluss“ heißt unsere mittlerweile schon besondere Highlights aus den vhs-Programmen und traditionelle Schifffahrt auf dem Main von Frankfurt aktuelle Trends auszutauschen. nach Wiesbaden und zurück. Die Bootstour wird alle 4 In großen Hörsaal hießen der Leiter der Bildungspart- drei Jahre durchgeführt und dient dem kollegialen ner GmbH, Horst Günther, und die Erste Kreisbeige- Austausch sowie der Begegnung mit Expertinnen und
Blickpunkte Experten aus Wissenschaft und Politik. Gut 70 Kollegin- sorgte Prof. Günther Böhme zwischenzeitlich für Tief- nen und Kollegen versammelten sich am 2. Juli 2015 sinn und Erheiterung. Und für beste Stimmung sorgte bei bestem Wetter, um bei einem Speed-Dating mit den die groovige Musik der Band „Best Age“ aus Wiesba- erwachsenenbildungspolitischen Sprecher/inne/n der den, deren Bandleader Hartmut Boger im wahren Leben Landtagsfraktionen mitzumachen. Anlass waren vor Direktor der vhs Wiesbaden ist. allem die Verhandlungen um den anstehenden Wei- terbildungspakt, den die öffentlichen und freien Träger der Erwachsenenbildung mit dem Land Hessen im Jahr 2015 führten. Große Begeisterung bei den Kerstin Geis (SPD), Wolfgang Greilich (FDP), Willi van 1. Hessischen Volkshochschul- Ooyen (DIE LINKE), Günter Schork (CDU) und Mathias Meisterschaften Wagner (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN) standen unter der Überschrift „Verliebt in die Erwachsenenbildung“ Zum ersten Mal fanden in diesem Jahr – im Rahmen des E.ON Kassel-Marathons – die Hessischen vhs- Meisterschaften im Marathon, Halbmarathon und im Walking statt. Insgesamt nahmen fast 200 Läufer und Walker aus hessischen Volkshochschulen teil. Mit der Premiere zeigten sich die Veranstalter Winfried Aufenan- ger und Gerhard Klingelhöfer, Pädagogischer Leiter der vhs-Region Kassel, sehr zufrieden. Das Motto „Freude am Laufen und der Bewegung“ wurde eindrucksvoll do- kumentiert. Besonders auffällig und begehrt waren die neu gestalteten limettengrünen vhs-Laufshirts, deren Anschaffung vom Marketingverbund finanziell unterstützt wurde. Der Verbund sponserte zudem weitere Werbear- tikel (vhs-Gutscheine, Pflaster, Kugelschreiber etc.), die für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung Rede und Antwort. Was nicht anders zu erwarten war: gestellt wurden. Die vhs Region Kassel hatte die Aktion es wurden unterschiedliche Positionen sichtbar und die im Vorfeld der Veranstaltung mit Plakaten und Flyern be- Zuneigungen waren (wie beim „echten“ Speed-Dating) worben. In mehreren Volkshochschulen fanden spezielle unterschiedlich verteilt. Die Atmosphäre war zugleich Laufkurse zur Vorbe- freundlich und sachlich, teilweise auch sehr humor- reitung der Laufver voll, und konnte zum wechselseitigen Verständnis der anstaltung statt. Redepartner/-innen beitragen. Und auch die sport- Nach einem Empfang durch die vhs Wiesbaden am lichen Leistungen Biebricher Anleger machte sich Prof. Wolfgang Seitter konnten sich sehen von der Universität Marburg auf der Rückfahrt nach lassen. Immerhin Frankfurt wissenschaftliche Gedanken dazu, wie man blieben sechs der denn die Zuneigung der Bildungspolitik zur Erwachse- zwölf vhs-Mara- nenbildung heute weiter entwickeln könne. Besonders thon-Läufer unter Marathon-Organisator interessant waren dabei seine Ausführungen zum 3:20 Stunden, der Gerd Klingelhöfer (vhs Region Arbeitsfeld Integration. Volkshochschule sei historisch Meister sogar unter Kassel) im neuen vhs-Shirt betrachtet schon immer eine sozial-integrative Kraft 3:00 Stunden. Die gewesen und somit würde die Aufgabe heute, Zuwan- ersten Hessischen vhs-Titel holten sich Piotr Sikorski derern und Geflüchteten mit Bildungsprogrammen die (vhs Schwalm-Eder) und Gaby Nadel (vhs Marburg/TSV Integration zu erleichtern, in der Tradition der Institution Cappel) im Marathon, Heiko Hartmann (vhs Marburg) stehen. Eine Kontinuität, die sicher dazu beitragen wird, und Ute Schauenburg (vhs Region Kassel) im Halbma- von der Politik schärfer als bisher wahrgenommen zu rathon, und Wilma Wendel (vhs Waldeck-Frankenberg) werden. im Walking. Bei den Marathon-Staffeln siegten die vhs Auch das Rahmenprogramm der Bildungsfahrt hatte Hochtaunus (Team I Männer), die vhs Marburg (Team II 5 es in sich: mit eigenen geistreichen „Bildungs-Versen“ Frauen) und die vhs Schwalm-Eder (Mixed).
