7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern

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7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
CALL FOR PROJECTS
7. – 17. Januar 2021
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
Call for Projects
Liebe Lichtkünstlerinnen und Lichtkünstler

Bereits zum 3. Mal dürfen wir einen „Call for Project“ für das Lilu
Lichtfestival Luzern lancieren. Vom 7. bis 17. Januar 2021 laden wir
nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler ein, mit uns
die Stadt Luzern zum Leuchten zu bringen.

Es gibt kein spezifisches Festivalthema, jedoch werden Projekte mit
einem Bezug zur Stadt und Region Luzern bevorzugt.

Luzern verfügt über eine grosse architektonische Vielfalt. Historische
Sehenswürdigkeiten, spezielle Hausfassaden, lauschige Plätze und
kleine Gassen warten auf deine kreativen Ideen. Im weiteren
Dokument findest du Geschichten, Sagen und Informationen zur
Inspiration.

Luzern soll mit innovativen und interaktiven Lichtinstallationen zum
leuchtenden Treffpunkt im Januar werden. Der Verein Lichtfestival
Luzern freut sich auf spannende und überraschende Projekteingaben.

      Lea Isaak                       Thomas Fritschi
    Festivalleitung                    Festivalleitung

                                                                         OKTOGON – FRANÇOIS CHALET © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
© Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
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     Mögliche Standorte,
     wir sind offen für weitere Vorschläge.                                                  23

                                                                                                                                                                                27

                                                                                                                22
                                                            15
                                                       15
                                             15                                                                          26
                  Fussballplatz

                                  15                                                                       21

       15                                                                          20
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                                                                                                                          1    Inseli - Park             16   Weinmarkt

                                                                                                                          2    KKL Luzern                17   Hirschenplatz

                                                                                                                          3    Bahnhof Luzern (Torbogen) 18   Kornmarkt

                                                                  19                                                      4    Meilihalle                19   Kapellplatz

                                        17                                                                                5    Lukaskirche               20   Schweizerhofquai

                                                  18                                                                      6    Vögeligärtli              21   Kurplatz & Musikpavillion
       14                          16
                                                                                                                          7    Viktoriaplatz (LUKB)      22   Hofkirche Aussenfassade

             13                                                                                                           8    Jesuitenkirche           23    Bourbaki
                                                                           4
                                                             12                                                           9    Regierungsgebäude         24   Löwendenkmal

                                                                                                                          10   Franziskanerplatz         25   Gletschergarten

                                                                               3                                         11     Münzgasse                26   Hotel National & Nationalquai

            11                          8
                                  9                                                                                       12   Wasserturm                26   Montana Fassade
                                                                                                       2
                                                                                                                          13   Zöpfli

        10                                                                                                           1    14   Mühleplatz

                                                                                                                          15   Museggmauer (Museggtürme)

                                                        7

                                                                   6

                                                                       5
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
Eckpunkte zur Projekteingabe
Das Lilu Lichtfestival Luzern 2021 steht unter keinem konkreten Festivalthema.

Erwünscht und bevorzugt werden jedoch Ideen und Konzepte mit Bezug zu Luzern. Im weiteren Dokument findest du Geschichten,
Sagen und Informationen zur Unterstützung.

Der Verein Lichtfestival Luzern legt Wert auf künstlerische Freiheit, hält jedoch fest, dass die Projekte keine politischen oder
diskriminierenden Themen oder Aussagen beinhalten dürfen.

Die Eingaben werden nach folgenden Kriterien bewertet:

•   Berücksichtigung der provisorischen zur Verfügung stehenden Standorte (Wir sind offen für andere Vorschläge.)
•   Innovationsgrad von Inhalt und Umsetzung
•   Interaktionsmöglichkeit für Besucherinnen und Besucher
•   Kreativität
•   Rücksicht auf Anwohnerinnen und Anwohner: Das Festival findet in der Innenstadt statt. Es muss Rücksicht auf die Bevölkerung
•   genommen werden (Immissionen von Audio, Fassadenprojektionen etc.)
•   Primeur: Die Installation/Inszenierung ist neu und wurde an keinem Festival vorher gezeigt

                                                                                                          CYGNUS – ELECTRIC SWAN ENSEMBLE © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
Rahmenbedingungen
Bei den Projekteingaben steht die gestalterische und kreative Idee im   Die Haftung für die Materialien der Installationen liegt bei den
Vordergrund. Rahmenbedingungen im Hinblick auf Machbarkeit und          Künstlerinnen und Künstlern. Dabei ist zu beachten, dass die
technische Umsetzung müssen dennoch bereits einbezogen werden.          Installationen in einem öffentlichen Bereich installiert werden und
                                                                        während dem Betrieb wartungsfrei funktionieren sollten. Nachts wird
Im Januar muss mit Schnee, Regen, Wind und kalten Temperaturen          ein Sicherheitsdienst patrouillieren.
gerechnet werden. Die Installation ist immer unter freiem Himmel
und muss diesen Wettersituationen standhalten. Die Installation ist     Grundsätzlich sind die Installationen selber auf- und abzubauen.
während des Festivals täglich von 18 bis 22 Uhr in Betrieb.             In Absprache mit den Veranstaltern steht Unterstützung zur
                                                                        Verfügung.
Das Lilu Lichtfestival Luzern unterstützt die Künstler bei der
Umsetzung der Technik und der Infrastruktur. Die Grundverantwor-        Technische Angaben und Materialbedarf müssen bereits möglichst
tung für Entwürfe, Planung und Umsetzung der Ideen, liegt in der        genau bei der Eingabe gemacht werden. Das Festival arbeitet mit
Verantwortlichkeit des Künstlers.                                       Technik-Anbietern zusammen.

