2020 GESCHÄFTSBERICHT - Projektträger Jülich
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Das Qualitätsmanagementsystem des Projektträgers Jülich ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015. Das Informationssicherheitsmanagementsystem ist zertifiziert nach ISO 27001 auf der Basis von IT-Grundschutz. Der Projektträger Jülich arbeitet im Auftrag von: Gefördert durch die BZgA im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V
V O R W O RT Liebe Leserinnen, liebe Leser, der vorliegende Geschäftsbericht des Projektträgers Jülich (PtJ) und Gesellschaft NRW (FGN). Die Geschäftsfeldleitung über- belegt: In einem Jahr, in dem auch wir vor den enormen Heraus- nahm Dr. Bernd Steingrobe, der bisherige Leiter von ETN. forderungen der Corona-Pandemie standen, haben wir wieder erfolgreiche Arbeit geleistet. Für unsere öffentlichen Auftraggeber Kurz zuvor hatten Dr. Dirk Bessau und Michael Weber die haben wir 2,19 Milliarden Euro Fördermittel betreut. Mit diesem Leitungen der Geschäftsfelder Energie und Klima (EKL) sowie Budget haben wir im Jahr 2020 insgesamt 30.350 Vorhaben Nachhaltige Entwicklung und Innovation (NEI) angetreten. gefördert, darunter 9.420 Vorhaben neu bewilligt. In dieser neuen, schlagkräftigen Struktur betreuen wir an Diesen großen Erfolg verdanken wir unseren hochmotivierten unseren Standorten in Jülich, Berlin, Rostock und Bonn die uns Mitarbeitenden, die sich schnell und flexibel auf die pandemie- anvertrauten Aufträge. Zusätzlich zu unserer Kernexpertise bedingte Ausnahmesituation eingestellt haben. Das Arbeiten in der Projektförderung bieten wir unseren Auftraggebern im Homeoffice beispielsweise war zunächst ungewohnt, hat strategische Beratung und begleiten das Innovationsgeschehen, sich aber schnell etabliert und war zum Jahresende 2020 für beispielsweise im Rahmen der Fachkommunikation, im be- die 1.372 Mitarbeitenden gelebte Normalität. Unsere Auftrag gleitenden Monitoring sowie in Evaluationsprozessen. Dieses geber konnten sich jederzeit auf uns verlassen: „PtJ macht umfassende Leistungsportfolio trägt dem Wunsch unserer Auftrag möglich, was möglich zu machen ist“ – diese Anerkennung geber Rechnung, Ergebnisse der Forschungs- und Innovations- und dieses Vertrauen in unsere Arbeit in einem schwierigen förderung in die Gesellschaft hinein zu kommunizieren und Jahr haben uns gefreut und angespornt. die Zielerreichung der Programme stets im Blick zu haben. Mitten in dem Corona-Jahr begann am 1. Juni 2020 auch eine Wir arbeiten für Bundes- und Landesministerien, für die neue „Ära“ von PtJ: Der bislang eigenständige und exklusiv Europäische Kommission und für nachgeordnete Behörden für das Bundesland Nordrhein-Westfalen tätige Projektträger sowie Stiftungen. Energie, Technologie, Nachhaltigkeit (ETN) und PtJ bündeln seit dem vergangenen Sommer ihre Kompetenzen unter Zu unseren großen Stärken zählt die breite fachliche Aufstellung, dem gemeinsamen Dach des Projektträgers Jülich. Mit dem die wir in Akquiseerfolge ummünzen. Im Technologietransfer- vormaligen PtJ-Geschäftsbereich Technologische und regionale Programm Leichtbau (TTP LB) für das Bundesministerium für Innovationen bildet ETN das neue Geschäftsfeld Forschung Wirtschaft und Energie (BMWi) führen wir beispielsweise die 4
Leiterin Dr. Stephanie Bauer (zweite von rechts) mit den Geschäftsfeldleitern Dr. Dirk Bessau, Dr. Bernd Steingrobe und Michael Weber (von rechts nach links). Expertise aus gleich mehreren Fachdisziplinen zusammen. Wir Blaupausen für die Umsetzung der Energiewende und greifen leisten damit unseren Beitrag zur Nutzung und Verbreitung einer zentrale Herausforderungen im industriellen Maßstab auf. Gamechanger-Technologie für den Standort Deutschland. Dieser tiefgreifende Umbau des Energiesystems in Deutschland Zusätzlich zu den zahlreichen Aufträgen rund um die Themen ist eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Digitalisierung, 5G, Künstliche Intelligenz und Hubs zur digi- Chance für einen nachhaltigen, innovationsbasierten Struktur- talen Wirtschaft, die wir inzwischen für die Landesregierung wandel. In unserem diesjährigen Schwerpunktthema widmen Nordrhein-Westfalen umsetzen, betreuen wir seit 2020 mit wir uns daher dem „Grünen Wasserstoff“. Wir gehen der dem Projektvorhaben des Europäischen Blockchain-Instituts Frage nach, ob der„Grüne Wasserstoff“ ein Schlüssel zu einer auch die zukunftsweisende Blockchain-Förderung des Landes erfolgreichen Energiewende ist und somit einen elementaren Nordrhein-Westfalen. Beitrag zum technologischen Strukturwandel leisten kann. Beispiele aus der Projektförderung zeigen Ihnen auf, wie eine Zukunftsweisend sind auch die Innovationspotenziale, die wir künftige Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wert- im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung schöpfungskette etabliert und umgesetzt werden kann. (BMBF) erschließen: Als eine der größten Forschungsinitiativen der Bundesregierung zum Thema Energiewende verfolgen die Allen Leserinnen und Lesern danken wir an dieser Stelle für ihr Kopernikus-Projekte das Ziel, eine sichere, klimaneutrale und Interesse und wünschen ihnen eine spannende und anregende bezahlbare Energieversorgung für Deutschland zu ermöglichen. Lektüre. Unseren Auftraggebern und Partnern danken wir Mit ihnen soll es Deutschland gelingen, bis zum Jahr 2050 für ein weiteres Jahr der vertrauensvollen und erfolgreichen weitestgehend klimaneutral zu sein. Zusammenarbeit. Wie Innovationen den Weg in die energiewirtschaftliche Praxis finden, erproben wir zudem auch im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Im Auf- trag des BMWi sind wir für das Förderprogrammmanagement der angewandten Energieforschung verantwortlich und betreuen Dr. Stephanie Bauer in diesem Kontext die Reallabore der Energiewende. Sie sind Leiterin des Projektträgers Jülich 5
