2017 GESCHÄFTS BERICHT - Zahlen - Fakten - Informationen - Kanton Nidwalden
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Zahlen – Fakten – Informationen
2017
GESCHÄFTS
BERICHT
SOZIALE SICHERHEIT IM KANTON NIDWALDEN
Inhaltverzeichnis
MAGAZIN KENNZAHLEN
Seite 4 Interview mit Nationalrat Peter Keller Seite 20 Beiträge
«Zur Missbrauchsbekämpfung Über 150 Mio. CHF Einnahmen
braucht es griffige Instrumente» Rund 8’100 Mitglieder
Seite 21 Entwicklung der Beitragseinnahmen
Seite 8 Psychische Erkrankungen erkennen – Beitragsbezug
Ressourcen nutzen
Arbeitgeberveranstaltung Seite 22 Leistungen
Über 200 Mio. CHF Leistungen
Seite 10 Zurück ins Arbeitsleben Unsere Hauptaufgaben: AHV / IV / EO / MSE
Berufliche Eingliederung 2017 Seite 23 Entwicklung AHV-, IV- und EL-Bezüger
FAK und FLG:
Seite 12 Messe ZUKUNFT ALTER Über 19 Mio. CHF Familienzulagen
Gut leben im Alter Seite 24 Ergänzungsleistungen (EL):
Bedarfsgerechte Zuschüsse
Seite 13 Sichere Geschäftsabwicklung im Internet Individuelle Prämienverbilligung (IPV)
AHVEasy Seite 25 Eingliederung vor Rente
Meldungen und Anmeldungen
Gezielte Verbesserungen erreichen
Seite 14 seit 1.1. 2008 (5. IV-Revision)
Weiterentwicklung der
Invalidenversicherung (IV) Seite 26 Invalidenversicherung
Bearbeitete Geschäftsfälle
Swiss Handicap 2017
Seite 16 Rentenbeschlüsse
Messe für Menschen mit
und ohne Behinderung Seite 27 Regressdienst
Rechtsdienst
Im Fokus
Seite 17
Berufsberatung bei der IV-Stelle
Nidwalden
CORPORATE GOVERNANCE
Seite 30 Ausgleichskasse Nidwalden Seite 38 Jahresrechnungen
Seite 34 IV-Stelle Seite 41 Die Ausgleichskasse Nidwalden
Seite 36 Familienausgleichskasse Seite 41 Dank
Editorial
QUO VADIS
ALTERSVORSORGE?
Liebe Leserinnen und Leser
Die Altersvorsorge bewegt die Bür In der Invalidenversicherung steht
gerinnen und Bürger in der Schweiz. ebenfalls eine Reform an.
Dies vor allem deshalb, weil sie uns Mit gezielten Anpassungen soll das
alle angeht und weil alle an einer System, welches an und für sich
hohen Sicherheit und Stabilität inte gut funktioniert, verbessert werden.
ressiert sind. Im Jahr 2017 hat der Mit der Botschaft zur «Weiterent
Souverän im September anlässlich wicklung der IV» im Frühling 2017
der Volksabstimmung «Nein» zur Vor hat der Bundesrat ein weiteres
lage «Altersvorsorge 2020» gesagt. grosses Reformprojekt in die Bera
Es ist jetzt an der Politik und den tungen der beiden Räte gebracht.
Interessenverbänden, neue kompro Auch hier wird sich zeigen, ob sich
missfähigere Vorschläge zu erarbeiten, die Ideen des Bundesrates durch
damit die dringend notwendigen setzen können.
Reformen rasch angegangen werden
können. Erste Leitlinien dazu hat der Sie halten den Geschäftsbericht der
Bundesrat bereits im Dezember 2017 Ausgleichskasse Nidwalden in den
verabschiedet. Es wird sich in den Händen. In kurzen Beiträgen, Zahlen
nächsten Monaten zeigen, wohin die und Fakten informieren wir Sie über
Reise gehen wird. Sicher scheint: wesentliche Ereignisse im Jahr 2017.
Es wird anstelle einer grossen nun Wir freuen uns, Sie mit dem Jahres
zwei Vorlagen geben. Die erste und bericht über unsere Tätigkeiten infor
die zweite Säule werden getrennt. mieren zu können.
Freundliche Grüsse
Monika Dudle-Ammann
Direktorin
Impressum
Redaktion: Ausgleichskasse / IV-Stelle Nidwalden
Layout: Die Waldstätter AG, Stans
Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil 3
MAGAZIN
« ZUR
MISSB RAUCHS
BEKÄMPFUNG
BRAUCHT ES
GRIFFIGE
INSTRUMENTE »
PETER KELLER
Nationalrat
PETER KELLER
istoriker und Nationalrat Peter Keller ist überzeugt,
H
dass Herr und Frau Schweizer früher oder später
bei den Sozialleistungen den Gürtel enger schnallen
Das Netz für soziale Sicherheit ist in der
müssen.
Schweiz sehr eng gewoben. Die gegenseitige
Abhängigkeit über die Bundes-, die Kantons-
bis auf die Gemeindeebene gestalten Än
derungsversuche zur fast unlösbaren Aufgabe.
Für Nationalrat Peter Keller ist dies mit ein
Grund, dass viele Politiker diese heisse
Kartoffel erst gar nicht anfassen wollen.
Januar Februar Februar
INVALIDENVERSICHERUNG FAMILIENZULAGEN SOZIALVERSICHERUNGEN
Am 26. 1. 2017 wird die «Nationale Konferenz Auf Bundesstufe wird diskutiert, ob die Al- Alle Sozialversicherungen sollen in begründe-
zur Arbeitsmarktintegration von Menschen tersgrenze für den Bezug von Ausbildungszu- ten Verdachtsfällen Observationen durchfüh-
mit Behinderung» eröffnet. Ziel dieser Konfe- lagen erhöht werden soll. Diese Grenze ist ren können. Daher wird der Allgemeine Teil
renz ist, Menschen mit gesundheitlichen Be- heute bei 25 Jahren festgelegt. Ein Bericht des Sozialversicherungsrechts (ATSG) revidiert
einträchtigungen verstärkt in die Arbeitswelt zeigt jedoch auf, dass eine solche Ausdeh- und eine entsprechende gesetzliche Grundla-
zu integrieren. An dieser ersten Konferenz nung nicht notwendig ist. Insbesondere ge- ge geschaffen. Ausserdem sind weitere Verfah-
diskutieren die Teilnehmenden aus verschie- hört die Altersgrenze von 25 Jahren im euro- rensanpassungen wie etwa bei den Abklä-
denen Bereichen über den konkreten Hand- päischen Vergleich schon zu den höchsten. rungskosten vorgesehen.
lungsbedarf.
NEWS-TICKER 2017
4
MAGAZIN
Interview
Peter Keller, der Kanton Nidwalden hat am 1. Dezember 2015 Müssen heute 50jährige Angst um ihre Altersvorsorge haben?
eine Standesinitiative zur Teilrevision des Bundesgesetzes
über Ergänzungsleistungen eingereicht. Was ist der aktuelle Nein, solange nicht alle Anspruchsgruppen – Rentner, die be-
Stand dieser Standesinitiative in Bundesbern? rufstätige Bevölkerung und kommende Generationen – immer
nur das Maximum für sich einfordern, zusätzliche Ansprüche
In der aktuellen Ergänzungsleistungs-Reform, die in der Früh- anmelden und zu keinerlei Zugeständnissen bereit sind. Diese
jahrssession 2018 im Nationalrat beraten wurde, konnte eine Position vertritt heute eigentlich nur noch die fundamentale
Reihe von Anträgen aufgenommen werden, welche die Anlie- Linke. Ich bin überzeugt, dass ein neuer Anlauf eine mehr-
gen des Kantons Nidwalden ganz oder teilweise erfüllen. Un- heitsfähige Sicherung der Altersvorsorge bringt.
sere Standesinitiative wird in diesen Rahmen integriert.
