2017 Deutsche Rentenversicherung
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Foto: AdobeStock/Zerbor Haushalt 2016 2017 Einnahmen in Tausend EURO Beiträge 7.720.744 8.200.984 Bundeszuschuss 2.112.901 2.259.842 Finanzverbund 0 0 Sonstige 58.275 65.064 Verwaltungseinnahmen 4.582 8.385 Ausgleich aus Erfolgsrechnung 74.344 0 Insgesamt 9.970.846 10.534.274 Ausgaben in Tausend EURO Rentenleistungen sowie Kranken- und Pflege- 8.945.076 9.389.453 leistungen der Rentnerinnen und Rentner Leistungen zur Teilhabe 230.218 238.063 Verwaltungs- und Verfahrenskosten 184.910 188.242 Sonstige 610.642 700.246 Ausgleich aus Erfolgsrechnung 0 18.270 Insgesamt 9.970.846 10.534.274 Zahl der Versicherten ohne Rentenbezug* 2.148.024 2.199.998 Rentenanträge 74.299 73.142 Rehabilitationsanträge 70.212 69.440 Geprüfte Betriebe 31.417 31.188 Beschäftigte (Köpfe)** 3.140 3.088 davon Kliniken 677 670 * = Stichtag: 31.12. des Jahres ** = Stichtag: 30.06. des Jahres
Foto: AdobeStock/Chris 5 Vorwort 6 Selbstverwaltung und Geschäftsleitung 6 Vertreterversammlung 8 Vorstand 9 Geschäftsleitung 10 Falk Schütt, alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung, im Gespräch 11 Organisation und Geschäftsverteilung 12 Unsere Leistungen 12 Service für unsere Versicherten 13 Rente 15 Teilhabe 16 Auskunft und Beratung 17 Betriebs- und Einzugsstellenprüfungen 18 Sozialmedizinischer Dienst 19 Rechtsbehelfe 20 Internes 20 Allgemeine Verwaltung und Finanzen 21 Volker Reitstätter, Abteilungsleiter Allgemeine Verwaltung, im Gespräch 22 Unternehmensentwicklung und Personal 25 Personalvertretungen, Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellung 26 Kliniken 26 Klinikmanagement 27 Erhard Eder, Abteilungsleiter Klinikmanagement, im Gespräch 28 Reha-Kliniken 32 Impressum
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, mit dem Geschäftsbericht 2017 legt die Deutsche Ren- mit sehr großem Zukunftspotenzial. Die Präventionsleis- tenversicherung Nord Rechenschaft über das vergange- tungen runden das Angebot der Rentenversicherung ab. ne Geschäftsjahr ab. Er verschafft Ihnen einen Überblick So sollen gesundheitliche Beeinträchtigungen gar nicht über unsere Organisationsstrukturen und unsere Leis- erst entstehen oder ihnen soll zumindest so früh wie tungskennzahlen. Der Bericht informiert zudem über möglich entgegengewirkt werden. Bei der Kinder- und unsere Finanz- und Arbeitsmengenentwicklung. Jugendrehabilitation sind Leistungen durch die Rechts änderungen auch ambulant möglich. Mit einem Haushaltsvolumen von rund 10,53 Milliarden Euro hat sich der Haushalt der Deutschen Rentenver- 2017 war auch das Jahr der Sozialwahl, die die Selbst- sicherung Nord gegenüber dem Vorjahr um rund 563 verwaltung der Deutschen Rentenversicherung Nord Millionen Euro erhöht. Ein Grund hierfür war die konti- neu bestimmt hat. Durch die Sozialwahl wurden die 60 nuierlich gute wirtschaftliche Entwicklung mit positiven ordentlichen und stellvertretenden Mitglieder der Ver- Folgen für den Arbeitsmarkt in Deutschland. treterversammlung als Vertreter von Arbeitgebern und Versicherten neu bestimmt. Ebenfalls neu gewählt wur- Das Jahr 2017 brachte mit dem Flexirentengesetz eine de im Oktober der Vorstand der DRV Nord. bedeutende Rechtsänderung. Versicherte können den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zu- Die Beschäftigten der Deutschen Rentenversicherung künftig flexibler gestalten. So können seit dem 1. Juli setzen die gesetzlichen Änderungen um und beraten 2017 Rentnerinnen und Rentner mit einer vorgezo- die Kundinnen und Kunden über die Leistungen der genen Altersrente 6300 Euro im Jahr anrechnungsfrei Rentenversicherung. Dabei spielt die Digitalisierung hinzuverdienen. Gleichzeitig wurde durch das Gesetz eine immer wichtigere Rolle. Der Umstieg auf elektro- die Attraktivität für ein Weiterarbeiten über die regu- nische Prozesse beschäftigt die Verwaltung der Deut- läre Altersgrenze hinaus erhöht. Dabei erhöht sich die schen Rentenversicherung Nord zunehmend und ver- Rente durch die laufende Beitragszahlung zur Renten- ändert damit das Arbeiten unserer Mitarbeiterinnen versicherung. und Mitarbeiter. Mit großem Engagement, Kompetenz und Zuverlässigkeit erledigen diese ihre Aufgaben und Gestärkt wurden durch das Flexirentengesetz zudem stehen den Kundinnen und Kunden zur Seite. Wir dan- Prävention sowie Rehabilitation von Kindern und Ju- ken allen Beschäftigten der Deutschen Rentenversiche- gendlichen. In Zeiten von Fachkräftemangel und einer rung Nord herzlich für ihre wertvolle Arbeit im zurück- immer älter werdenden Gesellschaft sind dies Themen liegenden Jahr. Ihre Deutsche Rentenversicherung Nord Uwe Polkaehn Edgar Wonneberger Alternierende Vorsitzende des Vorstandes Dr. Ingrid Künzler Dr. Dieter Starke Geschäftsführerin Stellvertretender Geschäftsführer Geschäftsbericht 2017 | 5
Die neu konstituierte Vertreterversammlung Selbstverwaltung und Geschäftsleitung Vertreterversammlung, Vorstand und Geschäftsleitung legenheiten des Versicherungsträgers in eigener Verant- sorgen gemeinsam dafür, dass die Deutsche Rentenver- wortung entscheiden. sicherung Nord auch in Zukunft für Kompetenz, Bürger- nähe und serviceorientierte Dienstleistung steht. Sinn ist es, diejenigen, die die Rentenversicherung finan- zieren, auch mitgestalten und die Verwaltung kontrollie- Selbstverwaltung bedeutet das Mitwirken der Bürgerin- ren zu lassen. Die Organe der Selbstverwaltung sind die nen und Bürger bei der Erfüllung von Staatsaufgaben. Vertreterversammlung und der Vorstand. Diese Organe Für die Rentenversicherung bedeutet dies, dass gewähl- sind paritätisch, das heißt zu gleichen Teilen, mit Vertre- te, ehrenamtlich tätige Vertreterinnen und Vertreter der terinnen und Vertretern der Versicherten und der Arbeit- Versicherten und der Arbeitgeber die generellen Ange- geber besetzt. Vertreterversammlung Falk Schütt Heiko von Thaden Alternierende Vorsitzende der Vertreterversammlung Vorsitz in dem Selbstverwaltungsorgan, nachdem er ein- sind Falk Schütt und Heiko von Thaden. stimmig zum Vorsitzenden und Heiko von Thaden zu sei- nem Stellvertreter gewählt wurde. Die Amtszeit wechselt Auf der ersten Vertreterversammlung nach der Sozi- zwischen den Vorsitzenden der Gruppen (Versicherte bzw. alwahl am 6. Oktober 2017 übernahm Falk Schütt den Arbeitgeber) zum 1. Oktober und dauert jeweils ein Jahr. 6 | Geschäftsbericht 2017
