Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg

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Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
wirtschaft
                 MAGAZIN DER IHK ARNSBERG
                                                        16 -	Konjunkturklima auf
                                                              hohem Niveau

                                                        26 -	Beste Azubis und Weiterbildungs-
                                                             absolventen ausgezeichnet

                 NOVEMBER 2017   www.ihk-arnsberg.de

                                                             Karriere
                                                             hier!
© Sunny studio
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Es war ohnehin schon ein markantes Gebäude an Hüstens Heinrich-Lübke-Straße,
nun, mit dem Ausbau um ein weiteres Geschoss, wird es umso deutlicher:
                                                                                                          Wir Geben iHren
                                                                                                          ideen KonTur

 Transportlogistik
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 ausSpeditions-
Der   einerausHand!
                und Logistikspezialist
               einer Hand!             A.L.S.                                                             • stanzEn
                                                                                                          • tiEfziEhEn
wächst        undInnovative,
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 Innovative, bedarfsgerechte              dafür
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                                                  Logistiklösungen  Handeiner Hand
                    sind Profi-Sache. ALS – Ihr zuverlässiger Dienstleister,
                                                                                                          • vErformEn
  sind Profi-Sache. ALS – Ihr zuverlässiger Dienstleister,                                                • 2d/3d-lasErschnEidEn
                         zu Land, zu Wasser und in der Luft.
Inzueiner
     Land, zunur sechsmonatigen
              Wasser und   in derwohin
                     Sie sagen,               Bauzeit denistRest!ein moderner, auch de-
                                   Luft.– Wir übernehmen
                                                                                                          • 2d/3d-lasErschwEissEn
  Sie sagen, wohin schicker
sign-technisch     – Wir übernehmen
                                 Ausbaudendes    Rest!Geschäftshauses gelungen. Auf
                                                                                                          • 2d/3d-wassErstrahlschnEidEn
einer Fläche von ca. 200 qm sind acht neue Arbeitsplätze entstanden.
Damit A.L.S. noch besser für die zukünftigen Anforderungen seiner
                                                                                                          • abkantEn
Kunden gerüstet ist, sorgt Geschäftsführer Christoph Dahlmann auch                                        • spanabhEbEndE bEarbEitung
                                                                                                                                                             such
baulich für den Fortschritt in seinem nun 23-köpfigen Team: Er lies                                       • ErodiErEn        wir freuen uns auf ihren be de
                                                                                                          • u.v.m.             unter ww w.l t-p let ten be rg.
gleich einen Fitnessraum sowie einen großen Schulungsraum planen
und entstehen. „Nur, wer als Arbeitgeber optimale Bedingungen für                                         Erfahrung • Qualität • allEs aus EinEr hand
seine Mitarbeiter schafft, wird in unserer Region zukünftig wachsen
können“, so seine Überzeugung.
                     Heinrich-Lübke-Straße 8       Telefon 02932 93060
                                                                                                          lüsEbrink &tEubnEr
Die Räumlichkeiten   59759werden
                           Arnsberg Anfanginfo@als-arnsberg.de            www.als-arnsberg.de
November in Betrieb genommen.                                      Weitere Informationen                 Lüsebrink & Teubner GmbH & Co. KG
                                                                  zum Unternehmen:                       Ziegelstraße 46 • D-58840 Plettenberg                 sEit 1911
                                                                                                       1/4  Seite+49 2391 9091-0 • Fax: +49 2391 10708
                                                                                                         Telefon:
  Heinrich-Lübke-Straße 8           Telefon 02932 93060
  59759 Arnsberg                    info@als-arnsberg.de          www.als-arnsberg.de                  90Internet:
                                                                                                           x 128www.LT-Plettenberg.de
                                                                                                                   mm                  • E-Mail: mail@LT-Plettenberg.de

                                                                                             Anzeige_Luesebrink_90x125mm_mBesch_20150313.indd 1                                 13.03.15 11:33

 ANzEIGE

EXTREM-EINSATZ IM HOHEN NORDEN
Schwedische Schlittenführerin setzt auf engelbert strauss Workwear
Winter ist nicht gleich Winter. Und Kälte nicht                            extreme Anforderungen an Material und Aus-            „Neben einem wärmenden Futter ist der Bewe-
gleich Kälte. engelbert strauss Arbeitsklei-                               stattung. Genau richtig, um Winter-Workwear           gungskomfort bei Kälte entscheidend. Die Be-
dung soll ein Maximum an Qualität und Funk-                                auf ihre Funktionalität und Haltbarkeit zu testen.    kleidung darf nicht steif sein und in der Bewe-
tion leisten. Dafür lässt Deutschlands führen-                                                                                   gung einschränken. Nur so kann der Körper auf
der Markenhersteller Winter-Kollektionen von                               Katharina Koch-Hartke ist Musherin - sie nimmt        „Betriebstemperatur“ gehalten werden.“ Overall,
Katharina Koch-Hartke, einer schwedischen                                  mit ihren Alaskian Huskies an verschiedenen           Latzhose und Funktionsjacke der snow-Linie sind
Hundeschlittenführerin mit deutschen Wur-                                  Langdistanz-Rennen in Skandinavien. Als Spon-         aus hochflexiblem bXeric® double weave gefer-
zeln, in skandinavischen Verhältnissen testen.                             sor stellt engelbert strauss der motivierten          tigt – einem Garn, das extrem robust und dehnbar
                                                                           Schlittenführerin die richtige Ausrüstung für ih-     zugleich ist. Für die richtige Isolation sorgt das
                                                                           ren Sport und die tägliche Arbeit auf dem Hof und     ISOFILL® 200 Futter in Kombination mit einem
                                                                           mit den Hunden zur Verfügung. Diese wird dabei        elastischen Komfortfutter und Wattierung.
                                                                           gleichzeitig unter extremen Verhältnissen getestet.
                                                                                                                                 Das Finnmarkslöpet ist eines dieser besonderen
                                                                           Der tiefste Winter in Lappland verlangt nach          Herausforderungen, der sich die neue Kollektion
                                                                           einem wesentlich höheren Maß an Kälteschutz.          stellen soll. Ein Langdistanz-Rennen im Norden
                                                                           Perfekte Isolierung ist gefragt. „Mit Tempe-          Norwegens (in der Finnmark) zur Winter-Hoch-
                                                                           raturen bis zu -30 °C, -40 ° C haben wir es in        saison im März. Katharina Koch-Hartke wird hier
                                                                           Deutschlands nur in den seltensten Fällen zu          den Overall snow e.s.dynashield testen. „Für
                                                                           tun“, so Marketingleiter Karl-Heinz Brenner.          das Rennen habe ich den Overall bei engelbert
                                                                           „Doch auch für solche Extrem-Einsätze in Eis          strauss mit extra breiten Reflexen und natür-
550 km weite, weiße Schneelandschaft. Tem-                                 und Schnee haben wir eine völlig neue Beklei-         lich unserem 8seasonHuskies Logo versehen
peraturen bis -30 ° C. 4 Tage draußen. Bei wol-                            dungslinie entwickelt, die wir von Katharina ger-     lassen. Ich bin schon sehr gespannt und werde
kenlosem, klaren Himmel, Eiseskälte oder auch                              ne unter realen Bedingungen testen lassen.“           natürlich vom Rennverlauf und meinen Erfah-
im Schneesturm. Acht Hunde, ein Schlitten, ein                                                                                   rungen berichten.“
Musher und ein gutes Team im Hintergrund.                                  Die snow e.s.dynashield ist genau auf diese
Extrem-Situationen für Mensch und Tier und                                 speziellen Anforderungen ausgelegt. Brenner:          www.engelbert-strauss.de
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editorial

                                          Spitzenklasse
                                            Wir freuen uns jedes Jahr über sie:    tiiert. Ziel ist es, die Eltern für die
                                          Die besten Auszubildenden im Kreis       Tatsache zu sensibilisieren, dass sie
                                          Soest und im Hochsauerlandkreis,         bei der Entscheidung ihrer Kinder,
                                          die in ihren Abschlussprüfungen be-      wie es nach dem Schulabschluss
                                          eindruckende Ergebnisse erzielt ha-      weitergehen soll, eine zentrale Rolle
                                          ben. Sie sind Spitzenklasse!             spielen. Umso wichtiger ist es, dass
                                            Und sie sind der Beweis dafür, dass    sie wissen, welche tollen Ausbil-
                                          die duale Ausbildung in Deutschland      dungsmöglichkeiten, Unternehmen
                                          nach wie vor ein Modell ist, das jun-    und Perspektiven es in unserer Re-
                                          ge Menschen bestens auf ihren Start      gion für Nachwuchsfachkräfte gibt.
                                          ins Berufsleben vorbereitet. Und         Über dieses Projekt berichten wir in