Was ist aus Ihrer Sicht die sinnvollste Lösung,
Eigentlich ist es unbestritten, dass die Schweizerische um die Ausgaben und Einnahmen bei der Altersvorsorge
Altersvorsorge einen Reformbedarf hat. Trotzdem ist die wieder einigermassen ins Lot zu bringen?
eidgenössische Abstimmungsvorlage «Altersvorsorge 2020»
im September 2017 an der Urne knapp gescheitert. Als erster Schritt muss die Angleichung des Rentenalters von
Ist der Leidensdruck bei Herr und Frau Schweizer noch Mann und Frau umgesetzt werden. Ein Teil der Mehreinnah-
zu wenig gross, dass solche Reformvorschläge in den men für die AHV aus dieser Massnahme kann zur sozialver-
letzten 20 Jahren immer zum Scheitern verurteilt waren? träglichen Abfederung für Versicherte mit langer Beitrags-
pflicht bei geringem Einkommen eingesetzt werden. Das
Die Abstimmungsvorlage «Altersvorlage 2020» ist zu Recht individuelle Sparen in der 2. Säule muss gestärkt werden, da-
gescheitert, weil sie die strukturellen Probleme nicht gelöst, mit das Kapital bei Renteneintritt für die aufgrund der stei-
sondern auf kommende Generationen verlagert hätte. Der genden Lebenserwartung längere Rentenbezugsdauer ausrei-
Handlungsbedarf ist aber weiterhin unbestritten. Der zurück- cht. Schliesslich müssen für Teilzeiterwerbstätige und
liegende Abstimmungskampf hat das Bewusstsein für einen Mehrfachbeschäftigte KMU-verträgliche Lösungen gefunden
generationenübergreifenden Lösungsansatz geschärft, der werden. Und letztlich muss die Rentenleistung von den rein
von allen Seiten einen Beitrag zur Sicherung der Altersvorsor- politisch definierten Umwandlungssätzen und technischen
ge verlangt. Beispielsweise ist die Angleichung des Rentenal- Zinsparametern entkoppelt werden.
ters von Mann und Frau heute mehrheitsfähig. Auch hat das
Volk nun zum zweiten Mal deutlich bestätigt, dass es einen
Ausbau der AHV nicht verträgt. In der 2. Säule, der beruflichen Im Februar 2017 hat der Bundesrat die Botschaft für die
Vorsorge, müssen von Beginn weg die Sozialpartner, Arbeit- «Weiterentwicklung der Invalidenversicherung» an das
nehmer und Arbeitgeber einbezogen werden. Das hat auch Parlament überwiesen. Welche Ziele werden mit dieser
der Bundesrat erkannt und jetzt eine Reform in Etappen und Weiterentwicklung verfolgt?
in verträglichen Schritten eingeleitet.
Der Bundesrat geht in die richtige Richtung, aber viel zu we-
nig weit. In der aktuellen Vorlage fokussiert er verstärkt auf
die Prävention bei Erwerbstätigen und die Reintegration
von Kindern und Jugendlichen, sowie psychisch beeinträch-
tigen Menschen. Das ist richtig, reicht aber nicht. Es ist un-
verständlich, dass der Bundesrat – obwohl zwingend – auf
März März April
PRÄMIENVERBILLIGUNG PRÄMIENVERBILLIGUNG SOZIALVERSICHERUNGEN
Die Ausgleichskasse Nidwalden sendet rund Der Abschlussbericht über die Prämienver- Der Bund teilt mit, dass das Sozialversi
6’900 Personen im Kanton Nidwalden die billigung des Vorjahres (2016) ist erschienen. cherungsabkommen zwischen der Schweiz
Anmeldeformulare zu. Diese Personen müs- Im Jahr 2016 haben zirka 21 Prozent der Be- und China am 19. 6. 2017 in Kraft treten
sen nur noch das Formular prüfen und völkerung eine Prämienverbilligung erhalten. wird. Es bringt Erleichterungen für Arbeit
zurücksenden. Aber auch wer kein Formular Diese Versicherten leben in 6’230 Haushalten. gebende und ihre Angestellten, wenn diese
erhalten hat, kann sich bei der Ausgleichs Es wurde ein Betrag von 13,5 Mio. Franken für eine begrenzte Dauer im anderen Staat
kasse Nidwalden anmelden und ein Gesuch ausgerichtet. Davon trägt der Bund 12,66 Mio tätig sind.
für Prämienverbilligung einreichen. Franken und der Kanton 0.84 Mio. Franken.
Die Anmeldefrist endet am 30. 4. 2017.
NEWS-TICKER 2017
5
MAGAZIN
Interview
konkrete Sparmassnahmen weiterhin verzichten Missbrauchsbekämpfung wie zum Beispiel Observationen im
will. Bei einem Schuldenberg von immer noch 11 konkreten Verdachtsfall. Und wir kämpfen dabei vor allem ge-
Milliarden und einem jährlichen Defizit von 450 gen rechtsstaatliche Bedenkenträger aus der linksakademi-
Millionen – Tendenz weiterhin steigend – wäre schen Ecke.
das unabdingbar. Ursprünglich sollte die IV 2023
schuldenfrei sein. Aufgrund der neusten Entwick-
lungen wird sie es aber sicher nicht vor 2032 sein. Krankenversicherungen sollen neu die Leistungen bei Kindern
Ein entschlosseneres Handeln des Bundesrates nicht mehr wie bis anhin mit 50, sondern neu mit 80 Prozent
wäre dringend angezeigt. vergütet werden. Wer bezahlt die Differenz?
Konkret geht es um eine Anpassung des Risikoausgleichs un-
In den Medien sorgen immer wieder Missbräuche ter den Krankenkassen, die es den Versicherern ermöglicht,
bei der IV für Schlagzeilen. Sind die vorhandenen jungen Erwachsenen einen substanziellen Prämienrabatt zu
Kontrollmechanismen noch zeitgemäss? gewähren. Das soll vor allem Familien entlasten. Dies würde
dazu führen, dass auch die Kantone geschätzte 75 Millionen
Wir fordern seit Langem eine konsequente Kontrol- Franken weniger an Prämienverbilligung ausrichten müssten.
le und eine rigorose Missbrauchsbekämpfung. Heiss diskutiert wurde in den Räten, ob die Kantone im Ge-
Hochaktuell ist die Schaffung einer stabilen Rechts- genzug verpflichtet werden sollen, die Prämien von Kindern
grundlage für Observationen im Sozialversiche- in Haushalten mit unteren und mittleren Einkommen neu um
rungsbereich bei Betrugsverdacht. mindestens 80 Prozent zu verbilligen statt wie bisher um min-
destens 50 Prozent. Dies wird geschätzte 80 Millionen Fran-
ken kosten. Die Befürworter wollten mit der Anpassung des
Seit geraumer Zeit werden neben der IV auch bei Prozentsatzes sicherstellen, dass die Kantone das bei den jun-
den übrigen Sozialversicherungen immer mehr gen Erwachsenen eingesparte Geld im System der Prämien-
Missbräuche bekannt. Bei der IV sind Observationen verbilligung behalten. Insgesamt sollte die neue Regelung für
bei Verdachtsfällen bisher durchgeführt worden. die Kantone damit ungefähr kostenneutral bleiben.
Weshalb kann bei einem Verdacht auf unrecht
mässige Leistungsbezüge bei den übrigen Sozial
versicherungen keine Observation stattfinden? Für Aussenstehende sind die vielen Reformen in der
Sozialpolitik nur schwer nachvollziehbar.
