Unsere Wirtschaft - IHK zu ...

Die Seite wird erstellt Nicklas Hermann
 
WEITER LESEN
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
Magazin

Unsere Wirtschaft                                                                      Ausgabe 5/2016

Region                               Region                            International

Regierungspräsidentin: ICE-Halt in   IHK-Preis: Wirtschaft würdigt     Neues IHK-Statut für Ausstellung
Tagesrandlagen genügt nicht          Leistungen Coburger Hochschüler   von Ursprungszeugnissen

                                                      IHK-Berufsbildungsmesse
                                                      erneut stark frequentiert
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
2 Inhalt

   Region
   Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sieht in        4
   IHK-Strategiepapier Grundlage gemeinsamer Arbeit
   Langjähriger Coburger Sparkassen-Chef                  10
   Siegfried Wölki in den Ruhestand verabschiedet
   Integrationsmodell der IHK zu Coburg als               11
   Pilotprojekt für Bayern
   Trauer um Hubertus Ernst – Seniorchef des              12
   Autohauses Ernst im Alter von 77 Jahren verstorben
   Erweiterung des Azubi-Erfolgsprojekts „Handschlag“     13
   im Gespräch
   48 Ausbildungsbetriebe stellten sich bei der           14
  „ZeigDich!-Tour“ Schüler(n)/innen aus 19 Schulen vor

   Wirtschaftsjunioren
   Oberfrankens Wirtschaftsjunioren zur                   15
   Regionalkonferenz in Coburg zu Gast

   Standortpolitik
   Kompetenzzentrum für Maschinen- und Anlagenbau 16
   sowie Automotive mit Thomas Aue als Leiter gestartet         Die Träger des IHK-Preises 2015 mit Gratulanten nach dem Festakt in der IHK.
   International                                                8 IHK-Preise für Abschlussarbeiten an der Hochschule Coburg verliehen
   Neues IHK-Statut für die Ausstellung von Ursprungs- 19
   zeugnissen und anderen Bescheinigungen                       Belohnung für innovative und mutige Ideen
   Außenwirtschaftsportal Bayern nach umfassender      22
   Überarbeitung noch nutzerfreundlicher geworden               Sechs Diplom-, Master- und Bache-                Arbeit an der Hochschule. Beim Festakt
                                                                lor-Arbeiten an der Hochschule Coburg            in der IHK unterstrich Präsident Fried-
   Aus- und Weiterbildung                                       sind mit dem IHK-Preis 2015 ausgezeich-          rich Herdan, die Intensität der Vernet-
   IHK-Konzept: junge Flüchtlinge mit Bleiberecht         26    net worden. Mit dieser Anerkennung               zung zwischen regionaler Wirtschaft
   durch 4-jährige duale Ausbildung integrieren
                                                                herausragender Leistungen verdeut-               und Hochschule sei für die Zukunftssi-
   Jahrgangsbeste und Spitzenleistungen der               27
   IHK-Abschlussprüfungen Winter 2015/16
                                                                licht die Coburger Wirtschaft ihre hohe          cherung des Wirtschaftsraumes Coburg
                                                                Wertschätzung der wissenschaftlichen             ein Schlüsselfaktor.
   Tourismus
  „Digitale Einkaufsstadt“: Tourismus und Einzelhandel    28    5/27 Abschlussfeier für 310 Ausgebildete
   wollen von neuem Online-Marketing profitieren
                                                                19 junge Fachkräfte für Bestleistungen ausgezeichnet
   Existenzgründung und
   Unternehmensförderung
   Neue „Förderung unternehmerischen Know-hows“           29
   tritt an die Stelle vier vormaliger Programme

   Innovation und Umwelt
   Unternehmen zur Beteiligung an geplantem               30
   Energieeffizienz-Netzwerk in Coburg aufgerufen
   Digitaler Rechnungsaustausch nicht zuletzt             31
   aufgrund Kostenvorteils besonders attraktiv

   Sonderthema: Pkw, Lkw & Logistik
   Branchenprimus Schumacher Packaging gewährte            32
   beim „Tag der Logistik“ Einblicke in seine Organisation

   Recht und Steuern
   Weil Ladendiebe immer dreister werden, müssen          34
   Einzelhändler ihre Abwehrmaßnahmen verbessern                Die Leistungen der Ausgebildeten im IHK-         datoren aus Staatsregierung, Wirtschaft
   Werbeuntersagung von Verbrauchern ist von              35    Bezirk Coburg konnten sich auch bei den          und Berufsbildung im Kreis von Gästen
   Unternehmen gründlich und schnell zu respektieren            Abschlussprüfungen Winter 2015/16 se-            aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und
   Vor „Elternzeit“ angesammelter Urlaubsanspruch         36    hen lassen. Das wurde beim Festakt im            dem gesellschaftlichen Leben der Region
   bleibt bis zum Folgejahr dieser Berufspause gültig           Coburger Kongresshaus deutlich, mit              verabschiedet. 19 Ausgebildete erhiel-
                                                                dem die jungen Fachleute traditionell            ten Auszeichnungen für Bestleistungen.
                                                                ins Berufsleben entlassen werden. 310            Knapp 98 Prozent aller Prüflinge hatten
                                                                Absolventen wurden diesmal von Lau-              die Zertifizierung ihrer Fachreife erreicht.

 Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
Editorial 3

                     Integration von Flüchtlingen
                     Unser Kombimodell „Spracherwerb/Ausbildung“
                        Die Bewältigung des Flüchtlingszustroms • Für die Sprachvermittlung bietet unser Modell den großen Vor-
                        ist eine der größten gesamtgesellschaftli-     teil, dass Inhalte und Themen aus dem beruflichen Lebenszu-
                        chen Herausforderungen der nächsten Jah-       sammenhang stammen.
                        re. Neben Unterbringung und Versorgung • Eine weitere Stärke ist das synergetische Zusammenwirken der
 gilt es, die Zuwanderer aktiv in unsere Gesellschaft zu integrie-     Lernorte: z.B. die Volkshochschule für den Deutschunterricht,
 ren. Es ist selbstverständlich, dass auch die Coburger Wirtschaft     der Ausbildungsbetrieb (Unterstützung der Ausbilder durch Pa-
 sich verantwortungsbewusst dem Flüchtlingszustrom stellt. Denn        tenmodell der IHK zu Coburg) und die Berufsschule.
 zum Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns gehört es, Verantwortung • Wegen der zusätzlichen Herausforderung des Spracherwerbs
 zu übernehmen: für unsere Produkte und Dienstleistungen, für          schlagen wir in unserem Modell vor, die Ausbildungszeit um
 unsere Beschäftigten, Partner und Kunden – Verantwortung aber         bis zu ein Jahr zu verlängern.
 auch für unsere Region und die Gesellschaft.                       Für unsere Betriebe entsteht zwar zusätzlicher Aufwand, weil die
                                                                    Betreuung für die auszubildenden Flüchtlinge ein Jahr länger dau-
 Die neun bayerischen IHKs, der Bayerische Handwerkstag, die Ver- ert. Hier hoffen wir jedoch auf eine gewisse finanzielle Hilfestel-
 einigung der Bayerischen Wirtschaft und die Bundesagentur für lung seitens der Politik.
 Arbeit haben 2015 den „Integrationspakt“ geschlossen. Mit die- Vorteilhaft wirkt, dass wir die ausgebildeten Fachkräfte wesent-
 sem Maßnahmenpaket sollen in diesem Jahr im Freistaat 20 000       lich früher zur Verfügung haben, weil der jahrelange Aufenthalt
 Flüchtlinge in Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsplätze gebracht   in Integrationsklassen vor Ausbildungsbeginn entfällt und unse-
 werden. Dieser Pakt ist ein wichtiger Schritt zur erfolgreichen    re Volkswirtschaft von Sozialleistungen entlastet wird.
 Integration. Ein weiterer Erfolg ist, dass mehr Rechts- und Pla-
 nungssicherheit für die Unternehmen und für die Geflüchteten       Über unser Ausbildungsmodell für Flüchtlinge haben wir unter
 erreicht wurde. Denn im Entwurf des Bundesintegrationsgeset- anderem die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner infor-
 zes ist das schon seit 2014 von den bayerischen IHKs initiierte    miert – und erste Rückmeldungen sind eindeutig positiv. Bei der
 und geforderte „3+2 Modell“ bundesweit nunmehr als verbind- IHK-Abschlussfeier am 19.04.2014 im Kongresshaus stufte Mi-
 lich normiert. Demnach sollen Jugendliche während der Ausbil- nisterialdirigent Dr. Gert Bruckner vom Bayerischen Staatsminis-
 dung sowie zwei Jahre danach nicht abgeschoben werden dürfen. terium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie das
                                                                    Modell als sehr sinnvoll ein. Und beim BIHK-Treffen am 25.04.16
 Aktuell und deutschlandweit einzigartig hat die IHK zu Coburg ein  in Würzburg begrüßte Wirtschaftsministerin Aigner ausdrücklich
 Modell entwickelt, von dem wir überzeugt sind, dass damit die      die innovative Idee aus Coburg. Ihr Ministerium wolle diesen An-
 Integration von Geflüchteten besonders effektiv vorangebracht      satz prüfen und als Pilot weiterverfolgen.
 werden kann, weil Spracherwerb und Ausbildung nicht in Stu-
 fen – zeitlich versetzt wie bisher – sondern parallel stattfinden  Ein zielführender weiterer Schritt wäre nun, dass auch unsere
 und damit die Eingliederung der Flüchtlinge in den Erwerbspro- Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen und Bildungsträger dieses
 zess wesentlich verkürzt wird.                                     Projekt mittragen. Wir hätten damit die Chance, als Pilotregion
                                                                    zu demonstrieren, wie – auch auf neuen Wegen und mit inno-
 Wir schlagen vor, im Rahmen eines Pilotmodells duale Ausbil- vativen Instrumenten – die Integration der Flüchtlinge in unsere
 dungsverträge mit Spracherwerb, Berufsschulunterricht und be- Gesellschaft gelingen kann. Aus unserer Sicht könnte das von der
 trieblicher Ausbildung zu kombinieren. Die Vorteile dieses Modells IHK zu Coburg entwickelte Kombimodell ein wesentlicher Bau-
 liegen auf der Hand:                                               stein dazu werden. (siehe Seite 26)
• Der Spracherwerb parallel mit Erlernen eines Berufs in Theo-
    rie und Praxis bei Bezahlung einer Ausbildungsvergütung wirkt   Ihr
    motivierend auf den Flüchtling.
• Im Ausbildungsbetrieb findet von Anfang an ein gewisser So-
    zialisationsprozess statt, weil das Lernen sich unmittelbar an
    der Lebens- und Arbeitswelt orientiert. Im sozialen Gefüge und
    Austausch mit Kollegen wird der Auszubildende schneller an-
    erkanntes Mitglied eines Teams und lernt ganz nebenbei, wie
    die Menschen hier „ticken“ und wie unsere komplexe Arbeits-
    welt funktioniert.                                              Friedrich Herdan, Präsident