Die Vertreterversammlung ist das oberste Organ der Trä- konstituierenden Sitzung den Vorstand der Rentenversi- ger und besteht aus je 15 Vertreterinnen und Vertretern cherung. Mit Falk Schütt erfolgte auf der Arbeitgebersei- der Versicherten- und der Arbeitgeberseite. te ein Generationswechsel im Vorsitz der Vertreterver- sammlung. Sein Vorgänger Klaus Puschaddel war zwölf Zu den Aufgaben gehören unter anderem: Jahre lang alternierender Vorsitzender der Vertreterver- sammlung. • den Haushaltsplan festzustellen, • die Satzung zu beschließen, Nach insgesamt 26 Jahren ehrenamtlicher Arbeit – • Vorstand, Geschäftsleitung und Versichertenälteste zunächst für die Landesversicherungsanstalt Schles- zu wählen sowie wig-Holstein und später für die Nachfolgeorganisa • die Abnahme der Jahresrechnung mit Entlastung tion Deutsche Rentenversicherung Nord – trat Klaus von Vorstand und Geschäftsführerin. Puschaddel für die neue Amtsperiode nicht mehr an. Seinem Nachfolger Falk Schütt steht mit Heiko von Tha- Die Vertreterversammlung übt gegenüber dem Vorstand den ein erfahrener Selbstverwalter als alternierender und der Geschäftsleitung eine Kontrollfunktion aus. Vorsitzender der Vertreterversammlung zur Seite, der bereits die vergangenen sechs Jahre als Arbeitnehmer- Generationswechsel in Vertreterversammlung vertreter dem Gremium vorstand. Erstmalig trat die neugewählte Vertreterversammlung im Oktober 2017 zusammen und bestimmte in der Mitglieder der Vertreterversammlung (31.12.2017) Gruppe der Versicherten Gruppe der Arbeitgeber Arndt Ermel Erik Hofmann André Grundmann Michael Konradl Rainer Hahn Maike Krabbenhöft André Kannenberg Andreas Meyer Horst Kunze Marcus Mischke Jörg Langfeld Birgit Möller Dieter Martens Cornelia Neumeier Andrea Moder Cindy Juana Peißig Gisela Ohlemacher André Scharnberg Dieter Riedel Falk Schütt (Vorsitzender) Siegmund Semling Sebastian Schulze Hans-Herrmann Schmitz Michael Seitz Björn Staack Meike Stelter Heiko von Thaden (Vorsitzender) Olaf Tietgen Harry Tischmann Andreas Walter Geschäftsbericht 2017 | 7
Vorstand Uwe Polkaehn Edgar Wonneberger Die alternierenden Vorstandsvorsitzenden wurden am Der Vorstand wird von der Vertreterversammlung ge- 6. Oktober 2017 gewählt. Den Vorsitz hat zunächst Uwe wählt. Ihm gehören sechs Vertreterinnen beziehungs- Polkaehn inne. In dessen Abwesenheit übernimmt der weise Vertreter der Versicherten- sowie sechs der Arbeit- stellvertretende Vorsitzende Edgar Wonneberger die Auf- geberseite an. gaben. Der Vorstand hat unter anderem die Aufgaben, den Die Vorsitzenden der Gruppen (Versicherte und Arbeit- Haushaltsplan für den Träger aufzustellen und die Jah- geber) führen während ihrer Amtszeit abwechselnd, je- resrechnung zu prüfen. Außerdem entscheidet der Vor- weils für ein Jahr, den Vorsitz im Vorstand. stand über grundlegende Finanz-, Organisations- und Personalangelegenheiten. Mitglieder des Vorstandes (31.12.2017) Gruppe der Versicherten Gruppe der Arbeitgeber Bedra Duric Sebastian Koch Matthias Maurer Frank Kammenhuber Uwe Polkaehn (Vorsitzender) Wilfried Röhrig Carmen Rohlf Peter Sander Jürgen Warnke Günter Stolz Jörg Wilczek Edgar Wonneberger (Vorsitzender) 8 | Geschäftsbericht 2017
Geschäftsleitung Dr. Ingrid Künzler Dr. Dieter Starke Die Geschäftsführerin, Dr. Ingrid Künzler, führt hauptamt- Die Aufgaben der Geschäftsführerin werden im Verhin- lich die laufenden Verwaltungsgeschäfte, soweit Gesetz derungsfalle von ihrem Stellvertreter, Dr. Dieter Starke, oder sonstiges für den Versicherungsträger maßgeben- wahrgenommen. des Recht nichts Abweichendes bestimmen und vertritt Die Geschäftsführerin und ihr Stellvertreter werden den Versicherungsträger insoweit gerichtlich und außer- auf Vorschlag des Vorstandes von der Vertreterver- gerichtlich. sammlung gewählt. V.l.n.r. stehend: Dr. Dieter Starke (stv. Geschäftsführer), Dr. Ingrid Künzler (Geschäftsführerin), Edgar Wonneberger (alt. Vor- standsvorsitzender), Rainer Mutke, Uwe Polkaehn (alt. Vorstandsvorsitzender), Randolf Möller, Sabrina Schlesener, Rainer Bruns, Manfred Schneider, Sylvia Jahn, Norbert Feike, Wolfgang Dettmann, Antje Lange, Jürgen Hartenstein und Heiko von Thaden (alt. Vorsitzender der Vertreterversammlung). V.l.n.r. sitzend Klaus Puschaddel, Werner Heuer, Hartmut Polzin und Wolfgang Ehlert. Ehrung langjähriger Organmitglieder Mit der Sozialwahl 2017 sind nach der 2. Amtsperiode Vorsitzenden der Vertreterversammlung, Heiko von Tha- rund 30 Mitglieder der Selbstverwaltung der Deutschen den, die Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversi- Rentenversicherung Nord ausgeschieden. cherung. Diese höchste Auszeichnung wird Personen verliehen, die sich besonders vorbildlich mit sozialen Im Rahmen einer Feierstunde wurden sie für ihr beson- Leistungen hervorgetan haben. Die Verdienstmedaille deres soziales Engagement geehrt und verabschiedet. erhielten: Klaus Puschaddel, Werner Heuer, Wolfgang Dabei wurde fünf von ihnen eine außergewöhnliche Ehre Ehlert, Hartmut Polzin und Willy Seedorf. zuteil. Sie erhielten aus den Händen des alternierenden Geschäftsbericht 2017 | 9
Interview Falk Schütt alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung Seit Oktober 2017 sind Sie alternierender industriellen Revolution. In den nächsten fünf bis zehn Vorsitzender der Vertreterversammlung. Was Jahren werden sich Produktionsabläufe und Arbeitspro- bedeutet dieser Schritt für Sie? zesse grundlegend wandeln. Viele bisher von Menschen getätigte Arbeiten werden Roboter übernehmen. Ge- Ich hatte die letzten Jahre schon einige verantwortungs- rade in der Administration wird sich viel ändern. Diese volle Posten in der Vertreterversammlung übernehmen Entwicklung kommt sicher, nur die Geschwindigkeit des dürfen – so war ich Vorsitzender des Rechnungsprü- Wandels bleibt ungewiss. fungsauschusses oder des Haushaltsauschusses. Der Schritt an die Spitze der Vertreterversammlung – ge- Das hat auch Auswirkungen auf die Deutsche meinsam mit meinem erfahrenen Kollegen Heiko von Rentenversicherung Nord. Thaden von der Arbeitnehmerseite – war wohlüberlegt. Genau – und hier sehe ich eine der zentralen Herausfor- Denn er bedeutet nicht nur mehr Verantwortung, son- derungen für unser Haus. Wir müssen uns auf die Digita- dern mehr investierte Zeit. Es geht um ein Ehrenamt, lisierung vorbereiten und die Welt der Akten und Papie- das ich zusätzlich zum Beruf bewältigen muss. rarchive nicht nur mental verlassen. Gleichzeitig gilt es, die Kundinnen und Kunden der Rentenversicherung mit Was ist wichtig für ein Funktionieren? ihrer Erwartungshaltung an eine moderne Verwaltung Mit Heiko von Thaden verstehe ich