24 Einblicke in die EU-Förderung - www.nrweuropa.de - Themenreihe EU-Förderung konkret - Copa Ca Backum
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Themenreihe EU-Förderung konkret Winter 2016 24 Einblicke in die EU-Förderung 1 2 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 www.nrweuropa.de
EU-Förderung konkret Editorial In unserer täglichen Beratungstätigkeit erreichen uns regelmäßig Anfragen von Unternehmern, die von „EU-Förderung“ gehört haben und diese nun auch für ihr Unternehmen nutzen möchten. Schon zu Beginn des Beratungsgesprächs begegnet uns oftmals Erstaunen über die Vielfalt der verfügbaren EU-Fördermöglichkeiten aber auch ihre Einschränkungen und Grenzen. Wir haben daher entschieden, mit der aktuellen Ausgabe unserer gefragten Themenreihe "EU- Förderung konkret" Einblicke in die Funktionsweise der EU-Förderung zu geben und die für klei- ne und mittlere Unternehmen wichtigsten EU-Förderprogramme kurz darzustellen. Sie erfahren, was sich zum Beispiel hinter den Abkürzungen "EFRE", "ESF", "EFSI" oder "HORIZONT 2020" verbirgt und erhalten einen Überblick über die Förderung der kleinen und mittleren Unternehmen durch die Europäische Kommission. Starten Sie mit dem Adventskalender, den wir für Sie gestaltet haben und der Sie durch die Mög- lichkeiten der EU-Förderung führt. „Blättern“ Sie mit Hilfe unseres „Sternenbaums“ auf der nach- folgenden Seite. Durch Klick auf den entsprechenden Stern öffnet sich ein Kalenderblatt, auf dem wir ein konkretes Förderthema beziehungsweise -programm erklären. Über den Stern auf dem Kalenderblatt gelangen Sie wieder zum Adventskalender. 24 Tage mit informativen Einblicken in die EU-Förderung erwarten Sie. Nutzen Sie unser Themenheft auch gerne nach der Adventszeit, um sich über die Facetten der EU-Förderung zu informieren. Den Überblick über die vorgestellten Förderthemen finden Sie im „Nach-Advents-Register“. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und hoffen, Ihnen die Vorweihnachtszeit mit unse- rem Themenheft interessanter zu gestalten. Das gesamte Team der EU- und Außenwirtschaftsförderung wünscht Ihnen und Ihren Familien eine entspannte und friedliche Weihnacht! Verena Würsig NRW.BANK Partner im Enterprise Europe Network der Europäischen Kommission Hinweis für Abonnenten: Sollten Sie die Zusendung unserer Themenreihe „EU-Förderung konkret“ nicht mehr wünschen, nutzen Sie bitte die Abmeldemöglichkeit unter www.nrweuropa.de/abo.
Wir wünschen Ihnen einen anregenden Advent! 24 4 12 18 7 22 11 2 14 3 6 2 20 31 17 10 19 151 8 21 13 5 23 16 9
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Die EU fördert den Mittelstand Die Europäische Kommission bewertet den Mittelstand als „Motor“ der Wirtschaft in Europa. Des- halb engagiert sie sich unter dem Motto „Vorfahrt für den Mittelstand“ für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Europa. 1 Der im Jahr 2008 beschlossene „Small Business Act“ (SBA) für Europa sieht mehr als 100 kon- krete Maßnahmen vor, die von den Mitgliedsstaaten umzusetzen sind. Dazu gehören unter ande- rem die Unterstützung von Unternehmensgründungen, der erleichterte Zugang zu Finanzierun- gen, die Förderung von Innovationen, die Vereinfachung von Regularien, die Hilfe bei der Er- schließung neuer Märkte und die Vereinfachung der Teilnahme von KMU an öffentlichen Aus- schreibungen. Die Kommission prüft im jährlichen SBA Review, wie die Maßnahmen umgesetzt wurden. Von der Kommission geförderte Internetportale und Netzwerke stellen umfangreiche Informatio- nen für KMU bereit und helfen bei Geschäftsaktivitäten. Unterstützung für KMU in NRW 99 % aller NRW.Europa bietet nordrhein-westfälischen Unternehmen KMU kostenfreie, individuelle Beratung und Unterstützung zu Fragen des europäischen in der EU sind 9 von 10 KMU sind Binnenmarkts, der Internationalisierung, der KMU Mikrounternehmen Innovationsförderung und des Technologie- (< 10 Mitarbeiter) transfers. Dank Kontakten zu mehr als 600 Partnern weltweit unterstützt NRW.Europa die KMU dabei, Geschäfts- und Forschungsko- operationen anzubahnen, und informiert sie über internationale Märkte sowie aktuelle För- 67 % aller KMU der- und Finanzierungsprogramme. Beschäftigten erwirtschaften NRW.Europa ist ein Konsortium aus der Zenit arbeiten in 58% des Mehr- GmbH, der NRW.BANK und der NRW.Inter- KMU werts in der EU national GmbH. Es ist Partner im von der EU geförderten Enterprise Europe Network und wird vom Land NRW und der NRW.BANK Quelle: eurostat unterstützt. Jahresbericht 2014/2015 Europäisches Mittelstandportal: Kleine und mittlere http://ec.europa.eu/small-business Unternehmen Das Mittelstandsportal der Europäischen Kommission bietet KMU Informati- Die Europäische Kommissi- onen und praktische Tipps (auch in Deutsch) zu Förder- und Finanzierungs- on kategorisiert Unterneh- möglichkeiten, der Markterschließung, öffentlichen Aufträgen, Rechtsvor- men als kleine und mittlere schriften und EU-Politik. Außerdem werden Anbieter von Unterstützungsleis- Unternehmen (KMU) , wenn tungen für KMU vorgestellt. diese unter Berücksichtigung verbundener Unternehmen weniger als 250 Mitarbeiter Ihr Europa Unternehmen: während eines Jahres be- http://europa.eu/youreurope/business schäftigen und einen maxi- In diesem von der Europäischen Kommission geförderten Online-Leitfaden malen Jahresumsatz von 50 für Geschäftstätigkeiten in Europa (auch in Deutsch) finden Unternehmen Millionen Euro oder eine Informationen zu Existenzgründung, Steuerwesen, Export, Personal, Pro- Jahresbilanzsumme von duktanforderungen, Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, öffentlichen höchstens 43 Millionen Euro Aufträgen und Umweltfragen. erzielen. Diese Definition dient in vie- len EU-Förder- und Finan- http://ec.europa.eu/growth/smes/business-friendly-environment zierungsprogrammen zur Abgrenzung der Förderfähig- http://ec.europa.eu/small-business keit von Unternehmen bezie- www.nrweuropa.de, https://twitter.com/nrweuropa hungsweise der Festlegung der Fördersätze.
