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Sommerausgabe
II / 2021
August
Heft Nr. 23
Unser Mitarbeiter
e,
für » fast « alle Fäll
Arno Kahlen,
r
Technischer Leite
der Stiftung
Nutzerbeiräte
reden mit Seite 6 - 9
Aus der Pandemie
gelernt Seite 10/11
INHALT
SEITE
■ INHALT 3
■ EDITORIAL 4
Musikinstrumente spielen
bei der Sozial-Kulturellen
■ AKTUELLES
Betreuung eine herausragende SKB heißt: Den Bewohner
Rolle im Alltag begleiten 5
Seite 5 Nutzerbeiräte reden mit 7
Aus der Pandemie gelernt 10
Der Stiftungsvorstand
■ REZEPT
berät das weitere Vorgehen Fruchtiger Sommercocktail 12
in Pandemie-Zeiten
Seite 10 ■ STIFTSLEBEN
20 Jahre St. Peter-Stift:
Bis heute Top-Niveau 14
Sommerfest im St. Peter-Stift 15
Entertainer aus eigenen Reihen:
Mieter-Ausflug an den Rhein 16
Mitarbeiter sorgen
für gute Unterhaltung ■ KEMPENER LEBEN18
Seite 16
■ BESINNLICHES
Poetisches Nervenflattern 20
Kreative Wundertüten ■ STIFTSLEBEN
der Kempener Freiwilligen- Agathe Elboraey (SKB)
agentur für unsere Senioren zur 10-Minuten-Aktivierung 22
Seite 26 Ökoprofit – Stifte
entwickeln sich weiter 24
Wundertüten der
Freiwilligenagentur 26
Jede Spende ist willkommen 28
Musik und Literatur
begleiten Inge Stützel Lesen und Bewegung
durch Ihr Leben halten Inge Stützel fit 30
Seite 30
■ UNTERHALTUNG
Landschaften und Traumbilder
im St. Peter-Stift 31
Rätsel-Gewinnspiel 32
■ SERVICE / IMPRESSUM35
2 3
EDITORIAL
INHALT INHALT AKTUELLES
SKB heißt: Den Bewohner
Liebe Bewohner*innen, im Alltag begleiten
liebe Mitarbeiter*innen,
„Wir begleiten die Bewohnerinnen und Bewohner im
liebe Ehrenamtler*innen, Alltag, geben Anregungen und vermitteln kulturelle
sehr geehrte Angehörige, Angebote.“ So beschreibt Agathe Elboraey die Sozial-
Kulturelle Betreuung im Von-Broichhausen-Stift.
Partner und Freunde! Insgesamt 13 Kräfte kümmern sich dort um diesen Dienst.
„Es geht für die älteren Menschen vor allem um Teilhabe“,
Mit einer Gedenkstunde hat das Land Nordrhein-Westfalen kürzlich im Düsseldorfer Landtag der Opfer sagt Stefanie Schulz-Neumann, die ebenfalls zum Sie stehen für die Sozial-Kulturelle Betreuung im
SKB-Team gehört. Die Betreuung betrifft zum Beispiel Von-Broichhausen-Stift (von links):
der Corona-Pandemie gedacht. Ein angemessenes Zeichen zur rechten Zeit. Für uns bemerkenswert,
Ausflüge und Spaziergänge, den Besuch von Ausstellungen Alexandra Christein mit Mischling Chipiron
dass die Verfassungsorgane des Landes – Landtag, Landesregierung und Verfassungsgerichtshof – dabei und Konzerten, jahreszeitliche Feste, Gruppenangebote (Erzieherin, Masseurin und medizinische Bademeisterin),
wie Gymnastik, Kegeln oder Bingo. „Die Sozial-Kulturelle Walburga Backes (Altentherapeutin), Agathe Elboraey
die Helferinnen und Helfer im Kampf gegen das Virus in den Mittelpunkt gerückt haben. Ihnen gilt laut
(Altenpflegerin), Andrea Küsters, Daniela Schottes
Ministerpräsident Armin Laschet der besondere Dank in der Bekämpfung der Pandemie. Betreuung findet sowohl in der Einrichtung als auch (beide Betreuungs-Assistentinnen),
draußen statt“, betont die Altenpflegerin Agathe Elboraey, Stefanie Schulz-Neumann (Sozialpädagogin).
Mehr als eine Randnotiz war in der Laschet-Rede der Satz: „Pfleger haben in der Krise Übermenschliches
die den SKB koordiniert.
geleistet.“ Dem möchten wir uns ausdrücklich anschließen. Was unsere Pflegerinnen und Pfleger in den
„Die Einzelbetreuung wird immer wichtiger“, berichtet Stefanie Schulz-Neumann, die Sozialpädagogin ist.
vergangenen Monaten geleistet haben, geht weit über das übliche Maß hinaus und verlangt unseren Wenn der Senior demenziell verändert ist, eine Krankheit hinter sich hat oder biografisch so gestrickt ist,
Respekt und unsere höchste Anerkennung. Auch dieser Einsatz hat dazu beigetragen, dass die Pandemie dass er/sie nur für bestimmte Angebote zugänglich ist, dann sei eine individuelle Betreuung notwendig.
in unseren Häusern in Grenzen gehalten werden konnte. Wegen des gesellschaftlichen und demografischen Wandels komme der ältere Mensch heutzutage später
Vor allem hat unser Pflegepersonal dazu beigetragen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer in die stationäre Einrichtung. Darauf müsse sich die Sozial-Kulturelle Betreuung einstellen und besondere
Isolation menschenwürdig betreut worden sind. Ein offenes Ohr, ein gutes Wort zur rechten Zeit, ein Angebote entwickeln. „Wenn jemand beispielsweise nicht mehr zum Konzert im Saal runterkommen kann,
dann geht ein Ehrenamtler mit der Gitarre hoch in die Wohnung des Seniors und trägt ein Musikstück vor“,
kleiner Plausch über Gott und die Welt, falls möglich das Halten der Hand oder eine Handreichung – sagt Agathe Elboraey. Diese Eins-zu-eins-Betreuung sei wichtiger denn je.
das waren in dieser wohl härtesten Zeit in der Geschichte unserer Einrichtungen mehr als Gesten. Das hat
Schwerpunkte des SKB im Von-Broichhausen-Stift sind Musik und Bewegung. Hierfür unterstützen das
vielen Hoffnung gegeben, Stärke vermittelt und das Licht am Ende des Tunnels aufgezeigt. Gemeinsam Stift am Heyerdrink Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. „Ziel ist, dass die Senioren mobil bleiben“,
haben wir es so geschafft und sind nun guter Dinge, dass weitere mögliche Lockdowns uns nicht so hart sagt Erzieherin Alexandra Christein, die für Therapiezwecke auch ihren Mischling Chipiron einsetzt.
treffen wie im ersten Corona-Jahr. Sämtliche Betreuungs-Elemente werden nicht nur von den fünf Fachkräften vermittelt, sondern auch
von den Betreuungs-Assistentinnen.
Deshalb an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank an alle Pflegekräfte in der Stiftung Hospital zum Heiligen
Geist! Wir wissen, dass Ihr Einsatz nicht mit staatstragenden Worten aufzuwiegen ist. Sie sollen aber Das SKB-Team hat auch die Kurzzeitpflege (KZP) im Blick. „Hier lautet die Herausforderung: fit werden
für Zuhause“, sagt Stefanie Schulz-Neumann. Die Kurzzeitpflege sei häufig auch ein positiver Einstieg
spüren, dass Sie – die Mitarbeitenden - in der stationären Seniorenpflege der Schatz sind, auf den wir ins Altenheim. Die sogenannte Verhinderungspflege im Rahmen der KZP sei hierfür ein gutes Beispiel:
stolz sind und den wir in hohen Ehren halten. Ein Senior begibt sich zum Beispiel nach einem Krankenhaus-Aufenthalt in die gute Stifts-Pflege, um
wieder auf die Beine zu kommen.
Ihre
Auch hauswirtschaftliche Aktivitäten wie grillen, backen, kochen hat die SKB im Repertoire. Gegrillt wird
Jürgen Brockmeyer Julian Schrörs beispielsweise auf den Balkonterrassen oder im Stifts-Garten. „Bei solchen Aktivitäten werden wir auch
Vorstand Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Kempen hervorragend von den Ehrenamtlern unterstützt“, so Agathe Elboraey.
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AKTUELLES AKTUELLES
Sturzgefahr durch Nutzerbeirat fühlt
Mülltonnen vermeiden sich mitgenommen
„Es gibt nicht viel zu tun. Aber an entscheidender „Im Haus selbst gibt es überhaupt keine Probleme.
