JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung

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JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
JAHR
ESPRO
GRAMM
  2022
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
Alle Konzerte mit kirchlichen   Team
                                 Werken finden in histori-

  SERV                           schen Räumen statt. Aus
                                 diesem Grund kann es zu
                                                                 Musikalischer Leiter

ICE INF                          Sichtbehinderungen aufgrund
                                                                 Rudolf Lutz
                                                                 Geschäftsführung

ORMAT                            von Säulen und weiteren
                                                                 Xoán Castiñeira

IONEN
                                 architektonischen Elemen-
                                                                 Verlag, Internetauftritt
                                 ten kommen.
                                                                 Anneliese Looser
                                 Rollstuhlfahrer werden          Logistik, Künstlerbetreuung
                                 gebeten, sich im Voraus beim    Samuel Lutz
 Verkaufsstelle                  Sekretariat anzumelden.         Künstlerisches Betriebsbüro,
                                 Preisangaben entsprechen        Administration
 Telefon +41 (0)71 242 16 61    dem Stand der Drucklegung,      Burga Schweingruber
 E-Mailinfo@bachstiftung.ch     Programm-/Besetzungs-           Kundenservices, Druck­
 Webwww.bachstiftung.ch         änderungen vorbehalten.         sachen, Administration
         → Konzertkalender                                      Nathalie Flepp
 Geschenkgutscheine              Bereits erworbene Billetts
                                                                 Social Media
 für Konzertbilletts             können weder zurückgegeben
                                                                 Sarah Abrigada
 www.bachstiftung.ch/shop        noch umgetauscht werden.
                                                                 Chormanagerin
 oder auf Anfrage                                                Antonia Frey
                                 Allfällige Schutzmassnahmen
                                                                 Orchestermanagerin
 Ticketkauf                      Für Ihren sicheren Konzert­
                                                                 Regula Guggenheimer
                                 besuch haben wir ein Schutz-
                                                                 Musikwissenschaftliche
 Tickets können voraussicht-     konzept erarbeitet, welches
                                                                 Beratung, Texte
 lich weiterhin nur auf Vor-     sich an den Beschlüssen des
                                                                 Anselm Hartinger
 bestellung erworben werden.     BAG und der kantonalen
                                                                 Verantwortlicher Reflexionen
 Zustellung per Post.            Behörden orientiert. Das
                                                                 Arthur Godel
                                 Schutzkonzept wird laufend
 Sonstige Hinweise               geprüft und angepasst. Sie
                                                                 Impressum
                                 finden eine aktuelle Version
 Wegen Ton-/Bildaufzeich-        auf www.bachstiftung.ch
                                                                 Redaktion: J. S. Bach St. Gallen
 nungen kann während den
                                                                 AG; Lektorat: Roger Gaston Sut-
 Aufführungen kein Einlass       Zuwendungen
                                                                 ter; Gestaltung: Studio Silvio
 gewährt werden. Die Konzert-
                                                                 Seiler; Fotografie: Gemäss Quel-
 besucherinnen und -besu-        Kontoangaben für Spenden
                                                                 lenangabe der einzelnen Bilder.
 cher sind sich bewusst, dass    (steuerlich absetzbar
                                                                 Redaktionsschluss: 30.10.2021
 sie eventuell abgebildet wer-   in der Schweiz):
 den könnten, und sind mit       IBAN CH73 0900 0000 8558
 allfälligen Ausstrahlungen      5738 0, BIC POFICHBEXXX
 der Aufzeichnungen einver-      Für Unterstützer aus
 standen.                        Deutsch­land sind Spenden
                                 ebenfalls steuerlich abzugs-
                                 fähig: Kontaktieren Sie uns.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
VORW   Liebe Bachfreundinnen und -freunde
                                                                   3
ORT     «Erweckungsbewegungen», wie man sie aus den USA
        kennt, stossen hierzulande auf gewisse Skepsis;
        wohl zu Recht, denn das damit verbundene eschatolo­
        gische Element stiftet Unbehagen. Dennoch möchten
        wir uns derzeit als Erweckungsbewegung bezeichnen.
        Im wahrsten Sinne des Wortes sogar!

           Denn wir erwecken das Kulturleben aus dem pandemie­­
        bedingten Dornröschenschlaf. Dezidiert und definitiv.
        Veranstalteten wir im ablaufenden Jahr 2021 noch
        zaghafte Gehversuche und wählten wir für unsere Kan-
        tatenkonzerte noch die weiten Messehallen der Olma,
        geht’s nun wieder weiter in den Kirchen von Trogen,
        Teufen und Speicher, ja in der Kathedrale St. Gallen
        und der Tonhalle daselbst! Und wir beginnen, den
        durch das Coronajahr 2020 verursachten Rückstand
        auf unseren Aufführungs- und Aufnahmeplan wieder
        aufzuholen. Bei drei Gelegenheiten führen wir jeweils
        am Donnerstag und am Freitag eine Kantate auf, wie
        gewohnt mit Workshop, Imbiss und Doppelaufführung
        der einzelnen BWV-Nummer. Wir wissen: Das wird
        streng für Sie als Publikum. Aber dasselbe gilt auch für
        unsere Künstlerinnen und Künstler. Keine Erweckung
        ohne gewisse Kollateralschäden…

           Ausserdem laden wir nun zu den 2020 ausgefallenen
        Appenzeller Bachtagen ein. Mit einem leicht modifizier­
        ten Programm. Die «Eroica», Reverenz an ihren grossen
        Komponisten und Bach-Bewunderer im Beethovenjahr,
        lassen wir uns allerdings nicht nehmen. Das General­
        thema «hell|dunkel» passt post coronam möglicherweise
        noch besser, genauso wie die im Zentrum der Bachtage
        stehende Michaeliskantate «Es erhub sich ein Streit»
        BWV 19, die darüber berichtet, wie das Üble und Böse,
        das «Dunkle» eben, in die lichte Welt gekommen ist.
        Erweckt?

        Bitte umblättern.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
Hinter jedem
Vermögen steckt
eine Geschichte
Schreiben Sie mit uns
das nächste Kapitel

              Your wealth. Your story.

              Mehr erfahren unter
              vontobel.com/vorsorge

                                                                           Wealth Management

Dieses Dokument entspricht Marketingmaterial gemäss Art. 68 desSchweizer FIDLEG und dient
ausschliesslich zu Informationszwecken.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
Inhaltsverzeichnis                  Schliesslich weisen wir auf die verschiedenen Gast-
                                s­ piele hin. Wir knüpfen nun an die zahlreichen Ein-
                                 ladungen für 2020 an und dürfen befriedigt feststellen:
                                                                                           5
Serviceinformationen             Auch hier hat der Weltuntergang nicht stattgefunden.
Seite 2                          Es geht weiter.
Vorwort
Seite 3                            Blättern Sie das vielfältige Jahresprogramm durch,
Hinweise zu den                 lassen Sie Ihre Musikgelüste erwecken, freuen Sie sich
Kantatenkonzerten               und bestellen Sie Ihre Karten; der Erweckung sollen
Seite 6                         und werden Taten folgen.

