Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim 2007 2016 - Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim
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Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Anstalt des öffentlichen Rechts Jubiläum Wilhelmstraße 15 72074 Tübingen 10 20 07 6 - 201
Intro Intro Wir Ralf Horrer - Ralf Hanisch - Uwe Lichtner - Kanellos Panagopoulos - Hausmeister, Tübingen Hausmeister, Geislingen Hausmeister, Hohenheim Hausmeister, Tübingen Ulrike Stadel - BAföG-Sachbearbeiterin, Tübingen Bernhard Saile - Mensaleiter, Reutlingen 6 7
Intro Intro Dietmar Marschang - Mitarbeiter EDV-Abteilung, Hohenheim Jessica Helm - Mitarbeiterin Soziale Dienste, Tübingen Adrian-Raul Kullmann - Lagerverwalter Mensa Wilhelmstraße, Tübingen 8 9
Intro Intro Imtiaz Khan - Servicekraft Cafeteria Unibibliothek, Tübingen Kita-Kind Jonas und Liza-Marie Strobel - Leiterin der Kindertagesstätten, Hohenheim Anke Schick - Mensamitarbeiterin, Rottenburg 10 11
Intro Intro Matthias Kessner – Sachbearbeiter Facility Management Bauwesen, Tübingen Sabrina Hipp - Markus John - Mitarbeiterin Buchhaltung, Tübingen Kommunikationsdesigner, Tübingen 12 13
Intro Intro Claudia Dittmann - Mitarbeiterin am InfoPoint der Mensa Morgenstelle, Tübingen Barbara Hagenauer - Mitarbeiterin Zentrale Dienste, Tübingen Marianne Zipper - Mitarbeiterin Personalabteilung, Hohenheim ... und über 400 weitere Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter, die sich tagtäglich um die Belange von rund 55.000 Studierenden kümmern und ihnen mit Rat Stefan Balz - und Tat zur Seite stehen. Psychotherapeut in der Psychotherapeutischen Beratungs- stelle, Tübingen 14 15
Inhalt Inhalt Intro - Wir Jahr 2010 06 50 StuWe in Zahlen 18 Jahr 2011 58 Vorwort Jahr 2012 19 66 Grußworte 20 Jahr 2013 72 Meilensteine eines Jahrzehnts 22 Jahr 2014 80 01 Jahr 2015 Einführung 88 24 Jahr 2016 02 96 Jahresrückblicke 32 03 Bilanz Jahr 2007 106 33 Jahr 2008 38 04 Interview – ein Rück- und Ausblick Jahr 2009 108 44 Impressum 115
StuWe in Zahlen Vorwort 2007 39.380 Studierende Partner der Studierenden € 22.033 T 5.301 2007-2016: Zehn Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Umsatzerlöse Wohnheimplätze Zum 1. Januar 2007 fusionierten die damaligen Studenten- werke Tübingen und Hohenheim zum heutigen Studierenden- 3.059 T Semesterbeiträge 8.270 BAföG-Anträge werk Tübingen-Hohenheim. Seitdem ist viel passiert: Nicht nur auf dem Papier, auch in den Köpfen der Beschäftigten musste aus zwei Studentenwerken eine Organisation werden. Zudem haben der Anstieg der Studierendenzahlen und der 3.236 T€ Finanzhilfe des Landes 174 Kita-Plätze dynamische Wandel der Hochschulen die Entwicklung des Studierendenwerks entscheidend geprägt. Heute ist das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim ein leistungsfähiges soziales Dienstleistungsunternehmen mit € 175 T einem vielseitigen Angebot in den Geschäftsbereichen stu- dentisches Wohnen, Hochschulgastronomie, Studienfinan- Jahresüberschuss zierung, Kinderbetreuung und Beratung. Rund 430 Beschäf- 1.775.467 ausgegebene Essen tigte kümmern sich um die Belange von 55.000 Studierenden in der Hochschulregion. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Es ist ihr Verdienst, dass sich das Studierendenwerk in der ver- 2016 gangenen Dekade so erfolgreich entwickelte. Auch in Zu- 54.973 Studierende kunft wird das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim den Studierenden und Hochschulen ein verlässlicher Partner sein, der seine Tätigkeitsfelder an ihren Bedürfnissen und künfti- € 5.742 gen Anforderungen ausrichten wird. 28.694 T Mit dieser Publikation möchte ich Sie dazu einladen, sich Umsatzerlöse Wohnheimplätze über die vielfältigen Projekte der letzten zehn Jahre zu infor- mieren, unsere Beschäftigten und Bereiche näher kennenzu- 5.241 T 14.469 lernen und mehr über künftige Vorhaben zu erfahren. Semesterbeiträge BAföG-Anträge Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen 3.395 T€ Finanzhilfe des Landes 141 Kita-Plätze Oliver Schill € 4.316 T Geschäftsführer Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Jahresüberschuss 1.560.547 ausgegebene Essen 19
Grußworte Grußworte Dr. Andreas Barz Professor Dr. Bernd Engler Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen und Vorsitzender Baden-Württemberg und Mitglied im Verwaltungsrat des Studierendenwerks des Verwaltungsrats des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim Unsere Hochschulen im Land leisten hervorragende Arbeit in Forschung und Lehre und bilden hoch qualifizierte Fachkräfte und Wissenschaftler/-innen »Eine gute Der Zusammenschluss der beiden Studentenwerke in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim vor gut einer Dekade war ein längst überfälliger Schritt. aus. Viele junge Menschen aus ganz Deutschland und dem Ausland zieht es nach Baden-Württemberg, um hier zu studieren – und um hier zu leben. Eine soziale Es hatte sich abgezeichnet, dass eine Fusion zahlreiche Synergieeffekte mit sich bringen dürfte – und damit auch eine weitere Verbesserung des Dienst- gute soziale Infrastruktur trägt in besonderem Maße zum Erfolg eines Stu- diums bei. Die soziale Betreuung und Förderung der Studierenden ist der Infrastruktur leistungsspektrums für Studierende. Von Anfang an habe ich den Prozess des Zusammenschlusses begleitet, seit Oktober 2006 als Rektor der Universi- Landesregierung daher ein wichtiges Anliegen. Hierzu leisten die Studieren- denwerke des Landes im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags einen ganz we- trägt in tät Tübingen, seit Juli 2007 auch als Vorsitzender des Verwaltungsrats des heutigen Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim. Der Erfolg der Fusion hat sentlichen Beitrag. Sie schaffen bezahlbaren Wohnraum für Studierende, bie- ten preisgünstige Verpflegungsangebote und unterstützen die Studierenden besonderem uns Recht gegeben, und ich bin höchst beeindruckt von der Bilanz, die das Studierendenwerk nach einem Jahrzehnt vorweisen kann: Neue Wohnheime bei Fragen der Studienfinanzierung oder Kinderbetreuung. Maße zum wurden gebaut, Mensen saniert und Cafeterien eröffnet, Kindertagesstätten in Betrieb genommen und das Angebot an Beratungsmöglichkeiten auch an Um die sozialen Belange von rund 55.000 Studierenden kümmert sich das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim, das vor zehn Jahren aus den bei- Erfolg eines kleineren Hochschulstandorten erweitert. den Studentenwerken Tübingen und Hohenheim hervorgegangen ist. Im ver- gangenen Jahrzehnt stiegen die Studierendenzahlen auf ein Rekordhoch, was Studiums bei.