Stelle können wir im Nutzerbeirat Positives bewirken.“ Aber das Problem in der heutigen Zeit ist der Personal-
Das sagt Hans-Josef Frederiks. Der 76-Jährige ist seit mangel.“ Das sagt Heinrich Schmitz, der zum neuen
einigen Wochen neuer Vorsitzender der Bewohner- Vorsitzenden im Nutzerbeirat des Von-Broichhausen-
Vertretung im Kempener St. Peter-Stift. Dort lebt der Stifts gewählt worden ist. Der 87-Jährige lebt in
gebürtige Kempener seit 2019 glücklich und zufrieden Voesch, hat aber über seine 2019 verstorbene Ehefrau
Hans-Josef Frederiks ist neuer Vorsitzender des Nutzer-
und genießt sein Leben. sowie über Schwägerin und Schwager eine intensive Marga Barteldrees und Heinrich Schmitz tauschen sich im
„Kritisch sehe ich, dass die Müllabfuhr die Tonnen
beirats im St. Peter-Stift und geht seinen Aufgaben sehr Beziehung zum Von-Broichhausen-Stift. Der frühere Café Eiger des Von-Broichhausen-Stiftes regelmäßig aus.
gewissenhaft nach. zuweilen einfach auf dem Bürgersteig stehen lässt“, Hausmeister des Kempener Finanzsamtes bedauert die
kritisiert Hans-Josef Frederiks. Darin sieht er eine dünne Personaldecke in der Pflegeversorgung, sieht
seiner Hauptaufgaben, den Finger in die Wunde zu legen und offen anzusprechen. Denn, so der Vater von aber andererseits die intensiven Bemühungen der
zwei Kindern und Großvater von zwei Enkelkindern: „Für uns ältere Menschen ergeben sich gefährliche Stiftsleitung, diese zu beheben und einen Ausgleich
Stolperfallen, wenn die Mülltonnen auf dem Trottoir im Weg stehen.“ zu schaffen. „Es ist ja nicht so, dass nur wir diese
Probleme haben. Darunter leiden alle Altenheime in
Bei seinen täglichen Spaziergängen hat Hans-Josef Frederiks häufig erlebt, wie es bei Bewohnern des Deutschland“, so der Schreiner, der einen Sohn, einen
St. Peter-Stifts beinahe zu Stürzen gekommen ist, wenn die großen Behälter umgangen werden müssen. Enkel und einen Urenkel hat.
Insbesondere, wenn ein Rollator oder ein Wägelchen mit im Spiel sind. „Einmal“, so der Nutzerbeirats-
Vorsitzende, wäre ein Wägelchen auf dem Weg vom Bürgersteig auf die Straße beinahe gekippt, was Ein wichtiges Thema im Nutzerbeirat sind auch die
ungeahnt schwere Folgen mit sich gezogen hätte. Auch die Tatsache, dass Senioren vom Bürgersteig Ersatzneubauten am Schmeddersweg. Die Pläne nehmen
auf die Straße ausweichen müssten, sei nicht akzeptabel. langsam Kontur an, der Nutzerbeirat fühlt sich von der
Leitung gut mitgenommen und informiert. „Das wird
„In den letzten Wochen ist es zwar besser geworden und die Müllwerker achten mehr darauf, die Behälter ein Meilenstein, aber natürlich auch ein Einschnitt nach
nach der Leerung wieder an Ort und Stelle zu platzieren.“ Aber im Beirat werde man weiterhin ein waches über 50 Jahren Von-Broichhausen-Stift“, sagt Heinrich
Auge darauf werfen und zu gegebener Zeit wieder den Finger erheben. Schmitz. Die Ideen aus dem Nutzerbeirat für die neuen
Ansonsten sieht der 76-Jährige, der früher bei der Firma Hamelmann jahrzehntelang als LKW-Fahrer im Häuser finden Gehör bei der Stiftung.
Einsatz war, wenig Anlass, kritisch die Stimme zu erheben. „Wir werden hier sehr gut versorgt, die Pflege Dem stimmt Marga Barteldrees uneingeschränkt zu.
ist liebevoll, die Angebote sind toll“, so der Senior, der in der Kempener Altstadt aufgewachsen ist und Die 85-Jährige ist im Nutzerbeirat Vertrauensperson
sich nach dem Tod seiner Ehefrau bewusst für das St. Peter-Stift als Altersruhesitz entschieden hat. für die Kurzzeitpflege. Zurzeit nutzen sieben Bewohner
„Kegeln, Dart spielen, spazieren gehen sind meine Hobbys“, betont der frühere Verteidiger beim Fußball- diesen Service, der bis zu drei Wochen eine Verschnauf-
club SV Thomasstadt Kempen. „Wobei“, so sagt er, „ich nicht mehr gut zu Fuß bin.“ Das allerdings pause geben und auch die Angehörigen entlasten soll.
nimmt ihm kaum jemand ab im St. Peter-Stift, wenn er mit kräftigem Schritt und erhobenen Hauptes auf „Auch in der Kurzzeitpflege befinden wir uns nach meiner
die Menschen zugeht und durch seine offene Art schnell Freunde findet. „Im Stift habe ich auch schon Einschätzung auf einem guten Niveau“, sagt die Hülserin,
mehrere sehr gute Bekanntschaften geschlossen, wir frühstücken zum Beispiel gerne zusammen“, betont die seit 1980 dem Von-Broichhausen-Stift verbunden ist.
Hans-Josef Frederiks. Gut angenommen werde auch die sogenannte
„Verhinderungspflege“, die ältere Menschen zum Beispiel
nach einem Krankenhausaufenthalt in Anspruch nehmen
können, um wieder richtig auf die Beine zu kommen. ›
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AKTUELLES AKTUELLES
Wer sich zum Thema Kurzzeitpflege informieren möchte, Beruf ihres Mannes ins Rheinland kam und sich hier seit knapp sechs Jahrzehnten heimisch fühlt.
kann sich jederzeit gerne an Marga Barteldrees Natürlich, so betont sie und auch Heinrich Schmitz, könnte die Bezahlung besser sein mit Blick auf die
wenden: Tel. 02151/602865. „enorme Arbeitsleistung“. „Aber es ist ein erfüllender Beruf, der einen täglich fordert und glücklich
Bis zu ihrem Ruhestand 2001 war Marga Barteldrees macht, weil man anderen Menschen hilft“, sagt Marga Barteldrees.
als Altenpflegerin im Stift am Heyerdrink tätig, im
Anschluss engagiert sie sich als Ehrenamtlerin. Kegeln, Stichwort NUTZERBEIRAT
Die Außenterrasse des Von-Broichhausen-Stiftes mit dem
Café Eiger macht einen gepflegten Eindruck. Auch solche Sitztanz, Basteln oder Seidenmalen sind Tätigkeiten,
Details sind für den Nutzerbeirat wichtig. die sie mit den Bewohner*innen in Angriff nimmt. Der Nutzerbeirat ist die Interessenvertretung der Bewohner*innen der jeweiligen Einrichtung gegen-
über der Einrichtungsleitung. Der Beirat wird von den Bewohner*innen der Einrichtung in regelmäßigen
Zum Thema Pflegenotstand kann Marga Barteldrees Abständen gewählt. Beiratsmitglieder können auch externe Personen aus dem Kreis der Angehörigen
jungen Menschen aus eigener Erfahrung nur Mut sein und sonstige Vertrauenspersonen. Der Nutzerbeirat tagt regelmäßig und tauscht sich mit der
machen, diesen Beruf zu ergreifen. Sie selbst hat Einrichtungsleitung aus. Laut Wohn- und Teilhabegesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (WTG-NRW)
nach einer Schneiderlehre in Richtung Altenpflege sollen Senioren-Einrichtungen eine Bewohnervertretung führen. In den Nutzerbeiräten von St. Peter-Stift
umgesattelt und schnell gemerkt, dass „das mein und Von-Broichhausen-Stift sitzen jeweils 5 bis 7 Personen. Die Nutzerbeiratswahl findet alle zwei
Leben ist“, so die gebürtige Hagenerin, die über den › Jahre statt. Eine Bewohnerversammlung findet mindestens einmal im Jahr statt.
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AKTUELLES AKTUELLES
Aus der Pandemie die
richtigen Schlüsse gezogen
Interview mit den Stiftungs-Vorständen unser Zutun wären viele zu Hause sitzen geblieben und wären im Fall einer Ansteckung hochgradig
Jürgen Brockmeyer und Julian Schrörs gefährdet. Und die Abwechslung hat allen gut getan. Wir möchten uns auch ausdrücklich bei allen
Wie haben die beiden Stifte die Zeit der Lockdowns überwiegend ehrenamtlichen Helfern bedanken, die diesen Service erst ermöglicht haben.