Kantatenkonzerte                Wir freuen uns, Ihnen wieder persönlich zu begegnen!
Seiten 7 – 35
Appenzeller Bachtage 2022
Seite 23                        Dr. Konrad Hummler
Sonderkonzerte                  Präsident J. S. Bach-Stiftung
und Gastspiele 2022
Seite 36                        Xoán Castiñeira
                                Geschäftsführer J. S. Bach St. Gallen AG
Über uns
Seite 38
Chor & Orchester
der J. S. Bach-Stiftung
Seite 40
Rudolf Lutz,
musikalischer Leiter
Seite 43
«I love Bach»: Publikationen,
Bachipedia und BachUniverse
Seite 44
Die J. S. Bach-Stiftung
unterstützen
Seite 48

Konzertorte
Seite 51
Überblick Konzerte 2022
Seite 52
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
HINW
EISE ZU
 DEN KA
NTATEN
   KONZ                                    Preise & Abonnements
ERTEN                                      Einzeleintritt
                                           Werkein­führung
                                                                         Sonderkonzerte,
                                           CHF 40.– (inkl. Imbiss)
                                                                         Gastspiele und
                                           Jugendliche ab 12 Jahren,
                                                                         Appenzeller Bachtage
 Abfolge                                   Studenten / KulturLegi 20.–
                                                                         Für alle Aufführungen
                                                                         ausserhalb der Kantaten-
 17.30–18.15 Uhr
                                                                         reihe gelten andere Preise.
 verschiedene Konzertorte*
                                           Einzeleintritte Konzert       Mehr Informationen
 Musikalisch-theologische
                                           Kat. A CHF 60.–               auf Seite 36. Das August-
 Werkeinführung
                                           Kat. B CHF 50.–               Kantatenkonzert im Rah-
 mit Rudolf Lutz
                                           Jugendliche ab 12 Jahren,     men der Appenzeller
 und Pfr. Niklaus Peter
                                           Studenten / KulturLegi 20.–   Bachtage ist im Sitzplatz-
 im Anschluss kleiner Imbiss
                                           Kat. C CHF 10.–               Abonnement inbegriffen.
 und Getränke*
                                           Kinder bis 12 Jahre
 19.00 Uhr*                                Alle Veranstaltungen /
                                                                         Details
 Erste Aufführung                          Kategorien CHF 10.–
 der Kantate                               Gruppenrabatte auf Anfrage
 im Anschluss                                                            Weitere Informationen und
 Reflexion über den                        Generalprobe                  die aktuellste und ausführ-
 Kantatentext**                            Aufgrund einer Betriebs­      liche Version des Schutz-
 im Anschluss                              änderung entfallen die        konzeptes entnehmen
 Zweite Aufführung                         öffentlichen Generalproben    Sie bitte unserer Webseite
 der Kantate                               am Freitagnachmittag.         www.bachstiftung.ch
                                           Einzelne Generalproben
                                           (neu am Donnerstagabend)      Konzertkalender
 * Bitte beachten Sie die genaue Kon-
                                           werden nur nach Ansage        Das Abendprogramm steht
 zertlokalität auf den darauffolgenden
 Seiten                                    für das Publikum geöffnet.    jeweils circa ein bis zwei
 ** Persönlichkeiten aus verschiedenen     Allfällige Abweichungen       Wochen vor dem entspre-
 gesellschaftlichen Bereichen betrachten
 den barocken Kantatentext aus heutiger
                                           und aktuelle Informationen:   chenden Konzerttermin
 und persönlicher Sicht.                   www.bachstiftung.ch           online zur Verfügung.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
HERR                            Freitag, 21. Januar 2022
                                 evang. Kirche Trogen (AR)                                    7
GOTT, DI
CH LOBE                          BWV 16 «Herr Gott, dich loben wir»

N WIR                            Kantate zum Neujahr
                                 für Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Corno da caccia, Oboe I+II,
                                 Oboe da caccia, Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Jan Börner, Altus
                                 Georg Poplutz, Tenor
                                 Manuel Walser, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Rolf Stürner

   Wie fast alle Neujahrskantaten Bachs ist auch BWV 16 von Martin Luthers
   deutschem Tedeum «Herr Gott, dich loben wir» durchzogen. Aus einem polte­
   rigen Generalbasslauf schält sich im Eingangssatz eine Choralmotette heraus,
   die die altkirchliche Herkunft und Wucht dieses archaischen Gebets betont.
   Daraus aber werden zuversichtliche Töne gewonnen, die in einem froh heraus-
   geschmetterten zweiten Chor «Lasst uns jauchzen, lasst uns freuen» ausserge-
   wöhnlich menschliche Züge ausbilden – man glaubt beinahe, einem heiteren
   Neujahrsball mit wechselnden Trinksprüchen und Rundgesängen beizuwohnen.
   Die zu Jahresbeginn gleichwohl nötige Besinnung steuern dann vor dem verbind-
   lichen Choralschluss ein verinnerlichtes Altrezitativ sowie eine von inbrünsti-
   ger Jesusliebe durchzogene Tenorarie bei, die durch die warm tönende Oboe da
   caccia besondere Glaubwürdigkeit erhält.

   Professor Dr. Dres. h.c. Rolf Stürner ist Jurist und emeritierter Ordinarius der Rechts­
   wissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg i.Br. Ein zentrales Gebiet seiner
   wissenschaftlichen Arbeit ist die Rechtsvergleichung. Er ist Mitglied der Heidelberger
   Akademie der Wissenschaften, des American-Law-Institute in Philadelphia und korres­
   pondierendes Mitglied von Unidroit, Rom, einer von über siebzig weltweit wichtigen
   Staaten getragenen Institution für internationale Rechtsharmonisierung.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
Das Werk. Wir bewahren es.

                                GALLUS MEDIA
                             WIR SIND TON BILD RAUM

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                                 Immer, überall und mit Herzblut.
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
WÄR G                            Freitag, 18. Februar 2022
                                 evang. Kirche Trogen (AR)                                  9
OTT NIC
HT MIT                           BWV 14 «Wär Gott nicht mit uns diese Zeit»

UNS DI                           Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias

ESE ZEIT                         für Sopran, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Corno da caccia, Trompete, Oboe I+II,
                                 Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Joanne Lunn, Sopran
                                 Sören Richter, Tenor
                                 Dominik Wörner, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Eduard Käser

   Die 1735 als Nachzügler dem Bach’schen Choraljahrgang hinzugefügte Kantate
   über Luthers Psalmlied «Wär Gott nicht mit uns diese Zeit» BWV 14 gehört zu
   Bachs spätesten Kompositionen für den Leipziger Gottesdienst. Entsprechend
   verknüpft insbesondere der nur von Singstimmen mit verdoppelnden Instru-
   menten bestrittene g-Moll-Eingangschor eine motettische Anlage von ausge-
   prägter fugenmässiger Komplexität mit einer empfindsam-seufzermässig rhyth-
   misierten Linienführung der Einzelstimmen. In experimenteller Weise ist auch der
   Sopran in die verschlungene Kontrapunktik einbezogen, während der eigentliche
   Cantus firmus wortlos vom Horn und zwei Oboen vorgetragen wird. Wie unter-
   schiedlich sich das menschliche Vertrauen auf Gottes schützende Macht äussern
   kann, wird in den beiden Arien offenbar, die aus der von fern hörbaren Präsenz
   der himmlischen Heerscharen Trost ob der eigenen Schwäche ziehen sowie aus
   dem eindringlichen Zuspruch zweier Oboen innerliche Kraft schöpfen.

   Eduard Käser wurde 1948 in Bern geboren. Studium der theoretischen Physik, der Wissen­
   schaftsgeschichte und Philosophie an der Universität Bern. Promotion in Philosophie
   an der naturwissenschaftlichen Fakultät: «Fortschritt und Verdrängung». Befristete
   Vorlesungstätigkeit an der Universität Bern. Bis 2012 Gymnasiallehrer für Physik und
   Mathematik. Daneben publizistische Tätigkeit über Themen zwischen Wissenschaft und
   Philosophie, in Magazinen und Zeitungen, u.a. für die «Neue Zürcher Zeitung (NZZ)»,
   «Die Zeit», «Wochenzeitung (WOZ)», «Aargauer Zeitung», «Berner Bund».
JAHR ESPRO GRAMM 2022 - JS Bach-Stiftung
BRICH                          Freitag, 18. März 2022
                               evang. Kirche Trogen (AR)                                  11
DEM HU
NGRIGE                         BWV 39 «Brich dem Hungrigen dein Brot»

N DEIN                         Kantate zum 1. Sonntag nach Trinitatis

BROT                           für Sopran, Alt und Bass
                               Vokalensemble, Oboe I+II, Traversflöte I+II,
                               Streicher und Basso continuo

                               Solisten
                               Ulrike Hofbauer, Sopran
                               Delphine Galou, Alt
                               Matthias Helm, Bass

                               Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                               Reflexion
                               Werner van Gent

  Die zum 1. Sonntag nach Trinitatis 1726 entstandene zweiteilige Kantate BWV 39
  ist ganz vom Gedanken des gottgefälligen Erbarmens mit den Notleidenden
  sowie der Aufforderung zum Dank für die empfangenen göttlichen Wohltaten
  geprägt. Ihr ausgedehnter Eingangssatz gehört mit seiner Verknüpfung von
  bildhafter Vokaldeklamation und ausgefeilter Fugenstruktur, seiner demutsbe-
  tonten Instrumentierung sowie der atemberaubenden inneren Beschleunigung
  zu Bachs bedeutendsten Bibelwortchören. Auch die feinsinnig registrierten Arien
  und Rezitative zeigen Bach auf der Höhe seiner Textaneignung und Klangdis-
  position; es braucht dabei nur eine flüssige Continuostütze, um dem Hebräer-
  Wort «Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht» angesichts der gewählten
  Bass-Sololage christusgleiche Eindringlichkeit zu verleihen.