Schlaglichter „Sprachenlernen – motiviert!“ freiberuflichen Kursleitenden im Jahr 2015 die Möglich- keit, im europäischen Ausland Arbeitserfahrungen zu Bundesfachkonferenz Sprachen sammeln und zur interkulturellen Öffnung der Erwach- senenbildungseinrichtungen beizutragen. Insgesamt Vom 12. bis zum 13. November 2015 veranstaltete der wurden 100 Mobilitäten für den Zeitraum 01.09.2014 bis Deutsche Volkshoch- 31.08.2016 beantragt. schul-Verband e.V. unter Gefördert wurden Einzelmobilitäten in Form von Federführung seines Fortbildungen, Praktika und Job-Shadowing. Die Arbeitskreises Sprachen Förderhöhe richtete sich je nach Land nach unter- die Bundesfachkonfe- schiedlichen Erstattungsätzen und umfasste die An- renz in Heidelberg. Ko- und Abreisekosten, eine Aufenthaltspauschale und operationspartner waren gegebenenfalls Kursgebühren vor Ort. die telc gGmbH und die Aus Hessen nahmen in 2015 vierzehn Personen aus Volkshochschule Hei- neun Volkshochschulen teil. delberg. Der Hessische Volkshochschulverband war Mitglied im Organi- sationskomitee. 32 Kolleginnen und Kollegen aus unse- Erwachsenenbildungsdelegation aus rem Bundesland waren in Heidelberg mit von der Partie. Schweden zu Besuch in Hessen Welche Rolle spielt Motivation im beruflichen Alltag der Volkshochschulen? Welche Bedeutung nimmt sie für Der Studienbesuch unseres Partnerverbands Stu- das Sprachenlernen ein, und welche Lernkonzepte und diefrämjandet/ Schweden (sfr) vom 4. – 8. Mai 2015 Lernfähigkeiten war geprägt von den Themen Fortbildung, Umwelt- sind dabei von Be- bildung, sowie Diversity und Kultur. Die Gäste kamen deutung? Diesen mehrheitlich aus der Region Västmanland, westlich von und vielen weiteren Stockholm. Den Auftakt machte ein Besuch in der vhs Fragen ging die Wiesbaden, mit Empfang im Wintergartenfoyer und Ein- Sprachenkonferenz führung in die Arbeit der vhs. Im Anschluss daran folgte mit ihren rund 350 eine Stadtführung und der Besuch einer Veranstaltung Teilnehmerinnen zu 70 Jahren Kriegsende im Stadtverordnetensaal des und Teilnehmern Rathauses. aus ganz Deutsch- Der zweite Tag führte die Gäste, die in ihrer Heimat land im Rahmen einen starken Fokus auf Natur- und Umweltbildung ha- von insgesamt 25 Workshops und (Kurz-)Vorträgen ben, ins Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue und nach. Inhaltlich ging es zudem um Themen wie teilneh- in die Geoparkregion Bergstraße-Odenwald. Die Teil- merbezogene Kursformate, Mehrsprachigkeit und die nehmenden erhielten dabei im Rahmen von Vorträgen strategische Ausrichtung des Englischen. Einen weite- Einblicke in die Biodiversitätszusammenhänge an der ren Konferenzschwerpunkt bildete die aktuelle Debatte um die Sprachförderung für Asylsuchende und Flücht- linge. Interkulturelle Öffnung durch europäischen Austausch Das Kooperationsprojekt der Landesverbände von Thü- ringen, Hessen und Sachsen aus dem EU-Programm „We-Mobil“ unter dem Titel „Unterstützung der interkul- turellen Öffnung der Erwachsenenbildung durch europä- 6 ische Mobilität“ eröffnete Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern aus allen Bereichen der Volkshochschule und auch
Schlaglichter Bergstraße und in die Natur- und Kulturlandschaft der Bildungsurlaubs war sehr positiv und ist eine Motivation, Region. ein solches Format in Zusammenarbeit mit den EBZ zu Dritte Station war Darmstadt mit dem Weltkulturerbe wiederholen. der Jugendstil-Künstlerkolonie Mathildenhöhe und dem Stadtökologie- und Inklusionsprojekt Hofgut Oberfeld. Der nächste Besuchstag führte die Gäste an die vhs Mitgliederversammlung des dvv in Frankfurt: dort wurden insbesondere die vielfältigen Programmangebote zum Schwerpunkt Integration dis- Saarbrücken kutiert. Am Nachmittag des letzten Exkursionstages Am 22. und 23. Juni trafen sich die 16 Landesverbände stand der Besuch der hvv-Verbandsgeschäftsstelle auf der Volkshochschulen zur 57. Mitgliederversammlung der Agenda. Nach der Vorstellung der Verbandsstruktur des Deutschen Volkshochschul-Verbandes in Saarbrü- und der hvv-Arbeitszusammenhänge folgte am Abend cken. ein ausklingendes Beisammensein im hvv-Garten. Der Vorabend stand im Zeichen einer internationalen Schifffahrt von Saarbrücken ins französische Sarregue- mines (Saargemünd), wo ein Empfang der Gäste durch Verwaltungsleiter in Schweden die Kommune und den Vorsitzenden der Université Po- pulaire stattfand. Die Verwaltungsleitungen aus Fulda, Kassel, Wiesba- Auf der Arbeitssitzung am Folgetag wurde über die den und der hvv-Geschäftsstelle tauschten sich vom Ergebnisse der Schwerpunktthemen der Vorstandspe- 15.