überstanden? Wie ist Ihre Einschätzung: Gehört die Pandemie der Vergangenheit an oder müssen wir zum
Jürgen Brockmeyer: Unter dem Strich gut. Es hat uns Winter hin mit weiteren Lockdowns rechnen?
alle an Grenzen geführt und für die Bewohnerinnen und Julian Schrörs: Wir müssen uns auf alle Eventualitäten einstellen. Wir gehen aber nicht davon aus,
Bewohner sowie deren Angehörige harte Einschnitte mit dass es wieder einen solch massiven Lockdown geben wird. Durch die erreichte Impfquote deutlich über
sich gebracht. Dank gemeinsamer Anstrengungen haben 90 Prozent bei Bewohnerinnen und Bewohnern sowie bei den Mitarbeitenden haben wir unseren Beitrag
wir das alles hinbekommen. Die Zahl der Ansteckungen geleistet, das Coronavirus einzudämmen. Wir haben viel aus der Situation gelernt und daraus unsere
Schauen genau hin bei der Stiftung Hospital zum Heiligen hat sich dank konsequenter Umsetzung der AHA-Regeln Schlüsse gezogen.
Geist: Jürgen Brockmeyer (l.) und Julian Schrörs.
im Rahmen gehalten. Die Behörden haben uns Es sind neue Nutzerbeiräte gewählt worden. Wie wichtig sind solche Gremien?
gut unterstützt, es gab einen intensiven Austausch. Die Unsicherheiten auf beiden Seiten sind ja sehr Jürgen Brockmeyer: Nutzerbeiräte sind für uns sehr wichtig, wir brauchen dieses Feedback und wollen
nachvollziehbar und allzu menschlich. Die Angehörigen und Besucher haben sich weitestgehend an daraus lernen. Das stärkt die Qualität unserer Arbeit und zeigt uns auf, wo wir noch besser werden können.
die Spielregeln gehalten. Insbesondere beim Thema Demenz bekommen wir Impulse aus den Nutzerbeiräten. Hier wird ja zurzeit
Wie ist das gesellschaftliche Leben in den Stiften nach den Lockdowns wieder in Schwung viel diskutiert, ob man beispielsweise Demenz medikamentös behandeln sollte. Auch hier gibt es Rück-
gekommen? meldungen aus den Beiräten, nach denen wir unser Handeln ausrichten können.
Julian Schrörs: Es ist Schritt für Schritt wieder mehr los. Anfangs haben wir vorsichtig Unterhaltung Der Innengarten des St. Peter-Stiftes ist von einem örtlichen Landschaftsgärtner umgestaltet
ausschließlich auf den Wohnbereichen geboten. Jetzt wird es Woche für Woche entspannter, wobei worden. Wohin geht dort die Reise? Viele wundern sich über das seit Wochen aufgebaute Zelt.
wir natürlich noch weit davon entfernt sind, in den Alltagsmodus vor der Pandemie umzuschalten. Die Jürgen Brockmeyer: Das ist eine Umbaumaßnahme, die der Pandemie geschuldet ist. Wir haben so im
Bewohnerinnen und Bewohner sind dankbar für jede Art der Abwechslung und Unterhaltung. Wir setzen Innengarten an der frischen Luft mehr Platz geschaffen für gemeinsame Veranstaltungen. Unser Sommer-
jetzt sehr viel auf Musikveranstaltungen. Aber es besteht keine Forderungshaltung, jeder hat Respekt fest war der erste tolle Aufschlag: 130 Personen konnten sicher und entspannt feiern, das hat allen gut
vor dem Virus und richtet sein Handeln danach aus. Aber, keine Frage, es war eine extrem schwere Zeit, getan. Wir können die neu hinzugewonnene Freiheit optimal und bis in den späten Herbst hinein nutzen.
und die Bewohnerinnen und Bewohner verdienen mehr denn je unsere uneingeschränkte Zuneigung und
Unterstützung. Julian Schrörs: Ein offenes Zelt und mehrere Schirme schaffen eine angenehme Atmosphäre im
St. Peter-Patio und schützen gleichzeitig vor Sonne und Regen. Freuen dürfen sich die Bewohner auch auf
Herr Brockmeyer, auf Ihre Initiative hin ist in Kempen ein kostenloser Shuttle-Service für hilflose einen Naschgarten. Sträucher mit Essbarem wie Stachelbeeren oder Himbeeren laden zum Verweilen ein.
hochbetagte Senior*innen zusammen mit Altenhilfe und Stadt auf die Beine gestellt worden. Wie Auch ein Insektenhotel dürfte unsere Senioren erfreuen. Ich bin gespannt, wie unser neuer Innengarten
wichtig war diese Impf-Hilfe? Das Kempener Modell wurde von anderen Kommunen übernommen. ankommt. Vielleicht können wir im Herbst beispielsweise unseren beliebten Martinsmarkt wieder
Jürgen Brockmeyer: Dieser Service ist sehr gut gelaufen und war für viele Kempener Senioren veranstalten. Schon jetzt stellen wir fest, dass der neugestaltete Garten gut angenommen wird.
segensreich. Wir hatten ein prima Miteinander mit der Abteilung Altenhilfe der Stadt Kempen sowie der
Senioren-Initiative und haben aus dem Stegreif eine Struktur aufgebaut, die man in der Nachbetrachtung Was gibt es sonst Neues in den Stiften?
auch für anderweitige Seniorenziele nutzen kann. Wir wollen älteren Kempenern, die nicht im Altenheim Julian Schrörs: Wir werden die umfangreichen Renovierungsarbeiten im St. Peter-Stift mit der
leben, eine Perspektive aus der Einsamkeit geben. Hier laufen gerade die ersten Überlegungen, Details Neugestaltung der Cafeteria in diesem Sommer abschließen. Zudem sind wir in Gesprächen, um voraus-
wird es sicher im Herbst zu verkünden geben. Wir sind guter Dinge und froh, dass wir in dieser schweren sichtlich ab August regelmäßig donnerstags bis sonntags nachmittags einen kleinen Cafébetrieb nicht
Zeit den Schwächsten in unserer Kempener Gesellschaft helfen konnten. nur für unsere Hausbewohner*innen, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem
soll dann der Mittagstisch wieder angeboten werden. Das ist für Nachbarn, Freunde und Angehörige
Julian Schrörs: Bis heute erreichen uns viele Dankbriefe für die Unterstützung beim Impf-Shuttle. Über interessant.
den Service konnten wir das Ansteckungsrisiko für Ältere in Kempen sicherlich beträchlich senken. Ohne ›
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REZEPT
Fruchtiger
Sommercocktail
Gutes muss nicht aufwändig und teuer sein. Das gilt für
den heutigen Rezepttipp in besonderer Weise. Was gibt
es Schöneres, als zur Sommerzeit einen erfrischenden
Cocktail zu sich zu nehmen?!
In mediterranen Gefilden wird er gerne als „Batida de
Coco“ getauft, im Kempener Von-Broichhausen-Stift
ist es einfach der „Sommercocktail“. Sieht einfach
aus, allerdings gibt es ein paar kleinere Regeln bei der
Zubereitung zu beachten, damit der Cocktail gelingt.
Das weiß James Bond, das weiß jeder Mixer und jeder
Den Sommercocktail lassen sich im Innengarten des
Von-Broichhausen-Stiftes schmecken Bewohner Johannes Genießer. Ein Tipp ist, zuerst die Eiskugel in das Glas zu
Schoonhoven und Betreuungsassistentin Birgit Hahnen. geben und dann erst den Maracujasaft hinzuzugeben.
Dann schmeckt der leckere Wachmacher unter blauem
Himmel noch fruchtiger, noch intensiver.
Und wie schmeckt dieser Longdrink überhaupt?
„Süffig, süßlich-fruchtig, aber eben nicht zu süß“,
bringt es eine Bewohnerin auf den Punkt. Unser
Urteil: Dieser Sommercocktail hat Potenzial für
einen lauschigen Nachmittag auf der Terrasse
oder im Demenzgarten. Nimm gerne auch zwei!