PROFIL Als einer der führenden Projektträger Deutschlands ist der In seinen Geschäftsfeldern Energie und Klima, Nachhaltige Ent- Projektträger Jülich (PtJ) Partner der öffentlichen Hand in wicklung und Innovation sowie Forschung und Gesellschaft NRW Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Mit einer umfassenden bündelt PtJ Aufträge, die ein gemeinsames gesellschaftliches Expertise im Forschungs- und Innovationsmanagement unter- Bedarfsfeld adressieren. Seine Expertise zu zentralen Quer- stützt PtJ seine Auftraggeber in Bund und Ländern sowie die schnittsthemen und -aufgaben führt PtJ in den Kompetenzfeldern Europäische Kommission bei der Realisierung ihrer förder- Digitalisierung und Zirkuläre Wirtschaft sowie Monitoring und politischen Zielsetzungen. Evaluation und Fachkommunikation zusammen. Die Kompetenz felder werden von interdisziplinären Teams sowie die Fach- Dafür setzt PtJ Forschungs- und Innovationsförderprogramme kommunikation von Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten um, die zielgenau auf Anforderungen der Auftraggeber betreut und sind mit den Geschäftsfeldern eng verzahnt. und den gesellschaftspolitischen Bedarf ausgerichtet sind. PtJ integriert dabei nationale und europäische Förderung – Zusätzlich verantwortet PtJ mit der Förderberatung „Forschung für einen wettbewerbsfähigen Forschungs- und Innovations- und Innovation“ des Bundes sowie den Nationalen Kontakt- standort Deutschland in einem gemeinsamen europäischen stellen in verschiedenen Themenbereichen zentrale Beratungs- Forschungsraum. stellen zur Forschungs- und Innovationsförderung auf Bundes- und EU-Ebene. 1974 als Projektträger zur Umsetzung des ersten Energie- forschungsprogramms der Bundesregierung gegründet, ist PtJ Im Geschäftsjahr 2020 hat PtJ für seine Auftraggeber im zum Jahresende 2020 mit mehr als 45 Jahren Erfahrung und Rahmen von Forschungs- und Innovationsförderprogrammen über 1.370 Mitarbeitenden thematisch breit aufgestellt. Mit rund 2,19 Milliarden Euro Fördermittel umgesetzt. Neben seinem Portfolio bedient PtJ die gesamte Innovationskette – Ressorts auf Bundes- und Landesebene arbeitet PtJ inzwischen von der Grundlagenforschung bis zum Markteintritt. Darüber auch für Bundesbehörden wie die Bundesanstalt für Landwirt- hinaus trägt PtJ dazu bei, Innovationen in der Gesellschaft zu schaft und Ernährung, die Bundesanstalt für gesundheitliche verankern. Das Ziel: Förderinstrumente weiterentwickeln, um Aufklärung und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum- den Innovationsprozess zu beschleunigen. Mit der regionalen forschung. Auch die Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft setzt PtJ dabei und die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gehören zu den besonders auf die Nutzung der Innovationspotenziale vor Ort. Auftraggebern. Als weitgehend selbstständige Organisation ist PtJ in der Forschungszentrum Jülich GmbH angesiedelt. Neben dem Hauptsitz in Jülich ist PtJ mit drei weiteren Geschäftsstellen in Berlin, Rostock und Bonn vertreten. 6
I N H A LT IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020 10 PtJ in Zahlen 12 Leistungsportfolio 16 Geschäftsfelder 40 Kompetenzfelder 44 Beratungseinrichtungen 46 Europäisches Forschungsmanagement D O S S I E R – G R Ü N E R WA S S E R S T O F F 50 Der Stoff, aus dem die Zukunft ist 52 Ein Schlüssel für die Energiewende 56 Der Weg des Grünen Wasserstoffs 58 Pionierarbeit im Reallabor 60 Gigantisch gedacht 62 Wende und Wandel im Rheinischen Revier 64 Nachhaltige Transformationsprozesse im Rheinischen Revier 66 Endlich Grün! 68 Regional mehr erreichen 69 International Synergien nutzen 70 Brennstoffzellen für eine grüne Zukunft 72 Vier Maßnahmen – Ein Ziel 74 Großer Chemiebaukasten 76 Partizipation schafft Nachhaltigkeit BILANZ – GESCHÄFTSZAHLEN 2020 80 Projektförderung im Überblick 82 Projektförderung nach Geschäftsfeldern 7
10 PtJ IN ZAHLEN 10 Geschäftsjahr 2020 11 Mitarbeitende bei PtJ 12 LEISTUNGSPORTFOLIO 13 Trends erkennen 14 Forschung und Innovation fördern 15 Zukunft gestalten 16 GESCHÄFTSFELDER 16 Energie und Klima 24 Nachhaltige Entwicklung und Innovation 32 Forschung und Gesellschaft NRW 40 KOMPETENZFELDER 40 Digitalisierung 41 Zirkuläre Wirtschaft 42 Monitoring und Evaluation 43 Fachkommunikation 44 B E R AT U N G S E I N R I C H T U N G E N 44 Nationale Kontaktstellen 45 Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes 46 EUROPÄISCHES FORSCHUNGSMANAGEMENT 46 Fördernetzwerk Europa 9
PtJ IN ZAHLEN DAS GESCHÄFTSJAHR 2020 Im Geschäftsjahr 2020 betreute PtJ ein im Vergleich zum Jahr 1.033,9 Millionen Euro des Fördervolumens entfielen auf 2019 um 10,9 Prozent höheres Fördervolumen von insgesamt das Geschäftsfeld Nachhaltige Entwicklung und Innovation, 2,19 Milliarden Euro und 30.350 laufende Vorhaben. Davon 917,4 Millionen Euro auf das Geschäftsfeld Energie und entfielen 23.307 Vorhaben mit einem Fördervolumen von Klima. Das Geschäftsfeld Forschung und Gesellschaft NRW, rund 1,92 Milliarden Euro auf Programme des Bundes sowie in dem das Fördergeschäft für Nordrhein-Westfalen gebündelt sonstiger Bundesbehörden. Für die Programme der Bundes wird, hat 240,90 Millionen Euro Fördervolumen betreut. länder betreute PtJ insgesamt 7.043 Vorhaben mit einem Fördervolumen von rund 276,9 Millionen Euro. 276,9 1.915,3 Länder Bund 240,9 Forschung und Gesellschaft NRW 1.033,9 Nachhaltige Entwicklung 917,4 und Innovation Energie und Klima Fördervolumen, anteilig nach Geschäftsfeldern und Auftraggebern, in Mio. Euro 10 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
M I TA R B E I T E N D E B E I P t J Breite fachliche Expertise in allen Technologiefeldern und Im Jahr 2020 ist PtJ in allen Geschäftsfeldern gewachsen. Der hervorragende Kenntnisse im öffentlichen Haushalts- und Zusammenschluss mit dem zuvor eigenständigen Projektträger Verwaltungsrecht: Dies zeichnet die hoch qualifizierten PtJ- Energie, Technologie, Nachhaltigkeit (ETN) trug dazu bei: Zum Mitarbeitenden aus. Mit ihrer Expertise und ihrer profunden 31. Dezember beschäftigte PtJ insgesamt 1.372 Personen – Kenntnis der nationalen und europäischen Forschungsland- davon 819 Frauen und 553 Männer. An den vier Standorten in schaft stehen sie den Auftraggebern kompetent zur Seite. Jülich, Berlin, Bonn und Rostock arbeiteten 684 wissenschaftlich- technische und 347 betriebswirtschaftliche Mitarbeitende PtJ gewährleistet mit seinem fachlich vielseitig aufgestellten sowie 341 administrative und weitere Mitarbeitende. Neben Team den effizienten und rechtssicheren Einsatz der Förder- dem Förderprogrammmanagement sind sie in der PtJ-eigenen mittel, die nach fachlicher Exzellenz und forschungspolitischer Verwaltung tätig, befassen sich mit Querschnittsaufgaben und Relevanz vergeben werden. arbeiten in Stabsfunktionen. 784 527 Standort Jülich Standort Berlin 34 27 Standort Rostock Standort Bonn 60 % 40 % Weiblich Männlich 341 Administrativ/Weitere 684 Wissenschaft/Technik 347 Betriebswirtschaft PtJ IN ZAHLEN 11
LEISTUNGSPORTFOLIO E R K E N N E N . F Ö R D E R N . G E S TA LT E N . Trends erkennen. › Innovations- und Technikanalysen › Identifizierung neuer Förderansätze › Förderstrategische Beratung › Entwicklung von Förderprogrammen SEITE 13 Forschung und Innovation fördern. › Beratung zur nationalen und europäischen Förderung › Begutachtung von Anträgen › Betreuung von Fördervorhaben › Verwendungsprüfungen und Ergebnisverwertungen SEITE 14 Zukunft gestalten. › Wirkungsanalyse und Evaluierungsprozesse › Wissenstransfer in die Fachöffentlichkeit und die Gesellschaft › Gremienarbeit zur Programmentwicklung SEITE 15 12 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