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Kohäsions– und Strukturpolitik I Die Kohäsions- und Strukturpolitik ist die zentrale Investitionsstrategie in der EU und wird von der EU-Kommission für eine Förderperiode von jeweils sieben Jahren festgelegt. Sie orientiert sich an den Zielen der Europa 2020-Strategie und zielt darauf ab, den wirtschaftlichen, sozialen und terri- 2 torialen Zusammenhalt in der Union zu festigen. Besonders die schwächeren Regionen in der EU werden gezielt für mehr Wachstum und Beschäftigung gefördert. Dafür stehen in der aktuellen Förderphase bis 2020 über 454 Milliarden Euro in den Europäischen Struktur- und Investitions- fonds (ESIF) bereit. EUROPA 2020 Strategie 5 Kernziele der Wachstumsstrategie Beschäftigung Forschung und Klimaschutz Bessere Bildung Armuts- Innovation und Energie bekämpfung Beschäftigungs- 3 % des BIP für FuE 20-20-20 Schulabbrecherquo- 20 Mio. Menschen quote mind. 75 % Klimaschutzziele te max. 10 % aus Armut befreien 3 Prioritäten des Wachstums (7 EU-Leitinitiativen) INTELLIGENT NACHHALTIG INTEGRATIV Innovationsunion Ressourcenschonendes Europa Neue Kompetenzen/ Jugend in Bewegung Beschäftigungsmöglichkeiten Industriepolitik in Zeiten der Digitale Agenda für Europa Globalisierung Plattform für Armutsbekämpfung Quelle: Europäischer Rat, Juni 2010 EU-Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) Europa 2020-Strategie Die EU-Struktur- und Investitionsfonds sind Die Europa 2020-Strategie stellt die Grundla- elementarer Bestandteil der Kohäsions- und ge allen EU-Handelns dar. Sie ist auf 10 Jah- Strukturpolitk und wichtigstes investitionspoliti- re bis zum Jahr 2020 ausgerichtet und hat das sches Instrument der EU. Sie binden in der Ziel, durch EU-geförderte Maßnahmen intelli- aktuellen EU-Förderperiode mit 454 Milliarden gentes, nachhaltiges und integratives Wachs- Euro ein Volumen von rund einem Drittel des tum zu schaffen. Die abgeleiteten sieben Leit- EU-Gesamthaushalts. Die ESIF beinhalten initiativen sind bindend für alles staatliche den Europäischen Fonds für Regionale Ent- Handeln in der EU und den Mitgliedstaaten. wicklung (EFRE), den Europäischen Sozial- fonds (ESF), den Europäischen Landwirt- schaftsfonds für die Entwicklung im ländlichen Raum (ELER), den Europäischen Meeres- Access- to- Finance–Portal : und Fischereifonds (EMFF) sowie den Kohäsi- http://europa.eu/youreurope/business/ onsfonds (KF). Der Einsatz der EU-Mittel er- funding-grants/access-to-finance folgt immer in Verbindung mit nationaler Ko- Finanzierung. Die finanzielle Gesamtausstat- Die öffentlichen Finanzierungsmöglichkeiten tung der ESIF wird für bestimmte Investitions- für Unternehmen in der EU sind vielfältig und bereiche festgelegt, die aus allen Fonds mit reichen von Zuschüssen über Bankdarlehen speziellen Schwerpunkten gefördert werden. bis hin zu Risikokapital- und Business Angel Die zu fördernden Investitionsbereiche sind in Finanzierungen. Auf dem Access-to-Finance- mit den Regionen vereinbarten Operationellen Portal können sich Unternehmen informieren, Programmen (OP) fixiert. Mit den Mitteln aus wo und wie sie EU-geförderte Finanzierungs- den ESIF sollen bis 2020 mehr als zwei Millio- instrumente beantragen können. nen Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähig- keit gestärkt, Investitionen in die Infrastruktur getätigt und die Beschäftigungsfä- higkeit der Menschen erhöht wer- www.bmwi.de/DE/Themen/Europa/Strukturfonds.html den. http://ec.europa.eu/europe2020/europe-2020-in-your- country/index_en.htm http://ec.europa.eu/contracts_grants/funds_de.htm
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Kohäsions– und Strukturpolitik II Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung 3 Der Europäische Fonds für Regionale Ent- wicklung (EFRE) ist Teil der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF). Der EFRE unterstützt Regionen mit Entwicklungs- rückstand und Strukturproblemen und verfolgt somit die zentralen Ziele der EU-Struktur- und Kohäsionspolitik, den wirtschaftlichen, sozia- len und territorialen Zusammenhalt in der EU ©EU,/AFP 2012, Boris Roessler zu stärken. Mit den EFRE-Mitteln werden vor allem Investitionen gefördert, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ver- Europäischer Sozialfonds bessert wird, Arbeitsplätze in kleinen und mitt- Der Europäische Sozialfonds ist das wichtigs- leren Unternehmen geschaffen sowie For- te beschäftigungspolitische Instrument der schung, technologische Entwicklung und In- EU. Die Mittel stehen für Maßnahmen zur För- novation ausgebaut werden. Auch Maßnah- derung von Beschäftigung und Mobilität von men zum Umweltschutz erhalten Förderung. Arbeitskräften, zur Förderung der sozialen Die Mittel aus dem EFRE werden um nationa- Eingliederung benachteiligter Personengrup- le Ko-Finanzierungen der einzelnen Mitglied- pen und der Bekämpfung der Armut, für In- staaten aufgestockt. Der Förderumfang und vestitionen in Bildung und Qualifikation sowie die jeweiligen Förderquoten hängen davon zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur ab, in welchem Entwicklungszustand sich die zur Verfügung. jeweilige Region befindet. In weniger entwi- Europäischer Landwirtschaftsfonds ckelten Regionen sind die Förderquoten hö- her und die nationale Ko-Finanzierung ist ge- Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die ringer. In stärker entwickelten Regionen sind Entwicklung im ländlichen Raum (ELER) ist die Förderquoten geringer und die nationalen Bestandteil der gemeinsamen Europäischen Ko-Finanzierungsanteile höher. Agrarpolitik. Er fokussiert eine wettbewerbsfä- hige Landwirtschaft, eine nachhaltige und Zum EFRE gehört auch die Europäische Ter- ressourcenschonende Bewirtschaftung ein- ritoriale Zusammenarbeit (ETZ), deren Ziel es schließlich Klimaschutz sowie eine ausgegli- ist, über grenzübergreifende Kooperationen chene Entwicklung der ländlichen Wirtschaft das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Po- und Gemeinschaften. Hierfür stehen von 2014 tenzial von Grenzregionen, Nachbarstaaten bis 2020 rund 85 Milliarden Euro bereit. und europäischen Regionen zu stärken, Prob- lemstellungen gemeinsam zu lösen und künf- Europäischer Meeres- und Fischereifonds tige Kooperationen einzuleiten. Der Europäische Meeres- und Fischereifonds Kohäsionsfonds (EMFF) bildet die Grundlage für die Finanzie- rung der gemeinsamen Fischereipolitik der Der Kohäsionsfonds (KF) ist für EU-Mitglieds- EU. Die Mittel des EMFF werden anteilig zur staaten vorgesehen, deren Pro-Kopf-Einkom- Größe der Fischereiindustrie des jeweiligen men unter 90 Prozent des EU-Durchschnitts Mitgliedslandes verteilt. Für Deutschland sind liegt. Mit dem Fonds sollen wirtschaftliche und 220 Millionen Euro vorgesehen. Die Mittel sol- soziale Ungleichheit ausgeglichen und eine len im Wesentlichen für die Umstellung auf nachhaltige positive Entwicklung gefördert eine nachhaltige Fischerei verwendet werden, werden. Es werden ausschließlich Projekte in einschließlich aller hinzukommenden Begleit- den Bereichen transeuropäische Verkehrsnet- faktoren. ze und Umwelt gefördert. Die Mittel des Fonds werden auf Bulgarien, Estland, Grie- chenland, Kroatien, Lettland, Litauen, http://ec.europa.eu/regional_policy/de/funding/erdf/ Malta, Polen, Rumänien , Slowakei, Slo- http://ec.europa.eu/regional_policy/de/funding/social-fund/ wenien, Tschechien, Ungarn und Zy- pern verteilt. Der Fonds hat ein Volu- men von insgesamt rund 63 Milliarden http://ec.europa.eu/regional_policy/de/funding/cohesion-fund/ http://ec.europa.eu/agriculture/cap-funding/index_de.htm Euro. https://ec.europa.eu/fisheries/cfp/emff_de