Das Festival stellt die nötige Grundinfrastruktur (Stromanschlüsse,     Während der Auf- und Abbauzeit sorgen wir für Verpflegung und
Hängepunkte) bis zur Lichtinstallation. Bei Bedarf unterstützt das      Unterkunft.
Festival bei der baulichen Planung der Installationen. Zudem werden
alle Eingaben hinsichtlich des Bewilligungsverfahrens der Stadt         Zusammen mit den Künstlerinnen und Künstler gibt es drei Content
Luzern geprüft. Das Festival bestimmt die Partner, welche die           Abnahmen durch das Festival. Erste Abnahme bei
Produktion technisch und in der Infrastruktur unterstützen.             Vertragsunterzeichnung, zweite ca. Anfangs Dezember, dritte vor
                                                                        Festivalbeginn.
Die Wartung der Installation während der Betriebszeit liegt in der
Verantwortung der Lichtkünstler. Für allfällige Reparaturen der
 Installationen sind die Künstlerinnen und Künstler verantwortlich.
Ersatzteile sind daher mit einzuplanen.
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
Daten und Formales
Die Eingaben sind wie folgt einzusenden:

•   Vornamen und Namen aller beteiligten Künstlerinnen und Künstler mit Kontaktangaben (Telefon, Adresse, E-Mail, Webseite,
•   Social Media Kanäle)
•   Künstlername, Projekttitel sowie detaillierte Beschreibung der Installation (Skizzen, Bilder, Text, Animationen)
•   Genaue technische Beschreibung (Platzbedarf, benötigtes Material inkl. Technik, Spezifikation zur Montage, Strombedarf, etc.)
•   Motivation, Portfolio
•   Kostenübersicht

    Alle Eingaben sind bis am 31.05.20 per Mail an projekte@lichtfestivalluzern.ch einzugeben.

        31.05.20: Eingabeschluss für Projekte / Konzept
                      30.06.20: Prüfung aller Eingaben und 1. Feedback
                                   31.07.20: Detailkonzepte einreichen

                                                20.09.20: Definitiver Bescheid
                                                          01.10.20: Begehungen vor Ort (laufend im Oktober 20) und Abgabe Projektbeschreibung

                                                                      13.12.20: Vorabnahme Content
                                                                            04.01.21: Start Aufbau Installation vor Ort

                                                                                     06.01.21: Content Abnahme durch Festivalleitung
                                                                                              07. - 17.01.21: Festivaldauer
7 17. Januar 2021 - Lilu Lichtfestival Luzern
Projekteingaben:     projekte@lichtfestivalluzern.ch

Verein Lichtfestival Luzern
c/o Luzern Tourismus
Bahnhofstrasse 3
6002 Luzern

Website:      lichtfestivalluzern.ch
Facebook:     facebook.com/lichtfestivalluzern
Instagram:    instagram.com/lichtfestivalluzern

                                                       Delightfood - Peter Diem © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
CYGNUS – ELECTRIC SWAN ENSEMBLE © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Die Stadt Luzern stellt sich vor

Eingebettet in ein eindrückliches Bergpanorama liegt Luzern, das Tor zur Zentralschweiz, am Vierwaldstättersee. Die Stadt ist dank ihrer
Sehenswürdigkeiten, der attraktiven Lage am See und der nahen Ausflugsberge Pilatus, Rigi und Titlis Ziel vieler Gäste. Was die Region jedoch am
meisten auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, scheinbar Gegensätzliches miteinander zu verbinden: Moderne findet hier ebenso ihren Platz wie
jahrhundertealte Sehenswürdigkeiten und Traditionen.

>> www.luzern.com
LUCERNA – LEUCHTENSTADT (NAMENSHERLEITUNG)

Luzern hat den Zunamen Leuchtenstadt seit dem späten Mittelalter. Der Luzerner Chroniker Diebold Schilling schrieb «Von des liechtz
wägen» sei Luzern zu seinem Namen gekommen. Laut einer Legende hatte ein Engel den ersten Bewohnern von Luzern mit einem Licht die Stelle
gewiesen, wo sie Sankt Nikolaus zu Ehren eine Kapelle errichten sollten. Auf dieser Stelle steht heute die Hofkirche. Andere sagen, dass der Name
«Luzern» mit dem Fischfang und der Lage am See in Verbindung steht. «Luciaria» bedeutet «eine Ansammlung von Hechten».
Siehe auch «Luzern leuchtet. Von der wundersamen Leuchterscheinung zum Plan Lumière».

                                                                                                              OKTOGON – FRANÇOIS CHALET © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
SEHENSWÜRDIGKEITEN

Das Luzerner Stadtbild prägt die gedeckte, mittelalterliche
Kapellbrücke, die mit ihren Giebelgemälden als eine der ältesten
überdachten Holzbrücken Europas gilt. Ein weiteres Wahrzeichen der
Stadt ist die Museggmauer, die bis auf einen Turm in ihrer
ursprünglichen wehrhaften Gestalt erhalten geblieben ist.

Historische, mit Fresken geschmückte Häuser umsäumen in der
autofreien Altstadt malerische Plätze wie etwa den Weinmarkt.
Luzern ist eine Stadt der Plätze und Kirchen.

Die Jesuitenkirche aus dem 17. Jahrhundert gilt als der erste sakrale
Barockbau der Schweiz und die zwei Türme der Hofkirche sind aus
dem Stadtbild nicht wegzudenken. Der sterbende Löwe, welcher
zum Andenken an den Heldentod der 1792 in den Tuilerien gefallenen
Schweizer in den Felsen gehauen wurde, ist eines der bekanntesten
Denkmäler der Schweiz. Und mit dem 112 Meter langen
Bourbaki-Panorama besitzt Luzern eines der wenigen erhaltenen
Monumental-Rundgemälde der Welt.