TRENDS ERKENNEN. Der Projektträger Jülich (PtJ) identifiziert neue Themen für die Forschungs- und Innovationspolitik – durch systematisches Monitoring von Forschung und Entwicklung sowie Technologien und Märkten. Auf Basis dieses Monitorings entwickelt PtJ gemeinsam mit seinen Auftraggebern nationale und europäische Förderkonzepte. So setzt PtJ mit seiner Politikberatung Impulse für die Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen. Die forschungs- und innovationspolitischen Strategien richten Im Rahmen von Strategiedialogen werden die identifizierten sich zunehmend an gesellschaftlichen Bedarfsfeldern aus. Ansätze mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Im Fokus stehen zentrale Herausforderungen wie der Klima- Wirtschaft sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen diskutiert wandel, die Energiewende oder eine verbesserte Gesund- und bewertet. Von Interviews über Online-Konsultationen bis zu heitsversorgung. Um die richtigen Ansätze zu identifizieren, Veranstaltungen mit Kreativmethoden wie World Café setzt der mit denen Forschung und Entwicklung zur Bewältigung dieser Projektträger dabei individuell abgestimmte Instrumente ein. Herausforderungen vorangebracht werden können, müssen die Akteurinnen und Akteure über ein umfassendes Gesamt- Anschließend gilt es, die gewonnenen Informationen syste bild aktueller Themen verfügen. matisch zu strukturieren, methodengestützt zu analysieren und daraus Umsetzungsvorschläge zu entwickeln. Hierfür greift In den Themengebieten seiner drei Geschäftsfelder verfolgt PtJ auf verschiedene qualitative und quantitative Methoden PtJ kontinuierlich die technologischen, wirtschaftlichen und zurück. Das Portfolio umfasst beispielsweise SWOT-Analysen, gesellschaftlichen Entwicklungen. Um auch angrenzende bibliometrische und Patentanalysen sowie Prognose- und Themengebiete und Querschnittsthemen zu identifizieren, Szenariomethoden. wertet PtJ einschlägige Fachdatenbanken, Publikationen sowie Patentdatenbanken aus. Die daraus resultierenden Erkenntnisse setzt PtJ gezielt ein, um seine Auftraggeber dabei zu unterstützen, Strategiepapiere Nationale und internationale Konferenzen nutzt der Projekt- zu erstellen, neue Förderschwerpunkte zu identifizieren oder träger zudem, um sich mit Expertinnen und Experten der Förderkonzepte weiterzuentwickeln. Dabei berücksichtigt er relevanten Wissenschaftsdisziplinen und Wirtschaftsbranchen die Förderlandschaften in Deutschland und Europa, sodass auszutauschen. Auf dieser Basis identifiziert PtJ Ansätze für gegebenenfalls Synergiepotenziale der neuen Strategien mit die Weiterentwicklung der Forschungs- und Innovationspolitik. bereits vorhandenen Aktivitäten genutzt werden können. Leistungsportfolio 13
FORSCHUNG UND I N N O VAT I O N F Ö R D E R N . Der Projektträger Jülich (PtJ) setzt Forschungs- und Innovationsförderprogramme effizient um – von der Beratung der Antragstellenden und der Begutachtung der eingereichten Vorhaben über die Bewilligung und Auszahlung der Fördermittel bis zur Prüfung der Ergebnisverwertung. Im Rahmen seines Förderprogrammmanagements bildet PtJ eine wichtige Schnittstelle zwischen seinen Auf- traggebern und den Zuwendungsempfangenden aus Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Mit seinem umfassenden Beratungsangebot stellt PtJ sicher, eine abschließende zentrale Qualitätssicherung, verantwortet dass die eingereichten Projektideen zu den forschungs- und die Förderempfehlung. Mit seinem fundierten Wissen in innovationspolitischen Zielen der von ihm betreuten Förder allen von ihm abgedeckten Technologie- und Bedarfsfeldern, programme passen. Er berät Förderinteressierte und Antrag- hervorragenden Kenntnissen des einschlägigen Rechts- und stellende über konkrete Förderinitiativen bei fachspezifischen Verwaltungsrahmens sowie hoher betriebswirtschaftlicher und administrativen Fragestellungen. Das Beratungsspektrum Kompetenz gewährleistet PtJ einen rechtssicheren und effizienten reicht von telefonischer und schriftlicher Beratung sowie Einsatz öffentlicher Fördergelder, die nach den Kriterien der sorgfältig aufbereiteten Online- und Printinformationen fachlichen Exzellenz und forschungspolitischen Relevanz über Vorträge auf Fachveranstaltungen bis hin zu gezielten vergeben werden. Während der Projektlaufzeit prüft der Schulungsveranstaltungen. Mit der Förderberatung „Forschung Projektträger den Projektfortschritt und steuert die Auszahlung und Innovation“ des Bundes sowie den Nationalen der Fördermittel. Die Überprüfung von Arbeitsplänen, Meilen- Kontaktstellen beheimatet PtJ darüber hinaus übergreifende steinen und Fortschrittsberichten sowie Vor-Ort-Prüfungen Beratungseinrichtungen zur nationalen und europäischen gehören dabei zum festen Repertoire der Projektbetreuung. So Forschungsförderung. sorgt PtJ dafür, dass Entwicklungen, die einen erfolgreichen Verlauf des Projekts infrage stellen, rechtzeitig erkannt werden. Für die eingereichten Anträge organisiert PtJ die Begutachtungs Ist dies der Fall, erarbeitet er Maßnahmenvorschläge, um den verfahren. Dabei setzt der Projektträger unterschiedliche Projekterfolg zu sichern. Formate ein – von der internen Begutachtung über die Ein- bindung von externen Gutachtergremien bis zur Durchführung Schließlich unterstützt PtJ die Zuwendungsempfangenden von mehrstufigen Wettbewerbsverfahren. In jedem seiner dabei, die Projektergebnisse beispielsweise in Form von Geschäftsfelder kann der Projektträger auf einen großen Pool Publikationen, Patenten oder Ausgründungen zu verwerten. aus nationalen und internationalen Gutachtenden zurück- Bis zwei Jahre nach Ende der Förderung dokumentiert der greifen, die Empfehlungen mit Sachverstand, vertraulich und Projektträger den Stand des Projekts. Konnte das Projekt den unparteiisch aussprechen. Ein Team aus wissenschaftlichen nächsten Schritt in der Innovationskette gehen, ist das grund- und betriebswirtschaftlichen Mitarbeitenden, ergänzt um sätzliche Förderziel erreicht. 14 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