« Der Blick in die Zukunft zeigt allerdings deutlich, dass weiterhin große Aufga- ben vor uns liegen: Ein wichtiges Ziel ist es, noch deutlich mehr Wohnraum zu die Hochschulen, Studierendenwerke und das Land gleichermaßen vor große schaffen, um den unter Druck stehenden Markt zu entlasten und bezahlbare Herausforderungen stellt. Den wachsenden Aufgaben und gestiegenen An- Unterkünfte für Studierende bereitzustellen. An einigen Standorten stehen forderungen begegnete das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim als ei- darüber hinaus weitere Investitionen in die Mensen an. Ich bin jedoch zuver- nes der großen Studierendenwerke im Land mit neun Standorten dynamisch sichtlich, dass das Studierendenwerk hervorragend aufgestellt ist und diesen und voller Tatendrang. An verschiedenen Hochschulen baute das Studieren- »Das Studieren- Herausforderungen tatkräftig begegnen wird – als wichtiger und verlässlicher denwerk neue Wohnheime für Studierende. Im hochschulgastronomischen Partner der Hochschulen in der Region. Ich danke dem Studierendenwerk Bereich konnte es sein Angebot durch Modernisierungen einzelner Mensen denwerk ist ein Tübingen-Hohenheim für sein Engagement in den vergangenen zehn Jahren und Neueröffnungen von Cafeterien ausbauen und verbessern. Das Wissen- und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. schaftsministerium unterstützte das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim wichtiger und hierbei gern durch entsprechende Fördermittel und stellte je nach Verfüg- barkeit Grundstücke für Wohnheimbauten im Rahmen von Erbbaurechten zur verlässlicher Verfügung. Partner der Für die geleistete Arbeit in den vergangenen zehn Jahren danke ich im Namen von Frau Ministerin Bauer allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stu- Hochschulen dierendenwerks Tübingen-Hohenheim und wünsche ihnen bei der Erfüllung zukünftiger Aufgaben weiterhin viel Erfolg zum Wohle unserer Studierenden. in der Region.« 20 21
Meilensteine Meilensteine 2007 2016 Meilensteine eines Jahrzehnts 2009 2016 ›› 2013 Wohnheim in Rottenburg Becherwisser Sanierung eines Wohn- Start der Becherwisser- heims in Rottenburg Kampagne zur Reduzie- S. 46 Energieeffizientes rung von Einwegbechern Wohnen in Cafeterien Energetische Sanierung S. 99 des Wohnheims in der Su- detenstraße in Nürtingen S. 73 2015 Mensa Morgenstelle Sanierung des Küchen- 2011 und Ausgabeareals in der 2012 Mensa Morgenstelle in Wohnheim in Reutlingen Tübingen mit modernem 2008 Free-Flow-Bereich Fertigstellung des ersten von zwei Wohnheimneu- S. 45 bauten auf dem Campus Cafeteria Morgenstelle Mensa Reutlingen der Hochschule Reutlingen Wohnheim in Wiedereröffnung der reno- Erweiterung der Ausgabe- S. 90 Sigmaringen vierten Cafeteria Morgen- theken und der Spülküche Fertigstellung eines neuen stelle in Tübingen mit ge- Wohnheim in Albstadt in der Mensa Reutlingen Wohnheims in Sigmaringen mütlichem Lounge-Bereich Eröffnung eines neuen S. 67 S. 59 S. 100 Wohnheims in Albstadt S. 39 2007 2014 2010 Beschäftigten-Kitas Bargeldlos zahlen Cafeteria Eröffnung von drei Kinder- Einführung des bargeld- Cafeteria UB Auslands-BAföG Neue Webseite Hörsaalzentrum tagesstätten in Tübingen, losen Zahlungsverkehrs in Wohnheim in Hohenheim Eröffnung der neuen Ca- Übernahme der Ausbil- Einführung eines neuen Eröffnung einer neuen Stuttgart-Hohenheim und allen Mensen und Cafete- Fertigstellung eines neuen feteria Universitätsbiblio- dungsförderung im Aus- Corporate Designs und Re- Kaffeebar im Hörsaalzen- Wohnheim in Rottenburg Reutlingen für Kinder von rien in der Hochschulregion Wohnheims in Campusnähe thek in Tübingen mit groß- land für viele Länder Asi- launch der Webseite mit trum auf dem Campus Fertigstellung eines neuen Hochschulbeschäftigten Tübingen-Hohenheim zur Universität Hohenheim zügiger Kaffeebar ens und der Türkei responsivem Design Morgenstelle in Tübingen Wohnheims in Rottenburg S. 34 S. 41 S. 51 S. 61 S. 69 S. 81 S. 89 S. 98 22 23
Teil 1 Einführung Einführung 2007-2016: Zehn Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Als Bindeglied in der Hochschulregion fungiert das Studierendenwerk 1 Tübingen-Hohenheim seit der Fusion vor zehn Jahren. Wie es dazu kam, was das Unternehmen seither für seine Studierenden geleistet hat und wo die Reise hingehen soll, zeigt dieser einführende Überblick. Vorgeschichte Zwischen den Hochschulen der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim exis- tiert seit November 2005 ein Kooperationsabkommen, das eine stärkere Zu- sammenarbeit der Hochschulen und eine Verbesserung der Bedingungen für die Studierenden vor Ort vorsieht. Zu den Unterzeichnern der Vereinbarung gehören die Universitäten Tübingen und Hohenheim sowie die Hochschulen Albstadt-Sigmaringen, Nürtingen-Geislingen, Reutlingen und Rottenburg. Zum etwa gleichen Zeitpunkt gab es Bestrebungen der beiden Hochschulen in Esslingen (Technik und Sozialwesen), zu einer gemeinsamen Hochschule zu fusionieren. Im Rahmen dieses Zusammenschlusses zum 1. Oktober 2006 votierten die Hochschulleitungen für eine künftige soziale Betreuung ihrer Hauptverwaltung Tübingen Studierenden durch das Studentenwerk Stuttgart. Dadurch reduzierte sich die Studierendenzahl, die das Studentenwerk Hohenheim betreute, um rund ein Drittel auf etwa 10.000 Studierende. Da das Studentenwerk Hohenheim das den Standort Esslingen betreffende Vermögen und Personal zum Ok- tober 2006 dem Studentenwerk Stuttgart übertrug, wären die finanziellen und personellen Spielräume des damals kleinsten Studentenwerks in Baden- Württemberg künftig begrenzt gewesen. Vor dem Hintergrund des Wechsels der Esslinger Hochschulen zum Studen- tenwerk Stuttgart und dem Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim forcierten die betreffenden Hoch- schulen daraufhin eine Fusion der beiden Studentenwerke Tübingen und Ho- henheim. Es sollte als Bindeglied in der Hochschulregion fungieren. Im Januar 2006 reichten die Hochschulen einen entsprechenden Antrag beim Minsterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein. Verwaltungsgebäude Hohenheim 28.515 23.594 9.638 6.681 Entwicklung der Studierendenzahlen 2007 2016 2007 2016 Uni Tübingen Uni Hohenheim 55.065 55.758 55.272 54.973 60.000 52.663 49.458 44.313 46.685 50.000 39.380 39.874 40.000 30.000 20.000 10.000 24-29 WS 2007 WS 2008 WS 2009 WS 2010 WS 2011 WS 2012 WS 2013 WS 2014 WS 2015 WS 2016 0.000