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Der EFRE in NRW Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist das wichtigste wirtschafts- und strukturpolitische Instrument für Nordrhein-Westfalen (NRW). Seine Mittel werden schwerpunkt- mäßig für die Förderung von Innovation und Wachstum vor allem in kleinen und mittleren Unter- 4 nehmen in NRW eingesetzt. Entsprechend des mit der EU-Kommission vereinbarten Operationel- len Programms (OP) EFRE.NRW „Wachstum & Beschäftigung“ stehen dafür in der aktuellen För- derphase EU- und Landesmittel in Höhe von insgesamt 2,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese Mittel werden vorrangig eingesetzt, um Forschung, Innovationen und technologische Entwicklung zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu stärken sowie die CO 2-Emissionen zu verrin- gern. Die Förderung erfolgt über unterschiedliche Projektauswahlverfahren. In den acht NRW- Leitmärkten werden Wettbewerbe (Leitmarktwettbewerbe) durchgeführt, bei denen KMU Projekte einreichen und bei Erfolg einen Zuschuss für die Projektdurchführung erhalten können. Leitmarktwettbewerbe Die Leitmarktwettbewerbe finden in den acht NRW.Leitmärkten Produktion.NRW, Neue Förderschwerpunkte von EFRE in NRW Werkstoffe.NRW, Mobilität & Logistik.NRW, Forschung, Entwicklung , IKT.NRW, Energie- & Umweltwirtschaft.NRW, Innovation CreateMedia.NRW, Gesundheit.NRW und 20% LifeSciences.NRW statt. Sie werden von der LeitmarktAgentur.NRW beim Forschungszent- 40% Wettbewerbsfähigkeit von KMU rum Jülich e.V. durchgeführt. 25% Verringerung der CO2- Diese organisiert zu jedem Leitmarkt jeweils zwei Projektaufrufe mit je zwei Einreichungs- Emmission 15% runden. Dabei können die Projektthemen je Aufruf unterschiedliche Schwerpunkte bein- Stadt-und halten. Das Fördervolumen je Leitmarkt be- Quelle für Diagramm und Quartiersentwicklung/ „EFRE in Zahlen“: Prävention trägt grundsätzlich 10 Millionen Euro. https://www.efre.nrw.de/ Wesentliche Ziele der Förderung sind der Transfer von wissenschaftlichem Know-how in die wirtschaftliche Verwertbarkeit mit dem Sonstige KMU-relevante Wettbewerbe Ziel, neue Märkte zu erschließen und Innova- tionshemmnisse abzubauen. Präferiert wer- EFRE-Mittel werden in NRW auch für den den Kooperationsprojekte von KMU mit Ein- Klimaschutz eingesetzt. Sechs Projektaufrufe richtungen von Wissenschaft und Forschung zu diesem Förderschwerpunkt sind aktuell in NRW. geöffnet: ErneuerbareEnergien.NRW, Ener- gieeffizienzUnternehmen.NRW, Energieeffi- Das Antragsverfahren ist zweistufig gestaltet zienzRegion.NRW, VirtuelleKraftwerke.NRW, und beginnt mit der Einreichung einer Projekt- HydrogenHyWay.NRW und KommunalerKli- skizze, die von einem Gutachtergremium be- maschutz.NRW. Alle Wettbewerbe zeichnet wertet wird. Im Falle einer Förderempfehlung eine starke Anwendungsorientierung aus. erfolgt das formelle Antrags- und Bewilli- gungsverfahren. Des Weiteren findet jährlich der Förderwett- bewerb „Forschungsinfrastrukturen“ statt. Dieser zielt auf Projekte, die nachhaltige EFRE in Zahlen Strukturen für umsetzungsorientierte For- schung, experimentelle Entwicklung und die 8.300 Beratungen zu Leitmarktwettbewerben Demonstration von Pilotprojekten zum Inhalt haben. Gefragt sind auch Unternehmensko- 822 eingereichte Projektskizzen in den ersten bei- operationen. den Runden der Leitmarktwettbewerbe 2.933 Partner beteiligen sich an den Projekten der Leitmarktwettbewerbe www.efre.nrw.de 96 Handwerker/-innen erhielten EFRE-Starthilfe zur Gründung/Übernahme eines Betriebes www.leitmarktagentur.nrw.de
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Der ESF in NRW Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) 5 Die ÜLU in Berufsbildungsstätten des Hand- werks, der Industrie und des Handels wird mit Mitteln aus dem ESF kofinanziert. Dadurch werden die Kosten gesenkt, die Unternehmen für die ergänzende und erweiternde Unterwei- sung ihrer Auszubildenden in den überbetrieb- lichen Ausbildungszentren aufbringen müs- sen. Die ÜLU ermöglicht vor allem KMU, die Ausbildung ihrer Lehrlinge an moderner Tech- nik und in allen von den Ausbildungsordnun- gen geforderten Bereichen in hoher Qualität zu gewährleisten. Bildungsscheck NRW KMU in NRW können den mit ESF-Mitteln geförderten Bildungsscheck NRW nutzen, um berufliche Qualifizierungen von Mitarbeitern, ©Beate Ludwig, 2006 deren Jahreseinkommen 39.000 Euro nicht übersteigt, zu finanzieren. Die Förderung er- NRW erhält in der Förderperiode 2014-2020 folgt in Form eines 50-prozentigen Zuschus- rund 627 Millionen Euro aus dem Europäi- ses zu den Kurskosten. Dieser kann maximal schen Sozialfonds (ESF). Das Ministerium für 500 Euro betragen und wird vom Bildungsan- Arbeit, Integration und Soziales setzt diese bieter mit den Kurskosten verrechnet. Inner- Mittel vorrangig für Projekte und Maßnahmen halb von zwei Kalenderjahren kann ein KMU ein, die Beschäftigung und Mobilität von Ar- zehn Bildungsschecks in Anspruch nehmen. beitskräften fördern, Armut bekämpfen und Die Ausgabe erfolgt durch regionale Bera- soziale Inklusion begünstigen, die Grundbil- tungsstellen. dung Erwachsener verbessern und eine mo- derne Berufsausbildung ermöglichen. Das Förderprogramm „Fachkräfte.NRW“ Viele dieser Maßnahmen kommen KMU direkt oder indirekt zugute. KMU erhalten Beratung Das mit Mitteln des ESF, des EFRE und des und Unterstützung, um sich besser an die Landes NRW ausgestattete Programm Erfordernisse des Marktes anzupassen, ihre „Fachkräfte.NRW“ unterstützt KMU in NRW Attraktivität für Fachkräfte zu erhöhen und bei ihrer Fachkräftesicherung. Gefördert wer- vorhandenes Personal zu qualifizieren (siehe den Projekte, in deren Rahmen Berufsab- Fachkräfte. NRW und Bildungsscheck). schlüsse nachgeholt werden, Anpassungen an die digitale Arbeitswelt erfolgen, Zuwande- Sie profitieren