– 19. Juni 2015 mit Mitarbeitenden unseres Partner- riode 2012-2015 berichtet. Die Dokumentation belegt verbandes Studiefrämjandet in Uppsala (Schweden) das hohe Engagement der vhs-Community im Hinblick über Angebote, Organisation und Finanzierung, speziell auf zukunftsgerichtete Thematiken wie Interkulturalität, im Bereich Flüchtlinge und Migranten, aus. Ein weite- Bildungsberatung, (Online-)Marketing, Internationale res Thema war das Bildungsmarketing. Finanziert wur- Zusammenarbeit, Alphabetisierung sowie Professionali- de der Austausch durch das Programm Erasmus+ der sierung in der Weiterbildung. Europäischen Union (We-Mobil). Die unter wesentlichem Anteil des hvv erarbeitete neue Digitalisierungsstrategie „Erweiterte Lernwelten für Volkshochschulen in Deutschland“ wurde als ein Ar- Bildungsurlaub der EBZ vom 19. bis beitsschwer- 25. April 2015 in Irland punkt der neuen dvv- Der Hessische Volkshochschulverband führte zusam- Vorstands- men mit den Europäischen Bildungs- und Begegnungs- periode stätten e.V. (EBZ) und speziell dem EBZ Irland einen (2015-2019) Bildungsurlaub zum Thema „Erwachsenenbildung und einhellig ver- Beschäftigungsfähigkeit in Europa“ durch. abschiedet. Durch Vorträge, Gespräche, Diskussionen und Darüber hin- Exkursionen mit zahlreichen Experten vor Ort wurden aus werden grundlegende (Er-)Kenntnisse über die realen Arbeits- die Bereiche und Lebensbedingungen in historischer, soziokultureller „Marken- und bildungspolitischer Perspektive erarbeitet. Darüber kommuni- hinaus wurden andragogische Konzepte vor Ort erleb- kation“ und bar gemacht und ihr Transfer in die Arbeitswelt thema- „Integration“ im Fokus der dvv-Aktivitäten stehen. tisiert. Nach 28jähriger Amtszeit als Präsidentin des dvv wurde Einen bleibenden Eindruck hinterließ bei den 20 Teil- Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth unter lang anhaltendem nehmenden die noch immer sichtbare und erlebbare Beifall der Versammlung zur Ehrenpräsidentin er- politische Konflikthaltung in Nordirland. Diese Realität nannt. Als neue Präsidentin des Verbandes wählte die auf dem Hintergrund unserer Geschichte zu sehen, Versammlung einstimmig die Ministerpräsidentin des zu hören und auszuhalten war eine große Herausfor- Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer. Katharina derung für alle Beteiligten aus den unterschiedlichen Seewald, Direktorin der vhs Region Kassel, wurde als 7 Erwachsenenbildungskontexten. Die Evaluation des Vorstandsmitglied bestätigt.
Schlaglichter Leitungskonferenzen in Hanau und „Qualitätsentwicklung“. Die Paktverhandlungen, die vom Fachreferat des Hessischen Kultusministeriums im auf Burg Fürsteneck Rahmen des Landeskuratoriums für Weiterbildung und Lebensbegleitendes Lernen koordiniert werden, sollen Die Leitungskonferenz des Hessischen Volkshoch- im Jahr 2016 abgeschlossen sein. schulverbandes tagte am 15. März in Hanau und am 7. und 8. Oktober auf Burg Fürsteneck. Im Fokus der Arbeit standen u.a. die neuen Herausforderungen durch die Zuwanderung, der Hessische Weiterbildungspakt, Schwerpunktthema Bildung für Marketingfragen, Ressourcen der hvv-Geschäftsstelle nachhaltige Entwicklung sowie die Schwerpunktthemen des Deutschen Volks- hochschul-Verbandes. Nachhaltiges Handeln braucht ein Umdenken: Nicht Auf beiden Sitzungen der Leitungskonferenz wurde zu- nur Regierungen, Organisationen und Unternehmen, dem ein neues Commitment bezüglich der Kommunika- sondern alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, tion zwischen Leitungskonferenz, Regionskonferenzen, verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzu- Vorstand und hvv-Geschäftsstelle erarbeitet und ver- gehen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ver- abschiedet. Die Zielrichtung dieses Prozesses ist eine mittelt Wissen über und Gestaltungskompetenz für glo- möglichst effiziente und transparente Einbindung aller bale Herausforderungen. Dabei werden die komplexen hvv-Gremien in Themenfindungen und Entscheidungs- wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen verläufe des Verbandes. dieser Probleme einbezogen. Der Hessische Volkshochschulverband war in der Ar- beitsgruppe „Zielgruppenspezifische Angebote in der Arbeitskreis Findungskommission Erwachsenenbildung“ maßgeblich an der Erarbeitung Vorstand von Maßnahmen in diesem Bereich beteiligt. Die Ergeb- nisse wurden bei der hessischen Nachhaltigkeitskonfe- Fristgerecht vor den Sommerferien 2015 tagte erstmalig renz