Langsame Entwicklung trifft auf wachsendes Interesse - Swiss eHealth Barometer 2019 Bericht zur Bevölkerungsbefragung - EPD als Chance für eine ...
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Swiss eHealth Barometer 2019 Bericht zur Bevölkerungsbefragung Langsame Entwicklung trifft auf wachsendes Interesse EPD als Chance für eine bessere Vernetzung ©GFS.BERN | FEBRUAR 2019
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Projektteam Lukas Golder: Co-Leiter Cloé Jans: Leiterin operatives Geschäft Melanie Ivankovic: Junior Projektleiterin José Kress: Projektassistent Daniel Bohn: Projektmitarbeiter Noah Herzog: Sekretariat und Administration Sperrfrist: 7.März 2019 Publikation: anlässlich des Swiss eHealth Forums ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Studienpartner BAG: Bundesamt für Gesundheit FMH: Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte Co-Studienpartner Ärztekasse Careum CURAVIVA Schweiz: Verband Heime und Institutionen Schweiz eHealth Suisse: Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons St. Gallen Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich IG eHealth: Interessengemeinschaft eHealth pharmaSuisse: Dachorganisation der Apothekerinnen und Apotheker Spitex Schweiz: Nationaler Dachverband der Non-Profit-Spitex ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 3
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Inhaltsverzeichnis 1 MANAGEMENT SUMMARY....................................................................................................................................... 5 2 EINLEITUNG ................................................................................................................................................................ 7 2.1 Mandat und Fragestellung ........................................................................................................................... 7 2.2 Konzept Bevölkerungsbefragung ............................................................................................................... 7 2.3 Methode und Stichprobe ............................................................................................................................ 8 3 DIGITALISIERUNG..................................................................................................................................................... 9 3.1 Informationsquellen und elektronische Angebote .............................................................................. 9 3.2 Elektronische Speicherung von Patientendaten .................................................................................14 3.3 Elektronischer Austausch Gesundheitsfachpersonen und Patient ................................................14 4 ELEKTRONISCHES PATIENTENDOSSIER (EPD) ................................................................................................. 18 4.1 Informelle Selbstbestimmung ..................................................................................................................18 4.2 Grundsätzliche Einstellung zum EPD ..................................................................................................... 22 4.3 Zahlungsbereitschaft EPD.......................................................................................................................... 27 4.4 Haltungen und Meinungen zum EPD ...................................................................................................... 29 4.5 Gewünschte Funktionalitäten des EPD .................................................................................................. 31 5 SYNTHESE ................................................................................................................................................................ 35 6 ANHANG ....................................................................................................................................................................37 6.1 gfs.bern-Team ............................................................................................................................................... 37 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 4
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 1 Management Summary Seit 2009 wird im Rahmen der InfoSocietyDays das eHealth Barometer erhoben und erstellt. Für das Barometer 2019 wurden 1832 Gesundheits- fachpersonen aus sieben verschiedenen Tätigkeitsfeldern (Ärzteschaft, IT- Spitäler, Kantone, Apotheken, Alters- und Pflegeheime, Spitex, Pflegelei- tungen Spitäler) sowie 1200 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz befragt. Die Resultate werden in zwei separaten Berichten festgehalten. Der vorliegende Bericht untersucht die Haltung der Einwohnerinnen und Einwohner. Die Bedeutung des Internets im Gesundheitswesen stieg in den letzten Jahren stetig an und erreicht 2019 einen neuen Höchstwert. Bereits heute informieren sich mehr Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz online über Gesundheitsthemen als sie dies via Tageszeitungen tun (69% vs. 63%). Noch vor weniger als 5 Jahren waren das anders. Die Bevölkerung der Schweiz ist zudem zu 66 Prozent mit der elektronischen Speicherung und zu 70 Prozent mit dem Austausch der eigenen Gesundheitsdaten zwischen behandelnden Gesundheitsfachpersonen einverstanden. Zusammen mit der steigenden Bedeutung des Internets als Informations- quelle nimmt auch die Kenntnis elektronischer Apps und Angebote im Be- reich Gesundheit zu. Pionierrollen kommen dabei Angeboten im Bereich Fitness und Bewegung sowie Notruf-Apps zu. Während man elektronische Angebote offenbar gerne in Anspruch nimmt, um das Management der ei- genen Informationen zu vereinfachen, setzt man bei der Diagnostik und Beratung weiterhin auf den persönlichen Kontakt und die Expertise von Fachpersonen. Bei allen Apps und Angeboten ist noch deutlich mehr Nut- zungspotential für die Zukunft vorhanden. Das Internet prägt zunehmend auch den Austausch zwischen Gesundheits- fachpersonen und Patientinnen und Patienten in der Schweiz. Eine Mehr- heit (70%) geht davon aus, dass sie gut bis sehr gut qualifiziert sind, um über die Freigabe ihrer Gesundheitsdaten für Fachpersonen zu entschei- den. 23 Prozent der Bevölkerung tauscht sich bereits heute mit ihren Ge- sundheitsfachpersonen via Mail aus und 9 Prozent nutzen Messenger- Dienste. 69 respektive 67 Prozent geben zudem an, dass sie bei der Arzt- wahl auf die Möglichkeit achten, online einen Termin zu vereinbaren oder Rezepte anzufordern/zu erneuern ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 5
