2017 Albert Koechlin Stiftung
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I N H A LT Stiftungsporträt 2 Wort des Präsidenten 4 Geschäftsstelle 5 Stiftungsorgane 6 Projekttätigkeit 8 Finanzen 9 Soziales 12 Bildung 18 Kultur 24 Wirtschaft 30 Umwelt 34 Sonderprojekte 40 1
S T I F T U N G S P O R T R Ä T Erben des Unternehmers Rudolf … Klein- und Mittelbetriebe. Ihnen ren wir Projekte nach klaren Kri- Albert Koechlin (1859–1927) helfen wir bei Ansiedlung, Aufbau terien und mit begrenzten Mitteln haben am 11. März 1997 die Albert und Erhalt der Geschäftstätigkeit. aus zweckgebundenen Fonds. Koechlin Stiftung in Luzern gegrün- det. Seither verfolgt die private … die Erhaltung unseres Lebens- WAS WIR NICHT UNTERSTÜTZEN Institution ihren klar formulier- raums und den Schutz der Tier- und ten Stiftungszweck: einzustehen Pflanzenwelt. Keine Unterstützung leisten wir für für Mensch und Lebensraum. Veranstaltungen (z.B. Konzerte, WO WIR UNS EINSETZEN Jubiläen, Theater, Ausstellungen, Wir engagieren uns in den Be- Vorträge, Tagungen), Sponsoring, reichen Soziales, Bildung, Kultur, Wir sind in der Innerschweiz ver- wiederkehrende Betriebsbeiträge, Wirtschaft und Umwelt und ankert und wirken in den Kantonen Stipendien, Gönnerbeiträge, Mit- verleihen Anerkennungspreise und Luzern, Schwyz, Uri, Ob- und gliedschaften, Spendensammlungen, Förderbeiträge. Im Fokus haben Nidwalden. Im Rahmen unseres Nachfinanzierungen sowie Defizit- wir dabei stets das Gemeinwohl. Stiftungszwecks entfalten wir garantien. uns dort, wo Eigenverantwortung Insbesondere stehen wir ein für … und Leistungswille spürbar sind und ausreichende Unterstützung … Menschen in schwierigen Lebens- durch die öffentliche Hand oder situationen. Wir begleiten sie private Institutionen fehlt. oder stehen ihnen finanziell bei. Auch entsprechenden Einrich- WIE WIR UNS EINSETZEN tungen gilt unsere Unterstützung. Als gemeinnützige Stiftung sind … die Förderung von Familie und wir unabhängig. In unsere Tätigkeit Bildung. Wir wollen sowohl Kin- fliessen ausschliesslich Erträge des der und Jugendliche als auch Stiftungskapitals. Diese setzen wir Erwachsene, Familien und ältere konzentriert ein, um lebensfähige Menschen dazu befähigen, ihre und wirksame Werke oder Institu- Chancen selbst zu verbessern. tionen zu schaffen. Wir bevorzugen Projekte, die wir selbst entwickeln ... eine lebendige Kulturlandschaft. und begleiten, arbeiten aber auch Neben dem Kunst- und Kultur- mit gleich gesinnten Partnern und schaffen fördern wir den Kunst- unterstützen überzeugende Ideen genuss und pflegen Kulturgüter von Dritten. Gemäss einer Rahmen- und kulturelle Eigenarten. vereinbarung gilt unser Engagement überdies Projekten von Stadt und Kanton Luzern. Daneben finanzie- 2
WORT DES PRÄSIDENTEN PRÄSIDENT Peter Kasper Sehr geehrte Damen und Herren Insgesamt investierten wir unsere von Tochterstiftungen und der Ge- Liebe Leserinnen, liebe Leser Mittel in kleine und grosse, immer schäftsstelle: Ihnen allen danke jedoch grossartige Projekte. Aus ich auch im Namen des gesamten Einmal mehr ist die Welt im Berichts- finanzieller Sicht überwiegen die Stiftungsrates herzlich für den jahr instabiler geworden. Erneut ha- Eigenprojekte mit einem Anteil von uneigennützigen und grossen per- ben uns im Jahr 2017 Terroranschläge rund zwei Dritteln gegenüber den sönlichen Einsatz und die effi- und Machtdemonstrationen grosser Drittprojekten. Damit haben wir eine ziente Arbeit. Sie tragen während und kleiner Länder beschäftigt. Zwar Punktlandung geschafft: Das Ver- des ganzen Jahres dazu bei, Be- haben die Wahlen in Frankreich und hältnis entspricht exakt dem einstigen stehendes zu bearbeiten, Neues der Sieg von Emmanuel Macron der Beschluss des Stiftungsrates. zu initiieren und die Ideen und EU zu neuem Elan verholfen. Dieser Ziele der Albert Koechlin Stiftung, wurde mit den Wahlen in Deutschland Bei den Investitionen in Immobilien ja unseren Stiftungszweck, zu ver- allerdings wieder geschwächt. Im waren wir zurückhaltend. Wir fokus- wirklichen. Ihnen allen gehört meine regionalen Umfeld machten Luzerns sierten uns insbesondere auf ihre grösste Wertschätzung. budgetloser Zustand und die damit Konsolidierung und auf Unterhalts- verbundenen Sparmassnahmen auch arbeiten. Dabei blieben und bleiben In den Dank schliesse ich auch die uns als Stiftung zu schaffen. wir unserer bisherigen Strategie treu: Stifter ein. Ihre Grosszügigkeit ist es, preisgünstigen Wohn- und Arbeits- die es uns erlaubt, all die einzigarti- EIN FINANZIELL ÜBER- raum zu schaffen, insbesondere für gen Zielsetzungen unserer Stiftung RASCHEND GUTES JAHR eigene Projekte. umzusetzen – und Grossartiges auch im Kleinen zu bewirken. Trotz der schwierigen Umstände MEIN HERZLICHSTER DANK verlief das Jahr 2017 auch dank Viel Vergnügen bei der Lektüre der starken Performance fast aller Im Berichtsjahr wurde der gesamte unseres Jahresberichtes. Aktienmärkte finanziell über- Stiftungsrat für eine weitere Amts- raschend gut. Und dies, obwohl im dauer von vier Jahren wiedergewählt. festverzinslichen Bereich, wenn Dazu gratuliere ich meiner Kollegin überhaupt, nur sehr tiefe Renditen und meinen Kollegen vom Stiftungs- erwirtschaftet wurden. Erneut rat ganz herzlich. Ich freue mich gelang es uns daher, das Stiftungs- auf eine weiterhin konstruktive und Peter Kasper kapital weiter zu äufnen. Dazu zielführende Zusammenarbeit. Präsident des Stiftungsrates trug auch ein grösseres Legat bei, Herzlichen Dank für euer grosses das wir erhielten. So bleibt weiter- Engagement! hin garantiert, dass wir die nötigen Erträge für unsere Kernaufgabe, Über 200 Personen sind für unsere die Projektarbeit, erwirtschaften Stiftung tätig. Ob als Mitglieder des und Reserven für finanziell schwä- Konsultativrates oder von Projekt- chere Jahre bilden können. räten, als Fondsverantwortliche, als Mitarbeitende von Projektteams, 4