auch von Programmen zur Ein- rer und Menschen mit Behinderung eingestellt gliederung junger Menschen in den Arbeits- sowie Ausbilder weitergebildet werden. Auch markt. Unter dem Motto „Kein Abschluss ohne für die Beratung zur Fachkräftegewinnung und Anschluss“ unterstützen „Starthelfer“ Jugend- die Modernisierung der technischen Ausstat- liche bei der Suche eines Ausbildungsplatzes tung von überbetrieblichen Aus- und Weiter- und bei Problemen im ersten Ausbildungsjahr. bildungsstätten werden Projektzuschüsse in Kooperative Ausbildung, Verbundausbildung, Höhe von bis zu 50 Prozent der anfallenden Produktionsschulen und Teilzeitausbildung Ausgaben gewährt. Projektanträge können in sind neue Formen, um junge Menschen in den 16 Regionalagenturen NRWs eingereicht Ausbildung und Arbeit zu bringen. werden. Programme für Berufsrückkehrer, Zuge- wanderte und Personen mit Behinderung sowie die Überbetriebliche Lehrlingsunter- https://www.mais.nrw/europaeischer-sozialfonds weisung und Fachkräfte.NRW sind weitere ESF geförderte Maßnahmen, die zur Fach- kräftesicherung für KMU beitragen. https://www.mais.nrw/fachkraefteprogramm https://www.mais.nrw/ueberbetriebliche-lehrlingsunterweisung www.bildungsscheck.nrw.de
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Interreg in NRW Mit Interreg unterstützt die Europäische Kommission die grenzüberschreitende Kooperation zwi- schen Regionen und Städten. Basierend auf den elf Prioritäten der EFRE-Förderung soll das wirt- 6 schaftliche, soziale und kulturelle Zusammenleben in Grenzregionen erleichtert werden. Interreg ist aufgeteilt in die grenzübergreifende Zusammenarbeit (Interreg A), die transnationale Zusammenarbeit (Interreg B) und die interregionale Zusammenarbeit (Interreg C). Die einzelnen Interreg-Programme sind dezentral organisiert und widmen sich den individuellen Erfordernissen der Förderregionen. Die Umsetzung erfolgt in konkreten Projekten, zu denen sich Partner, zum Beispiel KMU aus den beteiligten Ländern, zusammenschließen. In der Förderphase 2014 bis 2020 stellt die EU-Kommission 10,1 Milliarden Euro, die als Zuschüsse vergeben werden, für die Förderung dieser Projekte zur Verfügung. Zusätzlich können häufig nationale und regionale För- dermittel zur Projektfinanzierung genutzt werden. Das Land NRW ist mit den Programmen „Deutschland-Nederland“ und „Euregio Maas-Rhein“ an zwei Interreg A-Programmen beteiligt. Als Teil des Kooperationsprogramms Nordwesteuropa ist NRW auch in einem Interreg B-Programm vertreten. Interreg Deutschland-Nederland An dem Interreg-Programm Deutschland- Nederland, dessen Förderregion sich entlang der gemeinsamen Grenze von der Nordsee bis zum Niederrhein erstreckt, sind Teile der Bundesländer Niedersachsen und NRW so- wie acht niederländische Provinzen beteiligt. Ihre Zusammenarbeit verfolgt die Ziele, die Innovationskraft zu erhöhen, eine CO2-arme Wirtschaft zu sichern und Grenzbarrieren zu beseitigen. Anträge für Kooperationsprojekte zu diesen Themen können jederzeit von Or- ganisationen, Unternehmen sowie öffentli- chen und privaten Personen gestellt werden. Interreg Nordwesteuropa Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine „Interreg Nordwesteuropa“ ist eins von 15 Projektbeteiligung von Partnern aus anderen transnationalen Kooperationsprogrammen Teilen NRWs möglich. Die maximale Projekt- innerhalb der EU und fördert eine staaten- laufzeit beträgt 48 Monate. übergreifende Zusammenarbeit zum Beispiel zwischen Forschungseinrichtungen und Un- ternehmen. Zu dem Programmgebiet gehören Euregio Maas-Rhein Irland, Großbritannien, Teile der Niederlande, Belgien, Nordfrankreich, die Schweiz, NRW Die Euregio Maas-Rhein umfasst Teile Belgi- und weitere deutsche Bundesländer. Mit rund ens, den südlichen Teil der niederländischen 396 Millionen Euro werden bis 2020 Maßnah- Provinz Limburg und in NRW die Region men unterstützt, die die Ressourcen- und Ma- Aachen. Das Programm fördert unter ande- terialeffizienz sowie die Innovationsfähigkeit rem die Wettbewerbsfähigkeit von KMU und verbessern und den CO2-Ausstoß reduzieren. gemeinsame Aktivitäten zur Forschung und Gefördert werden transnationale Projektinitia- Entwicklung von Unternehmen in der Grenz- tiven, die aus mindestens drei Partnern aus region. Von einer Projektförderung über einen mindestens drei Mitgliedsstaaten (davon zwei maximalen Zeitraum von 36 Monaten können Partner mit Sitz im Programmraum) bestehen. zum Beispiel KMU, Unternehmen sowie Netz- Für bestimmte Projekte ist zudem eine zusätz- werkverbände und Cluster profitieren. liche Förderung durch Bundesmittel möglich. http://ec.europa.eu/regional_policy/de/policy/cooperation/european-territorial/ https://www.deutschland-nederland.eu/ www.interregemr.eu/index.html www.nweurope.eu
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Der Europäische Binnenmarkt Mit rund 500 Millionen Verbrauchern und 21 Millionen Unternehmen in 28 Ländern ist der Die EU-Dienstleistungsrichtlinie Die im Jahr 2006 verabschiedete EU-Dienst- 7 EU-Binnenmarkt der größte einheitliche Markt leistungsrichtlinie (20067123/EG) hatte das in der Welt. Bereits 1968 wurden in der dama- Ziel, die Erbringung von Dienstleistungen im ligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EU-Ausland zu vereinfachen und bürokrati- die Zölle abgeschafft. Bis zur Vollendung des sche Hindernisse abzubauen. Gleichzeitig einheitlichen Binnenmarkts im Jahr 1992 sollten die Rechte der Verbraucher gestärkt mussten die Mitgliedsstaaten der EU circa werden. Die Richtlinie bezieht sich auf wirt- 300 Rechtsakte in nationales Recht überfüh- schaftliche Dienstleistungen, wie zum Beispiel ren, um den freien Verkehr von Waren, Perso- Handel, Tourismus und Bauwesen. Zentrale nen, Dienstleistungen und Kapital zu ermögli- Forderungen der Richtlinie sind die Schaffung chen. Mit dem Ziel bestehende bürokratische des „Einheitlichen Ansprechpartners“, die Hemmnisse und die Diskriminierung von aus- elektronische Abwicklung von Zulassungsver- ländischen Unternehmen abzubauen, drängt fahren, die Prüfung von Normen, die Informa- die EU-Kommission in ihrer 2015 veröffent- tion der Verbraucher und eine grenzüber- lichten Binnenmarktstrategie für Waren und schreitende Zusammenarbeit der Verwaltun- Dienstleistungen darauf, geltendes EU-Rechts gen. Letztere erfolgt unter anderem über das besser umzusetzen. Darüber hinaus sollen bis gemeinsame Binnenmarktinformationssystem Ende 2017 der Zugang von KMU und Start- (IMI). Die Richtlinie war bis 2009 von den Mit- Ups zu Finanzierungen und die Gründung von gliedsstaaten umzusetzen. Unternehmen erleichtert werden. Des Weite- ren sollen das Vergabesystem öffentlicher Einheitlicher Ansprechpartner Aufträge, das Normungssystem