Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...

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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg

Liebe Leserin,
Lieber Leser,
die Arbeit mit Kindern in enger Verbun-
denheit mit der Natur besitzt einen be-
sonderen Reiz und Charme. Der Spagat
zwischen einer kindgerechten Betreu-
ungszeit und den Anforderungen der
Gesellschaft, in der sehr oft beide Eltern-
teile berufstätig sind, ist durch eine Be-
treuungszeit von über 6 Stunden ein
Kompromiss. Von der umfassenden und
individuellen Förderung von Kindern in
Waldkindergärten und Waldkindertages-
stätten sind wir überzeugt. Inzwischen
führen wir vier Waldkindergärten im Um-
kreis: in Bad Tölz-Wackersberg, in Bad Heilbrunn, in Lenggries und in Penzberg. Wir
sehen, wie positiv sich die Kinder dort entwickeln und freuen uns über die gute Zu-
sammenarbeit mit den Gemeinden und den Eltern.
Wir können nach wie vor in Deutschland und besonders in Bayern eine Bewegung
hin zu mehr Waldkindergärten feststellen. Gerade für Waldkindergärten wurden die
Rahmenbedingungen im neuen Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz
deutlich verbessert.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen dieser Konzeption. Falls Sie noch Fra-
gen haben, können Sie sich gern jederzeit an uns wenden.

Heiner Koch
Geschäftsführender Vorstand                       Königsdorf, November 2021

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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
„Wenn jemand mit der Natur im Einklang ist, verstärken sich auch seine Gefühle der
Harmonie mit anderen Menschen. Wenn wir schweigend die Welt um uns beobach-
ten, entdecken wir in uns ein Verbundenheitsgefühl mit allem, was wir sehen: mit
Pflanzen, Tieren, Steinen, mit der Erde und dem Himmel."
 J. B. Cornell

Albert- Schweitzer- Waldkindergarten Penzberg
Monika Schreiner (Erzieherin), Leitung
82377 Penzberg
Mobil. 0175/5494337
Tel. 08856 / 8053246
E-Mail: WaldkindergartenPenzberg@Albert-Schweitzer.org

Bereichsleitung Oberbayern:
Martina Böhm-Seifert (Dipl. Sozialpädagogin)
Bahnhofstr.34
82377 Penzberg
Tel: 08856/9350780
Fax 08856/9350781
Martina.Boehm-Seifert@Albert-Schweitzer.org

Geschäftsstelle
Albert-Schweitzer-Familienwerk Bayern e.V.
Heiner Koch (Geschäftsführender Vorstand)
Wolfsgrube 6a
82549 Königsdorf
Tel.: 08046 /18752-0
Fax: 08046 /18752-25
Heiner.Koch@Albert-Schweitzer.org

www.Albert-Schweitzer.org

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Konzeption
              Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg
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Das Familienwerk                                           4
Die Einrichtungen                                          4
Die Bedeutung Albert Schweitzers                           5
Das moderne Kinderdorf                                     6
Kinderdörfer in Bayern                                     6
Die Zukunft                                                7
Was ist ein Waldkindergarten?                              8
Die Kindergruppe                                           8
Inklusion                                                  8
Das Team                                                   9
Unsere Öffnungszeiten und der Wochenablauf                 9
Bring- und Abholzeiten                                    10
Mittagessen                                               10
Ferienregelung                                            10
Elternarbeit und Elternbeteiligung                        11
Warum Kinder einen naturnahen Kindergarten brauchen       11
Fachliche Standards                                       13
Unsere pädagogische Grundhaltung                          14
Was die Kinder im Wald und Haus brauchen                  20
Beitragsregelung                                          21
Informationen zum Waldkindergarten und Anmeldeverfahren   21
Adressen und Ansprechpartner                              22

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Das Familienwerk                                 liche. Hier wohnt die Hausmutter mit
                                                 den Kindern unter einem Dach.
              Das Albert-Schweitzer -
              Familienwerk        Bayern         Zwei weitere vollstationäre Einrich-
              e.V. ist ein eingetragener         tungen, das heilpädagogische Albert-
              gemeinnütziger Verein,             Schweitzer-Kinderhaus Kerb und der
              der seit seiner Gründung           heilpädagogische Albert-Schweitzer-
              1996 kleine, überschau-            Rosenhof, befinden sich in Pinswang
bare Einrichtungen für Kinder und Ju-            bei Rosenheim. Insgesamt 18 Kinder
gendliche in Bayern aufbaut und be-              wohnen dort. Mitten in der Natur und
treibt.                                          doch mit guter Infrastruktur, können
                                                 sich Kinder und Hauseltern heimisch
Das     Albert-Schweitzer-Familienwerk           fühlen.
Bayern e.V. ist Mitglied im Verband der          Idyllisch gelegen ist auch das Albert-
Albert-Schweitzer-Familienwerke und              Schweitzer-Kinderhaus Pegnitztal.
Kinderdörfer e.V. In diesem Verband              In der renovierten Villa aus dem Jahre
haben       sich      Albert-Schweitzer-         1906 wohnen sechs Kinder zusammen
Familienwerke und Kinderdörfer aus               mit einem Ehepaar. Das große Außen-
ganz      Deutschland     zusammenge-            gelände mit einem schönen Mischwald
schlossen. Bundesweit werden ca. 600             bietet viele Möglichkeiten für Spiel und
Kinder und Jugendliche stationär in              Sport.
Kinderdorfeinrichtungen und insgesamt
ca. 9500 Menschen durch Ein-                     Andere Betreuungsformen
richtungen des Verbandes betreut. Alte           Über ganz Bayern verteilt gibt es heil-
und kranke Menschen sowie Men-                   pädagogische      Erziehungsstellen.
schen mit Behinderung werden eben-               Zentrales Charakteristikum der Erzie-
falls    im     Albert-Schweitzer-Fami-          hungsstellen ist ebenfalls die Erzie-
lienwerk betreut.                                hung und Therapie von Kindern und
                                                 Jugendlichen, für die nach §34 und
Das     Albert-Schweitzer-Familienwerk
                                                 §35a sowie §41 des SGBVIII die Un-
Bayern e.V. ist ein nicht konfessionell
                                                 terbringung in einem Heim be-
gebundener Verein und ist Mitglied im
Deutschen Paritätischen Wohlfahrts-              schlossen wurde.
verband als Spitzenverband der Wohl-             In den Erziehungsstellen werden bis zu
fahrtspflege.                                    zwei Kinder in einer Familie aufge-
                                                 nommen. Der erziehende Elternteil hat
Die Geschäftsstelle des Albert-
                                                 dabei eine Ausbildung als Erzieher
Schweitzer-Familienwerks Bayern e.V.
                                                 oder Dipl. Sozialpädagoge, der zweite
befindet sich in Königsdorf bei Bad
                                                 Elternteil geht einer anderen Erwerbs-
Tölz, ca. 50 km südlich von München.
                                                 tätigkeit nach.
Die Einrichtungen                                Im Raum Aschaffenburg sowie bald in
                                                 Rosenheim bieten wir Einzelbetreutes
Nachfolgend erhalten Sie einen kurzen
                                                 Wohnen sowie in Aschaffenburg Fle-
Überblick über die bestehenden Ein-
                                                 xible Familienhilfen an.
richtungen   im    Albert-Schweitzer-
Familienwerk Bayern e.V.
                                                 Schulen und Kindertagesstätten
Kinderdorfhäuser und Kleinstheime
                                                 Im Landkreis Aschaffenburg ist das
Im Albert-Schweitzer-Sternstunden-               Albert-Schweitzer-Familienwerk Bay-
haus in Rückersdorf bei Nürnberg                 ern an zehn, in den Landkreisen Bad
betreuen wir neun Kinder und Jugend-             Tölz-Wolfratshausen und Starnberg
                                                 an fünf verschiedenen Schulen und
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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
Schularten tätig. Hier wird Nachmit-          Insgesamt     werden    im    Albert-
tagsbetreuung im Rahmen der offe-             Schweitzer-Familienwerk Bayern der-
nen oder gebundenen Ganztags-                 zeit circa 50 Kinder im Heimbereich
schulen für Schüler angeboten.                und 1800 Kinder, Jugendliche und Er-
                                              wachsene in den weiteren Abteilungen
                                              betreut.
                                              Einen guten Überblick über unsere
                                              Einrichtungen gibt Ihnen unsere Ge-
                                              samtkonzeption, die alle Einrichtun-
                                              gen kompakt darstellt. Wenn Sie sich
                                              für eine Einrichtung detailliert interes-
                                              sieren, halten wir zu jedem der oben
                                              genannten Projekte eine differenzierte
                                              Konzeption und eine Leistungsbe-
                                              schreibung für Sie bereit.