am 20. Mai in Wiesbaden vorgestellt. Ein Resultat die Findungskommission zur Vorstandswahl im Jahr der Nachhaltig- 2016. Nach satzungsgemäßer Vereinbarung ist es die keitskonferenz Aufgabe der Kommission, Kriterien für eine mögliche war die Imple- Zusammensetzung des Vorstandes zu erarbeiten und mentierung diesbezüglich Kandidaturen anzuregen. Die Findungs- eines runden kommission tagte in 2015 unter der Leitung des Ver- Tisches zu bandsvorsitzenden Baldur Schmitt dreimal und berichte- BNE in Hessen. te jeweils dem hvv-Vorstand. Steffen Wachter (hvv-Fachrefe- rent) wurde für Arbeitskreis Weiterbildungspakt die kommenden drei Jahre als Im Koalitionsvertrag zwischen den Regierungsparteien einer der drei CDU und Bündnis 90/ Die Grünen wurde als ein Hand- Sprecher des lungsziel die Vereinbarung eines Weiterbildungspaktes Runden Tisches zwischen dem Land Hessen sowie den öffentlichen gewählt. und freien Trägern der Erwachsenenbildung festgelegt. Auf Anregung von Vorstand und Leitungskonferenz wurde im Jahr 2014 ein Arbeitskreis zur Begleitung der Verhandlungen um den Weiterbildungspakt eingesetzt. Einmischen erwünscht?! Insgesamt 10 Vertreter/-innen aus Volkshochschulen, Bundesfachtagung Politik – Umwelt Vorstand und hvv-Geschäftsstelle berieten im Berichts- – Gesellschaft in Leipzig jahr in regelmäßigen Abständen die neuesten Entwick- lungen der Paktverhandlungen. Der auszuhandelnde Rund 120 Mitarbeitende aus Volkshochschulen und 8 Pakt umfasst vor allem die Bereiche „Erleichterung von weitere Fachleute der politischen Bildung kamen vom Bildungszugängen“, „Integration und Inklusion“ sowie 27. – 29. September 2015 in Leipzig zusammen, um
Schlaglichter unter dem Motto „Einmischen erwünscht?!“ unterschied- den kamen vor allem aus Hessen und den umliegenden liche Dimensionen des Beteiligens in den Blick zu neh- Bundesländern und erhielten Einblicke in ein Berufs- und men. Handlungsfeld der Pädagogik, das ihnen oft noch unver- In Praxisbeispielen ging es darum, aktivierende Metho- traut ist. Großes Interesse bestand vor allem an Prakti- den und Formate vorzustellen. Zudem wurde die mögli- kumsplätzen. Absolvent/-innen informierten sich direkt che Rolle von Volkshochschulen als Initiatoren und Bün- über Einstiegsmöglichkeiten und zukünftige Berufsfelder. delungsstellen von Beteiligungsprozessen diskutiert. Neben diesem Schwerpunktthema diente die Tagung dem Erfahrungs- vhs-Barcamp 2015 in Leipzig austausch sowie der Vorstellung am 8. und 9. Mai 2015 erfolgreicher Angebote der po- Trotz gänzlich ungünstiger Rahmenbedingungen durch litischen Bildung. den Lokführerstreik kamen fast alle der über 100 ange- Eines der Haupt- meldeten Personen aus der vhs-community zum 2. vhs- anliegen war es Barcamp „Impulse für das Lernen 2.0“ nach Leipzig. In dabei, Ursachen über 30 Sessions wurden vielfältige Themen aus dem und Strategien gesamten Spektrum der vhs-Welt aufgearbeitet. Dabei im Umgang mit ging es sowohl um die Auseinandersetzung mit konkre- Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus zu erör- ten praxisbezogenen Fragen, wie z.B. um die Relation tern. Vorbereitet und moderiert wurde die Veranstaltung von Online- und von Steffen Wachter (hvv) und Dr. Michael Lesky (LV- Präsenzlernen im BW) als Sprecher des Bundesarbeitskreises. erweiterten Un- terricht, wie auch um die Diskussi- Workshop des vhs-Marketing- on der System- verbundes frage „Brauchen wir eine neue Der Marketing-Workshop 2015 gastierte am 1. und 2. vhs?“ Oktober in Michelstadt, auf Einladung der Volkshoch- Das Barcamp schule Odenwaldkreis. Der bereits im Vorjahr begonne- offenbarte die ne Schwerpunkt behandelte die Optimierung der Veröf- Lebendigkeit der fentlichungspraxen der Volkshochschulen, online und in vhs-community Printformaten. und eine große Mit Unterstützung des Siegfried-Vögele-Instituts konn- Offenheit der ten Verbesserungsoptionen identifiziert und analysiert Beteiligten für jene neuen gesellschaftlichen Anforde- werden. Insbesondere die wahrnehmungspsychologi- rungen, die eine zunehmend digitalisierte Welt an uns schen Auswertungen von Programmheften und Home- stellt. pages waren für die vhs-Kolleginnen und -Kollegen sehr gewinnbringend. Großes Engagement beim vhs-Barcamp Beruf Jobmesse für Erziehungswissenschaftler/-innen 28 Session-Vorschläge von 25 Teilnehmer/-innen, eine Vorschlagsquote von mehr als 100 % ! Dies zeigt das Die hessischen Volkshochschulen präsentierten sich hohe Interesse der hessischen und rheinland-pfäl zum zweiten Mal auf der diesjährigen Jobmesse für zischen vhs-Kolleginnen und -Kollegen, für sie wichtige Erziehungswissenschaftler/-innen an der Universität Themen mit anderen zu diskutieren und gemeinsam Frankfurt als Arbeitsfeld und Arbeitgeber für Pädagog/- Neues zu entwickeln. „Wie gestalte ich meinen Pro- innen. Für viele junge Studierende war dies der erste grammbereich Beruf?“ Das war der Titel, zu dem am 9 direkte Kontakt mit der Volkshochschule. Die Studieren- 20. Juni 2015 in der vhs Wiesbaden im 45-Minuten-Takt