Einführung Einführung Generell versprach man sich von der Fusion Synergieeffekte und Effizienzstei- Wie jede Fusion bedeutete auch die Fusion der Studentenwerke eine Menge gerungen vor allem in der Verwaltung. Die dadurch erzielten Einsparungen Arbeit: Gremien wie die Vertretungsversammlung, der Verwaltungsrat und der sollte das fusionierte Studentenwerk dazu nutzen, in der Hochschulregion Personalrat mussten sich neu konstituieren beziehungsweise gewählt werden. Tübingen-Hohenheim als Serviceeinrichtung noch stärker zu wirken. Zudem Eine neue Satzung und Beitragsordnung mussten verabschiedet, Verträge, war man davon überzeugt, dass sich aus der verstärkten Innenfinanzierungs- Die Sicherung Geschäftsanweisungen und Dienstvereinbarungen neu ausgehandelt und ab- kraft eines großen, gemeinsamen Studentenwerks Spielräume für Investitio- geschlossen werden. Ein großes Unterfangen war auch die Zusammenführung nen ergäben, die den Studierenden direkt zugutekämen. aller Arbeits- der EDV-Systeme, insbesondere in den Bereichen Personal, Rechnungswesen, In ihrem Antrag betonten die Hochschulen, dass es aufgrund einer Fusion Wohnheimverwaltung, Kassenwesen und Warenwirtschaft. Die größte Heraus- weder zu einer Kürzung der staatlichen Zuschüsse noch zu einem Abbau von plätze auch forderung stellte jedoch die Neuorganisation des Personals dar. Abteilungen Arbeitsplätzen kommen dürfe. Die Sicherung aller Arbeitsplätze war damals mussten teils umstrukturiert und räumlich anders verteilt, Organisationsstruk- ein wichtiges Signal an die Belegschaften. Zudem forderten die Antragstel- nach der turen neu geschaffen und Prozessabläufe anders definiert werden. ler, dass der Service mindestens auf bisherigem Niveau fortzuführen sei und Der langwierigste Prozess war sicherlich das Zusammenwachsen der beiden entstehende Synergieeffekte beim Studentenwerk verbleiben müssten, die es Fusion war Das Studierendenwerk ist Ausbildungsbetrieb. Unternehmenskulturen. Nicht nur formal, sondern auch emotional musste zur Verbesserung und Ausweitung seines Angebots nutzen könne. Das Wis- aus zwei Studentenwerken eine Organisation werden. Hierauf positiv wirkte senschaftsministerium unterstützte seinerseits den Zusammenschluss auch ein wichtiges sich das Wachstum des Studentenwerks in den Jahren nach der Fusion mit finanziell, um den Fusionsprozess möglichst kostenneutral zu halten. vielen neuen Beschäftigten aus. Während im Jahr 2007 352 Mitarbeiterin- Vollzogen wurde die Fusion schließlich Anfang März 2007 rückwirkend zum Signal an die nen und Mitarbeiter für das Studentenwerk tätig waren, stieg die Zahl bis 1. Januar 2007 per Rechtsverordnung des Wissenschaftsministeriums und 2016 auf 432 Beschäftigte. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen entsprechendem Landtagsbeschluss. Das neue Studentenwerk Tübingen- Belegschaften. die ehemals selbstständigen Studentenwerke Tübingen und Hohenheim nur Hohenheim war gegründet. noch aus Erzählungen. Für sie gibt es nur das heutige Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim mit seinem vielfältigen Leistungsangebot für rund 55.000 Studierende an neun Hochschulstandorten. Nach der Fusion Die Rahmenbedingungen nach der Fusion waren zunächst schwierig, da die Frage der Geschäftsführung ungeklärt blieb. Für eine Interimsphase hatte der Gemeinsame Verwaltungsrat entschieden, die regionale Zuständigkeit Hochschulen im Wandel Nach der Fusion kam es zu vielen Neuein- Die Entwicklung des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim, das 2014 von der ehemaligen Studentenwerke bei den beiden bisherigen Geschäftsfüh- stellungen, z.B. in den Cafeterien. Studentenwerk in Studierendenwerk umfirmiert wurde, wurde im letzten rern zu belassen. Operativ kam der Fusionsprozess daher wenig voran und Jahrzehnt maßgeblich von veränderten Rahmenbedingungen im deutschen es herrschte Unsicherheit bei den Beschäftigten über die weitere Entwick- Hochschulsystem beeinflusst. So modifizierte die Schaffung eines einheit- lung. Als sich der neue Verwaltungsrat des Studentenwerks Tübingen-Ho- lichen europäischen Hochschulraums, unter anderem durch die Einführung henheim im September 2007 in seiner Sitzung für Oliver Schill als künftigem von Bachelor- und Masterstudiengängen, vielfach die Art des Studierens. Geschäftsführer entschieden hatte, nahm die Zusammenführung der beiden Straffere Stundenpläne, mehr Pflichtveranstaltungen und die Erbringung ver- Unternehmen deutlich an Fahrt auf. schiedener Leistungsnachweise auch während der Vorlesungszeit sind Folgen des Bologna-Prozesses, die sich indirekt auch auf die Arbeit des Studieren- denwerks auswirken. Aufgrund des veränderten Studienrhythmus haben viele Studierende keine Zeit mehr für eine ausgiebige Mittagspause oder möchten abends nach der Vorlesung noch eine warme Mahlzeit genießen. Zudem veränderten sich die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen Essgewohnheiten generell: Viele Studierende essen lieber mehrere kleine Zwischenmahlzeiten über den Tag verteilt als die drei klassischen Mahlzeiten morgens, mittags und abends. Vor diesem Hintergrund baute das Studie- 420 432 434 429 433 rendenwerk sein Verpflegungsangebot, vor allem im Bereich der Cafeterien, 450 aus. Öffnungszeiten wurden erweitert – in der Cafeteria UB in Tübingen sogar 357 368 386 auf abends und am Wochenende – und das Angebot an kalten und warmen 400 Snacks sowie teils ganztägig angebotenen warmen Mahlzeiten vergrößert. 359 346 349 Ein neues Betätigungsfeld für das Studierendenwerk kristallisierte sich durch 350 die Einführung von Studiengebühren in Baden-Württemberg zum Sommer- Cafeteria UB, beliebt bei den Studierenden. semester 2007 heraus. Seither ist das Studierendenwerk Partner der KfW- Förderbank, die mit dem KfW-Studienkredit seit 2006 ein bundesweites Kre- 300 ditprogramm für Studierende zur Verfügung stellt. Die größten Auswirkungen auf das Studierendenwerk hatten jedoch die ste- 250 tig steigenden Studierendenzahlen im vergangenen Jahrzehnt. Während das Studierendenwerk 2007 knapp 40.000 Studierende betreute, waren es zehn 200 Jahre später bereits über 55.000 Studierende. Die Finanzhilfe des Landes blieb jedoch über Jahre nahezu konstant, sodass die Studierenden mit ih- 150 ren Beiträgen und das Studierendenwerk mit seinen Umsätzen kontinuierlich einen wachsenden Finanzierungsbeitrag zu leisten hatten. Dadurch erhöhte sich der wirtschaftliche Druck auf das Studierendenwerk enorm. 100 Als Vorbereitung auf den deutlichen Anstieg der Studierendenzahlen – insbe- sondere nach dem doppelten Abiturjahrgang 2012 – stockte das Studieren- 50 denwerk sein Personal in vielen Bereichen auf und baute seine Beratungsan- 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 27