                                              Die Bedeutung Albert
                                              Schweitzers
                                              Albert Schweitzer ist der Namens-
                                              patron unserer Einrichtungen. Er hat,
                                              wie er 1957 in einem Brief schrieb,
                                              diese Aufgabe gern übernommen. „Ich
                                              danke Ihnen für die Sympathie, die Sie
                                              mir bekunden, indem Sie meine Einwil-
                                              ligung erbitten, dem Kinderdorf meinen
                                              Namen zu geben. Gern tue ich dies.
                                              Kinderdörfer dieser Art sind eine Not-
                                              wendigkeit in dieser Zeit. Möge der
In Bad Tölz/Wackersberg, Leng-                Bau des Dorfes vorangehen und möge
gries, Mürnsee und in Penzberg be-            das Werk gedeihen und viel Segen
findet sich je ein Waldkindergarten.          stiften." (A. Schweitzer, 1957).
Jeweils 18 bis 20 Kinder werden hier
vorwiegend im Freien betreut.                 Aus diesem ersten Kinderdorf haben
                                              sich viele Kinderdörfer und vergleich-
In Nürnberg betreuen wir 50 Kinder in         bare Einrichtungen entwickelt, die sich
unserem Kindergarten „Die Maxfeld-            alle der Ethik Albert Schweitzers und
Minis“.                                       seiner gelebten Mitmenschlichkeit ver-
Vor den Toren Nürnbergs in Rückers-           pflichtet fühlen.
dorf liegt die Albert-Schweitzer-             Der Tropenarzt, Theologe, Kulturphilo-
Sternschnuppenkrippe, eine natur-             soph, Musiker und Friedensnobelpreis-
und erlebnisorientierte Kinderkrippe.         träger Albert Schweitzer ist in unserer
Sie nimmt 24 Kinder vom 1. bis zum 3.         Arbeit mit den Kindern Wegbegleiter
Lebensjahr auf.                               und Vorbild.
Seit 2010 betreibt das Albert-                „Ehrfurcht vor dem Leben“
Schweitzer-Familienwerk zusammen
mit der Firma EagleBurgmann seine             „Ehrfurcht vor dem Leben“ ist der zent-
erste Betriebs-Kinderkrippe für 24            rale Begriff der Ethik Albert Schweit-
Kleinkinder in Wolfratshausen.                zers. Ausgangspunkt ist „die unmittel-
                                              barste Tatsache des Bewusstseins des
                                              Menschen [...]:“
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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
„Ich bin Leben, das leben will, inmit-           hat. Man weiß, dass er als junger
ten von Leben, das leben will.“                  Mann Überlegungen angestellt hat,
                                                 Kinder zu sich zu nehmen und diese
 „Als Wille zum Leben inmitten von Le-
                                                 aufzuziehen. Sein Ziel lag dabei auch
ben erfasst sich der Mensch in jedem
                                                 darin, diese Kinder dahingehend zu
Augenblick, in dem er über die Welt
                                                 erziehen, dass sie ihrerseits wieder
um sich herum nachdenkt. Wie in mei-
                                                 elternlose Kinder aufnehmen.
nem Willen zum Leben Sehnsucht ist
nach dem Weiterleben [...] und Angst
vor der Vernichtung [...]: also auch in          Das moderne Kinderdorf
dem Willen zum Leben um mich her-
um, ob er sich mir gegenüber äußern
kann oder stumm bleibt." (A. Schweit-
zer, 1931).
Aus dieser Erkenntnis leitet er seine
radikal humanistische Haltung ab:
"Zugleich erlebt der denkend geworde-
ne Mensch die Nötigung, allem Willen
zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor
dem Leben entgegenzubringen, wie
dem eigenen. Er erlebt das andere
Leben in dem seinen. Als gut gilt ihm:
Leben erhalten, Leben fördern, entwi-
ckelbares Leben auf seinen höchsten
Wert zu bringen; als böse: Leben ver-
nichten, Leben schädigen, entwi-
ckelbares Leben niederhalten. Dies ist
das denknotwendige, absolute Grund-
prinzip des Sittlichen." (A. Schweitzer,         1960 nahm das erste Albert-Schweit-
1931).                                           zer-Kinderdorf seinen Betrieb auf. In
Albert Schweitzer war bei seinen viel-           Waldenburg       (Baden-Württemberg)
fältigen Begabungen als Musiker, Arzt            entstanden insgesamt neun Familien-
und Theologe immer ein Mensch der                häuser mit einem zentralen Dorfge-
Tat. Er sagte, was er dachte, und er             meinschaftshaus und einem eigenen
tat, was er sagte. Seine Glaub-                  Kindergarten. Mittlerweile gibt es Al-
würdigkeit war und ist stark mit dieser          bert-Schweitzer-Kinderdörfer in zehn
Übereinstimmung von Wort und Tat                 Bundesländern, sie betreuen zusam-
verbunden. Er forderte von niemandem             men ca. 600 Kinder und Jugendliche in
etwas, das er nicht auch selber bereit           Kinderdorfhäuser und Kinderheimen.
gewesen wäre zu geben. Er verbrachte             Darüber hinaus werden ca. 2700 junge
einen großen Teil seines Lebens in               Menschen und Erwachsene in unter-
Lambarene, einem Dorf in Gabun/                  schiedlichen Projekten betreut.
Westafrika, um das Elend, das er dort
vorfand, zu mildern.                             Kinderdörfer in Bayern
Albert Schweitzer hat sich nicht konk-           Auch in Bayern begann 1999 alles mit
ret zu pädagogischen Themen geäu-                einem klassischen Kinderdorfhaus. Die
ßert. Was für unsere Arbeit in Theorie           exakte und nüchterne Bezeichnung zur
und Praxis die entscheidende Rolle               Einordnung nach den Kriterien der
spielt, ist das Menschenbild und die             Heimaufsicht lautet: Heilpädagogi-
Ethik, die Albert Schweitzer geprägt             sches Kleinstheim für Kinder und Ju-
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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
gendliche mit innewohnenden Betreu-                        Schweitzer-Familienwerk die Kinder,
ern. Heute bietet der Verein ein vielfäl-                  Jugendlichen und Familien in ihrer
tiges und modernes Hilfsangebot in der                     Entwicklung nur dann am besten för-
Kinder - und Jugendhilfe und auch in                       dern können, wenn wir selbst Interesse
anderen Bereichen an.                                      an persönlicher Weiterentwicklung ha-
                                                           ben. Wir legen deshalb - über alle hie-
Die Zukunft                                                rarchischen Ebenen und verschie-
                                                           denen Aufgabenbereiche hinweg -
Wir im Albert-Schweitzer-Familienwerk                      großen Wert auf ein wachstums-
Bayern e.V. freuen uns auf die Heraus-                     förderndes, selbsterfahrungsorientier-
forderungen der Zukunft und haben                          tes Klima. Genauso wichtig ist es uns,
noch viele Pläne. Wir wollen uns stetig                    dass unsere Mitarbeiterinnen und Mit-
weiterentwickeln und für die Problem-                      arbeiter einen grenzen Wahrenden
lagen unserer Zeit innovative und indi-                    Umgang gegenüber den Kindern und
viduelle Hilfsangebote entwickeln.                         Jugendlichen pflegen. Sie werden in
Gemäß      dem     Grundsatz    Albert                     Fortbildungen geschult, um auf Ver-
Schweitzers fördern, unterstützen und                      dachtsfälle von körperlicher, seelischer
begleiten wir Menschen in ihrer per-                       oder sexueller Gewalt sowohl außer-
sönlichen Entfaltung. Daher legen wir                      halb der Einrichtung als auch innerhalb
in unserem Familienwerk besonders                          angemessen reagieren zu können.
Wert auf ein entwicklungsförderndes                        Klare Strukturen und offene Kommu-
Klima.                                                     nikation auf allen Ebenen erleichtern
Wir sind überzeugt, dass wir Mitarbei-                     dies.
ter und Mitarbeiterinnen im Albert-

Monique Egli-Schweitzer, die Enkelin Albert-Schweitzers, bei einem Besuch im Kreise unserer Kinder .