                     „
                       Dr. Ilona Lange
                                          mehr noch: Die vielen sehr guten         unserem Titelthema ab Seite 4 aus-
             IHK-Hauptgeschäftsführerin   Ergebnisse in unserer Region sind        führlicher.
                                          auch ein Zeichen dafür, dass Ausbil-        Und in einem Jahr werden wir an
                                          dung bei den Unternehmen am Hell-        dieser Stelle hoffentlich wieder über
                                          weg und im Sauerland einen hohen         so viele Ausbildungsabschlüsse der
                                          Stellenwert genießt. Denn sie haben      Spitzenklasse berichten können wie
                                          die jungen Menschen auf ihrem Weg        in diesem Jahr. Ich bin sicher: Wenn
                                          gefordert und gefördert und einen        wir uns gemeinsam weiterhin für
                 Die duale                wesentlichen Beitrag zu den Spit-        die Qualität der dualen Berufsaus-
                 Berufsausbildung         zenleistungen geleistet – mit dem        bildung einsetzen, dann wird das
                                          Ergebnis, dass wir uns dieses Jahr in    gelingen. Und die Zeichen stehen
                 ist ein                  beiden Kreisen über insgesamt 168        gut: In diesem Jahr werden wir vo-
                                          Auszubildende freuen können, un-         raussichtlich bei den abgeschlosse-
                 Erfolgsmodell.
                                          ter deren Abschlusszeugnis die Note      nen Ausbildungsverträgen ein Plus
                                          „sehr gut“ steht. Hinzu kommen 35        von 7 Prozent verzeichnen können –
                                          Teilnehmer einer Weiterbildung, die      und das trotz rückläufiger Zahl von
                                          sie ebenfalls als Beste abgeschlossen    Schulabgängern.
                                          haben.
                                            Damit die duale Ausbildung auch          Ihre
                                          in der Zukunft so erfolgreich ist, hat
                                          die IHK gemeinsam mit den Partnern
                                          des regionalen Ausbildungskonsen-
                                          ses das Projekt „Karriere hier“ ini-

wirtschaft 11/2017                                                                                                      1
Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
I N H A LT

titelthema I karriere hier                                                                 Die Initiative „Karriere hier“
                                                                                           zeigt Schulabsolventen mögli-
 4 Beruflich durchstarten                                                                  che Ausbildungs- und Karrie-
 7 Der Startschuss ist gefallen                                                            rewege in der Region auf.
 8	Eine große Chance                                                                                             Seite 4
10	„Das ist genau mein Ding“

                                                                                                 Informieren, Probesitzen
                                                                                                 und Testen: Beim Süd-
unternehmen & region
                                                                                                 westfälischen Elektromo-
12 Südwestfälischer Elektromobilitätstag
                                                                                                 bilitätstag in Warstein gab
14 Mit vernetzter E-Mobilität zukunftsfähig aufstellen                                           es einen umfassenden
16	Robuster Aufschwung                                                                          Überblick über den Stand
19 Mehr Tempo beim Planen                                                                        der Elektromobilität und
20 Zehn Jahre VWA-Beirat                                                                         bevorstehende Entwick-
21 Hochschule Hamm-Lippstadt ausgezeichnet                                                       lungen.           Seite 12

                                                           Foto: Wolfgang Detemple

politik
22	Förderberatung „Forschung und
      Innovation“ des Bundes                             168 Auszubildende – 97
23 Maßnahmen zum Bürokratieabbau                         im Kreis Soest und 71
25 Aus Berlin und Brüssel                                im HSK – sowie 35 Wei-
                                                         terbildungsabsolventen
                                                         – 14 im Kreis Soest und
                                                         21 im HSK – sind für ihre
                                                         herausragenden Leistun-
news & service                                           gen in den Abschluss-
26		 Spitzenleistungen in Aus- und Weiterbildung         prüfungen von der IHK
30 Die Innenstadt von morgen                             Arnsberg ausgezeichnet
32	Kersting legt Präsidentenamt nieder                  worden.        Seite 26

32 Neuer IHK-Beruf: Kaufmann/-frau im E-Commerce
34 Edward Kersting verstorben
34 10 Jahre NRW.International
34 Einladung zum Jahresempfang
35 Tipps für den Stabwechsel
37 Arbeitsjubilare
38 IHK-Börsen

rubriken                                                   © Marco2811 - Fotolia.com
    1 Editorial                                          Der Olsberger Unternehmer Ralf Kersting wird seine IHK-Eh-
47 Zahlen, bitte!                                       renämter zum Jahresende niederlegen. Er ist seit 2008 Prä-
48 Im nächsten Heft/Impressum                           sident der IHK Arnsberg.                         Seite 32

2                                                                                                          wirtschaft 11/2017
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titelthema I karriere hier

             Beruflich durchstarten
             Berufliche Wege und Karrieren können ganz unterschiedlich beginnen – mit einem Stu-
             dium, mit einer dualen Ausbildung oder mit einer Kombination aus beidem. Bei der
             Wahl haben Schulabgänger die Qual – und unterschätzen dabei oft, dass gerade eine
             duale Ausbildung ihnen eine gute Grundlage bietet, um in der Region beruflich durch-
             zustarten.

            D
                      ie heimischen Unternehmen brau-        ist nicht bewusst, welche unterschiedliche
                      chen junge, gut ausgebildete Fach-     Berufe und damit Ausbildungen es in un-
                      und Führungskräfte. Sie für ein        serer Region gibt“, sagt Sebastian Rocholl.
             Leben und Arbeiten in der Region zu be-         Immer wieder seien es die „Klassiker“, die
             geistern und zu halten, ist eine der zent-      angestrebt würden: kaufmännische Ausbil-
             ralen Herausforderungen in Zeiten des de-       dungen, Industrie- oder Werkzeugmechani-
             mografischen Wandels. Deshalb wurde die         ker. Berufe, die Eltern ein Begriff sind. Dass
             Initiative „Karriere hier“ ins Leben gerufen    es aber auch neue Berufe wie zum Beispiel
             mit dem Ziel, Schülerinnen und Schülern         den/die Produkttechnologe/-in und den/
             in der Übergangsphase von der Schule in         die E-Commerce-Kaufmann/-frau gibt, ist
             den Beruf zu unterstützen und ihnen Mög-        oft gar nicht bekannt. Hinzu kommt, dass
             lichkeiten aufzuzeigen. Und das mit Hil-        sich in den vergangenen Jahren viel bewegt
             fe der Eltern. „Sie wollen wir erreichen“,      hat auf dem Ausbildungsmarkt: Die Zahl
             sagt Projektleiter Sebastian Rocholl von der    der Schüler, die sich für eine Ausbildung
             IHK Arnsberg. „Denn Eltern spielen bei der      entscheiden, geht zurück, stattdessen steigt
             Wahl, die ihre Kinder treffen, eine entschei-   die Zahl der Studienanfänger. Außerdem
             dende Rolle. Sie sind sozusagen Chefbera-       unterliegen Ausbildungsberufe dem Wan-
             ter.“                                           del der Zeit: Inhalte ändern sich, neue Be-
                Viel zu oft herrsche noch Unwissenheit       rufe entstehen bzw. bekannte entwickeln
             – sowohl bei Eltern als auch bei ihren Kin-     sich weiter. Und oft können neue Berufe
             dern, wenn es darum gehe, einen passen-         weder von Eltern noch von Schülern mit
             den Ausbildungsberuf zu finden. „Vielen         Inhalten assoziiert werden.

4                                                                                                             wirtschaft 11/2017
© Elnur - Fotolia.com
Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
wirtschaft 11/2017   5
Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
titelthema I karriere hier

                       Deshalb haben sich die Akteure des         genossen hat. Gerade für den Berufsein-
                     Ausbildungskonsenses der Region Hell-        stieg lohnt sich eine duale Berufsausbil-