Einführung Aktuelle Standorte gebote auch an kleineren Hochschulstandorten aus. So können Studierende an den meisten Standorten eine psychotherapeutische Beratung vor Ort oder BAföG-Sprechstunden direkt auf dem Campus in Anspruch nehmen. Zudem erweiterte das Studierendenwerk in Zusammenarbeit mit dem Land HOHENHEIM Baden-Württemberg seine Mensakapazitäten, beispielsweise an der Mensa Morgenstelle in Tübingen und der Mensa Reutlingen. Durch Umbaumaßnah- men verfügen viele Mensen heute über moderne Free-Flow-Bereiche, in de- nen die Gäste aus einem breiten Angebot auswählen und ihr Essen individuell Geislingen Nürtingen zusammenstellen können. Dennoch besteht bei vielen Mensen, die meist in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurden und sich in Landesbesitz befin- den, weiterhin erheblicher Sanierungsbedarf. TÜBINGEN vor der Fusion Um mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen, realisierte das Reutlingen Studierendenwerk im vergangenen Jahrzehnt mehrere Bauvorhaben. Neben zahlreichen Sanierungen wurden neue Wohnheime in Albstadt, Reutlingen, Wohnheimbau in Reutlingen 2015 Rottenburg HOHENHEIM Esslingen Rottenburg, Sigmaringen, Stuttgart-Hohenheim und Tübingen gebaut. Auch die Einrichtung von Notunterkünften in Tübingen und Hohenheim und eine Nürtingen jährliche Anzeigenkampagne mit dem Aufruf an private Vermieter, preiswer- ten Wohnraum an Studierende zu vermieten, waren Maßnahmen, um die Stu- Geislingen dierenden bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Die Wohnraumsituation TÜBINGEN ist vielerorts jedoch weiterhin angespannt. Daher plant das Studierendenwerk Rottenburg Reutlingen in den kommenden Jahren den Bau weiterer studentischer Wohnanlagen, um preisgünstigen Wohnraum für Studierende zu schaffen. Albstadt Nachhaltigkeit im Trend Albstadt Bei allen Bauvorhaben spielt die Energieeffizienz eine zentrale Rolle, um Kos- ten zu sparen und Ressourcen zu schonen. So brachte das Studierendenwerk Sigmaringen im vergangenen Jahrzehnt viele Wohnheime energetisch auf den neuesten Sigmaringen Trossingen Trossingen Stand. Fast alle Wohnheime werden heute mit Ökostrom versorgt. Generell wird nachhaltiges Handeln nicht nur im Bereich Wohnen, sondern in der Arbeit des Studierendenwerks insgesamt immer wichtiger. Die Mensen und Cafeterien erleben einen Wandel in den Essgewohnheiten der Studieren- den und passen ihr Angebot sukzessive daran an. So spielen beim Warenein- kauf neben der Wirtschaftlichkeit vermehrt Aspekte der Nachhaltigkeit eine Rolle. 2011 führte die Mensa Prinz Karl in Tübingen donnerstags den „Veggi Logoentwicklung Day“ ein, heute gibt es dort täglich mindestens ein veganes Gericht. Die 2017 neu eingeführte Menülinie „mensaVital“ in zwei Mensen setzt gleichfalls auf eine gesunde, nährstoffreiche und nachhaltige Ernährung. Mit der Be- Logo des Studentenwerks Hohenheim Logo des Studentenwerks Tübingen teiligung an den baden-württembergischen Nachhaltigkeitstagen oder der Kampagne „Becherwisser“ Müllvermeidungskampagne „Becherwisser“ möchte das Studierendenwerk weitere Zeichen für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus setzen und hier auch in Zukunft seinen Beitrag in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und den Studierenden leisten. Partner der Studierenden und Hochschulen Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim hat sich in den vergangenen bis 2007 zehn Jahren in vielen Bereichen erheblich verändert. Neben den großen An- bis 2007 strengungen, aus zwei Studentenwerken eine gemeinsame Organisation zu formen, musste es sein Leistungsangebot an die wachsenden Studierenden- zahlen und neue Entwicklungen im Hochschulwesen anpassen. Auch in den nächsten Jahren kommen vielfältige Herausforderungen wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf das Studierendenwerk zu. Darüber hinaus besteht erheblicher Sanierungsbedarf in nahezu allen hochschulgastronomi- schen Einrichtungen. Als Partner einer sich dynamisch entwickelnden Hoch- schullandschaft in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim wird das Stu- dierendenwerk seinen erfolgreichen Kurs zum Wohle der Studierenden und der Hochschulen auch in Zukunft fortsetzen. bis 2014 bis heute 28 29
Aktionen Aktionen Allergene Kennzeichnungen als Service für Allergiker Nu-a Mandeln Gl Nu Nu-b Haselnüsse Nu-c Walnüsse Gl-a Weizen Nu-d Cashewnüsse Gl-b Roggen Nu-e Pecannüsse Gl-c Gerste Nu-f Paranüsse Gl-d Hafer Nu-g Pistazien Glutenhaltiges Gl-e Dinkel Schalenfrüchte Nu-h Macadamianüsse Getreide Gl-f Kamut (Nüsse) Nu-i Queenslandnüsse Ei Er So Sn Eier Erdnüsse Soja Senf Kr Fi ML Se Krebstiere Fisch Milch / Laktose Sellerie Sf Sa Lu We Schwefeldioxid Sesam Lupine Weichtiere & Sulfite Zusatzstoffe (1) (2) (3) (4) Farbstoff Konservierungsstoff Nitritpökelsalz Antioxidationsmittel (5) (6) (7) (8) Geschmacksverstärker geschwefelt geschwärzt gewachst (9) (10) (11) Süßungsmittel enthält eine Phosphat Phenylalaninquelle www.my-stuwe.de/mensa/allergene 2013 - Bayrische Woche 2014 - Public Viewing zur WM 2014 - Vegane Aktionstage 2014 - Allergenkennzeichnung Aktionen in den Mensen 2015 - Mediterrane Aktionswoche „Ab in den Süden“ & Cafeterien 2015 - Aktionswoche „Köstlichkeiten aus Fernost“ 2014 - Winterliches Schokoangebot 2015 - Neue Winterteesorten 2015 - Eiskaffee & Eisschokolade 2015 - Frische Waffeln 2015 - Veggi Day Mensa Prinz Karl 2015 - Autoload 2015 - Dessert-Aktionstage 2015 - KeepCup-Verkauf 2015 - Schwäbische Willkommenswoche 2016 - Aktionswoche „Leckeres ausm Ländle“ 2016 - Neue Wraps 2016 - Smoothies, Frappés & Shakes 2016 - Vegane Sandwiches 2016 - ChariTea & Lemonaid 2016 - Aktionswoche „Alpenzauber“ 30 31
Teil 2 Jahresrückblick Jahresrückblicke 2 2007 Kindertagesstätten für Kinder Ausbau der Mensa von Hochschulbeschäftigten Prinz Karl in Tübingen Mensa Rottenburg beim Fassaden- und Dachsanierung Studierendenwerk in Hohenheim 32-105 Wohnheimsanierung in Tübingen Studienkredite & Darlehen