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Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
Was ist ein Waldkindergarten?                   wicklungsstand des Kindes und nicht
                                                zuletzt die Jahreszeit Unsere Kinder
Der Waldkindergarten ist eine skandi-           kommen vorwiegend aus dem Stadt-
navische Idee. Dort ist es, wie im              gebiet Penzberg.
ländlichen Räumen immer schon und
immer noch, üblich, die Kinder drau-
ßen spielen zu lassen. In Dänemark
lebte in den fünfziger Jahren eine Mut-
ter, die mit ihren eigenen und den
Nachbarskindern oft in den Wald ging.
Interessierte Eltern schlossen sich zu-
sammen und gründeten eine Initiative,
die den ersten Waldkindergarten ins
Leben rief.
Obwohl der erste deutsche Waldkin-
dergarten schon über dreißig Jahre alt
ist, fand die Bewegung erst seit den
neunziger Jahren größeren Anklang.              Inklusion
Inzwischen gibt es in Deutschland über
1000 Natur- und Waldkindergärten,                      Alle Kinder sind gleich –
400-500 Natur- und Waldkindergarten-
gruppen sowie viele Hauskindergärten                   jedes Kind ist besonders.
mit Waldtagen und Waldwochen und
damit ist die Nachfrage noch lange              In diesem Sinne leben wir in unserem
nicht gedeckt.                                  Waldkindergarten eine Pädagogik der
Eine Bemerkung am Rande: Bevor die              Vielfalt, die alle Beteiligten in ihrer
Landkinder etwa seit den siebziger              Diversität mit einbezieht.
Jahren in etablierte Kindergärten gin-          Deshalb sind wir offen für alle Kinder
gen, wuchsen sie meist in "Waldkin-
dergärten" auf: selbstverwaltet, ohne              ▪   mit und ohne geistige, seelische
Finanzierung und ohne Aufsichtsperso-                  oder körperliche Behinderung
nen.                                               ▪   aus unterschiedlichen familiären
                                                       Systemen
Dort, wo Gräser wie Bekannte nicken,               ▪   mit unterschiedlichem kulturel-
und wo die Spinnen seid‘ne Strümpfe
                                                       lem und religiösem Hintergrund
stricken, da wird man gesund.“
                                                   ▪   in verschiedenen Entwicklungs-
Erich Kästner                                          phasen und mit ihrem individuel-
                                                       len Tempo.

Die Kindergruppe                                Ganz im Sinne von Albert Schweitzer
Unser eingruppiger Waldkindergarten             sehen wir Diversität als Ressource und
nimmt 22 Kinder im Alter von 3 Jahren           Chance für unsere Gesellschaft an,
bis zur Einschulung auf. In Ausnahme-           von der alle profitieren und woran alle
fällen können wir ein Kind auch ein             wachsen können. Die Kinder lernen
paar Monate vor dem 3. Geburtstag               durch Inklusion in unserer Einrichtung
aufnehmen. Unser Mitarbeiterteam                die menschliche Vielfalt kennen und
entscheidet dies in Absprache mit dem           Empathie zu entwickeln. Sie erkennen,
Träger. Dabei bedenken wir die mo-              dass jeder Mensch mit seinen Unter-
mentane Gruppensituation, den Ent-              schieden gleichermaßen wertvoll und
                                          -8-
Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
ein wichtiger Bestandteil unserer                 auch die Gefahren für das Kind bei
Gruppe ist. So können wir Vorurteilen             einem Besuch unserer Einrichtung mit
und diskriminierendem Verhalten vor-              den Eltern ab. Wir suchen zusammen
beugen.                                           nach Lösungen für eventuelle Proble-
                                                  me, um dann gemeinsam zu entschei-
Diese Diversität erleben unsere Kinder            den, ob die Aufnahme in den Waldkin-
nicht nur in unserer Gruppe, sondern              dergarten zielführend ist.
auch gerade in unserem Erfahrungs-                Wir bieten in unserem Waldkindergar-
raum Natur. Tag für Tag können sie                ten maximal 2 Integrationsplätze an.
beobachten, wie die unterschiedlichs-             Den Antrag für ihr Kind können die El-
ten Tiere und Pflanzen für den Zu-                tern gerne mit unserer Hilfe beim Be-
sammenhalt unserer Erde einen wert-               zirk Oberbayern stellen. Wir arbeiten
vollen Beitrag leisten.                           selbstverständlich nicht nur mit den
                                                  Eltern, sondern auch mit den Frühför-
In der sozialpädagogischen Praxis be-             derstellen und den Therapeuten eng
deutet Inklusion u.a., dass sich die Bil-         zusammen.
dungsangebote an den Bedürfnissen
und Ressourcen des jeweiligen Kindes              Unser Team
orientieren und somit flexibel und indi-
                                                  Unser Team besteht aus pädagogi-
viduell gestaltet werden.
                                                  schen Fachkräften, teilweise mit Sozi-
                                                  alpädagogikstudium, und einem Wild-
                                                  nistrainer. Außerdem beschäftigen wir
                                                  eine Putzkraft. Praktikantenstellen bie-
                                                  ten wir für Praktikanten im freiwilligen
                                                  sozialen Jahr, im BFD, für Praktikanten
                                                  der Fachhochschule, der Kinderpflege-
                                                  schule und der Fachakademie für So-
                                                  zialpädagogik an.

                                                  Es finden wöchentlich Teambespre-
                                                  chungen statt, in denen das Team die
                                                  Arbeit am Kind reflektiert, Elternge-
                                                  spräche plant und den Alltag organi-
Um den Zusammenhalt in der Gruppe
                                                  siert. Auch konzeptionelle Themen
zu stärken, werden immer wieder                   werden besprochen.
Spielsituationen angeregt, in die sich
wirklich alle einbringen können. Die              Die regelmäßigen Teamtage im Jahr
Alltagsstrukturen sind darauf aus-                nutzen wir zur langfristigen Planung,
gelegt, dass die Kinder miteinander in            zur Diskussion und Reflexion konzep-
Beziehung kommen und sich als                     tioneller und pädagogischer Themen
Gruppe erleben können.                            sowie für Fortbildungen.

Vor einer Aufnahme stimmen wir indi-              Unsere Öffnungszeiten
viduell mit den Eltern und dem Kind
ab, ob der Erlebnisraum Wald für das              Der Waldkindergarten hat von 08:00-
Kind     ausreichend     Entwicklungs-            14:15 Uhr geöffnet. In der Kernzeit be-
                                                  treuen normalerweise drei Mitarbei-
möglichkeiten und Schutzraum bietet.
                                                  ter/innen die Kinder. Die Betreuung in
Wir klären auf der Basis unserer bishe-
                                                  den Randzeiten richtet sich nach dem
rigen Erfahrungen die Vorteile und
                                                  jeweiligen Bedarf. Die Buchungszeiten
                                            -9-
Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Penzberg - Albert-Schweitzer ...
sind durch die Öffnungszeiten be-               Dienstag geben die Eltern immer dop-
grenzt.                                         pelte Brotzeit mit, da wir meist bis
                                                14:00 Uhr unterwegs sind
Unser Wochenablauf
Die Vormittage von Montag bis Freitag
verbringen wir in den Wiesen und
Wäldern auf Gut Hub. Mittags sind wir
dann wieder zurück am Zwergen-
häuschen.
Im Wochenverlauf erleben wir viele
Eindrücke und Angebote. Wir musizie-
ren, machen Ausflüge oder kriegen
Besuch, bereiten und für die Schule
vor, kochen, basteln, toben, klettern,
schnitzen und werkeln.