„
                     weg-Sauerland zusammengeschlossen:           dung.“ Dadurch würden Fähigkeiten er-
                     Neben der IHK Arnsberg gehören zur           lernt, die direkt in der Praxis und auch im
                     Initiative die Handwerkskammer Süd-          späteren Berufsleben angewendet werden
                     westfalen, die Kreishandwerkerschaft         könnten. So erhielten junge Menschen
                     Hellweg-Lippe,     die   Landwirtschafts-    innerhalb von 3 bzw. 3,5 Jahren das not-
                     kammer Nordrhein-Westfalen, die Steu-        wendige Rüstzeug, um im Berufsalltag zu
                     erberaterkammer Westfalen-Lippe, die         überzeugen. „Nicht umsonst genießt das
                     Landesinitiative „Kein Abschluss ohne        deutsche Ausbildungsmodell, bei dem
Gemeinsam            Anschluss“, der DGB mit den Regionen         Praxis und Theorie miteinander verzahnt
können wir sehr      Dortmund-Hellweg und Südwestfalen so-        werden, auch international hohes Anse-
                     wie der Unternehmensverband Westfalen        hen“, sagt Sebastian Rocholl.
viel mehr            Mitte, die Jobcenter Hochsauerlandkreis,       Und der Projektkoordinator sieht wei-
                     die kommunale Koordinierungsstelle des       tere Vorteile, die eine duale Berufsaus-
erreichen.
                     Kreises Soest und die Regionalagentur        bildung mit sich bringe: Auszubildende
Sebastian Rocholl    Hellweg-Hochsauerland. Um eine mög-          erhalten in Form einer Ausbildungsver-
                     lichst breite Öffentlichkeit zu erreichen,   gütung ein regelmäßiges Einkommen und
                                                                  haben zudem die Gelegenheit, ihre Fähig-
                                                                  keiten und Stärken herauszuarbeiten.
                                                                    „Wer dennoch studieren möchte, hat
                                                                  die Möglichkeit, ein duales Studium zu
                                                                  beginnen, bei dem die praktische Ausbil-
                                                                  dung mit einem wissenschaftlichen Stu-
                                                                  dium kombiniert werden“, sagt Sebastian
                                                                  Rocholl. Und für diejenigen, die kein Stu-
                                                                  dium anstreben, gibt es nach der Ausbil-
                                                                  dung viele verschiedene Weiterbildungs-
                                                                  möglichkeiten, die helfen, das Wissen auf
                                                                  dem neuesten Stand zu halten.
                                                                    Den für sich passenden Weg nach dem
                                                                  Schulabschluss zu finden, ist nicht immer
                                                                  einfach. „Die Berufs- und Studienorientie-
                     kooperieren sie mit den heimischen Lo-       rung ist zweifellos eine der ersten wichti-
                     kalradios.                                   gen Entscheidungen, die junge Menschen
                       „Gemeinsam können wir sehr viel mehr       in ihrem Leben treffen müssen“, weiß der
                     erreichen“, sagt Sebastian Rocholl. „Als     Projektkoordinator. „Deshalb stehen wir
                     erste Anlaufstelle haben wir eine Inter-     mit der Initiative ,Karriere hier‘ insbeson-
                     netplattform eingerichtet, auf der An-       dere den Eltern unterstützend zur Sei-
                     sprechpartner aufgeführt und tolle Bei-      te. Denn es ist nicht entscheidend, dass
                     spiele für Karrieren in unserer Region zu    Kinder den höchsten Bildungsabschluss
                     lesen sind.“                                 erlangen, sondern dass sie einen indivi-
                       Und dafür ist eben nicht immer ein Stu-    duellen Weg finden, der persönliche In-
                     dium erforderlich. „Es ist ein Trugschluss   teressen mit Stärken in Einklang bringt.
                     zu glauben, nur eine akademische Lauf-       Nur so können Motivation und Spaß an
                     bahn ebne den Weg zu beruflichen Erfol-      der Arbeit entstehen.“ Hilfreich können
                     gen“, betont der Projektkoordinator. „Oft    dabei im Vorfeld Schulpraktika sein, aber
                     ist das Gegenteil der Fall: Unternehmen      auch Berufsinformationsveranstaltungen,
                     wissen es sehr zu schätzen, wenn der         Ausbildungsmessen,         Berufsfelderkun-
                     Nachwuchs eine praktische Ausbildung         dungen oder auch die Teilnahme an Girl’s

6                                                                                              wirtschaft 11/2017
Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
Days beziehungsweise Boy’s Days.              bildungsberufe,    Zukunftsperspektiven
  Darüber hinaus wird das Projekt Kar-        und potenzielle Arbeitgeber, der kann
riere hier „live“ gehen: Betriebe öffnen      seine Kinder noch besser unterstützen
ihre Türen für Eltern und Schüler. Und es     und ihnen zeigen, dass in unserer Region
werden eigens „Elternbotschafter-Veran-       beste Karrieremöglichkeiten warten.“	 sil
staltungen“ angeboten, um Eltern für ihre
Rolle als „Chefberater“ zu sensibilisieren.   --- mehr -------------------------------------------------

                                                                                                                            Foto: Alexander Kulik
„Wer rechtzeitig informiert ist über Aus-     www.karriere-hier.de

Der Startschuss ist gefallen
Erfolgreicher Start für die „Elternbot-       riere-hier-Netzwerks über die verschiede-
schafter“: An der Auftaktveranstaltung        nen Möglichkeiten für Karriereeinstiege
im Arnsberger Mariengymnasium haben           und -wege nach dem Schulabschluss. Or-                       150 Teilnehmer
im Oktober 150 interessierte Eltern teil-     ganisiert wurde die Veranstaltung, an der                    in Arnsberg
genommen. Sie informierten sich an den        auch Karsten Mielke, Dezernent bei der
Ständen von 9 Ausstellern aus Industrie       Bezirksregierung Arnsberg, vom Karrie-
und Handwerk sowie der Partner des Kar-       re-hier-Netzwerk.

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Wirtschaft Karriere hier! - IHK Arnsberg
titelthema I karriere hier

Hendrik Sommer (li.) und Christoph Hillebrand.

Eine große Chance
Seine Entscheidung, nach dem Abitur eine duale Ausbildung bei SKS zu beginnen, hat Hendrik Sommer nicht

 „
bereut. Im Gegenteil: „Ich wollte in der Region bleiben und mit einer Ausbildung erst einmal eine solide Basis
schaffen.“ Im Januar wird der angehende Industriekaufmann zur Abschlussprüfung antreten.

                           Die Familie, Freunde, der Fußballverein       perte“ während der Schulferien in den
                           – das alles ist für den 21-Jährigen aus       Job hinein und besuchte die Arnsberger
                           Arnsberg wichtig. Und spielte bei der Fra-    Ausbildungsmesse. Und dort traf er zum
                           ge, welchen Weg er nach dem Abitur ein-       ersten Mal während des Azubi-Speed-Da-
                           schlagen soll, eine zentrale Rolle. Nicht     tings auf seinen späteren Ausbildungsbe-
                           die Großstadt sollte es sein, sondern die     trieb SKS metaplast Scheffer-Klute GmbH
Wir engagieren
                           Heimat.                                       in Sundern.
uns stark für die            Und auch bei der Suche nach dem pas-          „Wir engagieren uns stark für die Ausbil-
                           senden Ausbildungsberuf war sich Hendrik      dung“, sagt Christoph Hillebrand, SKS-Aus-
Ausbildung.                Sommer schnell sicher und entschied sich      bildungsleiter und Assistent der kaufmän-
Christoph Hillebrand       für den Industriekaufmann. „Mein Vater        nischen Leitung. „Und zwar im Vorfeld.“
                           arbeitet auch als Industriekaufmann und       Das Unternehmen ist EU-Marktführer im
                           dadurch hatte ich schon einen Eindruck        Bereich Kunststoff-Radschützer und pro-
                           von dem Beruf“, berichtet Hendrik Som-        duziert Fahrradzubehör in Sundern. Zur
                           mer. Darauf allein wollte sich der Abituri-   SKS-Unternehmensgruppe gehören zudem
                           ent allerdings nicht verlassen. Er „schnup-   die Tochtergesellschaften blomus GmbH

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(Sundern und Meschede-Freienohl) und          freigewordene Stelle ausfüllt. „Wir unter-
Schött Druckguss GmbH (Menden), hin-          stützen ihn dabei natürlich, aber wir sind
zukommen Standorte in den USA und             auch überzeugt, dass er das kann“, betont
Asien. Insgesamt arbeiten in Sundern und      Christoph Hillebrand. „Das ist eine große
Menden rund 670 Mitarbeiter und jährlich      Chance.“ Und er ergänzt: „Wir bilden ge-
beginnen bis zu 14 junge Menschen eine        nerell für den eigenen Bedarf aus.“
Ausbildung im kaufmännischen oder ge-
werblich-technischen Bereich.                        Fach- und Führungskräfte
  „Für die kaufmännischen Ausbildungs-                        halten
berufe erhalten wir nach wie vor sehr
viele Bewerbungen“, berichtet Christoph       Und nicht wenige der ehemaligen Auszu-
Hillebrand. So seien für die wenigen Aus-     bildenden hätten sich im Unternehmen