Ein prickelnder Klassiker der Note „einfach – Ihr Sanitätshaus mit der ganzen Vielfalt der Hilfsmittelversorgung für...
und einfach gut“. REHA-TECHNIK HOMECARE MEDIZINTECHNIK
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INHALT
STIFTSLEBEN STIFTSLEBEN
20 Jahre St. Peter-Stift:
Bis heute Top-Niveau
20 Jahre St. Peter-Stift: In der vergangenen Ausgabe der sind für Senioren angemessen? Was ist mit Garten-
„Stiftung im Blick“ haben wir Ihnen die Anfänge aus Sicht stühlen? Ist der Herd angeschlossen? Funktioniert die
des damaligen Bürgermeisters Karl Hensel geschildert. Toiletten-Spülung? – Das waren Fragen, die geballt
Heute wollen wir die Entwicklung der Senioren-Einrichtung im Minutentakt auftraten.
aus Sicht eines Mitarbeiters der ersten Stunde vorstellen, Die Technische Betreuung von zwei großen Senioren-
der heute noch mit Begeisterung in St. Peter Akzente Einrichtungen hat sich im Laufe der Jahrzehnte grund-
setzt: Arno Kahlen. Der 54-Jährige ist Technischer Leiter legend geändert, berichtet Arno Kahlen. Anfangs stand
der „Stiftung Hospital zum Heiligen Geist“. Das St. Peter-Stift – hier eine Ansicht des Westflügels –
noch mehr das Handwerkliche im Vordergrund. Heute bietet bis heute einen architektonisch attraktiven und
„Bis zwei Wochen vor der Eröffnung sah es noch schlecht gilt es vieles zu organisieren, auch im Austausch mit gepflegten Eindruck.
aus“, erinnert sich Arno Kahlen. Wir schreiben das Jahr den Behörden. Abnahmen, berufsgenossenschaftliche
2001. Binnen neun Monate wurde im grünen Kempener Aspekte, TÜV, Brandmelder, Telefonanlage, Sicherheitsvorschriften – das vierköpfige Team muss vieles
Arno Kahlen im Jahr 2021 vor einem der zahlreichen
Gemälde im St. Peter-Stift. Süden eine der modernsten Senioren-Einrichtungen der im Blick behalten, damit es technisch rund läuft im St. Peter- sowie im Von-Broichhausen-Stift. Zum Technik-
damaligen Zeit hochgezogen. Der November war für Team gehören neben Arno Kahlen eine Malermeisterin sowie zwei Schreiner.
Arno Kahlen und seine Mitstreiter heftig. Laut Plan sollten Anfang Dezember schrittweise die ersten „Die Standards im St.Peter-Stift sind bis heute sehr gut“, betont Arno Kahlen. Dass die Gründer vor 20 Jahren
Senioren in das Stift an der Auguste-Tibus-Straße 9 einziehen. Dank unermüdlichen Einsatzes schaffte es Wert auf Qualität in allen Belangen und gutes Material gelegt hätten, komme dem Haus und seinen Nutzern
das Team um die damalige Leiterin Christa Mauermann: am 3. Dezember 2001 zog der erste Senior ein, heute zugute. Arno Kahlen nennt zwei Beispiele: das Einrohr-System sowie in der Wand vertäute Syphons.
das Stift hatte seinen Betrieb aufgenommen. Die Arbeit, der Austausch sowohl mit den Bewohner*innen als auch mit den Mitarbeitenden mache immer
„Jeden Tag zogen von diesem Zeitpunkt an fünf Senioren in die Pflegebereiche ein, bis das Haus komplett noch Spaß. Das hohe technische Niveau sei Grundlage dafür, dass sich die älteren Menschen in diesem
bewohnt war“, erinnert sich Arno Kahlen. Dieser sukzessive Einzugsplan erwies sich als goldrichtige Umfeld wohl und geborgen fühlen können, eine Top-Pflege und Betreuung gewährleistet werden kann und
Entscheidung. Auch die Mieter für die Senioren-Wohnungen zogen Schritt für Schritt ein. „Von Beginn an die Stimmung ausgezeichnet ist.
waren wir zu 100 Prozent belegt. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben“, berichtet Arno Kahlen, der
im wegweisenden Jahr 2001 34 Jahre alt war und von der Kempener Stiftung als Haustechniker für das Das St. Peter-Stift
neue Stift eingestellt worden war. Erbaut hat das St. Peter-Stift im Jahr 2001 das Die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ und die
Arno Kahlen ist Elektroniker und hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Seine Ausbildung machte Straelener Bauunternehmen Hout-Consens. Stadt Kempen hatten sich beim St. Peter-Stift für
der Hülser als Elektroanlagen-Installateur. Daran schloss sich eine zweite Ausbildung als Energieanlagen- Bei einem Invest von 20,7 Mio. Euro entstand auf ein Mietmodell entschieden, um die Finanzierung
Elektroniker an. Bei der Bundeswehr war Arno Kahlen als Flugmelderadar-Mechaniker im Einsatz. einer Gesamtfläche von 5300 Quadratmetern eine zu sichern. Träger war die Stiftung, Investor das
Seine Techniker-Ausbildung umfasst die Gebiete Elektronik und Hochspannungstechnik. Wohnfläche von 4000 Quadratmetern. Architekt Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein,
Bevor Arno Kahlen vom damaligen Technischen Leiter, Karl-Heinz Fegers, zur Stiftung geholt wurde, war Bruno Braun. Die prächtige Rotunde als Düsseldorf. Alle 70 Plätze waren als Einzelzimmer
war er beim Krankenhausbetten-Hersteller Arnold in Bahnhofsnähe tätig. Entree, die rote Backstein-Klinkerfassade und à 25 Quadratmetern konzipiert. Zu den 70 voll-
„Wir waren eine große Familie bei der Stiftung“, erinnert sich Arno Kahlen an die Anfänge. „Das ist bis die weißen Fenster sind Markenzeichen einer stationären Pflegeheimplätzen kamen im gleichen
heute so geblieben.“ Aber die ersten Jahre waren geprägt vom Pioniergeist. „Christa Mauermann war immer noch als modern anmutenden Architektur. Bautrakt 26 Appartements für „Wohnen mit
die Mutter der Kompanie, die uns alle mitgerissen hat“, sagt der Elektro-Techniker, der nur 400 Meter Markante Giebel, große Fensterfronten, ein Service“. Die Idee war, diesen Senioren so lange
vom St. Peter-Stift entfernt wohnt und zwei erwachsene Töchter hat. einladender Innengarten und barrierefreie wie möglich ein selbstständiges Leben zu bieten.
Übergänge in die Umgebung machen das In unmittelbarer Nachbarschaft wurden zudem
Noch heute bekommt Arno Kahlen allerdings ein wenig Beklemmungen, wenn er an die turbulenten St. Peter-Stift bis heute zu einer der attraktivsten 36 Altenwohnungen errichtet, davon 12 als Sozial-
Novembertage des Jahres 2001 zurückdenkt. „Zum Finale hin haben wir fast jeden Tag bis 22 Uhr Senioren-Einrichtungen in der Region. wohnungen.
gearbeitet, um alles fertig zu bekommen.“ Wo werden die Bilder aufgehängt? Welche Sitzgelegenheiten ›
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STIFTSLEBEN STIFTSLEBEN
Sommerfest wird zur Zum „Ziegenpeter“
ausgelassenen Party nach Duisburg
War das eine Freude, wieder ausgelassen an der frischen Endlich! Am 15. Juni, 13 Uhr, drehten sich wieder
Luft feiern zu dürfen: Das Sommerfest im neugestalteten die Räder. Unser Ziel führte uns in den Rheinpark
Innengarten des St. Peter-Stifts war geprägt von nach Duisburg. Wir hatten im Restaurant Ziegenpeter
Fröhlichkeit, guter Laune, lockeren Gesprächen und reserviert.
guter Unterhaltung. Menschen quer durch alle
Tanzen, singen, plaudern, einfach glücklich sein – Generationen und von 5 bis 101 Jahren feierten am Auf der Zielgeraden angekommen und nach einem
das Sommerfest im Innengarten des St. Peter-Stifts
letzten Freitag im Juni das schöne Wetter, die geringen Parkplatz Ausschau haltend, waren wir noch etwas Genießen beim „Ziegenpeter“ mit Blick auf den Rhein
lässt keine Wünsche offen. skeptisch. Denn die kleine Oase, die uns erwartete, bei Duisburg: Die Mieter „Wohnen mit Service“ im
Inzidenzwerte und das herrliche Ambiente in der
Senioren-Einrichtung im grünen Kempener Süden. war nicht auf den ersten Blick sichtbar. Unmittelbar in St. Peter-Stift können endlich wieder Ausflüge machen.