Z U K U N F T G E S TA LT E N . Der Projektträger Jülich (PtJ) versteht Forschungs- und Innovationsförderung als zyklischen Prozess – dazu gehört als integraler Bestandteil die Wirkungsanalyse der von PtJ umgesetzten Förderprogramme. Mit dem passenden Instrumentarium steuert PtJ die für die Weiter- entwicklung von Förderkonzepten wichtigen Evaluierungsprozesse. Projekte mit Innovationspotenzial kommuniziert PtJ zudem in die Fachöffentlichkeit und die Gesellschaft. Mit diesem Leistungsspektrum sorgt PtJ dafür, dass die Projektförderung mit immer wieder neuen Impulsen einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der Zukunft leistet. Um den Beitrag der geförderten Projekte zu den forschungs- gestaltet PtJ im Rahmen der Innovationsbegleitung Fach- und und innovationspolitischen Zielen bewerten zu können, Wissenschaftskommunikation mit. Der Projektträger unterstützt werden Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit ausgewählter seine Auftraggeber und die Zuwendungsempfangenden Förderinitiativen und Förderprogramme bewertet. Wichtigstes dabei, die Forschungsergebnisse, die im Rahmen von Förder Werkzeug hierfür ist die Evaluation. Dabei wird unter programmen erzielt werden, in die Fachöffentlichkeit und die anderem geprüft, ob die Ziele einer Fördermaßnahme erreicht Gesellschaft zu kommunizieren. So setzt er zahlreiche Ver- wurden, welche Wirkungen sich durch die Förderung ergeben anstaltungsformate für unterschiedliche Zielgruppen aus Politik, haben und in welchem Verhältnis das Erreichte zu dem inves Wirtschaft und Wissenschaft um – vom Statusseminar über tierten Mitteleinsatz steht. Im Rahmen der Wirkungsanalyse Messeauftritte bis zum Kongress. Darüber hinaus realisiert PtJ kommen quantitative und qualitative Erhebungsmethoden Printpublikationen, Online-Plattformen und Multimediaformate. wie standardisierte Befragungen und Experteninterviews zum Für die von ihm betreuten Förderinitiativen und -programme Einsatz. Diese Methoden ermöglichen es, Schwerpunkte auf arbeitet der Projektträger seinen Auftraggebern im Rahmen ausgewählte Fragestellungen zu setzen und verschiedene Pers der Pressearbeit sowie der politischen Kommunikation zu. pektiven zu beleuchten. Die aus der Evaluation gewonnenen Er behält dabei immer aktuelle Trends der Wissenschafts Informationen dienen als Basis dafür, Fördermaßnahmen kommunikation im Blick und entwickelt sein Portfolio konti zielgerichtet weiterzuentwickeln. nuierlich weiter. PtJ begleitet Evaluationsprozesse für Fördermaßnahmen, Im Vordergrund der Fach- und Wissenschaftskommunikation die von ihm umgesetzt werden. Bei seinen Evaluations von PtJ steht Erfolgsgeschichten zu kommunizieren. Sie geben aufträgen legt der Projektträger als Mitglied der Gesellschaft der Fachcommunity Impulse für anknüpfende Forschungs- und für Evaluation e. V. (DeGEval) deren Qualitätsstandards an. Entwicklungsprojekte. Der breiten Öffentlichkeit zeigen die Zudem beteiligt er sich im Rahmen der DeGEval an der Erfolgsgeschichten, welchen Beitrag die Projektförderung zur Weiterentwicklung von Evaluationsmethoden. Des Weiteren Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen leistet. Leistungsportfolio 15
GESCHÄFTSFELDER ENERGIE UND KLIMA Seit den 1970er Jahren setzt der Projektträger Jülich (PtJ) die Energieforschungsprogramme der Bundesregierung um und bündelt nun über 45 Jahre Expertise im Geschäftsfeld Energie und Klima. Im Jahr 2020 hat der Projektträger Jülich in diesem Geschäftsfeld rund 12.000 laufende Vorhaben mit einem Fördervolumen von 917,4 Millionen Euro betreut. Dies macht einen Anteil von 41,8 Prozent am Gesamtfördervolumen aus. Die im Geschäftsfeld Energie und Klima betreute und um- verschiedene Programme der Nationalen Klimaschutzinitiative gesetzte Förderung neuer Energietechnologien, die Integration um. Sie zielen insbesondere auf Klimaschutzmaßnahmen in erneuerbarer Energien sowie die Markteinführung alternativer Kommunen, in der Wirtschaft, bei Verbraucherinnen und Ver Mobilitätskonzepte sind zentrale Bausteine für eine nach- brauchern sowie in Schulen und Bildungseinrichtungen. Projekte haltige Energieversorgung und die Klimaschutzpolitik. Als im ländlichen Raum finanziert PtJ im Namen der Bundesanstalt strategisches Element der Energiepolitik orientiert sich die für ländliche Entwicklung. Darüber hinaus fördert PtJ im Auftrag Energieforschungsförderung an den politischen Zielen der des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung Projekte Bundesregierung. Um mit dem Energiekonzept der Bundes- zur Sanierung kommunaler Einrichtungen. regierung Deutschland zu einer energieeffizienten Volks- wirtschaft umzugestalten und die Energiewende zum Erfolg Die effiziente Umsetzung von Forschungs- und Innovations- zu führen, gilt es bestehende Technologien kontinuierlich förderprogrammen ist das Kerngeschäft von PtJ. Im Geschäfts- weiterzuentwickeln und neue technische und nicht-technische feld Energie und Klima stehen für PtJ dabei insbesondere Innovationen zu fördern. Fördermaßnahmen im Mittelpunkt, die innovative Technologien im Gesamtsystem unter realen Bedingungen testen und damit Dabei werden alle Verbrauchssektoren von Gebäuden und einen systemischen Ansatz verfolgen. Dementsprechend Quartieren über den Verkehr bis hin zur Industrie betrachtet, werden im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise nicht neue Zielgruppen wie beispielsweise Start-ups erschlossen nur technologische, sondern auch sozialwissenschaftliche und neue Förderformate etabliert, die thematisch umfassender Fragestellungen im Geschäftsfeld Energie und Klima gefördert. sind und Möglichkeiten zum regulatorischen Lernen eröffnen. Sie liefern wertvolle Blaupausen für den Umbau des Energie- Mit dieser Herangehensweise unterstützt PtJ über die Konzeption systems als Ganzes. von Förderprogrammen neben dem technologischen Wandel auch einen gesamtgesellschaftlichen Wandel und trägt so zur Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie betreut Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen bei. PtJ die Umsetzung des 7. Energieforschungsprogramms und In einem zyklischen Prozess der Forschungs- und Innvations weitere forschungspolitische Initiativen im Energiebereich, förderung begleitet PtJ Auftraggeber von der Identifikation darunter die Reallabore der Energiewende, die Schaufenster neuer Themen und Trends, über die strategische Entwicklung intelligente Energie oder das Nationale Innovationsprogramm von Fach- und Förderstrategien bis hin zur Fachkommunikation Wasserstoff und Brennstoffzellen. Für das Bundesministerium sowie Evaluation und Monitoring von betreuten Förder- für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit setzt PtJ formaten. 16 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
„Um nationale und internationale Energie- und Klimaziele zu er- reichen entwickelt PtJ erfolgreich agile Konzepte zur Forschungs- und Innovationsförderung.“ Seit Frühjahr 2020 verantwortet Dr. Dirk Bessau das Geschäfts feld Energie und Klima mit rund 500 Mitarbeitenden (Stand: 31. Dezember 2020) in sechs Geschäftsbereichen. Der Volkswirt bringt langjährige Erfahrungen aus verschiedenen Führungspositionen in der Energiewirtschaft mit. Zuletzt war er als Leiter des Berliner Büros der InnoEnergy GmbH, einem europäischen Public-Private-Partnership-Unternehmen, tätig. Förderprogramme 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung Modellregionen Elektromobilität Bayern Einzelmaßnahmen Erneuerbare Energien Bayerisches Energieforschungsprogramm Schaufenster Intelligente Energie – Digitale Agenda für die Nationale Klimaschutzinitiative Energiewende (SINTEG) Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellen- Jugend und Kultur technologie Bundesprogramm LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe Elektromobilität/Sofortprogramm Saubere Luft 2017–2020 in ländlichen Räumen * Pilotprojekte Hybrid-Oberleitungsbusse Bundesprogramm Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung * * Neue Aufträge 2020 Geschäftsfelder 17
