Allianz für eine verantwortungsvolle Klimapolitik Nationales Klimafest auf dem Bundesplatz: Höchste Zeit zum Handeln!

Die Seite wird erstellt Jens Weiß
 
WEITER LESEN
Allianz für eine verantwortungsvolle Klimapolitik
Medienmitteilung, Bern, 16. Oktober 2009

Nationales Klimafest auf dem Bundesplatz: Höchste Zeit zum
Handeln!
Am 17. Oktober 2009 lädt die Klimaallianz ein zum ersten nationalen Klimafest. 50 Tage
vor Beginn der entscheidenden Klimaverhandlungen in Kopenhagen wird auf dem
Bundesplatz in Bern die grösste Schweizer Fahne für den Klimaschutz ausgebreitet. Diese
trägt über 10'000 individuelle Stimmen für wirkungsvollen Klimaschutz und überbringt
dem Bundesrat die Forderung, dass die Schweiz ihren CO2-Ausstoss bis 2020 um 40 Prozent
reduzieren muss. Am Anlass werden fünf bekannte Schweizer Bands sowie sieben Redner
und Rednerinnen für Unterhaltung und Unterstützung sorgen.

50 Tage vor den internationalen Klimaverhandlungen in Kopenhagen lädt die Klimaallianz zum Klimafest auf
dem Bundesplatz ein. Die Klimaallianz fordert vom Bundesrat, dass die Schweiz in Kopenhagen eine Reduktion
von 40 Prozent CO2 bis im Jahr 2020 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 und jährlich 1.7 Milliarden Franken
für den globalen Klimafonds anbietet. Damit kann die Schweiz von anderen Industrieländern gleiches
einfordern und hat die Grundlage für eine aktive Verhandlungsstrategie gelegt.

Für Patrick Hofstetter, Sprecher der Klimaallianz, macht das Klimafest klar, dass der Klimaschutz nicht einigen
Experten und Politikern überlassen werden darf: «Klimaschutz-Entscheide sind Entscheide über die Zukunft des
Planeten. Wir fordern, dass unsere Regierung sich der öffentlichen Diskussion stellt und auch die Betroffenen
anhört. Mit der Klimafahne werden wir nach Kopenhagen fahren, um die Sorgen, Ängste und Solidarität der
Menschen in der Schweiz zum Ausdruck zu bringen und von den Entscheidungsträger und -trägerinnen endlich
wirksame Massnahmen zu fordern»

Die Klimaallianz gab in diesem Sommer den Schweizerinnen und Schweizern die Möglichkeit, ihre Stimmen fürs
Klima zu erheben. Über 10‘000 Menschen haben ihre Namen, Wünsche oder Forderungen auf der Fahne
festgehalten, welche nach Kopenhagen fahren wird.

Endo Anaconda und Schifer Schafer von Stiller Has, Wurzel 5, Telaphones, Not the Sensational Alex Harvey
Band und die Gruppe Water Lily aus der Westschweiz werden auftreten und den musikalischen Rahmen für das
Fest bilden. Am Anlass, der von Cécile Bühlmann moderiert wird, werden der Klimaforscher Andreas Fischlin,
der Schriftsteller Daniel de Roulet, die Coop-Vertreterin Sibyl Anwander Phan Huy, Ester Wolf vom Collectif
Romandie und zwei Jugendliche vom Gymnasium Neufeld in Bern sprechen.