Schlaglichter diskutiert wurde. Das Spektrum der Sessions reichte Gesundheitsbildung online von „Inhouse-Schulungen für Firmen“ und „Wie komme ich an neue Dozenten?“ bis zur Aufgabe „vhs-Beruf er- Im Juni 2015 nahm unter Koordination der hvv- folgreich vermarkten“. Im Abschlussplenum würdigten Referentin Monika Pfirrmann eine Gruppe von sechs die Teilnehmer/-innen die Veranstaltungsform des Bar- vhs-Mitarbeiter/-innen ihre Arbeit zum Thema ‚Gesund- camps als innovatives und anregendes Format. heitsbildung online‘ auf. Die Arbeitsgruppe behandelt Fragen zu den technischen Voraussetzungen des Online-Lernens in Volkshochschulen, die Einsatzmög- GRUBIN – Grundbildung für die lichkeiten des geplanten dvv-Portals, die Nutzung von berufliche Integration Onlineangeboten von Kooperationspartnern sowie die Erarbeitung neuer Angebots- und Informationsformen Das vom Deutschen Volkshochschulverband koordi- für Kursleitende und vhs-Teilnehmende. Die Gruppe nierte dreijährige Projekt GRUBIN konnte im Jahr 2015 tagt 2 – 3 mal jährlich und koordiniert die Ergebnisse mit erfolgreich abgeschossen werden. Aus Hessen beteiligt den jeweiligen Programmbereichskonferenzen. waren die Volkshochschule Landkreis Fulda, der Be- schäftigungsträger Grümel und der Hessischen Volks- hochschulverband e.V. Zentrale Prüfstelle Prävention Das Projekt GRUBIN zielte darauf ab, die Beschäfti- gungsfähigkeit und die Chancen für die Integration in Das Prüfverfahren für Präventionskurse nach § 20 Abs. den Arbeitsmarkt durch den Abbau von Grundbildungs- 1 SGB V der Krankenkassen wurde mit Einrichtung der defiziten zu erhöhen. Die Projektergebnisse stehen zum Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) von der Koope- Download zur Verfügung unter: rationsgemeinschaft der Krankenkassen gebündelt. Im Auftrag der Kooperationsgemeinschaft erfolgt die fach- http://grundbildung.de/fortbildung/konzepte/ workshop.html lich fundierte Prüfung von Anbietern und Kursen nach einheitlichen Standards durch die ZPP. In der Präven- tionskursdatenbank „easy“ werden alle entsprechend LAG Justiz Jahrestagung 2015: qualifizierten Angebote dokumentiert. Der Deutsche Volkshochschul-Verband hat mit der Ko- Alphabetisierung im Strafvollzug operationsgemeinschaft die Einspielung leitfadenkonfor- mer Kursdaten der Volkshochschulen in die Datenbank Die Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbil- der Prüfstelle vereinbart. dung im Justizvollzug (LAG Justiz) lud im Frühjahr zu Im Herbst 2015 hat der hvv die Sammlung der vhs- einer Fachkonferenz ein, an der Mitglieder aus den Daten und deren Weitergabe an die ZPP organisiert. örtlichen Arbeitsgemeinschaften, den hessischen Jus- tizvollzugsanstalten, Volkshochschulen sowie aus den beteiligten Ministerien teilnahmen. Tim Tjettmers vom Bundesverband Alphabetisierung referierte zu Lebens- Hessisches Netzwerk Ernährung welten funktionaler Analphabeten im Strafvollzug. Der Fachexperte erörterte Diagnoseinstrumente und Methoden, um in den Einrichtungen Betroffene zu erkennen und für Alphabetisierungsmaßnahmen zu motivieren. Für die Ansprache und den Einsatz in den Kursen stellte der Referent zahlreiche Motivations- und Unterrichtsmaterialien vor. Im Anschluss an den Impuls- vortrag diskutierten die örtlichen Arbeitsgemeinschaften die Situation in den hessischen Justizvollzugsanstalten. Mitglieder des hessischen Netzwerks Ernährung 10