Jahresrückblick Jahresrückblick 2007 Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulbeschäftigten Ausbau der Mensa Prinz Karl In den Jahren 2006 und 2007 eröffnete das Studierendenwerk drei in Tübingen Die Mensa und Cafeteria Prinz Karl, in der historischen Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulbeschäftigten. Altstadt von Tübingen gelegen, gehört zu den ältesten Mensen in Deutschland. Bereits seit 1900 können sich Studierende dort verpflegen. Aufgrund der großen Be- Kinderbetreuung für die liebtheit der Mensa bei den Studierenden und Univer- 2008 Kleinsten sitätsangehörigen gab es insbesondere zu Vorlesungs- Vor der Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen zeiten einen permanenten Platzmangel. Daher wurde die Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren im August frühere Küche im ersten Obergeschoss im Jahr 2007 als 2013 war es für viele Eltern schwierig, eine geeignete Gastraum ausgebaut. Es konnten dadurch 40 zusätzliche Krippe für ihre Kleinsten zu finden. Auch Mitarbeiterin- Sitzplätze geschaffen werden. Die Kosten für die Um- nen und Mitarbeiter der Hochschulen standen vor dieser baumaßnahmen beliefen sich auf rund 85 T€, die vom 2009 Herausforderung. Viele Nachwuchsforscher/-innen kom- Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg men zudem nur für ein oder zwei Jahre aus dem Aus- getragen wurden. Das Studierendenwerk finanzierte das land an deutsche Universitäten und tun sich besonders Mobiliar in Höhe von etwa 7.500 €. schwer, einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu finden. Vor diesem Hintergrund eröffnete das Studierendenwerk in den Jahren 2006 und 2007 in Kooperation mit den 2010 Universitäten Tübingen und Hohenheim sowie der Hoch- Fassaden- und Dachsanierung in schule Reutlingen an allen drei Standorten Kinderta- gesstätten für Kinder von Hochschulmitarbeiter/-innen Hohenheim Um die Energiekosten zu senken, führte das Studieren- im Alter von null bis drei Jahren. Die Kindertagesstätte denwerk in den Jahren 2006 und 2007 eine Fassaden- „Fichtenweg 7“ in Tübingen hat 16 Plätze für Kinder von und Dachsanierung an den Wohnheimen Schwerzstraße Nachwuchswissenschaftler/-innen der Universität Tü- 2 und 3 in Stuttgart-Hohenheim durch. Es erfolgte eine bingen. Die Kita Kleinstein in Stuttgart-Hohenheim und komplette Dämmung der Fassaden und der Dächer sowie 2011 die Campus-Kita in Reutlingen bieten jeweils zehn Plätze eine Erneuerung der Fenster inklusive Rollläden. Durch für Kinder von Hochschulbeschäftigten an. verschiedenfarbige Fensterrahmen erhielt jedes Haus zudem einen individuellen Charakter. Die Kosten für die einjährige Baumaßnahme betrugen rund vier Mio. €. Dank der Sanierung kam es zu einer Senkung der Ener- Mensa Rottenburg beim giekosten um circa 80 T€ pro Jahr. 2012 Studierendenwerk Bis April 2007 wurde die Mensa-Ausgabestelle in Rottenburg von der dortigen Hochschule für Forstwirtschaft selbst betrieben. Seit Mai 2007 bewirtschaftet das Studierendenwerk die Men- sa mit Cafeteria. Im Rahmen des Betriebsüber- Erstanträge für gangs übernahm das Studierendenwerk das KfW-Studienkredite 2013 bisherige Personal von der Hochschule. Heute sind in der Mensa Rottenburg fünf Mitarbeiter- 0 25 50 75 100 innen beschäftigt. 2007 20 2008 25 2014 Wohnheimsanierung in Tübingen Studienkredite & Darlehen 2009 49 Das Wohnheim Neuhalde in der Viktor-Renner- Vor dem Hintergrund der Einführung von Stu- Straße 2 in Tübingen musste von Grund auf sa- diengebühren in Deutschland – in Baden-Württemberg 2010 42 niert werden. Zudem entschied sich das Stu- zum Sommersemester 2007 – ergab sich für das Stu- dierendenwerk, die Bäder zu erweitern, um den dierendenwerk ein neues Aufgabenfeld. Seither ist das 2011 45 2015 Wohnkomfort an heutige Standards anzupassen. Studierendenwerk Partner der KfW-Förderbank, die mit Dadurch verringerte sich die Zahl der Bettplät- dem KfW-Studienkredit seit 2006 ein bundesweites ze von 141 auf 137. Die Bauarbeiten mit einem Kreditprogramm für Studierende zur Verfügung stellt. 2012 38 Investitionsvolumen von 5,2 Mio. € fanden im Darüber hinaus vermittelt das Studierendenwerk den August 2007 ihren Abschluss. Daraufhin begann Bildungskredit für Studierende in fortgeschrittenen Aus- 2013 74 das Studierendenwerk mit dem Neubau eines bildungsphasen sowie kurzfristige Darlehen für Studie- benachbarten Wohnheims auf der bereits be- rende, die ohne eigenes Verschulden in finanzielle Not 2014 94 2016 stehenden Tiefgarage (s. S. 40). geraten sind. 2015 79 34 2016 114
N 01 N 02 N 03 N 04 N 05 N 06 N 07 N 08 N0 9 N010 kommunikativer Ebene. Doch es gab keine Kündigungen, Name: Gerhard Schmid sondern im Gegenteil Wachstum. Ob das ohne eine Fusion gelungen wäre, weiß ich nicht.“ Funktion: Vorsitzender des Personalrats Als durchweg positiv bewertet Schmid die Zusammen- Alter: 62 arbeit zwischen den beiden Personalräten in Tübingen und Hohenheim. In 2007 bildeten sie einen Übergangs- Ausbildung: Schriftsetzer und Schreiner personalrat mit den Mitgliedern aus beiden Gremien. Die anstehenden Aufgaben rund um die Fusion wurden un- Beim StuWe seit: 1996 ter den Mitgliedern aufgeteilt, Sitzungen fanden an bei- den Standorten statt. „Ich war gerade zu Anfangszeiten viel in Hohenheim, um die Kolleginnen und Kollegen dort kennenzulernen“, erläutert der 62-Jährige und ergänzt: und Kollegen da sein zu können und zu helfen. Oft sind „Das waren schon sehr turbulente Jahre zwischen 2006 „Als Personalrat haben wir uns in dieser Zeit mit außerge- es keine gravierenden Probleme, die sich relativ einfach und 2009“, resümiert Gerhard Schmid, der seit 2001 Vor- wöhnlichen Fragestellungen beschäftigt, die es ohne eine lösen lassen. Für den Einzelnen bedeutet jedoch jede Sor- sitzender des Personalrats ist, über die Fusion der beiden Fusion nicht gegeben hätte. Ich habe damals jede Menge ge weniger eine immense Entlastung“, umreißt Gerhard Schmid die Beweggründe für seine Personalratstätigkeit. »An meiner Arbeit Studentenwerke Tübingen und dazugelernt, das mir bis heute Ein Patentrezept bei der Lösung von Auseinanderset- schätze ich sehr, für Hohenheim. Nach dem Zusam- Miteinander statt nützt.“ zungen im Unternehmen habe Schmid zwar nicht. Doch menschluss der Fachhochschu- Bis heute ist die Zusammenset- die Devise „Miteinander statt übereinander reden“ habe die Kolleginnen und übereinander len Esslingen zur neuen Hoch- zung des Personalrats ziemlich schon so manchen Konflikt entschärft. Kollegen da sein zu schule Esslingen zum Oktober konstant geblieben. Das zeige 2006 votierte die Hochschule das Vertrauen der Beschäftig- Seit über 15 Jahren ist der frühere Hausmeister nun Vor- Esslingen für eine künftige sozi- ten in die Arbeit des Perso- sitzender des Personalrats im Studierendenwerk. In dieser ale Betreuung ihrer Studieren- den durch das Studentenwerk Im Gespräch mit Gerhard Schmid, nalrats, so Schmid. Auch zehn Jahre nach der Fusion setzt Zeit habe sich der Arbeitsalltag generell sehr verändert. „Nicht nur in der Privatwirtschaft, auch im öffentlichen können und zu Stuttgart. Daraufhin übertrug das Studentenwerk Hohen- Vorsitzender des Personalrats sich der Personalrat für ein Mit- einander aller Kolleginnen und Dienst ist die tägliche Arbeit schneller und hektischer ge- worden, nicht zuletzt durch die zunehmende Digitalisie- helfen.