mich sehr gut und abzuholen – und das bedeutet zunehmend nicht analog, wir bilden aus meiner Sicht ein gutes Team. Als Vorsit- sondern über digitale Plattformen. zender der Vertreterversammlung muss man ein eher moderierender, ausgleichender Charakter sein. Denn Wie nehmen wir dabei alle Menschen mit? keine Seite kann alleine ihre Position durchsetzen, son- Als Behörde müssen wir den Spagat schaffen zwischen dern es geht nur gemeinsam. Das ist uns bisher ganz Innovation und Verlässlichkeit. Unsere Angebote müs- gut gelungen. sen für alle Kundengruppen funktionieren und wir dürfen dabei nicht Teile der Gesellschaft zurücklassen. Welche wesentlichen Herausforderungen sehen Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir intern unsere Pro- Sie in Ihrer Amtsperiode auf die Deutsche Ren- zesse umstellen und digital auf Effizienz trimmen, doch tenversicherung Nord zukommen? in der Außenwirkung müssen wir behutsam vorgehen. Mit Blick auf das gesamte Rentensystem geht es um die Wir sind kein Start-up und müssen deshalb nicht un- Stabilität und Sicherheit, aber auch um Gerechtigkeit für abdingbar agil und modern wirken und bei allen Inno- die kommenden Generationen. Hier sehe ich eine große vationen Vorreiter sein. Doch im Inneren müssen wir Herausforderung auf die gesetzliche Rentenversiche- diesen Wandel akzeptieren und leben. rung zukommen, gerade angesichts der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Digitalisierung. Wir werden uns als Gesellschaft damit auseinandersetzen müssen, ob künftig nur die menschliche Arbeit als Basis für die Beitragsentwicklung herangezogen werden darf Zur Person oder ob wir unter dem Eindruck von Industrie 4.0 nicht Falk Schütt wurde 1968 in Kiel geboren. Nach dem Abi- auch eine Art Maschinenabgabe kreieren müssen. tur studierte er Volkswirtschaftslehre an der Universi- tät Kiel. Von 1997 bis 1999 war Schütt der Assistent des Das ist eine eher politische Vision. Hauptgeschäftsführers der Metallhandwerksverbände in Aber wir müssen uns vorbereiten. Die gesetzliche Rente Kiel. Bis 2012 war er Vorsitzender der Fachgemeinschaft muss ein Stabilitätsanker bleiben, um den Fortbestand barrierefreies Bauen und Wohnen. Seit 2000 ist Schütt unseres politischen Systems zu gewährleisten. Mein der Geschäftsführer des Fachverbandes Tischler Nord so- Eindruck ist, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger der wie seit 2006 zusätzlich für die Tischlerinnung Hamburg Tragweite des digitalen Wandels noch gar nicht bewusst zuständig. Seit 1998 engagiert sich Schütt ehrenamtlich sind. Nicht von ungefähr spricht man von der vierten in der gesetzlichen Rentenversicherung. 10 | Geschäftsbericht 2017
Organisation und Geschäftsverteilung Geschäftsbericht 2017 | 11 Vertreterversammlung Gesamtpersonalrat Vorstand Örtliche Personalräte Vertrauensperson der Geschäftsführerin Schwerbehinderten Stellvertretender Geschäftsführer Büro der Geschäftsleitung Leistungen Unternehmensent- Allgemeine Verwaltung Sozialmedizinscher Finanzen Klinikmanagement Büro der Gleichstellungs- wicklung und Personal Dienst Selbstverwaltung beauftragte Leistungen Stabsstelle U+P Kaufmännisches Team Verwaltung Dezernat Finanzen Fachklinik Aukrug Haushaltsbeauftragte/r Öffentlichkeitsarbeit (Rente, Teilhabe, Beitrag) Gebäudemanagement und Unternehmens- kommunikation Sozialmedizinische Organisation Infrastrukturelles Dezernat Regress Mühlenbergklinik Fachkräfte für Leistungs- Untersuchungsstellen Gebäudemanagement Holsteinische Schweiz Arbeitssicherheit abteilung Reha-Strategie und Hamburg, Lübeck, Steuerung Neubrandenburg, Personalmanagement Technisches Rostock, Fachklinik Satteldüne für Außendienste Gebäudemanagement Kinder und Jugendliche Schwerin, Stralsund, (Betriebsprüfdienst, Itzehoe und Flensburg IT-Sicherheit/ Auskunfts- und Datenschutz und Beratungsdienst) Personalentwicklung Fachklinik Sylt für Korruptionsprävention Fachdienst Sucht Kinder und Jugendliche Beitrag und Service Rechtsbehelfe IT-Koordination (Versicherung, Rente und Teilhabe) Grundsatzaufgaben Controlling Innenrevision
Foto: AdobeStock/Rido Unsere Leistungen Wir konzentrieren uns auf unsere Kundinnen und Kunden. Effizientes und wirtschaftliches Arbeiten sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Unsere Kundinnen und Kunden profitieren von stets verständlicher, inhaltlich nachvollziehbarer und zügiger Bearbeitung sowie hoher Qualität. Service für unsere Versicherten Als Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sind wir Zudem erhalten alle, die 27 Jahre alt sind und mindes- uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Kundin- tens fünf Jahre Beiträge eingezahlt haben, eine Renten- nen und Kunden stets bewusst. Für jede Versicherte und information: Eine Aufstellung der bisher erworbenen jeden Versicherten führen wir ein Versicherungskonto, Anwartschaften verbunden mit einer Prognose der vo- in dem das jeweilige Erwerbsleben in Form von beitrags- raussichtlichen Altersrentenhöhe. Auf Antrag erhalten und anderen rentenrechtlich relevanten Zeiten doku- unsere Versicherten auch eine sogenannte Rentenaus- mentiert wird. Dieses Versicherungskonto ist die Basis kunft. Diese informiert über die Höhe ihrer bisher erwor- unserer Leistungserbringung. benen Rentenansprüche. Ab dem 43. Lebensjahr erhalten alle unsere Versicher- Wir stehen unseren Kundinnen und Kunden in besonde- ten regelmäßig einen Versicherungsverlauf, den sie auf ren Lebenslagen zur Seite. So arbeiten wir im Rahmen von Vollständigkeit überprüfen. Anschließend werden die Ehescheidungsverfahren mit den Familiengerichten zu- rentenrechtlichen Zeiten, die länger als sechs Kalender- sammen, wenn es darum geht, die erworbenen Rentenan- jahre zurückliegen, durch einen Bescheid verbindlich wartschaften zwischen den Ehepartnern aufzuteilen. festgestellt. Auch online stehen wir unseren Kundinnen und Kun- den zur Verfügung: Die „Online-Dienste“ der Deutschen Rentenversicherung, die auch bequem mit dem neuen Informationen aus den Versicherungskonten Personalausweis mit eID-Funktion abrufbar sind, erfreu- 2016 . 2017 . en sich zunehmender Beliebtheit. Versicherungsverläufe 2014 153.858 2015 177.537 . Hierzu gehört die Möglichkeit der elektronischen An- tragstellung mit dem sogenannten „eAntrag“-Verfahren. Feststellungsbescheide 2014 115.198 2015 183.468 . Dieses können unsere Kundinnen und Kunden bequem Rentenauskünfte 2014 240.839 2015 200.924 . und sicher über das Internet nutzen – mit der eID sogar komplett „papierlos“. Auskünfte an Familien- 2014 22.966 2015 21.373 . gerichte Ebenfalls bieten wir unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, mittels De-Mail sicher elektronisch mit uns zu kommunizieren. 12 | Geschäftsbericht 2017