ARCHITEKTUR

Zu den architektonischen Höhepunkten gehört das futuristische KKL
Luzern (Kultur- und Kongresszentrum) des französischen
Stararchitekten Jean Nouvel. Für die kühne und grosszügig konzipierte
Bahnhofshalle aus Glas und Beton ist der berühmte
spanisch-schweizerische Architekt, Bauingenieur und Künstler
Santiago Calatrava verantwortlich.

Lassen Sie die Fassaden lebendig werden Symbole an anderen
 Orten/Plätzen/Wasser erscheinen lassen. Auch in der Neustadt
befinden sich spannende Plätze und Durchgänge.

THEATERSTADT LUZERN

Das Theater (und Maskieren) spielte in Luzern schon immer eine
grosse Rolle. Dieser Bezug kann durch Figuren, Masken, Geschichten
hergestellt werden.                       Genesis 2 – Projektil © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Sagen und Figuren
                  der Stadt Luzern
DER RIESE VON REIDEN:

Gebeine des Riesen von Reiden (Wilde Mann) 1577 nach Luzern verbracht. Zu sehen
ist der Wilde Mann auf dem Zeitturm der Museggmauer sowie auf der Tafel 001 der
Kapellbrücke. Zudem gibt es das Wirtshaus zum Wilden Mann und der Wilde Mann
ist auch auf der Reuss seitigen Fassade des historischen Museums zu sehen.

BRUDER FRITSCHI:

einfacher Bauer, Kultfigur der Luzerner Fasnacht, Frischibrunnen auf dem Kapellplatz

GESPENST DER FURRENGASSE:

Dünne, figürliche Erscheinung, welche immer grösser wird und sich über die
Eggtreppe, zum Kornmarkt durch die Furrengasse zum Kapellplatz bewegt einen
grausigen Tierschwanz am Ende hinter sich herziehend

PILATUS:

Geschichte vom Drache, welcher seine Schätze in einer Höhle hütet, Geschichte
der Pilatus-Hexen, Geschichte der Wildleute (kleine Wildmannen, welche in Höhlen
hausten)

PILATUSSEE:

Sage der Grabstelle Pontius Pilatus, Namensgeber vom Berg.

DRACHENSTEIN:

Sage vom Stein, welchen ein Drache verloren hat und der Wohlstand bringen soll.
Ist bis heute im Historischen Museum aufbewahrt

                                                              MUTATIO © Laila Bosco / Lilu Lichtfestival Luzern
Plätze, Gassen und Gebäude
INSELI-PARK                                                             LUZERN BAHNHOF

Das Inselli war ursprünglich ein in seichtem Wasser vorgelagertes       1971 brannte der alte Bahnhof nieder. Übrig blieb nur die Eisenkonst-
Eiland. Bis 1924 war es im Privatbesitz. Das heutige Aussehen erhielt   ruktion der Perronhallen. 2001 war der Neubau vollendet.
das Inseli erst in den fünfziger Jahren. Damals wurde der Inselikanal   Der Kopfbau des Aufnahmegebäudes, ursprünglich als Hotel geplant,
eingedeckt um Parkplätze für die immer zahlreicheren Touristencars      ist ein attraktives, schönes und grosszügiges Zweckgebäude. Santiago
zu schaffen. Seitdem ist es zwar nur noch eine Halbinsel, dafür aber    Calatrava schuf in Glas und Beton eine kühne Eingangshalle. An den
zu einem attraktiven Naherholungsgebiet direkt am See                   alten, 1896 eröffneten Bahnhof mit seiner 42 m hohen Kuppel erinnert
aufgewertet worden. Im Sommer sind zwei Sommerbars geöffnet. Im         die gegen den See hin neu aufgebaute, historische Eingangspforte,
Herbst finden die traditionelle „Lozärner Määs“ auf dem Inseli statt.   die von der Skulptur «Zeitgeist » bekrönt wird. Sie stammt von
                                                                        Richard Kissling (1848 – 1919), dem berühmtesten Schweizer Bildhauer
                                                                        der damaligen Zeit. Kissling schuf auch das Tell-Denkmal in Altdorf.
KKL LUZERN                                                              An der Westfassade des Aufnahmegebäudes an der Pilatusstrasse
                                                                        zeigt sich heute das Monumentalgemälde «Nord et Sud» von Maurice
Das KKL Luzern (Kultur- und Kongresszentrum Luzern) steht an der        Barraud – es schmückte bis zum Brand das Innere der
Stelle des früheren Kunst- und Kongresshauses (1932 – 1933) von         Bahnhofskuppel. Wer vom neuen Bahnhof gegen die Seebrücke
Armin Meili und entstand im Zeitraum zwischen 1996 und 2000 nach        zuhält, gelangt direkt in das «historische» Luzern, für das der jetzige
den Plänen von Jean Nouvel, Paris. Das Gebäude umfasst drei Säle,       Bahnhof in seinen Dimensionen etwas zu gross erscheint.
den Konzertsaal «Salle Blanche» mit seiner perfekten Akustik und
2000 Sitzplätzen, den Luzerner Saal (auf der Mittelachse des
Gebäudes), den kleinen Saal auf der Seite und das Kunstmuseum
Luzern. Ein kupfernes, weit nach Norden ausladendes Dach in Form
einer Flügelschwinge überdeckt das Raumangebot. Beeindruckend ist
die Aussicht von zwei Dachterrassen auf See und Altstadt;
szenografisch von Jean Nouvel klug definierte Fenster gewähren im
Foyer Ausblicke auf Luzerns Sehenswürdigkeiten.
Auf dem Vorplatz des KKL steht der Wagenbachbrunnen, 1934 nach
Plänen von Armin Meili gebaut. Er sprüht 16 Bündel Wasserstrahlen 20
Meter hoch.