                                                                                                               Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
4 Region

 Regierungspräsidentin unterstützt Forderungen der IHK
                Heidrun Piwernetz sichert Coburger Wirtschaft Unterstützung bei Infrastrukturthemen zu

               „Mir ist die Fortsetzung der guten Zu-          nis muss es darum gehen, dass der ICE
                sammenarbeit zwischen der IHK zu               möglichst oft nicht nur an Coburg vor-         Vollversammlung
                Coburg und der Regierung von Ober-             beifährt, sondern am Coburger Bahn-            erweitert
                franken ein großes Anliegen“, erklär-          hof hält“, so Piwernetz. IHK-Präsident
                te Regierungspräsidentin Piwernetz             Friedrich Herdan hatte zuvor die sys-          HUK-Vorstand kooptiert
                bei ihrem Antrittsbesuch anlässlich            temische ICE-Einbindung Coburgs als                             Einstimmig kooptiert
                des wirtschaftspolitischen Gesprächs          „außerordentlich entscheidend für die                            hat die IHK-Vollver-
                                                               Region Nordwest-Oberfranken – Süd-                              sammlung Herrn
                im Anschluss an die Sitzung der IHK-
                                                                                                                               Stefan Gronbach
                Vollversammlung.                               thüringen“ bezeichnet. Regierungsprä-                           (Foto). Der 52-Jährige
                                                               sidentin Piwernetz entgegnete darauf:                           ist Vorstand Vertrieb/
                                                              „Die Regierung von Oberfranken unter-                            Marketing der
                                                               stützt die Forderung unter anderem der                          HUK-COBURG
                                                               IHK zu Coburg, wonach sich die ICE-An-                          Versicherungs-
                                                                                                                               gruppe.
                                                               bindung Coburgs nicht auf Tagesrandhal-
                                                               te beschränken darf.“ Für diese Aussage
                                                               spendeten ihr die Anwesenden viel Bei-       Verkehrslandeplatzes bei Meeder-Nei-
                                                               fall. Unterstützung sicherte sie auch beim   da steht die Regierung nach den Wor-
                                                               Schienenlückenschluss zwischen Coburg        ten der Regierungspräsidentin auf der
                                                               und Südthüringen zu. Dieser sei zwar         Seite der Befürworter. IHK-Präsident
                                                               nicht im Entwurf des Bundesverkehrs-         Herdan hatte dessen Bedeutung für die
                                                               wegeplans enthalten. Aber: „Wir haben        national und international aktiven Co-
 Einer Meinung ist Regierungspräsidentin Heidrun Piwer-        bei der Staatsregierung bereits angeregt,    burger Unternehmen betont. Zudem sei
 netz mit IHK-Präsident Friedrich Herdan, was einen ICE-       dass das Projekt im Bundesverkehrswe-        ein Verkehrslandeplatz auch Ausgleich
 Systemhalt betrifft: „Die ICE-Anbindung Coburgs darf sich     geplan weiterverfolgt werden sollte“, sag-   des Standortnachteils gegenüber Met-
 nicht auf Tagesrandhalte beschränken!“
                                                               te Heidrun Piwernetz. Friedrich Herdan       ropolen und ballungsnahen Räumen. Die
                                                               wies darauf hin, dass der Lückenschluss      Regierung von Oberfranken habe den

               D
                      as Strategiepapier „Coburgs Wirt-        Zubringerfunktion für den ICE-System-        Standort Meeder-Neida bereits 2007 be-
                      schaft 2030. Handeln. Gestalten.         halt am Bahnhof Coburg habe und auch         fürwortet, betonte Regierungspräsidentin
                      Wachsen.“ der IHK zu Coburg be-          interessant für den Güterfernverkehr der     Piwernetz. Die Projektgesellschaft Ver-
                zeichnete sie als gute Grundlage bei der       exportstarken Coburger Wirtschaft sei.       kehrslandeplatz Coburg und Regierung
                Verfolgung gemeinsamer Ziele.                    Auch beim Ersatzbau eines zukunfts-        von Oberfranken seien bei dem Thema
                  Beispiel ICE-Systemhalt: „Im Ergeb-          fähigen, instrumentenflugtauglichen          im Gespräch.
                                                                                                               Notwendigkeit sieht die Regierungsprä-
                                                                                                            sidentin auch in der Fertigstellung des
                                                                                                            Ausbaus der Staatsstraße 2205 nach Bad
                                                                                                            Rodach. Zwei Kläger, die den Ausbau ab-
                                                                                                            lehnen, haben zwar die Zulassung ihrer
                                                                                                            Klagen beim Bayerischen Verwaltungs-
                                                                                                            gerichtshof beantragt. Aber, so Piwer-
                                                                                                            netz: „Wir werden uns dafür einsetzen,
                                                                                                            dass nach Bestandskraft des Planfest-
                                                                                                            stellungsbeschlusses schnellstmöglich
                                                                                                            mit dem Bau begonnen werden kann.“
                                                                                                               Regierungspräsidentin Heidrun Piwer-
                                                                                                            netz dankte darüber hinaus den vielfäl-
                                                                                                            tigen Projekten der IHK zu Coburg zur
                                                                                                            Fachkräftesicherung sowie zur Integra-
                                                                                                            tion von Flüchtlingen in Ausbildung und
                                                                                                            Arbeit. Sie schloss ihre Rede mit den Wor-
                Oberfrankens neue Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz zeigte sich bei ihrem Antritts-   ten: „Auf eine gute Zusammenarbeit und
                besuch zuversichtlich, dass die gute Zusammenarbeit zwischen Regierung und IHK sich auch    viel Erfolg – denn wenn es Ihnen gut-
                in Zukunft im Interesse des Coburger Landes fortsetzen wird.                                geht, geht es Oberfranken gut!“        

 Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
Region 5

Integration von Flüchtlingen und die           Ein IHK-Abschlusszeugnis ist nach Auffas-    Die duale Berufsausbildung ist das System,
Digitalisierung sind nach Worten von IHK-      sung von OStD Martina Borcherding ein        das beste Chancen für eine super Zukunft
Präsident Friedrich Herdan neue Herausfor-     Wertpapier, dessen Wert sich durch Weiter-   bietet, so Dr. Gert Bruckner vom bayeri-
derungen für Unternehmen in Deutschland.       bildung steigern lässt.                      schen Wirtschaftsministerium.

