40 Jahre volle Fahrt voraus! - Mercy Ships Schweiz
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2018 im Überblick Zur Entwicklung Afrikas beitragen Von der breiten Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen, gibt es auf dem afrikanischen Kontinent grosse Fortschritte und Erfolge zu vermelden. 2018 befanden sich 5 afrikanische Länder unter den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Der Technologie- und Energiesektor und auch der Demokratisierungsprozess in vielen afrikanischen Ländern wer- den dieses Wachstum nachhaltig stützen. Doch inmitten dieser positiven Entwicklungen gibt es auch die schockie- rende Realität einer unbeschreiblichen Armut: über 70% der weltweit ärmsten Bevölkerung lebt in Afrika südlich der Sahara. Diese Menschen gehören zu den 5 Milliarden, die weltweit keinen oder nur ungenügenden Zugang zu chirurgischer Versorgung haben. 2013 war ich mit Mercy Ships in Guinea. Im August 2018 ist die Africa Mercy dorthin zurückgekehrt und wieder hören wir von ermutigenden Geschich- 2
ten über veränderte Leben und Entwicklungen in Ländern, die wir in der Vergangenheit besucht haben: unter den 6‘000 Personen, die bei der Pa- tientenselektion in Conakry letzten September untersucht wurden, befan- den sich gerade 6 Kinder mit Lippen-Gaumenspalten. Normalerweise sind es über 400 an einem Tag! Zwei lokale Chirurgen, Dr. Rafiou und Dr. Karamba, wurden 2013 von Mercy Ships für diese Eingriffe ausgebildet. In den letzten zwei Jahren haben sie nun selber 323 Operationen ausgeführt! Das bedeutet, dass Mercy Ships die eigenen Bemühungen in diesem Land jetzt auf andere Bereiche konzentrieren kann. Das ist genau die Richtung, in der Mercy Ships mit den Gastgeberländern zusammenarbeitet: eine kostenlose Direkthilfe für Alle ermöglichen und Lücken im Gesundheitssystem gezielt schliessen. Dieses Ziel verfolgen wir auch mit der Erweiterung unserer Flotte um ein zweites Schiff, das sich zurzeit noch im Bau befindet: dass zukünftig Ar- mut und Ausgrenzung aufgrund fehlender chirurgischer Möglichkeiten verschwinden, weil das Fachwissen und das medizinische Know-How in den Ländern zukünftig ausreichend vorhanden sind. Dieses ambitiöse Ziel können wir nur gemeinsam mit den vielen ehren- amtlichen Mitarbeitenden auf unseren Spitalschiffen und Ihnen, unseren Unterstützern, erreichen. Vielen herzlichen Dank für Ihr Mittragen! René Lehmann Geschäftsführer Mercy Ships Schweiz 3
5-Jahres-Partnerschaft Um eine kontinuierliche Verbesserung von Gesundheitspflege und Weiterbildung zu gewährleisten, bietet Mercy Ships den Gastländern eine auf fünf Jahre angelegte und auf die jeweiligen Bedürfnisse zuge- schnittene Zusammenarbeit an. 2018 hat Mercy Ships in fünf Ländern gearbeitet. Das Spitalschiff war zunächst in Kamerun und anschliessend in Guinea. Im erweiterten Sinne war die Orga- nisation auch in Benin, Senegal und Liberia tätig. Mit dieser strukturierten Vor- gehensweise ermöglicht Mercy Ships die Nachhaltigkeit seiner Bemühungen. PHASE 1 Vertragsunter- zeichnung PHASE 5 PHASE 2 Abschlussanalyse Bedarfsanalyse PHASE 4 PHASE 3 Nacharbeit und Einsatz des weitere Entwicklung Spitalschiffs 4
PHASE 1 Vertragsunterzeichnung Mercy Ships nimmt Kontakte zu einem Land auf und führt Gespräche mit Vertre- tern von Regierung und Gesundheitsbehörden. Lokale chirurgische Leistungser- bringer und bereits vor Ort tätige NGOs werden in die Diskussionen einbezogen, um optimale Bedingungen für den Einsatz des Spitalschiffs zu schaffen. Ziel dieser ersten Phase ist die Unterzeichnung eines Abkommens mit der Regierung, das in Einklang steht mit den Entwicklungszielen der WHO. PHASE 2 Bedarfsanalyse In Phase 2 wird eine Analyse des Bedarfs an chirurgischen Massnahmen sowie an Weiterbildung für einheimische Fachkräfte im Gesundheitswesen erstellt. Einzelne Teams