Vier Jahre SINTEG – Ein Rückblick Mehr als 300 Projektpartner haben seit 2017 in fünf Modell- sind, um akteursübergreifende Problemlösungen und regionen – den Schaufenstern – Lösungen für das Energie- Innovationen zu schaffen: „Mit diesen stärken wir nicht system der Zukunft und die Digitalisierung des Energiesektors nur den Innovationsstandort Deutschland, sondern machen entwickelt und getestet. Mit rund 200 Millionen Euro wurden uns klimapolitisch fit für die Zukunft.“ Tatsächlich bot die sie dabei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie SINTEG-Abschlusskonferenz auch einen Ausblick darauf, (BMWi) gefördert. Zusammen mit Beteiligungen von Unter- wie es mit den gewonnenen Erkenntnissen weitergeht. Denn nehmen umfasste die Gesamtinvestitionssumme in die digitale man habe, so Feicht, mit Hilfe des BMWi-Förderprogramms Zukunft des Energiesektors insgesamt eine halbe Milliarde zahlreiche Erfahrungen sammeln können, wie die Energie- Euro. Vier Jahre lang hat der Projektträger Jülich (PtJ) das wende funktioniere. Förderprogramm Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende (SINTEG) in der Projekt- Die Ergebnisse aller fünf Schaufenster sollen nun für Wirtschaft, förderung begleitet und ist im Auftrag des BMWi weiterhin Wissenschaft und Politik zugänglich gemacht werden, damit für ein flankierendes Programmmanagement sowie für die sie als Musterlösungen für andere Anwendungsfälle dienen Koordination der Fachkommunikation verantwortlich. können. Auf diese Weise kann SINTEG zu einer maßgeblichen Handlungshilfe für Akteurinnen und Akteure der Energie Nach vier Jahren Forschen, Proben und Testen fand im wirtschaft und Digitalisierungsbranche werden. Oktober 2020 die SINTEG-Abschlusskonferenz statt: Die Projektpartner präsentierten ihre Ergebnisse auf einer zwei- Auch für PtJ hat SINTEG eine bedeutende Rolle in der Expertise tägigen digitalen Veranstaltung, die per Live-Stream von des Geschäftsfeldes Energie und Klima, denn die umfang- mehr als 800 Teilnehmenden verfolgt wurde. reichen Erfahrungswerte und Erkenntnisgewinne aus der Projektförderung und des flankierenden Managements des Die Eröffnungsrede sprach Andreas Feicht, Staatssekretär SINTEG-Programms fließen in das breite fachliche Know-how im BMWi. Für ihn zeigt der erfolgreiche Abschluss von von PtJ ein, um auch zukünftig einen nachhaltigen Beitrag zur SINTEG vor allem, dass Reallabore ein geeigneter Rahmen Energiewende zu leisten. 18 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
Innovationen für die Energiewende: Wie das 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung das Energiesystem voranbringt Im September 2018 wurde das des Technologie- und Innovations- deutschen CO2-Emissionen auf. Ziel ist 7. Energieforschungsprogramm transfers ergänzt. Denn während die es beispielsweise, durch Förderung der Innovationen für die Energiewende der Dekarbonisierung im Stromsektor bereits Sektorkopplung und über innovative Bundesregierung verabschiedet. Es setzt deutliche Erfolge verzeichnet hat, besteht Verfahren zur Herstellung von Wasser- die Leitlinien für die Energieforschungs- ein erheblicher Handlungsbedarf bei stoff und Derivaten, eine umweltfreund- politik in den kommenden Jahren. Bis der Einführung der Sektorkopplung in liche Kraftstofferzeugung auf der Basis 2022 sind rund 6 Milliarden Euro Verbindung mit Wasserstofftechnologien, erneuerbarer Energien zu unterstützen. vorgesehen. Daran sind drei Ressorts dem Einsatz von großskaligen Energie- Die grundsätzliche Technologie- beteiligt: das Bundesministerium für speichern im Stromsektor sowie bei offenheit des Energieforschungs- Wirtschaft und Energie (BMWi) in energieoptimierten Quartieren. programms ermöglicht es aber, der angewandten Forschung, das gleichzeitig in einem weiteren Förder- Bundesministerium für Ernährung und Der Projektträger Jülich (PtJ) betreut schwerpunkt die Entwicklung von Landwirtschaft (BMEL) im Bereich der im Auftrag des BMWi das 7. Energie- Komponenten für batterieelektrische anwendungsnahen Biomasseforschung forschungsprogramm der Bundes- Antriebe voran zu treiben. sowie das Bundesministerium für regierung und ist für das Management Bildung und Forschung (BMBF) in allen im Rahmen der Forschungs- und Zusätzlich übernimmt PtJ auch Bereichen der Grundlagenforschung. Entwicklungsprojekte zur angewandten die Betreuung der sogenannten Energieforschung sowie der Reallabore Transferforschung Trans4Real zu Der Forschungs- und Entwicklungsbedarf der Energiewende verantwortlich. PtJ den Reallaboren der Energiewende, für Technologien zur Energiewende wird unterstützt dabei vor allem system die sich ebenfalls mit Wasserstoff im 7. Energieforschungsprogramm der übergreifende Lösungen zu einem technologien und Sektorkopplung Bundesregierung detailliert aufgezeigt. erfolgreichen Gelingen der Energie- beschäftigt. Daraus gewonnene Die Umsetzung der Energiewende in wende. Doch auch innerhalb der Erkenntnisse sollen in Form von Deutschland erfordert einen tiefgreifenden einzelnen Verbrauchssektoren setzt PtJ Handlungsoptionen in die Erstellung Umbau des Energiesystems unter seine Kompetenzen zur Konzeption einer „Wasserstoff-Roadmap“ der Einbeziehung aller Erzeugungs- und und Umsetzung von Forschungs- und Bundesregierung einfließen. So Verbrauchssektoren. Daher wurde die Innovationsförderprogrammen ein. werden ebenfalls wichtige Beiträge zur Förderung um das Format der Reallabore So greift der Förderschwerpunkt Zielerreichung der Nationalen Wasser- der Energiewende als ein neues stra Energiewende im Verkehr den heute stoffstrategie geleistet, um Wasserstoff- tegisches Element zur Beschleunigung noch hohen Anteil von 23 Prozent der technologien als zentrale Elemente der Energiewende zu etablieren und eine zukünftige Versorgung Deutschlands mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukten gesichert zu gestalten. PtJ setzt sich außerdem auch auf europäischer Ebene für einen Transfer von Forschung und Innovation ein: Im Rahmen der 14. SET-Plan-Konferenz (Strategic Energy Technology) unter- stützte PtJ das BMWi in der Vorbereitung der Konferenz und wird 2021 im Auftrag des BMWi mit dem Living Labs Europe Competition einen Beitrag zum New European Bauhaus einbringen. Geschäftsfelder 19