Der Europäische Menschengerichtshof hatte der Was sind die Gründe, dass sich die Politiker und das
bewährten Schweizer Praxis erst kürzlich einen Schweizer Stimmvolk regelmässig mit einer Reform
Riegel geschoben, weil er befand, dafür bestehe nach der anderen befassen müssen?
keine ausreichende Gesetzgebung. Das traf unmit-
telbar die Unfallversicherungen. Zwischenzeitlich Das Netz für soziale Sicherheit ist in der Schweiz sehr eng ge-
aber alle Sozialversicherungen, auch die IV, so dass woben. Und damit auch ineinander verzahnt, komplex und in
– Stand heute – aufgrund dieses Strassburger Ur- gegenseitiger Abhängigkeit über die Bundes-, die Kantons-
teils, überhaupt keine Observationen mehr durch- bis auf Gemeindeebene aufgebaut. Um grösstmögliche
geführt werden. Das ist unerträglich. Wir arbeiten Sicherheit zu erreichen, sind heute auch Regulierungen
im Stände- und im Nationalrat mit Hochdruck an für jeden erdenklichen Einzelfall vorgesehen. Das weckt
der Wiederherstellung griffiger Instrumente zur Anspruchshaltung und lockt Profiteure an. Hinzukommen
Mai Mai Mai
ERGÄNZUNGSLEISTUNGEN INVALIDENVERSICHERUNG INVALIDENVERSICHERUNG
Der Bericht über Ergänzungsleistungen im Der Invaliditätsgrad bei Teilerwerbstätigen Am 18. 5. 2017 findet die zweite nationale
Kanton Nidwalden ist erschienen. Im Jahr 2016 soll nach einer neuen Berechnungsmethode Konferenz zur Arbeitsmarktintegration statt.
wurden 218 Neuanmeldungen eingereicht. festgelegt werden. Die gesundheitlichen Dabei werden verschiedene konkrete Projekte
Bei 130 Fällen erfolgte eine periodische Über- Einschränkungen bei einer Arbeitstätigkeit vorgestellt, diskutiert und auf eine mögliche
prüfung (Revision). Es wurden insgesamt sollen gleich gewichtet werden wie im Weiterentwicklung hin geprüft. An der Konfe-
824 Neuberechnungen vorgenommen. Ende Aufgabenbereich. Damit wird die Haus- renz nehmen Vertretungen der Sozialpartner,
2016 bezogen 888 AHV/IV-Bezügerinnen und Familienarbeit besser berücksichtigt Behindertenverbände, die Ärzteschaft, inter-
und -Bezüger eine Ergänzungsleistung. und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kantonale Konferenzen sowie Bundesstellen
Die Gesamtkosten betrugen 12.4 Mio. CHF. verbessert. und Versicherungsvertreter teil.
NEWS-TICKER 2017
6
MAGAZIN
Interview
gesellschaftliche Entwicklungen wie Überalterung,
Individualisierung und Zuwanderung. So sind PETER KELLER
viele der ursprünglich versprochenen Soziallei- Peter Keller vertritt seit 2011 als einziger Vertreter den
stungen heute nicht mehr ausreichend finanziert. Kanton Nidwalden im Nationalrat. Der 47jährige Hergis
Und dann werden die heissen Kartoffeln gerne ei- wiler schloss sein Studium der Geschichte und deut
nander zugeschoben. Eine Steuerung des Systems, schen Literatur an der Universität Zürich ab, ist lic. phil. I
zurück zur sozialen Unterstützung derjenigen, die und unterrichtete von 2001 bis 2009 als Lehrer am Kolle
es wirklich nötig haben, ist unter diesen Vorzei- gium St. Fidelis in Stans die Fächer Geschichte, Deutsch
chen sehr schwer. Ansprüche macht jeder gern und Staatskunde. Von 2009 bis zu seiner Wahl in den
sehr schnell geltend. Verzicht dagegen ist hart und Nationalrat arbeitete Peter Keller als Redaktor der «Welt
unpopulär. Aber wir werden früher oder später woche». Seit 2012 ist der begeisterte Jodler (Mitglied der
nicht darum herumkommen. «Stanser Jodlerbuebe») freier Journalist und Autor. Seine
politische Laufbahn begann er 2004 als Präsident der
SVP-Ortspartei Hergiswil. 2006 wählte ihn das Hergis
Im Interview kommen jedes Jahr politisch aktive wiler Stimmvolk in den Landrat, dem er bis zur Wahl in
Persönlichkeiten des Kantons Nidwalden zu Wort. den Nationalrat im Jahre 2011 angehörte. Heute gehört
Diese äussern ihre freie Meinung. Peter Keller der wichtigen Finanzkommission des Natio
nalrats an. Zudem ist er Mitglied der Subkommission
FN2 für die Departemente EDA und WBF, Mitglied der
Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK)
und er arbeitet in der Redaktionskommission mit. Ge
schichte, Berge, Jodeln und Städtereisen sind die Hob
bys von Peter Keller.
Mai Juni Juli
ALTERS- UND ERGÄNZUNGSLEISTUNGEN INVALIDENVERSICHERUNG
HINTERLASSENENVERSICHERUNG
Im Dezember 2016 erhielten 319’000 Personen Mit einem Bericht wird Transparenz über das
Die Ausgaben der Altersversicherung beliefen Ergänzungsleistung. Bei den Altersrenten sind System der IV-Anlehre und die praktische Aus-
sich im Jahr 2016 auf 42.5 Mia. CHF. Den 12.5 % der Personen auf EL angewiesen, bei den bildung nach INSOS geschaffen. Jugendliche
Hauptteil der Leistungen machen die Renten IV-Renten jedoch über 46 %, meist junge Per- mit einer starken gesundheitlichen Beein-
aus. Es erhielten rund 2.2 Mio. Personen im sonen. Dieser hohe Anteil ergibt sich, weil trächtigung erhalten Unterstützung im Rah-
Dezember 2016 eine Altersrente, rund 150’000 jüngere invalide Personen nur kurz oder gar men ihrer Möglichkeiten, damit sie eine nie-
Personen eine Witwer- oder Witwenrente. nicht erwerbstätig waren und somit eine tiefe derschwellige Berufslehre machen können.
Die Zahl der AHV-Rentnerinnen und -Rentner IV-Rente erhalten. Die EL-Gesamtausgaben Dieses Thema wird im Rahmen der Weiterent-
nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2 % zu. betrugen 4.9 Mio. Franken. wicklung der IV wieder aufgenommen.
NEWS-TICKER 2017
7
MAGAZIN
Arbeitgeberveranstaltung
PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN
ERKENNEN – RESSOURCEN
NUTZ EN
Psychisch kranke Mitarbeitende sind eine Eine psychische Krankheit, welche zu einer Ein-
schränkung der Arbeitsfähigkeit führt, äussert sich
zunehmende Realität und eine grosse
meistens im Vorfeld mit verschiedenen Warnsi-
Herausforderung im beruflichen Alltag – gnalen. Es ist die grosse Herausforderung für Ar-
beitgebende, genau diese Warnsignale zu sehen,
besonders auch für Arbeitgebende. zu erkennen, zu erfassen und richtig zu handeln.
Die IV-Stelle Nidwalden hat dieses Thema Damit können unter Umständen hohe Folgekosten
wie zum Beispiel ein länger dauernder Arbeitsaus-
in einem Kurs für Arbeitgebende im fall, verhindert werden.
April 2017 aufgenommen.
August September Oktober
INVALIDENVERSICHERUNG ALTERS- UND INVALIDENVERSICHERUNG
HINTERLASSENENVERSICHERUNG
Aufgrund eines Bundesgerichtsurteils müs- Der Assistenzbeitrag der Invalidenversiche-
sen die IV-Stellen ab sofort auf die Durch In der Volksabstimmung vom 24. 9. 2017 wird rung erreicht die gesteckten Ziele. Dies zeigt
führung von Observationen verzichten. die «Altersvorsorge 2020» abgelehnt. Mit der ein ausführlicher Forschungsbericht. Diese
Wie das Gericht festhält, genügt die aktuelle Reform sollten die Renten gesichert und die sind eine erhöhte Eigenständigkeit für Men-
gesetzliche Grundlage nicht, um verdeckte Altersvorsorge an die gesellschaftlichen Ent- schen mit Behinderungen, indem ihnen die
Ermittlungen durchzuführen. Es sollen nun wicklungen angepasst werden. Damit ist das berufliche und soziale Integration besser er-
möglichst rasch die entsprechenden gesetz- grosse Reformprojekt, welches gleichzeitig möglicht wird. Mit dem Assistenzbeitrag kön-
lichen Grundlagen geschaffen werden. Massnahmen in der ersten, aber auch in der nen die Chancen erhöht werden, trotz Behin-
zweiten Säule umsetzen wollte, gescheitert. derung im eigenen Zuhause leben zu können.
NEWS-TICKER 2017
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MAGAZIN
Psychische Krankheiten erkennen
In seinem spannenden Inputreferat geht Dr. med. J.
Kurmann, Chefarzt Luzerner Psychiatrie, auf die
Ursache und die Entstehung von psychischen
Krankheiten ein. Er zeigt auf, wie sich verschiedene
Krankheitsbilder äussern und wie sie sich auf die
Arbeitsfähigkeit auswirken. Wichtig ist aus seiner
Sicht, Verhaltensänderungen bei Mitarbeitenden
anzusprechen, damit, wenn notwendig, rasch ge-
handelt werden kann.