GESCHÄFTSSTELLE GESCHÄFTSFÜHRERIN Marianne Schnarwiler Sehr geehrte Damen und Herren zehn Gebieten die Artenvielfalt in DANKE FÜR ALLES Liebe Leserinnen, liebe Leser der Innerschweiz nachhaltig fördert. • Das neue Schulerlebnisprojekt Seit der Gründung unserer Stiftung Das Jahr 2017 stand ganz im Zeichen «Unterwegs zum Gotthard». Dank veränderte sich unser gesellschaft- unseres Jubiläums. Vor zwanzig Jah- ihm lernen Innerschweizer Schul- liches und politisches Umfeld stetig. ren – am 11. März 1997 – ist die Albert klassen die Herausforderungen der Etwas blieb bis heute gleich: Koechlin Stiftung (AKS) gegründet Mobilität in verschiedenen Epochen unser Anspruch an die inhaltliche worden. Schon kurz darauf startete kennen – vor allem das Säumerleben und fachliche Qualität, an das sie mit den ersten Projekten. im Urner Reusstal. persönliche Engagement und an die In all den Jahren verwirklichte un- • Das AKS-Kulturprojekt «Die andere Nachhaltigkeit unserer eigenen sere Stiftung in der Innerschweiz zahl- Zeit». Hierfür fand 2017 die Aus- Projekte und der von uns unterstütz- reiche Vorhaben für das Gemein- schreibung statt. Eine Fachjury ten Drittprojekte. wohl. Damals wie heute galt – und wählte die 20 spannendsten Dass wir diesen Anspruch stets gilt: Unser Fokus liegt immer auf Produktionen aus, die 2019 in der erfüllen konnten, verdanken wir den dem Wirken für Mensch und Umwelt. Innerschweiz aufgeführt werden. vielen Menschen, die sich mit voller Kraft für unsere Stiftung engagieren. HÖHEPUNKTE IM JAHR 2017 Ein weiterer erfreulicher Meilenstein Ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihr Netz- war der Start der Bauarbeiten für werk und ihr Einsatz sind für unsere Auch 2017 verfolgten wir mit ins- das neue Gasthaus auf Hergiswald. Stiftung unverzichtbar. Nur so ist gesamt 270 Eigen- und Drittprojekten Auf die erstmalige Verleihung es uns möglich, durchdachte und die Ziele unseres Stiftungszwecks. der Innerschweizer Filmpreise wies nachhaltige Projekte im Sinne des Darunter etliche finanziell kleine bereits der letzte Jahresbericht Stiftungszwecks zu entwickeln und Engagements – jedoch mit grosser hin. Selbstverständlich soll dieser erfolgreich umzusetzen. Wirkung für die Empfängerinnen Höhepunkt des Innerschweizer Rückblickend auf das Jubiläumsjahr und Empfänger. Nennenswert sind Kulturlebens 2017 nun auch hier nicht und auf das ganze 20-jährige Wirken diesbezüglich die Beiträge aus unerwähnt bleiben. der Albert Koechlin Stiftung danke dem Fonds für Soziale Nothilfe, ich deshalb allen Beteiligten für die Förderbeiträge für talentierte ENTDECKUNGSREISE konstruktive und inspirierende Nachwuchs-Kulturschaffende oder AUF 43 SEITEN Zusammenarbeit sehr, sehr herzlich! Beiträge an ökologische Aufwer- tungen von Spiel- und Pausenplätzen. Begeben Sie sich während der folgen- Gleichzeitig lag ein Schwerpunkt den Lektüre auf einen Streifzug durch auf den Vorbereitungen gewichtiger unsere vielfältige Stiftungstätigkeit. Eigenprojekte und künftiger langfris- Wir wünschen Ihnen eine spannende tiger Engagements unserer Stiftung: Entdeckungsreise ohne Anspruch Marianne Schnarwiler auf Vollständigkeit. Gerne sind wir Geschäftsführerin • Das Artenförderungsprojekt «Zaun- für Sie da, falls Sie zu unserer Stif- eidechse», das mit umfassenden tungstätigkeit weitere Informationen Aufwertungsmassnahmen in drei- wünschen. Ihr Interesse freut uns sehr. 5
STIFTUNGSORGANE ERWIN MARKUS STEIGER RENGGLI Vizepräsident Stiftungsrat ROBERT PETER JOSEFINE GRÜTER KASPER AFFENTRANGER Quästor Präsident Stiftungsrätin 6
Stand: 31. Dezember 2017 ST I FT UNGSR AT Präsident Peter Kasper, 20.8.2021* Stiftungsaufsicht Vizepräsident Erwin Steiger, 14.5.2021* Revisionsstelle Quästor Robert Grüter, 10.3.2021* Mitglieder Markus Renggli, 2.3.2022* Josefine Affentranger, 31.12.2021* S T I F T U NGSRAT S-AUSSCH ÜSSE A KS B E T R I E B S-G M B H Geschäftsführerin Marianne Schnarwiler Personalfragen Markus Renggli, Peter Kasper Finanzen Robert Grüter, Peter Kasper Z E NT R ONI CA AG Wirtschaft Erwin Steiger, Robert Grüter, Hans-Rudolf Schurter VR-Präsident Hans-Rudolf Schurter Baufragen Josefine Affentranger, Robert Grüter Geschäftsführerin Marianne Schnarwiler S T I F T U NG B ES U CH S D I E NS T I NNE R S CH W E I Z B D I Präsident Paul Otte Leitung Christine Giger KO N S U LTAT I V RAT S T I F T U NG CA F É S OW I ES O Soziales Marianne Stöckli, 24.10.2018* Präsident Andy Emmenegger Bildung Gaby Schmidt, 28.2.2018* Leitung Irma Metz Kultur Christoph Lichtin, 31.8.2019* Wirtschaft Hans-Rudolf Schurter, 24.10.2018* S T I F T U NG D E R R OT E FA D E N Umwelt Igo Schaller, 30.6.2018* Präsident Andreas Scheuber Stadt u. Kanton Roland Brunner, 17.5.2019* Leitung Annelies Rüegg GESCH ÄFTSSTE LLE Geschäftsführerin Marianne Schnarwiler (100%) Sekretariat Rechnungswesen Barbara Renggli (100%) Lisbeth Köstinger (100%) Nicole Engel (80%) Ines Muri (50%) Kirija Thanesan (60%) Stiftungssekretariat Buchhaltung Projektsekretariat Liegenschaften Archiv Sammlungen Projekte Projekte Projekte Projekte Marianne Schnarwiler Patrick Ambord (80%) Philipp Christen (80%) Martino Froelicher (90%) AKS-Projekte AKS-Projekte AKS-Projekte AKS-Projekte Drittprojekte Drittprojekte Drittprojekte Drittprojekte Begleitetes Wohnen Tüftelwerk MiA-Innerschweiz Eveline Schilliger (50%) Andrea Erzinger (60%) Bettina Bach (90%) Bea Affentranger (40%) Manfred Roosens (50%) Marion Räber (50%) Evelyne Häfliger (30%) Claudia Bühler (50%) Jugend-WG Tüftelexperten Sonja Hermann (11%) Claudia Bühler (50%) Praktikantin Bea Affentranger (20%) Freizeittreff Begleit-Lehrpersonen Andrée Baumeler (45%) Musikinstrumenten- Treffbetreuende sammlung Adrian Steger (70%) Fonds für Soziale Nothilfe Franziska Lienhard (40%) Bernadette Wagner Michael Schenk (20%) (Mandat) Aufsichten Fonds für Nothilfe Landwirtschaft Mathias Zgraggen (Mandat) 7 * gewählt bis
P R OJ E K T TÄT I G K E I T P R OJ E K T E M I T sammensetzt. In sechs unserer eige- nen Projekte sind fünfzehn weitere SINN, HERZ UND Mitarbeitende mit insgesamt 676 Stellenprozenten beschäftigt. WEITSICHT Überdies stellen 183 Mitglieder in 34 Stiftungs- und Projekträten sowie Arbeitsgruppen ihre fachliche Be- ratung und Betreuung freiwillig und ehrenamtlich zur Verfügung. Unser Interesse gilt den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Umwelt. Hier engagieren wir uns für nachhaltige Projekte mit Sinn, Herz und Weitsicht. Unser Fokus liegt dabei auf eigenen Projekten PROJEKTE 2017 und Angeboten. Daneben unter- stützen wir auch überzeugende Kon- zepte von Dritten. 270 laufende Projekte haben wir per 270 Ende 2017 verzeichnet. 58 davon 212 initiierten wir selbst, setzten sie eigenverantwortlich um und ent- 58 wickelten sie weiter. EIGENE PROJEKTE DRITTPROJEKTE PROJEKTE Unsere vielfältigen Projektarbeiten INSGESAMT (AKS) beinhalten verschiedenste Leitungs- und Koordinationsaufgaben und bedürfen der Administration und des Rechnungswesens. Diese Aufgaben übernimmt die Geschäftsstelle, die sich aus neun Mitarbeitenden mit insgesamt 740 Stellenprozenten sowie zwei Mandatstragenden zu- 8