evaluieren verschiedene Punkte wie etwa die Kapazität der bestehenden chirurgischen und medizinischen Angebote, die Infrastruktur des Hafens sowie die Sicherheit im Land und stellen erste Kontakte zu den jeweils Verantwortlichen her. Einige Monate vor Ankunft des Schiffes wird schliesslich ein Team in das Land ent- sandt, um die letzten logistischen und administrativen Vorbereitungen zu treffen. PHASE 3 Einsatz des Spitalschiffes Während 10 Monaten liegt das Spitalschiff im Hafen des Gastlands vor Anker. Mehr als 1‘000 ehrenamtliche Mitarbeitende wechseln sich ab, um Tausenden von Menschen kostenlose chirurgische Hilfe und Zahnbehandlungen anzubieten, ein- heimisches Gesundheitspersonal auszubilden und medizinische Einrichtungen zu renovieren. Das alles mit der Unterstützung von über 200 Mitarbeitenden, die im Land angeworben werden. PHASE 4 Nacharbeit und weitere Entwicklung Nach der Abreise des Schiffs kehren verschiedene Verantwortliche ins Land zu- rück, um die Nacharbeit der getätigten Projekte zu betreuen. Sie informieren sich über die Herausforderungen, mit denen die lokalen Fachkräfte sich beim Einsatz des erhaltenen Materials und der Anwendung der neu erworbenen Kenntnisse auseinandersetzen mussten, und geben Ermutigung und ergänzende Ratschläge. PHASE 5 Abschlussanalyse Unsere Teams kehren in das Land zurück, um die geleistete Arbeit in den Berei- chen Pflege und Ausbildung zu analysieren und die Wirkung der in Spitälern und Kliniken umgesetzten Verbesserungen zu bewerten. Die so gewonnenen Informa- tionen dienen als Orientierungshilfe für zukünftige Einsätze. 5
2007 hat sich Mercy Ships von seinem ersten Spitalschiff, der Anastasis, getrennt und das neue Schiff, die Africa Mercy, für den Einsatz auf dem afrikanischen Kontinent in Betrieb genommen. 6
40 Jahre Hoffnung und Heilung Ich richte den Blick gerne in die Zukunft. Trotzdem wäre es ein Feh- ler, im Jahr 2018, in dem Mercy Ships sein 40-jähriges Bestehen feiert, nicht auch einen Blick zurückzuwerfen. Mercy Ships wurde 1978 in der Schweiz gegründet. Damals lebten wir in Lausanne. Heute ist Mercy Ships eine internationale Organisation. Dennoch hat für mich die historische Verwurzelung in der Schweiz immer noch eine grosse Bedeutung! Wenn ich an die Anfänge zurückdenke, kann ich auch heu- te nur staunen. Es gab viele Hindernisse auf dem Weg, aber wir haben sie alle überwunden. Ich bin sehr dankbar für alles und bewundere, was bis heute erreicht wurde: 100’000 Operationen, über 42’250 lokale Fachkräfte, die auf ihrem jeweiligen Gebiet weitergebildet werden konnten und mehr als 445’000 Zahnbehandlungen – ganz zu schweigen von den 2,7 Millionen indirekten Be- günstigten, wie z.B. Eltern, die erleichtert sind, dass ihr Baby operiert wurde. Aber uns ist bewusst, wie viel noch zu tun ist. Viel zu viele Menschen leiden noch immer an Krankheiten und Gebrechen, die vermeidbar wären und haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Wir können noch mehr tun… und wir werden es tun! Im Lauf der Jahre sind unsere Einsätze nachhaltiger und ef- fizienter geworden. Zurzeit bauen wir unser erstes Spitalschiff, das „nach Mass“ angefertigt wird. Wir wollen weiter Hoffnung und Heilung verbreiten! All denen, die uns auf unserem Weg begleitet haben, die sich eingesetzt und sich gegenüber denen, die so wenig haben, grosszügig gezeigt haben, sage ich von Herzen „Danke“. Gott segne euch! Don Stephens Gründer von Mercy Ships 7