                                                                                            „
bildungsplätze Industriekaufmann/-frau,       bereits in leitende Positionen vorgearbei-
Informatikkaufmann/-frau und Fachinfor-       tet. „Für uns ist es wichtig, Fach- und
matiker/-in zuletzt mehr als 100 Bewer-       Führungskräfte zu halten“, sagt Chris-
bungen eingereicht worden. „Insgesamt         toph Hillebrand. Dazu gehören die fach-
bilden wir aber in der Unternehmensgrup-      liche Förderung durch Weiterbildungen,
pe in elf verschiedenen Berufen aus und       duales oder berufsbegleitendes Studium,
im gewerblich-technischen Bereich wird        aber auch Angebote zur Vereinbarkeit von
es definitiv schwieriger“, fügt Christoph     Beruf und Familie sowie zur Gesundheits-
Hillebrand hinzu.                             förderung (z. B. Indoor-Cycling-Kurse im      Wir arbeiten dort,
                                              Betrieb).                                     wo andere Urlaub
          Vom Azubi-Speed-Dating                 „Der große Vorteil von unserer Region
        bis zum Tag der offenen Tür           ist: Sie ist geprägt von mittelständischen    machen.
                                              Familienunternehmen mit flachen Hierar-
                                                                                            Hendrik Sommer
Man könne zwar alle Ausbildungsplät-          chien, die sehr gute berufliche Perspekti-
ze besetzen. „Aber auch nur, weil wir so      ven zu bieten haben“, sagt Christoph Hil-
viel machen“, sagt der Ausbildungsleiter      lebrand.
und verweist auf das Engagement des
Unternehmens bei Ausbildungsmessen,                     Hohe Lebensqualität
Azubi-Speed-Dating, der Kooperation mit                    in der Region
Schulen, der Teilnahme am Karrieretag
und Tag der offenen Tür für Schüler wäh-      Kriterien, die auch für ihn selbst aus-
rend der Berufsfelderkundung oder für         schlaggebend für seinen beruflichen Wer-
komplette Schulklassen. „Ich persönlich       degang gewesen sind: Er hat sich nach
bin ein großer Fan von Betriebsbesuchen“,     dem Abitur für ein duales VWA-Studium
sagt Christoph Hillebrand. „Dabei können      ebenfalls bei SKS entschieden und an-
die Schülerinnen und Schüler schon ei-        schließend eine Weiterbildung zum Bi-
nen sehr guten ersten Eindruck von einem      lanzbuchhalter absolviert mit der klaren
möglichen späteren Arbeitsplatz bekom-        Absicht, in der Region zu bleiben. Auch,
men.“ Und der Ausbildungsleiter weiß:         weil hier die Lebensqualität so hoch sei.
Diejenigen, die solche Aktionen nutzen,         Hendrik Sommer pflichtet ihm bei: „Es
um sich zu informieren, „sind diejenigen,     ist so, wie es oft zu hören ist: Wir arbei-
die wir suchen. Denn sie sind interessiert    ten dort, wo andere Urlaub machen.“
und engagiert“.                               Sein nächstes Ziel ist erst einmal die Ab-
  So wie Hendrik Sommer. Er hat während       schlussprüfung im Januar. „Und dann
seiner Ausbildung alle kaufmännischen         schauen wir mal“, sagt er mit einem La-
Bereiche bei SKS durchlaufen und sich         chen. In die Ferne ziehe es ihn jedenfalls
dabei so gut geschlagen, dass er jetzt in     nach drei Jahren Ausbildung immer noch
seiner letzten Station – dem Einkauf – eine   nicht.	                                sil

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titelthema I karriere hier

Jörn Czymoch, Christian Streich und Rainer Schöneberg (v.li.).

„Das ist genau mein Ding“
„Ich bin angekommen“, sagt Jörn Czymoch. Der 37-Jährige leitet die Abteilung Siebdruck bei MABEG und ist sich
sicher: In diesem Unternehmen und in dieser Position sieht er seine Zukunft.

 „
                           Um beruflich viel zu erreichen, muss-         zudem der Empfehlung eines MABEG-Mit-
                           te Jörn Czymoch nicht weit weg gehen:         arbeiters, der Czymochs Talente klar im
                           Der junge Mann aus Möhnesee hat nach          Siebdruck gesehen hat.
                           Hauptschulabschluss und Handelsschule           „Wir nehmen Ausbildung sehr ernst
                           eine Ausbildung zum Siebdrucker (heute:       und investieren viel Zeit darin, die jungen
                           Medientechnologe) bei MABEG Kreusch-          Menschen und ihre Fähigkeiten kennenzu-
                           ner GmbH & Co. KG in Soest begonnen.          lernen“, sagt Prokurist Rainer Schöneberg.
Wir nehmen                 „Mein Vater ist selbstständiger Tischler.     Weil man in erster Linie für den eigenen
                           Für mich war schon ganz früh klar, dass       Bedarf ausbilde, habe man ein großes In-
Ausbildung sehr            ich etwas lernen möchte, bei dem hand-        teresse daran zu erkennen, welche Positi-
                           werkliches Geschick gefragt ist.“ Über Fe-    on im Unternehmen für eine junge Nach-
ernst.
                           rienjobs lernte er die Berufe des Stahlbau-   wuchskraft die passende sei. „Für uns ist es
Rainer Schöneberg          ers und des Siebdruckers kennen, bevor er     wichtig, ein Gefühl für die Auszubildenden
                           1999 eine Ausbildung bei MABEG begann.        zu bekommen, denn wir wollen, dass sie
                           Die Entscheidung fiel auf den Siebdrucker:    integraler Bestandteil des Unternehmens
                           „Mir gefällt, dass man in diesem Beruf so     werden.“ Das sei für ein mittelständisches
                           präzise arbeiten muss. Das ist genau mein     Unternehmen wie MABEG wichtig. Der
                           Ding.“ Mit seiner Entscheidung folgte er      Betrieb produziert am Standort in Soest

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mit insgesamt 65 Mitarbeitern Fahrgastin-       Czymoch. Denn zu den Karriereperspekti-
formationen und Stadtmobiliar. Jedes Jahr       ven, die ihm in Aussicht gestellt worden
beginnen zwei bis drei junge Menschen           sind, kam seine persönliche Verbunden-
eine Ausbildung in den Bereichen Indus-         heit zur Region hinzu. „Meine Familie lebt
triekaufmann/-frau, Konstruktionsmecha-         hier, meine Freunde und meine langjährige
niker/-in Stahlbau und Metallbau, Medien-       Freundin“, betont er. „Ich habe nie ernst-
technologe/-technologin Siebdruck sowie         haft darüber nachgedacht, fortzugehen.
Fachkraft für Lagerlogistik.                    Und ich finde, die Region hat viel zu bie-
  „Wir können alle Stellen besetzen, mer-       ten.“

                                                                                                „
ken aber deutlich die Unterschiede: Für            „Für unser Unternehmen ist es wichtig,
eine kaufmännische Ausbildung bekom-            dass die Mitarbeiter bei uns bleiben“, sagt
men wir bis zu 150 Bewerbungen, für die         Christian Streich. Deshalb engagiere man
gewerblich-technischen aber nur sehr we-        sich dafür, ein angenehmes Arbeitsumfeld
nige“, berichtet Christian Streich, Buch-       zu schaffen. „Dazu gehören für uns viele
halter, Controller und für die Ausbildungs-     Aspekte“, erläutert Streich. „Wir sind als
organisation bei MABEG verantwortlich.          familienfreundliches Unternehmen zer-
„Deshalb bieten wir interessierten Schüle-      tifiziert, arbeiten mit der Familiengenos-
rinnen und Schülern auch gerne Praktika         senschaft Münsterland zusammen und              Ich habe nie
oder Ferienjobs an, damit sie die Berufe        haben alle Büroarbeitsplätze ergonomisch        ernsthaft darüber
kennenlernen können.“                           eingerichtet. Aber auch Zusatzqualifikati-
  „Dass wir viel Zeit und Kraft in die Aus-     onen wie zum/zur Europakaufmann/-frau           nachgedacht,
bildung investieren und am Standort Soest       oder Weiterbildungen unterstützen wir.“
                                                                                                fortzugehen.
produzieren, ist unser klares Bekenntnis        Er selbst gehört ebenfalls zu den Mitarbei-
zur Region“, sagt Rainer Schöneberg. Er         tern, die nach einer Ausbildung – in sei-       Jörn Czymoch
freut sich besonders darüber, dass es im        nem Fall zum Industriekaufmann und Eu-
Unternehmen kaum Fluktuation gebe und           ropakaufmann – dem Unternehmen treu
wertet das als deutliches Zeichen dafür,        geblieben sind.
dass die MABEG-Mitarbeiter gern im Un-             „Ich möchte definitiv hier bleiben“, sagt
ternehmen arbeiten.                             Jörn Czymoch, der 2011 einen weiteren
  Nach seiner Ausbildung beschloss Jörn         Karriereschritt gegangen und zum Abtei-
Czymoch, das Unternehmen zu verlassen           lungsleiter aufgestiegen ist. Und das ohne
und sein Fachabitur nachzuholen. Damals,        Meisterweiterbildung. „Ich habe viel von
berichtet der heute 37-Jährige, habe er an-     meinem Vorgänger gelernt und mir viel
schließend seine berufliche Zukunft bei         selbst erarbeitet“, sagt der 37-Jährige. Un-
der Polizei oder dem Zoll gesehen. Doch es      terstützt wurde er dabei von seinem Arbeit-
kam anders: Im Jahr 2007 bot man ihm die        geber. „Es ist unser Ziel, das Unternehmen
Stelle als stellvertretender Abteilungsleiter   mit jungen Fach- und Führungskräften zu-
Siebdruck an. „Und dieses Angebot habe          kunftsfit zu machen“, sagt Rainer Schöne-
ich gerne angenommen“, berichtet Jörn           berg.                                    sil

wirtschaft 11/2017                                                                                             11
unternehmen & region

Südwestfälischer Elektromobilitätstag
Informieren, Probesitzen und Testen: Beim Südwestfälischen Elektromobilitätstag in Warstein gab es einen um-
fassenden Überblick über den Stand der Elektromobilität und bevorstehende Entwicklungen: In fünf Jahren
könnte die Automobilwelt eine radikale Trendwende erleben.