« heim zum 1.10.2006 sein Ver- Kollegen und zwischen Beleg- rung. Und auch der Druck auf den einzelnen Mitarbeiter, mögen und Personal, das dem schaft und Geschäftsführung mit diesen ständigen Veränderungen und dem wach- Standort Esslingen zuzuordnen ein. „Die Fusion ist aus unserer senden Tempo Schritt zu halten, ist gestiegen“, findet war, an das Studentenwerk Sicht noch nicht abgeschlos- Schmid. Hier würde er sich wieder mehr Entschleunigung Stuttgart. In der Landespolitik sen, sondern ein fortwährender und eine ausgeglichenere Work-Life-Balance wünschen. und den Hochschulen wurden Prozess, an dem weiter gefeilt Stimmen laut, die eine Fusion der beiden Studentenwer- und korrigiert werden muss“, findet Schmid. Eine ausgewogene Work-Life-Balance und ein rela- ke Tübingen und Hohenheim befürworteten. Ihr Argument: tiv sicherer Arbeitsplatz seien laut Schmid für viele Als großes Studentenwerk mit ausreichend finanzieller Als offen beurteilt der Personalratsvorsitzende mittlerweile Arbeitnehmer/-innen Beweggründe, eine Stelle im öf- Siehe auch: und personeller Ausstattung sei man den künftigen Her- auch wieder die Zusammenarbeit mit der Geschäftsfüh- fentlichen Dienst anzutreten. Daher ist dem Personalrats- N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat S. 36 ausforderungen wie etwa den steigenden Studierenden- rung. Der Grundstein hierfür wurde für Schmid während vorsitzenden auch die im öffentlichen Dienst mittlerweile zahlen wesentlich besser gewachsen. der Verhandlungen zur Rahmendienstvereinbarung zur gängige Praxis der befristeten Arbeitsverträge ein Dorn N0 2: Brigitte Freudenmann, S. 42 Flexibilisierung der Arbeitszeit im Jahr 2010 gelegt. „Unser im Auge. „Wie sollen gerade jüngere Leute ihr Leben pla- Innenrevision und Organisation „Im Jahr 2006 brodelte es gewaltig in der Gerüchteküche. Ziel war es, eine Vereinbarung mit modernen und flexiblen nen oder daran denken, eine Familie zu gründen, wenn Doch der Personalrat hatte keine verbindlichen Informati- Gleitzeitregelungen für alle Beschäftigten zu treffen“, er- sie keinen unbefristeten Arbeitsvertrag haben?“, fragt sich N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, S. 48 onen rund um die Fusion. Die Gerüchte führten verständ- klärt der Personalratsvorsitzende. Bei den Verhandlungen der 62-Jährige. Hier müsse dringend etwas getan werden, Planung Hochschulgastronomie licherweise zu vielen Verunsicherungen bei den Beschäf- zwischen Geschäftsführung und Personalrat wurde auf Au- um auch künftig qualifiziertes Personal für den öffentlichen tigten. Bei Fusion denkt man ja sofort an Stellenabbau“, genhöhe diskutiert und gemeinsam ein Ablauf entwickelt, Dienst zu finden. N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen S. 56 erinnert sich Gerhard Schmid. der bis heute bei der Ausarbeitung von Dienstvereinba- rungen Anwendung findet. „In einer Art Roadshow touren Ein anderes Thema, dem sich der Personalrat in Zusam- N0 5: Ute Stirm, Cafeterien S. 64 Zu einem Stellenabbau kam es glücklicherweise nicht. Al- wir durch die Abteilungen, um allen Mitarbeiterinnen und menarbeit mit der Geschäftsführung in Zukunft anneh- len Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde der Erhalt ih- Mitarbeitern eine Dienstvereinbarung vorzustellen. Das men möchte, ist die Ausarbeitung einer Dienstvereinba- N0 6: Anette Unterseher, Förderung S. 70 rer Arbeitsplätze auch nach der Fusion zugesichert. „Das kommt bei den Kolleginnen und Kollegen sehr gut an“, rung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hier gehe es war ein wichtiges Signal an die Belegschaften“, so der erläutert Schmid. Auf die Dienstvereinbarung zur Flexibi- nicht nur um ein geregeltes betriebliches Wiedereinglie- N0 7: Dietmar Topka, Facility Management S. 78 Personalratsvorsitzende. lisierung der Arbeitszeit ist er sichtlich stolz: „Bundesweit derungsmanagement nach Krankheit oder Unfall und die gibt es meines Wissens kein Studierendenwerk, das eine Suchtproblematik am Arbeitsplatz. „Die Lebensarbeits- N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, S. 86 Tatsächlich kam es in den Jahren nach der Fusion sogar solch umfassende und flexible Arbeitszeitregelung für alle zeit bis zur Rente wird immer länger und der Arbeitsalltag Kindertagesstätten Tübingen zu einem Personalaufbau. Während 2007 durchschnitt- Beschäftigten hat wie wir.“ durch die ständigen Veränderungen anstrengender“, er- lich 346 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim damaligen klärt Gerhard Schmid und ergänzt: „Unternehmen müssen N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf S. 94 Studentenwerk Tübingen-Hohenheim beschäftigt waren, Neben der Ausarbeitung von Dienstvereinbarungen für hier proaktiv handeln und geeignete Maßnahmen zum Ar- sind es zehn Jahre später durchschnittlich 433 Personen. die gesamte Belegschaft unterstützt der Personalrat jeden beits- und Gesundheitsschutz ergreifen. Wir müssen da- N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der S. 102 Das unterstreicht auch Gerhard Schmid: „In den ersten einzelnen Mitarbeiter bei individuellen Schwierigkeiten. für sorgen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geschäftsführung Jahren hätte vieles besser laufen können, vor allem auf „An meiner Arbeit schätze ich sehr, für die Kolleginnen physisch und psychisch fit und gesund bleiben.“ 36 37
Jahresrückblick Jahresrückblick Einweihung des neuen Wohnheims in Albstadt 2007 Mit der Eröffnung einer neuen studentischen Wohnanlage im Oktober 2008 verdreifachte das Studierendenwerk sein Zimmerangebot und bietet seither 110 Bettplätze für Studierende in Albstadt-Ebingen. 2008 Neues und altes Gebäude im Einklang Das Wohnheim in der Poststraße 22 liegt auf dem ehema- ligen Gelände der Textilfabrik Rehfuß + Stocker in unmit- telbarer Nähe zur Hochschule Albstadt-Sigmaringen und 2008 zum Bahnhof Albstadt-Ebingen. Es besteht aus einem 2009 Neubau mit 33 Einzelapartments sowie einem sanierten Fabrikgebäude mit 48 Zimmern in Wohngemeinschaften und einem barrierefreien Einzelapartment. Zudem ist eine Solarkollektoranlage auf dem Dach installiert. Die 4er- bis 7er-Wohngemeinschaften teilen sich eine Gemeinschaftsküche und je zwei Sanitärbereiche. Jedes Zimmer verfügt über ein separates Waschbecken. Die 2010 Einzelapartments sind mit eigenem Bad und einer Koch- nische ausgestattet. Alle Zimmer sind möbliert. Auf jedem der vier Stockwerke in der Poststraße 22/2 steht den Stu- dierenden ein Gemeinschaftsraum zur Vefügung. Das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von 4,4 Mio. € wurde in nur einem Jahr Bauzeit durch das Architekturbüro Ackermann & Raff aus Tübingen reali- 2011 siert. 574 T€ steuerte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg als Landes- zuschuss bei. 2012 2013 2014 Einweihung des neuen Wohnheim umfassend saniert 2015 Wohnheims in Albstadt Wohnheimkauf Wohnheimeröffnung in Tübingen Bargeldloser 2016 WHO-Sanierungen Zahlungsverkehr 39