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Eine wachsende Mehrheit von 78 Prozent der Schweizer Bevölkerung findet das elektronische Patientendossier (EPD) bis jetzt grundsätzlich eine gute Sache. 2019 gibt erstmals eine Mehrheit von 55 Prozent an, dass sie selbst ein EPD eröffnen und verwenden würden. Der grösste Teil der Einwohne- rinnen und Einwohner (68%) möchte ihr EPD beim Hausarzt eröffnen. Pas- send zum steigenden Stellenwert des Internets im Gesundheitsbereich können sich aber auch immer mehr vorstellen, das EPD online zu eröffnen (22%). Im Vergleich zu 2016 hat sich dieser Wert fast verdoppelt. Datenschutzbedenken stehen beim EPD für die Bevölkerung nicht im Vor- dergrund. Stattdessen ist die Verfügbarkeit der wichtigsten Informationen im Notfall das beste Argument für das EPD (88% Zustimmung), gefolgt von der Möglichkeit, über alle wichtigen Behandlungsinformationen stets gut Bescheid zu wissen (83%). Die Möglichkeit zur Online-Anmeldung beim Hausarzt oder Spezialisten über das EPD würde ebenfalls begrüsst (74%), genauso wie die Bereitstellung zusätzlicher Gesundheitsinformationen (67%) oder Erinnerungsfunktionen für Medikamente (67%). Das EPD soll in den Augen der Bevölkerung den Fokus auf Kernangebote und Prozesse der Patientenbetreuung legen und sich von Freizeitangeboten wie Fitness- Apps abgrenzen. Die voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens wird durch die Generation Y vorangetrieben. Ihre ältesten Mitglieder sind heute knapp 40 Jahre alt, rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung zählt heute zu den sogenannten Digital Natives. Allerdings verwehren sich auch Seni- orinnen und Senioren dieser Entwicklung nicht. Mehrheiten der über 65- Jährigen informieren sich über das Internet (54%) und sind ebenfalls ein- verstanden, wenn Behandelnde ihre Daten austauschen (68%). Einzig ein EPD selber verwenden würden lediglich 45 Prozent der Befragten Senio- rinnen und Senioren – der Durchschnittswert in der Gesamtbevölkerung liegt bei 55 Prozent. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 6
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 2 Einleitung 2.1 Mandat und Fragestellung Seit 2009 wird im Rahmen der InfoSocietyDays das eHealth Barometer erhoben und er- stellt. Befragt werden sowohl Gesundheitsfachpersonen (vgl. separater Bericht) als auch die Wohnbevölkerung. Dabei wird dem aktuellen Stand und der Entwicklung von eHealth in der Schweiz auf den Grund gegangen. Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) im Juni 2015 hat das Parlament einen legislativen Meilenstein in der Implementierung von eHealth in der Schweiz gesetzt. Das Bundesgesetz ist 2017 in Kraft getreten und aktuell befinden sich die (Stamm-) Gemein- schaften, die künftigen Anbieter des EPDs, im Aufbau. Bund und Kantone gehen davon aus, dass das EPD ab Frühjahr 2020 in allen Regionen der Schweiz verfügbar sein wird. Die Einführung des EPD ist komplex und bedingt die Zusammenarbeit zahlreicher Akteure im Gesundheitswesen. In vielerlei Hinsicht stellt das EPD die Speerspitze der eHealth-Bestrebungen in der Schweiz dar. Dieses Thema wird darum im Monitor mit besonderem Fokus behandelt. Konkret steht für den vorliegenden Bericht die Beantwortung der folgenden Fragen im Zentrum: Wie gross ist die BEREITSCHAFT DER SCHWEIZER STIMMBEVÖLKERUNG ZUR DIGITALISIERUNG im Gesundheitswesen? Was sind die HALTUNGEN UND ERWARTUNGEN der Stimmberechtigten gegenüber dem EPD? Wie soll sich der KÜNFTIGE AUSTAUSCH zwischen Gesundheitsfachpersonen und Patien- tinnen und Patienten gestalten? Inwiefern wird die Frage des DATENSCHUTZES im Zusammenhang mit eHealth und dem EPD aufgeworfen? 2.2 Konzept Bevölkerungsbefragung Das eHealth Barometer orientiert sich an der "Strategie eHealth Schweiz" und am Mo- nitoring der Europäischen Kommission zum Thema eHealth. 1 Der Fragebogen für die Bevölkerungsbefragung wurde vor dem Hintergrund der Einfüh- rung des EPD einer umfassenden Überprüfung unterzogen. Ziel war es, das Barometer mit dem Monitoring und der Begleitforschung des Bundes zum EPD kompatibel zu ma- chen. Die weitere und kontinuierliche Erhebung der Kernindikatoren des Barometers in der Bevölkerungsbefragung, wird weiterhin sichergestellt. Im Fokus der Analyse zur Bevölkerung stehen drei unterschiedliche Aspekte: die Einstel- lungen, das Verhalten und die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz in Bezug auf eHealth, die Digitalisierung des Gesundheitswesens und das EPD. 1 eHealth Benchmarking Phase II. Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH. Bericht im Auftrag der Europäischen Kommission. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 7
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 2.3 Methode und Stichprobe Die Stichprobe befragter Stimmberechtigter wurde 2015 erhöht, wobei auf eine Überre- präsentierung der Romandie und der Italienischsprachigen Schweiz Wert gelegt wurde. 2018 erfolgte eine weitere Anpassung der Stichprobe: Neu werden nicht nur Stimmbe- rechtigte sondern auch Ausländerinnen und Ausländer befragt. Damit wird die Schweizer Wohnbevölkerung als Ganzes abgebildet, was den zukünftigen Nutzerkreis elektroni- scher Angebote adäquater abbildet. Aufgrund dieser Änderung des Grundsettings der Umfrage sind Trendaussagen vor 2018 nur für die Gruppe der Stimmberechtigten mög- lich. Die Befragung wurde mittels computergestützter Telefoninterviews (CATI) realisiert. Die Interviews wurden von rund 70 ausgebildeten Befragerinnen und Befragern durch- geführt. Sie wurden vorgängig über Ziel und Ablauf der Umfrage instruiert. Die Befragungsarbeit wurde an Werktagen zwischen 8 Uhr morgens und 21 Uhr abends realisiert. Über die technischen Eckwerte dieser Umfrage orientiert die nachstehende Übersicht: Tabelle 1: Methodische Details Auftraggeber InfoSocietyDays Grundgesamtheit Wohnbevölkerung der Schweiz (bis 2017 Stimmberechtigte) Befragungsgebiet ganze Schweiz Herkunft der Adressen Telefonverzeichnis der Swisscom (gepoolt) Datenerhebung telefonisch, computergestützt (CATI) Art der Stichprobenziehung at random Befragungszeitraum 3. bis 12. Januar 2019 (mittlerer Befragungstag: 7. Januar 2019) Stichprobengrösse minimal 1200, effektiv 1200 (nDCH: 700, nFCH: 300, nICH: 200) Fehlerbereich ± 2.9 Prozentpunkte bei 50/50 (und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit) Quotenmerkmale Alter/Geschlecht interlocked Gewichtung nach Sprache Befragungsdauer Mittelwert 20.0 Minuten (+/-4.1 Minuten) ©gfs.bern, eHealth, Februar 2019 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 8