Die ersten Jahre 1978 begann für Don und Deyon Stephens ein Abenteuer: die Gründung von Mercy Ships. Seit vielen Jahren träumten die beiden davon, dass ein Spitalschiff eines Tages den Ärmsten dieser Welt Hilfe bringen würde. Dieser Traum begann 1978 Gestalt anzunehmen. Mit Freunden aus der Schweiz und anderen Ländern beschloss Don Stephens, ein Schiff zu kaufen und in ein Spital umzubauen. „Das schafft ihr nie! Das ist viel zu teuer!“, bekamen sie zu hören. Damals hatten sie keine Ahnung, wie sie eine Besatzung zusammenbekommen sollten, die bereit wäre, sich freiwillig zu engagieren, noch war ihnen das Ausmass ihres Vorhabens bewusst. Trotzdem wurde die Sache am 7. Juli 1978 konkret. Mit einem zinsfreien Darlehen einer Schweizer Bank erwarb Mercy Ships sein erstes Schiff, das frühere Passagier- schiff M/S Victoria. Vier Jahre dauerte der Umbau, bei dem zahlreiche Freiwillige halfen. Das „neue“ Spitalschiff wurde auf den Namen Anastasis (Auferstehung) um- getauft. Bei Aufenthalten in Europa und den USA wurden weitere Ehrenamtliche angeworben und Spenden gesammelt. Ein erster humanitärer Einsatz fand 1987 in Mexiko statt, das kurz zuvor von einem Erdbeben heimgesucht worden war. Anschliessend wurde in der Karibik medizinische Hilfe angeboten. 1990 ging Mercy Ships endlich dorthin, wofür es seit den ersten Überlegungen bestimmt war – die Anastasis begab sich zum ersten Mal nach Afrika, nach Togo und anschliessend nach Ghana. Angesichts der riesigen Bedürfnisse wurde be- schlossen, die Kräfte von nun an auf den afrikanischen Kontinent zu konzentrieren. In seinem Buch „Ships of Mercy“ erzählt Don Stephens die span- nende Geschichte von Mercy Ships. Das Buch ist zum Richtpreis von CHF 20.- auf Englisch oder Französisch in unserem Büro erhältlich. 8
«Von Anfang an war ich begeistert von dem fast verrückten Traum meiner Freunde Don und Deyon: Wir hätten nie gedacht, dass Mercy Ships sich von einem verlassenen Kreuzfahrtschiff ausgehend zu der Organisation entwickeln würde, die sie heute ist. Ich bin weiterhin von dem Engagement all derer bewegt, die dienen, indem sie ihre Zeit, ihr Geld und ihre Energie investieren!“ Françoise André Mitglied des Vorstand von Mercy Ships Schweiz und Vizepräsidentin des Exekutivkomitees von Mercy Ships International 9
Die Schiffe der Hoffnung Vier Schiffe gehörten seit der Gründung zur Flotte von Mercy Ships. Heute ist noch die Africa Mercy im Einsatz – das grösste zivil betriebene Spitalschiff der Welt. Doch schon bald wird sich die zurzeit im Bau be- findliche Global Mercy dazugesellen. Anastasis Island Mercy Caribbean Mercy 24 Einsatzländer 24 Einsatzländer 13 Einsatzländer 3 Operationssäle 80 freiwillige Mitarbeiter 150 freiwillige Mitarbeiter 350 freiwillige Mitarbeiter Um gleichzeitig in mehreren Ländern dienen zu können, charterte Mercy Ships 1983 die Das erste Spitalschiff der Flotte, die Anastasis, Island Mercy und 1994 die Caribbean Mercy. hat rund 1,2 Millionen Menschen medizinische Beide Schiffe konzentrierten sich vor allem auf Hilfe gebracht. Hunderte von Schweizern ha- Augen- und Zahnbehandlungen. ben in den 30 Jahren ihres Einsatzes bis 2007 an Bord mitgearbeitet. Africa Mercy Global Mercy bis jetzt 10 Einsatzländer Zurzeit im Bau 5 Operationssäle 6 Operationssäle 400 freiwillige Mitarbeiter 600 freiwillige Mitarbeiter Weitere Informationen auf Seite 24. Weitere Informationen auf Seite 25. Zeittafel und Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeitenden an Bord Island Mercy (80) Caribbean Mercy (150) Anastasis (350) 1980 1990 2000 10
Seit 1978... 1 500 000 000 2 700 000 445 000 Dollar an Dienstleistungen und Menschen im Zahnbehandlungen Sachwerten erbracht weitesten Sinne erreicht 100 000 42 250 6 315 chirurgische Eingriffe weitergebildete einheimische ausgebildete Fachkräfte Fachkräfte in ihrem im Gesundheitswesen jeweiligen Fachbereich 1 100 55 Entwicklungsprojekte besuchte Entwicklungsländer in Dorfgemeinschaften Global Mercy (600) Africa Mercy (400) 2010 2020 11