  Werner van Gent, 1953 als Kind niederländisch-schweizerischer Eltern in Utrecht (NL)
  geboren, studierte an der Uni Zürich Soziologie und lernte dort seine heutige Ehefrau
  Amalia Karapodouroglou kennen. Beide zogen nach Abschluss des Studiums (1979) nach
  Athen, wo sie als Freelance-Korrespondenten zunächst für mehrere Zeitungen arbeite­
  ten. Ab 1983 arbeitete Werner van Gent als Korrespondent für das Schweizer Radio, für
  den Zürcher «Tages-Anzeiger» und später auch fürs Schweizer Fernsehen. Sein Bericht­
  erstattungsgebiet: Griechenland, Türkei, Südbalkan, Nordirak, Iran, Zypern.
Aus Ideen entsteht Zukunft.
Future is an attitude

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DER HIM                           Donnerstag, 28. April 2022
                                  evang. Kirche Trogen (AR)                                     13
MEL LA
CHT! DIE                          BWV 31 «Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret»

ERDE JU                           Kantate für den Ostersonntag

BILIERET                          für Sopran, Tenor und Bass
                                  Vokalensemble, Trompete I–III, Pauke, Oboe I–III,
                                  Taille, Streicher und Basso continuo

                                  Solisten
                                  Julia Doyle, Sopran
                                  Bernhard Berchtold, Tenor
    ZWEI
                                  Stephan McLeod, Bass
  KANTATEN-
               GEN                Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
  AUFFÜHRUN
    IM APRIL                      Reflexion
                                  Christine Blanken

   Die 1715 in Weimar komponierte und von Bach später mehrfach neu eingerich-
   tete Osterkantate BWV 31 steht auf charakteristische Weise zwischen den Zeiten
   und Stilen. Ihre fünfstimmige Chor- und Ensemblebesetzung, die Dominanz
   prägnanter Continuoformeln und ihre ebenso kompakten wie auch im Tempo
   kontrastreichen Satzanlagen wurzeln im geistlichen Concertieren des 17. Jahr­
   hunderts und im Orgelstil von Bachs Jugend. Zugleich eignet ihr eine kantable
   Opulenz, die auf Bachs Leipziger Kantaten vorausweist. Mit dem massiven Ein-
   gangsunisono der eröffnenden Sonata verleiht Bach dem Auferstehungsge-
   schehen heraldischen Glanz, dem sich die befreit jubelnden Vokalstimmen an-
   schliessen. Berührender Höhepunkt ist die oboenbegleitete Sopranarie «Letzte
   Stunde, brich herein», deren inwendiger Glanz von der obligaten Trompete des
   Schlusschorals transzendiert wird – als würde Bach als der personifizierte «Gott
   der Musik» den verwandelten Adamskindern höchstselbst «die Himmelstür auftun».

   Christine Blanken studierte Historische und Systematische Musikwissenschaften sowie
   Germanistik an den Universitäten Göttingen und Wien und wurde 1999 promoviert. Von
   1999 bis 2005 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bachquellen-Forschungsprojekt
   «Göttinger Bach-Katalog» am Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen. Seit 2005 ist sie am
   Bach-Archiv Leipzig tätig: Nachdem sie zunächst im Forschungsprojekt Bach-Repertorium
   (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig) mitgearbeitet hatte, übernahm sie
   im Oktober 2011 die Leitung des Referats Forschung II «Die Bach-Familie». Nebenamtlich
   ist sie seit 1990 als Kirchenmusikerin tätig.
25.   BIS   29.   MAI   2022

                                                                BACH
                                                          GRENZENLOS
                                Les Talens Lyriques, Christophe Rousset
                             Freiburger Barockorchester, Lionel Meunier
                                           Gli Incogniti, Amendine Beyer
                               Ensemble Constantinople, Kiya Tabassian
                      RIAS Kammerchor & Akademie für Alte Musik Berlin

                                              Das gesamte Programm auf www.bachfest.ch

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JESU, NU                          Freitag, 29. April 2022
                                   evang. Kirche Trogen (AR)                                     15
N SEI GEP
REISET                             BWV 41 «Jesu, nun sei gepreiset»
                                   Kantate zu Neujahr
                                   für Sopran, Alt, Tenor und Bass
                                   Vokalensemble, Trompete I–III, Pauke, Oboe I–III,
                                   Streicher und Basso continuo

                                   Solisten
                                   Julia Doyle, Sopran
                                   Antonia Frey, Alt
     ZWEI
                                   Bernhard Berchtold, Tenor
   KANTATEN-                       Stephan McLeod, Bass
                GEN
   AUFFÜHRUN
     IM APRIL                      Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                   Reflexion
                                   Rudolf Osterwalder

    Die Kantate «Jesu, nun sei gepreiset» BWV 41 war der gewichtige Neujahrsbeitrag
    zu Bachs Choraljahrgang von 1724/25. Sie blickt daher stets zugleich voraus wie
    zurück und erfleht die kräftigende Gnade des Himmels, um allezeit mit Welt
    und Satan fertigwerden zu können. Der mit Blechbläserzwischenspielen ausge-
    stattete Schlusschoral und vor allem der mit drei Instrumentalchören operie-
    rende Eingangssatz verleihen der Kantate eine repräsentative Festgestalt, wobei
    Bach das mit 14 Zeilen ungewöhnlich lange Chorallied in satztechnisch und
    rhythmisch besonders abwechslungsreicher Weise durchführt. Für die beiden
    Arien setzte er demgegenüber mit drei Oboen sowie Violoncello piccolo auf
    charaktervolle Klangfarben, die dem pastoralen angetönten «Halleluja» sowie
    einer herzerwärmenden Friedensvision beseelten Ausdruck verleihen.

    Dr. med. Rudolf Osterwalder, aufgewachsen in St. Gallen, doktorierte an der Universität
    Bern und baute von 1979–1985 die Sozialpsychiatrischen Dienste im Kanton St. Gallen
    auf. Anschliessend leitete er während elf Jahren als Chefarzt die Kantonale Psychiatrische
    Klinik Wil. 1996 eröffnete er in St. Gallen eine Privatpraxis mit den Schwerpunkten
    Allgemeine Psychiatrie, tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie und Supervision.
    Daneben rege Vortrags- und Lehrtätigkeit an den Universitäten von St. Gallen und Zürich.
    Seine Forschung und Berufserfahrung floss in verschiedene Publikationen ein zu den
    Themen Angstkrankheiten, Depressionen, Süchte und Aids.
Restaurationen alter Meisterinstrumente
und Reparaturen
Handel mit Streichinstrumenten
und Zubehör
Vermietung von Instrumenten

                    Öffnungszeiten:
      Mo − Fr 10 − 12h und 14 − 18h

    Spisergasse 32, 9000 St. Gallen

                  + 41 71 222 70 75
                   info@stradivari.ch
                  www.stradivari.ch
LOBET G                          Freitag, 13. Mai 2022
                                 evang. Kirche Teufen (AR)                                   17
OTT IN SE
INEN R                           BWV 11 «Lobet Gott in seinen Reichen»

EICHEN                           Kantate zu Christi Himmelfahrt
                                 für Sopran, Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Trompete I–III, Pauke, Traversflöte I+II,
                                 Oboe I+II, Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Mirjam Wernli-Berli, Sopran
                                 Jan Börner, Altus
                                 Zacharie Fogal, Tenor
                                 Tobias Wicky, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Jean-Paul Deschler

   Die vielfach als Oratorium bezeichnete Himmelfahrtskantate «Lobet Gott in
   seinen Reichen» gehört zu Bachs reifsten und einprägsamsten Kirchenkompo-
   sitionen. Dem festlichen Anlass entsprechend, setzt der von schmissigen Trom-
   petentönen eröffnete Eingangschor ein entfesseltes Musizieren des grossbe-
   setzten Orchesters und der Singstimmen frei, das sich in den empfindsamen
   Abschiedsklagen und der zunehmenden Himmelsleichtigkeit der Rezitative
   und Arien fortsetzt und vom federnden Konzertieren des figurierten Schluss­
   chorals gekrönt wird. Dass Bach wie schon im Weihnachtsoratorium auch für seine
   Himmelfahrtsmusik ältere Meistersätze mit heranzog, merkt man der neuen
   Werkfassung nirgends an. Mit der Altarie «Ach bleibe doch, mein liebstes Leben»
   schuf er auf der Basis des gleichen Vorlagenmaterials gar ein eigenständiges
   Gegenstück zum berühmten Agnus Dei der h-Moll-Messe.