>> www.kkl-luzern.ch
Plätze, Gassen und Gebäude
MEILIHALLE                                                                VÖGELIGÄRTLI

Die Landungsbrücke 1 gehört zu den architektonisch wertvollsten           Im Vögeligärtli gab es nicht nur Vögel, sondern auch Hirsche, eine
Schiffstationen an Schweizer Gewässern und ist schweizweit die            Tropfsteinhöhle und einst ein stinkendes Gaswerk. Erst als das
einzige Landungsbrücke mit einer Halle aus den 1930er-Jahren. Sie         Hirschmattquartier fertig gebaut war, kam auch die
wurde 1935/36 durch den renommierten Luzerner Architekten                 Zentralbibliothek dazu – und dies auf Umwegen. Das Vögeligärtli
Armin Meili erbaut. Die betonierte Plattform schwebt über dem See         heisst eigentlich Sempachergarten.
und ist mittels Eisenjochen auf Betonpfeilern abgestützt. Die luftige
Stahl-Glas-Architektur nimmt das Thema der Stationshallen aus dem         VIKTORIAPLATZ (HEUTE LUZERNER KANTONALBANK)
Eisenbahnzeitalter des 19. Jahrhunderts auf, realisiert diese Idee aber
in einer der Moderne entsprechenden einfachen, auf das Wesentliche        Mit dem Bau des neuen Bahnhofs im Jahr 1896 wurde die Pilatus-
reduzierten Ingenieur-Architektur in der Meili eigenen konstruktiven      strasse von den Gleisen der Centralbahn befreit. Dadurch entstand
Kargheit. Seit 2013 ist die Landungsbrücke 1 im Kantonalen                ein Prachtboulevard, der den Vergleich mit der Bahnhofstrasse in
Denkmalverzeichnis eingetragen.                                           Zürich nicht zu scheuen brauchte. Das Hirschmattquartier entstand
Ab Ende 2018 wurden umfassende Instandsetzungsarbeiten in der             auf dem Reissbrett.
Meilihalle durchgeführt. Störende später zugefügte Elemente wurden
entfernt. Die Aussenhaut ist wieder von Boden bis Decke verglast und      JESUITENKIRCHE
gibt ein einmaliges Panorama auf die Stadt Luzern und den See frei.
Die ursprüngliche Farbigkeit – ein dunkles Blau – unterstreicht die       Im Zuge der katholischen Gegenreformation kamen die Jesuiten 1574
feingliedrige, elegante und wohlproportionierte Konstruktion.             nach Luzern. Sie sollten mit ihrer Lehre und ihrem Beispiel die
Rechtzeitig auf den Fahrplanwechsel konnte die Meilihalle vor Ostern      Geistlichkeit und die Gläubigen zu einem heiligmässigen Leben
2019 wieder den Betrieb aufnehmen.                                        führen. 1577 zogen sie in den Ritterschen Palast. 1666 begannen sie
                                                                          mit dem Bau ihrer Kollegiumskirche, der heutigen Jesuitenkirche. Sie
LUKASKIRCHE                                                               wurde 1677 feierlich eingeweiht. Die Kirche Il Gesùn Rom bildete das
                                                                          Vorbild für die Luzerner Jesuitenkirche. Die Jesuitenkirche ist die erste
Zu hoher Turm, zu laute Glocken – die reformierte Lukaskirche hatte es    barocke Hallenkirche der Schweiz. Künstlerisch besonders wertvoll
im katholischen Luzern nicht leicht. Zumindest nicht zu Beginn. Schon     sind der Barock- und Rokoko-Stuck, der Hochaltar, die Orgel und der
bald wurde aber die Architektur des Stahlbetonbaus als ein                Kirchenschatz. 1895 wurden die Schaufassade an der Reuss durch
herausragender Vertreter der frühen Moderne gerühmt. Im Innern der        den Aufbau der beiden Türme gemäss ursprünglichen Plänen ergänzt.
Kirche sind vor allem die Glasmalereien sehenswert. Sie wurden von        Eindrucksvoll ist auch die Akustik des prächtigen Kirchenraumes; er
Louis Moilliet entworfen.                                                 dient heute neben Gottesdiensten auch der Ausbildung von
                                                                          Organisten der Luzerner Hochschule für Musik.

                                                                          >> www.jesuitenkirche-luzern.ch
Plätze, Gassen und Gebäude
REGIERUNGSGEBÄUDE                                                           FRANZISKANERPLATZ