80 72 70 61 60 50 40 32 30 24 20 18 12 14 12 10 8 7 5 5 LAUFENDE PROJEKTE 2017 Drittprojekte 0 Eigene Projekte (AKS) SOZIALES BILDUNG KULTUR WIRT- UMWELT SONDER- SCHAFT PROJEKTE 270 239 250 208 200 167 150 127 100 54 57 59 58 52 50 PROJEKTE 2013–2017 0 Projekte insgesamt Eigene Projekte (AKS) 2013 2014 2015 2016 2017 KONTINUITÄT Um unseren breiten Stiftungszweck FINANZEN UND VERLÄSSLICHKEIT Insgesamt 10,6 Millionen Franken hat zu erfüllen, teilen wir die durch Ver- mögenserträge erwirtschafteten Mit- der Stiftungsrat, wie bereits in den tel auf die verschiedenen Ressorts Vorjahren (seit 2011), im Berichtsjahr auf. Ein mehrjähriger Finanzplan und erneut zur Verfügung gestellt, um ein enges Controlling garantieren die Projekte durchzuführen. Rund zwei Kontinuität und die Verlässlichkeit Drittel der effektiv ausbezahlten unserer Projektfinanzierung, sodass Projektmittel beanspruchten wir für sich die Projektaufwände der ein- AKS-eigene Projekte und Angebote. zelnen Bereiche mittelfristig in der Die restlichen Mittel setzten wir für gleichen Grössenordnung bewegen. Drittprojekte ein. 9
BEWILLIGTE PROJEKTE VON DRITTEN 2017 SOZIALES IN CHF Komin Kompentenzzentrum für Integration, Goldau Präventions- und Bildungsangebot für Männer mit Migrationshintergrund 75’000.00 Stiftung Hospiz Zentralschweiz, Luzern Anschubfinanzierung Palliativ Care Hospiz 500’000.00 Stiftung Villa Erica, Nebikon Neubau und Leistungserweiterung 500’000.00 IG Arbeit, Luzern Gastronomiebetrieb «Nylon 7» mit geschützten Arbeitsplätzen 225’000.00 Verein luniq, Luzern Pilotprojekt selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Beeinträchtigung 400’000.00 BSZ Stiftung, Seewen Umbau der Arbeits- und Ausbildungsstätte 300’000.00 Frauenzentrale Luzern, Luzern Erneuerung IT-Infrastruktur 8’350.00 Verband PsychotherapeutInnen Zentralschweiz, Luzern Psychotherapie für traumatisierte Flüchtlinge 30’000.00 Verein Stanser Musiktage, Stans Förderung Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen 15’000.00 Verein elbe, Luzern Aufbau Kursangebot «Kinder im Blick» 26’000.00 Verein Lilli, Zürich Barrierefreie Gestaltung der Website 3’000.00 Selbsthilfe Luzern Obwalden Nidwalden, Luzern Pilotprojekt für Ausbildung und Einsatz von Peer-Begleitern 15’000.00 BILDUNG Verein Fairp(I)ay, Münchenstein Schulprojekt zum Thema nachhaltiger Konsum in Engelberg 4’250.00 Urs Müller, Luzern Förderbeitrag an CD-Produktion Trio «KALI» 3’000.00 Isabelle Odermatt, Luzern Buchpublikation für Kinder zu Diabetes Typ 1 25’000.00 Jürg Nietlispach, Luzern Förderbeitrag an Musiktrio «Pflanzplätz» 5’000.00 Dominic Hirschi, Adligenswil Förderbeitrag an EP-Produktion «Dominic Schoemaker» 5’000.00 Dachverband Schweizer Jugendparlament, Bern Schulprojekt «easyvote» zur Förderung der Stimmbeteiligung in der Innerschweiz 40’000.00 Andreas Kiener, Luzern Förderbeitrag für Ausstellung von 5 Grafikern in London 5’000.00 Benjamin Knecht, Luzern Förderbeitrag an Albumproduktion und Tournee «Between the Roots» 3’000.00 Fleur Volkart, Ennetbürgen Förderbeitrag an CD-Produktion «Fleur Magali» 5’500.00 Verein Sammlung Christian Sigrist, Sachseln Vermittlungsangebot zu den Miniaturmodellen Christian Sigrist 24’000.00 Universität Luzern, Luzern Buchpublikation «Majestätische Berge – die Monarchie auf dem Weg ...» 8’000.00 Martina Feer, Luzern Förderbeitrag an mobiles Nähatelier zur Wiederverwertung von Kleidungsstücken 3’000.00 Andreas Kiener, Luzern Förderbeitrag an Graphic Novel «Odysseus» 6’000.00 Landschaft und Kultur OW, Sarnen Förderbeitrag an Entwicklung Siedlungsvision 20’000.00 Verein Ensemble von Hotz, Luzern Förderbeitrag an Sommer-Zwischennutzung in der Box (Luzerner Theater) 7’000.00 SAC Sektion Uto, Zürich Förderbeitrag an Erweiterung SAC Spannort Hütte 54’000.00 Irina Lorez, Emmenbrücke Förderbeitrag an spartenübergreifende Tanzproduktion 20’000.00 Kultur- und Medienwerkstatt GmbH, Kastanienbaum Förderbeitrag an Entwicklung eines transmedialen HörSchauSpiels für Kinder 10’000.00 Andri Schärli, Luzern Förderbeitrag an interdisziplinäres Performanceprojekt 3’000.00 AMIE, Basel Porträtbuch junge Mütter mit MiA-Innerschweiz 15’000.00 Verein Weg der Schweiz und Waldstätterweg, Brunnen Neukonzeptionierung der didaktischen Unterlagen 20’000.00 Roland Bucher, Luzern Förderbeitrag an Herbst/Winter-Tour des Duos «Blind Butcher» 3’000.00 eltern schule anders, Baar Anschubfinanzierung Ausbildung Kinderbetreuerin für Migrantinnen 11’000.00 Kurt Messmer, Emmenbrücke Buchpublikation «Die Kunst des Möglichen oder die Entstehung der ...» 22’000.00 Stiftung Gletschergarten Luzern Ausbau Gletschergarten, Erlebnisrundgang im Fels 6’000’000.00 Lea Mathis, Kriens Förderbeitrag an CD-Produktion «Little Fellow» 3’000.00 Susanne Kaufmann, Luzern Förderbeitrag an CD-Produktion «Nani Heart» 3’000.00 Andri Schärli, Luzern Förderbeitrag an Jazzplatte «Olive Fields» der Band The Andri Art 2’000.00 Jwan Steiner, Luzern Förderbeitrag an Album «Cream Fresh» der Indie-Band One Lucky Sperm 3’000.00 Florian Paul Koenig, Luzern Förderbeitrag an die Ausstellung «Power» des Künstlerduos Koenig & Wittmer 500.00 Mario Schelbert, Uerzlikon Förderbeitrag an das Doppel-Album «Quitter» & «Mainstream» von Moes Anthill 5’000.00 K U LT U R E L L E S Remo Ronchetti, Luzern Restauration Bienenhaus Brügger, Lieli 20’000.00 Circomedia AG, Emmenbrücke Tribüne Le Théâtre Gersag Emmen 100’000.00 Kellertheater im Vogelsang, Altdorf Erneuerung Musikanlage 12’000.00 Forschungsstelle Luzerner Namenbuch, Luzern Orts- und Flurnamen im Wahlkreis Hochdorf 700’000.00 Erich Brechbühl, Luzern Buchpublikation «Poster Town» 26’000.00 Dieter Bitterli, Luzern Druckkostenbeitrag Neuausgabe «Bilderhimmel Hergiswald» 25’000.00 Pfarrkirchenstiftung Rothenthurm, Rothenthurm Restaurierung Heiliggrab aus dem Jahr 1668 40’000.00 Theater (uri), Altdorf Technische Anlage für hörbehinderte Menschen 15’000.00 WIRTSCHAFT Baggenstos Bio Imbiss, Horw Darlehen für Aufbau eines Imbisswagens in Buochs 8’000.00 Genossenschaft Viehversicherung Uri, Attinghausen Gründungskapital und Darlehen 200’000.00 10