Schlaglichter Das hessische Netzwerk Ernährung ist ein freiwilliger kommen. Nicht um die Zusammenschluss hessischer Institutionen, die sich aus Leistung ging es, son- unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema „Agrar, dern um jeden Schritt Ernährung und Gesundheit“ beschäftigen. Es soll pers- des Einzelnen hin pektivisch zu einer Art „Kompetenznetz“ ausgebaut wer- zu mehr Bewegung. den, vergleichbar mit dem KERN (Kompetenzzentrum Neben dem Schwer- für Ernährung) in Bayern. punktthema 2015 Am 28. Oktober 2015 war die Staatssekretärin standen auch die wei- Dr. Beatrix Tappeser zu Gast, um sich ein Bild der be- teren sechs Koopera- teiligten Institutionen und deren Arbeits- und Themen- tionsprojekte – schwerpunkte 2015/2016 zu machen. Die hvv-Referen- Rückenfit, Pilates, tin Monika Pfirrmann stellte die Arbeit des hvv und der Fit im Alltag, Yoga, hessischen Volkshochschulen unter den Rubriken Qigong sowie Pro- gressive Muskel • D ie Volkshochschule – das kommunale Weiter entspannung nach bildungszentrum Jacobson – im Fokus der vhs-Programme. Hessen ist • Die Vielfalt der Lernkultur(en) mit 29 Volkshochschulen an dieser bundesweiten Ko- • Gesundheits-Bildung und Prävention in der operation beteiligt. Dabei sorgt der hvv – als Schnittstel- Volkshochschule le zur Bundesebene – für den Transfer der jeweiligen • Philosophie des Hessischen Volkshochschul Projekte. verbandes vor. Das Netzwerk präsentiert sich mit seinen Zielen und Aufgaben auch im Verbraucherfenster des Ministeriums: Philosophische Nacht des https://umweltministerium.hessen.de/ Funkkollegs verbraucher/ernaehrung-ernaehrungsbildung/ netzwerk-ernaehrung „Ein phantastischer Abend“, „ein tolles Angebot“ und „ein krönender Abschluss“, das waren die Rückmeldun- gen zur Philosophischen Nacht im Museum Giersch am 20. Juni 2015 in Frankfurt. Die Kooperationsver- hvv-AOK-Kooperation anstaltung des Hessischen Volkshochschulverbandes mit dem Hessischen Rundfunk und der vhs Frankfurt Im Vordergrund der jährlich stattfindenden Koopera- schloss den Kreis, der mit der Auftaktveranstaltung zum tionsgespräche standen 2015 vor allem die Vor- und Funkkolleg Philosophie in der Romanfabrik vor einem Nachteile, die mit der Einrichtung der Zentralen Prüfstel- Jahr im Oktober 2014 gestartet wurde. le Prävention verbunden sind. Darüber hinaus wurden Unter prominenter Beteiligung von Philosophen Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit, u.a. im unsererZeit, wie Onlinebereich, erörtert. Der Kooperationsvertrag wurde Petra Gehring, bis Dezember 2018 verlängert und geht somit 2016 ins Michael Hanke, 15. Jahr. Gert Scobelund Marcus Willaschek, beteiligten sich „Ich beweg’ mich!“ – Die Laufaktion fast 150 Gäste an 2015 Gesprächszirkeln, verfolgten gespannt Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen den Volks- Interviews oder Perfor- hochschulen und dem Wort & Bild Verlag (Apotheken mances und genossen Umschau) wurde im Frühjahr 2015 mit der „Ich beweg ein stimmungsvolles mich!“ – Laufaktion fortgesetzt. Ambiente im Ver- Unter dem Motto „Jeder Kilometer zählt“ sollten vom anstaltungsort am 1. März bis zum 31. Juli möglichst viele Menschen im Schaumainkai. Einige der Gäste kamen direkt von ihrer 11 Rahmen von Laufkursen oder Laufevents in Bewegung Funkkolleg-Abschlussprüfung, die an verschiedenen
Schlaglichter Volkshochschulen in Hessen durchgeführt wurde (512 Die hvv-Geschäftsstelle publiziert die Veranstaltungen Prüfungen insgesamt). in einer einmal jährlich erscheinenden Broschüre. Die philosophische Nacht wurde zeitgleich an sieben hessischen vhs-Standorten ausgetragen, und die Lust am Philosophieren wurde mit diesem Funkkolleg of- Veranstaltung zum Zürcher fensichtlich weiter geweckt. Alle Sendungen und Be- gleitmaterialien stehen der Öffentlichkeit kostenfrei zur Ressourcenmodell Verfügung unter: Ein besonderer Event für Beraterinnen und Berater in www.funkkolleg-philosophie.de der hessischen Bildungslandschaft bildete der Work- shop zum ressourcenaktivierenden Motivationsmanage- ment, der vom Hessischen Volkshochschulverband und 40 Jahre Bildungsurlaub in Hessen dem Paritätischen Bildungswerk Hessen am 26. Juni 2016 durchgeführt wurde. Yvonne Küttler, zertifizierte Am 24. März 2015 fand im DGB-Haus in Frankfurt eine Trainerin und Ausbilderin im Kontext des Zürcher Res- Fachtagung anlässlich des Bildungsurlaubsjubiläums sourcenmodells (ZRM), führte mit vielen Impulsen und in Hessen statt. Veranstalter waren das DGB Bildungs- Übungen durch den Tag und wusste alle Teilnehmen- werk e.V. in den zu begeistern. Die Veranstaltung lieferte Ideen und Hessen und Ansatzpunkte, um Elemente von ZRM für die eigene das Hessische Beratung einzusetzen. Vier Transferworkshops dienten Ministerium einer Vertiefung und Verankerung motivationsaktivie- für Soziales render Beratung. Die Veranstaltung wie auch die daran und Integrati- anschließenden Workshops wurden im Rahmen eines on, vertreten Projekts mit Hessencampus-Fördermitteln unterstützt. durch Staats- ekretär Dr. Wolfgang Kundenmappe Dippel. Unter den über 100 Neben dem offenen Kursangebot werden Volkshoch- Gästen waren schulen mit ihrem Bildungsportfolio