Amtsbericht 2020 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2020 ...
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Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2020 Amtsbericht 2020
«nahe bei Gott – nahe bei den Menschen» Herausgeber: Kirchenrat der Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen Bilder: Seite 10 und 13 | Debattieren mit Abstand | Wintersynode 2020 in der Kirche St.Laurenzen in St.Gallen | Bilder: Andreas Ackermann Seite 31 | Im Kindertageslager | Mirjam Schoch, Kinder- und Jugendarbeiterin St.Gallen C | Bild: Daniel Ammann Seite 38 | Gottesdienst im Stream | Aufnahmen in der Kirche Wil | Bild: zVg Seite 44 | Süsse Überraschung zu Weihnachten | Remo Schweizer, Diakon Mittleres Toggenburg, verteilt Guetzli am Bahnhof Wattwil | Bild: Daniel Klingenberg Seite 49 | Die Bibel abschreiben | Uwe Habenicht, Pfarrer Straubenzell St.Gallen West und Mitinitiant der Corona-Bibel, bei der Übergabe der handgeschriebenen Bibel an die Stiftsbibliothek | Bild: Augustin Saleem St. Gallen, März 2021 Die Evangelisch-reformierte Kirche ist mit dem «Prädikat UND» zertifiziert. UND zeichnet Unternehmen und Organisationen aus, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv unterstützen und sich für die Gleichstellung von Frau und Mann engagieren.
Vorwort des Der vorliegende Amtsbericht zeigt also in gedruckter Form und auch zwischen den Kirchenrats Zeilen, was alles trotzdem möglich war und was wir erreicht haben – «sub conditione präsidenten coronae». Und ich hoffe, dass wir vieles von dem, was wir gelernt und entdeckt haben, auch in Zukunft bedenken und in das Leben in den Kirchgemeinden integrieren. Wenn auch in diesem oder im kommenden Liebe Mitarbeitende, liebe Synodale Jahr Planungsunsicherheit mitschwingt, Sie halten den Amtsbericht 2020 in den müssen und dürfen wir diese Flexibilität Händen und wir blicken gemeinsam auf ein und Kreativität im Sinne eines andauernden spezielles, schwieriges und unerwartet an- Prozesses in das neue Jahr hineinnehmen deres Jahr zurück. Und eines können wir mit und darin einen Gewinn sehen. Das wirft Sicherheit sagen: Es war ein Jahr, wie wir es uns zwar immer mal wieder aus unseren wohl alle noch nie erlebt haben. gewohnten Bahnen, kann aber auch dazu führen, dass wir unser Tun stets überden- Nach einer Phase der «Schockstarre» und ken, und uns auf neue Wege einlassen. der Besinnung im Frühjahr haben wir uns rasch aufgerappelt und engagiert der neuen Wir haben uns mit einem grossen «Trotz- Situation gestellt. Wir haben entdeckt, wie dem» – auch in Zeiten von Corona – für wir auch mit neuen Formaten, Formen und unsere Vision und unsere Ziele in allen Abläufen eine Kirche «nahe bei Gott und Arbeitsstellen eingesetzt, um an Bewährtem nahe bei den Menschen» sein können. festzuhalten und gleichzeitig Kirche inno- vativ weiterzuentwickeln. Der Kirchenrat Dabei darf ich rückblickend mit Stolz und dankt all den vielen hauptamtlichen, ne- Dankbarkeit festhalten, dass wir kreativ, benamtlichen und freiwilligen Mitarbeiten- flexibel, samt gebotenem Abstand, im Glau- den, die sich im Jahr 2020 in vielfältigen ben zusammengestanden sind. Was in der Funktionen in unserer Kirche engagiert und Kantonalkirche und in