U MW E LT Energie Willisau, Willisau Aufbau der Energiegenossenschaft Willisau 10’853.45 Eduard Hess-Troxler, Müswangen Aufbau Bio-Poulet Mast 30’000.00 Beat Heini-Elmiger, Neuenkirch Infrastrukturbeiträge für die Umstellung auf Bio-Poulet-Produktion 20’000.00 Bruno Muff, Weggis Aufbau Bio-Essigproduktion 10’000.00 Verein Hirschpark, Luzern Ausbau Wärterhaus zu Infozentrum 30’000.00 Stiftung für Schwerbehinderte Luzern, Emmen Naturnahe Arealgestaltung im Rahmen Masterplan Rathausen 120’000.00 Energie Ruswil, Ruswil Aufbau der Energiegenossenschaft Ruswil 30’000.00 Hans-Peter Röösli, Finsterwald Umbau Anbindstall in Laufstall 10’000.00 Urs Burri, Hofstatt Umbau Schweinestall 10’000.00 Urs Amrein, Hildisrieden Errichtung von «Lebenstürmen» 48’000.00 Alois Bucheli, Rothenburg Beratung und Anpassung Infrastruktur (Liegeboxen) 8’000.00 FiBL, Frick Evaluation und Förderung der mutter-/ammengebundenen Kälberaufzucht 15’000.00 Josef Ineichen-Estermann, Altwis Umstellung auf Mutterkuhhaltung mit BTS/RAUS 30’000.00 Baumpflege-Team, Giswil VIBO-Lift zur Förderung der Pflege von Hochstamm-Feldobst-Bäumen 5’000.00 Nadine Gehrig, Grosswangen Anschaffung Kräutererntemaschine «Supercut» 4’900.00 Markus Kälin, Gross Boxenlaufstall für behornte Tiere 25’000.00 Beat Huber, Luthern Bad Neubau Milchschafstall 30’000.00 Sebastian Ineichen, Kastanienbaum Aufbau Direktvermarktung (Hofladen) und Gemüse-Abo 10’000.00 O Sole Bio – Zentralschweizer Biomarkt Beitrag an Urner Dörfli am Biomarkt O Sole Bio 18’000.00 Primarschule Beromünster, Beromünster Naturnahe Gestaltung Pausenplatz 1’500.00 Landwirtschaftskommission Muotathal, Moutathal Sanierung Trockensteinmauern 15’000.00 BirdLife Luzern und Pro Natura Luzern, Luzern Durchführung Tage der Artenvielfalt 2018–2020 49’500.00 Energiegenossenschaft Luzern, Luzern Aufbau Energiegenossenschaft Stadt Luzern 31’000.00 Bruno Blum, Entlebuch Neubau Scheune inkl. Hofdüngerlager für Mutterkühe 10’000.00 Walter Zurfluh, Erstfeld Anbau Laufstall für behornte Ziegen 30’000.00 Schule Nebikon, Nebikon Naturnahe Gestaltung Pausenplatz 15’000.00 Schule Wauwil, Wauwil Naturnahe Gestaltung Pausenplatz 8’600.00 Kanton Uri, Altdorf Biotopaufwertung und Landschaftsentwicklung im Meiental 260’000.00 Pro Natura Uri, Erstfeld Erneuerung traditionelle Holzzäune Meiental 260’000.00 Schlitner Landschaftsplanung, Oberrüti Ökologische Aufwertung Hof Müserberg 12’300.00 Fredy Auf der Maur-Ulrich, Schwyz Umbau Anbindstall in Laufstall mit Mutterkuhhaltung 96’750.00 Thomas Joss, Hellbühl Lancierung Bio-Maibeeren 25’000.00 Bio Suisse, Basel Workshop an 1. Bio-Viehtag in Burgrain 14’000.00 Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf Stichprobeninventur im Bödmerenwald 10’000.00 BirdLife Luzern, Luzern Aufbau des Kursangebotes Grundkenntnisse Naturschutz 4’700.00 Felix Wermelinger, Hergiswil LU Umbau Anbindstall in Laufstall 30’000.00 Christian Schönbächler, Einsiedeln Neubau Laufstall für 30 Milchkühe 60’000.00 Solar-Genossenschaft Zentralschweiz, Arth Neubau Solaranlage 30’000.00 Solargenossenschaft Region Pilatus, Kriens Aufbau der Solargenossenschaft Region Pilatus 31’000.00 S O N D E R P R O J E K T E S TA D T U N D K A N T O N L U Z E R N Stadt Luzern | Kanton Luzern Aufbau externe Vermittlungsstelle zur Unterstützung von Musikschaffenden 30’000.00 Stadt Luzern Pausenplatz Schulhäuser Säli/Dula/Pestalozzi 62’250.00 Stadt Luzern Geschichtsvermittlungsprojekt 225. Jahrestag Tuileriensturm 30’000.00 Stadt Luzern Projekt «Lebensreise» 23’000.00 Stadt Luzern Kommunikationsprojekt Energieregion LuzernPlus 41’000.00 Stadt Luzern Schwerpunktprogramm «Igel gesucht» 15’000.00 Kanton Luzern Aufbauphase Film & Media Festival Zoomz 2018–2020 60’000.00 Kanton Luzern Broschüre Ignaz Paul Vital Troxler 20’000.00 Kanton Luzern Neukonzipierung Führungen Lernpfad Wauwilermoos 10’000.00 Kanton Luzern Buchprojekt «Mein Landschaftstheater» von Louis Naef 30’000.00 Kanton Luzern Sonderschau «Neophyten» an der LUGA 2018 30’000.00 11
SOZIALES 12
In jeder Lebenslage den richtigen Weg finden. Aufatmen können, auch in schwierigen Situationen. Wir beraten, begleiten, unterstützen und entlasten. 13
SOZIALES STIFTUNG und erhalten gleichzeitig eine sinnstif- tende Aufgabe. Ein zweimonatiger BESUCHSDIENST Ausbildungskurs inklusive zweier Prak- tika bereitet die Teilnehmenden INNERSCHWEIZ auf ihre Tätigkeit als Besucherin oder Besucher vor. (BDI) Die Arbeitseinsätze werden von den Kundinnen und Kunden entschädigt. Für die erste Stunde (inkl. Weg) fallen 24 Franken an, für jede weitere EINMALIGES ANGEBOT Stunde 19 Franken. Sind die finanziel- IN DER INNERSCHWEIZ len Mittel knapp, sucht das Fachteam nach anderen Möglichkeiten. Menschen mit psychischen oder psychosomatischen Leiden, die den WIN-WIN FÜR ALLE Weg in den ersten Arbeitsmarkt nicht mehr finden, erhalten unter Von derzeit 90 Besucherinnen und bestimmten Voraussetzungen eine Besuchern sind manche bereits seit IV-Rente. Diese neue Lebenssituation über fünfzehn Jahren verlässliche anzunehmen, kann für sie sehr he- und engagierte BDI-Mitarbeitende. rausfordernd sein. Sie leiden darun- Oft betreuen sie über viele Jahre ter, keine Aufgabe mehr zu haben, die gleichen Menschen. Die jeweiligen nicht mehr gebraucht zu werden. Tandems wachsen zu Teams zusam- men: Man kennt sich, man vertraut Diese Menschen sind jedoch oft sehr sich und man wertschätzt und aner- begabt im Umgang mit betagten und kennt sich gegenseitig. Auch können behinderten Personen. Angehörige und Pflegepersonen ihre Betreuungsaufgabe für einige SINNSTIFTENDE AUFGABE Stunden abgeben und werden ent- lastet. Eine Win-win-Situation für alle! Der BDI bietet Menschen mit einer ganzen IV-Rente einen Arbeitsplatz Ein Fachteam aus sieben Personen im geschützten Rahmen. (465 Stellenprozente) organisiert die Einsätze. Mit Kompetenz, Einfüh- Als Besucherinnen und Besucher lungsvermögen und Engagement betreuen sie stundenweise betagte steht es den Besucherinnen und Be- und behinderte Menschen, die in suchern sowie den Kundinnen und Privathaushalten oder Institutio- Kunden zur Seite und stellt die hohe nen in der Innerschweiz leben. Sie Betreuungsqualität sicher. unterstützen sie in ihrem Alltag, begleiten sie zum Beispiel bei einem Der BDI existiert seit 1999 – zunächst Spaziergang, helfen beim Einkau- als Projekt der Albert Koechlin fen und Kochen, übernehmen Betreu- Stiftung (AKS), seit 2003 als Stiftung. ungsaufgaben oder unterhalten sie Unterstützt wird die Stiftung BDI mit Spielen, Vorlesen, Basteln und durch die AKS, die IV Luzern und das vielem mehr. So bringen sie Ab- Gesundheits- und Sozialdepartement wechslung und Unterstützung in den des Kantons Luzern. Alltag der besuchten Menschen 14