310 Absolventen der Berufsausbildung feierlich verabschiedet
Junge Fachkräfte wurden nach ihrer IHK-Abschlussprüfung im Kongresshaus Rosengarten ins Berufsleben entlassen

Zur Verabschiedung der Absolventen             Coburg beschleunigen: Dabei wird die         schullehrern für ihr Engagement in der
der kaufmännischen und gewerblichen            Ausbildung im Unternehmen mit be-            Berufsausbildung.
Abschlussprüfung Winter 2015/16                rufsbezogenem Deutschunterricht und             „Der Mensch beginnt nicht erst beim
trafen sich neben den ehemaligen               Berufsschulunterricht kombiniert. So         Abitur“, brach Ministerialdirigent Dr. Gert
Auszubildenden auch deren Ausbil-              können die Geflüchteten zeitnah ihren        Bruckner, Leiter der Abteilung für Mittel-
der, Eltern sowie zahleiche Ehrengäste         Lebensunterhalt durch die Ausbildungs-       stand, Handwerk und Tourismus im bay-
im Kongresshaus. In diesem Rahmen              vergütung selbstbestimmt bestreiten.         erischen Wirtschaftsministerium, eine
wurden die Prüfungsbesten mit Prä-             Eine weitere Herausforderung stellt die      Lanze für die duale Berufsausbildung. Die
mien und Urkunden ausgezeichnet.               Digitalisierung dar. Neue Technologien       stehe einem Studium in nichts nach. „Es
                                               im Zuge von Wirtschaft 4.0 verändern         muss in die Köpfe rein, dass unser Aus-

Q
          ualifizierter Nachwuchs wird in      massiv die Anforderungen an Qualifi-         bildungssystem beste Chancen bietet“,
          unseren Betrieben überall ge-        kation und Ausbildung der Mitarbeiter.       sagte Dr. Bruckner und prognostizierte
          braucht. Daher ist und bleibt die    Zum Abschluss dankte der IHK-Präsi-          den Absolventen eine „super Zukunft“.
abgeschlossene Berufsausbildung der            dent den Ausbildern, Berufschullehrern          19 Absolventen und damit 6 % der
Schlüssel zum beruflichen Erfolg und qua-      und Eltern ausdrücklich für die Unter-       Absolventen haben ihre Abschlussprü-
lifizierte Fachkräfte sind sehr viel weniger   stützung der jungen Menschen wäh-            fung mit der Gesamtnote sehr gut absol-
von Arbeitslosigkeit bedroht als Un- und       rend ihrer Berufsausbildung.                 viert. IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar
Angelernte. Diese Worte stellte IHK-Prä-          In ihrem Grußwort überbrachte Ober-       Schnabel überreichte ihnen eine Prämie
sident Friedrich Herdan an den Anfang          studiendirektorin Martina Borcherding,       und eine Urkunde.
seiner Begrüßungsansprache. Die Absol-         Schulleiterin der Kaufmännischen Be-            Die musikalische Umrahmung der Fei-
venten der Berufsausbildung, denen der         rufsschule, die Glückwünsche der Kolle-      erstunde übernahm die Albert´s Brass
IHK-Präsident zur erfolgreichen Prüfung        gien der beiden Coburger Berufsschulen.      Showband des Gymnasiums Alberti-
gratulierte, verdienen hohen Respekt für       Sie bedankte sich ausdrücklich für die       num unter Leitung von Studiendirektor
ihre erbrachten Leistungen. Herdan ver-        gute und gedeihliche Zusammenarbeit          Uwe Friedrich.
sicherte: „Ihr Lernen, Ihr Ehrgeiz und Ihr     mit den Ausbildungsbetrieben. Das Ab-           Die Schauspieler Stephan Mertl und
Fleiß zahlen sich aus!“                        schlusszeugnis der IHK bezeichnete Mar-      Frederik Leberle vom Landestheater Co-
    Die Unternehmen stehen vor verschie-       tina Borcherding als Wertpapier, dessen      burg stellten in Sketchen mündliche Ab-
denen neuen Herausforderungen. Dies            Wert sich durch kontinuierliche Fort- und    schlussprüfungen nach.
verdeutlichte Präsident Herdan an zwei         Weiterbildung steigern lässt.                   Durch das Programm führte Thomas
aktuellen Beispielen. Zum einen geht              Franziska Engel, Werkzeugmechanike-       Apfel von Radio EINS.
es um die Integration von Flüchtlingen         rin bei der Firma Martin Metallverarbei-        Die Namen aller Absolventen finden Sie
in Ausbildung und Arbeit. Die Integra-         tung GmbH, bedankte sich im Namen der        im Internet unter www.coburg.ihk.de. 
tion lasse sich durch das deutschland-         Absolventen bei den Ausbildungsbetrie-
weit einzigartige Pilotmodell der IHK zu       ben, deren Ausbildern und den Berufs-

                                                                                                                             Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
6 Titelthema: IHK-Berufsbildungsmesse

 Reger Austausch am Stand der LEISE GmbH & Co. KG (von       Bei Lasco hatten die jugendlichen Messebe-    Am Stand von Brose Fahrzeugteile GmbH &
 links): stellvertretender Landrat Rainer Mattern, Coburgs   sucher die Gelegenheit, unter Anleitung von   Co. KG konnten die Messebesucher ein
 zweite Bürgermeisterin Dr. Birgit Weber, IHK-Präsident      Auszubildenden ihr Geschick im Umgang         Rotwild-Mountainbike mit Elektroantrieb
 Friedrich Herdan, Leise-Geschäftsführer und IHK-Vizeprä-    mit verschiedenen Werkzeugen zu testen.       des Automobilzuliefer-Unternehmens tes-
 sident Dr. Andreas Engel, MdB Dr. h. c. Hans Michelbach                                                   ten. Die Brose Antriebstechnik ist ein Unter-
 und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel.                                                            nehmensbereich der Brose Gruppe.

 EIN NEUES KAPITEL
     IN DER ERFOLGSGESCHICHTE
                Stark frequentierte IHK-Berufsbildungsmesse belegt: Veranstaltung ist zur Institution geworden

                                                             D
                Die IHK-Berufsbildungsmesse dient                   ie IHK-Berufsbildungsmesse, die        Dr. Birgit Weber lobte das Engagement
                der Orientierung und Nachwuchssi-                   in diesem Jahr bereits zum 15.         der IHK zu Coburg rund um Berufsorien-
                cherung: 60 Unternehmen und Institu-                Mal stattfand, hat sich als wich-      tierung und Stärkung der dualen Ausbil-
                tionen stellten 80 Ausbildungsberufe         tiges Instrument der Berufsorientierung       dung. Als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnete
                vor, rund 1.300 Besucher nutzten             und Nachwuchssicherung in der Region          Brigitte Glos, Vorsitzende der Geschäfts-
                diese Möglichkeit.                           etabliert. Das zeigte sich auch am Besu-      führung der Agentur für Arbeit Coburg-
                                                             cherandrang, der am ersten Messetag ein-      Bamberg, die IHK-Berufsbildungsmesse.
                                                             setzte und bis zum zweiten Tag anhielt.          Im Bezirk der IHK zu Coburg bilden weit

  HALLEN
                                                                IHK-Präsident Friedrich Herdan beton-      über 300 Unternehmen unterschiedli-
                                                             te in seiner Begrüßung vor hochrangi-         cher Branchen und Größen in 100 Be-
                                                             gen Vertretern aus Wirtschaft, Politik,       rufen im gewerblich-technischen und
                                                             Bildung und Verwaltung die Wichtig-           kaufmännischen Bereich aus. Die 80 an
   Industrie- und Gewerbehallen                              keit einer umfassenden, individuellen         beiden Messetagen vorgestellten Aus-
                                                             Orientierung am Anfang der berufli-           bildungsberufe sind also ein guter Quer-
                                                             chen Laufbahn, um eine fundierte Ent-         schnitt der beruflichen Möglichkeiten im
                                                             scheidung zu treffen, damit der jeweils       Wirtschaftsraum Coburg. IHK-Präsident
                                                             erlernte und ausgeübte Beruf nicht ein-       Herdan dankte der Wirtschaft für die
                                                             fach nur Erwerbsarbeit, sondern Beru-         Bereitstellung von Ausbildungsplätzen.
   von der Planung und Produktion bis zur                    fung ist. „Und wir wollen die Botschaft       Dass der Wirtschaftsraum Coburg im
                  schlüsselfertigen Halle                    vermitteln, dass die duale Ausbildung         vergangenen Jahr bei den abgeschlosse-
                                                             das Fundament baut, auf dem sich be-          nen Lehrverträgen nochmal um 3,1 Pro-
                                                             ruflicher Erfolg entwickeln kann und da-      zent zulegte, wertete er als Beleg für die
                                                             raus ein selbstbestimmtes Leben durch         hohe Ausbildungsbereitschaft der heimi-
                                                             eigenes Einkommen. Unser Berufsbil-           schen Firmen.
                                                             dungssystem ebnet Wege für berufli-              Am ersten Messetag nutzten vor al-
                      Wolf System GmbH                       che Karrieren, die in anderen Ländern         lem Schüler in ihrem Klassenverband
                      94486 Osterhofen                       oft nur über ein Hochschulstudium zu          die Möglichkeit, sich zu informieren. Am
                      Tel. 09932/37-0                        erreichen sind und genießt mittlerweile       zweiten Tag gehörten zahlreiche Eltern
                      gbi@wolfsystem.de
                      www.wolfsystem.de                      international Vorbildcharakter“, erklärte     mit ihrem Nachwuchs zu den Messegäs-
                                                             Herdan. Coburgs Zweite Bürgermeisterin        ten. Insgesamt wurden etwa 1.300 Besu-

 Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
Titelthema: IHK-Berufsbildungsmesse 7

Friedrich Herdan im Gespräch mit dem Lei-     Kommunikation auf Augenhöhe: Auszubil-        Fachgespräche beim offiziellen Messerundgang durch
ter gewerbliche Ausbildung der                dende der HABA-Firmenfamilie informierten     das Kongresshaus (von links): Eberhard Ros (Gesellschafter
Werkzeugmaschinenfabrik WALDRICH              interessierte Schüler über den Ausbildungs-   der Ros GmbH & Co. KG), Dr. Andreas Engel und
COBURG GmbH, Klaus Damaschke.                 und Arbeitsalltag in den unterschiedlichen    Friedrich Herdan.
                                              Fachabteilungen des Unternehmens.

cher registriert. „Unsere Veranstaltung ist   vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten:        modernes Kongresswesen zu schaffen,
DIE Berufsorientierungsmesse für junge        Zusatzqualifikationen, höhere Schulab-        da ganz offensichtlich der Bedarf dafür
Leute“, resümierte Rainer Kissing, Leiter     schlüsse, Duales Studium, Vollzeit- und       gegeben ist.                         
Berufliche Bildung der IHK zu Coburg. Er      berufsbegleitendes Studium, Aufstiegs-
freute sich über „sehr gute, informative      fortbildungen zum Beispiel zum Techniker
Gespräche“ an beiden Messetagen. Etli-        und Meister sowie berufliche Fort- und
che Praktikums- und Ausbildungsverträ-        Weiterbildung.
ge seien an den Messeständen angebahnt          Wer die Messestände im großen Saal,
worden. „Die IHK-Berufsbildungsmesse          im Foyer und in den Obergeschossen
war wieder eine gute Werbung für die          besuchte, dürfte für unterschiedlichs-
duale Ausbildung“, so Kissing.                te Neigungen und Fähigkeiten entspre-
   Das breite Spektrum der im IHK-Bezirk      chende Angebote gefunden haben. Dass
Coburg angebotenen Ausbildungsberufe          das Kongresshaus auch dieses Mal wieder
eröffnet dank unterschiedlicher Anforde-      bis auf den letzten Quadratmeter belegt
rungsprofile beste Perspektiven für jun-      war, nutzte IHK-Präsident Friedrich Her-
                                                                                            Eines der großen deutschen Versicherungsunternehmen:
ge Leute aller Schularten, insbesondere       dan für einen Appell an Coburgs Zwei-         Die HUK-COBURG informierte über ihre unterschiedlichen
auch für Abiturienten. Und schon wäh-         te Bürgermeisterin und Baureferentin          Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Kaufleute, Fach-
rend und auch nach der Lehre bieten sich      Dr. Birgit Weber, die Möglichkeiten für       informatiker und Verbundstudenten.

                                                                                                 Büro- und Gewerbebau
                                                                                                 mit System: wirtschaftlich,
                                                                                                 individuell und nachhaltig
                                                                                                 konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de

                                                                                                 GOLDBECK Ost GmbH, Geschäftsstelle Suhl
                                                                                                 98544 Zella-Mehlis, Zellaer Höhe 2 b
                                                                                                 Tel. 0 36 82 / 4 60 60-100
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
8 Region

 Coburger Wirtschaft würdigt exzellente Abschlussarbeiten
               IHK-Preis belohnt Studierende der Hochschule Coburg für Ausarbeitung mutiger und innovativer Ideen

                Sechs Diplom-, Master- und Bache-          te Naturwissenschaften im Diplom-Stu-       Feierstunde in der IHK
                lorarbeiten in verschiedenen Studien-      diengang Physikalische Technik.             Die Auszeichnung der Preisträger fand
                gängen an der Hochschule Coburg               Mit seiner Abschlussarbeit „Belast-      im Rahmen eines Festaktes in der IHK zu
                sind mit dem IHK-Preis 2015 ausge-         barkeit von Motorschutzschaltern unter      Coburg statt. Zum Kreis von Gratulan-
                zeichnet worden. Urkunden und Prä-         Berücksichtigung der EU-Motorenver-         ten und Ehrengästen zählten unter ande-
                mien wurden in feierlichem Rahmen          ordnung 640/2009“ im Masterstudien-         ren der Bundestagsabgeordnete Dr. h. c.
                in der IHK überreicht.                     gang Elektro-und Informationstechnik an     Hans Michelbach, Coburgs Oberbürger-
                                                           der Fakultät Maschinenbau überzeugte        meister Norbert Tessmer, der stellvertre-

              M
                         it dem bereits zum 38. Mal        Daniel Steiner die Jury.                    tende Landrat Christian Gunsenheimer,
                         verliehenen Preis würdigt die        Die „Telematik auf dem deutschen Ver-    sowie zahlreiche Bürgermeister des Land-
                         Coburger Wirtschaft die nach      sicherungsmarkt“ wurde von Julia Hering     kreises, die beiden Vizepräsidenten der
               Auffassung einer Jury herausragenden        im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit im Stu-     Hochschule Coburg Prof. Dr. Jutta Michel
               vier Abschlussarbeiten eines Jahrgangs      diengang Versicherungsmanagement an         und Prof. Dr. Eckardt Buchholz-Schuster,
               in Form einer Geldzuwendung in Höhe         der Fakultät Wirtschaft auf preiswürdi-     die betreuenden Professoren Dr. Michael
               von je 1.000 Euro. In diesem Jahr wurde     gem Niveau wissenschaftlich untersucht.     Rossner, Dr. Gerhard Lindner und Prof.
               das Gesamtvolumen um 500 Euro aufge-           Gleich drei der preisgekrönten Arbei-    Dr. Michael Lichtlein, sowie OStD Anton
               stockt, die Einzelprämie jedoch auf 750     ten greifen Migrationsthemen auf. So        Staudigl, StD Rolf Sander und OStD Mar-
               Euro festgelegt, damit zwei zusätzliche     arbeitete Julian Weber im Bachelor-         tina Borcherding von den Coburger Be-
               Preisträger bedacht werden konnten. Es      Studiengang Architektur an der Fakul-       rufs- und Wirtschaftsschulen. Am Festakt
               sei der Jury nicht möglich gewesen, in-     tät Design ein innovatives „Zentrum für     nahmen Mitglieder der Vollversammlung
               nerhalb der sechs exzellenten Arbeiten      Migration und Integration in Köln“ aus.     und der Wirtschaftsjunioren teil.
               zwei unberücksichtigt zu lassen, begrün-    Andreas Nagel untersuchte in seiner            Die Zusammensetzung der Festver-
               dete IHK-Präsident Friedrich Herdan die-    Bachelor-Arbeit im Studiengang Inte-        sammlung illustriert nach Worten von
               se Entscheidung.                            grative Gesundheitsförderung (Fakul-        IHK-Präsident Friedrich Herdan die hohe
                                                           tät Soziale Arbeit) den „Einfluss des       Wertschätzung, die der wissenschaftli-
               Die Preisträger                             Kohärenzgefühls auf das subjektive          chen Arbeit an der Hochschule Coburg
               Ausgezeichnet wurden Diplom-, Master-       Stressempfinden von Studierenden“.          entgegengebracht wird. Der Standort
               und Bachelor-Arbeiten aus unterschied-      Im Studiengang Soziale Arbeit an der        Coburg, der dank exportstarker Wirt-
               lichen Studiengängen wie Elektro- und       gleichen Fakultät hinterfragte Leandro      schaft einen Spitzenplatz in Industrie-
               Informationstechnik, Elektrotechnik- und    Rodriguez im Rahmen einer Bachelor-         und Dienstleistung einnimmt, benötige
               Informatik, Versicherungsmanagement,        Arbeit den Ritus der Genitalbeschnei-       zur Zukunftssicherung die enge Vernet-
               Architektur, Integrative Gesundheitsför-    dung männlicher Kinder und griff das        zung von Wissenschaft und Wirtschaft,
               derung und Soziale Arbeit.                  Selbstbestimmungsrecht und die Reli-        sagte Herdan.
                  Marina Reißenweber erhielt den IHK-      gionsfreiheit von Jungen auf („Elterli-
               Preis für ihre Arbeit zum Thema „Akus-      cher Paternalismus und Kindeswohl im
               tisch induzierte Kavitationseffekte in      Spannungsfeld zur nicht-indizierten Ge-
               Flüssigkeiten“ an der Fakultät Angewand-    nitalbeschneidung männlicher Kinder“).