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien auf dem Markt etablieren Das Nationale Innovationsprogramm Die Eckpunkte hierzu sind im ge- Naturschutz und nukleare Sicherheit Wasserstoff- und Brennstoffzellen- meinsamen Regierungsprogramm (BMU) abgebildet. technologie (NIP) umfasst seit 2007 als Wasserstoff- und Brennstoffzellen- ressortübergreifendes Programm Förder- technologie 2016–2026 – von der Mit der Umsetzung der entsprechenden maßnahmen im Bereich Forschung und Marktvorbereitung zu wettbewerbs- Fördermaßnahmen hat das BMVI den Entwicklung. Das Bundesministerium für fähigen Produkten der Bundes- Projektträger Jülich in Kooperation mit Verkehr und digitale Infrastruktur hat ministerien für Verkehr und digitale der Programmgesellschaft Nationale mit 500 Millionen Euro im Zeitraum Infrastruktur (BMVI), für Wirtschaft Organisation Wasserstoff- und Brenn- von 2007 bis 2016 maßgeblich hierzu und Energie (BMWi), für Bildung und stoffzellenforschung (NOW GmbH) beigetragen. Die Zielstellung des NIP Forschung (BMBF) sowie für Umwelt, beauftragt. war bisher die Marktvorbereitung ent- sprechender Technologien im Rahmen geltender Richtlinien für Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI). Das langfristig auf zehn Jahre angelegte Programm konnte somit dazu beitragen, dass auf der Basis stabiler Rahmen- bedingungen und Fördermöglichkeiten in Deutschland eine international wettbewerbsfähig Industriebranche entstanden ist. Mit der gestarteten Markteinführung von Brennstoffzellenprodukten sowie dem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für den Verkehr wurde das NIP in seiner zweiten Phase neu ausgerichtet. Die aktuelle Fördermaßnahme verfolgt das Ziel, die Wasserstoff- und Brennstoff- zellentechnologie bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts wettbewerbsfähig im Verkehrssektor und im Energiemarkt zu etablieren. 20 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
Interdisziplinäre Ansätze für saubere Luft in Innenstädten Die Bundesregierung unterstützt seit 2015 die Elektromobilität City-Logistikkonzepte mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen oder mit umfangreichen Förderaktivitäten. Ziel ist es, den Verkehrs- die konzeptionelle Betrachtung der Elektrifizierung kommunaler sektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu oder gewerblicher Flotten. Mehr als 95 Kommunen bzw. kommu- gestalten. Gleichzeitig sollen vor allem für den Straßenverkehr nale Unternehmen setzten sich in 200 Projekten mit dem Thema neue, regenerative Energiequellen erschlossen und so die Ab- Elektromobilität auseinander und leisteten einen wesentlichen hängigkeit vom Erdöl verringert werden. Der Koalitionsvertrag Beitrag für einen Verkehrswandel in ihren Regionen. Das Bundes- für die 19. Legislaturperiode sieht außerdem eine Förderung ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) förderte der Elektromobilität vor, um insbesondere das Thema der die Entwicklung der Konzepte mit rund 11 Millionen Euro. Luftreinhaltung in Städten zu adressieren. Die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur Im Fokus der Förderrichtlinie Elektromobilität stehen drei wird durch Maßnahmen zur Elektrifizierung des Verkehrs Schwerpunkte: die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie die Errichtung von Ladeinfrastruktur unterstützt. zur Unterstützung des Markthochlaufs von Elektrofahrzeugen, 777 Projekte mit einem Fördervolumen von 320 Millionen die Erarbeitung kommunaler Elektromobilitätskonzepte sowie Euro konnten seit 2015 gestartet werden. Ein besonderer die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Schwerpunkt hierbei waren die Sonderaufrufe zum Sofort- programm saubere Luft 2017–2020. In diesem Rahmen Die Mobilitätswende soll mit Forschung und Entwicklung wurden allein für fast 13.000 Fahrzeuge und mehr als vorangebracht werden. In 106 Forschungsvorhaben mit 1.600 Ladeinfrastruktureinheiten Fördermittel bereitgestellt. einem Fördervolumen von 50 Millionen Euro entwickelten Zusätzlich wurde im Rahmen der BMVI-Initiative zur Ver- und erprobten Fachleute aus ganz Deutschland unter anderem ringerung der Emissionen im Nutzfahrzeugbereich ein innovative Ladetechnologien, integrierte Ansätze zur Vernetzung Sonderaufruf für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge von Infrastruktur und Fahrzeug oder technische Umsetzungen durchgeführt, in dem Fördermittel für circa 2.500 Nutz- von Systemlösungen und Dienstleistungen im breiteren Kontext fahrzeuge zugesagt wurden. der Elektromobilität. 17 dieser Vorhaben werden als euro- päische Gemeinschaftsprojekte im Rahmen des European Der Projektträger Jülich und die Programmgesellschaft Research Area Networks (ERA-Net) Electric Mobility Europe Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoff umgesetzt und fördern zusätzlich die internationale Zusammen- zellenforschung (NOW GmbH) sind im Auftrag des arbeit in diesem zukunftsträchtigen Forschungsgebiet. BMVI verantwortlich für die wissenschaftliche und administrative Begleitung bzw. für die Koordination, Beispiele für Elektromobilitätskonzepte sind kommunale Steuerung und programmatische Verwertung der Ladeinfrastruktur- oder nachhaltige Mobilitäts- und Fördermaßnahmen. Geschäftsfelder 21
Digitalisierung Klimaschutz in Kommunen – eine Erfolgsgeschichte auf dem Land Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) hat die Bundesregierung das Thema Das Bundesprogramm Ländliche Effizienter Klimaschutz in die Breite getragen, denn ohne das Engagement der Entwicklung (BULE) ist ein zentrales Kommunen sind die bundesweiten Klimaschutzziele nicht erreichbar. Besonders Instrument, um gleichwertige Lebens- dort werden vielfältige Maßnahmen zur Treibhausgasminderung umgesetzt und verhältnisse in den ländlichen Räumen dabei gesellschaftliche Prozesse sowie technologische Innovationen vor Ort an- zu erreichen, Ideen und innovative gestoßen. Klimaschutz wird erlebbar und regt zum Nachahmen an. Verfahren zu erproben und übertrag- bares Wissen zu schaffen. Vor diesem Seit 2008 wurden mehr als 35.500 Klimaschutzprojekte mit über 1,23 Milliarden Hintergrund hat das Bundesministerium Euro gefördert. Allein in der Kommunalrichtlinie starten jährlich über 2.000 neue für Ernährung und Landwirtschaft das Förderprojekte, die Klimaschutz schon in mehr als 3.500 Kommunen und vielen BULE-Programm aufgelegt. Damit sollen weiteren Organisationen in die Tat umsetzen: Für die vielen Kommunen, Stadtwerke, aktuelle wirtschaftliche, gesellschaft- Hochschulen, Sportvereine, Kirchen und weiteren Nutzer gibt es seit 2020 eine liche und räumliche Veränderungen Antragsberatungsoffensive mit erweiterter telefonischer Beratung, wöchentlichen analysiert werden, die sich im Zu- Online-Sprechstunden „Antragstellung leicht gemacht“ mit teilweise über 100 Teil- sammenhang mit der Digitalisierung in nehmenden oder persönlichen Patinnen und Paten für eine individuelle Begleitung bis ländlichen Regionen abzeichnen. Ziel zum eingereichten Förderantrag. ist