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 3 Digitalisierung 3.1 Informationsquellen und elektronische Angebote Im Jahr 2013 gab eine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Stimmberechtigten in der Schweiz an, sich im Internet über Gesundheitsthemen zu informieren. Deutlich häufiger (75% resp. 71%) wurde zu diesem Zweck damals noch auf klassische, lineare Medien wie Tageszeitungen und Zeitschriften oder auf Radio und Fernseher zurückgegriffen. Das Internet verlor nach 2013 kurzfristig etwas an Wichtigkeit als Informationsmedium zu Gesundheitsthemen. In diese Zeit fiel nicht nur die Enthüllung der breitflächigen Überwachung des Internets durch den amerikanischen Geheimdienst, auch sonst wurden die Grenzen und Möglich- keiten der digitalen Welt zunehmen kontrovers diskutiert. Dies führte zu einer erhöhten Skepsis gegenüber dem Internet und markierte eine Zäsur im Voranschreiten des digi- talen Zeitalters. Auch durch den zunehmenden Medienwandel getrieben, stieg die Bedeutung des Inter- nets im Bereich der Gesundheitsthemen ab 2016 jedoch wieder stetig an und erreicht 2019 einen neuen Höchstwert.Heute ist das Internet als Informationsquelle für Gesund- heitsfragen ebenso wichtig wie der Rundfunk. Grafik 1 Trend Nutzung 100 Informationsquellen 90 Radio/Fernsehen Gesundheitsthemen 80 "Nutzen Sie die folgenden Quellen, um sich 70 Internet über Gesundheitsthemen zu informieren?" in % Einwohner ab 18 Jahren* 60 50 Tageszeitungen/ Zeitschriften 40 30 Gesundheitsportale im Internet 20 10 App zu Gesundheit 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 9
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Während diese Entwicklung durch den wachsenden Anteil Millennials an der Bevölke- rung eindeutig vorangetrieben wird, verwehren sich auch Seniorinnen und Senioren der Digitalisierung nicht. Von den 18-39-Jährigen nutzen 77 Prozent das Internet als Informations- quelle für Gesundheitsthemen, bei den über 65-Jährigen ist es ebenfalls eine Mehrheit von 54 Prozent. Grafik 2 Nutzung Quellen für Information über 77 Gesundheitsthemen Internet 54 70 nach Alter "Nutzen Sie die folgenden Quellen, um sich 55 über Gesundheitsthemen zu informieren?" Radio/Fernsehen 73 in % Einwohner ab 18 Jahren, Anteil Ja 81 46 Tageszeitungen/ Zeitschriften 66 18-39 Jahre 79 40-64 Jahre 18 App zu Gesundheit 18 12 über 65 Jahre gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) Zusammen mit der steigenden Bedeutung des Internets als Informationsquelle, nimmt auch die Kenntnis elektronischer Apps und Angebote im Bereich Gesundheit zu. Pionier- rollen kommen dabei Apps im Bereich Fitness und Bewegung sowie Notruf-Apps zu. Beide Angebote sind einer Mehrheit der Bevölkerung bekannt. Anwendungen wie Apps zur Messung von Blutzucker, für die Medikamenteneinnahme oder auch die Hinterle- gung einer elektronischen Organspendekarte sind hingegen erst bei einer Minderheit verankert. Je nach Altersgruppe sind andere Angebote überdurchschnittlich bekannt. Bei den Jüngsten (bis 39 Jahre) sind es die Notruf-Apps, die Apps zur Messung von Vitalwerten oder für die Erinnerung der Medikamenteneinnahme sowie Fitness- und Diagnostik- Apps. Bei den Personen zwischen 40 und 65 Jahren ist es dagegen die elektronische Or- ganspendekarte respektive das EPD während die über 65-Jährign die Online-Patienten- verfügung häufig kennen. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 10
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Grafik 3 Kenntnis elektronische Apps für Fitness und Bewegung 57 43 Angebote Notruf-Apps 56 44 "Kennen Sie die nachfolgenden elektronischen Angebote?" Apps zur Messung von Vitalwerten wie 34 66 Blutdruck/-zucker in % Einwohner ab 18 Jahren elektronisches Patientendossier 32 68 Online-Speicherung Patientenverfügung 26 1 73 elektronische Organspendekarte für 25 75 Smartphones Apps mit Erinnerung für 21 79 Medikamenteneinnahme Schweizerischer elektronischer 17 83 Impfausweis Apps zur Erkennung von Krankheiten und 11 89 Allergien Ja weiss nicht/keine Antwort Nein gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) In fast allen Bereichen liegen die Bekanntheitswerte der Angebote 2019 deutlich über je- nen des ersten Messzeitpunktes 2015. Die Ausnahme bilden Angebote zur Erkennung von Krankheiten und Allergien, die nicht wirklich an Breitenwirkung dazugewinnen können. Während man elektronische Angebote oder Apps offenbar gerne in Anspruch nimmt, um das Management der eigenen Informationen zu vereinfachen, setzt man bei der Diag- nostik lieber weiterhin auf den persönlichen Kontakt und die Expertise von Fachperso- nen. Grafik 4 Trend Kenntnis 100 Apps für Fitness und Bewegung elektronische 90 Angebote 80 Notruf-Apps "Kennen Sie die nachfolgenden Apps zur Messung von Vitalwerten elektronischen Angebote?" 70 wie Blutdruck/-zucker in % Einwohner ab 18 Jahren*, Anteil Ja 60 elektronisches Patientendossier 50 Online-Speicherung Patientenverfügung 40 elektronische Organspendekarte für Smartphones 30 Apps mit Erinnerung für 20 Medikamenteneinnahme Schweizerischer elektronischer 10 Impfausweis 0 Apps zur Erkennung von Krankheiten und Allergien 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 11
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Dass eine Person ein Angebot kennt, heisst noch nicht, dass er oder sie dieses auch ef- fektiv nutzt. Die aktuellen Nutzungswerte liegen bei den abgefragten Angeboten zwi- schen 41 Prozent (Fitness Apps) und 6 Prozent (Erkennung von Allergien und Krankhei- ten). Bei allen Angeboten ist aber noch deutlich mehr Potential für die Zukunft vorhanden – für grosse Bevölkerungsanteile kommt eine künftige Nutzung in Frage. Grafik 5 Nutzung elektronische Notruf-Apps 34 54 11 1 Angebote Online-Speicherung 11 72 17 Patientenverfügung "Nutzen Sie bereits die folgenden elektronischen Angebote, können Sie sich Apps mit Erinnerung für 19 59 21 1 eine Nutzung vorstellen oder kommt für Sie Medikamenteneinnahme die Nutzung nicht in Frage?" Schweizerischer elektronischer in % Einwohner ab 18 Jahren, die jeweiliges 18 59 20 3 Impfausweis elektronisches Angebot kennen elektronisches Patientendossier 11 65 22 2 Apps für Fitness und Bewegung 41 34 24 1 elektronische Organspendekarte 18 53 27 2 für Smartphones Apps zur Messung von Vitalwerten 22 44 33 1 wie Blutdruck/-zucker Apps zur Erkennung von 6 44 47 3 Krankheiten und Allergien nutzt bereits kann sich Nutzung vorstellen kann sich Nutzung nicht vorstellen weiss nicht/keine Antwort gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = 183) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 12