Zusammen mit der Klimaallianz fordern sie von der offiziellen Schweiz, die Sorgen der Menschen über den
Klimawandel endlich ernst zu nehmen und Klimaschutz-Entscheide zu fällen, die der Dramatik des
Klimawandels und der globalen Verantwortung der Industrieländer und damit der Schweiz gerecht werden. Es
ist jetzt höchste Zeit zum Handeln.

www.stimmenfuersklima.ch
Download von Bildern ab ca. 16.00 am 17.10. unter http://www.flickr.com/photos/stimmenfuersklima/

Kontaktpersonen
Patrick Hofstetter, WWF Schweiz (dt.)                       076 305 67 37
Stéphanie Penher, Grüne (frz.)                              079 711 19 15
Daria Lepori, Fastenopfer (ital.)                           079 755 78 58
Kurt Zaugg-Ott, oeku, Kirch und und Umwelt (dt.)            076 531 26 00

Die Allianz für eine verantwortungsvolle Klimapolitik ist ein Zusammenschluss von 52 Schweizer Organisationen
aus den Bereichen Entwicklung, Kirche, Gesundheit, Fachverbänden, Gewerkschaften, Politik sowie Umwelt-
und Konsumentenschutz
Programm Klimafest der Klimaallianz vom 17.10.09

15:00h           Begrüssung und Start der Veranstaltung durch Cécile Bühlmann

15:05h           Endo Anaconda und Schifer Schafer, Bern

15:25h           Rede: Daniel De Roulet, Autor aus der Romandie

15:40h           Telaphones, Zürich

16:10h           Rede: Sibyl Anwander Phan Huy, Nachhaltigkeits-Beaufragte Coop

16:20h           Aktion mit der weltgrössten Schweizer Fahne für den Klimaschutz

16:30h           Water Lily, Genève

17:00h           Rede: Esther Wolf, Vertreterin des Collectif Romandie

17:10h           Rede: Andreas Fischlin, ETH, IPCC-Mitglied, Nobelpreisträger und Mitglied der Schweizer
                 Delegation für Kopenhagen

17:20h           Wurzel 5, Bern

17:50h           Rede: Alice Galizia und Adrian Pasquinelli, SchülerInnen des Gymnasium Neufeld in Bern

18:10h           Not the Sensational Alex Harvey Band (mit Andreas Fischlin), Zürich

Vorschlag Kontakt zu den Mitwirkenden des Programms

Andreas Fischlin (Redner)         +41 79 221 46 57
Wurzel 5 (Band)                   +41 76 316 33 01
Statements aus den Reden

Patrick Hofstetter (Sprecher der Klimaallianz): «Die Vertreter und Vertreterinnen der Klimaallianz fühlen sich
ermutigt vom heutigen Tag und werden die kommenden 50 Tage benutzen, um den Bundesrat zu überzeugen,
in Kopenhagen kompromisslos für substanzielle Klimaschutzziele zu kämpfen. Die Zeit für Wischi-Waschi Politik
ist vorbei!»

Der Schriftsteller Daniel de Roulet (abwesend aufgrund eines familiären Notfalls, Rede wird verlesen) verweist
auf den Zusammenhang von Klima, Politik und Wirtschaft: «Für einen Planeten mit Zukunft müssen die
Abhängigkeiten zwischen Handel, Klima und Politik offener und klarer dargestellt werden. Diese
Verflechtungen zeigen: Klimaschutz ist vor allem auch eine Frage der Gerechtigkeit.»

Andreas Fischlin (IPCC-Autor und Nobelpreisträger Andreas Fischlin): «Anspruchsvolle Ziele helfen, die
erforderlichen Kräfte, auch die marktwirtschaftlichen, zu mobilisieren, damit wir unsere Zivilisation auf
klimafreundlich umzubauen beginnen und ein wirksamer Klimaschutz gelingt.»