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SOZIALES SOZIALE NOTHILFE WENN FINANZIELLE PROBLEME ÜBERHANDNEHMEN Seit zwanzig Jahren gibt es den Fonds für Soziale Nothilfe der Albert Koechlin Stiftung. Er mildert exis- tenzielle Notlagen durch einmalige Unterstützungsbeiträge. Berück- sichtigt werden Menschen, die in der Innerschweiz wohnen und Leistungen von Sozialversicherungen und Sozial- hilfe bereits ausgeschöpft haben. Im Jahr 2017 wurden 230 Gesuche für soziale Nothilfe eingereicht, Tendenz steigend. Die Eingänge waren facettenreich, sie betrafen vor allem offene Rechnungen im Gesundheitswesen, Kurs-, Schul- und Ausbildungskosten, Mietzinse oder Mietzinskautionen sowie kleinere Schuldensanierungen. Die Anfragen wurden von Sozialdiensten oder von den Betroffenen selbst eingereicht. Sie zeigen nicht nur die Armut in der Innerschweiz, sondern spiegeln auch die gesamtschweize- rischen Zahlen wider: Aktuell sind in der Schweiz sieben Prozent der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommens- armut betroffen. Für 155 Gesuchstellende wurden im Jahr 2017 Beiträge von insgesamt 244’473.85 Franken aus dem Fonds für Soziale Nothilfe ausgegeben. 16
BEGLEITETES ABSEITS LUZERN – WOHNEN DIE ANDERE S TA D T F Ü H R U N G V I S C O S I S TA D T SELBSTBESTIMMT IN EIGENEN VIER WÄNDEN In einer eigenen Wohnung leben, sie PERSPEKTIVE FÜR SOZIAL selbst einrichten, den Alltag selbst BENACHTEILIGTE MENSCHEN EINE FABRIKKANTINE gestalten: Das sind Wünsche vieler WIRD NEU BELEBT Menschen mit Lernbehinderung Der Verein «ABSEITS Luzern» oder leichter geistiger Behinderung. organisiert seit April 2017 soziale Im aufstrebenden Entwicklungsge- Seit 16 Jahren ermöglicht das Pro- Stadtführungen in Luzern. Menschen biet Luzern-Nord ist ein Ort gelebter jekt «Begleitetes Wohnen» der Albert am Rande der Gesellschaft zeigen Inklusion entstanden: Die ehemalige Koechlin Stiftung diese Wünsche. die Stadt aus ihrer Perspektive Fabrikkantine der Viscosi wurde in und erzählen aus ihrem Alltag. Die ein attraktives und zentral gelegenes Unsere Klientinnen und Klienten Stadtführerinnen und -führer sind Restaurant verwandelt, das «Nylon 7». sind IV-Beziehende und gehen einer ehemalige Obdachlose, Armuts- Das Projekt der IG Arbeit bietet 20 regelmässigen Arbeit an einer ge- oder Suchtbetroffene, Stadtoriginale Arbeitsplätze für bis zu 35 Menschen schützten Stelle nach. Ihren Alltag und sozial benachteiligte Menschen. mit psychischer Beeinträchtigung bewältigen sie weitgehend selbst- Authentisch schildern sie ihre per- und Sozialhilfebeziehende. ständig, sie werden aber ein- bis zwei- sönliche Geschichte und ermöglichen mal pro Woche durch unser Fach- den Teilnehmenden einen Einblick Entstanden ist ein spezieller Mix aus personal unterstützt – z.B. in der in soziale Einrichtungen wie die Gas- Alt und Neu: Der industrielle Charme Haushaltsführung, beim Einkauf, senküche, die Notschlafstelle oder des Grossraumes wurde beibehalten. bei der Einteilung des Monatsgeldes den Arbeitslosentreff. Bestehende Elemente sind gekonnt und bei Fragen zur Gesundheit oder So fördert «ABSEITS Luzern» die in das modernisierte Lokal integriert. zur Freizeitplanung. Integration von Menschen, die durch Ebenfalls erneuert und auf die Be- ihre besondere Lebenssituation ge- dürfnisse der Mitarbeitenden ausge- In eine eigene Wohnung zu ziehen, sellschaftlich abseits, am Rande der richtet wurde die Küche. etwa nach der Ablösung von daheim Gesellschaft, stehen. Das Angebot oder dem Austritt aus einem Wohn- bietet ihnen eine neue Perspektive. Das «Nylon 7» bietet wochentags ge- heim oder einer Wohngemeinschaft, sundes und günstiges Essen für alle, ist für diese Menschen ein gros- Die Albert Koechlin Stiftung hat die in Emmenbrücke leben, arbeiten, ser Schritt. Seit 2013 verfügen wir sich mit einem Beitrag an der Ent- studieren oder zu Besuch sind. Ge- deshalb über eine möblierte 1-Zim- wicklung und Umsetzung des Kon- kocht wird regional und saisonal. An mer-Probewohnung. Hier können zepts beteiligt. Abenden und Wochenenden können Interessierte das begleitete Wohnen die Räume gemietet werden. während dreier Monate unverbind- lich ausprobieren. Die Albert Koechlin Stiftung hat die klientenspezifisch bedingten bauli- chen Mehraufwendungen finanziert. 17
BILDUNG Mit natürlichem Wissensdrang zum Bildungserfolg. Dank lebenslangem Lernen in eine gute Zukunft. Wir fördern nachhaltige Bildungsprojekte für Jung und Alt. 18
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B ildung M I A- getunterricht und Erziehung. Ziel ist, dass die Frauen nach dem MiA- dieses neue Angebot hat MiA-Inner- schweiz zwei Freiwillige gewonnen. INNERSCHWEIZ Kursjahr ihre Berufsausbildung star- ten können. Sie unterrichten die drei Absolven- tinnen weiterhin in Deutsch und Zwei Kursleiterinnen und eine Prak- Allgemeinbildung, was den Einstieg tikantin führen durch den Kurs. Auch in die Berufsschule erleichtern wird. während der Lehre werden die Frau- Erstmals hat 2017 über Pfingsten ein BERUFLICHE STARTHILFE en von MiA-Innerschweiz begleitet. MiA-Weekend im Lagerhaus Juhui FÜR JUNGE MÜTTER in Engelberg stattgefunden – orga- MEHR PLATZ, GARTEN nisiert von Teilnehmerinnen des Im August 2017 ist das fünfte Kurs- UND NEUE ANGEBOTE aktuellen Kurses. Dazu eingeladen jahr von MiA-Innerschweiz gestartet. waren auch Ehemalige. Alle zeig- MiA steht für «Mütter in Ausbil- Das Angebot hat sich seit dem ten sich begeistert vom vielfältigen dung». Mit diesem Angebot unter- Start im August 2013 stetig weiter- Programm – mit Ausflügen zum stützt die Albert Koechlin Stiftung entwickelt. Im Sommer 2016 Globi-Alpenspielplatz und zum Ro- Frauen, die noch vor dem Abschluss wurden die Kursräume am bestehen- binsonspielplatz Grotzenwäldli – einer Berufsausbildung Mutter den Standort mit zwei Büros und und von der Lageratmosphäre beim geworden sind: MiA-Innerschweiz einem Aufenthaltsraum mit Garten- gemeinsamen Kochen und Essen. begleitet sie auf dem Weg in eine sitzplatz erweitert. Der grosszü- Das Weekend kam so gut an, dass es Berufslehre. gigere Platz ermöglicht professionel- an Pfingsten 2018 wiederum durch- Während eines Schuljahres besu- leres Arbeiten. Der Garten ist vor geführt wird. chen die Teilnehmerinnen an fünf allem bei den Kindern beliebt, die Halbtagen den Unterricht von mittwochs ihre Mütter begleiten. GEFEIERTE ERSTE ABSCHLÜSSE MiA-Innerschweiz. Dort werden Den Spielplatz haben die jungen Frau- sie in der Berufswahl und beim en selber eingerichtet. Die intensive Betreuung während Schreiben von Bewerbungen bera- Seit August 2017 werden drei MiA- des MiA-Kursjahres und die Be- ten. Zudem können sie ihre Schul- Teilnehmerinnen an einem Tag pro gleitung während der Lehre tragen kenntnisse in Deutsch und Mathe- Woche nachbetreut: Sie haben den Früchte: Bereits wurden die ersten matik aufbessern. Ebenfalls Platz Kurs 2016/2017 abgeschlossen und neun Lehrabschlüsse von MiA-Absol- finden allgemeinbildende und lebens- beginnen nach einem Praktikum im ventinnen gefeiert. praktische Themen, wie z.B. Bud- Sommer 2018 mit der Lehre. Für 20