Kamerun 2017 - 2018 Guinea 2018 - 2019 Plastisch-rekonstruktive Chirurgie Kamerun Guinea 165 148 durchgeführte Operationen Körperliche Wunden heilen und neue Hoffnung wecken „Mir fehlen die Worte, um Ihnen zu sagen, wie glücklich ich bin!“ Assiatou, 18 Jahre, weint vor Freude, als sie die Africa Mercy verlässt. Dank einem operativen Eingriff wurde sie von den Verwachsungen befreit, die sich nach einer Verbrennung an ihrem Knöchel gebildet hatten. Mehrere Mo- nate Physiotherapie mit Mercy Ships haben ihr geholfen, ihre Beweglich- keit zurückzuerlangen. Nun freut sie sich, dass sie ihre Träume wieder verfolgen kann. Das schien bis vor kurzem noch undenkbar. 12
Kamerun 2017 – 2018 Gesichts- und Kieferchirurgie 442 durchgeführte Operationen Damit Menschen wieder lächeln können Trotz aller Tragik in ihrem Leben hat Victoria nie die Hoffnung verloren. Sie war noch jung, als sie beide Eltern verlor und auf der Strasse bet- teln musste. Als sie 18 war, bildete sich an ihrem Kinn ein Geschwulst. Doch dank der tief in ihr verwurzelten Hoffnung schaffte sie es, sich ganz al- lein und zu Fuss auf die mehrtägige Reise bis zu unserem Schiff zu begeben. Die Operation und die vielen Liebeszeichen, die sie an Bord erfuhr, haben der inzwischen 24-jährigen Frau neuen Schwung gegeben! 13
Kamerun 2017 - 2018 Guinea 2018 - 2019 Gynäkologische Chirurgie Kamerun Guinea 278 61 durchgeführte Operationen Ausgestossenen Frauen wieder Würde geben Vor acht Jahren erlitt Jacqueline eine lange und sehr schmerzhafte Geburt. Das Baby überlebte wie durch ein Wunder, aber Jacqueline war seitdem inkontinent. Der schlechte Geruch, der sie umgab, bewirkte, dass ihr Mann und ihr ganzes Umfeld sich von ihr trennten. Nur ein einziger Freund be- gegnete ihr mit Mitgefühl. Jacqueline konnte an Bord der Africa Mercy ope- riert werden und freut sich auf die Zukunft: „Wenn Jean mich, wenn ich heimkomme, fragt, ob ich ihn heiraten will … dann sage ich Ja!“ 14
Guinea 2018 – 2019 Orthopädische Chirurgie 102 durchgeführte Operationen Kindern wieder „auf die Beine helfen“ „Ich hatte die Möglichkeit, viele Kinder in ihrer Rehabilitation nach einer ortho- pädischen Operation zu begleiten. Insbesondere kümmerte ich mich um Fa- tumatu, die gerade erst mehrere Wochen lang einen Gips getragen hatte. Sie hatte Schwierigkeiten, ihre Knie zu beugen: Um ihr zu helfen, ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen, spielten wir auf allen Vieren. Was für ein Gelächter!“ Maria Fortun Agud, Physiotherapeutin im Rahmen unserer Partnerschaft mit der Privatklinikgruppe Hirslanden AG 15
Guinea 2018 - 2019 Allgemeinchirurgie 509 durchgeführte Operationen Leiden lindern – durch Kropf- und Bruchoperationen Faoudou verkaufte Mangos. Aber eigentlich träumte er davon, Arzt zu werden, um denen helfen zu können, die Hilfe nötig haben. Dabei brauchte er selbst Pflege! Ein Kropf bedrohte sein Leben. Das ging so weit, dass er nachts nicht mehr schlafen konnte, weil er Angst hatte zu ersticken. Als er von der Ankunft von Mercy Ships in Guinea hörte, machte er sich sofort auf den Weg durchs ganze Land bis in die Hauptstadt. Und ein paar Wochen später ist er gerettet! 16
Kamerun 2017 - 2018 Guinea 2018 - 2019 Augenchirurgie Kamerun Guinea 1 542 1 136 durchgeführte Operationen Wieder sehen können Seit ein paar Monaten verhält Trésor sich sehr seltsam. Immer öfter stolpert er und schreibt oder malt mit der Nase auf dem Blatt. Bei der Untersu- chung zeigt sich: grauer Star auf beiden Augen. Er droht zu erblinden, denn eine Operation kann seine Mutter nicht bezahlen. Dabei würde eine kleine Operation ihm helfen, dass er nicht nur wieder sehen, sondern auch auf die Schulbank zurückkehren kann. 17
Kamerun 2017 - 2018 Guinea 2018 - 2019 Zahnmedizin Kamerun Guinea 9 220 7 937 behandelte Patienten Zahnprobleme bekämpfen „Als Zahnarzt ist der Unterschied zwischen der Schweiz und Westafrika auffal- lend: Auf 200’000 Einwohner kommt im Durchschnitt nur ein Zahnarzt - gegen- über einem Zahnarzt auf 1’200 in der Schweiz! Ich war sehr zufrieden, die Aus- wirkungen meiner Arbeit zu sehen, und die Patienten waren so dankbar! Ich war auch beeindruckt von der hohen Qualität der Instrumente und der Ausrüstung, die Mercy Ships zur Verfügung stehen.“ Dr. Nikolaos Angelakopoulos, Zahnarzt im Rahmen unserer Part- nerschaft mit „Adent Zahnarztzentrum“. 18