Neben den Bewohner*innen der stationären Pflege einer alten Industriebrache direkt am Rhein gelegen,
und des Wohnens mit Service sowie den Mitarbeiten- sah es eher nach Abriss und Aufbruch aus. Aber der
den hatten auch Angehörige und Freunde den Weg zur Grundstein ist gelegt, und der „Ziegenpeter“ ist eine
Auguste-Tibus-Straße 9 gefunden. Die Stiftung hatte der ersten Lokalitäten, in der man rasten und herrlich
wie immer auch die Ehrenamtler eingeladen. auf den Rhein blicken kann. Der angelegte Beach mit
seinen vielen Sitzgelegenheiten ist jede Pause wert.
Der Entertainer Roland Zetzen aus Brüggen musste Ob als Radfahrer oder als Familie, mit einem köstlichen
nicht zwei mal bitten, dass die Reihen schunkelten Getränk in der Hand, lässt es sich hier hervorragend
und viele ein Tänzchen aufs offene Parkett legten. aushalten.
Für Kurzweil sorgte auch ein Pflege-Trio des Stifts:
Nikola Boermann und Harald Beckmann vom Sozialen Bei Kaffee, Kuchen, Salat und Currywurst saßen wir
Entertainer aus eigenen Reihen: Nikola Boermann,
Harald Beckmann und Maike Falk (von links) sorgen Dienst sowie Maike Falk, die ihr Freiwilliges Soziales alle entspannt zusammen und hatten nun auch
für gute Unterhaltung. Jahr im St. Peter-Stift absolviert, bewiesen Showtalent Gelegenheit, die hinzugezogenen Damen aus Hamburg
und amüsierten die Besucher gleich mehrfach mit kennenzulernen. Frau Strathen ist gebürtige Kempenerin.
ihren Auftritten. Vor 30 Jahren zog es sie in die schöne Stadt an der
Elbe. Frau Müller ist eine waschechte Hamburger
Zur prima Stimmung trug auch der Pizzawagen bei, aus Deern. Die Familienzusammenführung brachte sie an
dem reichlich belegte Italo-Fladen reißenden Absatz den Niederrhein. So konnten sich die beiden Damen
fanden. I-Tüpfelchen des ohnehin schon bunten etwas heimisch fühlen, denn das Fahrtaufkommen auf
Ambientes waren die Blumenspenden des Freundes- dem Rhein war der Elbe ebenbürtig. Ein Frachter nach
und Förderkreises FFK. Bei der Tombola, zu der Amazon dem anderen zog an uns vorbei. Wir hielten die Nasen
teilweise die Preise gestiftet hatte, war Bewohnerin in den Fahrtwind und schauten sehr zufrieden hinterher.
Elfriede Wecke besonders glücklich: Die 92-Jährige Nach Monaten auferlegten pandemiebedingten Still-
durfte den Hauptpreis mit in ihre Wohnung unter dem stands genossen wir unseren ersten Ausflug alle sehr.
Stiftsdach nehmen – ein Klimagerät. „Das kann ich sehr
gut gebrauchen, weil sich die Wohnung im Sommer Wir bedanken uns bei den ehrenamtlichen Helfern
doch merklich erhitzt“, strahlte die 92-Jährige. Hedi und Werner Elwardt für ihre Unterstützung und
bei unseren Steuermännern Uli und Rolf, die uns sicher
wieder nach Kempen brachten.
Tombola-Hauptpreis - ein Klimagerät: Elfriede Wecke
nimmt den Mini-Tower mit in ihre Wohnung. Von Mireille Lassig (zuständig für „Wohnen mit Service“
im St. Peter-Stift)
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KEMPENER LEBEN KEMPENER LEBEN
Sommerzeit = Zeit
der Baustellen
Die laufende Baustelle Altstadtring hat mittlerweile Eine prägnante Altstadtecke entwickelt sich: Nachdem
den Moorenring erreicht. Im Rahmen dieser Maßnahme der Hausneubau Nr. 10 am Buttermarkt weitgehend
ist der Durchgang vom Moorenring zur Moorenringgasse fertiggestellt ist, wird jetzt das Haus Nr. 8 saniert.
Auf Höhe der Villa Brandenburg wird zurzeit entlang der Villa Brandenburg für einige Wochen für Ebenfalls noch nicht lange her ist, dass das Haus Nr. 9 Ein Tableau bringt es auf den Punkt:
auf dem Moorenring gebuddelt. Fußgänger und Radfahrer gesperrt gewesen. Eine mit der Sushi-Bar DuQu fertiggestellt worden ist. die Propsteikirchensanierung ist teuer.
Umleitung war ausgeschildert. Die Moorenringgasse
war während der Baustellendauer ab der Einfahrt *
„Am Bahnhof“ bis zum gesperrten Durchgang weiterhin Eine Plakatstellwand am Kirchplatz bringt es auf den
befahrbar. Punkt: Die Fassadensanierung der Propsteikirche
St. Marien Geburt ist aufwändig und teuer, Spender für
* die mehrjährige Maßnahme sind beim Kirchbauverein
Das Bouleplätzchen am Hessenring im Schatten der willkommen. Geschätzte Kosten bis 2024: 4 Mio. €.
Mühle liegt wunderschön. Die Flachland Bouler Kempen Die Kirche ist mit vielen einzigartigen Kunstwerken
von 1999 nutzen die Fläche und haben schon viele ausgestattet.
Kempener an das französische Spiel herangeführt. Neuer Wohnraum ist am Bahnhof auf
Etwas verwildert, aber einladend:
Die Boule-Wettbewerbe, Stadtmeisterschaften und * dem Kleinebrecht-Areal entstanden.
das Bouleplätzchen am Hessenring.
Schnupperkurse des Vereins sind legendär. Boule ist Ein stattliches Haus in Bahnhofsnähe ist der Neubau
für jedes Alter attraktiv. Nicht zuletzt wegen seiner für den abgerissenen Kleinebrecht-Komplex geworden.
Städtepartnerschaft mit Wambrechies hat Kempen Auf 630 Quadratmetern ist ein Mehrfamilienhaus mit
eine besondere Beziehung zum Boule. Gerade jetzt, zwölf Eigentumswohnungen entstanden, die meisten
wo der eiserne Corona-Klammergriff gelockert ist, Wohnungen sind bereits bezogen.
eignet sich sportliche wie gesellige Bewegung an der *
frischen Luft. Wie wär’s mit einer Runde Pétanque?! In die entscheidende Hochbauphase geht jetzt der
* Neubau an der Kleinbahnstraße, Ecke Bisterstraße.
Der Sommer ist nass, Starkregen und nächtliche Nieder- Dort, gegenüber Rewe, entstehen zehn Mietwohnungen,
Der Neubau an der Kleinbahnstraße bietet
Eine Gärtnerkolonne schneidet die Bäume schläge kippen Wassermassen über das städtische im Erdgeschoss wird ein Ladenlokal eingerichtet. bald Raum für Wohnen und Einzelhandel.
am Burgring zurück.
Grün. Entsprechend massiv wachsen die Pflanzen. Fertigstellung dürfte Ende des Jahres sein.
Am Straßenrand sorgen hohe Bäume teilweise für *
Gefahr für die Verkehrsteilnehmer, wenn Äste zu brechen Neu gestaltet hat die Stadt den Zugang zum Alten
drohen oder in den Verkehrsraum hineinkragen. Für Friedhof von der Siegfriedstraße aus. Dort sind einige
die Stadtgärtner und Grün-Kommandos bedeutet das Bäume gefällt worden, u.a. eine Trauerweide.
Einsatzbereitschaft und ein waches Auge. Besonders Dafür hat die Stadt nun eine Wiese angelegt und die
am Altstadtring – unser Bild zeigt den Burgring – bestehende Buchenhecke verlängert. Der Alte Friedhof
sorgt hoher Baumwuchs für schöne Blickachsen - ist ein Kulturdenkmal besonderer Güte mit 20 denkmal-
aber auch für Gefahr. werten Grabstätten, u.a. einem Hochkreuz mit zehn
Priestergrüften.
Am Buttermarkt gegenüber dem Bastelstudio Die Stadt hat den Zugang zum denkmalwerten
haben die Handwerker das Sagen. Alten Friedhof neu gestaltet.
18 19BESINNLICHES BESINNLICHES
Poetisches Nervenflattern
Illustration: Jürgen Pankarz
Der vermaledeite Zahn
Ich halt´s vor Schmerzen nicht mehr aus, Da wird erneut wieder probiert,
und stelle fest, der Zahn muss raus. nicht dass der Mann die Geduld verliert.