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B ildung INNERSCHWEIZER SIEDLUNGSVISION, KULTUR- LANDSCHAFT – LANDSCHAFT FÖRDERBEITRÄGE UND KULTUR OBWALDEN Die Talschaft Obwalden steht am Scheideweg zwischen ländlichem Kulturraum und Erweiterungsgebiet ZWEI PROJEKTE MIT der Agglomeration Luzern. Durch INNOVATIONSGEHALT den Siedlungsdruck werden die Weichen in den nächsten Jahren Mit den Innerschweizer Förderbei- unwiderruflich gestellt. Damit Raum- trägen unterstützt die Albert planung nicht nur ein Instrument Koechlin Stiftung innovative Ideen. von und für Fachleute ist, wird Für die Ausschreibung setzt sie ein breit angelegtes Informations- jährlich einen Schwerpunkt. 2017 forum geschaffen. lag er in den Bereichen Umwelt, Architektur und Technik. Aus 16 Be- werbungen wählte die Fachjury zwei Projekte, die in den Genuss eines Förderbeitrags kommen: SPANNORTHÜTTE, SCHWEIZER ALPEN CLUB SAC Eine der ältesten SAC-Hütten wird erneuert: die SAC-Spannorthütte. Sie liegt im Surenental am Fuss des Schlossbergs im Kanton Uri, in einer wilden, ursprünglichen Umge- bung. Bis heute ist sie urchig geblie- ben. Doch die Bedürfnisse der Gäste erfordern einen Erweiterungsbau. Dieser wurde so konzipiert, dass der künftige Betrieb annähernd ener- gieautark und die Entsorgung ökolo- gisch funktionieren. 22
EASYVOTE- T Ü F T E LW E R K – SCHOOL D I E U N I V E R S A L- FEMALE BAND- W E R K S TAT T MEHR JUNGE AN DIE URNEN WORKSHOP Die Stimmbeteiligung junger Er- RAUM UND RAT FÜR ERFINDER wachsener ist tief: Knapp dreissig UND REPARATEURE Prozent der 600’000 jungen JUNGE MUSIKERINNEN Schweizerinnen und Schweizer AUF DER BÜHNE Hier werden Fasnachtsmasken im Alter von 18 bis 25 Jahren gekleistert und Schlitten gebaut, Gar- gehen an die Urne. Zudem fordert Eine Band gründen und Konzerte derobenständer designt und Stühle eine Mehrheit der Bevölkerung geben: Dank dem Female Band- gedrechselt, Büchergestelle erstellt mehr politische Bildung. Eine Ant- workshop können Frauen zwischen und Ersatzteile gedreht: wort darauf heisst Easyvote, 15 und 25 Jahren ihre Band-Kompe- Das Tüftelwerk der Albert Koechlin ein Programm des Dachverbandes tenzen entwickeln. HELVETIA ROCKT Stiftung für Jugendliche und Kinder Schweizer Jugendparlamente. setzt sich mit diesem Projekt für ab neun Jahren sowie die offene Frauen in den Sparten Jazz, Pop und Werkstatt für Erwachsene werden Das Projekt «easyvote-school» will Rock ein. rege genutzt. die Wahl- und Stimmbeteiligung der 18- bis 25-Jährigen von 30 auf 40 Teilnehmerinnen bringen Erfahrung Hier leben Tüftlerinnen und Tüftler Prozent erhöhen. Unter anderem auf einem Instrument oder im Ge- Gestaltungslust und Erfindergeist so werden dazu zielgruppengerechte sang mit. Sie proben ein halbes Jahr richtig aus. Benötigen sie Hilfe beim Broschüren und Videoclips zu natio- mit einer Workshopleiterin, gründen Umsetzen ihrer Ideen, unterstützen nalen Abstimmungen produziert. eine Band und erarbeiten ein selbst- sie ehrenamtlich engagierte bestimmtes Repertoire. Danach Praktikerinnen und Praktiker. Zahl- Die Albert Koechlin Stiftung hilft spielen sie lokale bis nationale Kon- reiche Projekte – vom raffinierten beim Aufbau einer Buchungsplatt- zerte. Sie arbeiten mit Profimusike- Möbelstück bis zur Sandstrahlkabine form, über die Schulen Jungpolitiker rinnen und lernen andere junge Mu- Marke Eigenbau – wurden so für Polittalks engagieren können. Die sikerinnen aus der ganzen Schweiz bereits verwirklicht. AKS unterstützt Easyvote zudem, kennen. Zum Schluss spielt die bestehende Angebote mit fünf Dos- Band im Studio einen Song ein. So Etabliert hat sich inzwischen auch siers zu ergänzen. Die Dossiers zu erhalten die Teilnehmerinnen einen das neue Angebot Flickwerk. Hier den Themen Migration, Schweiz–EU, umfassenden Eindruck der Lebens- heisst die Devise: reparieren statt AHV, Umweltschutz/Energie und realität von Musikerinnen. wegwerfen. Zweimal monatlich Politisches System der Schweiz bein- werden defekte Geräte, Möbel, Spiel- halten Lektionseinheiten, Videoclips Die Albert Koechlin Stiftung hat zeuge und vieles mehr eigenhändig und Stichwort-Lexika und tragen zu die ersten drei Workshops in Luzern wieder instand gestellt. Natürlich einer ganzheitlichen Bildung bei. unterstützt. Seit 2014 nahmen ebenfalls mithilfe ehrenamtlicher 14 junge Musikerinnen daran teil. Reparaturexpertinnen und -experten. www.easyvote.ch/school Daraus entstanden drei Bands, die alle danach weiter musizierten: www.tueftelwerk.ch «Marla, Marla», «Call me Clark» und «Zilpha Blu». www.femalebandworkshops.ch 23
KULTUR 24
Mit Kunst zum Denken und Fühlen anregen. Für ein kulturelles Schaffen mit Respekt vor dem Leben. Wir pfle- gen das Kulturschaffen, bestehende Kulturgüter und den Kunstgenuss. 25
K ultur MUSIKINSTRUMEN- Lauten, Theorben, Gitarren, Cistern und Harfen. Interessant ist auch TENSAMMLUNG die Frage, weshalb jeweils ausgerech- net diese oder jene Form gewählt WILLISAU worden ist. An der Sonderschau konnten zwei ganz besondere Instrumente aus der Sammlung bestaunt werden: Die 2015 restaurierte Theorbenzister von VON GEZUPFTEN SAITEN Andreas Ernst Kram aus Nürnberg UND GEBLASENEN ROHREN und das 2010 neu gebaute Cembalo von Ruedi Käppeli aus Sursee. Sie ist ein wahrhaft klingendes Elf Klangproben auf gezupften In- Museum: die Musikinstrumenten- strumenten illustrierten zudem sammlung Willisau. Die Besu- die Geschichte dieser Instrumenten- cherinnen und Besucher dürfen familie. Neben dem Klangeindruck hier mehr als 100 Instrumente ging es auch um die Bedingungen, ausprobieren und spielen. Vom Alp- die die Instrumente mitgeformt horn über das Chalumeau bis hatten: die Physik, die Saiten, der zum Rankett, vom Psalterium und musikalische Einsatzort und Rebec bis zum Trumscheit, von die Spieltechnik. den Pauken, der Celesta bis zum Portativ. Die spielbaren Instru- TUTEN UND BLASEN mente der Sammlung Patt werden SEIT DEM MITTELALTER ergänzt durch historische und teils bedeutende Instrumente des So beliebt unsere Dorfmusikkultur Sammlers