Bring- und Abholzeiten                          Unsere Ferienregelung
                                                Der Kindergarten schließt bis zu 30
Von Montag bis Freitag können die
                                                Tage im Jahr: an zwei Wochen zur
Kinder ab 8:00 Uhr zum Zwergen-
                                                Weihnachtszeit, jeweils eine Woche
häuschen kommen. In der Kernzeit
                                                an Ostern und Pfingsten und an drei
von 8:30 Uhr verbringen wir unsere
                                                Wochen in den Sommerferien. Über
Zeit bis 12:30 Uhr im Wald. Unsere
                                                die genauen Zeiten stimmt das Team
erste Abholzeit ist vor dem Mittages-
                                                ab. Am Anfang des Kindergartenjah-
sen um 13:00 Uhr, nach dem Mittag-
                                                res kommen in der Regel fünf einzel-
essen von 14:00 - 14.15 Uhr. Sinn
                                                ne Schließtage dazu, die unseren Mit-
dieser Abholzeiten ist, das Spiel der
                                                arbeitern zur längerfristigen Planung
Kinder nicht durch ein dauerndes
                                                und Supervision dienen.
Kommen und Gehen zu stören oder
zu unterbrechen.                                In der Schulferienzeit bitten wir die
                                                Eltern anhand einer Bedarfsermitt-
                                                lung, uns mitzuteilen, an welchen Ta-
                                                gen ihr Kind den Kindergarten besu-
                                                chen wird. Falls uns in den Ferien
                                                weniger Kinder besuchen, versuchen
                                                wir, unsere Personalplanung der Situ-
                                                ation möglichst gut anzupassen.

Das Mittagessen
An drei Tagen in der Woche beliefert
uns der Zwergerlkoch vom Albrecht
Hof mit leckerem Essen in Bioqualität.
                                         -10-
Elternarbeit und Elternbeteili-                  Unser Anliegen ist, einmal pro Jahr
gung                                             ein Elterngespräch über die Ent-
                                                 wicklung des Kindes zu führen. Dar-
Unser Kindergarten ist eine Einrich-             über hinaus können Eltern und Päda-
tung, die durch die Beteiligung und              gogen weitere persönliche Ge-
Mitarbeit der Eltern lebt. Jede der Fa-          sprächstermine vereinbaren.
milien engagiert sich auf die eine oder
andere Weise für den Kindergarten.               Die Eltern suchen meist den direkten
Das Spektrum reicht von kleinen Re-              Dialog, um z.B. Beobachtungen und
paraturarbeiten, Helferdienste bei               Wünsche zu äußern, Fragen zu stel-
Festen, Kuchenspenden, Teilnahme                 len, Kritik und Lob anzubringen. Die-
an Ausflügen bis Elterndiensten bei              ser informelle Austausch zwischen
personellen Engpässen. Auch im All-              Eltern und Mitarbeitern ist uns wichtig.
tag bereichert das Engagement unse-              Einmal im Jahr machen wir eine ano-
rer Eltern immer wieder unsere päda-             nyme Elternbefragung.
                                                 So möchten wir einerseits ein umfas-
                                                 sendes Bild der Meinungen in der El-
                                                 ternschaft erhalten, und andererseits
                                                 eventuelle     Kommunikationslücken
                                                 aufdecken. Die Eltern erhalten eine
                                                 Rückmeldung über die Ergebnisse der
                                                 Befragung, damit Gemeinsamkeiten
                                                 aber auch Unterschiede in der Sicht-
                                                 weise offen liegen. All dies soll uns
                                                 helfen, die Qualität unserer Arbeit zu
                                                 entwickeln und zu erhalten.
                                                 Informationen, wie z.B. Organisatori-
                                                 sches, Veranstaltungshinweise, El-
                                                 ternbriefe, Hinweise zur Gesundheit
                                                 oder Sicherheit der Kinder erhalten
                                                 unsere Eltern über unseren Schau-
                                                 kasten und per E-Mail.

                                                 Warum Kinder einen naturna-
                                                 hen Kindergarten brauchen
gogische Arbeit, z.B. wenn Fahrdiens-            Die Lebenssituation von Kindern hat
te einen Ausflug erst möglich machen             sich in den letzten Jahrzehnten stark
oder besondere Fähigkeiten einge-                verändert. Kindern fehlt zunehmend
bracht werden.                                   die Möglichkeit, in freier Natur zu spie-
                                                 len. Eingeengte Lebensräume und Au-
Zweimal im Jahr treffen wir uns zu ei-           toverkehr, aber auch ein verändertes
nem Elternabend, der einen pädago-               Risikobewusstsein führen dazu, dass
gischen und einen organisatorischen              eine freie Erkundung der Umwelt keine
Teil hat. Hier ist Raum, um Fragen zu            alltägliche Erfahrung mehr ist.
stellen, wichtige Dinge zu besprechen
oder zu beschließen. Wir erwarten,               Kinder hatten noch nie so viele Spiel-
dass ein Elternteil im Regelfall anwe-           sachen wie heute und noch nie gab es
send ist. Außerdem wurden Elternar-              so viele Einrichtungen speziell für Kin-
beitskreise eingeführt.                          der, um deren Betreuung, Bildung und
                                                 Freizeit zu organisieren.
                                          -11-
Auf der anderen Seite waren Kinder                telbare und sinnliche Erleben der Natur
aber auch noch nie so arm an Mög-                 entwickeln. (Man schützt nur, was man
lichkeiten, sich ihre Umwelt über alle            liebt!) Die Erfahrung der Welt aus ers-
Sinne und ihren Körper selbständig                ter Hand ist unersetzlich, nicht zuletzt,
anzueignen, einfach und unbeaufsich-              um sich selbst mit seinen Möglichkei-
tigt draußen zu spielen.                          ten und Grenzen zu erkennen, und
                                                  Initiativen zu entwickeln.
Unsere Zeit wird immer schnelllebiger
und die Lebensräume der Kinder wer-               Jedes Kind drängt nach draußen, ob
den- etwa durch stetig zunehmenden                es nun regnet, schneit oder die Sonne
Straßenverkehr oder Bebauung- immer               scheint. Es hat dort immer was zu tun,
mehr eingeschränkt und auf extra von              in Pfützen springen, im Sand buddeln,
Erwachsenen angelegte Spielplätze                 eine Schlittenbahn anlegen, durch das
verlagert. Ein freies Spiel an der Stra-          Gebüsch pirschen. Es hat keine Angst
ße oder der Hausecke ist oft lebensge-            vor Kälte und Nässe und wird sich
fährlich.                                         auch im Normalfall nicht erkälten, weil
                                                  es draußen spielt und deshalb abge-
                                                  härtet ist. Toben im Freien verhindert
                                                  Haltungsschäden und reguliert den
                                                  Appetit und den Schlaf.
                                                  Nach unserer Auffassung bietet der
                                                  Kindergarten     optimale     Voraus-
                                                  setzungen, um Kinder so zu stabilisie-
                                                  ren, dass sie sich später den vielfälti-