Aus der Praxis
Herbert Graf, Leiter Marketing/Kommunikation
bei der Kayser Holzbau AG, erläutert an praktischen
Beispielen und aufgrund seiner Beobachtungen im
Alltag, was Arbeitgebende tun können, um Mitar-
beitende, die psychisch belastet oder bereits er-
krankt sind, zu unterstützen. Ein aufmerksamer
Vorgesetzter, welcher Verhaltensänderungen nicht
nur bemerkt, sondern diese auch anspricht, steht
auch für ihn im Zentrum. Das verlangt ein hohes
Mass an Sensibilität und einen Führungsstil, wel-
cher von Wohlwollen für die Mitarbeitenden ge-
prägt ist.
Unterstützungsmöglichkeiten
Im letzten Teil der Veranstaltung gehen Abteilungs-
leiter Erkan Oktay und Fachteamleiterin Maria Dr. med. J. Kurmann, Referent
Nick auf die Hilfsangebote der IV-Stelle Nidwalden
ein. Früherfassung, Frühintervention und das
HILFE-Konzept sind einige Beispiele von Arbeits-
instrumenten für Arbeitgebende. Wichtig ist, früh-
zeitig den Kontakt zu suchen, solange der Arbeits-
platz noch vorhanden ist. Dies erhöht die Chancen
auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung enorm.
Die vielen Fragen, ausführlichen Diskussionen und
Rückmeldungen zum Anlass zeigen: Das Thema
bewegt und ist aktuell. Die IV-Stelle Nidwalden
wird diese Veranstaltung auf jeden Fall wieder
anbieten.
November Dezember Dezember
INVALIDENVERSICHERUNG PRÄMIENVERBILLIGUNG INVALIDENVERSICHERUNG
Die Pflege von schwer kranken und be Der Regierungsrat des Kantons Nidwalden legt Mit einer dritten Tagung im Dezember wird
hinderten Kindern zu Hause stellt eine die Parameter für die Prämienverbilligung 2018 die «Nationale Konferenz zur Arbeitsmarktin-
anspruchsvolle Aufgabe dar. Eltern sollen fest. Dazu gehören die Richtprämie, der Selbst- tegration von Menschen mit Behinderung»
hier besser unterstützt werden. Daher behalt, die Steuerperiode, der minimale Auszah- abgeschlossen. Die Beteiligten einigen sich
werden die Beiträge an die Intensivpflege lungsbetrag und das massgebende Einkommen auf Handlungsansätze in verschiedenen Be-
zu Hause erhöht, je nach Schweregrad für Quellensteuerpflichtige. Der Budgetbetrag reichen (Bildung, Eingliederung, Gesellschaft
der Behinderung oder Erkrankung zwischen liegt bei 15 Mio. Franken. Der Selbstbehalt wird allgemein) und verabschieden eine gemein-
470 bis 940 Franken pro Monat. bei 12 % festgelegt und das anrechenbare Rein- same Erklärung.
vermögen bei 20 %.
NEWS-TICKER 2017
9
MAGAZIN
Berufliche Eingliederung 2017
ZURÜCK
INS ARBEITSLEBEN
Die berufliche Eingliederung von Menschen Massnahmen der Frühintervention
mit gesundheitlichen Einschränkungen Im Rahmen einer Frühintervention (FI) kann die
hat einen hohen Stellenwert. Die Zahlen IV-Stelle Nidwalden, wenn nötig, unmittelbar nach
einer Meldung zur Früherfassung oder einer IV-An-
für 2017 zeigen, dass Eingliederung möglich meldung aktiv werden. Ziel der Frühintervention ist
ist, wenn alle an einem Strick ziehen. es, durch rasches und unkompliziertes Handeln eine
Invalidität zu verhindern. Die IV-Stelle unterstützt
die betroffene Person mit entsprechenden Mass-
Die berufliche Eingliederung von Menschen mit nahmen um mit der Arbeitswelt in Kontakt zu blei-
gesundheitlichen Einschränkungen liegt im Fokus ben und den Erhalt eines Arbeitsplatzes zu sichern.
der Arbeit der IV-Stelle Nidwalden. Den Fachleu- Frühinterventionsmassnahmen beinhalten fogende
ten stehen für die berufliche Eingliederung ver- Angebote: Ausbildungskurse, Anpassungen am Ar-
schiedene Instrumente zur Verfügung, die eine beitsplatz, Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, so
massgeschneiderte Lösung ermöglichen. Die Er- zialberufliche Rehabilitation und Beschäftigungs-
fahrungen der IV-Stelle Nidwalden zeigen, dass massnahmen.
eine berufliche Eingliederung möglich ist. Für den
Erfolg ist aber das Zusammenspiel verschiedener
beteiligter Akteure entscheidend. Nur durch die ZAHLEN 2017
Zusammenarbeit und die Bereitschaft der betrof-
Meldungen zur Früherfassung 42
fenen Person, der IV-Stelle, des Arbeitgebers und
der Ärzte ist eine Eingliederung in den Arbeits- Frühinterventionsmassnahmen 183
markt realistisch. (Gespräche und Massnahmen)
Meldungen
Integrationsmassnahmen
Seit 2008 existiert neben der klassischen IV-An-
meldung ein Meldeverfahren, bei dem sich betrof- Als Integrationsmassnahmen gelten Instrumente,
fene Personen bei der IV-Stelle Nidwalden für ein die speziell auf die Bedürfnisse von Personen mit
persönliches Beratungsgespräch melden können. psychischen Erkrankungen zugeschnitten sind.
Dabei wird abgeklärt, ob und in welchem Rahmen Durch Aufbau- und Motivationstraining können
die IV-Stelle Unterstützung bieten kann und ob sich psychisch kranke Personen langsam und
eine IV-Anmeldung sinnvoll ist. Nebst der betrof- schrittweise wieder an den Arbeitsprozess gewöh-
fenen Person kann auch ein erweiterter Kreis wie nen und dadurch ihre restliche Arbeitsfähigkeit er-
beispielsweise der Arbeitgeber, Angehörige, Ärzte halten. Im Jahr 2017 hat die IV-Stelle Nidwalden 49
oder Versicherungen eine Meldung an die IV-Stelle Integrationsmassnahmen zugesprochen.
machen. Selbstverständlich werden diese Mel-
dungen und Abklärungen sehr diskret abge- Massnahmen beruflicher Art
wickelt. Erfahrungen zeigen, dass je rund ein Drit-
tel der Meldungen von Arbeitgebern ausgehen, Die IV-Stelle Nidwalden unterstützt mit verschie-
ein Drittel von Ärztinnen und Ärzten und ein Drit- denen weiteren Massnahmen Personen mit ge-
tel von den versicherten Personen oder ihren An- sundheitlichen Einschränkungen bei der Einglie-
gehörigen direkt. Im Jahr 2017 sind bei der IV-Stel- derung in den Arbeitsmarkt. Kann eine Person ihre
le Nidwalden 42 Meldungen zur Früherfassung bisherige berufliche Tätigkeit nicht mehr ausüben,
eingegangen. wird sie bei der Berufswahl beraten. Bei Bedarf
10
MAGAZINfinanziert die IV-Stelle Nidwalden eine Umschu-
lung, damit die betroffene Person in einem neuen ZAHLEN 2017
Tätigkeitsbereich Fuss fassen kann. Bei Erstausbil-
Arbeitsplatzerhalt im gleichen Tätigkeitsbereich 84
dungen übernimmt die IV-Stelle die Mehrkosten,
welche durch die gesundheitliche Einschränkung Arbeitsplatzerhalt nach Umplatzierung im Unternehmen 11
entstehen. Neuer Arbeitsplatz 45
ZAHLEN 2017
Berufsberatung 20
Vielen Dank!
Erstmalige berufliche Ausbildung 28 Der Erfolg einer Eingliederung hängt von verschie-
Umschulung 16 denen Faktoren ab und sie gelingt nur, wenn alle
Partner an einem Strick ziehen. Wir danken allen
Arbeitsvermittlung 35 Arbeitgebern, Ärzten und Institutionen und son-
stigen Partnern, welche die Eingliederungsarbeit
der IV-Stelle Nidwalden unterstützen!