Der Bauherr Lux (Luzius) Ritter hatte als Hauptmann im                      Bis Mitte des 19. Jh. umgürtete eine Stadtmauer mit hohen Türmen
französischen Königsregiment in Norditalien gedient und war dabei           entlang des Hirschengraben die Kleinstadt auf dem linken, südlichen
wohlhabend geworden. Nach Luzern zurückgekehrt, wurde er                    Reussufer. Seit dem 13. Jh. befand sich innerhalb des Mauerrings ein
Schultheiss, d.h. Regierungschef von Stadt und Republik Luzern. Der         Franziskanerkloster. Die Kirche St. Maria im Zentrum des Klosters
Bau eines Renaissance-Palazzo nach florentinischem Vorbild sollte           wurde zwischen 1270 und 1280 erbaut. Der Vorgängerbau
seine gesellschaftliche Karriere äusserlich darstellen. 1556 erteilte der   stammte also aus der Romanik. 1561 – 1562 wurde das Langhaus
Rat von Luzern die Baubewilligung und der italienische Architekt            erweitert und im Stil der Gotik im Wesentlichen neu gebaut.
Giovanni Lynzo begann mit dem Bau. Der Architekt wurde während              Spätere Um- und Ausbauten folgten und brachten neue Stilelemente
der Bauzeit der Ketzerei bezichtigt, vor ein Gericht gestellt und zum       aus Barock und Rokoko in die Kirche – dazu gehören die beiden
Tode verurteilt. Lux Ritter selbst verschied kurz nach seinem               Seitenkapellen. Der Hochaltar von 1736 zeigt die Anbetung der
Baumeister – der Palast war noch nicht unter Dach. Der Rat von              Hirten vor der Krippe, ein Werk von Renward Forer;
Luzern liess das Bauwerk fertigstellen.                                     das reichgeschnitzte Chorgestühl stammt von Kaspar Tüfel aus
Der Palazzo bildet ein prachtvolles Bauwerk im Stil der italienischen       Sursee und Hans Ulrich Räber. Niklaus Geiser schuf das Kunstwerk
Renaissance: besonders anmutig ist der dreigeschossige                      der Kanzel. Die Deckenbilder stammen von Johann Georg Hunkeler
Kolonnaden-Innenhof (Patio) im Zentrum des Gebäudes. Er kann                aus Altishofen. Im Obergaden des Langhauses ist ein Fahnenzyklus
werktags besucht werden. Der Rittersche Palast kam 1577 an die in           darstellt – er zeigt die Feldzeichen, welche die Eidgenossen 1386 in der
Luzern neu zugezogenen Jesuiten. Sie ergänzten den Palast zu                Schlacht von Sempach als Beute von den Habsburgern eroberten.
beiden Seiten und errichteten 1666 – 1677 die barocke Jesuitenkirche.
1847, nach dem Sonderbundeskrieg, wurden die Jesuiten des
Landes verwiesen. Der Rittersche Palast dient seither als
Regierungssitz. 1841 – 1843 wurde der halbrunde, klassizistische
Parlamentssaal nach den Plänen von Melchior Berri, einem Schüler
des Berliner Architekten Friedrich Schinkel, angebaut.
Plätze, Gassen und Gebäude
WASSERTURM                                                                 ZÖPFLI

Zu den bekanntesten Wahrzeichen Luzerns gehört der Wasserturm.             «Zöpfli» ist sprachlich die Verkleinerungsform von «Zopf».
Er entstand vor dem Bau der Kapellbrücke in der ersten Hälfte des 14.      Der Volksmund bezeichnete damit die Stellung des ausserordentlich
Jh. Sein Merkmal ist nicht nur das alte, seit hundert Jahren nicht mehr    schönen Gebäudes an der Südostecke der Altstadt, im Zwickel
besetzte Storchennest auf der Turmspitze, sondern seine Bauform.           zwischen Kramgasse und Reuss am nördlichen Brückenkopf der
Sein Grundriss ist achteckig, besitzt also jene Form, die der              Reussbrücke. Die Fundamente des Bauwerks ragen in den Reussraum
Stauferkaiser Friedrich II. Barbarossa besonders liebte. Sie prägt seine   hinaus. Marschall Anton Jakob Thüring von Sonnenberg liess das Haus
schönsten Bauten (z.B. das Castel del Monte/Italien).                      1787 erbauen. Er war ein begabter Liebhaberarchitekt und entwarf
Der Wasserturm misst vom Grund bis zur Dachspitze 34,5 m. Sein             eigenhändig die Pläne für das Haus. Süd- und Ostfassaden zeigen
Umfang beträgt 38 m – der Turm hat also mehr Umfang als Höhe.              Fassadenmalereien aus der Bauzeit. Im Giebelfeld erkennt man ein
Der Wasserturm diente im Laufe seiner Geschichte verschiedenen             Wappen mit Krone. Besonders prächtig zeigt sich das Portal an der
Zwecken. Er war zuerst ein Herrschaftszeichen, ein Wehr- und               Kramgasse.
Wachtturm, später benützte man ihn als Archiv, Schatz- und
Rüstkammer. Der unterste Raum mit seinen viereinhalb Meter dicken
Mauern diente als Verlies. In seinem Innern war es vollkommen dunkel.
Die armen Gefangenen wurden, auf einem Knebel sitzend, durch ein
Loch in das Verlies hinuntergelassen. Auch eine Folterkammer fehlt im
Wasserturm nicht, denn im Spätmittellalter entschied hier das
Blutgericht über Hexen, Ketzer und schlimme Missetäter. Heute nutzt
der Artillerieverein Luzern den Wasserturm. Im Dach nisten seit
Jahrzehnten die seltenen Alpensegler. Diese Vögel sind, wenn sie im
April aus den Winterquartieren in Aequatorialafrika zurückkehren,
Luzerns Frühlingsboten.

>> www.avluzern.ch
>> www.kapellbruecke.com
Plätze, Gassen und Gebäude
MUSEGGMAUER (MUSEGGTÜRME)                                               Luegislandturm