den Kirchgemeinden ihr Bestes gegeben haben. an Ideen und neuen Formen entstanden ist, ist bemerkenswert. Und wir haben darauf Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident geachtet, dass es in Form und Inhalt «würdig und recht» ist. Sehr geehrte Synodale An vielen Orten habe ich sogar festgestellt, Wir bitten Sie, den Ihnen hier unterbreite- dass Gesellschaft und Gemeinden enger ten Amtsbericht des Kirchenrates über zusammengerückt sind und sich gegen das Jahr 2020 entgegenzunehmen. seitig im Sinne einer «Caring Community» geholfen haben, mit dieser schwierigen 1. März 2021 Situation fertig zu werden. Es entstanden Einkaufshilfen, es wurden Briefe geschrie- Im Namen des Kirchenrates ben, Botendienste wurden übernommen, Der Präsident: Martin Schmidt, Pfr. eine grosse Hilfsbereitschaft ist gewachsen. Der Kirchenschreiber: Markus Bernet So wie es in einem Sprichwort heisst: «Es kann nichts so schlecht sein, dass es nicht auch für etwas gut ist.» 3
Inhaltsverzeichnis 1. Kirchgemeinden und 6. Kommissionen............................... 45 Kantonalkirche: Bestand und 6.1 Synodalkommissionen......................... 45 Mutationen............................................ 5 6.2 Weitere Kommissionen........................ 45 1.1 Bestand..................................................... 5 1.2 Pfarrerschaft............................................. 5 7. Konkordat...................................... 47 1.3 Pfarreinsätze............................................ 6 1.4 Soziale und diakonische Dienste........... 7 1.5 Statistik (Stand März 2021)...................... 8 8. Finanzielle Angelegenheiten.......... 48 8.1 Zentralkasse........................................... 48 2. Synode............................................. 11 8.2 Stipendien.............................................. 48 8.3 Fonds für erholungsbedürftige Kirchgenossen.............................................. 48 3. Kirchenrat, kirchenrätliche 8.4 Evangelische Bürgschafts- Kommissionen, Arbeitsstellen..............14 und Darlehensgenossenschaft 3.1 Gesamtbehörde.......................................14 des Kantons St. Gallen.................................. 48 3.2 Ausschuss für Glaube, Welt und Gesellschaft.................................. 16 9. Statistik der kirchlichen 3.3 Ausschuss für Geistliche Handlungen......................................... 50 Begleitung..................................................... 22 3.4 Ausschuss für Verwaltung und Kommunikation........................................... 28 Etat (Stand 31. März 2021 )....................... 55 3.5 Sammlung der «Gültigen Erlasse»....... 30 4. Spezialpfarrämter.......................... 32 5. Aus Kirchenbezirken und Berufsgruppen..................................... 40 5.1 Kirchenbezirk St. Gallen........................40 5.2 Kirchenbezirk Rheintal..........................41 5.3 Kirchenbezirk Toggenburg................... 42 5.4 Kantonales Diakonatskapitel............... 42 5.5 Kantonales REL-Kapitel........................ 43