Rente Als Trägerin der gesetzlichen Rentenversicherung ist un- deutsch-indischen Sozialversicherungsabkommen ist sere Kernaufgabe die finanzielle Versorgung unserer Ver- die DRV Nord seit dem 1. Mai 2017 nun für zwölf Staa- sicherten im Alter und bei Erwerbsminderung. Für einen ten Verbindungsstelle und damit für die Versicherten umfassenden Schutz der Familien unserer Versicherten zuständig, die in diesen Ländern wohnen oder gear- und Rentnerinnen und Rentner sorgen wir darüber hin- beitet haben. aus mit der Zahlung von Hinterbliebenenrenten. Am 28. Februar 2017 besuchte deshalb Madan Lal Rai- Unsere Versicherten sowie Rentnerinnen und Rentner gar, Generalkonsul von Indien in Hamburg, die DRV kommen nicht nur aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpom- Nord und war sehr erfreut darüber, dass nun die in- mern und Schleswig-Holstein, sondern auch aus den dischen Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, dem Verei- arbeiten, eine kompetente Ansprechpartnerin haben. nigten Königreich von Großbritannien und Nordirland Besonders interessiert zeigte er sich an der deut- sowie der Republik Irland, Dänemark, Schweden, Norwe- schen Sozialversicherung und an den Angeboten der gen, Finnland, Estland, Litauen, und Lettland. Mit dem DRV-Nord-eigenen Reha-Kliniken. Besuch des indischen Ge- neralkonsuls (v.l.): Uwe Polkaehn, Madan Lal Raigar, Dr. Ingrid Künzler und Dr. Dieter Starke Rentenanträge Erledigte Rentenanträge Im Jahr 2017 wurden insgesamt 73.142 Rentenanträge 2016 2017 . gestellt. Mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewährleisten wir eine zügige Antragsbe- Bewilligungen 59.777 58.070 arbeitung sowie eine korrekte und nachvollziehbare Be- Ablehnungen 11.971 12.481 rechnung der Rentenhöhe. anderweitige Erledigungen* 3.114 2.875 Anzahl der Rentenanträge Summe 74.862 73.426 2016 2017 . * Bei anderweitig erledigten Anträgen handelt es sich beispielsweise um Abgaben an andere Leistungsträger Rente wegen Alters 35.254 34.804 und Antragsrücknahmen Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 20.195 19.838 Witwen-/Witwerrente 15.333 15.227 Waisenrente 3.452 3.204 Erziehungsrente 67 69 Summe 74.301 73.142 Geschäftsbericht 2017 | 13
Rentenzahlbestand Die Zahl der von uns geleisteten Renten ist aufgrund (Ost) von 28,66 Euro auf 29,69 Euro. Damit beträgt der der rückläufigen Auslandsrentenzahlungen mit 966.769 aktuelle Rentenwert in den neuen Bundesländern nun im Dezember 2017 gegenüber 975.574 im Dezember 95,7 Prozent des Westwertes (bisher 94,1 Prozent). 2016 weiterhin rückläufig. Dieser Rentenbestand muss gepflegt werden, in Form der Anrechnung von Einkom- Mit dem im Juli 2017 beschlossenen Gesetz über den men auf die Renten, der Aufrechnung und Verrechnung Abschluss der Rentenüberleitung wurden die letzten von Forderungen Dritter gegenüber den Rentenbezie- Schritte hin zu einem einheitlichen Rentenrecht in Ost- herinnen und Rentenbeziehern, der Überwachung des und Westdeutschland geregelt. Der aktuelle Rentenwert, Anspruchs auf Waisenrente und des Ausstellens von Ren- die Beitragsbemessungsgrenze und die Bezugsgröße in tenbezugsmitteilungen zur Vorlage beim Finanzamt. den neuen Bundesländern werden bis 2025 schrittwei- se auf die jeweiligen Westwerte angehoben. Die Anglei- Auch die Rentenanpassung gehört zur Bestandspflege. chung erfolgt – beginnend am 1. Juli 2018 – in sieben Zum 1. Juli 2017 stiegen die Renten in den alten Bundes- Schritten und wird im Jahr 2024 abgeschlossen sein. Ab ländern um 1,9 Prozent und in den neuen Bundesländern dem 1. Januar 2025 gilt dann überall in Deutschland ein um 3,59 Prozent. Die Entwicklung der Rentenanpassung einheitliches Rentenrecht. folgt der Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Die Rentenerhöhung in Ostdeutschland fiel aufgrund des immer noch bestehenden Lohngefälles zwischen Ost und West auch 2017 stärker aus. Der aktuelle Ren- tenwert, welcher als Grundlage für die Rentenberech- nung erforderlich ist, erhöhte sich damit in den alten Bundesländern von 30,45 Euro auf 31,03 Euro. In den neuen Bundesländern stieg der aktuelle Rentenwert Rentenzahlbestand gesamt 2016 . 2017 . Altersrenten 2012 649.251 2013 643.663 Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 2012 95.884 2013 96.375 Renten wegen Todes 230.439 2013 226.731 Summe . 975.574 966.769 davon Renten mit Auslandszahlungen 2016 . 2017 . USA 2014 52.945 2015 49.433 Kanada 2014 38.546 2015 36.158 Großbritannien und Nordirland 2014 8.364 2015 8.059 Irland 2014 454 2015 481 Dänemark 2014 2.327 2015 2.417 Finnland 2014 808 2015 839 Skandinavische Staaten Norwegen 2014 808 2015 848 Schweden 2014 6.647 2015 6.558 Estland 2014 43 2015 49 Baltische Staaten Lettland 2014 91 2015 96 Litauen 2014 195 2015 210 Sonstiges Ausland 2014 2.399 2015 2.383 Summe 113.687 107.531 14 | Geschäftsbericht 2017
Teilhabe Ein wesentliches Ziel der Reha-Strategie der DRV ert im Regelfall 16 Wochen und umfasst bis zu 15 Zeit- Nord ist die nachhaltige Wiedereingliederung der Ver- stunden für Gespräche mit den Versicherten sowie ggf. sicherten. Die DRV Nord bietet bereits eine Reihe mit Dritten aus dem Arbeitsumfeld und der Familie. Es von Maßnahmen zur Sicherung des Reha-Erfolgs an. kann bei Bedarf einmal verlängert werden. Dazu gehören verschiedene Reha-Nachsorgeprogram- me, die betriebsärztlichen Rückkehrgespräche nach Die ersten Erfahrungen sind sehr ermutigend. Im Jahr der Reha, wenn der Betriebsarzt oder die Betriebs- 2017 wurden nur zwei Abbrüche registriert. Teilnehmer ärztin die Rehabilitation eingeleitet hat, und die stufen- und Teilnehmerinnen, die zum Fallmanagement befragt weise Wiedereingliederung. wurden, würden das Angebot zu 100 Prozent weiteremp- fehlen. In den Kommentaren wurde berichtet, wie sehr Modellprojekt Fallmanagement es gerade bei depressiven Menschen hilft, jemanden an der Seite zu haben, der flexibel auf die Bedürfnisse Psychisch kranke Menschen haben es wegen ihrer Er- eingeht, rechtliche und andere wichtige Vorschläge für krankung schwer, Probleme am Arbeitsplatz allein zu die eigene Lebenssituation macht und unterstützt, diese lösen, oder sie haben deswegen ihren Arbeitsplatz verlo- umzusetzen. ren und sind mit schweren psychosozialen Belastungen konfrontiert. Dies führt dazu, dass häufig nach der Reha ein vielfältiger