Sibyl Anwander, Leiterin Qualität und Nachhaltigkeit bei Coop, berichtete über das umfassende Klimaschutz-
Engagement von Coop. Die Grundhaltung der Firma beschrieb sie folgendermassen: «Coop hat nicht nur die
Vision, bis 2023 in den von ihr direkt beeinflussbaren Bereichen CO2-neutral zu werden, sondern legt auch
einen konkreten Umsetzungsplan vor.»
Als Vertreterin der Allianzmitglieder aus der Romandie forderte Ester Wolf vom Bundesrat, dass sie sich für ein
starkes und gerechtes Kopenhagen-Abkommen engagieren.
Statements der Musiker/-innen und Bands

Wurzel 5

«Wurzel 5 treten am Klimafest auf, weil heutzutage immer noch viel zu wenig für den Klimaschutz getan wird.
Die Häuser sind schlecht isoliert, die Autos verbrennen immer noch zuviel CO2 und noch immer hinkt die
Schweiz im Vergleich mit anderen europäischen Ländern bezüglich Solarstrom hintendrein. Die Leute müssen
einfach besser sensibilisiert werden, bevor die ersten Flüchtingsströme aus Holland und den bedrohten
Inselstaaten an der Grenze stehen.»

Kontakt: chlyklassRecords, Baldy Minder +41 (0)796771933

Telaphones

«Ganz ehrlich müssen wir zugeben: Unser Bandbus ist eine benzinverschleissende Dreckschleuder aus den
frühen Neunzigern und unsere Stromgitarren und Verstärker entsprechen nicht der Effizienzklasse A. Trotzdem
ist uns als Band der Klimaschutz wichtig, da wir uns als Gäste dieses Planeten sehen und diesen so sauber wie
möglich weitergeben wollen. Und wenn wir musikalisch etwas dazu beitragen können, umso besser! Darum
finden wir es toll, dass wir am Klimafest spielen dürfen um unseren bescheidenen Beitrag zur Rettung des
Planeten beizusteuern!»

Water Lily

«Il n’y a plus de doute: le changement climatique est en route. Sous nos yeux, les glaciers fondent, les mers
montent, la déforestation se poursuit, et la biodiversité régresse.
Nous pensons que la préservation du climat est l’ultime croisade que l’homme se doit encore de mener car il y
va de notre bien être et de la survie de nos enfants.
Par notre présence ici sur la scène de la place fédérale, nous appelons les gens à se responsabiliser et à se
mobiliser pour que les technologies propres soient toujours de plus en plus favorisées et développées, ceci
dans l’objectif de nous préserver et de nous permettre une meilleure qualité de vie!»
Die 52 Organisationen der Allianz für eine verantwortungsvolle
Klimapolitik

ACSI – Associazione Consomatrici della Svizzera italiana
Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE)
Alliance Sud (Arbeitsgemeinschaft Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas, Heks)
Alpen-Initiative
Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz
Bethlehem Mission Immensee
Biomasse Schweiz
Brot für alle
Bruno Manser Fonds (BMF)
CIPRA Schweiz – Internationale Alpenschutzkommission
Claro fair trade AG
Coordination Energie
DM – échange et mission
ECOPOP – Vereinigung Umwelt und Bevölkerung
Equiterre – Partnerin für nachhaltige Entwicklung
Erklärung von Bern
Fédération romande des consommateurs – FRC
FiBL – Forschungsinstitut für biologischen Landbau
Forum Jugendsession
gibbeco-genosschenschaft information baubiologie
Greenpeace
Grüne Partei der Schweiz
Hausverein Schweiz HVS
Holzenergie Schweiz
INWO – Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
Mountain Wilderness Schweiz
My Climate
Naturfreunde Schweiz
Oekozentrum Langenbruck
oeku Kirche und Umwelt
PanEco – Stiftung für nachhaltige Entwicklung und interkulturellen Austausch
Pro Natura – Für mehr Natur überall.
Rheinaubund – Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Natur und Heimat
SES – Schweizerische Energie-Stiftung
Schweizerischer Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband SEV
SGB – Schweizerischer Gewerkschaftsbund
SKF – Schweizerischer Katholischer Frauenbund
SolarSpar
SP Schweiz
SSES – Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie
SSF – Schweizerischer Schutzverband gegen Flugemissionen
Schweizer Vogelschutz SVS / BirdLife Schweiz
SKS – Stiftung für Konsumentenschutz
Suisse – éole
Swissaid – Hilfe die weiterhilft
SWISSOLAR – Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie
Travail.Suisse – Dachorganisation der Arbeitnehmenden
UmverkehR – Zukunft inkl.
VBU – Vereinigung Bündner Umweltorganisationen
VCS – Verkehrs-Club der Schweiz
VKMB Kleinbauern-Vereinigung
WWF – for a living planet
Rede von Daniel De Roulet