Guinea 2018 – 2019 Renovierung medizinischer Infrastruktur Renovierung medizinischer Infrastruktur Solange die Africa Mercy im Hafen von Conakry in Guinea liegt, geschieht die post-operative Betreuung der Patienten im sogenannten «HOPE- Center». Wie in jedem von uns besuchten Land wird die Erweiterung unseres Spi- tals auf dem Festland in einem bereits bestehenden – aber oft baufälligen – Gebäude eingerichtet, das von uns renoviert wird. Nach unserer Abreise wird die Einrichtung von lokalen Fachkräften weitergeführt, so dass die Bevölke- rung noch lange davon profitieren kann. 19
Kamerun 2017 - 2018 Weiterbildung und Mentoring 8 ausgebildete Fachleute Weiterbildung für die Behandlung von schweren Verbrennungen „Während meiner Ausbildung bei Mercy Ships habe ich gesehen, wie ein Pflegeteam funktionieren kann, wenn man sich gegenseitig mit Respekt be- gegnet, egal, welche Rolle der Einzelne hat. Die Ausbildner waren immer be- reit, ihr Wissen weiterzugeben, und ich habe gesehen, wie man individuell auf jeden Patienten eingehen kann. Das möchte ich jetzt auch an meinem Arbeitsplatz umsetzen!“ Eine Pflegefachfrau aus dem allgemeinen Spital von Douala, die an einer Weiterbildung teilnahm 20
10 ausgebildete Fachleute Kamerun 2017 - 2018 Mentoring für gynäkologische Chirurgie In Kamerun wurden 278 Frauen behandelt, die an einer Blasen-Scheidenfis- tel litten (siehe S. 14). Mit dem Mentoring-Programm für Gynäkologie stär- ken wir das chirurgische System in Kamerun und tragen langfristig zu einer verbesserten Betreuung von Frauen mit Scheidenfisteln bei. Eine Gynäkolo- gin und neun Pflegefachkräfte nahmen an der Weiterbildung teil – jede im Schnitt mehr als 300 Stunden! 446 ausgebildete Fachleute Guinea 2018 – 2019 Chirurgische Checkliste Gemäss Weltgesundheitsorganisation erleiden fast 10% der Patienten in den Entwicklungsländern während eines Spitalaufenthalts eine Verletzung oder Entzündung. Mit der Anleitung des medizinischen Personals zur strikten Ein- haltung der von der WHO aufgestellten Vorgehens-Checkliste bei Eingriffen trägt Mercy Ships dazu bei, die Zahl der Betroffenen zu reduzieren. 14 ausgebildete Fachleute Guinea 2018 – 2019 Mentoring für Anästhesisten Beim Mentoring für Anästhesiefachleute wird weit mehr vermittelt als Kom- petenz und Sachwissen. Die Mitarbeiter von Mercy Ships zeigen auch, wie man den Patienten mit Einfühlungsvermögen begegnet. Die Teilnehmen- den wiederum tragen ihr erworbenes Wissen weiter und können so eine wachsende und nachhaltige Wirkung erzielen! 21
Kamerun 2017 - 2018 Guinea 2018 - 2019 Landwirtschaftliche Ausbildung Kamerun Guinea 34 34 ausgebildete Teilnehmende Bessere Ernährung für eine bessere Gesundheit „Mercy Ships bietet ein Ausbildungsprogramm in ökologischer Landwirtschaft an, um durch gesunde Ernährung zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung beizutragen. Im Rahmen meines Studiums an der ETHZ hatte ich die Möglichkeit, ein Praktikum in diesem Programm zu absolvieren. Insbesondere habe ich ein Pi- lotprojekt zur Bewertung der Herausforderungen der Landwirte angesichts des Klimawandels durchgeführt, um diese Ausbildung in Zukunft zu verbessern“. Sirine Johnston, ehrenamtliche Praktikantin im Bereich des landwirt- schaftlichen Schulungsprogramms 22