Unterstützungsbedarf besteht, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Diesen Versicherten bietet die DRV Nord seit dem 1. Februar 2017 im Rahmen eines Modellprojekts mit drei Kliniken eine intensive individu- elle Begleitung in Form eines Fallmanagements nach ei- ner psychosomatischen Rehabilitation an. Während der Rehabilitation ermittelt das Reha-Team den Bedarf an einem Fallmanagement. Bei grundsätzlicher Bereitschaft zur Teilnahme gibt es bereits während der Rehabilitation das Erstgespräch mit dem Fallmanager oder der Fallmanagerin. Zeitnah nach der Reha findet der erste Besuchstermin statt, meist in der häuslichen Umgebung der Versicherten. Das Fallmanagement dau- Eingegangene Anträge auf Reha-Leistungen 2016 2017 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation 47,214 46.684 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 16.849 17.076 Sonstige Leistungen (incl. Kinderheilbehandlungen, Ca-Nachsorgeleistungen) 6.140 5.680 Summe 70.212 69.440 Erledigte Anträge auf Reha-Leistungen 2016 2017 Bewilligte Leistungen zur medizinischen Rehabilitation* 36.170 36.796 Bewilligte Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 12.086 12.496 Abgelehnte Leistungen zur medizinischen Rehabilitation* 8.662 7.654 Abgelehnte Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 3.895 3.543 Anderweitig erledigte Anträge** auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation* 8.472 8.138 Anderweitig erledigte Anträge** auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 1.079 890 Summe der Erledigungen 70.364 69.517 * inklusive Sonstige Leistungen ** Bei anderweitig erledigten Anträgen handelt es sich beispielsweise um Abgaben an andere Leistungsträger und Antragsrücknahmen. Geschäftsbericht 2017 | 15
Auskunft und Beratung Am 8. Februar 2017 konnte das neue Kundencenter am Friedrich-Ebert-Damm in Hamburg der Öffentlichkeit übergeben werden Nach neunmonatiger Umbauzeit konnten die Auskunfts- und Beratungsstelle und der Sozialmedizinische Dienst in neu gestaltete Räume umziehen. „Was mit großem Erfolg bereits in Rostock, Schwerin und Flensburg umgesetzt werden konnte, ist nun auch am Standort Hamburg realisiert worden. Die Kundin- nen und Kunden finden alle Angebote und Aufgaben rund um die Themen Rente und Rehabilitation hier unter einem Dach“, betonte der alternierende Vor- standsvorsitzende Edgar Wonneberger in seiner Eröff- nungsrede. Eine umfassende und verständliche Beratung als Grundlage für kompetente Entscheidungen und somit „Eine gute Altersvorsorgeplanung wird auch für eine solide Altersvorsorge wurden damit für immer wichtiger. Die DRV Nord versteht die Kundinnen und Kunden weiter ausgebaut. In einem sich als kompetente und neutrale Berate- dichten Netz von 18 Auskunfts- und Beratungsstellen rin rund um das Thema Altersvorsorge.“ und acht Sprechtagen in Hamburg, Mecklenburg-Vor- pommern und Schleswig-Holstein können unsere Kun- Dr. Ingrid Künzler dinnen und Kunden in einem persönlichen Gespräch Geschäftsführerin der ihre Anliegen rund um die Themen Rehabilitation, Deutschen Rentenversicherung Nord Rente und zusätzliche Altersvorsorge besprechen. Beratungsleistungen der Auskunfts- und Beratungsstellen 2016 . 2017 . Persönliche Beratungen 2014 178.629 2015 148.262 . Antragsaufnahme (Rentenanträge) 2014 75.693 2015 72.178 . Antragsaufnahme (Reha-Anträge) 2014 5.873 2015 6.017 . Antragsaufnahme (Versicherung/Beitrag) 2014 26.217 2015 25.189 . Telefonische Beratungen (ohne Servicetelefon) 2014 156.443 2015 100.909 . Telefonische Beratungen am Servicetelefon 2014 122.142 2015 109.404 Schriftliche Beratungen 7.472 3.015 Kurzberatungen/ergänzende Serviceleistungen persönlich 51.291 66.348 Ergänzende Serviceleistungen telefonisch und schriftlich 62.757 Summe 2014 623.760 2015 594.079 . Versichertenälteste Firmenservice Zusätzlich zu unseren Auskunfts- und Beratungsstellen Der Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung und Sprechtagen waren im Jahr 2017 in den Flächenlän- ist ein kostenloses Angebot für Arbeitgeber, Betriebs- dern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und Werksärzte, Betriebsräte und Schwerbehinderten- insgesamt 47 ehrenamtlich tätige Versichertenälteste vertretungen bei allen Fragen rund um das Leistungs- vor Ort für uns aktiv. spektrum der gesetzlichen Rentenversicherung. HINWEIS Zum Leistungsspektrum gehören zum Beispiel die Be- ratung rund um das Betriebliche Eingliederungsma- Auf unserer Internetseite www.drv-nord.de nagement, die Demografieberatung sowie die Betriebs- finden Sie Beratungsstellen und Versicher- sprechtage und Vorträge mit Informationen rund um die tenälteste in Ihrer Nähe. Beitragszahlung zur Sozialversicherung. Das Team des 16 | Geschäftsbericht 2017
Firmenservices übernimmt hierbei eine Beratungs- und ziehen, sind von den Trägern der Rentenversicherung Lotsenfunktion und arbeitet eng mit den Fachabteilun- gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit mindes- gen zusammen. tens alle vier Jahre zu prüfen. Gegenstand der Prüfun- gen sind der Einzug und die Verwaltung der Beiträge Das Beratungsangebot setzt sich aus folgenden drei Mo- einschließlich der Zinserträge sowie die Weiterleitung, dulen zusammen: die Abrechnung und Abstimmung der den Sozialversi- • Gesunde Mitarbeiter (Betriebliches Eingliederungs- cherungsträgern zustehenden Beitragsansprüche sowie management (BEM), Betriebliches Gesundheitsma- das Meldeverfahren und die Berechnung der Beiträge für nagement (BGM), Leistungen zur Teilhabe am Ar- Entgeltersatz- und Rehabilitationsleistungen. beitsleben (LTA), medizinische Reha und Prävention) Darüber hinaus prüft der Einzugsstellenprüfdienst nach • Rente, Altersvorsorge und fakultativ Demografie § 212 a SGB VI auch Institutionen (Arbeitsagenturen, Nachversicherungsstellen, Beihilfestellen, soziale und • Beiträge und Meldungen zur Sozialversicherung private Pflegekassen, Versorgungsämter und Hauptfür- sorgestellen), die Rentenversicherungsbeiträge unmittel- Im Jahr 2017 gab es insgesamt 2.264 Beratungen. Mit bar an die Rentenversicherungsträger zahlen. insgesamt 1.708 Beratungen und Veranstaltungen war insbesondere das Modul „Gesunde Mitarbeiter“ gefragt. Im Jahr 2017 wurden 27 Einzugsstellen nach § 28 q Von den Modulen „Beiträge und Meldungen zur Sozial- SGB IV geprüft und 171 Prüfungen nach § 212 a SGB VI versicherung“ wurden 387 Termine und „Rente, Altervor- durchgeführt. Es ergaben sich aus diesen Prüfungen für sorge und Demografie“ 169 Termine abgehalten. die Deutsche