zunehmend von zahlreiche Institutionen und Unternehmen angefragt. Aus diesem Vertreterinnen und Vertreter der Volkshochschulen und Grund hat der Hessische Volkshochschulverband des Verbandes. nach dem In den verschiedenen Reden wurde die Ökonomisie- Vorbild des rung der Bildung ebenso thematisiert, wie die Verschie- bayerischen bung der Bildungsurlaubsangebote von allgemeiner und Nachbarver- politischer Bildung hin zu beruflicher Bildung. Zudem bandes eine wurde konstatiert, dass der Teilnehmeranteil stabil bei Kundenmappe geringen 0,5 % der Berechtigten in Hessen liegt. entwickelt, In einer abschließenden Podiumsdiskussion wur- die die Volks- den – unter Beteiligung des hvv – Anforderungen an hochschulen alle Akteure formuliert, in ihren regio- den Stellenwert des nalen Marke- Bildungsurlaubes zu tingaktivitäten stärken. unterstützen Die Volkshochschulen, soll. Aufgrund die größten Anbieter des regen von Bildungsurlauben in Interesses Hessen mit ca. 43 % des weiterer Lan- Gesamtangebots, haben desverbände 12 in 2015 mehr als 600 wurde aus Seminare angeboten. dem ursprüng-
Schlaglichter lich hessenweiten Konzept eine bundesweite Form ent- im Jahr 2014. Darüber hinaus organisierte der hvv wickelt. Die Mappe besteht aus zwei Umschlagsseiten, zahlreiche Weiterbildungen für Prüfende, Bewertende die von jeder Volkshochschule mit Einlegern zu ihren und Aufsichten. Am Jahresende wurde der Hessische jeweiligen Bildungsangeboten bestückt werden kann. Volkshochschulverband e.V. als Lizenznehmer der Darüber hinaus stehen den Volkshochschulen inDesign- Goethe-Prüfungen in einem zweitägigen Audit erfolg- Vorlagen zur Verfügung, mit denen ein jeweils organisa- reich rezertifiziert. tionsspezifisches Profil erstellt werden kann. Arbeitskreis Verwaltungsleitungen Qualifizierungen und fachlicher Austausch Der Arbeitskreis Verwaltungsleitungen tagte am 20. Juli 2015. Auf der Agenda standen: die Revision An den 101 Fortbildungsveranstaltungen, Qualifizierun- der vhs-Statistik, ein Erfahrungsaustausch zum SEPA- gen sowie an den Gremien- und Austauschtreffen des Verfahren, Aufbewahrungsfristen, Teilnahmegebühren hvv nahmen im Jahr 2015 insgesamt 1.428 Kolleginnen und Kursleiter-Honorare. Zudem wurden die Ergebnisse und Kollegen teil. 869 davon waren vhs-Mitarbeitende aus dem europäischen Kontakt mit Studiefrämjandet (59 Veranstaltungen), 559 waren Dozentinnen und besprochen. Das Treffen endete mit einer Präsentation Dozenten (42 Veranstaltungen). der Firma Minolta zum Thema DMS (Daten-Manage- ment-Systeme) und den Möglichkeiten des papierlosen Büros. Am 7. und 8. Dezember 2015 fand in Mainz – in Kooperation mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz Kontaktstudium Lehren Lernen – – ein Workshop mit dem Thema „Führen und Kommuni- Lernen Lehren kation im vhs-Alltag“ statt. Mit dem neuen Fortbildungsprogramm 2015 hat der hvv seine Kooperation mit dem Landesverband Rheinland- Pfalz und dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbil- Hessische Blätter für Volksbildung dung der Gutenberg Universität in Mainz gestartet. Die 2015 Veranstaltungen des Kontaktstudiums sind Bestandteile eines Curriculums, das als Angebot zur erwachse- Mit vier Schwerpunktthemen haben die Hessischen nenpädagogischen Qualifizierung zu verstehen ist. Es Blätter für Volksbildung im Jahr 2015 relevante Erwach- erfüllt die Voraussetzungen des gemeinsamen Rah- senenbildungsthemen aufgegriffen: menkonzeptes „Erwachsenpädagogische Qualifikation 1) Das „Verhältnis von Theorie und Praxis“ der für Kursleitende“ der Fortbildungsbeauftragten der vhs- Erwachsenenbildung steht im Fokus des ersten Landesverbände im dvv und des DIE. Heftes. 2) Die Schwerpunktausgabe „Generationenwechsel in Weiterbildungsorganisationen“ befasst sich mit Landesprüfungszentrale Sprachen konzeptionellen Überlegungen, empirischen Be- funden und Praxiserfahrungen. Für die Zulassung zum Studium, für eine Aufenthalts- 3) Das Heft „Musik und Erwachsenenbildung“ wid- genehmigung oder den Ehepartnernachzug werden met sich dem noch wenig beachteten Verhältnis Sprachzertifikate immer wichtiger. Steigende Prü- von Musik und Erwachsenenbildung. fungszahlen in den Volkshochschulen bestätigen diese 4) Mit dem Thema „Erwachsenenbildung und Inklu- Entwicklung. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 10.454 sion“ nimmt Heft 4 dessen Relevanz und Heraus- Teilnehmer/-innen in den hessischen Volkshochschulen forderungen aus unterschiedlichen Perspektiven geprüft. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um in den Blick. 1.388. Dabei umfasst der Bereich Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache 92 % und der Bereich Fremdspra- chen 8 % (davon 90 % Englisch). Im hvv-Prüfungs- zentrum Sprachen konnten 365 Teilnehmer/-innen an 13 Sprachprüfungen teilnehmen, insgesamt 145 mehr als