Die Museggmauer mit ihren neun Türmen gehört zur historischen           Der Luegislandturm macht seinem Namen alle Ehre: Aus der
Stadtbefestigung Luzerns. Im 13. Jh. Begann Luzern mit dem Bau der      Turmstube reicht der Blick am weitesten; als einziger Turm ist er von
Stadtbefestigung. Zwei Befestigungsringe wurden errichtet. Der innere   Norden aus gesehen klar erkennbar und überragt die vorgelagerten
Ring bestand aus einer Stadtmauer entlang des Löwengrabens und          Hügel. Sein hohes spitzes Dach zeigt einen Winddrall von links nach
des Hirschengrabens – auch die Kapellbrücke und die Spreuerbrücke       rechts. Der Turm ist mit seiner Höhe von 52,6 m der höchste unter
gehörten dazu. Der zweite Befestigungsring entstand vom 14. Jh. an      den neun Türmen. Er entstand 1370 und ist bis heute als nach Süden
auf dem Sandsteingrat des Musegghügels in Richtung West-Ost.            offener Schalenturm erhalten geblieben.
Zunächst wurden die Türme gebaut, und der Zwischenraum erst
später mit der Museggmauer ausgefacht. Die Museggtürme bilden           Wachtturm/Heuturm
die weithin sichtbare Stadtkrone, ein Macht- und Herrschaftszeichen,
und werden zur Nachtzeit beleuchtet.                                    Ursprünglich stand hier der Heuturm. Er erhielt seinen Namen vom
                                                                        Heu, das hier einmal eingebracht wurde. In der Neuzeit versorgte
>> www.museggmauer.ch                                                   man hinter seinen dicken Mauern auch Schiesspulver. Ein Blitzschlag
                                                                        brachte am 30. Juli 1701 250 Zentner Pulver zur Explosion.
Von Westen nach Osten betrachtet sind es:                               Der Heuturm zerbarst vollständig; der dabei ausgelöste Steinregen
                                                                        tötete fünf Menschen in der Altstadt. Der wiederaufgebaute barocke
Nölliturm                                                               Turm ist 44 Meter hoch. Der neuen Funktion als Hochwacht verdankt
                                                                        der Turm seinen heutigen Namen.
Der Torturm trägt das Baudatum 1513. Vor ihm stand bereits ein
anderer Turm an dieser Stelle. Er ist der einzige Rundturm der
Museggmauer und ist 28 m hoch. Der heutige Strassendurchbruch
wurde 1901 geschaffen. Der Nölliturm wird heute von der Zunft zu
Safran genutzt.

Männliturm

Die eiserne, geharnischte Männergestalt mit Standarte auf dem Dach
gab dem Turm seinen Namen. Er ist der zweite Turm im
aufsteigenden Felsgrat. Vom Boden bis zur Zinne gemessen ist er
33 m hoch.
Plätze, Gassen und Gebäude
Zytturm                                                                    Pulverturm

Der Zytturm stammt aus dem Jahre 1442. Seine Glocke, die                   Der Stadtstaat Luzern lagerte das Schiesspulver vorsorglich in zwei
Leonhardsglocke, wurde 1370 gegossen und hing ursprünglich im              Türmen (Wachtturm). Auch der Pulverturm misst 27,5 m in der Höhe.
Glockenstuhl der Peterskapelle am Kapellplatz. Das erste Uhrwerk           Das Gerücht, wonach vorher an dieser Stelle das Schloss Tannberg
wurde bereits 1385 hergestellt und 1535 durch das heutige ersetzt. Das     gestanden habe, konnte bislang nicht belegt werden. Die Weyzunft
Zifferblatt mit den Zahlen ist so gross, dass selbst die Fischer auf dem   nutzt den Pulverturm heute als Zunftlokal.
Luzernersee die Zeit ablesen konnten. Zwei wilde Männer,
Sinnbilder für kraftstrotzende Luzerner Krieger, stützen zu beiden         Allenwindenturm
Seiten das Zifferblatt. Die Uhr des Zytturms (Zeitturm) kündigt die
Stunde eine Minute früher an als die Kirchenglocken der Stadt. Die         Der Allenwinden- und der untere Dächliturm überragen heute das
Höhe des Zytturmes beträgt 31 m.                                           Häusergewirr vor der Museggmauer nicht mehr. Man heisst den Turm
                                                                           nach einem früheren Säckelmeister auch Holdermeyerturm. Seine
Schirmerturm                                                               Mauern sind 1,8 m dick und er gehört zu den einstigen
                                                                           Schalentürmen.
Der Schirmerturm ist – wie der Nölliturm – ein Torturm. Der Weg führte
durch das gleichnamige Tor aus der Stadt hinaus ins Land. Wer durch        Dächliturm
das Schirmertor trat, befand sich auf dem Land. Der vor die
Museggmauer gestellte Schirmerturm wurde, wie die meisten                  Den Dächliturm ist mit 27,35 m Höhe der niedrigste der neun
anderen Museggtürme auch, in Bruchsteinmauerwerk aufgeführt und            Museggtürme. Neben dem Namen Dächliturm (Turm mit dem
weist hübsche Eckquader auf. Auf den Zinnen liegt ein niederes             kleinen Dach) wurde er auch Chutzeturm (Chutze: Signal) genannt.
Pyramidaldach – wie bei den weiter östlich gelegenen Türmen auch.          Der Turm wird heute vom Schreinermeisterverband genutzt.
Die Turmhöhe beträgt 27,5 m.
Plätze, Gassen und Gebäude
WEINMARKT                                                               KORNMARKT