sowie der Rechtsrahmen für geistiges Eigentum moder- Eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen nisiert werden. Weitere aktuelle Themen sind der EU-Dienstleistungsrichtlinie war die die Schaffung einer Kapitalmarktunion und Schaffung der „Einheitlichen Ansprechpartner“ eine gerechtere Unternehmensbesteuerung. in allen EU-Ländern im Jahr 2010. Diese stel- len ein elektronisches Portal für alle Behör- dendienste dar, die für die Aufnahme und Ausübung einer Dienstleistung in einem ande- ren Land erforderlich sind. Dienstleister erhal- ten nicht nur alle wichtigen Informationen und Unterlagen, der „Einheitliche Ansprechpart- ner“ übernimmt auch den Dokumentenverkehr zwischen Dienstleister und zuständiger Be- hörde und ist bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen behilflich. Der Service ist kostenfrei. Es fallen nur die Gebühren der Fachstellen an. TED Europäische KMU-Woche „tenders electronic daily“ Seit 2009 koordiniert die EU-Kommission die europaweite Veranstal- http://ted.europa.eu tungsreihe „Europäische KMU-Woche“. In Foren, Diskussionsrunden und Workshops erhalten KMU aktuelle Informationen über sie betref- Der TED ist die mehrsprachige fende EU-Entscheidungen und Maßnahmen. Außerdem besteht die Online-Version des Ausschrei- Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen. Die Hauptveranstaltung findet bungsservices des Amtsblatts im Rahmen der europäischen KMU-Versammlung in dem Land, das die der EU. Alle öffentlichen Aus- Ratspräsidentschaft innehat, statt. Um das Unternehmertum zu würdi- schreibungen, die oberhalb der gen, wird hier auch der Preis für die Förderung von Unternehmertum EU-Schwellenwerte liegen, sind übergeben. im TED und im Amtsblatt zu veröffentlichen. Sie können dort http://ec.europa.eu/priorities/internal-market_de nach Branchen, Ländern, Regi- onen und Lieferart recherchiert http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=URISERV:l33237 werden. Von Dienstag bis http://ec.europa.eu/internal_market/eu-go/index_de.htm Samstag werden im TED täg- lich circa 1.700 veröffentlicht. https://ec.europa.eu/growth/smes/support/sme-week_de
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Hilfe bei Problemen im Binnenmarkt Viele Unternehmen und Branchen haben Repräsentanten in Brüssel, die dort ihre Interessen ver- treten. Auch für KMU gibt es verschiedene Kanäle, um erlebte Schwierigkeiten im EU- 8 Binnenmarkt der EU-Kommission mitzuteilen. So können sich KMU direkt an NRW.Europa wenden, wenn sie bei Geschäftsaktivitäten in ande- ren EU-Ländern gegenüber heimischen Unternehmen benachteiligt werden, bürokratische Hemmnisse antreffen oder EU-Regulierungen sich nachteilig auswirken. Als Teil des Enterprise Europe Network hat NRW.Europa direkten Kontakt zur EU-Kommission und gibt das Feedback der Unternehmen an diese weiter. In unregelmäßigen Abständen führt NRW.Europa auch Befra- gungen von KMU durch, um die Meinung der KMU aus NRW in aktuelle Entscheidungen und Ge- setzgebungsverfahren der EU einfließen zu lassen. Online Konsultationen Sobald die Kommission eine neue politische Initiative oder die Überarbeitung bestehender Rechtsvorschriften ins Auge fasst, befragt sie meist die Öffentlichkeit in einer Konsultation. Privatleute, Unternehmen und Organisationen mit Interesse an einem bestimmten Thema und entsprechendem Fachwissen können der Kommission wertvolle Hinweise für die Erar- Mit SOLVIT steht Bürgern und Unternehmen in allen EU- beitung ihres Vorschlags geben, bevor dieser Mitgliedsstaaten ein Netzwerk zur Lösung von Proble- zur Erörterung und Annahme an den Rat und men , die durch eine fehlerhafte Anwendung von Binnen- das Europäische Parlament weitergeleitet marktvorschriften durch Behörden in einem anderen EU- wird. So besteht für Unternehmen die Mög- Land entstehen, zur Verfügung. Die deutsche SOLVIT- lichkeit, sich anonym an dem Gesetzgebungs- Stelle befindet sich im Bundesministerium für Wirtschaft prozess zu Themen wie zum Beispiel dem und Energie und kann zum Beispiel bei Problemen mit Binnenmarkt, zu Forschung und Technologie dem Marktzugang oder zu Steuerfragen kostenlos und oder dem Zollrecht zu beteiligen. online kontaktiert werden. KMU-Botschafter Lobbyarbeit für KMU in Brüssel Um ein Sprachrohr für die nationalen Belange von KMU in Brüssel zu schaffen, hat die Euro- Ansprechpartner für die Fragen der KMU rund päische Kommission die KMU-Botschafter ins um die EU sind auch die Brüsseler Vertretun- Leben gerufen. Diese Botschafter tagen drei- gen der Kammern. Der Deutsche Industrie- bis viermal im Jahr und tauschen sich zu The- und Handelskammertag (DIHK) ist Teil des men wie KMU-Finanzierung, Zugang zu neu- europäischen Dachverbands Eurochambres en Märkten und Regulierung aus. In Zusam- und vertritt die deutschen Industrie- und Han- menarbeit mit der Kommission soll dabei fest- delskammern in Brüssel. Ebenfalls ein Büro in gelegt werden, welche Maßnahmen für KMU Brüssel hat der Zentralverband des Deut- vorrangig umgesetzt werden. Zudem gehört schen Handwerks (ZDH), der als Teil der Eu- es zu den Aufgaben der Botschafter, den eu- ropäischen Union des Handwerks und der ropaweiten Bürokratieabbau voranzutreiben. Klein- und Mittelbetriebe (UEAPME) deutsche Die KMU-Botschafterin für Deutschland ist Interessen vertritt. Beide Vertretungen beteili- Frau Dr. Sabine Hepperle, Abteilungsleiterin gen sich an den Konsultationen der EU- Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Kommission und informieren Unternehmen Wirtschaft und Energie . rund um das Thema Europa. http://nrw.enterprise-europe-germany.de/ihr-feedback-an-die-eu.html http://ec.europa.eu/yourvoice/consultations/index_de.htm www.bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/Mittelstandspolitik/europaeische-mittelstandspolitik,did=511488.html http://ec.europa.eu/solvit/index_de.htm www.dihk.de/themenfelder/international/europaeische-union/dihk-bruessel https://www.zdh.de/ueber-uns/der-zdh/zdh-vertretung-bruessel/