Jahresrückblick Jahresrückblick 2007 Wohnheimeröffnung in Tübingen Bequem bargeldlos bezahlen Nach einer einjährigen Bauzeit eröffnete das Stu- Seit rund zehn Jahren können alle Studierenden dierendenwerk im September 2008 ein neues Wohn- und die meisten Hochschulbeschäftigten bargeldlos in heim mit 61 Plätzen in der Viktor-Renner-Straße 4 in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks be- Tübingen. Das Gebäude wurde in Holzständerbauweise zahlen. Sie nutzen einfach ihren Studierendenausweis, auf einer bereits bestehenden Tiefgarage errichtet, wo- ihre Beschäftigtenkarte oder eine Mensa-Gästekarte, durch das Wohnheim nur ein Drittel des Gewichts eines auf der entsprechendes Guthaben aufgeladen ist. Der 2008 normalen Massivbaus aufweist. Das Architekturbüro e+k Bargeldloser Zahlungsverkehr bargeldlose Zahlungsverkehr erleichtert jedoch nicht architekten aus Reutlingen leitete das Bauvorhaben mit nur am eigenen Hochschulstandort den Bezahlvorgang. einem Investitionsvolumen von 3,8 Mio. €. In den Jahren 2006 bis 2008 Dank des hochschulübergreifend einheitlichen Systems Das neue Wohnheim sowie das ein Jahr zuvor sanierte führte das Studierendenwerk kann beispielsweise ein Student aus Trossingen auch in Wohnheim in der Viktor-Renner-Straße 2 (s. S. 34) verfü- einer Mensa in Tübingen essen und per Karte bezahlen. gen über eine Solarthermie- und eine Photovoltaikanlage. den bargeldlosen Zahlungsverkehr Startschuss für die Einführung des hochschulübergrei- 2009 an allen von ihm betreuten fenden Chipkartensystems war im Sommer 2006 in Tü- bingen. 2007 folgten die Standorte Reutlingen, Alb- Hochschulstandorten ein. stadt, Sigmaringen, Rottenburg und Trossingen. Nach Wohnheimkauf der Fusion der beiden Studierendenwerke erhielten auch Für 4,3 Mio. € kaufte das Studierenden- Studierende und teilweise Beschäftigte in Stuttgart-Ho- werk im Sommer 2008 die Immobilie Im Chaus- henheim, Nürtingen und Geislingen eine Chipkarte. Als seefeld 1-9 in Stuttgart-Birkach. Vor dem Kauf letzte Personengruppe können seit Sommer 2017 die 2010 war das Wohnheim durch das Studierenden- Hochschulmitarbeiter/-innen der Universität Hohen- werk angemietet gewesen. heim mit ihrer Beschäftigtenkarte bargeldlos bezahlen. Das Wohnheim Im Chausseefeld 1-9 liegt circa In den vergangenen Jahren stellte das Studierendenwerk einen Kilometer vom Campusgelände der Uni- außerdem auf eine neue Kartentechnologie um, die die versität Hohenheim entfernt und bietet Platz für Bezahlvorgänge per Chipkarte noch sicherer macht. 174 Studierende, die in 3er- bis 5er-Wohnge- In den Jahren nach der Einführung erweiterte das Stu- meinschaften wohnen. dierendenwerk in Kooperation mit den Hochschulen 2011 stetig die Anwendungsmöglichkeiten der Chipkarte. So kann mittlerweile auch an Getränke- und Snack-Auto- maten, Kopierern oder Waschmaschinen in den Wohn- Wohnheim umfassend saniert heimen bargeldlos bezahlt werden. An vielen Hochschu- Die Tübinger Universitätsstiftung hat dem Stu- len ist es außerdem seit einigen Jahren üblich, mit der dierendenwerk das Wohnheim im Heuberger-Tor-Weg Chipkarte Bücher in den Bibliotheken auszuleihen oder 2012 15 in Tübingen im Jahr 2007 übertragen. Das Studie- sich Zugang zu bestimmten Gebäuden auf dem Campus rendenwerk führte daraufhin zwischen August 2007 und zu verschaffen. September 2008 eine Generalsanierung durch. Zudem Seit 2015 haben die Studierenden und Beschäftigten zu- erfolgte eine Brandschutz- und eine energetische Sa- dem die Möglichkeit, ihren Ausweis direkt an der Kasse nierung. Zur Unterstützung der Heizung und zur Trink- ohne Bargeld aufzuladen. Dafür müssen sie sich lediglich wassererwärmung wurde auf der Ost- und Westseite für den neuen Service „Autoload“ registrieren (s. S. 92). des Gebäudes eine Solarkollektoranlage installiert. Die Weitere Neuerungen beim bargeldlosen Zahlungsverkehr 2013 Baukosten beliefen sich insgesamt auf 5,8 Mio. €. werden in den kommenden Jahren folgen. Das Gebäude mit 14 Wohngeschossen bietet 186 Wohn- heimplätze, die meisten davon in 7er-Stockwerksge- meinschaften. Seit der Sanierung gibt es zwei möblier- te Einzelapartments und eine barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss. Bargeldloser Zahlungsverkehr 2014 Chipkarten-Transaktionen an Chipkarten-Transaktionen Waschmaschinen und Trocknern an Automaten 2008 63.813 2008 546.105 WHO-Sanierungen 2015 Das Studierendendorf Waldhäuser-Ost in Tübingen ist mit rund 1.700 Plätzen die größ- te zusammenhängende Wohnanlage für Studie- 2016 145.278 2016 895.940 rende in Tübingen. Im Jahr 2008 unterzog das Studierendenwerk die Häuser Fichtenweg 12- 18 einer Generalsanierung, wodurch der Wohn- Genutzte Chipkarten Aktuell registrierte komfort deutlich verbessert wurde. Die Kosten zwischen 2008 und 2016 Autoload-Nutzer 2016 beliefen sich auf 3,4 Mio. €. 202.628 2.321 Stand Sept. 2017 40