               IHK-Preisträgerin Marina Reißenweber mit    Julia Hering nahm die Glückwünsche von      Bestimmte Einflüsse auf das „subjektive
               Gratulanten Professor Dr. Gerhard Lindner   Hochschul-Vizepräsidentin Prof. Dr. Jutta   Stressempfinden von Studierenden“
               und IHK-Präsident Friedrich Herdan.         Michel und IHK-Präsident Friedrich Herdan   untersucht die preisgekrönte Bachelor-
                                                           entgegen.                                   Arbeit von Andreas Nagel.

 Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
Region 9

Intentionen der Stifter
Der IHK-Preis wird jedes Jahr zur Förde-
rung und Vertiefung der Zusammenarbeit
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
für herausragende Abschlussarbeiten der
Hochschule Coburg verliehen. Ausgezeich-
net werden die besten Abschlussarbeiten
für die jeweiligen akademischen Grade,
die vor allem Innovationscharakter be-
sitzen müssen. Das betonte IHK-Präsi-
dent Friedrich Herdan in seiner Festrede.
Auszeichnungskriterium ist die Fähig-
keit der Verfasser, schlüssige kreative
Lösungen zu erarbeiten. Herdan beton-
te: „Diese Eigenschaft ist herausragend
wichtig für unsere Unternehmen, damit
diese auch in Zukunft im internationalen
Wettbewerb erfolgreich bestehen. Denn
nicht mit standardisierter Massenware,
sondern innovativen, individualisierten
Lösungen wird unsere Wirtschaft ihre
starke Marktstellung behaupten.“
   Mit dem IHK-Preis, so Herdan, sollen
die Studenten einen Anreiz erhalten, wei-
terhin innovative und mutige Ideen zu
entwickeln. Und freilich verfolge die IHK   Die Träger des IHK-Preises 2015 (vorne, v. l.) Julia Hering, Daniel Steiner, Andreas Nagel, Leandro Rodriguez,
damit auch den Zweck, junge Leute in der    Marina Reißenweber und Julian Weber mit (hinten, v. r.) Prof. Dr. Michael Rossner,
Region zu halten. „Denn was nützt es        Prof. Dr. Gerhard Lindner, Prof. Dr. Michael Lichtlein, den Vizepräsidenten Prof. Dr. Eckardt Buchholz-
                                            Schuster und Prof. Dr. Jutta Michel sowie IHK-Präsident Friedrich Herdan.
unseren Unternehmen, wenn die Hoch-
schule junge Menschen bestens qualifi-
ziert und diese dann wegziehen?“, fragte
er. In enger Kooperation zwischen Hoch-     Maschinenbau, Kunststoff- und Elek-               sich drei der Arbeiten mit der Thema-
schule und Wirtschaft möchte die IHK        troindustrie, aber auch Spielwaren, Pols-         tik einer Migrationsgesellschaft ausein-
akademische Fachkräfte für den Stand-       termöbel und Verpackungen sowie IT,               ander setzen. „Hier greifen junge Leute
ort Coburg gewinnen. Unter anderem ge-      Logistik und Versicherungswirtschaft.             Themen von hoher Relevanz auf.“ Die Ab-
linge dies auch mit der Campus-Messe,                                                         solventen würden mit ihren Arbeiten zei-
die seit acht Jahren an der Hochschule      Themen höchst aktueller Relevanz                  gen, wie Integration gelingen könne. Und
stattfinde. Im Wirtschaftsraum Coburg       Professor Dr. Eckardt Buchholz- Schus-            die Integration, sagte Buchholz-Schus-
eröffne sich den jungen Menschen eine       ter von der Hochschulleitung dankte der           ter, sei auch eine Herzensangelegenheit
Bandbreite unterschiedlicher Unterneh-      IHK für die Wertschätzung der Ideen.              der Wirtschaft vor Ort.               
men in vielen Branchen, ob Automotive,      Besonders bemerkenswert fand er, dass

Selbstbestimmungsrecht und Religionsfrei-   Mit dem Master-Absolventen Daniel Steiner         Architekt Julian Weber plante in seiner
heit von Jungen im Spiegel auf-             freuen sich Prof. Dr. Michael Rossner und         nunmehr preisgewürdigten Diplom-Arbeit
gezwungener Beschneidungen hinterfragt      IHK-Präsident Herdan über die Aus-                ein „Zentrum für Migration und
Leandro Rodriguez‘ Bachelor-Arbeit.         zeichnung von dessen Arbeit.                      Integration“.

                                                                                                                                 Unsere Wirtschaft 5/2016
Unsere Wirtschaft - IHK zu ...
10 Region

  Würdiger Abschluss einer Bilderbuchkarriere                                                                Dr. Martin Faber, Erfolg und Kraft für die
                                                                                                             neue Aufgabe zu wünschen.
                Coburger Sparkassen-Chef Siegfried Wölki in den Ruhestand verabschiedet                         Oberbürgermeister Norbert Tessmer
                                                                                                             erinnerte an den beruflichen Werde-
                                                                                                             gang von Siegfried Wölki. Gestartet als
                                                                                                             Auszubildender der Vereinigte Coburger
                                                                                                             Sparkassen nutzte er Weiterbildungs-
                                                                                                             angebote, absolvierte 1972 die Prüfung
                                                                                                             zum Sparkassen-Betriebswirt und 1982
                                                                                                             das Studium zum diplomierten Sparkas-
                                                                                                             sen-Betriebswirt. 1982 wurde Wölki Vor-
                                                                                                             standsassistent und 15 Jahre später als
                                                                                                             Nachfolger von Klaus-Jürgen Leger an
                                                                                                             die Spitze der Sparkasse berufen. Nach
                                                                                                             der Fusion der Sparkassen Coburg und
                                                                                                             Lichtenfels übernahm Wölki 2005 den
                                                                                                             Vorstandsvorsitz des neuen Geldinsti-
                                                                                                             tuts. „Deine Arbeit hat gute Früchte ge-
                                                                                                             tragen“, resümierte Norbert Tessmer.
                                                                                                                Siegfried Wölki sei immer „konsequent
                                                                                                             für die Sparkassen-Idee eingetreten“,
                                                                                                             betonte Dr. Ulrich Netzer, Präsident des
                                                                                                             Sparkassenverbandes Bayern. Im Namen
                IHK-Präsident Friedrich Herdan und Siegfried Wölki demonstrierten bei der Verabschiedung     der bayerischen Sparkassen-Organisa-
                des Sparkassenchefs Herzlichkeit und Nähe, die aus langjähriger gemeinsamer Arbeit für die   tion überreichte er die höchste Auszeich-
                Region und Wertschätzung erwachsen sind.                                                     nung: die Sparkassen-Medaille in Gold.
                                                                                                             In seiner Abschiedsrede erinnerte Wölki
                 Nach fast 50 Jahren in Diensten               „Goldene Traube“ drängten, um Siegfried       an verschiedene Meilensteine in seiner
                 der Sparkassen-Organisation ist der           Wölki, Vorstandsvorsitzender der Spar-        Laufbahn und dankte für „viel Unterstüt-
                 langjährige Vorstandsvorsitzende der          kasse Coburg - Lichtenfels, zum Abschied      zung, die mir zuteil wurde“. „Jetzt den
                 Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Sieg-           die Ehre zu erweisen. Es war eine würdige     Platz zu räumen, fällt mir trotz leichter
                 fried Wölki, offiziell in den Ruhestand       Verabschiedung im exklusiven Rahmen           Wehmut nicht schwer.“ Nach seiner Rede
                 verabschiedet worden.                         mit Worten des Dankes und der Würdi-          nahm Siegfried Wölki sichtlich ergriffen
                                                               gung verschiedener Laudatoren, die über       den Beifall der Gäste entgegen.         