Erhalt von Arbeitsplätzen Haben Sie in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit,
Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen
Das zentrale Ziel der beruflichen Eingliederung ist
zu integrieren? Ist einer Ihrer Mitarbeitenden seit
der Erhalt von Arbeitsplätzen der Direktbetrof-
einiger Zeit häufig gesundheitsbedingt abwesend?
fenen und damit die Verhinderung des Ausschei-
Oder haben Sie generelle Fragen zur beruflichen
dens dieser Personen aus dem Arbeitsmarkt. Alle
Eingliederung?
Massnahmen der beruflichen Eingliederung sind
auf dieses Ziel ausgerichtet. Im Jahr 2017 konnten
Gerne können Sie uns kontaktieren:
95 Arbeitsplätze im gleichen Unternehmen (glei-
Ausgleichskasse / IV-Stelle Nidwalden
cher Arbeitsplatz oder neuer Arbeitsplatz) erhal-
Stansstaderstrasse 88
ten werden. Zudem fanden 45 Personen mit der
6371 Stans
Unterstützung der IV-Stelle Nidwalden neue
Arbeitsplätze mit befristeten oder unbefristeten Telefon-Nummer 041 618 51 38
Verträgen. oder eingliederung@aknw.ch
11
MAGAZINGut leben im Alter
MESSE
ZUKUNFT ALTER
Vom 13. bis 15. Oktober 2017 fand die
3. Nationale Messe ZUKUNFT ALTER statt.
Es waren drei ereignisreiche Tage, welche
die Besucherinnen und Besucher in der
Messe Luzern erleben durften. Im Mittel
punkt standen die rund 130 Aussteller,
Mitaussteller und Partner mit ihren Produk
ten, Dienstleistungen und Informationen.
Wie in den Vorjahren wurden fünf Themenkreise Die Zentralschweizer Ausgleichskassen waren mit
gebildet: Vorsorge / Finanzen / Pensionsplanung; einem gemeinsamen Stand an der Messe ZUKUNFT
Bauen / Wohnen / Immobilien / Wohnen im Alter; ALTER vertreten. Die Mitarbeiterinnen und Mitar-
Lifestyle / Freizeit / Ferien / Erlebnis inklusiv Kultur / beiter gaben Auskunft zu verschiedenen Themen
Musik / Bildung; Gesundheit / Ernährung / Wohl wie Altersrente, vorzeitige Pensionierung und AHV,
befinden und Sport sowie Engagement / Soziales / Leistungen der AHV bei gesundheitlichen Proble-
Institutionen inkl. Aus- und Weiterbildung. Wie men im Alter usw. Während der Messe wurden über
2015 und 2016 wurde die Messe von über 8’000 200 Beratungsgespräche geführt. In diesen persön-
Gästen besucht. Die Messe ZUKUNFT ALTER ent- lichen Gesprächen konnten die Mitarbeiterinnen
wickelt sich zu einer wertvollen nationalen Kon- und Mitarbeiter auch viele positive Echos zur Arbeit
takt- und Beratungsplattform für Leute, die sich der Ausgleichskassen entgegennehmen. Der Auf-
frühzeitig mit den verschiedenen Facetten des tritt an der Messe ZUKUNFT ALTER war ein voller
Älterwerdens beschäftigen. Erfolg.
12
MAGAZINAHVEasy
SICHERE GESCHÄFTS
ABWICKLUNG IM INTERNET
Das Bedürfnis, Meldungen im Sozialver Einfache Registrierung
sicherungsbereich auf dem elektronischen
Kundinnen und Kunden, die Interesse an dieser Lö-
Weg vorzunehmen, ist bei den Kundinnen sung haben, können sich bei der Ausgleichskasse
Nidwalden melden (Kontaktdaten am Ende des Ar-
und Kunden erheblich gestiegen. Die
tikels). Sie erhalten ein Begrüssungsschreiben und
Ausgleichskasse Nidwalden hat dieses einen Aktivierungscode. Bei der erstmaligen An-
meldung ist eine Registrierung notwendig. Hilfe-
Anliegen aufgenommen. In Zusammenar
stellung bei der Registrierung bieten ein Erklärvi-
beit mit weiteren kantonalen Kassen wurde deo sowie ein Informationsblatt (www.aknw.ch).
ein Arbeitgeberportal entwickelt: AHVEasy.
Sicheres Login
Bezahlen per e-Banking, Anfragen per E-Mail, Be- Daten von Mitarbeitenden sind sehr sensible Da-
stellung im Internet: Die Welt ist elektronisch ge- ten. Sie dürfen nur gesichert übermittelt werden.
worden. Dieser Entwicklung folgt auch die Aus- Das Loginverfahren für das Portal ist daher mit
gleichskasse Nidwalden und hat daher – in einem Passwort und einem SMS-Code geschützt.
Zusammenarbeit mit weiteren kantonalen Aus- Die Daten werden nur verschlüsselt übermittelt.
gleichskassen – ein neues Arbeitgeberportal entwi- Der Kunde bestimmt selbst, welche Personen in
ckelt mit dem Namen AHVEasy. Über dieses Portal seinem Unternehmen Zugang zum Portal haben.
können Kundinnen und Kunden der Ausgleichs-
kasse eine Auswahl administrativer Aufgaben elek- Übrigens: Das Portal wird laufend erweitert und
tronisch abwickeln. Beispiele: Übermittlung der angepasst, um möglichst optimal die Kunden
Lohnabrechnung, Anmeldung von Kinderzulagen, wünsche erfüllen zu können.
Anmeldungen von EO / MSE, Mitarbeiterstamm
bear
beiten, usw. Wer regelmässig mit der Aus- Weitere Informationen:
gleichskasse Kontakt hat, soll mit den Online-Mel- www.aknw.ch/ahveasy
dungen Zeit gewinnen. oder Telefon 041 618 51 03.
13
MAGAZINWeiterentwicklung der Invalidenversicherung (IV)
GEZIELTE VERBESSERUNGEN
ERREICHEN
Im Februar 2017 hat der Bundesrat die Sie umfassen einen ganzen Strauss von neuen
Möglichkeiten, aber auch die Ausweitung von be-
Botschaft zur «Weiterentwicklung der IV» stehenden Massnahmen (siehe Kasten). Mit diesen
zuhanden der eidgenösssischen Räte gezielten Instrumenten soll die möglichst nahtlose
Eingliederung praktisch ab Schulende gelingen –
verabschiedet. Welches sind die Eckwerte
und damit Renten verhindert werden. Eine Renten-
und was soll damit bezweckt werden? karriere für junge Personen ist sowohl für die Be-
troffenen, aber auch für die Gesellschaft, eine
Der nachfolgende kurze Überblick zeigt
Belastung. Eine gute Integration hingegen für alle
dies auf. ein Gewinn.
Bisherige Ziele erreicht – aber Weitere Anpassungen
Das Bundesgesetz über die Invalidenversicherung Neben diesen gezielten Massnahmen wird auch
(IVG) wurde in den letzten Jahren mehrmals revi- das bisherige Rentensystem neu überdacht. Statt
diert mit dem Ziel, den Fokus der IV noch vermehrt einem Stufenmodell zu folgen, sollen die Renten
auf die berufliche (Wieder-) Eingliederung zu le- zukünftig punktgenau berechnet und gesprochen
gen. Die Evaluation dieser Revisionen (4., 5. und 6. werden. Dies hilft vor allem Personen, welche ihre
IV-Revision) hat inzwischen gezeigt, dass die bishe- Erwerbstätigkeit wieder erhöhen, indem Schwellen
rigen Massnahmen klar auf dieses Ziel «Eingliede- effekte vermieden werden. Eine weitere wichtige
rung statt Rente» ausgerichtet sind. Der Rentenbe- Anpassung ist die Ausdehnung des Unfallversiche-
stand sinkt und zwar um einiges rascher, als rungsschutzes auf alle Personen, welche in einem
erwartet. Bei zwei bedeutenden Gruppen, den jun- Betrieb eine Eingliederungsmassnahme erhalten.
gen Erwachsenen und den Personen mit psychi- Zwar waren diese auch bisher nicht vollständig
schen Beeinträchtigungen, haben die letzten IV-Re- ohne Unfallschutz, jedoch war die bestehende Lö-
visionen jedoch nicht den erwarteten Erfolg erzielt. sung – die Absicherung über die Krankenversiche-
Auch die OECD hat im Januar 2014 in einem Län- rung – unbefriedigend und der Integration nicht
derbericht zur psychischen Gesundheit in der förderlich.