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Das Enterprise Europe Network in NRW 9 Sie suchen Unterstützung beim Tech- nologietransfer, bei der Internationalisie- rung, bei der Umsetzung von innovati- ven Vorhaben, beim Zugang zu Finan- zierung? Sie versuchen, einen Geschäfts-, Technologie- oder Vertriebspartner in der EU beziehungsweise im Ausland zu finden? NRW.Europa Created with mapchart.net © unterstützt Sie als regionaler Netzwerk- partner im europäischen Informations- und Beratungsnetzwerk des Enterprise Zugang zu Finanzierung – Beratung von NRW.Europa Europe Network. Kleine und mittlere Un- Zugang zu Finanzierung zu finden ist besonders für auslands- ternehmen können auf mehr als 600 aktive Unternehmen nicht immer leicht. NRW.Europa unter- Partnerinstitutionen in über 60 Ländern stützt mit Förder- und Finanzierungsmittelrecherchen im Inland EU- und weltweit zurückgreifen. Lesen wie in ausländischen Zielmärkten. Über die Partner von Sie auf dieser Seite mehr über das um- NRW.Europa und die Kontakte der NRW.BANK als regionaler fangreiche Unterstützungsangebot von Förderbank haben wir Zugang zu verschiedenen Informations- NRW.Europa. quellen in zahlreichen Ländern. Sektorgruppen im Enterprise Europe Network In 17 Kernbranchen haben sich auf Network-Ebene so ge- Sie sind an grenzüberschreitenden Ko- nannte Sektorgruppen zusammen gefunden. Sie agieren ähn- operationen interessiert oder suchen lich wie die Cluster, die man hierzulande kennt. In einer Sek- einen Geschäfts- oder Vertriebspartner torgruppe arbeiten Network-Kollegen auf direkter Ebene zu- im Ausland? sammen. So ist beispielsweise die Sektorgruppe Gesundheits- wirtschaft bereits seit über 15 Jahren Mitorganisator der B2B- NRW.Europa Matchmaking-Börse auf der MEDICA-Messe. bietet Zugang zu einer europäischen Kooperationsplattform mit fast 20.000 anonymen Unternehmensprofilen quer über alle Länder und Branchen. Suchen Sie in den Profilen! Erstellen Sie sich einen Email-Alert und verpassen Sie kein Inserat in Ihrem Wunschland oder in Ihrer Branche. Sie möchten lieber ge- funden werden? Erstellen Sie selber ein aussagekräftiges Profil mit NRW.Euro- pa. Über die Datenbank und den persön- lichen Kontakt zu den Network-Kollegen nutzen Sie eine kostenfreie Möglichkeit, um einen neuen Partner zu finden. www.nrweuropa.de http://een.ec.europa.eu/about/sector-groups www.nrweuropa.de/finanzierung www.b2match.eu/medica2016 www.nrwbank.de/aussenwirtschaft http://nrw.enterprise-europe-germany.de/ marktplatz.html www.nrwbank.de/eu-foerderung
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Der Europäische Investitionsfonds Der Europäische Investitionsfonds (EIF) ge- hört zur Gruppe der Europäischen Investiti- onsbank (EIB), der „Hausbank“ der Europäi- 10 schen Union (EU). Aus den Reihen deutscher öffentlicher Finanzierungsinstitute sind die KfW Bankgruppe, die baden-württember- gische L-Bank, die LfA Förderbank Bayern, die NRW.BANK und die Sächsische Aufbau- bank Anteilseigner des EIF. Eine Kernaufgabe des EIF ist die Bereitstel- ©EU, 2005 lung von Risikokapital für insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie größere mit- telständische Unternehmen, sogenannte Mid- Die EIF-Finanzinstrumente in Deutschland Cap-Unternehmen. Der EIF stellt seine Finan- Das Engagement des Europäischen Investiti- zierungsmittel diesen Zielgruppen über Fi- onsfonds (EIF) erstreckt sich über die gesam- nanzintermediäre zur Verfügung. Das heißt te Produktpalette seines Angebots. Der EIF ist konkret, dass der EIF sich an Kapital von Risi- branchenübergreifend tätig, doch hat sich im kokapital- und Wachstumsfonds beteiligt. Dar- Laufe der Zeit eine besondere Expertise in über hinaus stellt der EIF Garantien für Darle- den Bereichen Life Science, Cleantech und hens- und Leasingprodukte von Finanzinstitu- IKT heraus gebildet. In Deutschland wurden in ten, die insbesondere risikobehaftete unter- 2015 insgesamt 76 private Eigenkapitalfonds nehmerische oder Forschungs- und Entwick- aus Mitteln des EIF kofinanziert. Die Kapital- lungsmaßnahmen kleiner und mittlerer Unter- beteiligungen des EIF summierten sich hierbei nehmen finanzieren. Für den in Europa zu- auf 278 Millionen Euro. nehmend größer werdenden Bedarf an Mikro- finanzierungen (weniger als 25.000 Euro) bie- Im Rahmen der ERP/EIF-Wachstumsfazilität tet der EIF Finanzintermediären, die über ver- sind in Deutschland verschiedene öffentliche schiedene Finanzierungsprodukte dieses Finanzierer mit dem EIF engagiert. Der EIF Segment bedienen, Eigenkapital- und Darle- verwaltet unter anderem den ERP/EIF- hensfinanzierung an. Dachfonds, der von deutscher Seite aus dem ERP-Sondervermögen des Bundes finanziert Eine besondere Aufgabe des EIF ist seit Be- wird. Er beteiligt sich an Risikokapitalfonds mit ginn der Umsetzung des sogenannten Investitionsfokus in Deutschland. Im Novem- Juncker-Plans die Verwaltung der Mittel des ber 2016 wurde der Mezzanin-Dachfonds Europäischen Fonds für strategische Investiti- Deutschland (MDD) in einer zweiten Auflage onen (EFSI). mit weiteren 400 Millionen Euro ausgestattet. Die eingesetzten Mittel stellen der EIF, das Bundeswirtschaftsministerium, die LfA sowie die NRW.BANK. Investitionsfokus des Dach- Mikrofinanzierungen fonds sind private Mezzanin-Fonds, die in deutsche mittelständische Unternehmen in- Die Unterstützung von Mikrofinanzierungen in vestieren. Daneben bietet der „European An- Europa ist ein zunehmend wichtigeres Anlie- gels Fonds“ (EAF) aus Mitteln des EIF, des gen des EIF. Kleinstunternehmen und Grün- ERP-Sondervermögens und der LfA nicht- der haben oftmals Probleme, ihren geringen institutionellen Investoren, Business Angels, Finanzierungsbedarf von weniger als 25.000 Kapital für die Unterstützung von jungen inno- Euro zu realisieren. Im Rahmen des Pro- vativen Unternehmen. Business Angels kön- gramms für Beschäftigung und soziale Inno- nen mit Hilfe dieser Finanzierungsmittel bran- vation (EaSI) gewährt der EIF Garantien für chenübergreifend in die Unternehmen inves- Kleinstfinanzierungsinstrumente von Finanzin- tieren. termediären. Der Vorteil der EIF-Mittel liegt für die Finanzierungssuchenden in der Regel www.eif.org darin, dass die Stellung von Sicherheiten ge- genüber des Finanzierers zu Lasten des EIF www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/ entfallen. Bis Ende Oktober 2016 hat der EIF Foerderrecherche/suche.html? bereits 100 Finanzierungsvereinbarungen mit get=views;document&doc=12948 Mikrofinanzierern abgeschlossen. https://www.nrwbank.de/de/corporate/presse/ pressearchiv/2016/161110_PI_MDD2.html