   Dr. Jean-Paul Deschler, geb. 1941 in Basel, bis zur Pensionierung Lehrer für Deutsch,
   Französisch, Latein und Geschichte, ist Philologe und Theologe und Protodiakon der
   Griechisch-Katholischen Melkitischen Kirche. Seine Forschung auf dem Gebiet der
   christlichen Ikonographie beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der byzantini­
   schen Ikone und der Liturgie und fand ihren Niederschlag in Artikeln, Büchern und Refe­
   raten. Als Mitarbeiter bei Hilfswerken für die Ostkirchen hält Deschler Vorträge über
   ostkirchliche Themen und besucht die Länder der Christen östlicher Tradition, insbeson­
   dere des byzantinischen und des syrischen Ritus – daher häufig Russland und Kerala
   (Südindien).
SCHW                              Donnerstag, 23. Juni 2022
                                   Würth-Haus, Rorschach                                        19
EIGT STIL
LE, PLAU                           BWV 211 «Schweigt stille, plaudert nicht»

DERT                               «Kaffeekantate»

 NICHT                             für Sopran (Lieschen), Tenor (Erzähler)
                                   und Bass (Schlendrian)
                                   Traversflöte, Streicher und Basso continuo

                                   Solisten
                                   Miriam Feuersinger, Sopran
                                   Sören Richter, Tenor
     ZWEI
                                   Dominik Wörner, Bass
   KANTATEN-
               GEN                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
   AUFFÜHRUN
     IM JUNI                       Reflexion
                                   Sibylle und Michael Birkenmeier

    Der edle Mokka war im weltläufigen Leipzig des Barock der letzte Schrei verfei-
    nerter Lebensart – zugleich jedoch ein von Theologen und manchen Ärzten
    angefeindetes, weil vermeintlich zur Sittenlosigkeit reizendes Modegetränk.
    Bachs bewährter Librettist Picander hat diese Konflikte 1732 in ein von Vater
    Schlendrian und Tochter Lieschen bestrittenes heiteres Drama verwandelt, das
    Bach kurz darauf für eine Aufführung seines im Zimmermann’schen Coffeehaus
    aufspielenden Collegium musicum vertonte. Aus Bachs einprägsamer Figuren-
    zeichnung spricht die Lebenserfahrung des vielgeprüften Familienvaters, der
    dennoch seine Sympathie für das listig auf einen Bräutigam sinnende Lieschen
    nicht verleugnen kann. Dass der Thomaskantor die überraschende Schluss-
    wendung selbst hinzugedichtet hat, ist nicht gesichert, würde aber zum feinen
    Humor und der eleganten Tiefgründigkeit dieser höchst charmanten Komposi-
    tion passen.

    Das Theaterkabarett Birkenmeier, das sind die Geschwister Sibylle und Michael Birken­
    meier. Sie sind nun seit mehr als 35 Jahren auf den Kleinkunstbühnen unterwegs und
    «sie halten, vielleicht als letzte Mohikaner hierzulande, die Fahne hoch für ein Kabarett
    als Spiegel des mentalen Geschehens. Sie sprengen mit ihrem Mehr-Sparten-Können
    jedes mediale Verwertungsformat», schreibt die NZZ. Ihr Kabarett ist geprägt von ihrem
    vielfältigen musikalischen Können und ihrer sprachlichen Virtuosität. Auf ihre kaba­
    rettistische Antwort auf Bachs Kaffeehaus-Kantate darf man zu Recht gespannt sein.
Die smarte Art zu geniessen.

                                                                 Für kurze und lange
                                                                 Aufenthalte. Für Kurse,
                                                                 Veranstaltungen
                                                                 und Weiterbildungen.

                                       Hotel Krone Speicher AG   +41 (0) 71 343 67 00
                                       Hauptstrasse 34           info @ krone-speicher.ch
                                       CH-9042 Speicher AR       www.krone-speicher.ch

                                                                            Ida Maag

                      Blumentrog

           In den kleinsten Dingen zeigt die Natur
             die allergrössten Wunder. Carl von Linné
Rotbach 4, 9056 Gais 071 344 30 88 www.blumentrog-gais.ch info@blumentrog-gais.ch
AMORE                               Freitag, 24. Juni 2022
                                    Würth-Haus, Rorschach                                           21
TRADITO
RE &                                BWV 203 «Amore traditore»

NON SA                              für Bass und Cembalo

 CHE SIA                            BWV 209 «Non sa che sia dolore»

DOLORE                              für Sopran, Traversflöte, Streicher und Basso continuo

                                    Solisten
                                    Miriam Feuersinger, Sopran
                                    Dominik Wörner, Bass
    ZWEI
  KANTATEN-                         Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
            GEN
  AUFFÜHRUN                         Reflexion
    IM JUNI                         Johannes Lang

    Dass auch ein Johann Sebastian Bach sich gelegentlich oder studienhalber mit
    der italienischen Kammerkantate als der Modegattung des Hochbarock auseinan-
    dergesetzt haben sollte, wollte seinen auf Kirche und Orgel geeichten Verehrern lange
    nicht einleuchten. Tatsächlich sind aber unter Bachs Namen – wenn auch nicht
    in seiner Handschrift – zwei solcher Solokantaten überliefert, die der nach Anlass
    und Echtheit fragenden Forschung noch immer Rätsel aufgeben. Während das nur für
    Bass und Continuo gesetzte dreisätzige «Amore traditore» den Topos des enttäusch-
    ten Liebenden auskostet, hat man bei der aufwendiger instrumentierten Sopran-
    kantate «Non sa che sia dolore» nach Bezügen zu einem gen Ansbach (?) abreisen­den
    Freund oder Kollegen gesucht. Sowohl für den eröffnenden Konzertsatz für Flöte und
    Streicher als auch hinsichtlich der gerade nicht italienisch geglätteten harmonischen
    Bewegung der gesamten Kantate ist kaum ein Schöpfer ausserhalb der Bach’schen
    Schule oder Familie denkbar – legen wir die Scheuklappen beiseite und lassen
    uns vom Charme beider hochstehenden Gelegenheitskompositionen verzaubern!

    Johannes Lang (*1989) ist seit Januar 2022 neuer Thomasorganist in Leipzig. Er studierte
    Kirchenmusik (Orgel bei Prof. Martin Schmeding, Improvisation bei Prof. Karl Ludwig
    Kreutz), Historische Tasteninstrumente/Cembalo bei Prof. Dr. Robert Hill, bestand das
    Konzertexamen Orgel an der Musikhochschule Freiburg und wurde bei so renommierten
    Wettbewerben wie dem Bachwettbewerb Leipzig 2012 und dem ARD-Wettbewerb München
    2011 mit Preisen ausgezeichnet. Er war Stipendiat u.a. der Deutschen Stiftung Musik­leben so­
    wie der Studienstiftung des Deutschen Volkes und widmet sich einer intensiven, weltweiten
    Konzerttätigkeit. Von 2016 bis 2021 war er Kantor an der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci.
ES ER                          Kantatenkonzert anlässlich
                                  der Appenzeller Bachtage
HUB SIC                           Freitag, 19. August 2022
H EIN                             evang. Kirche Teufen (AR)

 STREIT                           BWV 19 «Es erhub sich ein Streit»
                                  Kantate zum Michaelisfest
                                  für Sopran, Tenor und Bass
                                  Vokalensemble, Trompete I–III, Pauke, Oboe I+II, Taille,
                                  Streicher und Basso continuo