               E
                      s waren zahlreiche Gäste – hoch-         rein protokollarische Formulierungen hi-
                      rangige Vertreter aus Politik, Wirt-     nausgingen.
                      schaft, Verwaltung, Bildung, Kultur,        IHK-Präsident Friedrich Herdan sag-         Gesetzentwurf
                Verbänden und Behörden, Wegbegleiter,          te, Wölki könne mit Stolz und Recht auf
                Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –, die        eine exzellente Lebensleistung blicken.        erörtert
                sich im Saal „Queen Victoria“ des Hotels       Durch sein Wirken habe er „in Wirtschaft       Sachverständigenausschuss tagte
                                                               und Gesellschaft außerordentliche Ver-

                                                                                                             U
                                                               dienste erworben“. Herdan: „Mit Deinem                nter der Leitung von Ute Fa-
                      Sofort                                   Abschied verliert die Banken- und Finanz-             ber, öffentlich-bestellte und
                      Lagerplatz gewinnen.                     wirtschaft weit über die Grenzen Coburgs              vereidigte Sachverständige
                                                               hinaus eine prägende Persönlichkeit.“ Als      für Schäden an Gebäuden, traf sich
                                                               Sparkassen-Chef wie auch als Interessen-       der IHK-Sachverständigenausschuss
                                                               vertreter der regionalen Wirtschaft habe       kürzlich zu seiner Frühjahrssitzung.
                                                               Wölki in seinem Handeln nachhaltig die         Das Gremium beschäftigte sich u. a.
                                                               Werte des ehrbaren Kaufmannes verkör-          mit laufenden Sachverständigen-
                                                               pert. Mit Leistungsbereitschaft, Zuverläs-     bestellungen. Weiterhin wurden der
                                                               sigkeit und Zielstrebigkeit brachte er es      Gesetzentwurf der Bundesregierung
                                                               vom Auszubildenden bis zum Vorstands-          zur Änderung des Sachverständigen-
                      See-, Lager-, Material-
                                                               vorsitzenden – „eine beeindruckende Le-        wesens sowie über die Sitzung des
                      und Schadstoff-Container.
                                                               bensleistung, vor der ich mich verneige“,      DIHK-Arbeitskreises Sachverständi-
                                                               sagte Herdan. Er nutzte die Gelegenheit        genwesen beraten.                  
                      www.renz-container.com                   Wölkis Nachfolger im Vorstandsvorsitz,

  Unsere Wirtschaft 5/2016
Region 11

Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zusammen mit den Präsidenten und Hauptgeschäftsführern der neun bayerischen IHKs.

Coburger Integrationsmodell soll Pilotprojekt in Bayern werden
Flüchtlingsthematik Beratungsschwerpunkt beim BIHK-Treffen mit Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in Würzburg

Das Modell der IHK zu Coburg zu Be-           hard Sasse bei einem Treffen der Spitzen       forderte „3+2 Modell“ bundesweit ver-
rufsausbildung und Sprachvermittlung          der bayerischen IHKs mit Bayerns Wirt-         bindlich normiert.
für Flüchtlinge soll als Pilotprojekt         schaftsministerin Ilse Aigner (CSU) in            Wirtschaftsministerin Aigner begrüß-
entwickelt und umgesetzt werden.              Würzburg, an dem auch Präsident Fried-         te die Idee, ein Pilotprojekt zu entwickeln,
Das wurde beim Treffen von Spit-              rich Herdan und Hauptgeschäftsführer           das die Berufsausbildung für Flüchtlin-
zenrepräsentanten der Bayerischen             Siegmar Schnabel teilnahmen.                   ge um ein Jahr auf insgesamt vier Jahre
Industrie- und Handelskammern mit                Eines der Schlüsselprojekte des In-         verlängert und zugleich den Sprach-
Staatsministerin Ilse Aigner deutlich.        tegrationspaktes ist das Angebot von           erwerb in die Ausbildung integriert. Die
                                              ausbildungsbegleitender, berufsbezoge-         Koppelung des Spracherwerbs mit dem

D
        ie gemeinsame Initiative des Baye-    ner Sprachförderung, das derzeit in der        praktischen Ansatz im Beruf und der
        rischen Industrie- und Handelskam-    Endabstimmung mit dem Kultusministe-           Ausbildungsvergütung sei geeignet, den
        mertages (BIHK) mit der Bayerischen   rium ist. Die IHKs stellen dem Kultusmi-       Sozialisierungsprozess zu fördern. BIHK
 Staatsregierung verbindet mit dem Titel      nisterium einen Sprachförderfonds mit          und Wirtschaftsministerium wollen die-
„Integration durch Ausbildung und Arbeit“     bis zu 1 Million Euro pro Jahr zur Ver-        sen Ansatz prüfen und gemeinsam mit
 das Ziel, dieses Jahr 20.000 Angebote für    fügung, die Organisation der Sprachför-        der IHK zu Coburg als Pilotprojekt wei-
 Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsplätze     derung erfolgt durch die Berufsschulen.        terverfolgen (siehe auch Seite 26).
 bereitzustellen und bis 2019 insgesamt          Ein erster großer Erfolg ist für IHK-Prä-      Beim Treffen zwischen den Spitzen-
 60.000 erfolgreiche Integrationen in den     sident Friedrich Herdan, dass man mehr         vertretern der neun bayerischen IHKs mit
 Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu errei-      Rechts- und Planungssicherheit für die         Wirtschaftsministerin Aigner in der IHK
 chen. Diese Initiative habe Vorbildcharak-   Unternehmen und die Geflüchteten er-           in Würzburg standen auch die Energie-
 ter für den Bund und verschaffe Bayern       reicht habe. Im Entwurf des Bundesinteg-       wende, die Berufliche Bildung sowie die
 ein Alleinstellungsmerkmal in der Flücht-    rationsgesetzes ist das seit November          Digitalisierungsstrategie des Freistaates
 lingsthematik, sagte BIHK-Präsident Eber-    2014 auch von der IHK zu Coburg ge-            auf der Agenda.                          

   Freistaat unterstützt Unternehmen in Entwicklung neuer Technologien
   IHK-Industrieausschuss informierte sich über bayerische Förderprogramme für KMU und Start-ups

    Staatliche Technologie-Förderpro-         „Bayern Kapital“, erläuterte Programme         programmen des Freistaats Bayern.
    gramme standen im Blickpunkt               ihres Hauses. Die Tochter der LfA Förder-     Rainer Lorenz (Bayer. Gesellschaft
    der jüngsten Sitzung des IHK-              bank finanziert innovative Gründer und        für Innovation und Wissenstransfer
    Industrieausschusses.                      Technologieunternehmen von der frü-           mbH) erinnerte daran, dass Förderop-
                                               hen Seed-Phase bis zum Eintritt in die        tionen daran scheitern können, dass

   B
         ayern unterstützt sowohl Fir-         Wachstumsphase mit Eigenkapital aus           F&E-Projekte gestartet werden, be-
         mengründer als auch etablier-         privaten Venture-Capital-Gesellschaf-         vor ein prüffähiger Antrag beim Pro-
         te KMU bei der Entwicklung            ten. Das Innovations- und Technologie-        jektträger eingereicht ist.       
    von neuen Technologien. Monika             beratungszentrum Bayern (ITZB) berät            Information
    Steeger, stv. Geschäftsführerin von        vor allem KMUs zu Technologieförder-            www.coburg.ihk.de („Förderung“)

                                                                                                                                 Unsere Wirtschaft 5/2016
12 Region

                                                                 Der Seniorchef des Coburger Autohauses Ernst verstarb
              © Foto: Neue Presse, Coburg

                                                                 im April im Alter von 77 Jahren.                                     Familienfreundliche
                                                                                                                                      Unternehmen gesucht
                                                                 Die IHK zu Coburg trauert um                                         Freistaat prämiert die Top-20

                                                                 Hubertus Ernst                                                       Der Unternehmenswettbewerb
                                                                                                                                     „Erfolgreich.Familienfreundlich“
                                                                                                                                      zeichnet die 20 familienfreund-
                                            Hubertus Ernst galt als einer der profiliertesten Unternehmer seiner Branche              lichsten Unternehmen Bayerns aus.
                                            im Wirtschaftsraum Coburg. Mit ihm verliert die Coburger Wirtschaft eine