Heinrich Schumacher ist, so wenig bekannt ist ihre Ge- aus Luzern. schichte. «Von Tuten und Blasen», die zweite Sonderausstellung im Auch Konzerte, Kurse, Ensembles Jahr 2017, welche bis Ende Juni 2018 und Führungen – im Jahr 2017 geöffnet ist, rückt deshalb erstmals zudem zwei Sonderausstellungen – die Blasmusik in den Fokus der lassen das Haus zu einer feinen Musikinstrumentensammlung. Objek- Stätte der Musik werden. Und dies te aus dem Fundus wurden ergänzt in der reizvollen historischen mit Instrumenten aus der «Klingen- Luzerner Kleinstadt Willisau, die den Sammlung» in Bern. Gemein- selbst voller Musik ist. Das Jazz- sam dokumentieren sie die Spuren festival ist ihr wichtigstes musikali- der Blasmusiktradition zurück bis sches Aushängeschild. ins Mittelalter zu den Trommlern und Pfeifern. Eine umfassende filmische und VIELFALT VON FORMEN fotografische Dokumentation, er- UND KLÄNGEN stellt von Hans Ueli Alder zur Neuuniformierung der Brassband MG «Saiten gezupft gerissen ge- Schwarzenberg, legt zudem kratzt und geschrappt» – so der Titel ein eindrückliches Zeugnis unserer der Frühjahrsausstellung vom dörflichen Musikkultur ab. Stell- 12. Februar bis 25. Juni, die sich der vertretend steht darin die Brassband Vielfalt der Zupfinstrumente gewid- MG Schwarzenberg für viele an- met hat. Kaum eine andere Instru- dere Formationen. Überdies zeigen mentenfamilie hat so viele Formen Kleinformationen aus der Region in hervorgebracht. Interessant sind fünf Klangproben grosse stilistische nicht nur Aussehen und Klang von Bandbreite der Blasmusik. 26
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K ultur SANKTURBANHOF SURSEE DIE ANDERE ZEIT BRÜCKE 20 PRODUKTIONEN FÜR DAS BESONDERE AN SURSEE UNTERSTETTEN DAS KULTURPROJEKT 2019 Der Sankturbanhof hat sein 10-Jah- re-Jubiläum gefeiert. Aus diesem «Die andere Zeit» – so lautet der Anlass eröffnete das Museum am Titel des nächsten Innerschweizer 5. November 2017 eine neu gestal- EIN KULTURGUT VON Kulturprojekts der Albert Koechlin tete Dauerausstellung: Sie widmet NATIONALER BEDEUTUNG Stiftung, das im Jahr 2019 stattfin- sich dem Besonderen an Sursee. det. Im Berichtsjahr haben wir die Die Brücke Unterstetten ist das Ausschreibung durchgeführt. Zuerst führt ein Spiel durch die Ge- markanteste Bauwerk der Rigi- schichte der Kleinstadt. Werden die Scheidegg-Bahn. Sie gehört zu den Der Titel inspirierte die Kultur- Objekte richtig verknüpft, zeigen bedeutendsten Schweizer Eisen- schaffenden auf vielfältigste Weise: sich die Charakteristika des Ortes. bahnbrücken des 19. Jahrhunderts: Die Gegenüberstellung von gestern, Als Nächstes machen sich Besuche- ein Ingenieursbauwerk von hohem heute und morgen, das Vergängliche, rinnen und Besucher auf eine Reise kulturellem Wert. Leben und Tod, die Metamorphose, durch das gebaute Sursee. Hier Zeitempfinden und Zeitreisen standen verdeutlichen Fotoalben, wie Bauten Die Rigi-Scheidegg-Bahn, erbaut von im Fokus der eingereichten Pro- unser Leben prägen. Begegnungen Niklaus Riggenbach, ist vor gut 140 jekte. Aus 68 Eingaben wählte die un- mit Menschen, die in Sursee Spuren Jahren erstmals gefahren. Während abhängige Fachjury 20 Projekte aus hinterlassen haben, bilden den rund 50 Jahren brachte sie Gäste Theater, Literatur, Musik und visuellen nächsten Schwerpunkt. Thematisiert von Kaltbad nach Scheidegg – und Darstellungen aus. werden anschliessend die verschlun- zurück. Durch den ersten Welt- genen Wege der Museumsbestände krieg geriet der Rigi-Tourismus in Mit den Produktionen wird vom und die überraschenden Geschich- die Krise. 1931 wurde der Betrieb 16. April bis 29. Mai 2019 die gan- ten, die die Sammlungen erzählen. der Bahn eingestellt. Seither dient ze Innerschweiz bespielt: so das Und schliesslich können Kunst und das ehemalige Trassee, inklusive theater(uri), verschiedene Kirchen Kunsthandwerk aus Sursee bestaunt der Brücke Unterstetten, als Bewirt- und Klöster, das Chäslager Stans, werden, von künstlerischen Hinter- schaftungs- und Wanderweg. die Kiesgrube und das Naturlehr- glasgemälden bis zu virtuos gestalte- gebiet in Ettiswil, das KKL, das ten Goldschmiedearbeiten. Im Jahr 2017 wurde die 1874 erbaute Neubad, der Südpol, die Loge, die Brücke mit finanzieller Unterstützung Viscosistadt, der Friedhof Luzern, Die Albert Koechlin Stiftung hat sich der Albert Koechlin Stiftung ein Schaufenster beim Bahnhof Flüe- mit einem Beitrag an der Neukonzep- umfassend saniert. Brückenlager und len, das Motorschiff «Titlis», die tion der Ausstellung beteiligt. Betonplatte wurden ersetzt, der akku-Kunstplattform, der Kreuzstutz Korrosionsschutz erneuert und der und die Fluhmühle. Hang auf der Westseite gesichert. Seit Frühling 2018 ist die 100 Meter lange Brücke wieder begehbar. 28
G A S T H AU S H E R G I S WA L D STARTSCHUSS FÜR DEN ERSATZNEUBAU Grünes Licht für das neue Gasthaus auf Hergiswald: Nach langjährigen Vorbereitungen und Verhandlungen hat die Albert Koechlin Stiftung im Frühling 2017 die Baubewilligung für den Ersatzneubau erhalten. Die Bauarbeiten starteten im Septem- ber 2017. Nach dem Abbruch und der Baugrubensicherung wurde am 7. Dezember der Grundstein gelegt – ein symbolischer Akt zum Beginn des Wiederaufbaus. Ein neuer Holzbau von Architekt Gion A. Caminada wird das bishe- rige Gebäude ersetzen. Er ruht auf den bestehenden Grundmauern. Gleichzeitig werden die Umgebung als strukturreicher Natur- und Lebensraum aufgewertet sowie die bestehende Stallscheune wieder instand gestellt. Das neue Gasthaus öffnet vo- raussichtlich Anfang 2019 seine Türen – mit einem Restaurant und Gartenterrasse, einem Saal, fünf Gästezimmern und einer Pächterwohnung. Im Sockel- geschoss sind eine Pilgerstube und extern zugängliche Toiletten für Besucherinnen und Besucher des Wallfahrtsortes geplant. 29
WIRTSCHAFT Von der Businessidee bis zur laufenden Geschäftstätigkeit. Wertvolle Start- hilfe für KMU und Jungunternehmen. Wir wollen Arbeitsplätze in der Inner- schweiz schaffen. 30
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wirtschaft 32