                                  Solisten
                                  Julia Doyle, Sopran
                                  Georg Poplutz, Tenor
                                  Daniel Pérez, Bass

                                  Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                  Reflexion
                                  Philipp Theisohn

   Der Michaelistag war im alteuropäischen Jahreskalender ein wichtiges Datum,
   das den Übergang zum Winterhalbjahr markierte; sein kämpferischer Lesetext
   vom grossen Engelskampf im Himmel hat die Tonsetzer des Barock zu besonders
   schlagkräftigen Vertonungen angeregt. Dazu gehört Bachs Michaeliskantate
   BWV 19, deren Eingangssatz ohne jedes Orchestervorspiel mit einer turbulenten
   Vokalfuge anhebt und diesen wuchtigen Duktus bis zum Schluss beibehält.
   Dass Gottes Engel auch tröstende Gewissheit schenken und durch Tod und Leben
   hindurchtragen können, machen die mit lieblichen Oboen d’amore sowie dem
   kantablen Trompetenchoral «Ach Herr, lass dein lieb Engelein» begleiteten Arien
   klangsinnlich erlebbar, ehe der von obligaten Bläserstimmen überwölbte
   Schlusschoral wie eine Einladung zur persönlichen Himmelsreise anmutet.

   Philipp Theisohn studierte Germanistik und Philosophie in Tübingen, Zürich und Jeru­sa­
   lem, wechselte 2008 an die ETH Zürich und ist seit 2013 Professor für Neuere deutsche
   Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten
   zählen neben anderen die Literatur der Schweiz, der poetische Realismus und die Gegen­
   wartsliteratur. Unter seinen Veröffentlichungen sind vor allem «Plagiat. Eine unoriginelle
   Literaturgeschichte» (2009) und «Die Zukunft der Dichtung. Geschichte des literarischen
   Orakels 1450–2050» (2012) hervorzuheben. Als Literaturkritiker ist Theisohn zudem
   für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» tätig.
17. – 21. August 2022          ‹licht und dunkel›

                                            Rudolf Lutz

                           Masaaki Suzuki
                           Masato Suzuki

 Chor & Orchester
 der J. S. Bach-Stiftung

                                  Carmina Quartett

 Peter Sloterdijk

www.bachtage.ch     Schweiz – St. Gallen – Appenzellerland
Bitte senden Sie mir Informationen:
Generalprogramm (gratis) (Frühjahr ’22)                   Post       Mail
Vorverkaufserinnerung (Februar ’22)                       Post       Mail
Programmauszug: Eröffnungskonzert J. Haydn, Beet-
hoven, J. C. Bach, C. P. E. Bach / 17. August Singen in der
Früh Musikalischer Muntermacher / 18./19./20. August Philo-
sophischer Salon mit Peter Sloterdijk / 18. August «Es
erhub sich ein Streit» Kantatenkonzert BWV 19 / 19. Au-
gust Jugendprojekt «Nocturne» / 19. Aug. Carmina Quar-
tett Beethoven, Schubert, Schostakowitsch / 20. August
Masaaki & Masato Suzuki Cembalorezital / 20. August
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Ihre Daten werden ausschliesslich von der J. S. Bach St. Gallen AG verwendet   Sekretariat
und nicht an Dritte weitergegeben. Sie sind jederzeit berechtigt, um Aus-
kunftserteilung zu den zu Ihrer Person gespeicherten Daten zu ersuchen, und    Museumstrasse 1
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                                                                               Schweiz
Wir danken den Sponsoren
                                                                                                            und Unterstützern der
                                                                                                            Appenzeller Bachtage 2022

                                                              PROGR                                         Die vierte Ausgabe der Appen-

                                                             AMMHEFT
                                                                                                            zeller Bachtage ist nur dank des
                                                                                                            Engagements zahlreicher Unter­
                                                                                                            stützer und Sponsoren möglich.
                                                                         Mai 2022.                          Die Initiantin – die J. S. Bach-
                                                           Verfügbar ab                                     Stiftung St.Gallen – und die
                                                                 Kostenlos                                  Organisatoren – die gemein-
                                                                                 r:
                                                               bestellen unte
                                                                                                            nützige J. S. Bach St. Gallen AG –
                                                                                                            sind stolz darauf, dass das
                                                                      hs ti ft un g.ch
                                                            Info@bac                                        noch junge Kleinfestival seinen
                                                                                                            Platz im Kulturleben der Ost-
                                                                                                            schweiz gefunden hat. Helfen
                                                                                                            Sie uns, die Appenzeller Bach-
                                                                                                            tage als Begegnungsort für alle
                                                                                                            Bachfreunde der Welt weiter-
                                                                                                            hin veranstalten zu können!

                                                                                                                 Presenting Sponsor

Mittwoch, 17. August 2022
19.00 Tonhalle St. Gallen        Eröffnungskonzert
                                 J. Haydn: Missa in tempore belli Hob. XXII:9
                                 L. v. Beethoven: Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 «Eroica»
                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
Donnerstag, 18. August 2022
07.30 Kirche Stein             Singen in der Früh 1
                               Vokalquartett der J. S. Bach-Stiftung; Tobias Willi, Orgel
09.15 Lindensaal Teufen        Akademie 1 Mit Anselm Hartinger
11.00 Lindensaal Teufen        Akademie 2 Mit Arthur Godel
15.00 Privates Haus Teufen Philosophischer Salon
                               Mit Peter Sloterdijk und René Scheu
19.00 Kirche Stein             Orgel- und Trompetenrezital
                               Immanuel Richter, Trompete; Tobias Willi, Orgel
Freitag, 19. August 2022
07.30 Kirche Stein             Singen in der Früh 2
                               Vokalquartett der J. S. Bach-Stiftung; Tobias Willi, Orgel
09.15 Lindensaal Teufen        Akademie 3 Mit Valentin Landmann
11.00 Lindensaal Teufen        Akademie 4 Mit Svenja Flasspöhler
13.00 Appenzellerland          Konzertwanderung
                               Konrad Hummler, Wanderleitung
17.30 Kirche Teufen            Werkeinführung Kantatenkonzert mit anschliessendem Imbiss
19.00 Kirche Teufen            Kantatenkonzert BWV 19 «Es erhub sich ein Streit»
                               Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung, Rudolf Lutz
22.00 Kirche Speicher          Jugendprojekt
                               «Nocturne» – konzertante Aufführung,
                               Zusammenarbeit mit dem Verein Megliodia
Samstag, 20. August 2022
09.00 Kirche Stein             Singen in der Früh 3
                               Vokalquartett der J. S. Bach-Stiftung; Tobias Willi, Orgel;                    Hans und Wilma Stutz Stiftung
                               Jodlerclub Teufen (AR)
15.00 Kunsthalle Ziegelhütte, Carmina Quartett
       Appenzell               Streichquartette von L. v. Beethoven, F. Schubert und D. Schostakowitsch
19.00 Lindensaal Teufen        Cembalorezital Masaaki Suzuki und Masato Suzuki
                               Werke von W. Byrd und J. Bull , W. F. Bach, J. S. Bach sowie J. Haydn
Sonntag, 21. August 2022
09.45 Kirche Teufen            Festgottesdienst mit Wiederholung Bachkantate BWV 19
                               Tobias Willi, Orgel; Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung, Rudolf Lutz

Programmänderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen zum Vorverkauf: bachtage.ch
Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
                                           und Rudolf Lutz
                                           Eröffnungskonzert: Mittwoch, 17. August, 19.00, Tonhalle (SG)

                                           Kantate BWV 19: Freitag, 19. August, 19.00,
                                           evang. Kirche Teufen (AR)

                                           Das Ensemble der J. S. Bach-Stiftung tritt unter seinem
                                           künstlerischen Leiter Rudolf Lutz in unterschiedlichen
                                           Formationen beim Eröffnungskonzert (Orchester, Wer­
                                           ke von J. Haydn, Beethoven, J. C. Bach und C. P. E.
                                           Bach) sowie bei der Kantatenaufführung mit «Es er­
                                           hub sich ein Streit» BWV 19 (Chor und Orchester) auf.