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Über die fünf Messzeitpunkte steigt die Bereitschaft zur Nutzung, genau wie die Kennt- nis der Angebote, in den meisten Fällen an. Besonders ins Auge sticht der Anstieg im In- teresse an einer Online-Patientenverfügung (+13%-Punkte seit 2015). Der Grund dafür dürfte sein, dass dieser Trend nicht wie sonst häufig durch die Jungen angetrieben ist, sondern eben auch viele ältere Menschen Interesse haben. Apps zur Erkennung von Krankheiten und Allergien sind insgesamt nicht nur am unbe- kanntesten, es sind auch die einzigen Angebote, die einen Rückgang in der Nutzungsbe- reitschaft zu verzeichnen haben. Im Gegensatz zu einem Angebot wie der Online-Pati- entenverfügung, das primär den Charakter einer elektronischen Informationsablage hat, ist die Erkennung von Krankheiten mit konkreten Folgen verbunden: Beispielsweise mit der Einnahme von Medikamenten oder dem Beginn bestimmter Therapien. Das Ver- trauen in die Funktionsweise eines Angebots zu diesem Zweck ist offensichtlich erst we- nig vorhanden. Grafik 6 Trend Nutzung 100 Notruf-Apps elektronische 90 Angebote Online-Speicherung Patientenverfügung 80 "Nutzen Sie bereits die folgenden Apps mit Erinnerung für elektronischen Angebote, können Sie sich 70 Medikamenteneinnahme eine Nutzung vorstellen oder kommt für Sie die Nutzung nicht in Frage?" Schweizerischer 60 elektronischer Impfausweis in % Einwohner ab 18 Jahren*, die ein Angebot kennen, Anteil "nutzt bereits/ elektronisches 50 Patientendossier kann sich Nutzung vorstellen" 40 Apps für Fitness und Bewegung 30 elektronische Organspendekarte für 20 Smartphones Apps zur Messung von Vitalwerten wie 10 Blutdruck/-zucker Apps zur Erkennung von Krankheiten und Allergien 0 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. von 150 bis 550), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 13
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 3.2 Elektronische Speicherung von Patientendaten Eine Mehrheit von 66 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz ist grundsätzlich mit der elektronischen Speicherung der eigenen Gesundheitsdaten einverstanden. Diese Zu- stimmung geriet in den Jahren 2013 bis 2016 eher unter Druck, hat sich seither allerdings eher wieder erholt. Es bleibt seither aber bei rund einem Drittel der Befragten, das dies lieber nicht möchte. Grafik 7 Trend Einverständnis elektronische 6 8 6 14 11 14 10 überhaupt nicht Speicherung von 16 16 17 einverstanden Daten 5 20 19 18 21 5 7 "Sind Sie grundsätzlich mit der eher nicht elektronischen Speicherung Ihrer 3 einverstanden 10 6 Gesundheitsdaten wie Problemen, 7 Diagnosen, Behandlungen oder Medikamenten sehr einverstanden, eher einverstanden, eher nicht einverstanden weiss nicht/keine 49 Antwort oder überhaupt nicht einverstanden?" 49 51 46 40 41 43 in % Einwohner ab 18 Jahren* eher einverstanden 24 22 sehr einverstanden 19 19 19 19 20 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 3.3 Elektronischer Austausch Gesundheitsfachpersonen und Patient Das Internet spielt nicht nur als Informationsquelle oder bei der Bereitstellung von Ge- sundheits-Apps eine zunehmend wichtige Rolle, sondern prägt auch den Austausch zwi- schen Gesundheitsfachpersonen und Patientinnen und Patienten. Dabei ist jedoch in den Augen der Bevölkerung nicht jede Form des Online-Austausches zwischen Behandeln- den und Behandelten gleich wichtig. Neben dem Besuch in der Praxis bleibt das Telefon der gängigste Weg zum Austausch mit Gesundheitsfachpersonen (71%). Inzwischen nutzt aber auch fast ein Drittel der Bevöl- kerung bereits die Möglichkeit zum Kontakt via E-Mail und 9 respektive 6 Prozent sind sogar via Messenger-Diensten und Social Media mit Behandelnden verbunden. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 14
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Grafik 8 Nutzung Möglichkeiten Telefon 71 Austausch Gesundheitsfach- E-Mail 28 personen Messenger-Dienste 9 "Neben dem Besuch in der Praxis oder in der Apotheke gibt es andere Möglichkeiten, um sich mit Gesundheitsfachpersonen wie beispielsweise Ärzten oder Apothekern soziale Medien 6 auszutauschen. Welche von den genannten vier Kanälen E-Mail, Messenger-Dienste, Videotelefonie und Soziale Medien, nutzen Videotelefonie 2 Sie heute bereits?" Chatpods 2 in % Einwohner ab 18 Jahren, Mehrfachantworten möglich weiss nicht/keine 22 Antwort gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) Für eine Ausweitung des Kontakts über Mail, Videotelefonie oder Messenger-Dienste in Zukunft besteht eine gewisse, wenn auch nicht überwältigende Nachfrage. Rund ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner kann sich diese Form des Austausches vor- stellen (vgl. Grafik 15 unten). Die Kommunikation über die Sozialen Medien ist dagegen nicht wirklich ein Bedürfnis. Lediglich 8 Prozent geben an, diese Form des Austauschs sehr oder eher gerne nutzen zu wollen. Grafik 9 zukünftige Nutzung Möglichkeiten Austausch E-Mail 10 29 1 27 33 "Sie haben angegeben, einzelne Kanäle für den Austausch mit Gesundheits- fachpersonen heute noch nicht zu nutzen. Videotelefonie (zB. Skype Möchten Sie diese Kanäle in Zukunft sehr 8 26 3 26 37 oder Facetime) gerne, eher gerne, weniger gerne oder überhaupt nicht gerne nutzen?" in % Einwohner ab 18 Jahren, die diese Kontaktmöglichkeit noch nicht nutzen Messenger-Dienste (zB. 7 24 29 40 WhatsApp oder SMS) Soziale Medien (zB 2 6 2 18 72 Facebook) sehr gerne nutzen eher gerne nutzen weiss nicht/keine Antwort weniger gerne nutzen überhaupt nicht gerne nutzen gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = 926) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 15