N 01 N 02 N 03 N 04 N 05 N 06 N 07 N 08 N0 9 N010 Das Spannende am Studierendenwerk: Die Vielseitig- neues System, das unseren Anforderungen entsprochen keit der Aufgaben. Die Tätigkeitsbereiche des Studieren- hat. Und wir haben es geschafft, dieses in nur einem denwerks bilden fast das gesamte studentische Leben ab: halben Jahr bis April 2008 neu aufzulegen. Die Studierenden wohnen in unseren Wohnheimen, essen in der Mensa, finanzieren ihr Studium übers BAföG oder Projekt, bei dem ich in den vergangenen zehn Jahren Studienkredite, lassen ihre Kinder in unseren Kindertages- am meisten dazu gelernt habe: Ebenfalls die Datenban- stätten betreuen oder sich bei Sorgen und Problemen in kenfusion. Es war spannend, hier von Anfang an dabei »Durch die Fusion unserer Psychotherapeutischen Beratungsstelle beraten. zu sein und die Chance zu haben, den Reset-Knopf zu Das Spannende an der Revision: Der Einblick in alle drücken und von vorn loszulegen. In diesem umfangrei- chen Projekt habe ich sehr viel gelernt, von dem ich hatten wir die Bereiche. Als Innenrevisorin arbeite ich mit allen Abtei- lungen zusammen. Läuft etwas nicht so rund, erarbeiten heute noch profitiere, wenn neue Vorhaben rund um die Datenbanken anstehen. Das waren in den letzten Jahren Chance, vieles auf wir gemeinsam eine Lösung. Bei neuen Projekten kann ich Vorschläge einbringen, wie sich Neuerungen in der bishe- beispielsweise die Integration des Non-Food-Bereichs ins System oder die Allergenkennzeichnung im Jahr 2014. den Prüfstand zu rigen Organisationsstruktur abbilden lassen. Ans System werden immer wieder neue Anforderungen gestellt. Da ist es hilfreich, bei stellen und neue, Aufgaben: Prüfungen in allen der Neuentwicklung von An- Geschäftsbereichen des Stu- fang an mitgewirkt zu haben. verbesserte Strukturen dierendenwerks und Unter- stützung der Abteilungen bei Unterstützung statt Umfangreichstes Projekt zu schaffen.« Fragen der Neuorganisation. der letzten zehn Jahre: Die Es gibt jährlich wiederkehren- de Prüfungen wie die Verwen- Überwachung Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mithilfe ei- dungsprüfung beim BAföG oder nes hochschulübergreifenden die Kassenprüfung. Darüber hinaus setzen wir jedes Jahr Porträt von Brigitte Freudenmann, Chipkartensystems. Bereits im Sommer 2006 starteten wir in weise nicht der Fall. Vielmehr stehen die Geschäftsfüh- rung, Abteilungsleiter/-innen und weiteren Führungskräfte neue Prüfungsschwerpunkte, Stabsstelle Innenrevision und Tübingen mit der Einführung hinter mir und unterstützen meine Arbeit. sodass im Laufe der Jahre alle der Chipkarte. 2007 folgten Bereiche drankommen. Organisation die Standorte Reutlingen, Alb- Arbeitsmotto: Unterstützung statt Überwachung. Ich stadt, Sigmaringen, Rottenburg sehe mich nicht als jemand, der mit erhobenem Zeigefin- Fusion bedeutete für mich: Viel und Trossingen. Nach der Fu- ger durch die Abteilungen läuft, sondern als vermittelnde Arbeit, aber auch die Chance, be- sion führten wir den bargeld- Stelle. Bei Prüfungen setze ich auf eine offene Kommuni- stehende Systeme auf den Prüf- losen Zahlungsverkehr auch für kation und Transparenz darüber, was warum geprüft wird stand zu stellen und neue, ver- Studierende und teilweise Be- und wie das Ergebnis ausfällt. Bei schwierigen Fragen, besserte Strukturen zu schaffen. schäftigte in Stuttgart-Hohen- Problemen oder der Umsetzung neuer Vorhaben biete ich heim, Nürtingen und Geislingen Unterstützung und Hilfestellung an. Zentrales Projekt aufgrund ein. Durch das hochschulüber- Siehe auch: der Fusion: Die Fusion der Datenbanken. Jede Wohnheim- greifend einheitliche System kann beispielsweise ein Stu- Herausforderung der Zukunft: Die fortschreitende Di- N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat S. 36 belegung, jede Essensproduktion in der Mensa und jeder dent der Hochschule Reutlingen auch in einer Mensa in gitalisierung. Sie macht auch vor dem Studierendenwerk Verkauf an der Kasse läuft über eine Datenbank. Funk- Tübingen essen und bequem per Karte bezahlen. nicht halt. Wir sind gerade dabei, einen elektronischen N0 2: Brigitte Freudenmann, S. 42 tioniert hier etwas nicht, wirkt sich das auf die tägliche In den darauffolgenden Jahren bauten wir die Nutzungs- Workflow für den gesamten Beschaffungsvorgang zu erar- Innenrevision und Organisation Arbeit fast jeden Mitarbeiters aus. Es war also eine im- möglichkeiten der Chipkarte weiter aus: Kartenzahlung an beiten. Bisher läuft das noch über Formulare auf Papier. mens große Herausforderung, beide Systeme zu einem zu Getränke- und Snack-Automaten, Kopierern oder Waschma- Auch der Einsatz von mobilen Endgeräten wie etwa Ta- N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, S. 48 verschmelzen. schinen in den Wohnheimen, Ausleihe von Büchern in den blets, beispielsweise bei der Inventur, der Warenannahme Planung Hochschulgastronomie Zwar arbeiteten beide Studierendenwerke mit derselben Bibliotheken, Zugangsverwaltung von Gebäuden per Karte. oder dem Ein- und Auszug in unseren Wohnheimen, wird Software. Doch die Ausgestaltung der Datenbanken war In 2017 erhielten als letzte Gruppe auch die Hochschulbe- diskutiert. Mit solchen Themen werden wir uns sicherlich N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen S. 56 ganz unterschiedlich. Während die Verschmelzung in den schäftigten der Universität Hohenheim eine Chipkarte. in den kommenden Jahren ausführlich beschäftigen. Bereichen Wohnheimverwaltung und Finanzbuchhaltung Eine weitere Neuerung in diesem Bereich war die Ein- N0 5: Ute Stirm, Cafeterien S. 64 noch relativ unkompliziert war, stellte die Datenbankenfu- führung von Autoload im Jahr 2015. Mit Autoload haben sion im Bereich Warenwirtschaft eine echte Herausforde- die Studierenden und Beschäftigten die Möglichkeit, ihren N0 6: Anette Unterseher, Förderung S. 70 rung dar. Einfach gesagt: Ein Apfel in der Datenbank von Ausweis direkt an der Kasse ohne Bargeld oder EC-Karte Name: Brigitte Freudenmann Hohenheim war nicht gleichzusetzen mit einem Apfel in aufzuladen. N0 7: Dietmar Topka, Facility Management S. 78 der Datenbank von Tübingen. Durch neue Technologien oder Anwendungen wie etwa Funktion: Stabsstelle Innenrevision und Organisation Wir entschieden uns, nicht ein bestehendes System zu PayPal oder den europäischen Studierendenausweis wird N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, S. 86 nehmen und auf das andere zu übertragen, sondern alles das Thema „bargeldloser Zahlungsverkehr“ sicherlich auch Kindertagesstätten Tübingen Alter: 54 auf den Prüfstand zu stellen. Ziel war es, einen neuen in den kommenden Jahren eine Rolle spielen. gemeinsamen Artikelstamm und gemeinsame Rezepturen N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf S. 94 Ausbildung: Bankkauffrau und Betriebswirtin für das fusionierte Studierendenwerk anzulegen. Bei mehr Erfolgsfaktor für die Revision: Rückhalt durch die Ge- als 6.700 Artikeln und rund 1.300 Rezepturen kann man schäftsführung und die Führungskräfte. Die Innenrevision N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der S. 102 Beim StuWe seit: 2003 sich vorstellen, wie umfangreich und aufwändig das war. hat in vielen Unternehmen ein schlechtes Image als interne Geschäftsführung Doch es hat sich gelohnt. Am Ende hatten wir ein ganz Polizei. Das ist bei uns im Studierendenwerk glücklicher- 42 43
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