Philosophischer Salon                                           Carmina Quartett
mit Peter Sloterdijk und René Scheu                             Samstag, 20. August, 15.00
Donnerstag, 18. August, 15.00, Privathaus in Teufen AR          Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell

Es ist Zeit, nachzudenken. Die heutige Welt offeriert            Im intimen, von lebendiger Farben­
uns in ihrer Zerrissenheit so ziemlich alles zwischen            malerei und dunkel-orangenen Zie­
licht und dunkel. Auf eine Denkreise zum Festival­              ­geln geprägten Konzertraum der
thema nehmen uns der Philosoph Peter Sloterdijk und              Kunsthalle Ziegelhütte in Appen­
der ehemalige Chef des NZZ-Feuilletons René Scheu                zell gelangen drei gewichtige Stücke
mit. Dies im ungezwungenen Rahmen eines Teufner                  der Literatur für Streichquartett zur
Privathauses bei Tee, Sandwiches und Cake. Eine der              Aufführung. Das international be­
seltenen Gelegen­heiten, sich auf Augenhöhe mit be­              achtete Carmina Quartett setzt sich
lesenen und beredten Vordenkern auszutauschen.                   dabei mit sehr unterschiedlichen Kom-
                                                                 positionen auseinander, die ne­    ben
                                                                 grossem inhaltlichem und techni­
Masaaki und Masato Suzuki
                                                                 schem Anspruch etwas Gemeinsames
Samstag, 20. August, 19.00, Lindensaal Teufen (AR)
                                                                 haben: Alle drei entfalten sehr per­
Der Gründer des Bach Collegium Japan, Masaaki Suzuki,            sönliche, sogar autobiographische
gehört zu den lebenden Legenden der modernen Bach-               Klangwelten. Von der «Malinconia»
Aufführungspraxis. Nebst seiner Dirigententätigkeit tritt        Beethovens (Streichquartett Nr. 6,
er als Organist und Cembalist in der ganzen Welt auf. An         1800) über eine schonungslo­se Be­
diesem einmaligen Rezital in Teufen tritt er mit seinem         gegnung Schuberts mit Leben und
Sohn Masato auf. Beide bestreiten an jeweiligen Cembali         Tod, symbolisiert vom Beginn an
ein Programm mit Werken der englischen Virginalisten            durch den radikalen Wechsel Dur/
William Byrd (1543–1623) und John Bull (1562/63–1628),          Moll (G-Dur-Streichquartett, 1826),
des Bach-Sohns Wilhelm Friedemann Bach, des Thomas­             hin zum Selbstandenken Schosta­
kantors Johann Sebastian Bach sowie von Joseph Haydn.           kowitschs (Streichquartett Nr. 8, 1960).
MES                            Donnerstag, 15. September 2022
                                 Kathedrale St. Gallen                                       27
SE G-M
OLL                              BWV 235 Messe g-Moll
                                 für Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Oboe, Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Alex Potter, Altus
                                 Werner Güra, Tenor
                                 Matthias Helm, Bass

    ZWEI                         Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
   MESSEN-                       Reflexion
              GEN
  AUFFÜHRUN                      Beat Grögli
    IM SEPT.

   Die in den späten 1730er Jahren zusammengestellten vier kleineren Messen
   BWV 233–236 waren Teil von Bachs Bemühen, herausragenden Einzelsätzen seiner
   geistlichen und weltlichen Kantaten durch die Umarbeitung zu Messen und Ora-
   torien einen dauerhaften Darbietungskontext zu erschliessen. Aufgrund ihrer
   Beschränkung auf Kyrie und Gloria waren sie prinzipiell für den Leipziger Got-
   tesdienst geeignet und wurden daher im Gegensatz zur vollständigen Missa in
   h-Moll auch als «lutherische» Messen bezeichnet. Die auf den Kantaten BWV
   102, 72 und 187 beruhende Missa in g entfaltet im einleitenden Kyrie elegischen
   Drive, der die schlagkräftigen Figurationen des Vorbildsatzes «Herr, deine Augen
   sehen nach dem Glauben» perfekt dem lateinischen Bittgebet anpasst – eine
   überzeugende Werkgestalt, die sich in den wuchtigen Tuttisätzen des ebenfalls in
   Moll stehenden Gloria und des Cum sancto spiritu sowie drei elegant instrumen-
   tierten und rhythmisch prononciert gesetzten Soloarien fortsetzt.

   Seit neun Jahren ist Beat Grögli Dompfarrer in der Kathedrale St. Gallen und damit
   verantwortlich für alle pastoralen Belange der Kathedrale. Geboren 1970 in Wil/SG und
   dort aufgewachsen, studierte Beat Grögli nach der Matura im Gymnasium Friedberg
   Theologie in Fribourg, Wien und Innsbruck. 1998 wurde er in der Kathedrale zum Priester
   für das Bistum St. Gallen geweiht. Nach ersten Lehrjahren als Vikar in der Stadtpfarrei
   St. Otmar vertiefte er seine psychologischen Kenntnisse in einem 3-jährigen Zusatzstu­
   dium in Rom. Während sechs Jahren engagierte er sich danach in der Priesterausbildung
   und war Kaplan in Rotmonten-Heiligkreuz.
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MES                              Freitag, 16. September 2022
                                   Kathedrale St. Gallen                                          29
SE G-D
UR                                 BWV 236 Messe G-Dur
                                   für Sopran, Alt, Tenor und Bass
                                   Vokalensemble, Oboe I+II,
                                   Streicher und Basso continuo

                                   Solisten
                                   Jessica Jans, Sopran
                                   Alex Potter, Altus
                                   Werner Güra, Tenor
    ZWEI
                                   Matthias Helm, Bass
   MESSEN-
               GEN                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung
  AUFFÜHRUN
    IM SEPT.                       Reflexion
                                   Frank Jehle

   Die auf 1738 zu datierende Messe G-Dur beginnt mit einer motettischen Chor-
   fuge mit begleitenden Instrumenten, deren kantable Bögen den eifernden Vor-
   lagentext «Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht Heuchelei sei» (BWV 179/1)
   rasch vergessen machen. Das aus der Reformationskantate «Gott der Herr ist
   Sonn und Schild» übernommene Gloria entwickelt ohne deren dröhnende Hörner
   eine federnde Leichtigkeit, die sich im strahlenden Bass-Gratias sowie dem als ver-
   innerlichtes Sopran-Alt-Duett mit markantem Violinunisono angelegten «Domine
   Deus» fortsetzt. Das nach e-Moll gerückte «Quoniam» lebt von verhalten in den
   Raum hineinfragenden Oboengesten, denen sich der Tenor mit feierlicher Anbe-
   tung anschmiegt. Dem aus der Kantate «Wer Dank opfert, der preiset mich» BWV
   17/1 übernommenen Cum sancto spiritu hat Bach eine geheimnisvoll verlangsamte
   Einleitung vorangestellt, die seine genaue Kenntnis des zeitgenössischen Messen-
   Repertoires verrät.

   Dr. theol. Frank Jehle studierte evangelische Theologie in Zürich, Tübingen und San
   Francisco. Ein Sabbatical verbrachte er als Visiting Scholar an der Harvard Divinity
   School. Ab 1965 war er Gemeindepfarrer in Grub im Appenzeller Vorderland. 1970–
   1982 arbeitete er als Religionslehrer an der Kantonsschule Sargans, bis er als Universi­
   tätsseelsorger und Lehrbeauftragter für Theologie an die Universität St. Gallen berufen
   wurde. Seit 2004 ist er emeritiert und freischaffend. Als Publizist veröffentlichte er zahl­
   reiche Bücher und Zeitungsartikel. Wichtige Anliegen waren ihm zeit seines Lebens der
   Dialog mit der römisch-katholischen Kirche und die Ökumene.
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Gastlichkeit
        Wir freuen uns herzlich auf Ihren Besuch bei uns! Die «Linde» in Teufen ist ein Haus mit klassi-
        schem Ambiente und viel Charme. Das Hotel bietet seinen Gästen Individualität und persönliche
        Atmosphäre – für Ferien, Wanderungen, Kuren, Firmenanlässe, Seminare oder Konzerte.
SEI LOB                         Freitag, 21. Oktober 2022
                                 evang. Kirche Trogen (AR)                                  31
UND EHR
DEM HÖ                           BWV 117 «Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut»