Rentenversicherung Nord Nachforderun- gen von rund 1,33 Millionen Euro. Betriebs- und Arbeitgeberprüfungen Betriebsprüfungen Die Sozialversicherung kann ihre Leistungen nur erbrin- Unsere Betriebsprüferinnen und -prüfer unterstützen Ar- gen, wenn Beiträge ordnungsgemäß gezahlt werden. Um beitgeber sowie Steuerberaterinnen und Steuerberater sicherzustellen, dass die Versicherungsbeiträge korrekt im Zusammenhang mit der Lohn- und Gehaltsabrech- entrichtet werden, hat der Gesetzgeber den Trägern der nung und bei allen aktuellen Fragen zum Versicherungs-, gesetzlichen Rentenversicherung die Aufgabe der Bei- Beitrags- und Melderecht der Beschäftigten. tragsüberwachung übertragen. Der Betriebsprüfdienst ist darüber hinaus auch für Die Deutsche Rentenversicherung Nord ist zuständig für Sonderprüfungen wie Insolvenzprüfungen, Prüfungen die Überprüfung von circa 130.000 Arbeitgebern inner- zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, illegale Beschäfti- halb des Verjährungszeitraums von vier Jahren. Im ab- gung und Scheinselbstständigkeit sowie die ordnungs- gelaufenen Kalenderjahr 2017 ist bei insgesamt 31.188 gemäße Zahlung der Künstlersozialabgabe zuständig. Arbeitgebern eine Prüfung durchgeführt worden. Bei 6.722 Arbeitgebern sind Beanstandungen festgestellt Außerdem überprüft er die ordnungsgemäße Zahlung worden, die zu Beitragsnachforderungen in Höhe von der Insolvenzgeldumlage und die Frage, ob Arbeitge- 20,8 Millionen Euro geführt haben. Zusätzlich ergaben ber ihren Verpflichtungen zur Absicherung sogenann- sich Säumniszuschläge von knapp 1,4 Millionen Euro. ter Wertguthabenvereinbarungen im Sinne der §§ 7b und 7e SGB IV nachgekommen sind. Zudem führt der Zusätzlich sind in 2017 insgesamt 16.300 Arbeitge- Betriebsprüfdienst die Prüfungen zugunsten der Un- ber im Zusammenhang mit der Künstlersozialabgabe fallversicherungsträger durch. nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) geprüft worden. Die Nachforderungen waren gegen- Im Rahmen der Bekämpfung von Schwarzarbeit und über 2016 (1,856 Millionen Euro) mit 1,752 Millionen illegaler Beschäftigung wurden 2017 insgesamt 144 Euro leicht rückläufig. Arbeitgeber geprüft. Hier kam es zu Nachforderungen von 7,53 Millionen Euro und Säumniszuschlägen von Einzugsstellenprüfungen und Prüfungen der 4,49 Millionen Euro. Gegenüber 2016 ist hier ein deut- unmittelbaren Beitragszahlenden licher Anstieg der Verstöße zu verzeichnen. Die Krankenkassen, die den Gesamtsozialversicherungs- beitrag der versicherungspflichtig Beschäftigten ein- Betriebsprüfungen (ohne sonstige Erledigungen) 2016 . 2017 . Geprüfte Betriebe 2014 31.417 2015 31.188 . Geprüfte Betriebe KSVG 2014 16.133 2015 16.300 Geprüfte Betriebe (Unfallversicherung) 2014 13.174 2015 12.878 . Geschäftsbericht 2017 | 17
Sozialmedizinischer Dienst (SMD) Vom SMD werden für die Verwaltung jeweils differenzier- • Stellungnahmen zu Rehabilitationskonzepten te sozialmedizinische Stellungnahmen zum Leistungs- vermögen der Antragstellerinnen und Antragsteller im • Teilnahme an Visitationen der federgeführten Reha- Erwerbsleben abgegeben. Der Sozialmedizinische Dienst bilitationseinrichtungen stellt die Indikationen für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation aus ärztlicher Sicht und bewertet deren • Schulungen der federgeführten Rehabilitationsein- Erfolgsaussichten. Zudem bewertet er die Voraussetzun- richtungen in sozialmedizinischen Fragestellungen gen für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben unter sozialmedizinischen Gesichtspunkten. • Außerdem wirken die Ärztinnen und Ärzte des SMD an verschiedenen Maßnahmen zur Qualitätssiche- Im Jahr 2017 hat der SMD in seinen dezentralen kunden- rung sozialmedizinischer Gutachten mit: nahen Dienststellen in Flensburg, Hamburg, Itzehoe, Lü- beck, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin und Stralsund • Peer Review – Verfahren zur Qualitätssicherung rund 95.000 Vorgänge bearbeitet. Davon wurden 14.000 sozialmedizinischer Gutachten (Bundesweites Versicherte persönlich begutachtet. Verfahren unter Einbeziehung aller 16 Renten- versicherungsträger) Darüber hinaus berät der SMD den Bereich Rehastrate- gie und -steuerung bei folgenden Fragestellungen: • Internes Qualitätsmanagement – Verfahren mit berufsgruppen- und standortübergreifenden • Auswertung von Rehabilitations-Entlassungsberich- Qualitätszirkeln ten im Rahmen der Qualitätssicherung Foto: AdobeStock/Alexander Raths 18 | Geschäftsbericht 2017
Rechtsbehelfe Falls es trotz sorgfältiger Bearbeitung der eingehenden Widerspruchsausschuss die Entscheidung. Leistungsanträge oder der Beitragsabführung zu einem Widerspruch gegen einen Bescheid kommt, überprüft Dieser setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der die Deutsche Rentenversicherung Nord die getroffene Versicherten und Arbeitgeber zusammen und trifft die Entscheidung gründlich. Wird festgestellt, dass der Wider- Entscheidung über den Widerspruch nach Erörterung spruch begründet ist, erfolgt eine entsprechende Abhilfe. der Sach- und Rechtslage im Rahmen einer Sitzung. Kann dem Widerspruch nicht abgeholfen werden, über- Gegen Entscheidungen der Widerspruchs ausschüsse prüft ein von der Vertreterversammlung eingerichteter steht der Rechtsweg zu den Sozialgerichten offen. Eingegangene Widersprüche 2016 2017 . Rente 2014 6.695 2015 6.704 . Rehabilitation 2014 5.077 2015 4.218 Versicherung und Beitrag 2014 966 2015 948 Betriebsprüfung 2014 1.104 2015 733 . Summe der Widersprüche 2014 13.842 2015 12.603 .. Im Verwaltungsverfahren erledigte Widersprüche 2016 2017 . volle Abhilfe 2014 2.990 2015 2.905 . teilweise Abhilfe 2014 503 2015 484 Rücknahme 2014 1.495 2015 1.342 Summe der Erledigungen 2014 4.998 2015 4.731 . Durch die Widerspruchsausschüsse erledigte Widersprüche 2016 2017 . voll zu Gunsten der Widerspruchsführer 2014 24 2015 21 . teilweise zu Gunsten der Widerspruchsführer 2014 21 2015 13 Ablehnungen 2014 9.261 2015 8.090 Summe der Erledigungen 2014 9.306 2015 8.124 . Abschluss der Klageverfahren im Jahr 2017 Zu Gunsten der Deutschen 2.017 Rentenversicherung Nord Zu Gunsten der Kläger 905 davon Teilerfolg / sonstige Gründe 505 Summe 2.922 Geschäftsbericht 2017 | 19