„Es ist wie mit der Ketchup-Flasche   fünf Jahren verschwunden sind (s.    kos bewusst. Unter der Hand war
– man weiß, dass etwas kommt,         Kasten).                             denn auch von Mitreisenden zu
aber nicht wann und wieviel!“,          Prof. Andreas Pinkwart, der        hören, dass es so gerade gereicht
machte Uwe Lütge-Varney (Merce-       neue NRW-Wirtschafts- und In-        hat: „Die Restreichweite bei der
des Autohaus Rosier) die Situation    novationsminister, ermutigte die     Ankunft in Belecke betrug noch 7
humorvoll deutlich. Die aktuelle      rund 250 Fachbesucher im Casino      km.“
Zurückhaltung der Autokunden          der Infineon AG in Belecke, diesen     Mut bewiesen im Best-Practice-
ist mit dem trotz staatlicher Prä-    Weg zu beschreiten. Er rief die      Teil der Veranstaltung zwei Unter-
mien immer noch hohen Preisun-        Automobilindustrie, ihre in Süd-     nehmen, die ungewöhnliche Wege
terschied gegenüber klassischen       westfalen vertretenen Zulieferer     beschritten, um ihren Mobilitäts-
Verbrennern zu erklären. Hinzu        und auch die Anwender aus der        bedarf vollelektrisch zu decken.
kommt das weiterhin nur sehr weit-    Wirtschaft dazu auf, neue techni-    Mit dem Streetscooter, einem
maschige Netz an Ladestationen        sche Lösungen zu entwickeln und      ursprünglichen Prototypen der
und die begrenzte Reichweite aktu-    einzusetzen. Bei der schrittweisen   RWTH Aachen, hat die Deutsche
eller Akku-Technologie der zurzeit    Einführung von Elektrofahrzeu-       Post nach der Übernahme für ihre
am Markt verfügbaren Fahrzeuge.       gen sollten die Unternehmen risi-    Zusteller eine passende elektrische
Entstehen hier Verbesserungen,        kobereit sein: „Es wird auch ein-    Anwendung gefunden. „Die Kos-
dann könnte sich der Pfropfen im      mal etwas schiefgehen.“ Pinkwart     ten von Wartung und Verschleiß
Flaschenhals sehr schnell lösen.      selbst war gemeinsam mit Presse-     sind beim Streetscooter um 60 - 80
Viele Referenten des Elektromo-       sprecher, Reporter und Fahrer den    Prozent gesunken und die Kraft-
bilitätstages zeigten auf, dass und   Weg vom Ministerium zum Veran-       stoffkosten um 60 - 70 Prozent
wie sie daran arbeiten. Wichtigste    staltungsort (140 km) mit einem      niedriger als beim Verbrenner“,
Botschaft dabei: Die sich abzeich-    BMW i3 vollelektrisch gefahren.      berichtete Dr. Jörg Salomon, Vize-
nende technologische Entwicklung      „Das wären keine schönen Bilder      präsident von Streetscooter. Ende
lässt erwarten, dass die noch be-     gewesen, wenn wir auf der Au-        des Jahres würden bundesweit
stehenden Kostenvorteile des Ver-     tobahn liegen geblieben wären“,      5.000 der gelben Zustellfahrzeuge
brennungsmotors spätestens in         war der Minister sich des Risi-      unterwegs sein, möglich seien bis

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Fotos: Wolfgang Detemple

zu 40.000. Dazu wird das aktuelle                    rung seiner Bio-Produkte rund                  gart vorgestellt. Demnächst folgt
Modell „Work“ (710 kg Zuladung)                      um Düsseldorf fand Schüren kein                als BV2 noch der Umbau eines
um eine L-Version (960 kg Zula-                      wirklich passendes Fahrzeugange-               Kastenwagens durch einen Slova-
dung) und ab 2019 um die XL-Se-                      bot am Markt. So wurde ein An-                 kischen Hersteller. In der relativ
rie (1.350 kg Zuladung) erweitert.                   forderungsprofil definiert und an              kurzen Zeitspanne von 3 bis 4 Jah-
  Mittlerweile bietet die „Deut-                     mehr als 50 Hersteller und Umrüs-              ren amortisierten sich die höheren
sche-Post-Automobilproduktion“                       ter versandt. „Aus 15 ernstzuneh-              Anschaffungs-Investitionen      des
ihre Fahrzeuge auch Dritten zum                      menden Angeboten haben wir uns                 Elektrofahrzeuges (+ 40 Prozent)
Kauf an – farblich und technisch                     dann für das BV1 (Bakery Vehicle               vergleichsweise schnell.
auf die jeweiligen Bedürfnisse an-                   One) entschieden“, erläuterte er.                Bäcker Schüren, der nicht nur in
gepasst. Ein Partner ist dabei die                   Die Weiterentwicklung des Street-              seiner Branche mittlerweile missi-
„Selbsthilfegruppe E-Transporter“,                   scooter mit Zwillingsachse und er-             onarisch unterwegs ist, setzt dabei
zu der sich auf Initiative des Hil-                  höhtem Laderaum wurde passend                  auf Ganzheitlichkeit. Die Photo-
dener Bäckers Roland Schüren                         nicht auf der IAA, sondern zwei                voltaik-Anlage auf seinem Betrieb
zahlreiche Bäcker zusammenge-                        Tage vor dem IHK-Elektromobili-                in Hilden erzeugt Strom zur Un-
funden haben. Für die Ausliefe-                      tätstag auf der Südback in Stutt-              terstützung des Backbetriebes und

                                                                                                    Bauen mit
                                                                                         System        Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig.

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unternehmen & region

zum Aufladen der Auslieferfahr-           Aus den Vorträgen
zeuge. Deren Akkus dienen vor
allem nachmittags als Speicher            Straßenleuchten werden in naher Zukunft als flächendeckendes Netz an
nicht benötigter Sonnenenergie,           Ladestationen im öffentlichen Straßenraum fungieren und machen bauliche
                                          Maßnahmen überflüssig. (Jörg van de Loo, TRILUX GmbH)
die dann am frühen Morgen wie-
                                          Innogy baut das öffentliche Ladenetz mittels Förderung durch das BMVI um
der für den Backbetrieb eingesetzt        rund 2.500 Ladepunkte bundesweit aus. (Stefan Helnerus, Innogy)
wird. Auf diese Weise sichert sich        20 Mio. € aus einem Sofortprogramm der neuen NRW-Landesregierung ste-
der Bäcker nicht nur spürbare             hen ab Ende 2017 für Ladestationen und die Umrüstung von Fahrzeugflotten
Kostenvorteile gegenüber der Kon-         bei Unternehmen und Kommunen zur Verfügung. (Patrick Kügler, Elektromo-
kurrenz. „Auch der Imagegewinn,           bilität.NRW)
                                          Die AMTRON-Wallbox von Mennekes vernetzt E-Mobilität mit Energieerzeu-
wenn unsere Fahrzeuge vor den
                                          gung und Energieverbrauch im Privathaus und im Betrieb (sog. Smart Home).
Filialen in den Innenstädten gese-        Der PKW dient dabei als Zwischenspeicher, dessen Ladezustand mittels App
hen werden, ist beträchtlich.“            verfolgt und nachjustiert werden kann. (Alfred Vrieling, Mennekes Elektrotech-
  Pinkwart übrigens ist nach sei-         nik GmbH)
nem Besuch in Belecke wieder              Konzeptionell passen touristische Angebote und Elektromobilität in einer
rechtzeitig zum nächsten Termin           naturbezogenen Erholungsregion gut zusammen. Weitere Ladestationen
                                          sollen daher von Hoteliers aber auch an touristischen Ausflugszielen bis hin
in der Landeshauptstadt ange-
                                          zu zentralen Wanderparkplätzen eingerichtet werden. (Dr. Jürgen Fischbach,
kommen. Schließlich konnte sein           Sauerland-Tourismus e. V.)
Dienstfahrzeug an der regional            Mercedes Benz und Ford ebenso wie viele andere Hersteller bringen vor-
größten Ansammlung von La-                aussichtlich ab 2020 zahlreiche elektrogetriebene Fahrzeug-Modelle auf den
desäulen auf dem Infineon-Be-             Markt der PKW und leichten Nutzfahrzeuge für den gewerblichen Einsatz.
triebsparkplatz wieder aufgeladen         (Georg Dreier, Ford-Werke GmbH, und Uwe Lütge-Varney, Mercedes Auto-
                                          haus Rosier GmbH & Co. KG)
werden.