Weiterhin wird die heutige Zeit durch
die fortschreitende Digitalisierung und
Reizüberflutung wohl sämtlicher Le-
bensbereiche auch für Kinder geprägt
durch Erfahrungen aus hauptsächlich
zweiter Hand. Das für viele Jugendli-
che und auch schon Kinder obligatori-
sche I-Phone besetzt immer mehr Le-
bensbereiche.     Reale     Erfahrungen
werden immer mehr durch digitale                  gen gesellschaftlichen Anforderungen
Welten ersetzt. Die intensive Nutzung             gewachsen zeigen. Das Unterwegs-
digitaler Medien kann bei Kindern zu              Sein in der Natur stellt die Kinder im-
Entwicklungsstörungen führen. Dies ist            mer wieder vor Herausforderungen, in
das Ergebnis der Blikk-Medien-Studie              denen das Angewiesen-Sein auf eine
2017. Kleinkinder brauchen kein                   Gemeinschaft deutlich wird und in de-
Smartphone. Sie müssen erst einmal                nen Rücksicht und Zusammenarbeit
lernen, mit beiden Beinen sicher im               nicht als auferlegte Pflicht, sondern
realen Leben zu stehen. Und das ler-              als Sicherheit und Stärke erkannt
nen sie im Waldkindergarten zur Ge-               werden.
nüge, er ist ein guter Gegenpol zur
digitalen Welt.                                   Der Waldkindergarten ist mitnichten
                                                  eine Flucht vor der Kultur- und Wis-
Ein Naturbewusstsein, das von „innen"             sensgesellschaft. Vielmehr können
kommt, kann sich nur durch das unmit-
                                           -12-
Kinder im Waldkindergarten die viel-               dete pädagogische Mitarbeiter ein, die
fältigen Bezüge zwischen Mensch,                   sich bei uns durch regelmäßige Fortbil-
Natur und Kultur intensiv erleben, und             dungen in und außerhalb des Albert-
die Bedeutung von Wissen für das                   Schweitzer-Familienwerk Bayern e.V.
eigene Leben und Handeln erkennen.                 in vielen Bereichen weiterqualifizieren
Sie lernen spielerisch, aufeinander                können.
einzugehen und durch Zusammenar-                   Auf gezielte Fortbildungen unseres
beit und gegenseitige Hilfe mit ihrer              Mitarbeiterteams im Bereich der Wald-
natürlichen Umgebung produktiv und                 und Naturpädagogik legen wir großen
konstruktiv umzugehen.                             Wert, da in den üblichen Ausbildungen
                                                   auf diese speziellen Anforderungen zu
                                                   wenig eingegangen wird.
                                                   Sexualpädagogik
                                                   Für alle unsere Einrichtungen haben
                                                   wir ein sexualpädagogisches Konzept
                                                   entwickelt, dass den Pädagogen als
                                                   Richtlinie im Umgang mit dem Thema
                                                   Sexualität dient. Es beinhaltet Hand-
                                                   lungsleitlinien und Verhaltensregeln für
                                                   Erwachsene wie für Kinder und Ju-
                                                   gendliche sowie die Auflistung kon-
                                                   kreter     Maßnahmen       im    Albert-
                                                   Schweitzer-Familienwerk.
                                                   Beschwerdemanagement
                                                   Im Albert-Schweitzer-Familienwerk gibt
Fachliche Standards                                es ein festgelegtes Vorgehen im Um-
Supervision und Fortbildung                        gang mit Beschwerden von Bewoh-
                                                   nern, Angehörigen, Fachdiensten, Be-
Regelmäßige Supervision und Fort-                  hörden und anderer externer Kritik an
bildungen für Einzelne oder auch gan-              unserer Arbeit.
ze Teams sind im Albert-Schweitzer-
Familienwerk selbstverständlich.
Die Supervision dient der Reflexion
der pädagogischen Praxis und der per-
manenten Qualitätssicherung der pä-
dagogischen Arbeit. Die Inhalte der
Supervision sind die Betrachtung der
Beziehungsdynamik zwischen Be-
treuer und Betreutem, die Auseinan-
dersetzung mit der eigenen Person vor
dem Hintergrund der institutionellen
und gesellschaftspolitischen Rahmen-
bedingungen.

Die Qualität unserer gesamten Arbeit
steht und fällt mit der Befähigung der
MitarbeiterInnen sowie intakter Struk-
turen. Wir stellen fachlich gut ausgebil-
                                            -13-
Die Kinderschutzfachkraft und de-               setz (BayKiBiG). Es unterstützt und
ren Aufgaben                                    ergänzt die familiäre Erziehung.
                                                Die Ziele im Einzelnen:
Dem Thema Kinderschutz wird im Al-
bert-Schweitzer-Familienwerk     durch              ▪   Kinder bei der Entwicklung ih-
verbindliche Handlungsleitlinien, die                   rer Gesamtpersönlichkeit för-
Berufung und Schulung von Kinder-                       dern und begleiten
schutzfachkräften sowie durch regel-                ▪   Kinder beim Aufbau eines po-
mäßige Besprechungen auf allen Ebe-                     sitiven Selbstwertgefühls un-
nen und in allen Teams Rechnung                         terstützen
getragen. Eine Aufgabe der Kinder-
schutzfachkraft ist dabei die Beratung              ▪   Kindern helfen, die Fähigkei-
bei der Einschätzung von möglichen                      ten zu erlernen und zu erwei-
externen und internen Kindswohlge-                      tern, die sie brauchen, um für
fährdungen und bei der Frage des                        ein selbstständiges Leben gut
weiteren Vorgehens. Darüber hinaus
                                                        gerüstet zu sein.
unterstützt sie gegebenenfalls bei El-
terngesprächen und bei der Einbezie-                ▪   Kinder im Sinne der Partizipa-
hung der Kinder bzw. Jugendlichen.                      tion selbstverständlich in die
Übergreifend wirkt sie bei der Quali-                   Gestaltung des Alltags aktiv
tätsentwicklung im Bereich des Kinder-                  und ehrlich miteinbeziehen.
                                                Unsere Pädagogik möchte Kindern
                                                selbstständiges Lernen über die Na-
                                                tur, in der Natur und mit der Natur er-
                                                möglichen. Wir orientieren uns stark
                                                am sitationsorientierten Ansatz und.
                                                an der Pädagogik Maria Montessoris,
                                                vor allem in Hinblick auf die Eigentä-
                                                tigkeit, die Selbstständigkeit und die
                                                Kompetenz von Kindern.