Das Mistding sitzt und lässt nicht locker, Der Zahn lässt sich ein wenig blicken,
entwickelt sich zum Stubenhocker. die Zangen aufeinander klicken.
So wälz ich mich zu jeder Seite, Gewackelt wird jetzt hin und her,
jedoch der Schmerz sucht nicht das Weite. was diesem Zahn gefällt gar sehr. Die Spatzenbande
Schon wachsen Ringe unter den Augen, Dem Dentist wird nun ziemlich heiß; Einst suhlte sich im goldenen Sande
Zahn und Schmerz mir Denn von der Stirn tropft ihm der Schweiß! Eine freche Spatzenbande. Sabine Nepecks ist die
meinen Schönheitsschlaf gar rauben. Auch eine Zornesfalte steigt empor, Sie plusterte auf ihr Gefieder Autorin dieser Verse.
Auch mein Gesicht schwillt sichtlich an, ein wenig beugt der Zahn sich vor. Und flog dabei laut auf und nieder. „Viel Spaß beim Lesen“,
jetzt muss aber der Zahnarzt ran. Triumpf sieht man im Aug aufblitzen, Ein Wurm wagte sich in ihre Mitt´ wünscht die 57-Jährige den
So quäl ich mich zur Praxis rein jedoch der Zahn, der bleibt schön sitzen. Um den ein jeder sich nun stritt. Leserinnen und Lesern der
und seh´ den Zahnarzt lächeln fein. Nun steigt die Röte ins Gesicht, Der erste zog den Wurm ganz lang, „Stiftung im Blick“. Sabine
Der hat gut lachen, denk ich böse Na, warte nur Du frecher Wicht! dass diesem wurde ganz schön bang. Nepecks ist Ökotrophologin
und achte nicht aufs Bohrgetöse. Schnell drückt der Arzt mich nun kopfüber, Ein zweiter stach mit scharfen Krallen und kümmert sich um die
Jetzt setzt er noch ne´ kleine Spritze zu Hause wäre ich jetzt viel lieber. Und ließ seinen Siegesschrei erschallen. gesunde Ernährung in der Stiftsküche St. Peter.
und reißt dazu noch seine Witze. Der Doktor greift beherzt fest zu, Doch das gefiel dem ersten nicht Die Krefelderin arbeitet seit knapp zwölf Jahren
Mund weit auf und rein die Zange, ich hoffe sehr, bald ist nun Ruh! Und pickte nach dem dreisten Wicht. für die Stiftung. Ihre poetische Ader hat sie bereits
jetzt wird mir schon ein wenig bange. Da gibt es einen kurzen Ruck, Ein dritter macht sich dies zu nutzten mehrfach an dieser Stelle eingebracht. Auch als
Schon nähert sich das Ungetüm, der Zahnarzt sehr befriedigt guckt. Und will den armen Wurm verputzen. Fotografin hat sie im Zuge der Fotoausstellung
indes der Zahn macht sich ganz dünn. In seiner Hand die Zange ruht Dies den zweiten gar verstimmt, „Walking on a dream cloud – Wanderung auf einer
Der Zahnarzt greift beherzt schnell zu und in seinem eigenen Blut, sogleich den Dritten er zur Brust sich nimmt. Traumwolke“ ihr kreatives Talent unter Beweis
und packt den üblen Zahn im Nu. jetzt der vermaledeite Zahn sich windet Und während sich die drei so streiten, gestellt. Die Ernährungs-Expertin liest viel und
Dann ruckt und zieht er mal ganz fix, und mein Schmerz nun langsam schwindet. gelingt dem Wurm davon zu gleiten. greift gerne zur Feder. Deshalb gestaltet Sabine
doch in der Hand, da hält er nix. Gute Besserung Erst als die drei nun zu sich kommen, Nepecks auch diesmal die Rubrik BESINNLICHES
Das Staunen ist ersichtlich groß, da ist der Wurm schon längst entronnen. in der „Stiftung im Blick“. Sie schreibt unter dem
sané
ich denk bei mir, was macht der bloß? Pseudonym sané.
sané
20 21STIFTSLEBEN AKTUELLES
Schatztruhe
der Erinnerungen
„Die 10-Minuten-Aktivierung macht es möglich, Bewohnern
mit demenziellen Erkrankungen eine angemessene
therapeutische Betreuung anzubieten.“ So definiert
es Agathe Elboraey. Die 36-Jährige gehört im
Von-Broichhausen-Stift zum Team der Sozial-Kulturellen
Betreuung. Das Konzept berücksichtigt die häufig
begrenzten Personalressourcen ebenso wie die zeitlich
limitierte Konzentrationsfähigkeit verwirrter Senioren.
Das Konzept der 10-Minuten-Betreuung wurde von der
Altenpflegerin Ute Schmidt-Hackenberg entwickelt. Der
10-Minuten-Aktivierung liegt die Überzeugung zugrunde,
dass Aktivierung keine Sonderleistung ist, sondern eine
Selbstverständlichkeit und ein Teil der Betreuungs-
pflicht. „Für die Aktivierung berücksichtigen wir, dass
das Altzeitgedächtnis häufig noch abrufbar ist“, sagt
Agathe Elboraey. Im Langzeitgedächtnis verschollene
Erlebnisse könnten nicht über ein Gespräch alleine
abgerufen werden.
Hierfür benötige der Sozial-Kulturelle Dienst einen
Türöffner. Für diese Schatztruhe der Erinnerung gelte es
den Schlüssel zu finden. Das kann ein Musikstück sein,
eine Pflanze, ein Märchen oder eine Erzählung, eine
Agathe Elboraey koordiniert die Sozial-Kulturelle
Betreuung im Von-Broichhausen-Stift. Handbewegung, ein Kleidungsstück, ein Name, ein Bild
oder ein bestimmtes Buch bzw. Journal. Belastende
Erlebnisse wie Krieg, Vertreibung oder Hunger sollten
aber ausgespart werden.
„Lebenslange Informationssammlungen liegen hier
und warten nur darauf, dass wir sie abrufen“, sagt
Agathe Elboraey. Diese Art der Aktivierung mache nur
Sinn, wenn sie täglich durchgeführt wird. „Sie ist stets
an die Biografie, an die aktuellen Fähigkeiten und an
die Interessen des Bewohners angepasst.“ Ziel der
Aktivierung ist immer, dass der Bewohner Lebensfreude
empfindet und Defizite in den Hintergrund rücken. Das
Sozialverhalten wird gestärkt, ebenso wie Körpergefühl
und Bewegungsfähigkeit. „Und eine Überforderung des Willkommen bei der Genossenschaftlichen Beratung –
Demenzpatienten wird vermieden.“ der Finanzberatung, die erst zuhört und dann berät. Ganz
gleich, welche Ziele und Wünsche, Pläne und Vorhaben Sie
auch antreiben, wir beraten Sie gerne: ehrlich, kompetent
und glaubwürdig. Vereinbaren Sie einen Termin in Ihrer
Filiale oder unter volksbank-kempen.de
22STIFTSLEBEN STIFTSLEBEN
ÖKOPROFIT: St. Peter-Stift
entwickelt sich weiter
Das St. Peter-Stift hat von Ende 2019 bis Ende 2020 Stand der Dinge zu bearbeitet sowie neue Ideen für die
an einem Projekt mit dem Namen ÖKOPROFIT Umsetzung der eigenen Ziele zu sammeln.
teilgenommen. Das ist ein ökologisches Projekt der Zum Abschluss des Projektes konnten im St. Peter-Stift
Agentur B.A.U.M. Consult GmbH mit Sitz in Hamm. weitere 39.454 kWh und 400 m³ Wasser eingespart und
Dieses Unternehmen ist im Auftrag der öffentlichen somit die CO² Belastung um 22,3 Tonnen pro Jahr ver-
Hand deutschlandweit beratend tätig und auf ringert werden. Auch eine finanzielle Einsparung von
Auch der Einsatz von Wasser ist im St. Peter-Stift dank
Nachhaltigkeit und Umweltschutz spezialisiert. ca. 19.000 €. konnte durch die ergriffenen Maßnahmen
der ÖKOPROFIT-Teilnahme optimiert worden, konkret Der Name ÖKOPROFIT verrät auch schon das Ziel des belegt werden. Außerdem wurde durch Anregungen im
wurde er um 400 m³ Wasser reduziert.