Mit vernetzter E-Mobilität zukunftsfähig aufstellen
Kommentar von Thomas Frye

Der Vergleich der Elektromobilität      machen sie die Energiewende erst           kann das mal der eigene PKW, mal
mit der Ketchup-Flasche ist sicher-     möglich und nur mit regenerativ            der Umweltverbund einschließ-
lich passend für die aktuelle Situa-    erzeugtem Strom machen Elektro-            lich E-Bikes oder das mit anderen
tion. Aber ganz gleich, ob wir uns      fahrzeuge wirklich Sinn.                   geteilte Fahrzeug des Stadtviertels
auf eine schleichende Entwicklung         Als Industrieregion mit Kernkom-         oder Dorfes oder gar eine Kombi-
oder einen plötzlichen Radikalim-       petenzen im Smart Home wie im              nation verschiedener Angebote
puls einstellen müssen: An der          Fahrzeugbau sind hiesige Unter-            sein. Dafür können Konzepte ent-
Elektromobilität führt spätestens       nehmen geradezu dafür prädesti-            wickelt werden, die das Angebot
seit Abgas-Skandal und drohenden        niert, in Kooperation miteinander          verbessern und gleichzeitig Kosten
Fahrverboten kein Weg vorbei.           weitere Vernetzungslösungen an-            senken. Das wäre ein signifikanter
   Südwestfalen ist deshalb gut bera-   zubieten.                                  Beitrag zu mehr Lebensqualität,
ten, sich frühzeitig mit dem Einsatz      Letztendlich steht das elektrifi-        mit dem das Abwandern aus den
von Elektrofahrzeugen zu befassen.      zierte Fahren auch in engem Zu-            ländlichen Regionen gebremst wer-
Die neue Technik ist weit mehr als      sammenhang mit dem Megatrend               den könnte. An solchen Lösungen
nur der Wechsel des Energieträ-         Digitalisierung und der gesell-            muss jetzt mit Perspektive für das
gers. Die Akkus der E-Fahrzeuge         schaftlichen Entwicklung. Beides           nächste Jahrzehnt gearbeitet wer-
müssen vielmehr Teil des gesamten       führt dazu, dass nicht mehr das            den. Der erneute Zuschlag für eine
regenerativen Energiesystems sein.      Statussymbol Auto, sondern die             REGIONALE 2025 bietet die Chan-
Als Zwischenspeicher bei Ange-          Mobilitätsbedürfnisse im Mittel-           ce, solche Ideen mit öffentlicher
bots- und Nachfrageschwankungen         punkt stehen. Je nach Situation            Förderung zu unterstützen.

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                                                                      Best
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                                                                                                     Reichweite bei den Entschei-
               · Die Zeit                               12,9%
               · Welt am Sonntag                        12,9%                                        dern im Mittelstand!
               · FASZ                                   11,2%

               * Ranking Leser pro Ausgabe in NRW lt. Reichweitenstudie
                                                                                        Mehr unter: www.ihk-kombi-west.de oder
               „Entscheider im Mittelstand 2015“ TNS Infratest , i. A. des DIHK u. a.   direkt überPreisliste
                                                                                                       info@ihk-kombi-west.de
                                                                                                              Nr. 22 / Gültig ab 01.01.2011

                                   wirtschaft 11/2017                                                                                         15
unternehmen & region

Robuster Aufschwung
Beim Aufschwung wenig Neues. So könnten die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Herbst überschrieben
sein. Und in der Tat bleibt die Wirtschaft am Hellweg und im Sauerland auch im achten Jahr in Folge auf Wachs-
tumskurs. Die Investitionsabsichten sind deutlich gestiegen, was der Konjunktur zusätzliche Rückenwind ver-
leiht. Das Fehlen von Fachkräften könnte das Klima allerdings auch schnell eintrüben.

Zwar erreicht die Konjunkturstim-    Punkten (Frühsommer 132 Punkte)          bereich aus. Am zufriedensten ist
mung nicht ganz die Spitzenwerte     deutlich weiter in Richtung Wachs-       einmal mehr die Bauwirtschaft: 62
aus dem Frühsommer, doch zeigt       tum. Von der positiven Lageeinschät-     Prozent dort sprechen von guter
der Klimaindikator der IHK mit 126   zung nimmt sich kein Wirtschafts-        Wirtschaftslage, kein einziges Unter-
                                                                              nehmen meldet ein „schlecht“. Die
                                                                              Industrie zeigt sich mit +45 Prozent
                                                                              per saldo (Differenz aus Gut- und
                                                                              Schlecht-Anteilen) weiter sehr zu-
                                                                              frieden mit der Wirtschaftslage. Vor
                                                                              allem die Vorleistungs- (Saldo +46
                                                                              %) und besonders die Investitions-

                                            S
                                            STTO
                                                                              güterproduzenten (+85 %) bewer-

                                               OCCK
                                                  K
                                          Ihr Partner im Hallenbau!
                                                                              ten die gegenwärtige Geschäftslage
                                                                              positiv.
                                          Ihr Partner im Hallenbau!              Deutlich verhaltener ist die Ein-
                                             Wir bauen für Ihren    Erfolg!   schätzung in den Handelssparten.
                                             Wir ba ue n fü r Ihren Erfolg!   Zwar ist die Lage mit per saldo 16
                                                                              Prozent im Einzelhandel und 33
                                                                              Prozent im Großhandel noch nicht
                                                                              besorgniserregend. Doch hat sich ge-

16                                                                                                  wirtschaft 11/2017
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                     IHK-Konjunkturklimaindikator*

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   80
                                                                                                                                                                                         Dienstleistungen

                                                                                                                                                                                         Produzierendes Gewerbe

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                                                                                                                                                                                                                                FS 2014

                                                                                                                                                                                                                                                             FS 2015
                                                                                                                                         FS 2011

                                                                                                                                                                      FS 2012

                                                                                                                                                                                                   FS 2013

                                                                                                                                                                                                                      JB 2014

                                                                                                                                                                                                                                          H 2014

                                                                                                                                                                                                                                                   JB 2015

                                                                                                                                                                                                                                                                       H 2015

                                                                                                                                                                                                                                                                                JB 2016
           JB 2005

                      H 2005

                               JB 2006

                                         H 2006

                                                  JB 2007

                                                            H 2007

                                                                     JB 2008

                                                                               H 2008

                                                                                        JB 2009

                                                                                                   H 2009

                                                                                                            JB 2010

                                                                                                                      H 2010

                                                                                                                               JB 2011

                                                                                                                                                   H 2011

                                                                                                                                                            JB 2012

                                                                                                                                                                                H 2012

                                                                                                                                                                                         JB 2013

                                                                                                                                                                                                             H 2013
        * In den Konjunkturklimaindikator gehen sowohl Bewertungen der aktuellen Lage, als auch die Zukunftserwartungen ein.
        JB = Jahresbeginn, FS = Frühsommer, H = Herbst