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Die Hausbank der EU Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der EU und gleichzeitig eigenständige 11 Förderinstitution. Ihr Ziel ist es, die nachhalti- ge Entwicklung in der EU und darüber hinaus zu unterstützen und zu finanzieren. In erster Linie vergibt die EIB Darlehen und andere Finanzinstrumente wie Garantien, Mikrofinanzierungen und Kapitalbeteiligun- gen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darin, Unternehmen den Zugang zu Finanzierung zu erleichtern. Die EIB stellt Globaldarlehen über Finanzintermediäre zur Verfügung, um die Kreditvergabe an lokale Unternehmen zu er- möglichen. Sie verbessert den Zugang zu Risikokapital, indem sie sich an Private Equi- ty-Fonds beteiligt. Außerdem stellt sie Kapital ©EU, 2015, Cristof Echard für international und regional agierende Um- welt- und Klimafonds zur Verfügung. Großun- Projektdarlehen für Midcaps ternehmen können direkte Darlehen für die Umsetzung von größeren Vorhaben zum Bei- Projektfinanzierungen können als Darlehen spiel für neue Arbeitsplätze erhalten. Kleinst- auch direkt durch die EIB vergeben werden. vorhaben unterstützt die Bank durch Darlehen Dabei stehen allgemeine Wachstumsfinanzie- an Mikro-Finanzierer. Dabei müssen alle zu rungen mit einem Investitionsvolumen von finanzierenden Projekte bankfähig sein und mindestens 25 Millionen Euro im Vorder- strenge wirtschaftliche, technische, ökologi- grund. Darüber hinaus können auch For- sche und soziale Anforderungen erfüllen. schungs- und Innovationsprojekte finanziert werden. In bestimmten Fällen ist eine direkte Unternehmen, die an einer EIB-Finanzierung Kreditvergabe an Midcap-Unternehmen mit interessiert sind, wenden sich an einen Fi- bis zu 3.000 Beschäftigten möglich. Dabei nanzintermediär in der Zielregion ihres ge- muss das Darlehensvolumen mindestens 7,5 planten Engagements, an relevante Fonds Millionen Euro betragen. Der Finanzierungs- oder bei Investitionsvorhaben in Höhe von anteil der EIB beträgt in der Regel zwischen mehr als 25 Millionen Euro direkt an die EIB 33 und 50 Prozent des absoluten Finanzie- in Luxemburg. rungsvolumens und soll weitere Investoren ermutigen, sich an der Finanzierung zu betei- ligen, um Projekte zu ermöglichen. Projekte über Finanzintermediäre Was ist ein Midcap? Die Projektfinanzierungen der EIB werden in der Regel über Finanzintermediäre vergeben, Midcaps sind mittelständische Unternehmen entspre- wenn nicht ausnahmsweise eine Direktfinan- chend der EU-Definition (siehe „Kleine und mittlere Un- zierung erfolgt. Auch hier liegt, wie bei allen ternehmen“ auf Kalenderblatt 1), deren Mitarbeiterzahl EIB-Projektfinanzierungen, der Fokus auf jedoch über 250 liegt. Small Midcaps beschäftigen weni- nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung. ger als 500, Midcaps weniger als 3.000 Mitarbeiter. In Deutschland sind aktuell insgesamt 14 Fi- Diese Differenzierung wird dann interessant, wenn För- nanzinstitute als zwischengeschaltete Banken derinstrumente von mittelständischen Unternehmen be- für EIB-Darlehen akkreditiert. Die EIB hat in antragt werden können, die nicht ausschließlich KMU Deutschland im Zeitraum von 2011 bis 2015 sind. insgesamt 33,1 Millionen Euro an Projektdar- lehen vergeben. 36 Prozent dieser Darlehen sind in die Bereiche Industrie, Dienstleistun- gen und Landwirtschaft geflossen. Mit 25 Pro- zent wurden kleine und mittlere Vorha- ben finanziert. www.eib.org www.eib.europa.eu/products/lending/loans/index.htm
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Europäischer Fonds für strategische Investitionen Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist eine Initiative der EU-Kommission 12 und der EIB-Gruppe. Mit den im Fonds gebundenen Mitteln sollen neue Investitionen, vor allem durch Unternehmen, in Europa initiiert werden. Investitionsschwerpunkte sind die Bereiche Strate- gische Infrastruktur, Bildung, Forschung, Entwicklung und Innovation, Erneuerbare Energien/ Energieeffizienz sowie die Förderung von KMU und MidCaps. Die im EFSI bereitgestellten För- dermittel sind keine liquiden Mittel oder Zuschüsse, sondern Rückgarantien für ausgewählte Bankinstitute (sogenannte Finanzintermediäre), die mit diesen Garantien das eigene Kreditausfall- risiko entlasten können. Das kreditgewährende Institut erhält somit Haftungsfreistellungen für attraktive bestehende oder neu gestaltete Kreditprodukte, die Unternehmen bei Investitionen un- terstützen. Die Rückgarantien haben einen Umfang von 21 Milliarden Euro. Es wird erwartet, dass auf diesem Weg Investitionen in Höhe von 315 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren initiiert werden. NRW.BANK.Innovative Unternehmen Die NRW.BANK nutzt Mittel aus dem EFSI, EFSI-Investitionen in Europa 2015 um schnell wachsende und innovative Unter- Energie nehmen in NRW mit dem Förderprogramm 22% KMU NRW.BANK.Innovative Unternehmen zu un- 32% terstützen. Förderfähig sind KMU sowie klei- nere Midcap-Unternehmen (mit bis zu 499 Beschäftigten), die wenigstens eines der im Programm definierten Innovationskriterien Forschung/ erfüllen. Umwelt- und Entwicklung/ Ressourcen- Innovation Das Förderdarlehen wird im Hausbankenver- effizienz 20% 4% fahren vergeben. Die Darlehensspanne liegt Soziale Infrastruktur zwischen 100.000 Euro und 7,5 Millionen Eu- 4% Verkehr Digitalbranche Quelle: EIB-Gruppe, ro. Das Darlehen ist mit einer obligatorischen 7% 11% 15.11.2016 Haftungsfreistellung für die Hausbank in Höhe von 70 Prozent des Darlehensbetrags verbun- den. Neben dem EFSI ermöglichen auch Mit- tel aus der InnovFin KMU-Kreditgarantie- fazilität des HORIZONT 2020-Programms der EFSI-Projekte in Deutschland EU das Programm. Seit Auflage des EFSI im Jahr 2015 sind auch deutsche Finanzintermediäre und Unterneh- men, entweder in Kooperation mit Partnern in Der ERP-Gründerkredit – StartGeld anderen EU-Mitgliedsländern oder allein, mit Rückgarantien ausgestattet worden. Geneh- Das ERP-Gründerkredit-StartGeld der Kredit- migt wurden bisher Projekte, für die Rückga- anstalt für Wiederaufbau (KfW) war im Jahr rantien aus dem EFSI im Umfang von 640 2015 das erste bereits existierende Finanzie- Millionen Euro gewährt werden. Hinzu kom- rungsprodukt in Deutschland, das zusätzlich men weitere 590 Millionen Euro an geplanten mit Garantien aus dem EFSI unterlegt wurde. Projekten mit deutscher Beteiligung, die sich Der Kredit fördert Existenzgründungen und derzeit noch in der Genehmigungsphase be- junge Unternehmen bis fünf Jahre nach Grün- finden. Zusätzlich soll ein besonderes Förder- dung mit bis zu 100.000 Euro Kreditvolumen. programm für MidCaps in Kooperation mit Schon vor Implementierung der EFSI- Dänemark und Schweden aufgelegt werden. Garantie konnte die Hausbank des Kreditneh- mers zu 50 Prozent aus dem Kreditausfallrisi- ko entlastet werden. Mit den neuen Kreditga- rantiefazilitäten sowohl aus dem EFSI als auch aus dem COSME-Programm der EU www.eib.org/efsi/what-is-efsi/ beträgt die Haftungsfreistellung für das durch- www.nrwbank.de/iu leitende Kreditinstitut nunmehr obligatorisch 80 Prozent. https://www.kfw.de/067 www.eib.org/efsi/efsi-projects/