1. Kirch Drei Pfarrerinnen und zwei Pfarrer haben im Kanton St. Gallen eine neue gemeinden und Tätigkeit übernommen: − Pfarrer Lars Heynen war in der Thurgauer Kantonalkirche: Kirchgemeinde Wigoltingen-Raperswilen, Bestand und TG, tätig und wirkt nun seit 1. August mit einem 100%-Pensum an einer der Pfarr- Mutationen stellen der Kirchgemeinde Niederuzwil. − Das Pfarrehepaar Michal Maurer Pfenninger und Michael Pfenninger wirkt seit 1. September in der Kirchgemeinde Sargans-Mels-Vilters-Wangs. Zusammen 1.1 Bestand arbeiten sie mit einem 100%-Pensum an Der Bestand der Kirchgemeinden hat sich ihrer ersten Pfarrstelle. nicht verändert und beträgt per 1. Januar − Pfarrerin Sabine Gritzner-Stoffers, aus 2021 weiterhin 40. Österreich stammend, war in Bregenz tätig und wirkt nun seit 1. Oktober als 1.2 Pfarrerschaft Verweserin in der Kirchgemeinde Ber- Aus dem st. gallischen Kirchendienst neck-Au-Heerbrugg im Pfarramt Au-Heer- sind eine Pfarrerin und ein Pfarrer brugg. Sie kommt aus der Evangelischen ausgetreten: Kirche A.B. in Österreich und arbeitet in − Pfarrerin Melanie Muhmenthaler hat nach einem 100%-Pensum. fast siebeneinhalbjähriger Tätigkeit die − Pfarrerin Bettina Birkner wirkt seit 1. Okto- Kirchgemeinde Flawil auf Ende Mai ber in der Kirchgemeinde Wil mit einem verlassen. Sie wechselte in den Kanton 100%-Pensum an ihrer ersten Pfarrstelle. Basel-Landschaft in die Kirchgemeinde Diegten-Eptingen. Pensioniert wurden zwei − Pfarrer Christian Wermbter hat nach vier- Seelsorgerinnen und drei Seelsorger: einhalbjährigem Dienst die Kirchgemein- − Pfarrer Christian Münch ist am 31. März de Rheineck auf Ende November verlas- nach zehnjährigem Dienst in unserer sen. Er wechselte in den Kanton Zürich, Kantonalkirche als Gemeindepfarrer in wo er als Seelsorger in der Kirchgemeinde den Kirchgemeinden Thal-Lutzenberg, Rifterswil ZH wirkt. Stein und Nesslau in den Ruhestand ge treten. Pfr. Münch lebt nun in Märstetten. Innerhalb des Kantons haben im − Pfarrerin Ursula Lee-Weigel trat am 31. Juli Berichtsjahr eine Pfarrerin und ein nach etwas mehr als neuneinhalbjähriger Pfarrer ihren Wirkungsort gewechselt: Tätigkeit in unserer Kantonalkirche als − Pfarrer Jens Mayer ist nach etwas mehr als Gemeindepfarrerin in den Kirchgemein- viereinhalbjähriger Tätigkeit als Jugend- den Tablat-St. Gallen und Balgach sowie pfarrer in der Kirchgemeinde Berneck-Au- als Spitalseelsorgerin am Kantonsspital Heerbrugg ausgeschieden und wirkt ab St. Gallen in den Ruhestand. Pfrn. Lee lebt 1. August mit einem 100%-Pensum als in Heiden. Seelsorger in der Kirchgemeinde Balgach. − Pfarrer Karl Hermann Mehlau ist am − Pfarrerin Nanette Rüegg ist nach fast vier- 31. August nach fünfzehneinhalbjährigem einhalbjähriger Tätigkeit als Seelsorgerin Dienst in unserer Kantonalkirche als in der Kirchgemeinde Mittleres Toggen- Gemeindepfarrer für den Kirchkreis burg ausgeschieden. Sie hat ihren Einsatz- Rotmonten der Kirchgemeinde Tablat- ort auf den 1. Januar 2021 ins Rheintal in St. Gallen in den Ruhestand getreten. die Kirchgemeinde Sennwald verlegt und Pfr. Mehlau lebt nun in Berlin. wirkt dort mit einem 75%-Pensum. − Pfarrer Ronald Kasper trat am 30. Septem- ber nach 37-jähriger Tätigkeit in unserer Kantonalkirche als Gemeindepfarrer in den Kirchgemeinden Eichberg-Oberriet und Berneck-Au-Heerbrugg in den Ruhe- stand. Pfr. Kasper lebt nun in Widnau. 5