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Die Möglichkeit, online einen Arzttermin zu vereinbaren oder auch ein Rezept per Inter- net anzufordern, wird wichtiger. Heute geben 69 respektive 67 Prozent der Bevölkerung an, dass ihnen diese beiden Fak- toren bei der Arztwahl sehr oder eher wichtig sind. Die Möglichkeit, mit dem Arzt per Mail, SMS oder WhatsApp zu kommunizieren, über das Internet die Notwendigkeit einer Behandlung zu klären oder eine Notfallmeldung auslösen zu können, steht dagegen nicht im Vordergrund. An Stelle der persönlichen Sprechstunde beim Arzt vor Ort eine Onlinesprechstunden durchzuführen, ist dagegen lediglich für rund 30 Prozent der Be- völkerung ein Thema. Grafik 10 Wichtigkeit der online Arzttermin vereinbaren 36 33 1 14 16 Möglichkeit bei der Arztwahl Rezept via E- Mail/Internet 34 33 1 13 19 "Sagen Sie uns bitte, wie wichtig für Sie die anfordern/erneuern folgenden Möglichkeiten sind, wenn es um Ihre Arztwahl geht. Sind diese sehr wichtig, eher wichtig, eher nicht wichtig oder via E-Mail, SMS oder überhaupt nicht wichtig?" WhatsApp mit Arzt 17 32 24 27 in % Einwohner ab 18 Jahren kommunizieren Notwendigkeits- 18 30 1 25 26 abklärung via Internet über Internet Notfallmeldung 20 24 3 26 27 auslösen Onlinesprechstunde 8 21 1 32 38 durchführen gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) sehr wichtig eher wichtig weiss nicht/keine Antwort eher nicht wichtig überhaupt nicht wichtig ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 16
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Seit 2017 wurde den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz die Möglichkeit on- line einen Termin zu vereinbaren sowie Rezepte via Mail/übers Internet anzufordern e- her wichtiger. Die Kommunikation über WhatsApp verliert dagegen etwas an Zuspruch. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich allerdings noch keine schlüssigen Trends in dieser Frage erkennen. Grafik 11 Trend Wichtigkeit der 100 Möglichkeit bei der online Arzttermin vereinbaren 90 Arztwahl "Sagen Sie uns bitte, wie wichtig für Sie die 80 Rezept via E- folgenden Möglichkeiten sind, wenn es um Mail/Internet Ihre Arztwahl geht. Sind diese sehr wichtig, 70 anfordern/erneuern eher wichtig, eher nicht wichtig oder überhaupt nicht wichtig?" 60 via E-Mail, SMS oder in % Einwohner ab 18 Jahren*, WhatsApp mit Arzt Anteil sehr/eher wichtig 50 kommunizieren Notwendigkeitsabklärung 40 via Internet 30 über Internet 20 Notfallmeldung auslösen 10 Onlinesprechstunde durchführen 0 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 17
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 4 Elektronisches Patientendossier (EPD) 4.1 Informelle Selbstbestimmung Heute erklären sich 70 Prozent der Befragten damit einverstanden, dass Behandelnde ihre Daten im Rahmen der Behandlung elektronisch austauschen. Dabei lässt sich der Meinungsbildungsprozess in der Gesellschaft über die Zeit beobachten: Der Anteil Ein- wohner, der sich dezidiert dagegen ausspricht, nimmt seit 2010 kontinuierlich zu – al- lerdings geschieht dies nicht auf Kosten der Befürworter, sondern der bisher Unent- schiedenen ("kommt auf Regeln an"), deren Gruppe von 15 auf 9 Prozent geschrumpft ist. Grafik 12 Trend Einstellung Datenaustausch 12 17 16 17 17 "Sind Sie grundsätzlich einverstanden, wenn 20 Nein, nicht 20 verschiedene Behandelnde Ihre Daten im einverstanden Rahmen Ihrer Behandlung elektronisch 15 miteinander austauschen?" 17 14 9 21 20 15 3 in % Einwohner ab 18 Jahren* 3 1 2 kommt auf Regeln 3 4 3 an weiss nicht/keine 70 70 Antwort 64 66 59 60 62 Ja, einverstanden 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter Die unten aufgeführte Auswertung zeigt, dass der zunehmende Stellenwert digitaler Lö- sungen im Gesundheitswesen stark durch die jüngeren Generationen getrieben wird. Die Mitglieder der sogenannten Generation Y wurden zwischen 1980 und 2000 geboren und sind dementsprechend heute zwischen 18 und 39 Jahren alt. Die im Nachgang von 2013 eingetretene Skepsis im Zusammenhang mit dem Datenschutz war in dieser Bevölke- rungskohorte besonders gross. In der Folge sank der Anteil Personen, der sich mit dem Austausch von Daten unter Be- handelnden einverstanden erklärte, von 72 Prozent auf 45 Prozent im Jahr 2017. Seither ist aber innert kurzer Zeit wieder eine ebenso grosse Zunahme zu verzeichnen. Die Veränderungen in der Einstellung zum Datenaustausch in den Bevölkerungskohor- ten der über 40-Jährigen (Generation X und Babyboomer) fielen in dieser Zeit deutlich weniger gross aus. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 18
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Grafik 13 Trend Einstellung Datenaustausch nach 12 12 15 13 13 10 16 17 13 13 18 17 16 18 21 19 Nein, nicht einverstanden Alter 16 22 25 25 31 25 14 12 12 "Sind Sie grundsätzlich einverstanden, wenn 19 19 17 2 2 19 19 2 14 7 17 18 15 verschiedene Behandelnde Ihre Daten im 2 27 19 6 1 12 13 Rahmen Ihrer Behandlung elektronisch 2 1 1 30 7 1 2 5 4 12 miteinander austauschen?" 3 4 2 kommt auf Regeln an in % Einwohner ab 18 Jahren* 4 1 4 72 73 72 73 70 67 65 63 67 70 64 68 60 61 59 61 60 62 56 54 weiss nicht/keine Antwort 45 Ja, einverstanden 2013 2016 2013 2016 2016 2014 2015 2017 2017 2017 2018 2014 2018 2013 2019 2015 2014 2019 2015 2018 2019 18-39 Jahre 40-64 Jahre über 65 Jahre gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter Mit den zunehmenden Anforderungen an die digitale Vernetztheit von Gesundheits- fachpersonen steigt auch die Bereitschaft der Bevölkerung, die eigenen Daten mit diesen zu teilen. Das gilt im besonderen Masse für hochspezialisierte Vertrauenspersonen wie Hausärztinnen, behandelnde Ärzte oder Apotheken. Bei nicht genauer spezifizierten Ge- sundheitsfachpersonen liegt die Bereitschaft zur Gewährung von Einsicht in die eigenen Daten etwas tiefer, aber auch hier erklärt sich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung ein- verstanden. Besonders ins Auge sticht der klare Anstieg bei den Apothekerinnen und Apothekern von 60 Prozent 2016 auf 82 Prozent Zustimmung im Jahr 2019. Der deutliche Sprung zwi- schen 2017 und 2018 erfolgt gleichzeitig mit dem Methodenwechsel von der Befragung von Stimmberechtigten zu Bewohnerinnen und Bewohnern. Die separate Betrachtung der beiden Gruppen zeigt jedoch, dass dies nicht der Grund für den Anstieg ist. Eine mög- liche Erklärung könnte darum in der erfolgten Revision des Heilmittelgesetzes und dem damit verbundenen Ausbau der Kompetenzen der Apotheken liegen. Die so erfolgte Aus- weitung des Aufgabenbereichs dürfte sich auch in der Wahrnehmung der Apotheken in der Bevölkerung niederschlagen. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 19