Schweiz festgehalten, dass das schweizerische
System gut funktioniert, allerdings auch noch Män- Gesetzgeberischer Fahrplan
gel bestehen, vor allem bei den zwei erwähnten
Zielgruppen mit jungen Erwachsenen und psy- Die Vorlage «Weiterentwicklung der IV» wird ab dem
chisch Beeinträchtigten. Daher hat der Bundesrat Frühjahr 2018 im Bundesparlament beraten. Je nach
beschlossen, bei der nächsten IV-Revision unter Ergebnis wird die Vorlage allenfalls noch ein Refe-
dem Titel «Weiterentwicklung der IV» insbesondere rendum durchlaufen müssen. Die Umsetzung der
diese Zielgruppen, resp. deren verbesserten Ein- Weiterentwicklung der Invalidenversicherung ist
gliederung, zu fördern. frühestens im Jahre 2020 zu erwarten.
Gezielte Verbesserungsmassnahmen
Die Verbesserungsmassnahmen sind auf drei Ziel-
gruppen ausgerichtet: Kinder (0 bis 13 Jahre), Ju-
gendliche und junge psychisch erkrankte Versi-
cherte (13 bis 25 Jahre) sowie psychisch erkrankte
Versicherte im Erwachsenenalter (25 bis 64 Jahre).
14
MAGAZINDie konkreten Massnahmen für die einzelnen Zielgruppen
ZIELGRUPPE 1 ZIELGRUPPE 2 ZIELGRUPPE 3
KINDER 0 – 13 JAHRE JUGENDLICHE UND JUNGE PSYCHISCH ERKRANKTE
PSYCHISCH ERKRANKTE VERSICHERTE (25 – 64 JAHRE)
Aktualisierung
VERSICHERTE (13 – 25 JAHRE)
Geburtsgebrechensliste. Ausbau der Beratung und Begleitung.
Anpassung der Leistungen an die Ausweitung der Früherfassung Ausweitung der Früherfassung.
Kriterien der Krankenversicherung. und der Integrationsmassnahmen
auf Jugendliche. Flexibilisierung
Verstärkung der Steuerung der Integrationsmassnahmen.
und Fallführung bei Mitfinanzierung von kantonalen
Brückenangeboten zur Vorbereitung Einführung Personalverleih.
medizinischen Massnahmen.
auf die erstmalige berufliche
Ausbildung.
Mitfinanzierung Case Management
Berufsbildung auf Kantonsebene.
Bessere Ausrichtung der erstmaligen
beruflichen Ausbildung auf den ersten
Arbeitsmarkt.
Gleichbehandlung mit gesunden
Personen in der Ausbildung beim
Taggeld.
Erweiterung der medizinischen
Eingliederungsmassnahmen.
Ausbau von Beratung und Begleitung.
Möglichkeit der Wiederholung von
Eingliederungsmassnahmen nach
Abbruch.
15
MAGAZINMesse für Menschen mit und ohne Behinderung
SWISS HANDICAP 2017
Bereits zum vierten Mal wurde anfangs
Dezember 2017 die Swiss Handicap
in der Messe Luzern organisiert.
Diese nationale Messe setzt sich für
die Bedürfnisse und Belange von
Menschen mit einer Behinderung
oder Beeinträchtigung ein.
Sie richtet sich an Interessierte,
Betroffene und Fachleute.
Rund 10’000 Besucherinnen und Besucher strömten
am 1. und 2. Dezember 2017 in die Messe Luzern, wo
rund 150 Aussteller ihre Produkte und Dienstlei-
stungen für Menschen mit einer Behinderung oder
Einschränkung präsentierten. Besucherhighlights
waren attraktive Sportaktivitäten, spannende Vor-
träge und Podiumsdiskussionen. Zum ersten Mal
wurde auch der Prix Sana, der Gesundheitspreis,
verliehen. Dieser ging an Regine Schlaginhaufen
und Ursula Tarnutzer für ihr Lebenswerk: die Pflege
von Mitmenschen. Ein neues Angebot waren Füh-
rungen durch die Messe. PluSport-Botschafter nah-
men dabei interessierte Besucherinnen und Besu-
cher auf einen Rundgang mit.
Die Zentralschweizer IV-Stellen waren bereits zum
vierten Mal mit einem gemeinsamen Messestand
dabei. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IV-Stel-
len konnten in vielen Beratungsgesprächen über die
Leistungen der Invalidenversicherung informieren
und auch positive Feedbacks zu ihrer Arbeit entge-
gennehmen.
16
MAGAZINBerufsberatung bei der IV-Stelle Nidwalden
IM FOKUS
Die Berufsberatung der IV-Stelle ist ein
wichtiges Instrument, um Jugendliche
mit einer gesundheitlichen Einschränkung
auf dem Weg in ihr Berufsleben optimal
zu begleiten. Der Entscheid, welchen Be
rufsweg eine junge Person einschlägt, GEORG HALDEMANN
ist sowohl für den Jugendlichen, aber auch ipl. Berufsberater, arbeitet seit über
d
25 Jahren bei der IV-Stelle Nidwalden.
für die Eltern, mit Emotionen verbunden. Er wird im April 2018 in seinen wohlverdienten
Es gilt, Erwartungen und Wünsche mit dem Ruhestand treten.
Die IV-Stelle wird in der Berufsberatung
Machbaren in Einklang zu bringen und zukünftig von Frau Ida Britschgi unterstützt.
eine Win-Win-Situation zu erreichen.
Bei der IV-Stelle Nidwalden berät Georg Halde- Du machst die Arbeit nun seit über 25 Jahren.
mann seit über 25 Jahren Jugendliche in dieser an- Gab es Erlebnisse, Schicksale, die Dir besonders in
spruchsvollen Situation. Erinnerung bleiben?
Wir haben ihm drei Fragen gestellt:
Ich habe viele verschiedene Einzelschicksale gese-
hen. Ein wirkliches Einzelbild habe ich jetzt aber
Georg Haldemann, was sind für Dich wichtige nicht so direkt vor den Augen. Als sehr schwierig
Grundsätze in der Arbeit mit Jugendlichen? empfinde ich es, wenn die IV nicht mit einer Ausbil-
dung helfen kann, weil die gesundheitliche Beein-
Wichtig sind mir Verständnis und Empathie bei trächtigung zu stark ist und nur eine Berentung in
meiner Arbeit. In der Berufsberatung der IV-Stelle Frage kommt.
arbeite ich mit jungen Menschen, welche mit ge-
sundheitlichen Schwierigkeiten, oftmals mit psy- Immer schneller, immer höher, immer besser. Dieser
chischen Beschwerden, zu kämpfen haben. Diese Grundsatz gilt auch im Arbeitsleben. Wie hat sich das
Jugendlichen brauchen viel Verständnis für ihre je- auf Deine Arbeit ausgewirkt in den letzten Jahren?
weilige Lebens- und Familiensituation. Sie stehen
am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn, sind dem- Ich erlebe bei der täglichen Arbeit eine Zunahme
entsprechend noch nicht „im Leben gefestigt“. Ihre von Jugendlichen, welche mit psychischen Be-
eigenen Erwartungen, diejenigen des Umfeldes schwerden in die Berufsberatung kommen. Dies ist
und die Möglichkeiten, welche die Invalidenversi- meiner Meinung nach ein Ausdruck der zuneh-
cherung bieten kann, sind am Anfang oftmals nicht menden Anforderungen der Umwelt, der Schule,
im Einklang. Es braucht hier Verständnis, aber auch aber auch der Arbeitswelt an Jugendliche. Zudem
viel Empathie, um die Situation richtig erfassen zu werden junge Menschen oft bereits mit 13 oder 14
können und den richtigen Weg mit dem Jugend- Jahren für die Berufsberatung angemeldet. Aus ent-
lichen einschlagen zu können. wicklungspsychologischer Sicht ist dies viel zu früh.