Unterstützungs-Fonds für Mitarbeitende 48 unterstützte ehrenamtliche Mitarbeitende Hilfe für Menschen, die ihrem Kontinent helfen wollen Wer zu uns an Bord kommt, stellt nicht nur seine Zeit zur Verfügung, son- dern übernimmt auch einen Anteil der Kosten für seinen Aufenthalt! Für je- manden aus der Schweiz kein Problem, für jemanden aus Afrika umso mehr. Für sie ist die Vorstellung, sich einen Unterstützerkreis zu suchen, unrealistisch. Ein Sonderfonds bietet vielen Afrikanern – und Menschen aus anderen Na- tionen – die Möglichkeit, dennoch bei uns mitzuarbeiten und so unseren Patienten ein neues Leben zu ermöglichen. 23
Schwimmende Infrastruktur 5 Operationsräume 82 Krankenbetten 400 ehrenamtliche Mitarbeitende Betrieb und Unterhalt unseres Spitalschiffs Die Africa Mercy, das grösste zivile Spitalschiff der Welt, ist seit 2007 für den afrikanischen Kontinent im Einsatz. Die frühere Eisenbahnfähre wurde zu einem Spital umgebaut, um auch in Afrika medizinische Eingriffe zu er- möglichen, die Schweizer Standards erreichen. Sie steht jeweils 10 Mo- nate in einem Land im Einsatz und ist für unsere freiwilligen Mitarbeiter mehr als ein Arbeitsort: Sie ist ein Dorf, in dem sie miteinander wohnen und leben! 24
Neues Schiff 6 Operationsräume 199 Krankenbetten 600 ehrenamtliche Mitarbeitende Verdoppelung unserer Hilfe Die Antwort von Mercy Ships auf den enormen Bedarf an sicherer und allgemein zugänglicher chirurgischer Versorgung ist der Bau eines neuen Spitalschiffes, der Global Mercy. Wenn dieses neue, auf die Bedürfnisse von Mercy Ships massgeschneiderte Schiff die Flotte erweitert, werden sich die Unterstützungs- und Hilfeleistungen mehr als verdoppeln. Dank modernen Einrichtungen wer- den z.B. die Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung von lokalen medizinischen Fachkräften an Bord erheblich verbessert. 25
Ein Geschenk für die Zukunft Professor Ian McColl engagiert sich seit 1996 ehrenamtlich für Mercy Ships. Er lädt alle ein, es ihm gleich zu tun, mit regelmässigen Spenden oder einem Legat. „Die Freude eines Patienten nach der Operation einer Lippenspalte oder eines Gesichtstumors erfüllt mich jedes Mal mit grosser Zufriedenheit. Aber wir können diesen Menschen nur dann ein neues Leben schenken, wenn andere, wie Sie, uns mit ihren Spenden unterstützen. Wenn Sie Mercy Ships beim Aufsetzen Ihres Testaments bedenken, können Sie weit in die Zukunft hinein wirken. Ihr Nachlass kann dazu beitragen, dass unsere Patienten wieder sehen, dass sie laufen oder zum ersten Mal lä- cheln können, weil ein chirurgischer Eingriff ihr Leben radikal verändert hat. Ohne Spenden oder Legate könnten wir, die Freiwilligen von Mercy Ships, unser Leistungsniveau nicht halten und den Nöten der wachsenden Zahl von hilfsbedürftigen Menschen nicht begegnen. Ein Legat kann viele Men- schenleben verändern oder sogar retten!“ Was ist ein Nachlass? Jede volljährige Person darf frei über ihr Testament verfügen. Der engste Famili- enkreis eines Erblassers (Ehegatte, Nachkommen Eltern, Grosseltern) hat einen gesetzlichen Anspruch auf einen Erbteil, den Pflichtteil, der je nach Familiengrad und Anzahl der Erben variiert. Über das nach Abzug des Pflichtteils verbleibende Vermögen kann der Erblasser frei verfügen und es jeder Person oder Institution seiner Wahl in Form eines „Legats“ (Vermächtnis) zusprechen. Mercy Ships ist als gemeinnütziger Verein durch die Steuerbehörden anerkannt und in der ganzen Schweiz steuerbefreit. Unter Berücksichtigung kantonaler Gegebenheiten müs- sen Spenden und Nachlässe dementsprechend nicht versteuert werden. 26