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Grafik 14 100 Trend Einverständnis Einsicht Liste der Medikamente durch Hausarzt Dateneinsicht durch 90 Einsicht Diagnose durch Fachpersonen 80 Hausarzt "Sie können selbst über Ihre Daten Einsicht Liste der Medikamente verfügen. Wären Sie persönlich bereit, 70 weitere behandelnde Ärzte Gesundheitsfachpersonen in den folgenden Bereichen Einsicht in Ihre Daten zu Einsicht Diagnose durch gewähren? Wären Sie sehr einverstanden, 60 weitere behandelnde Ärzte eher einverstanden, eher nicht einverstanden oder gar nicht Einsicht Liste der Medikamente 50 einverstanden?" durch Apotheker in % Einwohner ab 18 Jahren*, Anteil "sehr/eher einverstanden" 40 Einsicht elektronischer Impfausweis durch Gesundheitsfachpersonen 30 Einsicht in Medikationsdaten durch andere 20 Gesundheitsfachpersonen Einsicht Diagnose durch andere Gesundheitsfachpersonen 10 Einsicht in alle oder Teile der 0 Daten für Forschung 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter In der Schweiz geht eine Mehrheit (70%) der Bewohnerinnen und Bewohner davon aus, dass sie gut bis sehr gut qualifiziert sind, um über die Freigabe ihrer Gesundheitsdaten für Fachpersonen zu entscheiden. Diese Einschätzung steht im Kontrast zur Meinung der Gesundheitsfachpersonen, die ihre Patientinnen und Patienten nicht als besonders qua- lifiziert einschätzen. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 0
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Zwischen 2013 und 2016 nahm der Anteil Befragter, der sich selber eher als schlecht qua- lifiziert einschätzen würde, eher zu. Es bleibt abzuwarten, inwiefern 2017 diesbezüglich effektiv eine Trendwende darstellt. Ordnet man diese Darstellung in den Gesamtkontext der Befragung ein, lässt sich sagen, dass die Bevölkerung zunehmend bereit ist, Infor- mationen zu teilen (vgl. auch Grafik 13 unten), obwohl man sich in dieser Hinsicht nicht besser qualifiziert fühlt als früher. Grafik 15 Trend Beurteilung Eigenqualifikation 5 7 5 4 11 9 8 sehr schlecht Entscheid 16 19 20 17 18 Datenfreigabe 7 9 23 21 "Fühlen Sie sich aktuell sehr gut qualifiziert, 6 4 eher schlecht 8 eher gut qualifiziert, eher schlecht 4 qualifiziert oder sehr schlecht qualifiziert, 7 um über den Zugriff durch Gesundheitsfachpersonen auf Ihre Daten zu 37 37 weiss nicht/keine entscheiden?" 41 35 Antwort 39 46 in % Einwohner ab 18 Jahren* 38 eher gut 35 33 28 31 27 24 21 sehr gut 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 1
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 4.2 Grundsätzliche Einstellung zum EPD Eine Mehrheit vom 78 Prozent der Schweizer Bevölkerung hält das EPD bis jetzt für eine gute Sache. Im Vergleich zu 2018 entspricht das einer Zunahme um 9 Prozentpunkte. Dabei nimmt nicht das Lager der Skeptikerinnen und Skeptiker ab, sondern es entsteht – wie bei der Frage zum Datenaustausch auch - eine Meinungsbildung bei den bisher Unentschiedenen (weiss nicht/keine Antwort). In allen Alterskohorten finden sich Mehrheiten, die das EPD als etwas Positives empfin- den, diese Einschätzung ist jedoch ausgeprägter, je jünger eine Person ist. Ob eine Person selber krank ist (respektive chronische oder andauernde Probleme hat) oder nicht spielt dagegen aktuell keine signifikante Rolle. Grafik 16 3 Beurteilung 5 11 sehr schlechte Sache elektronisches 12 Patientendossier 7 14 "Was halten Sie vom elektronischen Patientendossier bis jetzt? Ist das eine sehr eher schlechte Sache gute Sache, eine eher gute Sache, eine eher schlechte Sache oder eine sehr schlechte Sache?" in % Einwohner ab 18 Jahren 53 weiss nicht/keine Antwort 50 eher gute Sache 25 sehr gute Sache 19 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 2018 2019 (N = jeweils ca. 1100) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 2
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Sehr deutlich ist der Unterschied in der Beurteilung zwischen den Sprachregionen. In der Deutschschweiz und in der Romandie geben 79 respektive 78 Prozent der Einwohnerin- nen und Einwohner an, das EPD eine gute Sache zu finden, im Tessin sind es dagegen 63 Prozent. Dort haben viele Befragte noch keine gefestigte Meinung. Grafik 17 Beurteilung 4 4 sehr schlechte Sache elektronisches 12 9 17 eher schlechte Sache weiss nicht/keine Antwort Patientendossier 5 9 eher gute Sache nach Sprachregion 20 sehr gute Sache "Was halten Sie vom elektronischen Patientendossier bis jetzt? Ist das eine sehr gute Sache, eine eher gute Sache, eine eher schlechte Sache oder eine sehr schlechte 53 51 Sache?" in % Einwohner ab 18 Jahren 57 26 27 6 DCH FCH ICH gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) 2019 gibt erstmals eine Mehrheit von 55 Prozent der Bevölkerung an, dass sie selbst ein EPD eröffnen und verwenden würden. 2014 waren es noch 34 Prozent, ab 2016 nimmt die Bereitschaft zur Nutzung des EPDs stetig zu. Grafik 18 Trend Verwendung eigenes Patientendossier Nein 36 "Würden Sie selber ein elektronisches 40 40 47 48 Patientendossier eröffnen und verwenden?" 55 52 in % Einwohner ab 18 Jahren* 9 15 11 weiss nicht/keine 9 Antwort 13 13 11 55 49 44 45 39 Ja 34 35 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 3
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Nach Alter aufgeschlüsselt finden sich unterschiedliche Mehrheiten hinsichtlich der Be- reitschaft, selber ein EPD zu eröffnen und verwenden: Bei den 18-39-Jährigen geben 61 Prozent an, dass sie sich das vorstellen können, bei den 40-64-Jährigen sind es 56 Pro- zent und bei den über 65-Jährigen noch 45 Prozent. Grafik 19 Verwendung eigenes Patientendossier Nein nach Alter 26 37 weiss nicht/keine Antwort "Würden Sie selber ein elektronisches 47 Ja Patientendossier eröffnen und verwenden?" 13 in % Einwohner ab 18 Jahren 7 8 61 56 45 18-39 Jahre 40-64 Jahre über 65 Jahre gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) Von den 36 Prozent, die von sich aus kein EPD eröffnen wollen, sind 26 Prozent bereit, dies auf Anraten einer Gesundheitsfachperson trotzdem zu tun. Grafik 20 Trend Bereitschaft Eröffnung Patientendossier Nein "Wenn eine Gesundheitsfachperson Ihnen eine Eröffnung eines elektronischen 59 57 Patientendossiers empfiehlt, wären Sie 62 64 dann bereit, ein solches zu eröffnen?" in % Einwohner ab 18 Jahren*, die selber kein elektronisches Patientendossier weiss nicht/keine eröffnen und verwenden würden Antwort 11 15 14 10 Ja 32 26 24 26 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = ca. 500), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 4