                                                                                                                                     E
                                            über ihre Grenzen hinaus prägende Persönlichkeit.                                               r wird in 2016 erstmals vom
                                                                                                                                            Bayerischen Staatsministerium
                                            Nach beruflichen Stationen in Hannover und in Andernach stieg Hubertus Ernst                    für Wirtschaft und Medien,
                                            1964 in die Autowerkstatt ein, die sein Vater, Willy Ernst, 1926 gegründet hatte, und     Energie und Technologie gemeinsam
                                            entwickelte sie zu einem der angesehensten Autohäuser Coburgs. Seit 1948 ist das          mit dem Bayerischen Staatsminis-
                                            Autohaus Vertragspartner von Volkswagen. 1968 übernahm Hubertus Ernst die Ge-             terium für Arbeit und Soziales, Fa-
                                            schäftsführung des Unternehmens, das mittlerweile vom ursprünglichen Standort             milie und Integration durchgeführt
                                            Karlstraße in die Neustadter Straße umgezogen war. In den Folgejahren expandier-          und ist eine Initiative im Rahmen
                                            te das Autohaus bis in den unmittelbar angrenzenden Floßanger. Mit Weitblick über-        des Familienpaktes Bayern.
                                            gab Hubertus Ernst rechtzeitig die Leitung in die Hände seines Sohnes Joachim, der           Am Unternehmenswettbewerb
                                            das Familienunternehmen in dritter Generation führt.                                      können kleine, mittlere und große
                                            Hubertus Ernst zeichnete sich durch erfolgreiches unternehmerisches Handeln,              Betriebe mit Sitz in Bayern teilneh-
                                            Menschlichkeit sowie umfassende soziale und gesellschaftliche Verantwortung aus.          men, einschließlich privatwirtschaft-
                                            Engagiert setzte er sich für die IHK zu Coburg und die Belange der gewerblichen           lich organisierte Unternehmen der
                                            Wirtschaft in Stadt und Landkreis Coburg ein. Von 1987 bis 2003 war er als Mitglied       öffentlichen Hand. Ebenfalls zugelas-
                                            der IHK-Vollversammlung aktiv, von 1987 bis 1994 arbeitete er im Einzelhandelsaus-        sen sind bayerische Betriebsstätten,
                                            schuss der IHK mit, außerdem war er 15 Jahre Mitglied der IHK-Prüfungskommission.         sofern sie ihre familienfreundliche
                                            Hubertus Ernst hat nie die Hände in den Schoß gelegt. Als Unternehmer wie auch            Personalpolitik selbst maßgeblich
                                            als Interessenvertreter der regionalen Wirtschaft verkörperte Hubertus Ernst in sei-      gestalten können.
                                            nem Handeln nachhaltig die Werte des ehrbaren Kaufmannes. Seine Verdienste um                Die Teilnahme am Wettbewerb ist
                                            das Prüfungswesen der beruflichen Ausbildung der IHK zu Coburg wurden mit der             gebühren- und kostenfrei. Hierzu ist
                                            Silbernen Ehrenmedaille der IHK gewürdigt. Über die IHK-Organisation hinaus hat           das Anmeldeformular auszufüllen
                                            er sich beispielsweise auch als Mitglied im deutschen Händlerbeirat VW/Audi und           und an das Wettbewerbsbüro zu
                                            in der Handwerksorganisation engagiert. Zudem galt seine große Leidenschaft dem           senden. Nach der Anmeldung erhal-
                                            Rallye-Sport.                                                                             ten interessierte Unternehmen alle
                                            Die IHK zu Coburg ist Hubertus Ernst zu großem Dank verpflichtet und wird die             weiteren Unterlagen. Bewerbungs-
                                            Erinnerung an ihn in ehrendem Gedenken halten.                                            schluss ist der 15. Juni 2016.     
                                                                                                                                      Information
                                                                                                                                      www.erfolgreich-familienfreundlich.bayern

                                            Trend Digitalisierung auch in der Dienstleistungsbranche
                                            Frühjahrssitzung des IHK-Dienstleistungsausschusses bei klickfeuer GmbH

                                            Im Rahmen seiner jährlichen Früh-            mium schwerpunktmäßig mit dem The-         Coburg“ von seinem Initiator Andreas
                                            jahrssitzung tagte der Dienstleis-           ma Digitalisierung in der Wirtschaft und   Kücker vorgestellt.
                                            tungsausschuss der IHK zu Coburg             insbesondere im Dienstleistungssektor.        Die anwesenden Mitglieder waren sich
                                            auf Einladung von Andreas Kücker,              Die Online-Managerin der Stadt Coburg,   einig, das Thema „Digitalisierung“ auf-
                                            Geschäftsführer der Agentur klick-           Karin Engelhardt, gab einen umfassen-      grund seiner zunehmenden Bedeutung
                                            feuer GmbH, an der Mauer in Coburg.          den Überblick über digitale Aktionsfel-    für die Dienstleistungswirtschaft für die
                                                                                         der für lebendige Städte und Regionen.     Ausschussarbeit aufzugreifen und zu ver-
                                            Unter Leitung der Ausschussvorsitzenden,     Als ein wesentlicher Bestandteil wur-      tiefen.                                
                                            Elke Gillardon, beschäftigte sich das Gre-   de dabei das neue Internetportal „Go-

  Unsere Wirtschaft 5/2016
Region 13

   Stolzes Jubiläum im Modehaus Kaspar
   Zum 50-jährigen Bestehen des Familienunternehmens erhielten Katrin und Manfred Ptok die IHK-Ehrenurkunde

   Ein stolzes Jubiläum beging das
   Modehaus Kaspar im April: Seit
   50 Jahren besteht das traditions-
   reiche Haus am Standort Coburg.

   Z
         u diesem Anlass überreichte
         Hauptgeschäftsführer Sieg-
         mar Schnabel die Ehrenurkun-
   de der IHK zu Coburg an das Ehepaar
   Katrin und Manfred Ptok. „50 Jahre
   erfolgreich im Coburger Einzelhan-
   del! Dieser Erfolg kommt nicht von
   ungefähr, sondern basiert vor allem
   auf zwei Säulen: vorausschauendem
   unternehmerischen Handeln der In-
   haber sowie Engagement und Kom-          Seit 50 Jahren besteht das Modehaus Kaspar in Coburg und seit fast 20 Jahren wird es von
   petenz der Mitarbeiter“, betonte er in   Katrin und Manfred Ptok geführt. Dazu gratulierte IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar
   seiner Laudatio.                         Schnabel (r.) und überreichte die IHK-Ehrenurkunde.
     Manfred Ptok ist seit 2007 Mitglied
   des IHK-Einzelhandelsausschusses,        IHK-Vollversammlung. Auch für diesen           dungsengagement dankte IHK-Haupt-
   Katrin Ptok ist seit 2008 Mitglied der   ehrenamtlichen Einsatz und das Ausbil-         geschäftsführer Schnabel.     

Aus „Handschlag“ soll „Brückenschlag“ werden
Erfolgsprojekt von VHS und IHK für Azubis und Ausbildungsbetriebe bald auch für Flüchtlinge mit Bleiberecht?

Mit dem Projekt „Handschlag“ unter-         fortlaufende Beratung und Unterstüt-           eine Chance zu geben, sich zu bewei-
stützen Volkshochschule und IHK zu          zung von Auszubildenden und Ausbildern         sen und ist hier ein wichtiges Puzzle-
Coburg seit 2013 junge Menschen             sowie Vernetzung und Zusammenarbeit            teil, um dem demographischen Wandel
und Ausbildungsbetriebe in der Re-          aller relevanten Akteure in Stadt und          entgegenzuwirken“, sagt etwa Manuela
gion, um ein gemeinsames Ziel zu er-        Landkreis.                                     Schink von der Schink Blechbearbeitung
reichen: den erfolgreichen Abschluss           Gefördert wird das Projekt durch den        und Metallbau GmbH & Co. KG aus Bad
der Berufsausbildung. Es soll jetzt er-     Arbeitsmarktfonds Bayern, für Unterneh-        Rodach. Rüdiger Hopf, Ausbildungslei-
weitert werden.                             men und Azubis ist das Angebot kosten-         ter bei KAESER Kompressoren SE in Co-
                                            frei. Da sich der aktuelle Projektzeitraum     burg lobt die schnelle, individuelle und