Aussagen über uns „Ich habe die Africa Mercy während eines Parlamentarierbesuchs in Conakry besichtigt. Ich würde Mercy Ships den Schweizern, die sich freiwillig engagieren wollen, empfehlen und ihnen sagen, dass es sich um eine anspruchsvolle und effektive Lebensschule handelt, in der man die Möglichkeit hat, sofort dem grössten Elend zu begegnen! Mercy Ships steht für menschliche Solidarität par excellence und hilft denen, die sie aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen am meisten brauchen. Ausserdem kennt diese Solidarität keine Grenzen! Mercy Ships spiegelt den für die Schweiz und ihre Institutionen cha- rakteristischen Geist der internationalen Hilfeleistung wider: Ich emp- finde tiefe Bewunderung für ein solches Engagement, das die Begriffe Menschenwürde und Nächstenliebe in vollem Umfang verkörpert.“ Dominique de Buman Nationalrat, Präsident des Nationalrates 2017/2018 „Als Arzt liegt mir die Versorgung aller Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, Kultur, Hautfarbe und Religion sehr am Herzen. Das Kon- zept medizinische Versorgung an den Ort zu bringen an dem sie be- nötigt wird, ist überzeugend! Mercy Ships hat hier grossartige Arbeit geleistet, was mich vom ersten Moment an fasziniert hat! Ein professionelles Management, die sehr gute Betreuung der frei- willigen Helfer und ein breit abgestütztes Portfolio an Unterstützern sind starke Argumente zugunsten von Mercy Ships! Die Möglichkeit, sich als Unternehmen philanthropisch zu engagieren und dabei nicht nur Geld zu spenden, sondern mit Manpower zu unterstützen, hat mich begeistert. Mit Mercy Ships kann Hirslanden seinen Mitarbeitenden ein Programm anbieten, das es den Hilfswilligen ermöglicht, in einem geschützten und professionellen Rahmen Hilfe zu leisten, dabei die Unterstützung und Finanzierung von Hirslanden in Anspruch zu nehmen, und zugleich einen Lebenstraum zu verwirklichen!“ Dr. med. Ole Wiesinger CEO der Privatklinikgruppe Hirslanden AG (bis Ende 2018) 27
Schweizer Besatzungsmitglieder Voller Engagement für die Ärmsten 2018 waren 79 Schweizerinnen und Schweizer an Bord der Africa Mercy im Einsatz. Wie alle anderen haben sie einen Freundeskreis um finanzielle Unterstützung gebeten oder in die eigene Tasche gegriffen, um das Flugticket zu zahlen und einen Beitrag an die Kosten für Unterbringung und Verpflegung an Bord zu leisten. Die insgesamt 5‘719 Arbeitstage, die sie für Mercy Ships geleistet haben, entsprechen einem Gegenwert von über 3,8 Millionen Schweizer Franken! Entdecken Sie die 79 Schweizer, die 2018 ehrenamtlich an Bord gearbeitet haben! www.mercyships.ch/de/Besatzungsmitglieder2018 28
Mitarbeiter in der Schweiz Stand am 1. April 2019: 13.85 Vollzeitstellen (inkl. 4.9 Programmstellen) René Lehmann* Christophe Baer* Danielle Harbaugh* Geschäftsführer Spenderkontakte Firmen, Stiftungen und Legate Martin Humm Simona Madeo Joël Köhli* Firmen, Stiftungen Programmunterstützung und Marketing Buchhaltung und Legate Véronique André René Progin Caroline Castella Eventkoordination Kommunikation Rekrutierung für die Africa Mercy und Medien Anna-Kristina Rien-Ninck Jonathan Ziehli* Leticia Schäfer Spenderkontakte Projektkoordination Stiftungen und Firmen Ursula Susedka Janina Tobler Claude Ziehli Finanzcontrolling Rekrutierung für die Africa Mercy Stiftungen und Firmen 29 *Mitglieder der Geschäftsleitung Mercy Ships Schweiz
Vorstand (Stand am 1. Januar 2019) Präsident Vizepräsident Kassier Randall Zindler * Jérôme Monnier Heinz Suter Mitglied der Fakultät Management-Berater Präsident von Jugend mit einer der Lancaster University Mission (Romandie) Françoise André * Pierre Christ Roland Decorvet * Mitglied des Exekutivkomitees von Bankmanager (i. R.) Geschäftsführer Philafrica Foods Ltd Mercy Ships International Regierungskontakte auf Ehem. Geschäftsführer der der Africa Mercy Africa Mercy und CEO Nestlé China Andréas Jotterand Loïc Pfister Dr Charlotte Preston Geschäftsführer Jean Wicki Anwalt Apothekerin Management SA Carl-Gustav Svanström Nicolas Suter Vorstandsmitglied einer interna- Mitglied des Grossen Rates tionalen Investmentbank und eines des Kantons Waadt führenden Beratungsunternehmens Governance- und Corporate Finance Experte 30 * Diese Vorstandsmitglieder sind gleichzeitig Mitglieder des Vorstands von Mercy Ships International.