Internes Allgemeine Verwaltung Finanzen Die Neuorganisation der Abteilung Allgemeine Verwal- Die Nachhaltigkeitsrücklage der allgemeinen Renten- tung, welche die historisch bedingte Doppelstruktur an versicherung, die das Finanzpolster zum Ausgleich von den drei Verwaltungsstandorten in diesem Bereich auf- Schwankungen bei den Einnahmen und Ausgaben bil- löst, wurde 2017 umgesetzt. Die Bereiche Kaufmänni- det, konnte auch im Jahr 2017 wieder auf hohem Ni- sches und Technisches Gebäudemanagement/Baudezer- veau gehalten werden. Grund für diese Entwicklung ist nat wurden in Hamburg konzentriert. Künftig verbleiben die positive Beschäftigungslage, die für gute Beitragsein- nur noch die für die Betreuung der Immobilien dezent- nahmen sorgt. ral vorzuhaltenden Aufgaben aus dem infrastrukturellen Gebäudemanagement an den beiden anderen Standor- Die Höhe der Nachhaltigkeitsrücklage der Deutschen ten. Rentenversicherung Nord betrug am Jahresende 1.220,6 Millionen Euro, davon entfielen 760,6 Millionen Euro auf Das Ziel, nicht benötigte Flächen zu vermarkten, wur- das liquide Bar- und Anlagevermögen. de in 2017 konsequent weiter verfolgt und so die Wirt- schaftlichkeit der Deutschen Rentenversicherung Nord Zur Vermeidung von Risiken werden die Geldanlagen gesteigert. breit gestreut. Die Deutsche Rentenversicherung Nord pflegt zu 13 Banken Geschäftsbeziehungen, die wiede Verbesserungen für unsere internen Kundinnen und rum vier Sicherungskreisen der deutschen Kreditwirt- Kunden sowie externen Geschäftspartnerinnen und schaft angehören. Geschäftspartner haben wir durch die Einführung des elektronischen Vergabeverfahrens mit einem bundes- einheitlichen Vergabeportal der Deutschen Rentenversi- cherung erzielt, auf dem die Bieter ihre Angebote elekt- ronisch abgeben können. Damit haben wir die Qualität (revisionssichere Doku- mentation) und Flexibilität unserer Abläufe (Zugriff auf das Verfahren auch in Telearbeit) noch einmal deutlich steigern und die Kosten senken können. Insgesamt wurden in 2017 zirka 1.500 Vergabeverfahren Fotos: DRV-Bildreihe mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 8,1 Millio- nen Euro durchgeführt. Wirtschaftliches Handeln hat Vorrang 20 | Geschäftsbericht 2017
Interview Volker Reitstätter Abteilungsleiter Allgemeine Verwaltung und Finanzen Warum ist die Digitalisierung für den öffentli- nisch zur Verfügung gestellt werden. In der Praxis bedeu- chen Dienst wichtig? tet das: Keine Unterlagen werden mehr ausgedruckt und Ohne Digitalisierung ist in allen Wirtschaftsbereichen in Papierform versendet, keine eingehenden Unterlagen – auch in der Deutschen Rentenversicherung mit ihrer müssen mehr paginiert und sortiert werden. Das alles Vielzahl an wiederkehrenden und personalintensiven findet bereits elektronisch statt. In einem nächsten Tätigkeiten – künftig kein effizientes und ressourcen- Schritt werden wir auch die automatische Übernahme gerechtes Arbeiten mehr möglich. Deshalb wollen und der Daten in unsere Buchhaltung optimieren und auch müssen wir den digitalen Wandel mitgestalten. hier weitere Effizienzgewinne erzielen. Welche Rolle spielt Ihre Abteilung bei der Digi- Bei der e-Rechnung definieren wir derzeit in Absprache talisierung im Hause? mit anderen Rentenversicherungsträgern einen ge- Die Allgemeine Verwaltung ist an verschiedenen Stellen meinsamen Prozess. Ende 2019 muss die elektronische und auf unterschiedliche Art und Weise in die Trans- Rechnungsverarbeitung beginnen. formationsprozesse einbezogen. Die Buchhaltung und unsere IT-Spezialistinnen und -Spezialisten arbeiten an Was sind bisher Ihre Erfahrungen mit digitalen dem Projekt „elektronische Rechnung“, unsere Post- Prozessen? und Scanstelle bereitet die eingehende Papierpost auf Der digitale Prozess in der Beschaffung läuft sehr gut. und leitet sie dann der Sachbearbeitung zum Beispiel Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eine Erleich- im Leistungsbereich für die Berechnung der Rente zu. terung, den Vergabeprozess elektronisch zu steuern. Zum Teil mussten Arbeitsweisen verändert werden, Was ist der Unterschied zur bisherigen Praxis? so ist schon im Vorfeld ein akribischeres Vorgehen In der Rentensachbearbeitung wird die Papierakte notwendig. Insgesamt sind die Rückmeldungen sehr durch eine elektronische Akte ersetzt. Anstatt die positiv. Papier-Poststücke im Haus zu verteilen, werden diese zukünftig sortiert, gescannt und elektronisch archiviert. Sie arbeiten viel mit externen Unternehmen Die zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbear- aus der Privatwirtschaft zusammen. Wie wird beiter erhalten so die Arbeitsvorgänge direkt in ihren dort der Wandel zu digitalen Prozessen aufge- elektronischen Postkorb zur Bearbeitung. Wir nennen nommen? dies den „einfachen Dokumentenworkflow“. Unser Ziel Ebenfalls sehr positiv. Hier zahlt es sich durchaus aus, ist es jedoch, dass wir eines Tages strukturierte digitale dass wir den Transformationsprozess mit Bedacht und Daten der Versicherten zu einem Gutteil vollautoma- Sorgfalt betreiben und nicht unbedingt die Pioniere im tisch verarbeiten können. Im Idealfall könnte also eine digitalen Wandel sein wollen. Denn es ist im Interesse Rente ohne manuellen Eingriff beschieden werden. von uns als öffentlichem Auftraggeber, dass nicht nur die großen Konzerne bei unseren Ausschreibungen Auch in anderen Bereichen der DRV Nord wird mitmachen können, um beim Thema e-Vergabe zu umgestellt. In der Beschaffung und Rechnungs- bleiben, sondern auch der kleine Handwerksbetrieb aus abwicklung sind digitale Prozesse im Kommen. der Region. So haben sich mit der Zeit alle an die neuen Im Bereich Beschaffung ist der Umstieg schon sehr Prozesse gewöhnen können und auch der besagte weit fortgeschritten. Wir haben es geschafft, verschie- Handwerksbetrieb ist nun bereit, sich an einer digita- dene Prozesse zu vernetzen und medienbruchfrei zu len Ausschreibung zu beteiligen, die Unterlagen online gestalten, das heißt wir vermeiden manuelle Eingaben, einzusehen und Daten in unser System elektronisch Unterbrechungen oder Doppelerfassungen. Wir haben einzupflegen. dadurch geringere Kosten, schnellere Durchläufe und eine höhere Flexibilität erreicht. So nutzt die DRV Nord bereits einen elektronischen Vergabemanager, in dem alle Ausschreibungsunterlagen für die Bieter elektro- Geschäftsbericht 2017 | 21