es, Erkenntnisse über den Einfluss des digitalen Wandels auf ländliche Auch für die Bundesregierung ist die NKI eine Erfolgsgeschichte. Im Herbst 2020 hat Lebensverhältnisse und Lebenswelten das Bundesumweltministerium schon die zweite Gruppe von Vorreiterkommunen für zu erhalten und Ideen zu finden, die ihre Vorbildrolle im Rahmen der Förderung Masterplan 100 % Klimaschutz geehrt. dazu beitragen, auch in Zukunft auf dem Land gut leben und arbeiten zu 2020 gingen auch mehrere Förderinitiativen in eine neue Runde. Im Förderaufruf können. Hierbei unterstützt der Projekt- für innovative Klimaschutzprojekte gab es erstmals jährlich zwei Skizzenfenster: träger Jülich als beliehener Projektträger Insgesamt wurden 163 Projektskizzen eingereicht und durch den Projektträger Jülich bei der inhaltlichen und organisatorischen begutachtet. Der Stärkung klimafreundlicher Mobilität wird mit dem novellierten Begleitung der bundesweiten Modell- Förderaufruf Klimaschutz durch Radverkehr entsprochen. und Demonstrationsvorhaben. Durch die anhaltende Corona-Pandemie zeigte sich gleich zu Beginn der Vor- haben die Aktualität des Forschungs- schwerpunktes. Die Digitalisierung in ländlichen Räumen hat einen rasanten Sprung vollzogen. Ländliche Räume haben durch den Lockdown an Attraktivität gewonnen: Zum einen ist die Zahl der Arbeitnehmenden im Homeoffice sprunghaft angestiegen, des Weiteren wurden in der Vorhaben- umsetzung verstärkt digitale Methoden eingesetzt. 22 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
Investitionen in Sport, Jugend und Kultur Das Bundesprogramm Sanierung zum Bundeshaushalt 2020 wurden sowie zur Barrierefreiheit aufweisen kommunaler Einrichtungen in den erneut Mittel von insgesamt und über ein überdurchschnittliches Bereichen Sport, Jugend und Kultur 600 Millionen Euro zur Förderung Investitionsvolumen oder hohes wurde im Rahmen des Zukunfts- von Investitionen in kommunalen Innovationspotenzial verfügen. investitionsprogramms der Bundes- Einrichtungen bereitgestellt. Ebenso unterstützen sie die bau- regierung im Jahr 2015 aufgelegt. kulturellen Ziele des Bundes. Gefördert werden investive Projekte Bereits auf den ersten Projektaufruf mit besonders sozialer und integrativer Seit 2020 betreut der Projektträger 2016, für den 140 Millionen Euro Wirkung. Ein Qualitätsmerkmal der Jülich das Programm als vom Bundes- Bundesmittel zur Verfügung standen, Projekte ist eine gute Einbindung in ministerium des Innern, für Bau und hatten Städte und Gemeinden rund das städtische Umfeld, um eine ent- Heimat beliehener Projektträger im 1.000 Interessenbekundungen mit sprechende Aufwertung der Quartiere Auftrag des Bundesinstituts für einer beantragten Fördersumme zu erreichen, die von stadtentwicklungs- Bau-, Stadt- und Raumforschung mit von rund zwei Milliarden Euro ein- politischer Bedeutung sind. Dies gelingt 285 laufenden Projekten. Aufgrund gereicht. Die hohe Überzeichnung insbesondere in enger Zusammenarbeit des starken Programmwachstums des Förderaufrufs spiegelt den mit Vereinen, Trägern, Verbänden, befinden sich im Jahr 2021 über Investitionsstau vor Ort wider und Quartiersmanagement und anderen 160 Förderanträge im Bewilligungs- bestätigt damit den Förderbedarf Akteurinnen und Akteuren. Die Projekte prozess, zusätzlich werden noch mehr der Kommunen. Mit dem Nachtrag sollen einen Beitrag zum Klimaschutz als 400 weitere Anträge erwartet. Geschäftsfelder 23
GESCHÄFTSFELDER N A C H H A LT I G E E N T W I C K L U N G U N D I N N O VAT I O N Für eine Transformation zur Nachhaltigkeit braucht es neues Wissen und auch effektive Wege, dieses Wissen anzuwenden und Forschungsergebnisse schnell in gesellschaftliches Handeln umzusetzen. Im Geschäftsfeld Nachhaltige Entwicklung und Innovation wirkt der Projektträger Jülich (PtJ) daran mit, Forschungund Innovationen für Nachhaltigkeit voranzubringen: Er betreut hier rund 11.700 laufende Vorhaben mit einem Fördervolumen von 1.033,9 Millionen Euro. Eine ganzheitliche und anwendungsorientierte Betrachtung, in Forschung und Innovationen für eine nachhaltige Ent- der die Nutzung von Forschungsergebnissen von Anfang an wicklung zu fördern, geht weit über Wissensgenerierung einbezogen werden, steht für PtJ im Geschäftsfeld Nachhaltige hinaus und stellt hohe Anforderungen an den Wissens- und Entwicklung und Innovation im Mittelpunkt. PtJ entwickelt pass- Technologietransfer. Mit seinen umfassenden Kompetenzen genaue Fördermaßnahmen, um ein Erreichen von Nachhaltig- und Know-how im Fördermanagement zu Nachhaltigkeits- und keitszielen effektiv zu unterstützen und die Weiterentwicklung Innovationsthemen unterstützt PtJ seine Auftraggeber auch, die einer offenen Innovationskultur zu fördern. Wirksamkeit von Fördermaßnahmen sicherzustellen. So wirft PtJ einen Blick darauf, wie sich Maßnahmen zur Erreichung Die thematische Bandbreite des Geschäftsfeldes Nachhaltige eines Nachhaltigkeitsziels auf andere Nachhaltigkeitsaspekte Entwicklung und Innovation ist äußerst groß und spiegelt auswirken und wie mögliche Zielkonflikte überwunden werden die vielfältigen Herausforderungen einer nachhaltigen können. Zur Unterstützung von Strukturwandelprozessen berät Entwicklung wider. Sie reicht von Themen wie Kreislauf PtJ strategisch-konzeptionell und entwickelt maßgeschneiderte wirtschaft, Ressourceneffizienz, Materialforschung und Förderformate. Ebenso übernimmt PtJ für seine Auftraggeber Bioökonomie über die anwendungsorientierte Grundlagen- die Fachkommunikation zu verschiedenen Förderprogrammen forschung zu Energie und Wasserstoff, den Lebenswissen- sowie Aufgaben zum Monitoring und zur Evaluation. Beispiels- schaften und Gesundheit bis hin zur Meeres-, Küsten-, weise führt PtJ eigenständig begleitende Monitorings sowohl Polar- und Geoforschung sowie der Meeres- und Schiffs- der geförderten Projekte als auch der mittelbar von diesen technik. Themen- und innovationsoffene Programme wie Maßnahmen profitierenden Akteure durch. Innovation & Strukturwandel, die Förderung von Existenz- und Unternehmensgründungen sowie von Wissens- und Auch auf programmatischer Ebene unterstützt PtJ seine Technologietransfer zählen ebenso zur Expertise dieses Auftraggeber. Mit der Zukunftscluster-Initiative des BMBF setzt Geschäftsfeldes. Übergreifende Zukunftsthemen wie Digi PtJ beispielsweise eine zentrale Maßnahme der offenen talisierung und Zirkuläres Wirtschaften sieht PtJ für jeden Innovationskultur um, in der neue Formen der Zusammenarbeit dieser Förderbereiche als integrale Bestandteile und setzt aller am Innovationsgeschehen beteiligten Akteure fokussiert dies in der Förderung wirksam um. werden. Als Voraussetzung für eine Projektförderung stehen zu Beginn des Auswahlprozesses übergeordnete Konzepte und Eine Vielzahl dieser Förderprogramme betreut PtJ im Auftrag Strategien, aus denen sich mittelfristig weitere Maßnahmen der Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie und Projekte ableiten. Auch für die neue Strategie Forschung Wirtschaft und Energie (BMWi), weitere Auftraggeber sind für Nachhaltigkeit (FONA) unterstützte PtJ das BMBF dabei, Bundesbehörden und die Länder Bayern, Baden-Württemberg einen programmatischen Rahmen für die Forschungs- und und Mecklenburg-Vorpommern. Innovationsförderung zur nachhaltigen Entwicklung zu schaffen. 24 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