Finanzen Ertrag und Aufwand 2018 74% 26% Eingesetzt für Mercy Ships Betriebskosten * Projekte Ertrag 2018 CHF 5 509 786 Aufwand 2018 CHF 5 403 154 Finanzierung durch Projekte mit Schweizer Unterstützung Mercy Ships Schweiz CHF Chirurgische und zahnmedizinische Projekte Plastisch-rekonstruktive Chirurgie (Kamerun) 110’971 Plastisch-rekonstruktive Chirurgie (Guinea) 18’101 Gesichts- und Kieferchirurgie (Kamerun) 332’203 Gesichts- und Kieferchirurgie (Guinea) 217’726 Gynäkologische Chirurgie (Kamerun) 360’728 Orthopädische Chirurgie (Guinea) 96’000 Allgemeinchirurgie (Guinea) 360’200 Augenchirurgie (Kamerun) 112’490 Augenchirurgie (Guinea) 2’000 Zahnmedizin (Kamerun) 179’955 Zahnmedizin (Guinea) 80’000 Programme in Kapazitätsaufbau Renovierung medizinischer Infrastruktur (Guinea) 279’100 Weiterbildung für die Behandlung von schweren Verbrennungen (Kamerun) 20’800 Mentoring für gynäkologische Chirurgie (Kamerun) 25’000 Ausbildung für chirurgische Checkliste (Guinea) 5’250 Mentoring für Anästhesisten (Guinea) 42’000 Landwirtschaftliche Ausbildung (Kamerun) 80’000 Landwirtschaftliche Ausbildung (Guinea) 130’300 Operationelle Programme Unterstützungs-Fonds für Mitarbeiter 100’000 Schwimmende Spitalinfrastruktur (Africa Mercy) 595’230 Neues Schiff (Global Mercy) 440’000 * Administration und Mittelbeschaffung sowie Entwicklung der Organisation für den zukünftigen Betrieb von zwei Schiffen. Der ausführliche Finanzbericht 2018 kann auf unserer Internetseite eingesehen werden: www.mercyships.ch/jahresbericht. Ein Exemplar kann auch in unserem Büro bestellt werden. 31
S P I TA L S C H I F F E F Ü R D I E Ä R M S T E N MERCY SHI PS SUISSE MERCY SHIPS SCHWEIZ CHEMIN DE L A FAUVE T TE 98 LEHNWEG 1 1012 L AUSANNE 3123 BELP 021 654 32 10 031 812 40 31 W W W. M E R C Y S H I P S . C H INFO@MERCYSHIPS.CH Mercy Ships ist eine internationale, auf christlichen Werten basierende Organisation, die 1978 in Lausanne gegründet wurde. Mercy Ships hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Spitalschiffen Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zugänglich zu machen. Ihre Spende erzielt eine unglaubliche Wirkung in Afrika. Ganz herzlichen Dank! CHF 25.– können ein erster Schritt sein, um einem Kind das Augenlicht wiederzugeben CHF 50.– reichen für die Zahnbehandlung eines Patienten. CHF 250.– helfen, eine Lippen- oder Gaumenspalte bei einem Kleinkind zu behandeln. CHF 500.– helfen, die Entfernung eines entstellenden Tumors zu finanzieren. PostFinance Konto Nr. 10-17304-3 / IBAN CH47 0900 0000 1001 7304 3 / SWIFT/BIC POFICHBEXXX
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