Der Weinmarktbrunnen – er gilt als schönster Brunnen der Stadt – ist    An Stelle des Vorgängerbaus errichtete der italienische Architekt und
ein Werk des Steinmetzen Konrad Lux. 1481 schuf er den Brunnen;         Baumeister Anton Isenmann aus Prismell zwischen 1602 und 1606 das
zehn Jahre lang arbeitete daran. Als Vorbild diente ihm offenbar der    Rathaus am Kornmarkt im Stil der italienischen Renaissance.
Basler Fischmarktbrunnen. Der Brunnen ist mehrmals restauriert          Mailänder Bauleute und Kunsthandwerker begleiteten Isenmann nach
worden. So wurde das einst sechseckige Becken im 16. Jahrhundert        Luzern. Charakteristisch am Rathaus sind die auf quadratischen
durch ein achteckiges ersetzt. 1737 – 1738 nahm der damalige            Pfeilern ruhenden Arkaden auf der Reussseite, die kräftige Rundung
Stadtwerkmeister Hans Georg Urban Veränderungen am Stock vor.           der Bogenfenster, die Bossenquader im Erdgeschoss nach
1902 wurde der Brunnenstock kopiert und 1952 wurde erneut ein           florentinischem Vorbild, die massigen Eckquader und der von
Abguss des Originals geschaffen. Bildhauer Leopold Häfliger meisselte   korinthischen Säulen flankierte Eingang auf der Kornmarktseite. Die
schliesslich aus Muschelkalk den heutigen Brunnenstock. Das Original    Kornschütte, das Erdgeschoss des Rathauses, bildete ursprünglich das
steht heute im Treppenauge des Historischen Museums, dem Alten          Kaufhaus im alten Luzern. Heute dient es als städtischer
Zeughaus an der Pfistergasse.                                           Ausstellungsraum. Der Rathaus-Turm war ursprünglich ein
                                                                        mittelalterlicher Familienturm; er wurde 1505 und 1619 erhöht und er-
HIRSCHENPLATZ                                                           hielt damals seine rote Kuppel mit den vier Erkern.
                                                                        Die Alte Kanzlei Renward Cysats befindet sich im Obergeschoss
Am Hirschenplatz stehen zwei historische Gasthäuser: der «Goldene       dieses Turmes, während die Neue Kanzlei, zwischen 1695 und 1698 im
Adler» und der «Hirschen». Der «Goldene Adler» hatte sein               Stil des italienischen Barocks errichtet, sich als einzigartiges S
Tavernenrecht bereits früh, 1356, erhalten. Wo war Goethe nicht?        chmuckstück anstelle eines ehemaligen Gerichtshauses zwischen
Gedenktafeln weisen auch in Luzern den Weg: Johann Wolfgang             Rathaus und Turm befindet. Ein breites Walmdach überdacht den
Goethe war selbstverständlich auch in Luzern. 1779 stieg Goethe im      Renaissancebau – es schützt gegen Wind und Wetter. Das Rathaus
«Goldenen Adler» ab. Zuvor war vor ihm hier schon Prinz Ladislaus       am Kornmarkt steht unter dem Denkmalschutz der
von Schweden und Polen abgestiegen. Der «Goldene Adler» galt            Eidgenossenschaft und gilt als eine der schönsten öffentlichen
damals das erste Haus am Platz und durfte Veltlinerwein                 Bauten der Schweiz.
ausschenken – ein gastronomisches Privileg! Das schmiedeiserne
Wirtshausschild mit dem goldenen Adler erinnert an die glanzvollen
Zeiten. Der nahe «Hirschen» besteht seit 1474. Auch er brilliert mit
dem kunsthandwerklich prachtvollen Wirtshausschild, das einen
goldenen, springenden Hirsch zeigt. Johann Wolfgang Goethe soll
ihm ein Gedicht gewidmet haben.
Plätze, Gassen und Gebäude
KAPPELPLATZ                                                             KURPLATZ & MUSIKPAVILLON

Dort, wo der lustige «Bruder Fritschi» nach der Legende begraben        Zwischen dem Schweizerhofquai und dem Nationalquai wurde 1906
worden sein soll, steht heute auf dem Kapellplatz der farbenfrohe       der Kurplatz mit dem Musikpavillon errichtet. Die kleine, beispielslos
«Fritschi-Brunnen». Fritschi ist die Dialektform von Fridolin.          schöne Parkanlage entwarf der Berliner Architekt Bruno Schmitz im
Das Brunnenbecken aus Granit kommt aus Intragna im Tessin. Der          Auftrag der Luzerner Hotellerie in Anlehnung an den sog.
Brunnenstock – eine Neurenaissancesäule – zeigt in einem Kranz von      geometrischen Jugendstil. Pavillon, Sitzbänke, Brunnen und Leuchten
Akanthusblättern die Fritschifamilie. Darüber befinden sich Masken      bilden ein Gesamtkunstwerk. Schmitz ist auch u.a. Schöpfer des
aus der vorletzten Jahrhundertwende. Zuoberst thront ein stolzer,       Völkerschlacht-Denkmals in Leipzig (D). Im Pavillon konzertierte vor
kleiner Bannerträger. Die vier Röhren speien pro Minute 24 Liter        dem ersten Weltkrieg täglich während der Touristensaison ein
Trinkwasser. Sie sind dem alten Brunnennetz der Stadt                   Kurorchester.
angeschlossen. Bereits 1546 soll hier, in der Nachbarschaft zu Kirche
und Sust, ein Born gesprudelt haben; der heutige Fritschi-Brunnen
gehört aber zu den jüngsten Brunnenanlagen auf Stadtgebiet: Er
wurde 1918 vom Luzerner Heimatstil-Architekten August am Rhyn
entworfen.
Plätze, Gassen und Gebäude
HOFKIRCHE AUSSENFASSADE                                                   BOURBAKI