GENOSSENSCHAFT VIEHVER- SICHERUNG URI VON LANDWIRTEN – FÜR LANDWIRTE Feuer oder Elementarschäden können alle Tiere eines Hofes betref- fen. Je nach Grösse des Betriebs bedeutet ein solcher Totalausfall beim W I R T S C H A F T- ELF START-UPS ERHALTEN Tierbestand das Aus. Selbst wenn ein einzelnes Tier verunfallt oder DARLEHEN L I C H E R AU F B AU Per Ende 2017 bestehen Darlehen erkrankt, ist der wirtschaftliche Schaden nicht immer problemlos an 11 Start-up-Unternehmen. Zwei tragbar. Besonders betroffen davon sind im Berichtsjahr neu dazu- sind Landwirtschaftsbetriebe wie im gekommen: die Twenty Green Swiss Kanton Uri, die aus topografischen START-UPS UND KMU FÖRDERN AG, Root, und die Tecsag Innovation Gründen kleinstrukturiert sind. AG, Wollerau. Die Konzepte dieser Auf eine Viehversicherung zu verzich- Getreu ihrem Stiftungszweck beiden Firmen haben uns unter mehre- ten, war deshalb für die Urner Land- fördert die Albert Koechlin Stiftung ren Gesuchen besonders überzeugt. wirte keine Lösung. Als Anfang 2017 Jungunternehmen, Klein- und das Gesetz über die obligatorische Mittelbetriebe. Die Unterstützung Die Twenty Green Swiss AG ent- Rindviehversicherung aufgehoben von Start-ups liegt uns dabei be- wickelt präbiotische Futtermittel- wurde, ergriffen sie die Initiative: sonders am Herzen. Entsprechende zusätze. Diese optimieren die Nah- Sie gründeten die Genossenschaft Gesuche gelangen via Luzerner rungsaufnahme in der Fisch- oder Viehversicherung Uri (VVU) und bau- Wirtschaftsförderung, Technopark Geflügelzucht und reduzieren den ten eine einfache Versicherung auf. Luzern oder auch direkt an uns. Antibiotikaeinsatz. 113 Betriebe mit insgesamt 2600 Tie- Ein Ausschuss des Stiftungsrates ren sind bisher der Genossenschaft prüft jeweils die Geschäftsidee, Die Tecsag Innovation AG liefert beigetreten. Die Schadenfälle im ers- die Eigenleistung und den Business- mit dem Alptracker einen smarten ten Jahr machen nur 1,3 Prozent aus, plan im Detail. elektronischen Herdenschutz. Er bezogen auf die Anzahl versicherter gibt Hirten Informationen über Stand- Tiere. Zum erfolgreichen Aufbau ver- VIELFÄLTIGE UNTERSTÜTZUNG ort und Bewegungsmuster ihrer half auch die Startfinanzierung durch Tiere. Das Produkt wurde im Frühling die Albert Koechlin Stiftung, den Grosse Herausforderungen für 2017 auf den Markt gebracht – dank Kanton Uri und die Korporation Uri. junge Unternehmerinnen und Unter- Startfinanzierung der Albert Koechlin nehmer sind oft (zu) optimistische Stiftung. Zeitpläne, eine hohe Arbeitsbelastung und die Beschaffung der finanziel- Unser Engagement für Start-up- len Mittel für die Wachstumsphase. Firmen erfolgt aus administrativen Halten wir ein Vorhaben für förde- Gründen über die Zentronica AG, rungswürdig, bieten wir deshalb Hand eine Tochtergesellschaft der Albert mit einem Darlehen für Gründung Koechlin Stiftung. Ihr Zweck ist es, und Aufbau der Geschäftstätigkeit. die Ansiedlung und den Aufbau von Auch helfen wir Initiantinnen und Klein- und Mittelbetrieben zu fördern. Initianten dabei, wertvolle Kontakte herzustellen. 33
UMWELT 34
Damit in unserer Umwelt ein Stein auf dem anderen bleibt. Das Wohl von Menschen, Pflanzen und Tieren als Herzensangelegenheit. Wir schützen und erhalten Lebensräume und werten diese sinnvoll auf. 35
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B I O -B E T R I E B E Hilfsmittel, die dem Tierwohl dienen (z.B. Um- oder Neubauten von UND TIERWOHL Stallsystemen). 2017 sind 30 Gesuche eingegangen. Davon wurden 12 be- willigt und 15 abgelehnt. 3 Gesuche sind noch in Abklärung. Darunter waren Anpassungen für horntragende VERSTÄRKTES ENGAGEMENT Kühe, der Umbau eines Anbindstalles IN DER LANDWIRTSCHAFT in einen Laufstall oder die Umstellung auf Mutterkuhhaltung. Ökologisch geführte und dem Stand- ortpotenzial angepasste Landwirt- Wir unterstützen auch Projekte, die schaftsbetriebe erhalten und das neue Bio-Produkte herstellen und Tierwohl fördern: Dies sind Ziele kurze Vermarktungs- und Verarbei- der Albert Koechlin Stiftung, die tungsketten aufbauen. Unsere explizit im Stiftungsstatut erwähnt À-fonds-perdu-Beiträge dienen hier werden. Deshalb engagieren wir als eine Anschubfinanzierung. uns seit Ende 2016 mit drei neuen 2017 wurden 17 Gesuche eingereicht. Projekten in der Landwirtschaft: Davon bewilligten wir 9 und lehnten Wir unterstützen landwirtschaftliche 8 ab. Unter anderem boten wir finan- Betriebe in einer finanziellen Not- zielle Hilfe für den Aufbau einer lage, wir fördern das Tierwohl und wir Direktvermarktung mit Gemüseabos, stehen für Bio-Produktion ein. für Gerätschaften für diverse Ma- Die Angebote entsprechen einem schinenringe, für den Aufbau eines Bedarf und wurden 2017 bereits Bio-Essig-Produktionsverfahrens rege genutzt. sowie für einen Bio-Maibeeren-Anbau. MEHR WISSEN, TIERWOHL FOKUS AUF TIERWOHL UND BIO-PRODUKTION UND ÖKOLOGIE Wir wollen Kenntnisse und Wissen Alle Gesuche werden von externen rund um die Themen Bio-Produktion Fachpersonen geprüft. Der Fokus und Tierwohl fördern und ver- liegt dabei stets auf dem Beitrag an breiten. Deshalb unterstützen wir das Tierwohl und an die Ökologie. entsprechende Massnahmen Der Projektrat bezieht zudem weitere mit finanziellen Beiträgen an indivi- Kriterien mit ein. So z.B. die Zu- duelle Beratungen und öffentliche kunftsorientierung und -fähigkeit Veranstaltungen. 2017 haben wir uns eines Betriebes, die betriebswirt- an den Kosten von 13 Beratungen schaftliche Situation, die Qualität oder Veranstaltungen beteiligt. der Idee, die Machbarkeit sowie die Motivation der Betriebsleiterin Je nach Tierkategorie sind unter- oder des Betriebsleiters. schiedliche Faktoren für deren Wohl entscheidend. Unsere Stiftung leistet À-fonds-perdu-Beiträge an Infrastrukturanpassungen und 37
U M W E LT Z AU N E I D E C H S E ERSTES ARTENFÖRDER- PROJEKT DER AKS Die meisten einheimischen Reptilien sind mehr oder weniger stark ge- fährdet, so auch die Zauneidechse. Obwohl sie seit 1967 geschützt ist und auf der Roten Liste steht, nimmt ihr Bestand laufend ab. Zauneidechsen leben zwischen Wald und Offenland, in Heckensäumen und an Wiesenböschungen, entlang von Strassen, Eisenbahnen und Flussufern. Wichtig sind ungenutzte Flächen wie Brachland und Streifen mit Altgras. Auch lieben sie einzelne Dornengebüsche, Hecken und Ast- und Steinhaufen. Solche Kleinstruk- turen sind heute selten geworden. Die Albert Koechlin Stiftung will die Zauneidechse in der Innerschweiz erhalten. Mit einem langfristigen Projekt versuchen wir, noch beste- hende Lebensräume zu schützen, zu erweitern und besser zu vernet- zen. Dies fördert auch die Biodi- versität. So profitieren neben der Zauneidechse zahlreiche weitere Arten. 2017 stand ganz im Zeichen der Vorbereitung dieses aufwendi- gen und breit angelegten Projektes, welches 2019 offiziell starten wird. www.zauneidechse.ch 38
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