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Unternehmensgründung in Europa 13 Jede Bürgerin und jeder Bürger der EU hat das Recht, in jedem EU-Mitgliedsstaat sowie in Island, Norwegen und Lichtenstein ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ebenfalls besteht im gleichen Maße die Möglichkeit, eine Tochtergesellschaft/Niederlassung eines bereits bestehenden in der EU ansässigen Unternehmens aufzubauen. Nationale Kontaktstellen dienen dabei Gründungswil- ligen als erste Informationsstelle, denn die konkreten Anforderungen für eine Gründung unter- scheiden sich von Land zu Land. Die Europäische Kommission verlangt von den Mitgliedsstaaten, eine Gründung innerhalb von drei Arbeitstagen zu ermöglichen, nicht mehr als 100 Euro an Ge- bühren zu erheben, alle Verwaltungsschritte über nur eine Behörde abzuwickeln („One Stop Shop“) und diesen Prozess online zu ermöglichen. Mit einer neuen Start-up- und Scale-up- Initiative weist sie auf bestehende Chancen für Gründer und KMU hin und setzt zusätzlich neue Schwerpunkte in den Bereichen Risikokapitalinvestitionen, Insolvenzrecht und Besteuerung. Startup Europe http://startupeuropeclub.eu/ Über die Website „Startup Europe“ stellt die Europäische Kommission Gründern aus dem Bereich der Informations- und Kommunikati- onstechnologien verschiedene Unterstüt- zungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit dem als „One Stop Shop“ ausgelegten Konzept bietet die Kommission über diese Plattform Informationen zur Finanzierung des Vorha- bens sowie diverse Beratungsleistungen rund um das Thema Gründung an. „Startup Euro- pe“ fördert zudem den Austausch von Grün- dern untereinander sowie deren Vernetzung mit etablierten Unternehmen. ©EU, 2015, Adam Berry Erasmus für Jungunternehmer START-UP-Hochschul-Ausgründungen NRW Das Programm „Erasmus für Jungunterneh- mer“ bietet Existenzgründern die Chance, die Dieses Förderprogramm des Landes NRW für das Führen eines kleinen Unternehmens unterstützt Ausgründungen aus Hochschulen notwendigen Fähigkeiten in der praktischen und wird zur Hälfte aus europäischen EFRE- Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Unter- Mitteln finanziert. Die Zuschüsse aus dem nehmer in einem anderen europäischen Land Programm können von gründungswilligen Ab- zu erwerben. Das Programm zielt auf die För- solventen oder Hochschulwissenschaftlern derung von Unternehmertum und den Aus- genutzt werden, um ihre Ideen und Produkte tausch von Erfahrungen ab. Gleichzeitig bietet bis zur Marktreife weiterzuentwickeln. Das es sowohl jungen als auch erfahrenen Unter- Förderprogramm ermöglicht auch individuelle nehmern die Möglichkeit, neue Geschäftsbe- Coaching-Maßnahmen für Gründer. Für die ziehungen zu knüpfen und neue Märkte ken- Förderung ist die Teilnahme an einer der nen zu lernen. Für ihr maximal sechsmonati- Wettbewerbsrunden des Programms „START- ges Praktikum in einem etablierten Unterneh- UP-Hochschul-Ausgründungen NRW“ erfor- men im europäischen Ausland erhalten Jung- derlich. Regelmäßige Informationsveranstal- unternehmer von der EU einen Zuschuss zu tungen sowie eine Beratung durch den durch- ihren Reise- und Aufenthaltskosten. Kontakt- führenden Projektträgers Jülich unterstützen stelle für Interessierte aus NRW ist die Stadt Gründungsinteressierte bei der Antragstel- Gelsenkirchen. lung. http://europa.eu/youreurope/business/start-grow/start-ups/index_de.htm http://startupeuropeclub.eu/ https://www.ptj.de/hochschulausgruendung www.erasmus-entrepreneurs.eu/ www.gelsenkirchen.de/de/_meta/aktuelles/artikel/21185-eu-austauschprogramm
EU-Förderung konkret Dezember 2016 Der digitale Binnenmarkt EU-Strategie für einen digitalen Binnenmarkt Digitalisierung der europäischen Industrie Die Europäische Kommission hat verschiede- 14 Um der immer größeren Bedeutung einer digi- ne Maßnahmen erarbeitet, die die Digitalisie- talisierten Gesellschaft und Wirtschaft gerecht rung der europäischen Industrie unterstützen. zu werden, hat die Europäische Kommission Neben Änderungen der politischen Rahmen- eine Strategie zur Erschaffung eines digitalen bedingungen sollen in Zukunft nationale und Binnenmarkts erarbeitet. Diese Strategie um- regionale Initiativen zur Digitalisierung der fasst drei Schwerpunkte und soll sicherstellen, Wirtschaft besser koordiniert werden. Zudem dass Unternehmen Produkte und Dienstleis- erhalten Unternehmen eine bessere Aufklä- tungen nach gemeinsamen Regeln und Stan- rung über bereits existierende Förderinstru- dards innerhalb der gesamten EU anbieten mente. Die Einrichtung und finanzielle Unter- können. Ziel ist es, allen Europäern einen bes- stützung von „Digital Innovation Hubs“ gestat- seren Zugang zu digitalen Waren und Dienst- tet es Unternehmern, sich regional zu digita- leistungen zu ermöglichen, die Rahmenbedin- len Innovationen beraten zu lassen und ihre gungen für digitale Netze und Dienstleistun- Ideen in einer Testumgebung zu erproben. gen zu optimieren und die digitale Wirtschaft als Wachstumsmotor zu nutzen. IKT Standards Mit einer Standardisierung von Informations- und Kommunikationstechnologien möchte die Europäische Kommission die fortschreitende Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen. Die noch zu erarbeitenden Stan- dards sollen sicherstellen, dass eine Daten- ©EU, 2016, Cristof Echard übermittlung und Verbindung von Geräten auch in Zukunft gewährleistet ist. Die Standar- disierung ist schwerpunktmäßig für die hoch- leistungsfähigen Mobilfunknetze (5G - der fünften Generation), Cloud Computing, das Internet der Dinge, Big Data und Cyber- security vorgesehen. Dieser Prozess soll in Ab- und Rücksprache mit verschiedenen Ak- teuren auf internationaler und europäischer Cybersecurity Ebene erfolgen. Seit dem Start von Horizont 2020 hat die EU bereits 160 Millionen Euro an Förderung für Cybersecurity-Projekte bewilligt. Ab 2017 stellt E-Commerce in der EU die EU im Rahmen einer öffentlich-privaten Die Verbesserung des E-Commerce innerhalb Vertragspartnerschaft weitere 450 Millionen der EU ist Teil der digitalen Binnenmarktstra- Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Mit die- tegie. Der aktuelle Gesetzesentwurf der EU- ser Partnerschaft sollen Forschungs- und Ent- Kommission sieht vor, Geoblocking (regionale wicklungsarbeiten zwischen öffentlichen Ak- Sperrung von Internetinhalten) beim Online- teuren und der Industrie bereits in einem frü- Einkauf in anderen EU-Staaten zu verhindern, hen Stadium gefördert werden. Ziel der Part- grenzüberschreitende Paketlieferungen preis- nerschaft ist es, innovative Sicherheitslösung werter und effizienter zu gestalten sowie die mit europäischen Standards zu erarbeiten und Rechte von Konsumenten beim Online- einen Austausch zwischen Unternehmen und Einkauf zu wahren und Verstöße konsequen- Behörden zu zukünftigen Bedürfnissen im Be- ter zu ahnden. reich Cybersequrity zu schaffen. https://ec.europa.eu/priorities/digital-single-market_de https://ec.europa.eu/digital-single-market/ http://ec.europa.eu/internal_market/e-commerce/index_de.htm http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-1407_de.htm
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