rade im Einzelhandel die Zufrieden-                                                               in der Industrie (+16 %) und im                                                                   nehmen heute eher als in der Ver-
heit mit der aktuellen Lage in den                                                                Gastgewerbe (+24 %) ausgeprägt.                                                                   gangenheit auf eine weiterhin starke
letzten drei Jahren sukzessive ver-                                                                 Im Verarbeitenden Gewerbe hat                                                                   Nachfrage und möchten die noch gu-
schlechtert. Einzelhandel heißt am                                                                der Export zuletzt wieder zugelegt.                                                               ten Finanzierungsbedingungen nut-
Hellweg und im Sauerland in erster                                                                Und auch für die kommenden Mo-                                                                    zen“, so IHK-Volkswirt Stefan Seve-
Linie stationärer Einzelhandel und                                                                nate rechnen wieder mehr Unter-                                                                   rin. Die Investitionsplanungen sind
dem erschwert die Online-Konkur-                                                                  nehmen mit einem Plus bei den                                                                     in allen Branchen expansiv, außer
renz zunehmend das Geschäft.                                                                      Ausfuhren. Trotz Brexit und ande-                                                                 im Großhandel.
  Ausgesprochen positiv bewertet                                                                  ren Unwägbarkeiten: Die Auslands-                                                                   An der Spitze im Risikoranking
auch das Gastgewerbe die Lage. Fast                                                               nachfrage wird als stabil angesehen                                                               steht mit 59 Prozent der Nennungen
jeder zweite gastgewerbliche Be-                                                                  und bereitet wenig Sorge.                                                                         der Fachkräftemangel. Den Unter-
trieb gibt ihr ein „gut“.                                                                           Für zusätzliche Belebung werden                                                                 nehmen bereiten zudem nach wie
  Der Aufschwung wird auch bis                                                                    die Investitionen sorgen. 43 Prozent                                                              vor die steigenden Arbeitskosten
weit ins nächste Jahr tragen. Rund                                                                geben an, ihre Ausgaben zu erhö-                                                                  Sorgen (45 %). Es folgen „Energie-
19 Prozent der Unternehmen bli-                                                                   hen. Lange Zeit war die Investitions-                                                             und Rohstoffpreise“ (37 %) und
cken optimistisch auf die nächsten                                                                neigung vor dem Hintergrund der                                                                   „Wirtschaftspolitische Rahmenbe-
12 Monate, sechs Prozent gehen                                                                    guten Konjunktur recht verhalten.                                                                 dingungen“ (36 %).
von einer schwächeren Konjunktur                                                                  „Dass jetzt die Investitionen ansprin-                                                              Sämtliche      Wirtschaftsbereiche
aus. Damit sind die Erwartungen                                                                   gen, wird unserer Wirtschaft viel                                                                 geben an, mehr Personal einzustel-
per saldo (Differenz aus Besser- und                                                              Schwung verleihen“, sagt Hauptge-                                                                 len als abzubauen. Vor allem die In-
Schlechter-Anteilen) mit 12,3 Pro-                                                                schäftsführerin Dr. Ilona Lange. Mit                                                              dustrie, aber auch der Einzelhandel
zent fast auf dem Niveau des Jah-                                                                 den Investitionen werden vor allem                                                                planen besonders expansiv. An der
resbeginns (+14 %) und über dem                                                                   der Ersatzbedarf bedient und neue                                                                 Frage, inwieweit sich dies mit dem
des Herbstes 2016 (+9 %).                                                                         Kapazitäten geschaffen. „Das ist für                                                              Angebot am Arbeitsmarkt realisie-
  Auch bei den Erwartungen ist der                                                                diese späte Phase des Aufschwungs                                                                 ren lässt, entscheidet sich auch die
Trend branchenübergreifend positiv.                                                               eigentlich eher ungewöhnlich, aber                                                                weitere Wirtschaftsentwicklung.
Am deutlichsten ist der Optimismus                                                                offensichtlich vertrauen die Unter-                                                                                               sev

wirtschaft 11/2017                                                                                                                                                                                                                                                                        17
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                                              ARBEITS SCHUTZ

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Mehr Tempo beim Planen
Die neue NRW-Landesregierung will die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik „durch die Brille der Wirtschaft“ be-
trachten, verspricht Verkehrsminister Hendrik Wüst. Planungen sollen beschleunigt werden.

„Die Bremsen sind jetzt weg, der         und an der globalisierten Wirtschaft    und A 46 sowie Ortsumgehungen.
Stau nicht.“ Prägnant beschrieb          teilhaben können. Dafür muss die In-    „Dieses Programm wollen wir mög-
Hendrik Wüst, neuer Verkehrsmi-          frastruktur verbessert werden.“         lichst mit mehr Tempo fortsetzen“,
nister Nordrhein-Westfalens, seine         Dass es nun sehr schnell geht,        sagte Wüst. Der sechsspurige Ausbau
Sicht auf Verkehr und Infrastruktur      konnte Wüst nicht versprechen. Zu-      der Sauerlandlinie mit einem Inves-
im Land. Die NRW-Wirtschaft hatte        erst müssten nun Versäumnisse der       titionsvolumen von zwei Milliarden
Wüst unter Federführung von IHK          Vergangenheit ausgeglichen werden.      Euro werde lange dauern, räumte der
NRW Ende September ins Haus der          „Man kann keinen Planungshochlauf       Minister ein. „Wir sprechen gerade
Universität in Düsseldorf eingeladen     organisieren, wenn man zugleich         mit den Kammern und Kommunen
in der Erwartung, klare politische Si-   Personal abbaut“, beschreibt der Mi-    über Ersatzrouten.“ Um überall im
gnale dafür zu bekommen, wie die         nister ein erkanntes Manko. Daher       Land die Bauarbeiten zu beschleuni-
Landesregierung die Funktionsfähig-      müsse der Landesbetrieb Straßen-        gen und Staus langfristig zu vermei-
keit wichtiger Verkehrsinfrastruktu-     bau Nordrhein-Westfalen (Straßen.       den, sollten alle Optionen zur Gestal-
ren – von Brücken über Schienen bis      NRW) ertüchtigt werden und mehr         tung der Arbeiten genutzt werden,
zu den Kanälen – sichern und ver-        Personal bekommen. Ebenso sollen        versprach Wüst: „Mehrschicht- und
bessern will. Rund 150 Zuhörer aus       die Bezirksregierungen dazu befähigt    Nachtbaustellen – alles liegt auf dem
Wirtschaft, Kommunal- und Landes-        werden, schneller zu planen.            Tisch.“ Um den Schienenverkehr zu
politik wollten wissen, welche Im-         Wüst versprach damit schnellere       den Seehäfen in Belgien und den
pulse es jetzt gibt.                     und mehr Ausschreibungen. Die Lan-      Niederlanden zügiger auszubauen,
  Brückensperrungen, zum Beispiel        desregierung wolle zudem weitere        will die Landesregierung mit ihnen
auf der A 40 in Duisburg oder der A      Projekte in öffentlicher und privater   vertragliche Vereinbarungen treffen.
1 bei Leverkusen, hunderte Staukilo-     Partnerschaft (ÖPP-Projekte) reali-        Vor allem sollten die Chancen
                                                                                                       Foto: Paul Esser
meter, aber auch Staus im Internet,
weil schnelle Datenleitungen feh-        IHK-NRW-Präsident Ralf Kersting mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.
len – so erleben viele Unternehmen
den Arbeitsalltag. Auf Schiene und
Wasser sieht es nicht besser aus.        sieren. Jedes Jahr sollen 200 Millio-   der Digitalisierung besser genutzt
Dringend benötigte Bahnverbindun-        nen Euro in den Substanzerhalt von      werden. Als Beispiel nannte Wüst
gen zu den Seehäfen lassen auf sich      Landesstraßen fließen. „Für den Er-     digitale Stellwerkstechniken im
warten, viele Schleusen sind marode.     halt der Bundesstraßen hätte Nord-      Bahnverkehr oder das so genannte
Seit langem beklagt die Wirtschaft,      rhein-Westfalen in den zurückliegen-    Platooning in der Logistik. Dabei fah-
dass alle Vorhaben zur Beseitigung       den Jahren viel mehr Geld abrufen       ren digital vernetzte LKW in Kolon-
der Missstände genau das geblieben       können. Der Bedarf war da“, beklagt     ne. „Hier wollen wir Vorreiter sein.“
sind – Pläne eben.                       Wüst. Wegen fehlender Planungska-       Generell wolle die Landesregierung
  Ohne Bremsen will die Landesre-        pazitäten sei dies nicht geschehen.     neue technische Entwicklungen för-
gierung nun also durchstarten und          Zunächst analysieren die Ver-         dern: „Wir wollen uns mit der Digi-
insbesondere dafür sorgen, dass          kehrsexperten der Regierung – so        talisierung noch mehr beschäftigen,
Planungen schneller laufen. „Wir         Wüst – nun die Engpässe „sehr ge-       um die Infrastruktur besser auszu-
schauen uns die Infrastruktur- und       nau“. Für die folgenden Planfeststel-   nutzen.“
Verkehrspolitik durch die Brille der     lungsverfahren müsse Personal be-         Im öffentlichen Nahverkehr er-
Wirtschaft an, und dazu stehe ich“,      reitgestellt werden. Zum Programm       kennt Wüst ebenfalls noch viel Po-
versprach Wüst. „Denn wir wol-           der Landesregierung gehören dem-        tenzial zu Verbesserungen. Heute sei
len, dass alle Regionen im Land die      nach auch Lückenschlüsse zum Bei-       das Buchen einer Reise durch NRW
Chancen der Digitalisierung nutzen       spiel bei den Autobahnen A 33, A 44     per App „fast so spannend wie die

wirtschaft 11/2017                                                                                                        19
unternehmen & region