17
MAGAZIN2017
KENNZAHLEN
150 Mio. CHF
VERSICHERUNGSBEITRÄGE
200 Mio. CHF
VERSICHERUNGSLEISTUNGEN
350 Mio. CHF
GESAMTVOLUMEN
18
KENNZAHLEN19 KENNZAHLEN
Beiträge
ÜBER 150 MIO. CHF EINNAHMEN
CHF 109’783’037
Beiträge AHV / IV / EO
CHF 20’141’611
Beiträge Arbeitslosenversicherung
CHF 71’432
Kinderzulagen Landwirtschaft
CHF 18’015’861
Kant. Kinderzulagen
CHF 2’671’317
Regresseinnahmen
Total CHF 150’683’258
RUND 8’100 MITGLIEDER
10’000
8
’053
8’000 Mitglieder der
Ausgleichskasse
6’000 Nidwalden
4’000 9
26
Mitglieder im
2’000 Kanton Nidwalden
bei Verbandsaus-
0 gleichskassen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Als ‹Mitglieder› einer Ausgleichskasse werden Arbeitge- cherungsbeiträge abrechnen. Die Ausgleichskasse Nid-
bende, Selbständigerwerbende und Nichterwerbstätige walden hat keine Monopolstellung; rund 25 Ausgleichs-
bezeichnet, die bei der Ausgleichskasse die Sozialversi- kassen der Verbände sind in Nidwalden aktiv.
20
KENNZAHLENBeiträge
ENTWICKLUNG DER BEITRAGSEINNAHMEN
120
100
80
CHF 109’783’037
60 Beiträge AHV/IV/EO
40 CHF 20’141’611
Beiträge ALV
20
CHF 18’015’861
IN MIO. CHF 0 Beiträge FAK
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
BEITRAGSBEZUG
2’500
2’000
1’500
1’000 2
’283
Mahnungen
500
6
71
0 Betreibungen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Die Ausgleichskassen sind bekannt für ihren konse- Im Jahr 2017 musste sich die Ausgleichskasse an 74
quenten Beitragsbezug. Das Inkasso der AHV wurde im Konkursen und Liquidationen beteiligen. Sofern die So-
Jahr 2001 mit einer strikten Verzugszinsregelung ver- zialwerke trotz Konkurs oder Betreibung zu Schaden
schärft. Trotz der nebenstehenden Zahlen ist gewiss: Die kommen, müssen alle Verantwortlichen in Verwaltungs-
allermeisten Nidwaldner Unternehmen kommen ihren rat und Geschäftsführung mit einer Schadenersatzklage
Verpflichtungen gegenüber ihren Angestellten und den rechnen.
Sozialwerken pünktlich nach. Dafür gebührt ihnen Dank!
21
KENNZAHLENLeistungen
ÜBER 200 MIO. CHF LEISTUNGEN
C
HF 121’535’530
AHV-Geldleistungen
C
HF 15’667’283
IV-Geldleistungen
C
HF 15’985’570
Prämienverbilligungen
C
HF 13’995’468
Ergänzungsleistungen
C
HF 810’394
Familienzulagen Landwirtschaft
C
HF 6’032’495
Erwerbsersatz / Mutterschaftsentschädigung
C
HF 18’217’384
Kant. Familienzulagen
C
HF 9’658’461
AHV/IV-Sachleistungen
Total CHF 201’902’586
UNSERE HAUPTAUFGABEN
AHV / IV / EO / MSE
120
100 C
HF 121’535’530
AHV-Geldleistungen
80
C
HF 15’667’283
60 IV-Geldleistungen
40 C
HF 6’032’495
Erwerbsersatz-
20 entschädigung (EO)
Mutterschafts-
IN MIO. CHF 0 entschädigung (MSE)
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Die AHV ist die wichtigste Sozialversicherung der der Ausgleichskasse Nidwalden. Mehr als die Hälfte des
Schweiz. Die grosse Bedeutung der obligatorischen Al- gesamten Leistungsvolumens machten die Rentenzah-
tersversicherung zeigt sich denn auch an den Zahlen lungen für die AHV aus.
22
KENNZAHLENLeistungen
ENTWICKLUNG
AHV-, IV- UND EL-BEZÜGER
6’000
5’964
4’500 AHV-Bezüger
3’000 8
75
EL-Bezüger
1’500
6
27
0 IV-Bezüger
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Der Altersrentneranteil an der Bevölkerung nimmt kon- samtschweizerischen Vergleich wenig Rentnerinnen und
stant zu. Geburtenrückgang und erhöhte Lebensdauer Rentner Ergänzungsleistungen beziehen. Sämtliche Nid-
sind die Hauptgründe für diese demographische Entwick- waldner Haushalte werden jährlich mit Informationen zu
lung. Bei den kantonalen Ergänzungsleistungen zu AHV/ den EL und zur Prämienverbilligung bedient. Im Internet
IV (EL) ist darauf hinzuweisen, dass in Nidwalden im ge- sind unter www.aknw.ch Online-Berechnungen möglich.
FAK UND FLG:
ÜBER 19 MIO. CHF FAMILIENZULAGEN
24
20
16
12 CHF 18’217’384
Familienzulagen ausserhalb
8 Landwirtschaft (kFamZG)
4 HF 810’394
C
Familienzulagen in der
IN MIO. CHF 0 Landwirtschaft (FLG)
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Die Leistungen der im Kanton Nidwalden tätigen privaten
Familienausgleichskassen sind hier nicht enthalten.
23
KENNZAHLENLeistungen
ERGÄNZUNGSLEISTUNGEN:
BEDARFSGERECHTE
10
ZUSCHÜSSE
9
8
7
6
5 CHF 8’764’035
EL zur AHV
4
CHF 5’231’433
IN MIO. CHF 3 EL zur IV
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Die kantonalen Ergänzungsleistungen zur AHV und IV erreicht. Die Ausgaben für Ergänzungsleistungen haben
sind als Bedarfsleistungen konzipiert. Zusammen mit wei- sich in den letzten Jahren gesamthaft etwas stabilisiert.
teren Einnahmen wie Pensionskassenrenten und Vermö- Dies ist auf diverse Faktoren (Gesetzesänderungen u.a.)
gen sollen die Ergänzungsleistungen allen Rentnerinnen zurückzuführen. Nidwalden hat im schweizerischen Ver-
und Rentnern den Existenzbedarf decken und somit Ar- gleich tiefe EL-Ausgaben. Diese Ausgaben werden aus
mut verhindern. Dieses Ziel wird bei AHV/IV-Rentnern Steuergeldern des Bundes und des Kantones finanziert.
INDIVIDUELLE PRÄMIENVERBILLIGUNG (IPV)
20’000
16’000 9
’602
Anzahl Bezüger
12’000
’495
8
8’000 Anzahl Anmeldungen
4’000 6
’856
Anzahl versandte
0 persönliche Informationen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Die im Jahr 1995 eingeführte individuelle Prämienverbil- Bund und Kantonen wurden auch die Regeln der Finan-
ligung in der Krankenversicherung hilft mit, die Kopfprä- zierung geändert. Die Kantone erhalten vom Bund einen
mien der Krankenkassen zu finanzieren. Aufgrund einer fixen Betrag zugesprochen, welcher 7,5% der Bruttoko-
Vergleichsrechnung zwischen der Prämienlast und der sten der obligatorischen Krankenversicherung entspricht.
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit gemäss den aktu- Die Anteile der einzelnen Kantone richten sich u.a. nach
ellsten Steuerzahlen wird die Verbilligung berechnet. Im deren Wohnbevölkerung. Unter www.aknw.ch findet sich
Rahmen des Neuen Finanzausgleichs (NFA) zwischen der Abschlussbericht 2017.
24
KENNZAHLENInvalidenversicherung
EINGLIEDERUNG
VOR RENTE
360
300 294
Medizinische Massnahmen
240
265
180 Hilfsmittel IV
120 145
Hilfsmittel AHV
60
158
0 Berufliche Massnahmen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Im Vordergrund der Tätigkeit der IV-Stelle steht die Ein- nahmen sind die entsprechenden Stichworte. Es stehen
gliederung unserer Versicherten. Mit der 5. IV-Revision somit sehr viele Möglichkeiten im Bereich Eingliederung
wurden die Eingliederungsinstrumente noch erweitert: offen, um Menschen mit gesundheitlichen Einschränkun
Früherfassung, Frühintervention und Integrationsmass- gen wieder in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.