Unterfangens. Die Idee dieses bereichsübergreifenden laufenden Projekt beschlossen, den Innengarten des
Von links: Stefanie Willemsen, Yannic Braun, Arno Kahlen.
im gesamten Kreis Viersen vertretenden Projektes ist St.Peter-Stifts neu zu gestalten und dabei ein verstärktes
die Kombination bei laufenden Prozessen, auf umwelt- Augenmerk auf die ökologische Nachhaltigkeit zu legen.
schonendere und trotzdem effizientere Maßnahmen Auch nach dem Abschluss des Projektes werden die
umzustellen und bare Münze zu sparen. erarbeiteten Listen weiter verwaltet. Dies geschieht feder-
Das St. Peter-Stift hatte letztmalig im Jahre 2006 an führend durch Arno Kahlen. So konnte erfasst werden,
diesem Projekt teilgenommen. Im Ergebnis wurden dass bis zum Ende des ersten Halbjahres nochmals
damals 13.222 kWh und 1.514 m³ Wasser pro Jahr beträchtliche Einsparungen erreicht werden konnten.
eingespart. Die jährliche Einsparung in Euro betrugen Durch diese durchweg positiven Ergebnisse sind die
13.547 €. Mitglieder des Umweltteams motiviert und interessiert Arno Kahlen zeigt die aktuelle ÖKOPROFIT-Urkunde.
Diesen Erfolg im Gedächtnis und dem Wissen, dass in daran, diesen Kurs beizubehalten und die Augen nach
den letzten 16 Jahren viele technologische Errungen- Neuerungen und Anpassungen offenzuhalten. Viele der
schaften entstanden und erschwinglich geworden sind, entstandenen Ideen und Inspirationen werden sicherlich
hat die Kempener Stiftung unter Leitung des Vorstands- bei dem Ersatzneubau des von-Broichhausen-Stiftes
Vorsitzenden Jürgen Brockmeyer nun erneut den Hut zum Tragen kommen. Von Yannic Braun
in den Ring geworfen. Sprich, die Teilnahme wurde
beschlossen, ein Umweltteam gebildet. Das Umwelt- Stichwort ÖKOPROFIT
team bestand aus Arno Kahlen (Leiter der Haustechnik),
Stefanie Willemsen (Mitarbeiterin der Haustechnik) ÖKOPROFIT wird federführend vom Kreis Viersen
sowie Yannic Braun (Qualitätsmanagement-Beauftragter). begleitet und vom NRW-Umweltminister gefördert.
Im Kreis Viersen haben sich an der fünften Auflage
Im Laufe des Jahres 2020 gab es Zusammenkünfte mit des Wettbewerbs zwölf Unternehmen beteiligt,
Mitarbeitern der B.A.U.M. Consult. Sofern möglich, darunter die Kempener Stiftung. Der Titel lautet
fanden diese in Präsenz statt. Jedoch überschattete „Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn“. Es geht
Corona das Projekt beträchtlich. So konnten viele darum, den Klimaschutz zu fördern und Ökologie mit
Besprechungen und der gemeinsame Austausch nur Ökonomie in Einklang zu bringen. In der Idee der
online stattfinden. Trotz dieser Widrigkeiten waren alle Nachhaltigkeit geht es um bewussten Umgang mit
an dem Projekt beteiligten Personen motiviert. Die vor- Ressourcen. Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens
handene Zeit wurde intensiv genutzt, um den aktuellen › werden in den betrieblichen Alltag integriert.
24 25STIFTSLEBEN STIFTSLEBEN
Wundertüten der
Freiwilligenagentur
Wundertüten verschönern den Alltag der Bewohnerinnen
und Bewohner der beiden Stifte. Insbesondere während
der Corona-Zeit hat sich die Kempener Freiwilligen-
agentur mit Hedwig Stirken dafür eingesetzt, dass
regelmäßig ein Sonnenschein in Form von kleineren
Aufmerksamkeiten in die Einrichtungen kam. „Die
Freiwilligenagentur in Kempen denkt immer an uns –
auch zu Weihnachten, an Neujahr und an Karneval“,
In vielen der Wundertüten befindet sich ein sagt Agathe Elboraey vom Sozialen Dienst im
persönliches Schreiben mit Erläuterungen. Von-Broichhausen-Stift. So fertigt das Team „Wundertüte“
der Agentur kreative Beutel für die Senioren, was
in den Einrichtungen Begeisterung auslöst. In den
Tüten befinden selbst gebastelte Sachen oder kleine
Aufmerksamkeiten.
Während des Lockdown konnten die fleißigen Helfer der
Freiwilligenagentur die Wundertüten nicht persönlich Bereits der Blick von oben in die Wundertüte ist verheißungsvoll.
überreichen, sondern mussten die Präsente an der
Rezeption abgeben. Die Mitarbeiterinnen der Sozial-
Kulturellen Betreuung haben sie dann verteilt.
„Insbesondere bei dem genähten Huhn war die
Freude einzelner Bewohner groß“, beschreibt Nikola
Hornen-Boermann von der Sozial-Kulturellen Betreuung
im St. Peter-Stift die Reaktionen auf die Wundertüten.
„Etwas zum Anfassen, was sich weich und geschmeidig
anfühlt und auch noch optisch witzig und gleichzeitig
niedlich wirkt – das zauberte den Bewohnern ein
Lächeln ins Gesicht“, so die SKB-Mitarbeiterin. Auch
die aufmunternden Sprüche sowie die Grußkarten
ließen Freude in den Gesichtern der Senioren erkennen,
so Nikola Hornen-Boermann. „Natürlich fehlte ein
Dankeschön nicht!“
Manfred Nößemes aus dem Von-Broichhausen-Stift
zeigt stolz den Inhalt seiner Wundertüte.
26 27STIFTSLEBEN STIFTSLEBEN
AKTUELLES
Jede Spende
ist willkommen
Mehr als 600 Jahre im Einsatz für die älteren und Die Verantwortlichen bei der Kempener Stiftung sind
schwächeren Menschen in Kempen – die Stiftung dankbar, dass das Spenden-Bewusstsein in Richtung
Hospital zum Heiligen Geist ist eine Institution. Das Ziel, Senioren so ausgeprägt ist. „Das zeugt von einem guten
sich um die Älteren, Schwächeren und Schutzbedürftigen Geist in Kempen, von Zusammengehörigkeitsgefühl
in unserer Gesellschaft zu kümmern, steht von den und einer Verbundenheit zur Thomasstadt“, sagt Jürgen
Anfängen bis zum heutigen Tag im Fokus. Brockmeyer. Wenn man bedenkt, dass sich jeder dritte
Wer sich der Kempener Stiftung anvertraut, darf Seit den Tagen des Johann von Broichhausen sind die Deutsche ab 50 Jahren vorstellen kann, im Testament An die vor mehr als 600 Jahren gegründete Tradition
auf Fürsorge, Pflege und Betreuung vertrauen.
Aufgaben vielfältiger, komplexer und mannigfaltiger eine gemeinnützige Organisation zu bedenken, dann des Helfens und der Barmherzigkeit erinnert der
geworden. Das gilt insbesondere für die Betreuung und Pflege der anvertrauten älteren Menschen. dürfte die Quote in Richtung Stiftung noch weitaus Straßenname von-Broichhausen-Allee. Dort befindet
höher ausfallen. sich das Von-Broichhausen-Stift.
Mit dem Von-Broichhausen-Stift und dem St. Peter-Stift liegt die Verantwortung insbesondere für die
stationäre Seniorenbetreuung in Händen der Stiftung. Rund 250 Mitarbeitende und über 50 ehrenamtliche
Helferinnen und Helfern stellen sich fast täglich dieser Verantwortung. Hinzu kommt die regelmäßige Den Nachlass fürsorglich verwalten
Hilfe des Freundes- und Förderkreises der Stiftung, kurz FFK. „Erfahren Sie direkt von uns, warum immer mehr von
uns das gemeinnützige Vererben in Betracht ziehen“,
Bei allen Turbulenzen, gesellschaftlichen Eruptionen und strukturellen Anpassungen haben die
sagt Jürgen Brockmeyer. Auf Wunsch können
Verantwortlichen bei der Stiftung mithin nie den Blick fürs Wesentliche verloren: mit Gottvertrauen,
Interessierte die Einrichtungen der Stiftung besuchen
Weitsicht, Lebensfreude, Opferbereitschaft und aus humanitärem Antrieb für das Wohl der Menschen
und sich ein Bild vor Ort machen. Darüber hinaus
in der Thomasstadt im Herbst ihres Lebens zu sorgen.