CHSTEN                           Kantate ohne Zweckbestimmung

GUT                              für Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Traversflöte I+II, Oboe I+II
                                 (Oboe d’amore), Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Anne-Kathrin Laabs, Alt
                                 Jan Kobow, Tenor
                                 Markus Volpert, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Caroline Schröder Field

   «Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut» gehört zu einer Gruppe von vier Choral-
   kantaten aus der Zeit um 1730, die «per omnes versus» komponiert sind und
   damit allein auf dem Liedtext ohne freie Umdichtungen beruhen. Da bisher
   kein Leipziger Aufführungskontext namhaft gemacht werden konnte, gewinnt
   die These einer Zweckbestimmung für den Weissenfelser Hof – von dem Bach
   1729 den Titel eines externen Kapellmeisters ohne reguläre Dienstpflicht er-
   halten hatte – eine gewisse Plausibilität. Dazu würde der geschmeidige Ton
   passen, der sowohl die umrahmenden Tuttisätze mit ihrer von Flöten und Obo-
   en getragenen luftigen Eleganz als auch die abwechslungsreich disponierten
   Rezitative und Arien auszeichnet. Dass sämtliche Liedstrophen mit der Devise
   «Gebt unserm Gott die Ehre» enden, stellte Bach vor eine bravourös gemeisterte
   Herausforderung variativer Verklammerung.

   Caroline Schröder Field wurde in Siegburg in der Nähe von Bonn geboren. Sie studierte
   Evangelische Theologie in Bonn, München, Durham, North Carolina und am Prince­
   ton Theological Seminary in New Jersey. Sie promovierte in Systematischer Theologie
   über den nordamerikanischen Erweckungstheologen Jonathan Edwards (1703–1758).
   In dieser Arbeit beschäftigt sie sich mit Edwards‘ religionspsychologischen Schriften.
   Seit 2011 ist sie Pfarrerin am Basler Münster. 2014 gewann sie den Ersten Schweizeri­
   schen Predigtpreis. Caroline Schröder Field ist verheiratet und Mutter zweier erwach­
   sener Söhne. Von 2007 bis 2018 war sie Radiopredigerin beim SRF.
Meine Bank fürs Leben.
Bei acrevis bin ich in allen
Lebensphasen gut aufgehoben.

St.Gallen • Gossau SG • Wil SG
Bütschwil • Wiesendangen
Rapperswil-Jona • Pfäffikon SZ • Lachen SZ
NIMM                             Freitag, 18. November 2022
                                 evang. Kirche Trogen (AR)                                   33
VON UNS,
  HERR,                          BWV 101 «Nimm von uns, Herr, du treuer Gott»

DU TREU                          Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis

ER GOTT                          für Sopran, Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Zink, Posaune I–III, Traversflöte,
                                 Oboe I+II, Taille, Oboe da caccia,
                                 Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Miriam Feuersinger, Sopran
                                 Margot Oitzinger, Alt
                                 Daniel Johannsen, Tenor
                                 Wolf Matthias Friedrich, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Volker Reinhardt

   Die 1724 uraufgeführte Choralkantate «Nimm von uns, Herr, du treuer Gott»
   gehörte zu den ersten in der Romantik neu gedruckten Kirchenkompositionen
   Bachs. Dank ihrer in allen Sätzen präsenten Liedsubstanz auch als «Litanei»
   bezeichnet, prägte sie mit ihrer von den Lesungen des 10. Trinitatissonntags
   abgeleiteten Bussthematik sowie ihrer abgedunkelten Klangwelt das Verständ-
   nis Bachs als eines tiefgläubigen kompositorischen Mahners nachhaltig. Durch
   die markanten Orgelpunkte des Basses, den zeremoniellen Duktus einer fu-
   gierten Motette sowie die archaische Klangfarbe der mitwirkenden Posaunen
   und Zinken hat Bach dem ausgedehnten Eingangschor tatsächlich lastende
   Gravität verliehen, die in den bewegteren Binnensätzen mit ihrem phantasie-
   vollen Choraleinbau beständig abgewandelt, jedoch bis zum kompakten
   Schlusschoral nicht grundsätzlich aufgehoben wird.

   Volker Reinhardt wurde 1954 in Rendsburg (BRD) geboren und studierte von 1971 bis
   1976 in Kiel und Freiburg im Breisgau Geschichte und Französisch. Ab 1992 hatte er
   die ordentliche Professur für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der
   Universität Fribourg inne. 2013 wurde er mit dem Golo-Mann-Preis für Geschichts­
   schreibung, 2020 mit dem Kythera-Kulturpreis der Kythera-Kulturstiftung ausgezeich­
   net. Er ist Autor zahlreicher Bücher, vor allem zur Geschichte Italiens; zuletzt veröf­
   fentlicht: Luther der Ketzer. Rom und die Reformation, München 2016; Die Macht der
   Seuche. Wie die Große Pest die Welt veränderte. 1347–1353, München 2021.
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GOTTL                           Freitag, 16. Dezember 2022
                                 Kirche St. Mangen, St. Gallen                              35
OB! NUN
GEHT DA                          BWV 28 «Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende»

S JAHR                           Kantate zum Sonntag nach Weihnachten

ZU ENDE                          für Sopran, Alt, Tenor und Bass
                                 Vokalensemble, Zink, Posaune I–III, Oboe I+II, Taille,
                                 Streicher und Basso continuo

                                 Solisten
                                 Dorothee Mields, Sopran
                                 Terry Wey, Altus
                                 Charles Daniels, Tenor
                                 Peter Kooij, Bass

                                 Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung

                                 Reflexion
                                 Markus Gabriel

   «Gottlob! nun geht das Jahr zu Ende» – wer möchte dies nicht zuweilen nach
   einer Zeit innerer und äusserer Bedrängnis ausrufen… Doch heisst es in Johann
   Gramanns die Kantate BWV 28 eröffnendem Lied nicht ohne Grund zugleich:
   «Das neue rücket schon heran» – und an die Stelle verzagter Klage treten Dank-
   barkeit für das Erlebte und Zuversicht, mit dem in Erdmann Neumeisters Li­
   bretto auffällig oft evozierten «Gott» alles Künftige zu meistern. Diese weite
   Spanne der Emotionen und Haltungen hat Bach formal eingefangen, indem er
   der persönlichen Reflexion der eröffnenden Sopranarie ein kollektives Gottes-
   lob in Gestalt der vierstimmigen Liedmotette «Nun lob, mein Seel, den Herren»
   folgen lässt. Im weiteren Verlauf überzeugt der sensible Duktus, mit dem Bach
   in zwei ariosen Rezitativsätzen den Bedeutungen des Gottesnamens nachgeht,
   bevor Alt und Tenor ihrer gewonnenen Sicherheit mit kindlicher Unbeküm-
   mertheit Ausdruck verleihen. Dass die Kantate auf einen gemeindebezogenen
   Liedschluss zuläuft, gehört zum Formtyp und tut doch unendlich wohl.