Unternehmensentwicklung und Personal Die Deutsche Rentenversicherung Nord weiterzuentwi- Wissensmanagement ckeln und zukunftsfest aufzustellen, ist eine Kernaufga- be der Abteilung Unternehmensentwicklung und Per- Da in den nächsten Jahren eine erhebliche Anzahl sonal. Damit unsere Leistungsfähigkeit auch in Zukunft von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern altersbedingt gewährleistet ist und wir die sich verändernden Bedarfe ausscheiden wird, steht die DRV Nord vor der Heraus- unserer Kundinnen und Kunden noch besser befriedi- forderung, das wertvolle Erfahrungswissen zu sichern. gen können, arbeiten wir im Bereich Organisation an Deshalb wurde im Unternehmen ein Konzept zum einer Neuausrichtung der Abteilung Leistungen. Ein Ziel Wissensmanagement erstellt und 2017 mit den ersten ist dabei die Konzentration der besonders kundenna- Kolleginnen und Kollegen erprobt. Damit soll unterneh- hen Bereiche in einer eigenen Abteilung. Im Jahr 2017 menskritisches beziehungsweise -relevantes Erfahrungs- standen die konzeptionellen Arbeiten im Vordergrund. wissen systematisch erhoben und strukturiert weiterge- geben werden. Optimierung des Personaldezernates Im Zuge der Prozessoptimierung wurde das Dezernat Personalmanagement um den Bereich der operativen und strategischen Personalentwicklung erweitert. Zu- dem wurde ein Ausbildungs- und Kompetenzcenter (AuK) konzipiert, um die Ausbildung der Beschäftigten an ein lebenslanges Lernen anzupassen. Ziel ist unter an- derem eine enge Verzahnung zwischen Personalentwick- lung und dem Ausbildungsbereich zur Vereinheitlichung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards für die Ausbildung der Nachwuchskräfte und die interne Quali- fikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterrekrutierung Für das Ausbildungsjahr 2017 haben sich 1.154 junge Menschen um einen Ausbildungsplatz bei der Deut- schen Rentenversicherung Nord beworben. Davon wur- den 12 Studierende zum Bachelor of Laws in der Fach- richtung Rentenversicherung und 28 Auszubildende zur Sozialversicherungsfachangestellten beziehungsweise zum Sozialversicherungsfachangestellten eingestellt. Au- ßerdem wurde zwei Mitarbeiterinnen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Aufbaustudienlehrgang eröffnet. 22 | Geschäftsbericht 2017
IT: Der Weg zur digitalen Vorgangsbearbeitung Nach der erfolgreichen flächendeckenden Einführung des „elektronische Postkorbes“ in der Leistungssachbear- beitung sowie der laufenden Digitalisierung von Altakten wurden die Planungen für die weitere digitale Transfor- mation der Aktenbearbeitung fortgeführt. Hiermit wird die Basis für die Optimierung von Geschäftsprozessen im Kerngeschäft (Reha, Versicherung und Rente) gelegt. Ziel ist die Einführung der komplett digitalen Vorgangs- bearbeitung für alle Leistungsvorgänge bis Ende 2019. Auch außerhalb der Leistungsabteilung wurde die Opti- mierung von Geschäftsprozessen in den Querschnittsbe- reichen vorangetrieben. Beschäftigte 2016 2017 * Die insgesamt 3.140 Beschäftigen in 2016 Gesamt 3140* 3.088** entsprechen einer Mitar- beiterkapazität von 2.712 davon Vollzeitkräften. Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer 2.388 2.360 ** Die insgesamt 3.088 Beschäftigen in 2017 Beamtinnen und Beamte 752 728 entsprechen einer Mitar- beiterkapazität von 2.677,3 Frauen 2.235 2.209 Vollzeitkräften. Männer 905 879 Vollzeitbeschäftigte 1.966 1.886 Teilzeitbeschäftigte 1.174 1.202 in der Verwaltung 2.463 2.418 in den Kliniken 677 670 Geschäftsbericht 2017 | 23
einbarkeit von Beruf, Familie und Pflege gesundheitsför- dernd ermöglichen. Die flexible, serviceorientierte Arbeitszeit bietet un- seren Beschäftigten die Möglichkeit, ihre Arbeits- zeit so zu gestalten, dass berufliche und persönli- che Interessen ausgewogen Berücksichtigung finden. Die Anzahl der Beschäftigten, die in Teilzeit arbei- Fotos: AdobeStock/Alnd3000 ten stieg 2017 um 1,52 Prozent auf 38,92 Prozent an. Von der Möglichkeit, ganz oder alternierend in Tele- und Heimarbeit der Beschäftigung nachzugehen, machten 2017 283 Beschäftigte (9,2 Prozent der Belegschaft) Ge- brauch. Arbeitsplatz der Zukunft Betriebliches Gesundheitsmanagement Im Rahmen weiterer Analysen wird ein ganzheitli- Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ches Konzept zum „Arbeitsplatz der Zukunft“ ent- der DRV Nord ist es, die Gesundheit der Beschäftigten wickelt, welches die Attraktivität der DRV Nord als zu erhalten und zu fördern. Dabei geht es neben dem verlässliche Arbeitgeberin auf Dauer gewährleistet. Angebot gesundheitsfördernder Maßnahmen insbeson- Das laufend fortzuschreibende integrierte Konzept be- dere darum, in enger Zusammenarbeit mit internen und schreibt für die DRV Nord aufeinander abgestimmte und externen Kooperationspartnern Maßnahmen zu entwi- sich ergänzende Maßnahmen: ckeln und durchzuführen sowie das Thema Gesundheit in verschiedenen Prozessen und Geschäftsbereichen zu • Strategische Ausrichtung des Profils als Regionalträ- verankern. ger mit regionaler Präsenz In 2017 wurde hierfür ein umfangreiches Gesundheits- • Organisationsentwicklung – anpassungsfähige programm für die Beschäftigten realisiert. Die Formate Strukturen und einheitliche optimierte Prozesse erstreckten sich dabei von Dauerangeboten (z.B. Aktive Pause, Massage), über Kurse (z.B. Wirbelsäulengymnas- • Personalentwicklung – lebenslanges Lernen, Familie tik) und Aktionen (z.B. „Mit dem Rad zur Arbeit“, Blut- und Beruf, Wissensmanagement spende, Grippeschutzimpfung) bis hin zu Vorträgen (z.B. „Familiärer Pflegefall – was nun?“). • Technikentwicklung – Digitalisierung, Optimierung der Kern-Geschäftsprozesse Insgesamt wurden in 2017 nahezu 50 Einzelmaßnah- men und Kurse durchgeführt und es konnten mehr als 1.100 Beschäftigte erreicht werden. Die Evaluation der Maßnahmen zeigten, dass die Zufriedenheit der Teil- Vereinbarkeit von Familie und Beruf nehmerinnen und Teilnehmer mit den Veranstaltungen insgesamt hoch war. So gaben 84 Prozent der Befragten Um Gleichberechtigung von Männern und Frauen in un- an, dass sie zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der serer Arbeitswelt zu realisieren, bieten wir insbesondere: besuchten Veranstaltung waren. • eine flexible serviceorientierte Arbeitszeitregelung • eine Vielzahl von Teilzeitmodellen • flexible Möglichkeiten der Heim- und Telearbeit und • eine Kinderbetreuung in den Sommerferien. Um das Erreichte zu erhalten, zu optimieren und Neues zu entwickeln, sind wir dem Unterneh- mensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ beigetreten. Da allein eine familienorientierte Personalpolitik heute jedoch nicht mehr ausreicht, streben wir bei Umsetzung unseres 3. Gleichstellungsplans 2017 - 2020 Bedingun- gen an, die sich noch mehr an den unterschiedlichen Lebensphasen und Bedarfen unserer Beschäftigten im Sinne des Gender Mainstreams orientieren und die Ver- 24 | Geschäftsbericht 2017
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