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Der grösste Teil der Bevölkerung möchte ein EPD nach wie vor beim Hausarzt eröffnen. Aktuell sind das 68 Prozent der Personen, die angeben, aus Eigeninitiative oder auf Emp- fehlung einer Gesundheitsfachperson hin ein EPD eröffnen zu wollen (vgl. Grafik 21). Passend zum steigenden Stellenwert des Internets im Gesundheitsbereich können sich aber auch immer mehr Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz vorstellen, ein EPD online zu eröffnen. Zwar liegt dieser Wert noch deutlich hinter dem der Personen, die ihr EPD in der Praxis ihres Hausarztes eröffnen möchten – im Vergleich zu 2016 hat er sich aber fast verdoppelt. Die Apotheke, an sich durchaus eine sinnvolle Anlaufstelle für die Eröffnung eines EPD, wird dagegen lediglich von 2 Prozent der Befragten ausgewählt. Grafik 21 Trend Ort Eröffnung 3 3 2 Patientendossier 1 4 1 1 1 weiss nicht/keine 12 Antwort "Wo würden Sie am liebsten ein 20 19 22 2 anders/anderer Ort elektronisches Patientendossier eröffnen?" 1 4 1 2 in % Einwohner ab 18 Jahren*, die ein 4 5 elektronisches Patientendossier eröffnen 5 Internet 6 und verwenden würden oder die bei einer Empfehlung durch eine Gesundheitsfachperson bereit schriftliches Formular wären, eines zu eröffnen in der Apotheke 77 71 68 65 im Spital beim Hausarzt 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = jeweils ca. 600), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 5
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 69 Prozent der Bevölkerung vertraut den Stellen, die mit den Patientendaten arbeiten, dass diese den Datenschutz auch effektiv einhalten. Bis 2016 konnte eher das skeptische Lager Zulauf verzeichnen, seit 2017 zeichnet sich aber eine leichte Kehrtwende ab. Ins- gesamt bleiben die Mehrheiten jedoch relativ stabil. Grafik 22 Trend Vertrauen in Datenschutz 3 6 6 11 10 11 7 vertraue ihnen elektronische 18 21 19 überhaupt nicht Patientendossiers 5 22 21 20 21 5 "Wie gross ist Ihr Vertrauen, dass die 5 3 vertraue ihnen eher Stellen, welche mit Patientendaten arbeiten, 4 4 nicht 5 den Datenschutz rund um das elektronische Patientendossier auch einhalten?" in % Einwohner ab 18 Jahren* weiss nicht/keine Antwort 57 52 54 48 52 49 47 vertraue ihnen eher vertraue ihnen voll 17 18 15 17 16 17 und ganz 14 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 6
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 4.3 Zahlungsbereitschaft EPD Ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz ist heute bereit, für den Zu- gang zum EPD zu bezahlen. Zwei Drittel hingegen sind es nicht. Die Bezahlungsbereit- schaft variierte zudem nach gewissen soziodemografischen Merkmalen: Bei Frauen ist die Zahlungsbereitschaft leicht eher gegeben als bei Männern (34% vs. 30%) Je älter jemand ist, desto eher ist die Person bereit, etwas für den Zugang zum EPD zu bezahlen (18-39 Jahre 29%, 40-64 Jahre 33%, 65+ Jahre 34%) In der Deutschschweiz ist die Zahlungsbereitschaft für den Zugang zum EPD eher ge- geben als in der Romandie. Im Tessin ist sie jedoch am geringsten (DCH 34%, FCH 28%, ICH 21%). Grafik 23 Trend 2 Zahlungsbereitschaft 4 4 für Zugang zu weiss nicht/keine Antwort elektronischem Patientendossier 60 66 Nein "Wären Sie grundsätzlich bereit für den 67 Zugang zum elektronischen Patientendossier zu bezahlen?" in % Einwohner ab 18 Jahren* kommt auf das genaue Angebot an 22 16 17 Ja 14 12 16 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 7
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Bei denjenigen Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz, die bereit sind, für den Zugang zum EPD zu bezahlen, liegt der durchschnittliche Betrag, den man ausgeben würde, bei 67 Franken pro Jahr. Der Prozess der Meinungsbildung im Zusammenhang mit dem EPD macht sich auch dadurch bemerkbar, dass der Anteil Befragter ohne die Vorstellung einer Zahlungsbe- reitschaft (weiss nicht/keine Antwort) von 27 Prozent im Jahr 2017 auf 16 Prozent im Jahr 2019 zurückgeht. Grafik 24 Trend Zahlungsbereitschaft 16 weiss nicht/keine Antwort 19 elektronisches 27 über CHF 100 6 Patientendossier 7 CHF 81 bis 100 "Wie viel wären Sie grundsätzlich pro Jahr 8 CHF 51 bis 80 bereit für den Zugang zum elektronischen 23 19 Patientendossier zu bezahlen?" CHF 21 bis 50 in % Einwohner ab 18 Jahren*, 17 3 4 die bereit wären dafür zu zahlen CHF 11 bis 20 5 bis CHF 10 35 30 25 11 15 12 7 5 6 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = jeweils ca. 350), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 8
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 4.4 Haltungen und Meinungen zum EPD In den Augen der Schweizer Bevölkerung ist die Verfügbarkeit der wichtigsten Informa- tionen im Notfall das beste Argument für das EPD. Eine Mehrheit von 58 Prozent stimmt dieser Aussage voll zu. Weitere 30 Prozent sind eher dieser Meinung. Die Ansicht, dass Patienten dank dem EPD über alle wichtigen Behandlungsinformationen Bescheid wüss- ten, dass unnötige Abklärungen eingespart werden können und Fehler vermieden wer- den stösst ebenfalls auf mehrheitliche Zustimmung. Dass die Möglichkeit, selber im EPD Informationen anzulegen nützlich sein kann, wird von 68 Prozent gestützt. 66 Prozent sind schliesslich der Meinung, das EPD würde die Qualität der eigenen Behandlung stei- gern. Die Bevölkerung stimmt allerdings nicht nur Argumenten zu, die für das EPD sprechen. 76 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die nötigen Informationen auch ohne das EPD ausgetauscht werden können und die Angst, dass vertrauliche Informati- onen in die falschen Hände geraten könnten, beschäftigt 63 Prozent. Knapp nicht mehrheitsfähig ist einzig das Argument, dass das EPD den persönlichen Kontakt zwischen Patienten und Behandelnden beeinträchtigen würde (47 % stimmen voll/eher zu). Dieser Befund ist ein erneuter Hinweis dafür, dass die Bevölkerung aktuell elektronische Lösungen im Gesundheitswesen eher im Bereich der Verwaltung und Or- ganisation von Informationen ansiedelt, darin aber keinen Ersatz für den direkten Aus- tausch mit ihren behandelnden Gesundheitsfachpersonen sieht. Grafik 25 Argumente zum wichtige Informationen im Notfall verfügbar 58 30 1 7 4 elektronischen Patient weiss über alle wichtigen Behandlungsinformationen gut 45 38 3 8 6 Patientendossier Bescheid pro-Argumente unnötige Abklärungen und "Es gibt verschiedene Argumente, die im Behandlungen einsparen 41 36 2 14 7 Zusammenhang mit dem elektronischen Patientendossier immer wieder genannt Behandlungsfehler können 29 40 6 18 7 werden. Dazu möchten wir gerne Ihre vermieden werden Meinung wissen. Stimmen Sie den folgenden Aussagen voll zu, eher zu, eher nicht zu oder selber Informationen ablegen 32 36 4 17 11 überhaupt nicht zu?" in % Einwohner ab 18 Jahren Qualitätssteigerung Behandlung 25 41 5 18 11 contra-Argumente Informationsaustausch ohne elektronisches Patientendossier 31 36 1 24 8 möglich vertrauliche Informationen in falsche 27 36 3 25 9 Hände beeinträchtigt persönlichen Kontakt 18 29 5 33 15 stimme voll zu stimme eher zu weiss nicht/keine Antwort stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = 1200) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 2 9