                                                Das freie Spiel ist der wichtigste und
                                                unverzichtbarste Teil unseres Tages-
                                                geschehens. Es kann durch nichts
                                                ersetzt werden. Gerade im Kindergar-
schutzes mit. Wir haben für den Um-             tenalter kommt dem freien Rollenspiel,
gang mit einem Verdacht auf Kindes-             der spielerischen Erkundung der Um-
wohlgefährdung einen Handlungsleit-             welt, dem Ausdruck und der Bewälti-
faden und einen Dokumentationsbo-               gung von Stimmungen, Gefühlen und
gen entwickelt, der die konkreten               Bedürfnissen das entscheidende Ge-
Schritte in einem solchen Fall genau
                                                wicht für die kindliche Entwicklung zu.
festlegt und dokumentiert.
                                                Die Kinder stoßen im freien Spiel auch
                                                ohne Hinweis oder eingreifende Er-
Unsere pädagogische Grund-                      wachsene auf Problembereiche, die
haltung                                         sie mit ihrem Wissens- und Fähigkeits-
Unsere gesamte pädagogische Arbeit              stand noch nicht lösen können; hieraus
richtet sich nach dem bayerischen               entsteht das Bedürfnis, Neues zu ler-
Kinderbildungs- und Betreuungsge-               nen. Die Aufgabe der Bezugsperson ist
                                                es, den Kindern genügend Möglichkei-
                                         -14-
ten zum freien Spiel zu geben, ent-               deutung ist dabei unser Umgang mit
sprechendes Material zur Verfügung                der Zeit. Wahrhaft erkunden und erfah-
zu stellen, mit dem die Kinder ihre Vor-          ren können Kinder ihre Welt nur im
stellungswelt ausdrücken können,                  eigenen Tempo. Statt Lernen im
kindgerechte Lernimpulse zu geben                 Gleichtakt und von außen auferlegtem
und ihnen Raum zu geben, auch allei-              Plan brauchen Kinder Gelegenheit,
ne, ohne Erwachsene, zu spielen.                  Fragen zu stellen, zu beobachten, mit-
                                                  zuteilen, selbst auszuprobieren, und
Der Mensch ist eine Ganzheit. Er lebt             zwar nicht nur einmal, sondern immer
und lernt mit Kopf, Herz und Hand, und            wieder. Unverzichtbare Voraussetzung
kann auch nur so verstanden werden.               dafür ist Kontrolle über die eigene Zeit.
Das Körpererleben, das Fühlen, die
Sinne und das Denken wirken in jeder
Tätigkeit und in jedem Lernprozess
zusammen und stehen in wechselseiti-
ger Beziehung zueinander.
Wir Mitarbeiter strukturieren den Ta-
gesablauf so, dass alle diese Bereiche
gemeinsam zur Entfaltung kommen,
statt isoliert geübt zu werden. Hieraus
ergibt sich auch unser situativer pä-
dagogischer Ansatz. Er bedeutet,
dass unsere Beobachtung der Kinder,
ihre Lebenssituation und ihre Interes-            Ganz bewusst ist das Freispiel bei uns
sen, Ideen und Beobachtungen der                  nicht Lückenfüller für Randzeiten, son-
Kinder selbst zentraler Orientierungs-            dern das Kernstück unseres Vormit-
punkt der Abläufe und Angebote in                 tags im Wald. Zu unserem Respekt für
unserer Kindertagesstätte sind.                   das Freispiel und die Zeit von Kindern
                                                  gehört auch, das Interesse von Kin-
                                                  dern nicht ständig zu lenken oder
                                                  durch Erwachsenenhandeln zu fes-
                                                  seln.
                                                  Das freiheitliche Prinzip: Selbst-
                                                  ständig kann nur lernen, wenn man
                                                  selbstständig handeln lässt. Im Alltag
                                                  möchten wir unseren Kindern Spiel-
                                                  raum geben, ihre Angelegenheiten
                                                  möglichst selbst zu entscheiden und zu
                                                  regeln. Dazu gehört zum Beispiel, dass
                                                  wir bei Konflikten nicht gleich eingrei-
                                                  fen, sondern die Kinder selbst nach
Aus der Individualität der Kinder er-             Lösungen suchen lassen. Auch brin-
geben sich verschiedene Begabungen,               gen wir unsere Kinder nicht um Er-
Verhaltensweisen und Bedürfnisse der              folgserlebnisse, indem wir ihnen alles
Kinder. Indem der Kindergarten im                 Schwierige abnehmen oder unsere
Rahmen seiner Möglichkeiten auf die-              Hilfe ungefragt aufdrängen. Wenn es
se Besonderheiten der Kinder eingeht,             um den Ausgleich von Interessen
schafft er für sie einen Lebensraum, in           geht, holen wir Meinungen der Kinder
dem sie sich nach ihrem eigenen                   ein oder lassen sie abstimmen. Unser
Tempo und ihrer eigenen Weise entwi-              Ideal ist dabei nicht der bloße Mehr-
ckeln können. Von wesentlicher Be-                heitsentscheid, sondern der gute
                                           -15-
Kompromiss, mit dem alle leben kön-              Für eine gesunde Entwicklung der
nen.                                             Kinder ist die wichtigste Grundlage,
                                                 dass sie sich wohl fühlen. Sie sollen
Rituale und Strukturen haben im Wald
                                                 sich wohl fühlen in ihrem sozialen
eine besondere Bedeutung, z.B. weil
                                                 Gefüge, das Beziehungen von Kin-
derselbe Platz mal zum Frühstücken,
                                                 dern, Eltern und dem pädagogischen
mal zum Spielen genutzt werden kann
                                                 Team sowohl untereinander als auch
und weil unsere Umgebung sich stän-
                                                 miteinander beinhaltet. Durch den
dig verändert. Hier geben Rituale den
                                                 bewussten und achtungsvollen Um-
Kindern Sicherheit und wichtige Sig-
                                                 gang miteinander sollte sich jeder da-
nale, in welcher Situation wir uns be-
                                                 für einsetzen, damit das soziale Klima
finden und welche Regeln gelten. Un-
                                                 fruchtbar und lebenswert für alle ist.
ser Kindergartenteam gestaltet mit
und für die Kinder den nötigen Rah-              Bildung
men an festen Strukturen und sinnvol-
len Regeln. Diese Struktur soll den              Die Grundlage für unsere gesamte pä-
Kindern die Sicherheit geben, in der             dagogische Arbeit sind das Bayerische
sich    eine    größtmögliche      Ent-          Kinderbildungs-und-Betreuungsgesetz
scheidungsfreiheit entfalten kann.               (BayKiBiG) mit Ausführungsverord-
                                                 nung, Art. 5 und 6 des Bayerischen
                                                 Integrationsgesetzes sowie auch der
                                                 Bayerische Bildungs- und Erziehungs-
                                                 plan (BEP) mit seinem Blick auf den
                                                 Ausbau kindlicher Kompetenzen.
                                                 Die Bildungsbereiche sind nicht iso-
                                                 liert zu sehen, sondern durchdringen
                                                 einander. Die verschiedenen kleinen
                                                 Einblicke durch Beispiele sind deshalb
                                                 nicht unterteilt in Themenbereiche wie
                                                 musische Erziehung, Gesundheitspro-
                                                 jekt, etc. Jedes Thema ist vielmehr
                                                 eine Verbindung vieler Bildungsberei-
                                                 che. Sie sind abgestimmt mit dem
Oft reden die Kinder über Regeln und             bayerischen Bildungs- und Erzie-
Strukturen, diskutieren die Auslegung            hungsplan und werden im Folgenden
oder hinterfragen den Sinn.                      näher erläutert.
Durch die Zeit, die wir in unseren
Waldgebieten zu jeder Jahreszeit ver-            Kreativität als schöp-
bringen, ergibt sich für unsere Kinder           ferisches- und gestal-
viel Raum zur Bewegung, für span-                tendes Element
nende Entdeckungen, zum kreativen
                                                 Die       Lebensräume
Spiel, zum Bauen und Forschen.
                                                 Haus, Garten und Wald
Durch die Weite, die dieser Lebens-
                                                 bieten eine Vielzahl von
raum bietet, können sie zur Ruhe fin-
                                                 veränderbaren und lo-
den und sich selbst intensiv spüren.             sen Bereichen an, wel-
Die natürliche Umgebung und das                  che bewegt, verbaut,
Eingebundensein in diese bewirken                verformt und gesam-
eine ganzheitliche Harmonisierung                melt werden können.
von Körper und Geist.

                                          -16-
Die Natur bietet eine Schatztruhe an              Miteinander leben und sprechen
Materialien. Die Beschäftigung damit
fördert die Phantasie und die Kreativi-           Die Kinder erfahren eine gegenüber
tät unserer Kinder. Eine Werkstatt und            der Familie erweiterte Gruppenzuge-
eine freie Bastelecke ergänzt das An-             hörigkeit und Gemeinschaft. Sie ler-
gebot aus der Natur.                              nen, sich in dieser verbal und nonver-
                                                  bal zurechtzufinden, sich durchzu-
Kreativität kommt in unserem Kinder-
                                                  setzen und abzugrenzen, einander zu
garten nicht nur beim bildnerischen
                                                  helfen und Verantwortung zu über-
Gestalten zum Vorschein, sondern
                                                  nehmen, z.B. durch Gespräche, Bil-
auch beim Erfinden von Rollenspielen,
                                                  derbücher, Reime, Lieder und Spiele
beim Weitererzählen von Geschichten,
                                                  werden die Kinder im sprachlichen
beim gemeinsamen Musizieren oder
                                                  Bereich gefördert. Sie sind weniger
beim Suchen von Geräuschen.
                                                  durch vorgegebenes Spielzeug abge-
Bewegung                                          lenkt und werden dadurch stärker an-
                                                  geregt, miteinander zu sprechen und
                                                  untereinander Beziehungen zu knüp-
                                                  fen. Dies führt zu einer verbesserten
                                                  Gruppenintegration, zu intensiveren
                                                  Freundschaften und fördert die Kon-
                                                  fliktfähigkeit und -bewältigung. Lieder
                                                  werden von den Kindern mit Begeiste-
                                                  rung mehrmals hintereinander gesun-
                                                  gen, lange Gedichte oder Fingerspiele
                                                  werden von ihnen immer wieder be-
                                                  gonnen, bis sie komplett beherrscht
                                                  werden.
                                                  Wir begleiten aufmerksam die sprach-
                                                  liche Entwicklung. Kinder, die beson-
                                                  ders sprachförderbedürftig sind, erhal-
                                                  ten die Möglichkeit, spezielle Maß-
                                                  nahmen in Anspruch zu nehmen.