ermöglicht die Stiftung eine sorgfältige und persönliche
Das alles ist nur möglich mit Ihrer Unterstützung! Den Kempener Bürger*innen ist sehr bewusst, Sichtung sowie Verwaltung des gesamten Nachlasses,
welche Herkulesaufgabe die Stiftung stemmt. Die gesellschaftlichen Veränderungen, die Digitalisierung, ein starkes Netzwerk aus erfahrenen juristischen
der demografische Wandel, das Verständnis von Familie und Zusammengehörigkeit stellen die Heraus- Beratern, jahrelange Erfahrung mit der vertrauensvollen
forderungen der modernen Zeit dar. „Wenn Sie die Arbeit unserer Stiftung unterstützen wollen, wäre es Auflösung von Wohnung, Haus und Hof sowie
schön, wenn Sie uns eine Spende zukommen lassen“, sagt Jürgen Brockmeyer, der Vorstands-Vorsitzende unbürokratische Ausgabe von Vermächtniswünschen
der Kempener Stiftung. Sie können entweder zweckgebunden für ein bestimmtes Projekt, beispielsweise an Bekannte und Verwandte. Für Fragen, auch
die Impf-Hilfe spenden. „Selbstverständlich können Sie auch nicht zweckgebunden einfach die allgemeinen rechtlicher Natur, steht die Stiftung mit Rat und Tat
Ziele der Stiftung durch Ihre Spende unterstützen“, so Jürgen Brockmeyer. zur Verfügung: Wer spenden möchte, nutzt hierfür unter
Tel.: 02152 2014-555, Fax -551 oder dem Stichwort „Spende“ die folgende
Testament für die Stiftung zur Verfügung stellen E-Mail: juergen.brockmeyer@stiftung-kempen.de Bankverbindung:
Eine Spende kann finanzieller Natur sein. Sie kann aber auch eine Erbschaft betreffen – gemäß dem Volksbank Kempen eG
Motto Mein Erbe tut Gutes – Das Prinzip Apfelbaum. „Wer Gutes tun will, kann seinen Nachlass an die
Stiftung übertragen und weiß, dass das Vermögen bestmöglich für das Wohl der Kempener Seniorinnen IBAN: DE34 3206 1414 0500 4840 47
und Senioren eingesetzt wird“, betont Jürgen Brockmeyer. Erst kürzlich hat eine vermögende Kempenerin BIC: GENODED1KMP
ihr Vermögen an die Stiftung übertragen, so dass für das neue Von-Broichhausen-Stift wünschenswerte
senioren-pägagogische Module in Richtung Demenz finanziert werden können. Jürgen Brockmeyer:
„Indem Menschen ihr Testament spenden und für unsere Stiftung zur Verfügung stellen, bewirken sie
über das eigene Leben hinaus Gutes.“ ›
28 29STIFTSLEBEN UNTERHALTUNG
STIFTSLEBEN
Lesen und Bewegung Traumhafte Bilder aus
halten sie fit dem Schoße der Natur
Wer Inge Stützel zuhört, darf sich zurücklehnen und Bis Ende September zeigt die Malerin Ute Kretschmer
genießen: Die Bewohnerin des St.Peter-Stiftes ist eine ihre Bilder im St. Peter-Stift. „Niederrheinische
großartige Erzählerin. Ihre Worte sind wohlüberlegt, ihre Landschaften“ und „Traumbilder“ titelt die
Sätze geschliffen, ihre Ausdruckskraft ist außerordentlich. Wachtendonkerin ihre Werke. Es ist die erste
Scharfer Verstand, gute Augen und körperliche Fitness Ausstellung der Krankenschwester im St. Peter-Stift,
ermöglichen, dass Inge Stützel bis zum heutigen Tag liest die sich seit ihrem Besuch der VHS-Sommerakademie
und schreibt. vor 25 Jahren dem Malen verschrieben hat. Dieser
Aktuell ist sie gefesselt vom Werk „Napoleon – die hundert Tage“, verfasst von Friedrich Sieburg. Die 100 Tage Senioren-Einrichtung ist Ute Kretschmer besonders
zwischen erster Verbannung und endgültiger Verbannung des Korsen auf St.Helena, die für Europa Stress pur verbunden, da sie dort bereits einige Jahre mit ihrem
mit dem Tiefpunkt Waterloo bedeuteten, sind für Inge Stützel die reine Lesefreude. Therapiebegleithundeteam die Bewohnerinnen und
Bewohner besucht.
Die heute 86-Jährige, die seit vier Jahren in der Senioren-Einrichtung an der Auguste-Tibus-Straße 9 lebt, war
früher Lehrerin für Latein und Geschichte. 60 Jahre hat sie zuvor in Düsseldorf-Heerdt gelebt. Unterrichtet hat „Die Freude am Malen bereichert mein Leben“, sagt
die Pädagogin am Helene-Lange-Gymnasium in Dortmund. Nach Kempen gekommen ist Inge Stützel wegen die gebürtige Moerserin, die sich für ihre Bilder
ihres Bruders Dr.Klaus Stützel, der in der Thomasstadt eine Tierarztpraxis betrieb. im St. Peter-Stift der Techniken Acrylspachteltechnik
Ihre Weltoffenheit und den hohen Bildungsgrad verdankt Inge Stützel nicht zuletzt der Tatsache, dass sie als eines und Pastellkreidenmalerei bedient. Letztere nutzt
von sieben Geschwistern häufig umgezogen ist mit der Familie. Der Vater war Mineraloge, der Beruf war Berufung. die 57-Jährige für ihre Traumbilder, um feine Nuancen Die Malerin Ute Kretschmer erfreut Bewohner
In Bad Godesberg am Rhein geboren, erlebte sie den Zweiten Weltkrieg in Essen, 1943 erfolgte die Evakuierung zu schaffen und die Farbaufträge ineinander zu und Besucher mit ihren Bildern.
nach Naumburg an der Saale. Ihr Studium absolvierte sie in Bonn und Tübingen. Ihre Fächerkombination lag auf verwischen.
der Hand: Latein wegen der Sprachbegabung, Geschichte wegen des Interesses „wo kommen wir her?“. Bis Für ihre Naturansichten bevorzugt Ute Kretschmer die
heute begeistert sich Inge Stützel für die römische Geschichte mit Republik, Kaisertum und schließlich Zerfall. Acrylspachteltechnik, um Tiefe und Farbwirkung in
Aus der Geschichte mündet direkt ihr Interesse an Politik und Zeitgeschehen. „Wobei“, sagt sie, „die Politiker Szene zu setzen. „Bei meinen Streifzügen in der Natur
es in diesen Pandemie-Zeiten furchtbar schwer haben.“ Merkel und Steinmeier schenkt sie Sympathie, ebenso bin ich immer wieder fasziniert von den abwechslungs-
dem politischen Werk von Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. reichen Landschaften bei uns am Niederrhein“, sagt
Ihr ganzes Leben hat Inge Stützel die Musik geliebt. Sie spielt selbst Klavier. Brahms, Monteverdi, Bach, Richard die Künstlerin, die in den vergangenen Jahren mehrere
Strauss – das sind Komponisten, die ihr spontan einfallen, danach gefragt, welche Vorlieben sie hat. Bei Gast- Malreisen absolviert hat, um ihr kreatives Potenzial
spielen von Musikern im St.Peter-Stift finden die Künstler in Inge Stützel eine dankbare Zuhörerin. Die Auftritte weiter auszuschöpfen.
des Kempener Bläser-Quintetts beispielsweise hat sie noch gut im Ohr.
Da Inge Stützel sich ihr Leben lang gerne bewegt hat, ist sie bis heute fit geblieben. Trainiert hat sie unter
anderem beim Bergwandern, zum Beispiel im Engadin. Aber auch ihre Reisen, die meistens Studienfahrten Infos zur Ausstellung an der
waren, haben sie körperlich und geistig rege gehalten. Ziele wie Ägypten, Portugal, Moskau, Troja oder das Rezeption des St. Peter-Stiftes
Nordkap fallen der Stiftsbewohnerin spontan ein. oder über 0 2152 898-410
Zur guten Literatur gehört für sie auch ein spannender Krimi. Ihre Lieblingsautorin ist Agatha Christie. Und ja,
es darf auch mal ein schrulliger TV-Kommissar sein, der ihre Denkkraft fordert. „Ich bin ein Fan von Columbo“,
gibt sie unumwunden zu.
Im St. Peter-Stift fühlt sie sich „geborgen“. Hier bekommt sie viel Anregung, die Angebote der sozial-kulturellen
Betreuung treffen ihre Interessen. Hinzu kommt, dass sich Inge Stützel in Kempen wohl fühlt. „Ein schönes Das Lieblingsmotiv von Ute Kretschmer aus
Städtchen, alles sehr gepflegt.“ der Reihe trägt den Titel „Insel im See“.
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