Planung einer Weltreise. Die Digita-      Menschen mitzunehmen.                     Die Industrie- und Handelskam-
lisierung gibt uns die Chance, vom          „Wir bringen uns gerne ein“, ver-     mern hätten „alle Forderungen zur
Nutzer her zu denken und die Ver-         sprach Ralf Kersting, Präsident der     Beseitigung der Fesseln schon früh
kehrssysteme besser zu vernetzen“.        Industrie- und Handelskammern           an die Landes- und Bundespolitik
Dazu müssten die Verkehrsverbünde         Nordrhein-Westfalens (IHK NRW),         gestellt“, betonte Kersting einmal
im Land ihren Beitrag leisten.            in seiner Begrüßung vorab. Es gebe      mehr. „Die Wirtschaft des Landes
   Das bereits aktive Bündnis für In-     bereits einige projektbezogene Initi-   ermuntert die Regierung nun, ih-
frastruktur will der Minister in ein      ativen, die in das Bündnis einfließen   ren Beitrag zur Entfesselung des
neues „Bündnis für Mobilität“ über-       könnten. Kersting erinnerte insbe-      schlafenden Riesen NRW zu leis-
führen. „Es wird einen Neustart ge-       sondere an das Wort „Entfesselung“,     ten.“ Infrastruktur- und Mobili-
ben, zu dem die bisherigen Bünd-          das sich im Regierungsprogramm          tätssysteme müssten zukunftssi-
nispartner eingeladen sind“, sagte        finde. „Derzeit fühlt sich die Wirt-    cher und nachhaltig aufgestellt
der Minister. Das Bündnis für Infra-      schaft aber noch gefesselt. Wenn wir    werden.
struktur sei bereits eine gute Idee ge-   uns davon nicht befreien, dann wird
wesen. Es sei hilfreich, über geplante    die Wirtschaft des Landes Schaden       --- autor -------------------------------------
Maßnahmen vorab zu reden und die          nehmen.“                                Jürgen Grosche

Zehn Jahre VWA-Beirat
Dank für 10 Jahre Engagement:             C. & A. Veltins GmbH & Co. KG,          tige Weiterentwicklung des dualen
Beate Koerdt (TRILUX GmbH &               Meschede) haben sich in dieser          Studiums an der VWA eingesetzt.
Co. KG, Arnsberg), Julia Schröder         Zeit als Mitglieder des Beirats der     Dafür dankten ihnen VWA-Lei-
und Klaus-Peter Busch (WEPA Hy-           Verwaltungs- und Wirtschaftsaka-        terin Saskia Fleer und Studien-
gieneprodukte GmbH, Arnsberg)             demie (VWA) Hellweg-Sauerland           leiter Prof. Dr. Jörn Littkemann
sowie Jan Henningsen (Brauerei            für die Qualitätssicherung und ste-     während der Beiratssitzung Ende
                                                                                  September. Das Gremium war vor
                                                                                  zehn Jahren eingerichtet worden,
                                                                                  nachdem die VWA in Kooperation
                                                                                  mit der Fachhochschule Südwest-
                                                                                  falen ein duales Bachelorstudium
                                                                                  konzipiert hatte, das auch eine
                                                                                  kaufmännische Berufsausbildung
                                                                                  einschließt. Der Beirat besteht aus
                                                                                  Vertretern der Wirtschaft, um auch
                                                                                  die praktischen Belange eines du-
                                                                                  alen Studiums zu berücksichtigen
                                                                                  und den Austausch mit den Aus-
                                                                                  bildungsbetrieben zu gewährleis-
                                                                                  ten.

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Hochschule Hamm-Lippstadt ausgezeichnet
Ein Kaktus mit kleiner Blüte in                                           der Preis in 2015.
einer Eiswaffel – mit diesem                                                Das Motiv der HSHL bekam in
kreativen Motiv hat die Hoch-                                             einer öffentlichen Online-Abstim-
schule Hamm-Lippstadt den 3.                                              mung die drittmeisten Stimmen,
Platz beim ZEIT Karriere Award                                            so dass Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld
errungen. Der ZEIT Verlag wür-                                            die Auszeichnung in Berlin entge-
digt damit seit 2015 herausragen-                                         gennehmen konnte. „Wir möch-
de Stellenausschreibungen und                                             ten mit unseren Motiven auffallen,
Imageanzeigen, um Kreativität                                             bewusst mit Gegensätzen spielen
und Innovation im Marketing                                               und dabei zum Nachdenken und
wissenschaftlicher Einrichtungen                                          gerne auch Schmunzeln anregen“,
anzuerkennen. Eingeführt wurde                                            so der Hochschulpräsident.

                                                                                                        IND US T RIE B AU N ACH
                                                                                                        IHREN W ÜNSCHEN
                                                                                                        FUNKTIONAL , VIELSEITIG, SCHÖN
                                                                                                        Damit einzigar tige Visionen wahr werden, bietet
                                                                                                        Eudur-Bau eine Vielzahl von Ausführungs-Varianten
                                                                                                        an. Bei procontour möbel in Rietberg wurden so auf
                                                                                                        ca. 5.300 qm Fläche in zwei Bau-Abschnitten Büros,
                                                                                                        Produktion, Lager und Versand errichtet, die nun mit
                                                                                                        verschiedenen Materialien und Farben bezaubern.
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wirtschaft 11/2017                                                                                                                                              21
politik

Förderberatung „Forschung und
Innovation“ des Bundes
In vielen Bereichen gehören kleine                                                      zielle Risiken von Forschung und
und mittlere Unternehmen (KMU)                                                          Entwicklung können durch Förder-
zu den Vorreitern des technologi-                                                       mittel erheblich gesenkt werden. In
schen Fortschritts. Sie setzen Ide-                                                     einem Beratungsgespräch erfahren
en von heute in Innovationen von                                                        Unternehmen:
morgen um. Deshalb fördern der                                                             • Wer fördert was und wie?
Bund, die Länder und die Europäi-                                                          • Gibt es für mein Projekt finan-
sche Union (EU) Unternehmen bei              der Bundesregierung unterstützt                  zielle Unterstützung?
der Entwicklung neuer Technologi-            bei Fragen rund um die Förderung              • Wo kann ich den Antrag stel-
en, beim Aufbau von Netzwerken               von Forschung, Entwicklung und                   len?
und Kooperationen mit der Wissen-            Innovation. Dabei weist sie sowohl            Schicken Sie Ihre Fragen per
schaft oder bei den ersten Schritten         auf Förderangebote des Bundes als          E-Mail, erläutern Sie Ihr Anliegen
zur Vermarktung ihrer neuen Pro-             auch der Länder und der EU hin.            am Telefon oder treffen Sie das
dukte, Verfahren oder Dienstleis-              Der Lotsendienst für Unter-              Team der Förderberatung persön-
tungen. So vielfältig wie die Unter-         nehmen der Förderberatung des              lich auf Messen oder Veranstaltun-
nehmenslandschaft ist mittlerweile           Bundes ist als Erstanlaufstelle für        gen.
auch das Angebot von Förderthe-              Unternehmen konzipiert, die kei-
men und -programmen. Das kos-                ne oder erst wenig Erfahrung mit           --- kontakt ---------------------------------
tenfreie Angebot der Förderbera-             den Förderangeboten der öffentli-          Förderberatung „Forschung und
tung „Forschung und Innovation“              chen Hand haben. Er berät insbe-           Innovation“ des Bundes
des Bundes bietet Unternehmen                sondere auch zur Förderinitiative          Tel. 0800 2623 008 (kostenfrei)
ein unverbindliches Gespräch über            KMU-innovativ des BMBF und                 beratung@foerderinfo.bund.de
die vielfältigen Förderinstrumente.          dem neuen Einstiegsmodul, mit              www.foerderinfo.bund.de
Egal, ob sich Betriebe grundsätz-            dem forschende KMU bei der Vor-
lich informieren möchten oder ver-           bereitung von eigenen Forschungs-          Lotsendienst für Unternehmen
tiefende Auskünfte zu konkreten              und Entwicklungsprojekten unter-           Tel. 0800 26 23 009 (kostenfrei)
Fördermöglichkeiten      wünschen,           stützt werden.                             beratung@foerderinfo.bund.de
die zentrale Beratungseinrichtung              Ein Anruf lohnt sich, denn: Finan-       www.foerderinfo.bund.de/kmu

     Information

     Broschüre Forschungs- und Innovationsförderung – Ein Wegweiser für kleine und mittlere Unternehmen
     Basierend auf den Erfahrungen der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes führt der neue Wegweiser
     für kleine und mittlere Unternehmen kurz und knapp in die Forschungs- und Innovationsförderung der öffentlichen Hand
     ein – mit Begriffserklärungen, Fördertipps und praktischer Checkliste sowie Hinweisen zu Beratungseinrichtungen und
     Internetseiten.

     Flyer Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes
     Der Flyer bietet einen Kurzüberblick über kostenfreie Informations- und Beratungsangebot der Förderberatung „For-
     schung und Innovation“ des Bundes mit allen wichtigen Kontaktdaten.

     Flyer Lotsendienst für Unternehmen
     Hier sind die Unterstützungsangebote des Lotsendiensts für Unternehmen – dem kostenfreien Service der Förderbera-
     tung „Forschung und Innovation“ des Bundes und die Kontaktdaten zusammengefasst.

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