Der Freiraum und die Vielfältigkeit un-
serer Einrichtung bieten zahlreiche
Bewegungsherausforderungen. Laufen
auf unebenen, steigenden, mal sich
neigenden Untergründen der Natur,
das Klettern auf Bäumen und Felsen
fördert die Differenzierung und die Ko-
ordination des Bewegungsablaufes.
Die Kondition wird verbessert, durch
die Freude an der Bewegung wird die
Persönlichkeit der Kinder gestärkt und
das Ausleben des kindlichen Bewe-
gungsdrangs ist möglich.

Dies ist eine wichtige Basis für die in-
                                                  „Ich fühle mich in meinem Körper
nere Ausgeglichenheit des Menschen.
                                                  wohl"

                                           -17-
Dies ist für uns ein wichtiger Aspekt              Raum, Zeit und Möglichkeiten ihre
für die Entwicklung der kindlichen                 Sinne zu sensibilisieren.
Persönlichkeit. Sexualerziehung findet
vom ersten Lebenstag an statt, durch               Während des spielerischen Erkundens
liebevolle Zuwendung in familiärer                 der Umwelt, des „sich Ausprobierens“
Umgebung.                                          von Fähigkeiten, den Rollenspielen,
                                                   entwickeln Kinder ihre natürliche Neu-
Im Kindergarten unterstützen wir die               gier. Diese Neugier motiviert sie stark
Kinder darin, ein gutes Körpergefühl               zum Tun und Lernen, sei es im Mor-
zu entwickeln und ein stabiles Selbst-             genkreis beim Zählen der anwesen-
bild aufzubauen. Darum vermitteln wir              den Kinder, bei denen sich die Kinder
ihnen viele Sinneseindrücke. Sie wer-              kleine Rechenaufgaben überlegen
den darin unterstützt, ihren Körper zu             oder durch das Sammeln und Be-
spüren und wahrzunehmen und auch                   stimmen von Kräutern, wo sie ihr Wis-
im Kontakt mit anderen zu erfahren.                sen erweitern. Die Kinder lernen beim
Das Spüren, Wahrnehmen und Äu-                     Verarbeiten verschiedener Lebensmit-
ßern ihrer eigenen Grenzen und das                 tel all ihren Eigenschaften und Ver-
Nein-Sagen zu unerwünschten Kon-                   wendung kennen. Distanz schätzen wir
takten, auch Körperkontakten, wird                 anhand von Stöcken, Mengen verglei-
kindgerecht thematisiert.                          chen und zählen wir mit Steinen. For-
                                                   men bestimmen wir anhand verschie-
Kognitive Fähigkeiten                              dener Blätter.

                                                   Umwelt-, Natur- und Sachverständ-
                                                   nis

                                                   Umwelt-, Natur- und Sachverständnis
                                                   entwickeln sich am besten durch direk-
                                                   te und eigene Erfahrung. Sei es im
                                                   Garten oder im Wald, überall ergeben
                                                   sich für die Kinder viele spannende Be-
                                                   obachtungen und Fragen. Mit Hilfe von
                                                   Bestimmungsbüchern suchen sie nach
                                                   Namen und Informationen über Tiere
                                                   und Pflanzen. Jahreszeiten und ihre
Bewegung und die Entwicklung der
Wahrnehmung kann man nicht isoliert
sehen, da sie sich gegenseitig bedin-
gen und die Grundlage für die Ausbil-
dung geistiger Fähigkeiten bilden.
 „Mit der Vielfalt sinnlicher Erfahrun-
gen werden Menschen also beweglich
an Körper und Geist." (M. Freud in
„Geo-Wissen“) Kinder müssen zuerst
sehen, berühren und erleben, bevor
sie Zusammenhänge begreifen kön-
nen. Da die Kinder durch das reichhal-
tige    Bewegungsangebot          ausge-
glichener sind, ist ihre Bereitschaft zur
Konzentration hoch. In unserer Ein-
richtung finden die Kinder genügend
                                            -18-
Veränderungen werden bewusst er-                 Vorschularbeit
lebt. Durch die Fantasie der Kinder
ergeben sich schier unendlich viele
Möglichkeiten, um mit Hilfe von Expe-
rimenten ihr Erfahrungsspektrum zu
erweitern.

Kultur und Religion

               Uns ist es wichtig, dass
               sich jede Familie und
               auch die Mitarbeiter mit
               ihrem religiösen und
               kulturellen Hintergrund
einbringen können. Wir möchten den
Kindern vermitteln, dass es ganz un-
terschiedliche      Glaubensrichtungen
gibt, und dass diese auch oft mit einer
anderen Kultur verknüpft sind. Das
Thema Religion und Kultur ist stark              Auch die Zeit im Waldkindergarten
abhängig von den Kindern und den                 geht einmal zu Ende. Auf Grundlage
Dingen, die sie beschäftigen. Sie flie-          der Basiskompetenzen, durch Angebo-
ßen immer wieder im Alltag ein und               te, durch Ausflüge und durch das freie
werden auch öfter in kleinen Gruppen             Spiel bauen Kinder aus Waldkindergär-
(mal beim Spazierengehen oder bei                ten die besten Voraussetzungen für
einem Regenschauer im Unterstand)                kognitives Lernen auf. Wir stehen mit
besprochen und diskutiert. Wir wollen            Schulen in engem Kontakt und können
den Kindern vermitteln, dass wir für             den Eltern bei Fragen zum Schulüber-
Fragen offen sind und mit ihnen jeder-           gang beratend zur Seite stehen.
zeit über Themen wie z. B. den Tod               Unseren Vorschulkindern möchten wir
und das Sterben sprechen. Werte wie              besondere Möglichkeiten geben, sich
Solidarität, Toleranz und Achtung vor            in ihrem letzten Kindergartenjahr Her-
dem Leben werden von uns und den
                                                 ausforderungen zu stellen.
Kindern gelebt und ständig neu hinter-
fragt.                                           Die Kinder der Vorschulgruppe, „die
                                                 Vogelschar“ treffen sich regelmäßig im
                                                 letzten Kindergartenjahr zur Vorberei-
                                                 tung auf die Schule. Hier werden in
                                                 speziell auf diese Altersgruppe zuge-
                                                 schnitten Projekten Themen rund um
                                                 die Schulfähigkeit bearbeitet. Konzent-
                                                 rationsfähigkeit und Partizipation, Aus-
                                                 dauer sowie die Merkfähigkeit der Kin-
                                                 der werden in dieser Zeit in besonderer
                                                 Weise angesprochen

                                                 Gesundheitliche Gefahren
                                                 Zecken
                                                 Es wird empfohlen, nach jedem Auf-
                                                 enthalt im Wald, die Kinder nach Ze-
                                          -19-
cken abzusuchen. Hier haben sich                     ▪   Bitte keinerlei Süßigkeiten mit-
lange Hosen (Strümpfe über die Ho-                       geben!
senbeine ziehen) und langärmelige                 All diese Dinge sind verstaut
Shirts als Schutz bewährt. Ebenso ist             in einem gutsitzenden Ruck-
ein Nackenschutz an der Sonnen-                   sack mit Bändern, die beide
kappe empfehlenswert.                             Träger über der Brust zu-
Bitte informieren Sie sich beim Ge-               sammenhalten, damit der
sundheitsamt und im Internet über die             Rucksack die Bewegungen der Kinder
Möglichkeit und Risiken einer Zecken-             nicht durch Herumrutschen beeinträch-
impfung.                                          tigt.