G
       ründe für einen Ausbildungsab-       seinem Ende zuneigt, zogen die Beteilig-       unbürokratische Hilfe im Einzelfall. „Die-
       bruch können vielfältig sein: Ne-    ten, Vertreter von VHS, IHK und Unter-         se Unterstützung klappt sehr gut und
       ben schulischen oder familiären      nehmen aus der Region, nun Bilanz, die         wir haben die Zusammenarbeit stets als
Problemen können auch fehlende Vor-         durchweg positiv ausfiel: Zahlreiche           sehr positiv empfunden.“ Die Unterstüt-
kenntnisse über die Anforderungen im        Auszubildende konnten während der              zung durch das Projekt „Handschlag“ ist
beruflichen oder betrieblichen Umfeld       vergangenen zwei Jahre gefördert wer-          auch weiterhin von großer Bedeutung,
ausschlaggebend sein.                       den, sodass sie ihre Ausbildung zuver-         um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.
  Unter anderem mit folgenden Maß-          lässig abschließen oder nahtlos in eine        Das erfolgreiche Konzept soll deshalb
nahmen trägt „Handschlag“ dazu bei,         andere Ausbildung wechseln konnten:            weitergeführt werden – unter dem Na-
Ausbildungsabbrüche zu vermeiden: In-       Hatten die Projektträger im Vorfeld mit        men „Brückenschlag“, erweitert um die
formationsabende zur Berufswahl und         rund 220 Teilnehmern gerechnet, konn-          Zielgruppe junger Flüchtlinge mit Bleibe-
Berufswegeplanung, Einzelcoaching und       te „Handschlag“ inzwischen schon 388           recht. Im Idealfall könnte das neue Pro-
Förderunterricht als Ergänzung zur Be-      junge Menschen erreichen.                      jekt bereits in diesem Jahr anlaufen. 
rufsschule, Deutschunterricht für Aus-        „Das Projekt hilft Unternehmen dabei,
zubildende mit Migrationshintergrund,       auch sozial schwachen Jugendlichen

                                                                                                                            Unsere Wirtschaft 5/2016
14 Region

                Schnappschüsse von der „ZeigDICH-Tour! 2016“ - Teil 1 (v. l.): Bittner Werkzeugbau (Dörfles-Esbach), Brauereigasthof Grosch (Rödental), Coburger
                Kartonagen (Dörfles-Esbach), EDEKA Brehm, Coburg, Federnfabrik Dietz und Optik Hoppe (beide Neustadt) sowie Schreiner Coburg (Coburg).

  „ZeigDICH!-Tour“ bringt Schüler in Unternehmen der Region
                48 Ausbildungsbetriebe waren geduldige und auskunftsfreudige Gastgeber für Schüler/innen aus 19 Schulen

                Die „ZeigDich!-Tour“ im IHK-Bezirk                   Jeder der teilnehmenden Jugendlichen            berichtete Elke Gillardon, Leiterin des
                Coburg setzt neue Rekordmarken: 48                hatte die Möglichkeit, einen Blick hinter          Arbeitskreises Bildung der Wirtschafts-
                Ausbildungsbetriebe beteiligten sich              die Kulissen von jeweils vier Unternehmen          junioren Coburg.
                und empfingen an neun Tagen fast                  seiner Wahl zu werfen. „In kleinen Gruppen            89 interessierte Schülerinnen und
                100 berufsinteressierte Jugendliche               wurden die Schülerinnen und Schüler über           Schüler nahmen an der Berufsorientie-
                aus 19 Schulen, um 52 Ausbildungs-                zwei Wochen in die Ausbildungsbetriebe             rung der etwas anderen Art teil. Spitzen-
                berufe vorzustellen.                              der Region gebracht, wo sie ein interes-           reiter im Schulranking ist die Realschule
                                                                  santes und praxisnahes Programm aus                Coburg II mit 30 Anmeldungen, gefolgt

                W
                            elcher ist der richtige Beruf         Rundgängen, Vorführungen, Mitmach-                 vom Gymnasium Ernestinum, der Wirt-
                            für mich? In welchem Unter-           Aktionen und persönlichen Gesprächen               schaftsschule Coburg und der Mittel-
                            nehmen kann ich meinen                mit den Personalverantwortlichen, Ge-              schule Rödental.
                Wunschberuf erlernen? Welche Ausbil-              schäftsführern und Azubis erwartete“, so              17 ehrenamtliche Fahrer chauffierten in
                dungsbetriebe in der Region kommen                Heidi Müller, Projektmanagerin vom Re-             drei Tourbussen die Jugendlichen zu den
                für mich in Frage? Um all diese Fragen            gionalmanagement Coburger Land. „48                einzelnen Stationen. Eines der Fahrzeu-
                zu beantworten, haben sich das Regio-             unterschiedliche Ausbildungsbetriebe -             ge wurde vom Wirtschaftsjuniorenmit-
                nalmanagement Coburger Land und die               vom Zwei-Mann-Betrieb bis zu den größ-             glied Joachim Ernst (Autohaus Willy Ernst
                Wirtschaftsjunioren Coburg der Zeig-              ten Arbeitgebern der Region - konnten              GmbH) kostenfrei zur Verfügung gestellt.
                DICH!-Tour verschrieben. Unterstützung            für die ZeigDICH!-Tour gewonnen wer-                  Die ZeigDICH!-Tour ist ein Teil des Pro-
                für die rollende Berufsmesse kommt da-            den und stellen das breite Spektrum an             jektes „Coburger Karrierepuzzle“, das den
                bei von der Wirtschaftsförderung des              gewerblichen, technischen, kaufmänni-              Übergang zwischen Schule und Beruf
                Landkreises Coburg.                               schen und sozialen Berufsbildern vor“,             unterstützt.                             

                                                                                                                       Information
                                                                                                                       www.karrierepuzzle-coburg.de

                   HORNA GmbH                   Hohe Heide 11                           Tel. +49 9723 9146-0                 verkauf@horna.de
                   Verpackungen                 D-97506 Grafenrheinfeld                 Fax +49 9723 9146-91                 www.horna.de

  Unsere Wirtschaft 5/2016
Wirtschaftsjunioren 15

                                                                                                          UNIORENKREIS
                                                                                                          www.wj-coburg.de

                                                                                             Die nächsten Termine
                                                                                             12.05.16       Vortrag Wolfgang Grupp
                                                                                             19.05.16       WJ Frühstückstreff
                                                                                             07.06.16       AK Bildung
                                                                                             24.-26.06.16 LAKO Bayreuth

                                                                                             Kontakt
                                                                                             Uwe Müller, Tel.: 0178 1686989
                                                                                             E-Mail: u.mueller@moneymentor.de

                                                                                             Engagierter Verteidiger
                                                                                             deutscher Arbeitsplätze
                                                                                             TRIGEMA-Chef Grupp spricht

                                                                                             W
                                                                                                         ährend die Textil- und Beklei-
                                                                                                         dungsindustrie in Deutsch-
                                                                                                         land die Mitarbeiterzahl seit
                                                                                             1970 von 850.000 auf fast 200.000
                                                                                             reduzierte, wurden bei TRIGEMA nicht
                                                                                                                    nur Arbeitsplät-
                                                                                                                    ze erhalten, son-
                                                                                                                    dern allein in den
„WJ Retter“ aller neun oberfränkischen Kreise trafen sich zur Regionalkonferenz in Coburg.                          letzten 20 Jah-
                                                                                                                    ren 450 zusätzli-
                                                                                                                    che Arbeitsplätze
NETZWERKEN IN DER THERME                                                                                            geschaffen. Die-
                                                                                                                    se Entwicklung
Regionalkonferenz: Oberfrankens Junioren zu Gast in der Region                                                      gelang unter
                                                                                                                    der Führung von
„WJ Retter“ aller neun oberfränkischen          Möglichkeiten des nationalen und inter-      Wolfgang Grupp. Viele kenne ihn aus
 Kreise treffen sich zur Kreissprecher-         nationalen Netzwerks der Wirtschafts-        Mediensendungen als Verfechter für
 sitzung und Regionalkonferenz in Co-           junioren. Zentrale Themen der Sitzung        den Produktionsstandort Deutsch-
 burg. Der Abend stand in der Therme            waren Mitgliedergewinnung und die At-        land. Am 12. Mai begrüßen ihn die
 Bad Rodach unter dem Motto: „Netz-             traktivität der Wirtschaftsjunioren. Den     Coburger Wirtschaftsjunioren um
 werken in Badehose“.                          „Nachwuchs“ begleiteten Mitja Ganz (WJ        19:00 Uhr im Schloss Ehrenburg zu
                                                Hof) und Petru Leuthold (WJ Bamberg)         einem spannenden Vortrag. Dank der

W
           ährend sich die Kreissprecher        durch die jährliche Regionalkonferenz.       finanziellen Unterstützung der Unter-
           mit Mitgliedern des Regional-           Nach vielen Anregungen und spannen-       nehmen Schink Blechbearbeitung &
           bzw. Landesverbandes zur Sit-        den Diskussionen ließen die „WJ Retter“      Metallbau, Dietze & Schell Maschi-
zung im Hofbrauhaus in Coburg trafen,           den Tag mit einem Besuch in der Ther-        nenfabrik, Bittner Werkzeugbau und
erhielten parallel dazu neue Mitglieder         me Bad Rodach ausklingen.                   Steuerberater-Kanzlei Gerd Kenner ist
gleichenorts Einblicke in Chancen und                                                        der Eintritt frei.                     
                                                                                             Anmeldung
                                                                                             www.wj-coburg.de/veranstaltungen

                                                                                                                                 Unsere Wirtschaft 5/2016
Sie können auch lesen