Die Stiftskirche St. Leodegar und St. Mauritius bildete das spirituelle   Am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 – 1871 wurde
Zentrum Luzerns. Der Benediktinerorden gründete Kirche und Kloster.       die französische Ostarmee unter General Bourbaki in der neutralen
Der Ursprung des Benediktinerklosters mit Kirche geht auf das Jahr        Schweiz interniert. Binnen dreier Tage überschritten mehr als 80‘000
768 zurück. Das Kloster kam im Laufe der Zeit zu grossem                  Bourbaki-Soldaten die Schweizer Grenze zwischen Basel und Genf.
Grundbesitz. Sechzehn Dinghöfe, unter diesen Luzern und der ganze         Der Genfer Landschafts- und Genremaler Edouard Castres begleitete
Pilatus, gehörten ihm. Das Kloster in Luzern kam schliesslich an das      die französischen Truppen als Mitarbeiter des Roten Kreuzes.
elsässische Kloster Murbach (Guebwiller F). Anstelle des Abtes            Im Auftrag des Genfer Panorama-Unternehmers Benjamin
residierte von nun an ein Propst in Luzern. Die Geschichte des Klosters   Henneberg schuf er das Riesenrundgemälde zum Übertritt der
im Hof ist mit der Geschichte der Stadt Luzern eng verbunden. Luzern      Bourbaki-Armee in Les Verrières im Neuenburger Jura. 1889 wurde
erhielt 1178 unter Konrad von Eschenbach, einem Luzerner, der damals      dieses einzigartige Panorama von Genf nach Luzern verlegt. Heute ist
Abt von Murbach war, eine relative Selbständigkeit. Die Hofkirche,        es Teil eines Kulturzentrums. Im Neubau befinden sich Kinos im
ursprünglich ein romanischer Bau, brannte 1633 nieder und wurde neu       Untergeschoss und die Stadtbibliothek Luzern im Obergeschoss.
erbaut. Die beiden Türme, die noch romanische Bauelemente zeigen,
blieben bestehen. Am Nordturm erstand 1633 die gotische                   >> www.bourbakipanorama.ch
Oelberggruppe. Zwischen den beiden 69 m hohen Türmen befindet
sich oberhalb der Eingangshalle die Michaelskapelle. Im Innern zeigt
die Kirche verschiedene Stilarten. Der Hochaltar besteht aus
schwarzem Unterwaldner Marmor. Die geschnitzten Chorstühle, der
Maria End- und der Kreuzabnahme-Altar sind gotisch. Zwei Orgeln,
die grosse Orgel, deren Gehäuse 1643 vom bekannten Holzbildhauer
Niklaus Geisser geschaffen wurde, füllt die ganze Breite des
Kirchenschiffes aus. Die acht Glocken, von denen die grösste, die
St. Theodulsglocke, 108 Zentner wiegt, zeichnen das Geläute durch
Kraft und Tonfülle aus.
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LÖWENDENKMAL                                                                  HOTEL NATIONAL & NATIONALQUAI

Stadt und Republik Luzern stellten seit dem 16. Jh. bis zur                   Das Hotel National wurde in den Jahren 1870 – 1890 errichtet in
Französischen Revolution mit zwei Königsregimenten die Leibwache              verschiedenen Bauetappen. Der monumentale Hotelbau im Stil des
der französischen Könige. Am 10. August 1792 verteidigte diese                französischen Historismus zeugt heute noch von der prägenden Kraft
Garde das Tuilerienschloss in Paris gegen 6000 Revolutionäre,                 des Tourismus in der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh.
während König Ludwig XVI. mit seiner Familie in der Nationalver-              Die Quaianlage, der Nationalquai, verdankt seinen Namen dem Hotel
sammlung weilte. Offiziere und Soldaten starben den Heldentod. Karl           National. Der Quai wurde grosszügig angelegt, das bisher flache
Pfyffer von Altishofen, Offizier dieser Garde, überlebte, da er zufällig in   Seeufer stark verändert. Das Schüttmaterial für den Bau der
Luzern in Urlaub weilte. 1821 beauftragte er den in Rom                       Quaianlagen wurde vom Bürgenstock über den See nach Luzern
wirkenden dänischen Bildhauer Berthel Thorvaldsen in dem                      gebracht. Die schnurgerade Quaimauer wurde nach den Vorbildern
aufgelassenen Steinbruch auf seinem Grundbesitz Kreuzmatt ein                 von Nizza und Mentongestaltet – mit zwei Reihen boskierter
Denkmal für die Luzerner Garde zu schaffen. Thorvaldsen entwarf drei          Rosskastanien und einer für die Entstehungszeit topmodernen
Modelle zum Löwendenkmal: eines befindet sich im Gletschergarten,             elekvtrischen Beleuchtung. Am Nationalquai entstand schliesslich als
ein zweites im Historischen Museum und das dritte im Thorvaldsen-             erster Endpunkt der Quaianlage vor der Jahrhundertwende 1893 der
Museum in Kopenhagen. Der Konstanzer Steinbildhauer Lukas Ahorn               Kursaal, eine Unterhaltungsstätte nach französischem Muster. Ein
übertrug das Modell des monumentalen, steinernen Löwen, der                   Theater- und Konzertsaal, ein Restaurant und im Untergeschoss eine
inmitten eines nach englischem Vorbild geschaffenen Pleasure-                 Druckerei für eine englische Tageszeitung, die von März bis Oktober
Ground am Teich steht. Die Inschrift über dem Monument besagt:                des Kalenderjahres erschien, gehörten ebenfalls zu seinem
«Der Schweizer Treue und Tapferkeit». Die vor dem Denkmal stehende            Raumprogramm.
kleine Kapelle nennt die Namen der beim Tuileriensturm ums Leben
gekommenen Schweizer. Das Löwendenkmal ist die wohl bekannteste               MONTANA
Sehenswürdigkeit Luzerns und als Ort eine Oase der Ruhe.
                                                                              Eine Standseilbahn führt die Gäste von der Haldenstrasse zum Hotel
GLETSCHERGARTEN                                                               Montana auf der Anhöhe über dem Halden-Quartier: Das prachtvolle
                                                                              Hotel Montana entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg, in den Jahren
1873/1874 wurden zufällig beim Bau eines Weinkellers in                       1911 – 1913, als Werk der in Deutschland, Frankreich, Italien und
unmittelbarer Nähe des Löwendenkmals Gletschertöpfe entdeckt.                 Tschechien tätigen Luzerner Architekten Moeri & Krebs. Es gilt heute
Das Museum Gletschergarten entstand: Im Zentrum steht die                     als Meisterwerk der Art-Déco-Architektur in der Schweiz.
Darstellung des eiszeitlichen Luzern. Zu den besonderen Attraktionen
gehören Eiszeit- Show und das Pfyffer- Relief, das u.a. für Goethe und        >> www.hotel-montana.ch/de/Ueber-uns/Geschichte
Schleiermacher Anlass war, Luzern zu besuchen.

>> www.gletschergarten.ch
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