   Markus Gabriel, geboren 1980, studierte in Bonn, Heidelberg, Lissabon und New York.
   Er ist einer der weltweit bekanntesten Vertreter eines Neuen Realismus in der Philoso­
   phie, was ein wesentlicher Baustein seines Projekts einer Neuen Aufklärung ist. Mit
   nur 29 Jahren wurde er zum jüngsten Philosophieprofessor Deutschlands berufen. Seit
   2009 hat er den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der
   Universität Bonn inne und ist Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.
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SPIELE 2022
                                                                      Neujahr. Rudolf Lutz verbindet
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                                                                      Concerto im Bach’schen Stile
 Freitag, 25. Februar                Sonntag, 20. März
                                                                      bei, das er extra für diesen
 Wiener                              Kirche St. Peter,                Anlass und sein Ensemble
 Konzerthaus                         Zürich                           komponiert hat.
 Aktuelle Informationen              Aktuelle Informationen           Mitwirkende:
 und Kartenbuchung über:             und Kartenbuchung über:          Marie Luise Werneburg,
 www.konzerthaus.at                  www.altemusik.ch                 Sopran; Jan Börner, Alt;
                                                                      Raphael Höhn, Tenor;
 Veranstalter:                       Veranstalter:                    Matthias Helm, Bass;
                                                                      Ensemble der J. S. Bach-Stif­
                                                                      tung; Rudolf Lutz, Leitung

 BWV 177:                            Programm:                         MIT BACH
 Ich ruf‘ zu dir, Herr Jesu Christ   Ein Lebens- und Amtsjahr         INARNSTADT
 BWV 185:                            des Thomaskantors wird mit
 Barmherziges Herze der              Werkausschnitten in einem        Sonntag, 24. April
 ewigen Liebe                        Fluss musikalisch nachge-        Arnstadt,
 BWV 24:                             zeichnet. Es beginnt mit         Bachkirche Arnstadt
 Ein ungefärbt Gemüte                «Wenn die Frühlingslüfte
                                                                      Aktuelle Informationen
                                     streichen», berührt Passion
 Mitwirkende: Miriam Feuer-                                           und Kartenbuchung über:
                                     und Ostern, lässt Bach’sche
 singer, Sopran; Margot Oit­-                                         thueringer-bachwochen.de
                                     Hausmusik anklingen und
 zinger, Alt; Daniel Johannsen,
                                     führt über ein Sommerfest
 Tenor; Manuel Walser, Bari-                                          Veranstalter:
                                     auf dem Lande zum Lob-
 ton; Ensemble der J. S. Bach-
                                     gesang auf den Kaffee an-
 Stiftung; Rudolf Lutz, Leitung
                                     lässlich der Leipziger Herbst-
                                     messe. Das Bach-Jahr rundet
                                     sich mit dem zweiten Hoch-
                                     fest, Weihnachten und
37

BWV 199:
Mein Herze schwimmt im Blut     MIT BACH                       APPENZEL
BWV 170:                        IN LEIPZIG                     LER BACH
Vergnügte Ruh, beliebte
                                Dienstag, 14. Juni
                                                               TAGE
Seelenslust
                                Thomaskirche,                  Mittwoch – Sonntag,
                                Leipzig                        17. – 21. August
Mitwirkende:
                                                               St. Gallen, Teufen,
Julia Sophie Wagner, Sopran;    Aktuelle Informationen
Benno Schachtner, Altus;
                                                               Stein, Appenzell
                                und Kartenbuchung über:
Ensemble der J. S. Bach-Stif­   www.bachfestleipzig.de         Ort, Zeit und Kartenbuchung
tung; Rudolf Lutz, Leitung                                     über: www.bachtage.ch
                                Veranstalter:
                                                               Mehr Infos: Seite 22 ff.

  APRÈS                         Johannespassion BWV 245          APRÈS
BACH MATI                                                      BACH MATI
   NÉE                          Mitwirkende: Julia Doyle,
                                Sopran; Alex Potter, Altus;
                                                                  NÉE
Samstag, 14. Mai                Daniel Johannsen, Tenor        Samstag, 17. Dezember
evang. Kirchgemein-             (Evangelist und Arien);        evang. Kirche
dehaus, Teufen AR               Peter Harvey, Bass (Jesus);    St. Mangen, St.Gallen
                                Matthias Helm, Bass (Petrus,
Mitwirkende: Thomas Leinin-     Arie Nr. 24)                   Weihnachtssingen mit dem
ger (Cembalo) und andere                                       Vokalquartett der J. S. Bach-
Instrumentalisten.                                             Stiftung und Rudolf Lutz

«Wer ihn nicht gehört hat,
hat vieles nicht gehört.»
Johann Sebastian Bach
als Generalbassspieler
ÜBER
                              Die J. S. Bach-Stiftung führt innerhalb von
                              rund 25 Jahren das gesamte Vokalwerk

 UNS
                              von Johann Sebastian Bach auf. Das Vor-
                              haben dürfte – bei einem Rhythmus von
                              einer Kantate pro Monat – im Jahr 2027
                              seinen Abschluss finden. Sämtliche Werk-
                              einführungen, Konzerte und Reflexionen
                              über die Texte der Kantaten werden
                              auf Ton- und Bildträgern festgehalten
                              und auf Bachipedia weltweit kostenlos
                              zur Verfügung gestellt.

 J. S. Bach-Stiftung

 Die Stiftung bezweckt gemäss Gründungsurkunde «die Förderung des Kultur-
 lebens in der Region Ostschweiz, indem sie Trägerschaften und Einzelpersonen
 unterstützt, die sich in edukativer Weise um die öffentliche Aufführung des Gesamt­
 werkes von Johann Sebastian Bach bemühen, um so insbesondere der Jugend die
 Bedeutung seines musikalischen Schaffens näherzubringen».
    Der Grund dafür, dass Bachkantaten relativ selten aufgeführt werden, liegt in
 einem für den traditionellen Konzertbetrieb ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis.
 Für die zum Teil sehr kurzen Werke wird ein aufwendiger «Apparat» benötigt:
 ein vielfältig besetztes Orchester, eine Gesangssolistengruppe, ein Chor. Das Ge-
 samtvokalwerk von J. S. Bach mit unserem hauseigenen Ensemble zur Auffüh-
 rung zu bringen und in Ton und Bild aufzuzeichnen, beansprucht einen hohen
 Einsatz finanzieller Mittel.

 Stiftungsrat: Dr. Konrad Hummler (Präsident), Dr. Christoph Rohner (Mitglied),
 Dr. Cla Reto Famos (Mitglied)
 Geschäftsführung: Anneliese Looser
Internationale J. S. Bach-Stiftung Zürich
                                                                                         39
2011 wurde eine zweite Stiftung, die Internationale J. S. Bach-Stiftung Zürich,
ohne Einschränkung auf die Region, mit Sitz in Zürich gegründet.
   Mit der Internationalen J. S. Bach-Stiftung Zürich wird angestrebt, der auf Ost-
schweizer Orte wie Trogen und St. Gallen konzentrierten Tätigkeit der J. S. Bach-
Stiftung, ihren beiden Klangkörpern und dem Chor sowie dem musikalischen
Leiter Rudolf Lutz zu internationaler Ausstrahlung zu verhelfen. Dafür unter-
stützt die internationale Stiftung vor allem Auftritte an wichtigen Festivals und
bei renommierten Veranstaltern. Ausserdem koordiniert sie das internationale
Crowdfunding und sorgt für die Anerkennung von Spenden durch die Steuer-
behörden.

Stiftungsrat: Dr. Gerhard Schwarz (Präsident), Prof. Dr. Ekkehart Reinelt (Mitglied),
Dr. Burkhard Gantenbein (Mitglied)
Geschäftsführung: Anneliese Looser

J. S. Bach St. Gallen AG

Um die seit 2006 kontinuierlich wachsende Konzert- und Verlagstätigkeit mit
betriebswirtschaftlicher Effizienz zu führen und deren operativen Bedürfnissen
gerecht zu werden, wurde Anfang Januar 2016 eine grundlegende Reorganisation
der J. S. Bach-Stiftung initiiert. Seit 2017 operiert die neu ausgerichtete J. S. Bach
St. Gallen AG im Auftrag der J. S. Bach-Stiftung und setzt deren künstlerische
Vorgaben auf operativer Ebene um. Über ihren Leistungsauftrag hinaus koor-
diniert die J. S. Bach St. Gallen AG alle Gastspiele des Ensembles der J. S. Bach-
Stiftung, veranstaltet die Appenzeller Bachtage und wickelt weitere Konzertak-
tivitäten ab, jeweils ohne finanzielle Abhängigkeit ihrer Mutterorganisation, der
J. S. Bach-Stiftung St. Gallen.
   Die J. S. Bach St. Gallen AG führt mit viel Leidenschaft einen anspruchsvollen
Konzert- und Verlagsbetrieb mit all seinen Sparten: künstlerisches Betriebsbüro,
Operations, Sekretariat, Karten & Abonnements, Marketing und Vertrieb. Ihre
Motivation ist es, das sehr hohe künstlerische Niveau des Klangkörpers auf
Verwaltungsebene zu widerspiegeln und organisatorisch möglich zu machen.

Verwaltungsrat: Dr. Konrad Hummler (Präsident), Roman Burch (Mitglied),
Matthias Städeli (Mitglied)
Geschäftsführung: Xoán Castiñeira
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