Giftpflanzen
Die Kinder lernen, Blätter und Früchte
nicht in den Mund zu nehmen und mit
               der Zeit werden auch
               die Namen und Eigen-
               schaften der Pflanzen
               gelernt. Wir essen im
               Wald nur den Inhalt un-
               serer Brotzeitdosen.

Kleine und große "Geschäfte"

Besonders im Winter ist ein „Geschäft“
wegen der vielen Kleidung etwas
schwieriger. Natürlich wird dem Kind
durch die Erwachsenen geholfen. Die
Erfahrung zeigt, dass die Waldkinder
sehr wenig im Wald „müssen“.
Wenn ein Kind in die Hose macht, wird
es deswegen weder ausgelacht noch                 Besonders wichtig ist eine zweck-
gerügt. Eine trockene Garnitur Kleider            mäßige Kleidung. Diese ist gerade bei
aus dem Bollerwagen ist immer zur                 Kälte und Nässe eine wichtige Grund-
Hand.                                             lage für einen schönen Tag. Der
                                                  „Zwiebellook" hat sich bewährt. Je
                                                  nach Temperatur können Schichten
Was die Kinder für einen                          ausgezogen oder angezogen werden.
schönen Tag im Wald brau-
                                                  Wichtig sind zudem:
chen
                                                     ▪   Regenjacke
   ▪   Eine leichte Trinkflasche für ein
       Getränk (besonders im Winter                  ▪   Buddelhose zum Überziehen
       tut ein warmes Getränk gut)                   ▪   Feste, warme und wasserab-
   ▪   Eine Brotzeitdose mit einem ge-                   weisende Schuhe
       sunden, zweckmäßigen Früh-
       stück; im Sommer wegen der                    ▪   Wasserabweisende Handschu-
       Wespengefahr jedoch keine sü-                     he
       ßen Früchte und lieber kein Jo-               ▪   Zum Schutz vor Zecken emp-
       ghurt                                             fiehlt sich langärmlige, helle
                                                         Kleidung und eine Kopfbede-
                                           -20-
ckung. Vor dem Kindergarten
       können die Kinder mit Ölen               Beitragsregelung
       eingerieben werden, die Ze-
       cken abhalten.                           Die Beiträge richten sich nach den
                                                von den Eltern gebuchten Zeiten. Da-
   ▪   für die Zeit im Haus ein Paar            bei werden 100€ davon vom bayeri-
       Hausschuhe.                              schen Staat gezahlt, und zwar ab dem
                                                1. September des Jahres, in dem das
    Nun als Letztes, nach dieser                Kind drei Jahre alt wird.
     langen Liste: Ein vertrautes Ku-
      scheltier, eine geliebte Puppe            Informationen   Kindergarten
       oder ähnliches darf gerne mit            und Anmeldeverfahren
       in den Kindergarten gehen, um
   den Einstieg zu erleichtern.

Kleine Aufmerksamkeiten, die
ein gemeinsames Leben und
Lernen erleichtern

Bitte    Gummistiefel,   Hausschuhe,
Regenjacke, Buddelhose, Brotzeitdo-
se, Trinkflache, Rucksack und alles
andere mit dem Namen des Kindes
versehen, da sonst das Chaos aus-
bricht. Die Rucksäcke der Kinder bitte
nicht zu schwer packen und den
                                                Interessierte Eltern können sich an-
guten Sitz am Kind testen, da sonst
                                                hand einer Konzeption, über unsere
das Wandern unter Baumkronen kein
                                                Homepage oder nach Absprache auch
so rechtes Vergnügen macht. „Es
                                                vor Ort genauer über den Kindergarten
gibt kein schlechtes Wetter, son-
                                                informieren.
dern nur ..." Mit den Kindern sorgfäl-
                                                Wenn es mehr Anmeldungen als freie
tig den „Zwiebellook" für den Wald
                                                Plätze gibt, wählen wir nach den fol-
auswählen. Kalte Füße und Gänse-
                                                genden Gesichtspunkten aus (in ab-
haut können einem jedes Spiel ver-
                                                steigender Wichtigkeit).
miesen. Unsere Abenteuer und Er-
lebnisse sind in Berichten nach-                   ▪   Geschwisterkinder haben Vor-
zulesen. Diese hängen an der                           rang.
Pinnwand in der Garderobe und sind                 ▪   Um eine ausgewogene Grup-
später im Tagebuchordner abgeheftet.                   penzusammensetzung zu er-
                                                       reichen, beachten wir Alter und
Die Aushänge an der Pinnwand bitte
                                                       Geschlecht der Kinder.
täglich betrachten und beachten, da
                                                   ▪   Wir wünschen uns Eltern, die
nur so ein allumfassender Überblick
                                                       unser besonderes Konzept mit-
gewährleistet ist. Gerne senden wir
                                                       tragen wollen.
Ihnen diese Informationen auch per
E-Mail zu.

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Adressen und Ansprechpartner:
Geschäftsstelle
Heiner Koch, Geschäftsführender Vorstand
Wolfsgrube 6a, 82549 Königsdorf, Tel. 08046/18752-0, Fax 08046/18752-25

Bereichsleitungen
Oberbayern Bereichsleitung:
Martina Böhm-Seifert, Bahnhofstr.34, 82377 Penzberg, Tel: 08856/9350780 Fax 08856/9350781
Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz:
Christian Kuntze, Schmausenbuckstraße 90, 90480 Nürnberg, Tel. 0911/498001, Fax 0911/8106792
Unterfranken:
Michaela Klingmann, Ohmbachsgasse 6, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021/7711696, Fax
06021/7711695

Albert-Schweitzer-Sternstundenhaus (Kinderhaus)
Ludwigshöhe 3, 90607 Rückersdorf, Tel. 0911/95339888, Fax 0911/95339889

Albert-Schweitzer-Sternschnuppenkrippe
Ludwigshöhe 2, 90607 Rückersdorf, Tel. 0911/5404955, Fax 0911/5404966

Albert-Schweitzer-Kinderhaus Pegnitztal
Raitenberg 15, 91235 Velden, Tel. 09152/928100, Fax 09152/928101

Albert-Schweitzer-Kinderhaus Kerb
Pinswang 17, 83115 Neubeuern, Tel. 08032/988460, Fax 08032/988461

Albert-Schweitzer-Kinderhaus Rosenhof
Pinswang 15, 83115 Neubeuern, Tel. 08032/9898470, Fax 08032/9898471

Albert-Schweitzer-Erziehungsstellen in Franken
Schmausenbuckstraße 90, 90480 Nürnberg, Tel. 0911/498001

Einzelbetreutes Wohnen, SPFH, ISE, Erziehungsbeistandschaft
Ohmbachsgasse 6, 63739 Aschaffenburg, Tel. 0175/1915505

Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Bad Tölz und Wackersberg
83646 Bad Tölz, Tel. 0175/5449354, Tel. 0175/5493590

Albert-Schweitzer-Waldkindergarten in Lenggries Auenland
83661 Lenggries, Tel. 0170/2705177

Albert-Schweitzer-Waldkindergarten Mürnsee
83670 Mürnsee, Tel. 0179/4213799

Albert-Schweitzer-Waldkindergarten in Penzberg
Vordermeir 3, 82377 Penzberg, Tel. 0179/4485834, Tel. 08856/8053246

Albert-Schweitzer Maxfeld-Minis (Kindergarten)
Berckhauserstraße 20 a, 90409 Nürnberg, Tel. 0911/355939

Albert-Schweitzer Kinderkrippe Wolfratshausen
Auf der Haid 7, 82515 Wolfratshausen, Tel. 08171/4288980, Fax 08171/4288978

Offene und Gebundene Ganztagsschulen im Landkreis Aschaffenburg
Ohmbachsgasse 6, 63739 Aschaffenburg, Tel. 0175/1915505

Offene Ganztagsschule im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen/Starnberg
Wolfsgrube 6a, 82549 Königsdorf, Tel. 08046/1875215
Für jede der Einrichtungen verfügen wir über eine ausführliche Konzeption. Diese können Sie jederzeit gern bei
uns anfordern.

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