Autrefois, quand on voulait éviter de parler de politique, on parlait du temps. On disait : Tiens, voilà des
nuages, demain il pleuvra. Ou bien : Cette année octobre est plus chaud que l’année dernière. Mais maintenant
dire des choses pareilles, c’est déjà faire de la politique. Parce que si on dit qu’il fait plus chaud, on peut vous
soupçonner de faire allusion à la fonte des glaciers polaires ou au trou dans la couche d’ozone. Et si vous parlez
du beau temps qui dure vous êtes peut-être en train de sous-entendre que la pollution s’installe sur les grandes
villes quand le soleil y brille pendant trois semaines de suite. Bien sûr on peut ne pas donner son avis, ne pas
juger. Ne plus dire : il fait trop chaud ou il fait plus chaud, mais dire simplement : il fait chaud. Bref ne plus
donner son sentiment sur le temps qu’il fait et se réjouir quand un gouvernement fera interdire les prévisions
du temps à la télé.

Autrefois, quand on ne voulait pas parler de politique, on parlait du commerce. On disait : Tiens, les affaires
vont bien. On disait aussi : Cette année, les soldes ont bien marché. Ou bien : Le petit commerce a de la peine
pour les produits bios. Ou bien : la bière s’est bien vendue. Mais désormais ça aussi c’est politique. Quand on
parle du chiffre d’affaires en chute libre, on est vite soupçonné de parler de la crise financière. Si on parle de
manque à gagner, on peut être accusé de se moquer de la finance mondiale qui se réunit à Davos. Donc on ne
parle plus du chômage ou de la famine. On se contente de rappeler que la croissance est toujours là mais
qu’elle est négative, parce qu’elle est comme la météo, on n’y peut rien.

Si désormais parler du temps ou parler du commerce c’est faire de la politique est-ce qu’il y aurait donc un lien
entre le climat et le commerce, entre la réunion de Copenhague et la réunion de l’OMC qui se tient à Genève à
partir du 30 novembre ?

Par exemple un lien entre l’augmentation exponentielle du transport des marchandises à travers la planète et
la pollution atmosphérique ? Ou un lien qui se cacherait entre la liberté absolue du commerce qu’on soit riche
ou pauvre et le droit de polluer qui ne serait accordé qu’aux plus riches ? Ou bien est-ce que les pays ensoleillés
du Sud n’auraient pas le droit de construire des collecteurs solaires sans payer des brevets exorbitants au
Nord ? Ou bien, autre lien encore, est-ce que le commerce va permettre de tout libéraliser sauf la circulation
des migrants qui devront rester chez eux à attendre qu’il pleuve enfin ou que le niveau de l’océan les
submerge ? Ou bien est-ce que ceux qui ont fabriqué la crise économique vont appliquer la même recette au
climat ? Est-ce que les traders des subprimes vont se recycler en traders de la taxe carbone ?

Autrefois, on croyait pouvoir parler du temps et du commerce sans allusion politique comme s’il n’y avait pas
de liens entre tout ça. Mais puisque ce n’est plus possible, il va falloir aller voir à quoi ressemble non pas le
climat mais le commerce à Copenhague. Et aller voir avant à quoi ressemble le temps et le climat du côté de
Genève. Pour que cette planète ait un avenir, le commerce, le climat et la politique sont désormais condamnés
à expliciter les liens qu’ils ont tissé, ces liens qui font qu’on ne peut pas parler du climat ou du commerce sans
parler de la justice sociale.

Daniel de Roulet, Genève
Sie können auch lesen