„Wissens- und Technologie- transfer sind elementar zur Erreichung von Nachhaltig keitszielen. PtJ unterstützt seine Auftraggeber, effektiv zu fördern.“ Michael Weber kam 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Projektträger Jülich. Nach zwei Stationen als Fach- bereichsleiter leitete er zunächst den Geschäftsbereich Nachhaltigkeit und seit 2020 das Geschäftsfeld Nachhaltige Entwicklung und Innovation. Rund 570 Mitarbeitende sind in diesem Geschäftsfeld tätig (Stand: 31. Dezember 2020). Er bringt eine umfassende Expertise im Themenspektrum Nachhaltigkeit und in der Projektförderung mit. Förderprogramme Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) Projektträgerschaft Baden-Württemberg-Stiftung: Epigenetik, Anwendungsorientierte Grundlagenforschung Energie Methodenentwicklung in den Lebenswissenschaften im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft Kopernikus-Projekte für die Energiewende WIPANO – Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen Weltspeicher – eine Pilotinitiative für Sprunginnovationen * Unternehmen Region Nationale Bioökonomiestrategie Innovation & Strukturwandel Spitzencluster BioEconomy Leuna Offene Innovationskultur und KMU-Querschnittsaufgaben: Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftscluster-Initiative (Clusters4Future) * Biotechnologieprogramm Bayern Innovative Hochschule Bioökonomie Baden-Württemberg FH-Personal * MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit Forschungscampus – Öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen GEO:N – Geoforschung für Nachhaltigkeit Forschungscampus Mobility2Grid Maritime Forschungsstrategie 2025 Forschungscampus Elektrische Netze der Zukunft Vom Material zur Innovation Stärkung der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen Neue Werkstoffe in Bayern des GKV-Bündnisses für Gesundheit Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB) * Innovationsbüro Digitales Leben Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Exzellenzforschungsprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern Organersatz aus dem Labor – eine Pilotinitiative für Sprunginnovationen Bundesregelung Pandemie * * Neue Aufträge 2020 Geschäftsfelder 25
Forschung für Nachhaltigkeit weist den Weg in eine krisenfeste Zukunft Ozeane verstehen 2020 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Im Rahmen der Strategie Forschung die neue Strategie Forschung für Nachhaltigkeit (FONA4). Für Innovationen und für Nachhaltigkeit (FONA) ist der Zukunftstechnologien wie Grüner Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Projektträger Jülich (PtJ) für die Bioökonomie werden in den nächsten fünf Jahren mehr als vier Milliarden Euro Weiterentwicklung und Betreuung des zur Verfügung gestellt. So wird das BMBF in Zeiten von Klimawandel und Covid-19- Forschungsprogramms der Bundes Pandemie seiner Verantwortung gerecht, nachfolgenden Generationen eine lebens- regierung Mare:N – Küsten-, Meeres- werte Umwelt zu hinterlassen. Forschung und Innovation sollen Deutschland und und Polarforschung für Nachhaltigkeit Europa zukunftssicher machen. im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verantwortlich. Seit 2013 hat der Projektträger Jülich (PtJ) die Entwicklung des bisherigen Programms Mare:N stellt ein flexibles Instrument Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3) umfassend betreut, welches 2020 für die innovative und zukunfts durch die neue FONA-Strategie abgelöst wurde, an deren Entstehung PtJ maßgeblich orientierte Ausrichtung der Forschungs- beteiligt war. PtJ hat das Bundesforschungsministerium insbesondere zur Wirkungs- themen dar und bezieht Stakeholder und Zielorientierung der Strategie beraten. Darüber hinaus unterstützt PtJ das BMBF aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik in den kommenden Jahren bei der Umsetzung der FONA-Strategie im Rahmen von und Wirtschaft ein. PtJ übernimmt zahlreichen Projektträgerschaften: unter anderem in den Bereichen Bioökonomie, dabei die fachliche und administrative Energieforschung sowie Meeres- und Polarforschung und den integralen Bestand- Steuerung komplexer Forschungs teilen der FONA-Strategie, der ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft und dem vorhaben zum Schutz der Meere, nachhaltigen Landmanagement. Die Stärkung strukturschwacher Regionen, die Küsten und Polarregionen, darunter Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und die Stärkung des gesellschaftlichen beispielsweise die Datenauswertung Zusammenhalts sind ebenfalls zentrale Anliegen der FONA-Strategie. Als kompetenter der erfolgreichen MOSAiC-Arktis Partner betreut PtJ zudem Strukturwandel-Projekte in ehemaligen Kohlerevieren. expedition des Forschungsschiffes Dabei bringt PtJ die richtigen Partner in Forschungsprojekten zusammen, um Polarstern oder Expeditionen des innovative Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu ermöglichen. Forschungsschiffes Sonne. Nationale Bioökonomiestrategie – aus der Fachwelt gewachsen 2020 wurde die neue Nationale Bioökonomiestrategie als gemeinsame Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlicht. Mit ihr hat die Bundesregierung die Ziele ihrer zukünftigen Bioökonomiepolitik festgelegt, die an Elemente des Rahmen programms Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) anknüpfen. Der Projektträger Jülich (PtJ) ist bereits seit 2012 mit der Projektträgerschaft Bioökonomie des BMBF beauftragt und hat das Ministerium bei der Entwicklung und Konzeption der neuen Strategie maßgeblich unterstützt. Dafür wurden im Rahmen des Agendaprozesses diverse Veranstaltungen mit an der Bioökonomie beteiligten Akteuren durchgeführt. Die Ergebnisse flossen in die neue Strategie ein. PtJ hat sowohl den Agendaprozess inhaltlich und organisatorisch mitgestaltet als auch maßgeblich an der Entwicklung der neuen Strategie mitgewirkt. PtJ unterstützt das BMBF auch weiterhin bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der aus der Strategie abgeleiteten Fördermaßnahmen und der Fachkommunikation. Ebenfalls hat PtJ das Wissenschaftsjahr Bioökonomie mit seiner fach- lichen Expertise begleitet, um Bioökonomie auf vielfältige Weise erlebbar zu machen. 26 IM ÜBERBLICK – DAS JAHR 2020
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