Gremienmitarbeit hvv-Vorstand Dr. Christoph Köck Landeskuratorium für Weiterbildung und Lebensbeglei- Gewählter Vorstand (stimmberechtigt) tendes Lernen (LAKU, Geschäftsführender Vorstand) Baldur Schmitt, 1. Kreisbeigeordneter a.D:, dvv-Organisations- und Finanzausschuss 1. Vorsitzender (OFA, stv. Vorsitzender) Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung im Gerd Krämer, Staatsekretär a.D., 2. Vorsitzender Justizvollzug (LAG Justiz) Barbara Çakir-Wahl, Direktorin vhs Frankfurt dvv-AG Online-Marketing (Sprecher) Heike Habermann, MdL, Landtagsvizepräsidentin dvv-AG Markenführung Peter Zielinski, 1. Kreisbeigeordneter des Vogelsberg- kreises Monika Pfirrmann Hessischer Verbraucherbeirat HMUELV Delegierte der Leitungskonferenz (stimmberechtigt) Netzwerk Ernährung HMUELV Michael Friedrich Hessische Arbeitsgemeinschaft Gesundheit (HAGE) Katharina Seewald Beirat der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Sektion Hessen Delegierte/berufene Vorstandsmitglieder: Michael Cyriax, (Hess. Landkreistag) Achim Rache dvv-Bundesarbeitskreis Gesundheit Sibylle Klingebiel (Hess. Kultusministerium) Dr. Kerstin Weinbach (Hess. Städtetag) Baldur Schmitt Landeskuratorium für Weiterbildung und Lebensbegleitendes Lernen Gremienmitarbeit Asylkonvent Hessen, AG Arbeit Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks Barbara Çakir-Wahl dvv-Mitgliederrat dvv-Mitgliederrat dvv-AG Interkulturelle Öffnung Katharina Seewald dvv-Vorstand Dr. Christiane Ehses dvv-Gender- und Diversityausschuss Redaktionskonferenz Hessische Blätter für Volksbildung Asylkonvent Hessen, AG Bildung Barbara von der Meden dvv-Bundesarbeitskreis Fortbildung-Qualität-Beratung dvv-Bundesarbeitskreis Sprachen (Sprecherin) dvv Bundesarbeitskreis Alphabetisierung/Grundbildung dvv-AK Lehrgang Weiterbildungsmanagement Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Steffen Wachter Beschäftigung (nfb) dvv-Bundesarbeitskreis Politik-Gesellschaft-Umwelt Landesweite AG Bildungsberatung im Hessencampus (Sprecher) Weiterbildung Hessen e.V. (Beirat und Mitglied der Jury dvv-Bundesarbeitskreis Kultur für den Innovationspreis) Bildungsallianz Funkkolleg Regionale Unterstützungsstelle für LQW (RÜST) Landesvereinigung für Kulturelle Bildung (Vorstand) ProfilPASS-Begleitgruppe (Vertretung für den dvv) Runder Tisch des Landes Hessen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (Sprecher) Cornelia Fürpahs-Zipp Arbeit und Leben Hessen (Vorstand) Bernhard S.T. Wolf: Europäische Bildungs- und Begegnungszentren Angelika Jäger (EBZ, Vorstand) dvv-Bundesarbeitskreis Beruf 14
Zahlen und Fakten Jahresrechnung Hessischer Volkshochschulverband e.V. Umsatzerlöse Ergebnis 2015 Prüfungsentgelte 520.202,73 € Einnahmen aus Seminaren 48.348,75 € Auftragsmaßnahmen/ Projekte 24.251,53 € Dienstleistungen des hvv 26.198,80 € Sonstige Einnahmen des hvv 45.165,71 € Summe Umsatzerlöse 664.167,52 € Sonstige betriebliche Erträge Mitgliedsbeiträge der Kommunen 150.000,00 € Provisionserlöse Sonstige betriebliche Erträge - € Institutionelle Förderung 700.000,00 € Summe sonstige betriebliche Erträge 850.000,00 € Materialaufwand (Kosten für bezogene Leistungen) Honorare für Prüfungen 60.023,05 € Reisekosten der Prüfer 2.444,28 € Bezugskosten für Prüfungen 232.059,60 € Honorare für Seminarleitungen 25.035,64 € Reisekosten für Seminarleitungen 2.024,10 € Honorare Sonstige 4.761,75 € Reisekosten Sonstige 1.891,64 € Lizenzen 773,98 € Nebenkosten für Veranstaltungen 52.057,00 € Publikationen, Veröffentlichungen, Flyer 26.640,91 € Sonstige Ausgaben für bezogene Leistungen 1.041,52 € Summe Ausgaben für bezogene Leistungen 408.753,47 € Personalkosten 924.899,56 € Weitere Ausgaben Kosten der Liegenschaft 19.795,48 € Ersatzanschaffungen und Miete 12.804,81 € Mitgliedsbeiträge 51.106,27 € Öffentlichkeitsarbeit/Werbekosten/Repräsentation 5.332,82 € Reise- und Fortbildungskosten Arbeitnehmer 21.938,96 € Verwaltungsausgaben 26.686,00 € Einkauf von Dienstleistungen 42.281,92 € Summe Sonstige Geschäfts- und Betriebsausgaben 179.946,26 € Summe sonstige betriebliche Erträge 1.514.167,52 € Summe Ausgaben gesamt 1.513.599,29 € Saldo/Jahresergebnis 568,23 € 15
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