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Bei zwei Argumenten zum EPD ist die Zustimmung im Vergleich zu 2018 deutlich gestie- gen. Zum einen ist das die Aussage, dass Patienten dank dem EPD über alle Behandlungs- informationen stets gut Bescheid wüssten (+7 Prozentpunkte). Auf der anderen Seite ge- hen mehr Leute von einer Qualitätssteigerung in der Behandlung aus (+6Prozent- punkte). Leicht mehr Leute sind zudem einverstanden mit der Aussage, dass die Möglichkeit sel- ber Informationen abzulegen nützlich sei (+3 Prozentpunkte). Ebenfalls drei Prozent- punkte angewachsen, ist das Lager der Personen mit der Ansicht, vertrauliche Informa- tionen könnten leicht in falsche Hände geraten. Alle anderen Veränderungen liegen im Bereich des Stichprobenfehlers von 2 Prozent. Grafik 26 100 Trend Meinung zu wichtige Informationen im Notfall verfügbar Aussagen 90 Patient weiss über alle wichtigen "Es gibt verschiedene Argumente, die im Behandlungsinformationen gut Zusammenhang mit dem elektronischen 80 Bescheid Patientendossier immer wieder genannt unnötige Abklärungen und werden. Dazu möchten wir gerne Ihre 70 Behandlungen einsparen Meinung wissen. Stimmen Sie den folgenden Aussagen voll zu, eher zu, eher nicht zu oder Behandlungsfehler vermeiden überhaupt nicht zu?" 60 in % Einwohner ab 18 Jahren, selber Informationen ablegen Anteil "stimme voll/eher zu" 50 40 Qualitätssteigerung Behandlung 30 Informationsaustausch ohne elektronisches Patientendossier möglich 20 vertrauliche Informationen in falsche Hände 10 beeinträchtigt persönlichen Kontakt 0 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (N = jeweils ca. 1100) 2018 2019 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 30
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 4.5 Gewünschte Funktionalitäten des EPD In den Augen der Bevölkerung gibt es gewisse zusätzliche Dienstleistungen, die neben dem EPD gewünscht wurden. In erster Line ist das die Möglichkeit zur Online-Anmel- dung beim Hausarzt oder Spezialisten, gefolgt vom Bezug von Gesundheitsinformatio- nen über das Internet und einer Erinnerungsfunktion für Medikamente. Grafik 27 Beurteilung Anmeldungen beim Hausarzt/Spezialisten 30 44 17 9 zusätzlicher Funktionen Gesundheitsinformationen 24 45 21 10 "Würden Sie neben dem elektronischen Patientendossier weitere Funktionalitäten wünschen? Beurteilen Sie diese Erinnerungsfunktion für 30 37 1 20 12 elektronischen Dienstleistungen als sehr Medikamente wünschenswert, eher wünschenswert, eher nicht wünschenswert oder gar nicht wünschenswert?" Vorlage für Krankheits-Tagebuch 20 37 26 17 in % Einwohner ab 18 Jahren, die ein elektronisches Patientendossier eröffnen und verwenden würden oder die bei einer Empfehlung durch eine Auswahl von Gesundheitsapps 14 34 34 18 Gesundheitsfachperson bereit wären, eines zu eröffnen, Anteil "sehr/eher wünschenswert Beratung durch Patienten- 13 29 35 23 /Konsumentenorganisationen Patientenforum 10 26 2 39 23 sehr wünschenswert eher wünschenswert weiss nicht/keine Antwort eher nicht wünschenswert gar nicht wünschenswert gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = 741) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 31
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Diese drei Funktionen gewinnen über die Zeit eher an Zuspruch dazu. Weitere Möglich- keiten wie eine Auswahl von Gesundheitsapps, Plattformen für den Austausch mit Pati- enten oder die Beratung durch Interessensverbände stossen dagegen weniger auf Zu- spruch. Der Anspruch an die weiteren elektronischen Funktionen zeigt, dass die Bevölkerung kein allzu breites Potpourri an Angeboten wünscht, sondern den Fokus eher auf Kernan- gebote und Prozesse der Patientenbetreuung legt. Grafik 28 Trend Beurteilung 100 zusätzlicher Funktionen 90 Anmeldungen beim Hausarzt/Spezialisten "Würden Sie neben dem elektronischen Patientendossier weitere Funktionalitäten 80 Gesundheitsinformationen wünschen? Beurteilen Sie diese elektronischen Dienstleistungen als sehr wünschenswert, eher wünschenswert, eher 70 nicht wünschenswert oder gar nicht Erinnerungsfunktion für wünschenswert?" 60 Medikamente in % Einwohner ab 18 Jahren*, die 50 Vorlage für Krankheits- ein elektronisches Patientendossier Tagebuch eröffnen und verwenden würden oder die bei einer Empfehlung durch eine 40 Gesundheitsfachperson bereit wären, Auswahl von Gesundheitsapps eines zu eröffnen, 30 Anteil "sehr/eher wünschenswert" 20 Beratung durch Patienten- /Konsumentenorganisationen 10 Patientenforum 0 2016 2017 2018 2019 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = jeweils ca. 600), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 32
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 1 9 Die Grösste Bereitschaft zur Speicherung eigener Daten liegt bei Notfalldaten vor. Hier ist man praktisch flächendeckend bereit, eigene Informationen zu hinterlegen (98%). Ähnlich selbstverständlich scheint der Bevölkerung die Speicherung von Informationen über Allergien/Unverträglichkeiten (95%), die Patientenverfügung (91%) oder auch An- gaben zu Impfungen zu sein. Vergleichsweise zögerlich ist man vor allem bei Werten von Gesundheits- oder Fit- nessapps, weil diese oftmals mit Freizeit oder privaten Hobbies verbunden werden dürf- ten respektive für eine Behandlung nicht zwingend nötige Informationen darstellen. Grafik 29 Bereitschaft Speicherung Kontakdaten von Personen für den Notfall 98 2 verschiedener Daten Informationen über 95 5 "Patientinnen und Patienten sollen selbst Allergien/Unverträglichkeiten Daten im elektronischen Patientendossier speichern dürfen. Würden Sie selbst die Patientenverfügung 91 1 8 folgenden Daten gerne im elektronischen Patientendossier speichern oder lieber nicht speichern?" Impfungen 91 9 in % Einwohner ab 18 Jahren, die bereit sind, Informationen über ein elektronisches Patientendossier frühere/bestehende 88 1 11 zu eröffnen Erkrankungen Willensäusserung Organspende 86 2 12 Bilder (z.B. Muttermal oder 76 1 23 Wunden) Von App aufgezeichnete 50 1 49 Gesundheits- oder Fitnesswerte ja, gerne speichern weiss nicht/keine Antwort nein, lieber nicht speichern gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2018 (n = 741) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Januar 201 9 | 33
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