MELDUNGEN UND ANMELDUNGEN
SEIT 1.1. 2008 (5. IV-REVISION)
500
400
300
387
200 Erstmalige
Anmeldungen
100
42
0 Meldungen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Seit dem 1. Januar 2008 verfügen die IV-Stellen über Kontakt aufzunehmen. Neben dem Versicherten sind
ein zusätzliches Instrument, um Personen mit einer weitere Personen berechtigt, eine Meldung zu veran
gesundheitlichen Problematik noch früher begleiten lassen (z. B. der Arbeitgeber oder die Ärztin). Rund
zu können: Die Meldung. Dies ist ein rasches, un 70 % der Meldungen führen anschliessend zu einer
kompliziertes Verfahren, welches es ermöglicht, nach Anmeldung an die IV-Stelle. Die Anmeldung kann
einer 30tätigen Arbeitsunfähigkeit oder bei gehäuf- jedoch weiterhin nur vom Versicherten eingereicht
ten Absenzen während eines Jahres mit der IV-Stelle werden.
25
KENNZAHLENInvalidenversicherung
BEARBEITETE GESCHÄFTSFÄLLE
2’000
1’900
1’800
1’700
1
’718
1’600 Anzahl Erledigungen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Menschen mit Behinderungen benötigen oft intensive sondern auch auf alle Folgegesuche und Leistungen. Die
und teilweise auch langjährige Unterstützung durch IV-Stelle Nidwalden hat zudem rund 6’305 Rechnungen
die IV. Die Anzahl der erledigten Geschäftsfälle bezieht (Eingliederungsmassnahmen, med. Massnahmen, usw.)
sich denn auch nicht nur auf die erstmalige Anmeldung kontrolliert, in der Höhe von 9’658’461.50 Franken.
RENTENBESCHLÜSSE
300
250 1
29
Ergänzte
200 Rentenbeschlüsse
150 1
29
Erstmalige
100 Rentenbeschlüsse
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
Aufgrund der Vorgaben, Aufträge und Erwartungen von an die dringende Sanierung der IV. Neben den Renten-
Bundesparlament, Bundesrat und dem Bundesamt für entscheiden wurden aber auch Abklärungen an Ort und
Sozialversicherung haben wir die Zahl der Neurenten Stelle getroffen: 131 Abklärungen im Bereich IV und 141
insgesamt gesenkt. Dies ist ein wesentlicher Beitrag Abklärungen im Bereich AHV.
26
KENNZAHLENRegress- und Rechtsdienst
REGRESSDIENST
8
6
4
2 CHF 2’671’317
Regresseinnahmen
IN MIO. CHF 0 AHV/IV
09 10 11 12 13 14 15 16 17
Bei den Regresseinnahmen ist in den letzten Jahren forderungen gegenüber haftpflichtigen Dritten geltend.
ein Rückgang zu verzeichnen. Dies ist auf Leistungs Im Jahr 2017 gingen 562 neue Fälle ein und 563 Fälle
einsparungen bei der Invalidenversicherung zurück- konnten erledigt werden.
zuführen und ein gesamtschweizerisches Phänomen. Die Einführung des Regresses im Bereich der ausser-
Auch muss um jeden Franken härter gekämpft werden kantonalen Hospitalisation gemäss KVG im Jahr 2001
als früher. So sinken zwar die Einnahmen, nicht aber die erwies sich als eine sinnvolle Erweiterung der Dienstlei-
Arbeitslast. stungspalette der Ausgleichskasse Nidwalden. Für die
Der Regressdienst macht im Namen der zentralschwei- beteiligten Kantone Obwalden und Nidwalden ist dieser
zerischen Ausgleichskassen und IV-Stellen Rückgriffs- Regress finanziell erfolgreich.
RECHTSDIENST
6 Einsprachen Beiträge
2
Beschwerden Beiträge
3
Einsprachen Schadenersatz
2
2 Einsprachen Ergänzungsleistungen
1
0 Beschwerden Ergänzungsleistungen
2 Beschwerden Invalidenversicherung
1
Einsprachen Schadenersatz
0
Strafklagen
4
2 Übrige Einsprachen
Übrige Beschwerden
0
7 Einsprachen Individuelle Prämienverbilligung
2
Beschwerde IPV
1
Auf den 1. Januar 2003 trat das Bundesgesetz über direkt Einsprachen bei der Ausgleichskasse einreichen.
den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts Im Bereich der IV wurde das Einspracheverfahren auf
(ATSG) in Kraft. Seither können die Kunden nun den 1. Juli 2006 wieder abgeschafft.
27
KENNZAHLEN2017
CORPORATE
GOVERNANCE
28
CORPORATE GOVERNANCE29 CORPORATE GOVERNANCE
Ausgleichskasse Nidwalden
Unter Corporate Governance ist die Gesamtheit an Grund Beteiligungen
sätzen und Regeln zu verstehen, welche die Gestaltung
der Organisation, das Verhalten und die Transparenz auf Die Ausgleichskasse Nidwalden ist an folgenden
oberster Unternehmensebene regulieren und damit ein Organisationen körperschaftlich beteiligt:
ausgewogenes Verhältnis zwischen Leitung und Kontrolle Informatikgesellschaft für Sozialversicherungen
sicherstellen soll. Gestützt auf die Weisung der Aufsichts GmbH (IGS GmbH), St. Gallen. Die Ausgleichs-
kommission des Nidwaldner Landrates vom 5. 12. 2016 kasse Nidwalden ist seit 1998 Gesellschafterin,
wird Bericht für die drei selbständigen öffentlich-rechtlichen die Stammeinlage beträgt CHF 30’000.–.
Anstalten Ausgleichskasse, IV-Stelle und Familienaus Revisionsstelle für Ausgleichskassen (RSA), Ge-
gleichskasse Nidwalden erstattet. nossenschaft Zürich. Die Ausgleichskasse Nid-
walden ist seit 1987 Genossenschafterin, das Ka-
pital wurde zurückerstattet.
Die Ausgleichskasse Nidwalden ist zudem in einigen
Unternehmensstruktur Vereinen Mitglied.
Die Organisation der Ausgleichskasse Nidwalden
ist im Einführungsgesetz vom 25. April 1993 zum
Bundesgesetz über die Alters- und Hinterlassenen- Kapitalstruktur
versicherung (EGzAHVG, NG 741.1) geregelt. Die
Organe der Ausgleichskasse Nidwalden sind die Die Ausgleichskasse Nidwalden ist eine selbstän-
Verwaltungskommission, die Direktorin und die dige Anstalt des öffentlichen Rechts des Kantons
Revisionsstelle. Die Aufgaben der Organe sind im Nidwalden. Der Kanton musste seit der Gründung
EGzAHVG sowie in der Vollziehungsverordnung per 1. Januar 1948 noch nie Dotationskapital ein-
zum Einführungsgesetz vom 24. April 1996 zum schiessen. Die Kapitalstruktur sowie die Bilanz-
Bundesgesetz über die Alters- und Hinterlassenen- summe sind in der Verwaltungsrechnung qualitativ
versicherung (Ausgleichskassenverordnung; NG und quantitativ ausgewiesen.
741.11) ausführlich dargelegt. Der Kanton haftet gemäss Art. 70 AHVG sowie Art. 10
EGzAHVG für Schäden, die von den Organen oder
Das unten stehende Organigramm zeigt die funk Funktionären der Ausgleichskasse Nidwalden durch
tionelle Gliederung auf der operativen Seite. strafbare Handlungen oder durch absichtliche oder
DIREKTION
Geschäftsleitung
BUCHHALTUNG DIREKTIONSSEKRETARIAT
Rechts- und Regressdienst Abteilung Beiträge Abteilung Leistungen Abteilung IV
Rechtsdienst für: Erfassung Renten Früherfassung
AK NW, IVST NW und FAK NW IK- und Mitgliederregister Ergänzungsleistungen Frühintervention
AHV / IV-Regress Zentralschweiz Beitragsfestsetzung Prämienverbilligungen Medizinische Massnahmen
KVG-Regress Familienzulagen Verlustscheinregelung Berufliche Massnahmen
Familienzulagen Landwirtschaft Hilfsmittel
Inkasso Hilflosenentschädigung
Arbeitgeber-Kontrolle Assistenzbeitrag
Erwerbsersatz Invaliditätsgradbemessung
Mutterschaftsentschädigung Rechnungskontrolle
IV-Taggelder
30
CORPORATE GOVERNANCESie können auch lesen