− Pfarrerin Silke Dohrmann wurde per In die Ewigkeit abberufen: 31. Dezember nach fast achtjähriger Vier Personen sind im Berichtsjahr verstor- Tätigkeit in unserer Kantonalkirche als ben. Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit. Gemeindepfarrerin in der Kirchgemeinde Diepoldsau-Widnau-Kriessern pensio- Am 14. Februar 2020 hat sich der Lebens- niert. Pfrn. Dohrmann arbeitet im Ruhe- kreis von Pfarrer Prof. Reinhard Schläpfer stand bis März 2021 weiter und wird dann (geb. 25.07.1936) geschlossen; er starb im 84. nach Adliswil ZH umziehen. Altersjahr. Pfr. Schläpfer studierte in Zürich, Basel und Belfast. Er absolvierte das Prakti- 1.3 Pfarreinsätze kum in der Kirchgemeinde Tablat-St. Gallen In ihr Amt eingesetzt wurden: und wurde am 11. Mai 1961 in der Kirche − Pfarrer Lars Heynen am 23. August in St. Laurenzen in St. Gallen ordiniert. Von 1961 Niederuzwil, gewählt wurde er an bis 1969 war er Pfarrer in Lütisburg und von der Kirchgemeindeversammlung am 1969 bis 1980 in Aadorf-Aawangen. Als 19. Januar. Professor für Religionsunterricht am Lehrer- − Pfarrer Marcel Cavallo und Pfarrer seminar Rorschach wirkte er von 1980 bis Christian Hörler am 8. November in 1998. In der Zeit von 1969 bis 1974 war er Wartau, gewählt wurden sie an der Bundesobmann der Jungen Kirche Schweiz Urnenabstimmung der Kirchgemeinde und ab 1980 bis 1990 teilzeitlicher Studien- am 14. Juni. leiter am Evangelischen Tagungszentrum − Pfarrerin Bettina Birkner am 6. Dezember Schloss Wartensee am Rorschacherberg. in Wil, gewählt wurde sie an der Kirchge- Von 1988 bis 2003 arbeitete er mit in der Er- meindeversammlung am 8. November. wachsenenbildung der St. Galler Kirche und von 1995 bis 2003 wirkte er als Ausbildner Keiner Pfarrperson konnte im Bibliodramaleitung. Nach seiner Pensionie- Berichtsjahr die St. Galler Wählbarkeit rung verbrachte er seinen Ruhestand in erteilt werden. St. Gallen. Ordination zum Dienst am göttlichen Am 14. April 2020 verstarb Pfarrer Niklaus Wort: Klaus Ulrich Schneider-Bockhorn (geb. Nach abgeschlossenem Studium und 10.06.1944) im 76. Lebensjahr nach einem Vikariat wurden Michal Maurer und Rahel tragischen Unfall. Er studierte in Zürich, Weber am 23. August in der Evangelischen Basel und Berlin. Er absolvierte das Prakti- Kirche in Gossau von Kirchenratspräsident kum in Stäfa ZH und wurde am 8. November Pfr. Martin Schmidt zum Dienst am Worte 1970 in St. Gallen in der Kirche St. Laurenzen Gottes ordiniert. ordiniert. Von 1970 bis 1977 war er Pfarrer in Lütisburg und von 1977 bis 1986 in Niederuzwil. 1986 übernahm er das Gemeindepfarramt in Berlingen und das Amt für Katechetik der Thurgauer Kirche. Nach seiner Pensionierung lebte er weiterhin in Berlingen. Am 27. Juni 2020 hat sich der Lebenskreis von Pfarrer Bernhard Walter Brassel (geb. 21.03.1932) geschlossen; er starb im 89. Al- tersjahr. Pfr. Brassel war als kaufmännischer Angestellter und an Aushilfsstellen in der Sekundarschule tätig, bevor er in Zürich und Basel Theologie studierte. Nach dem Praktikum in Glarus wurde er am 10. Dezem- ber 1961 in St. Gallen Heiligkreuz ordiniert. Von 1962 bis 1967 wirkte er als Pfarrer in Oberhelfenschwil. Pfr. Brassel war von 1967 6
bis 1980 Seelsorger in Amriswil-Sommeri 1.4 Soziale und diakonische und von 1980 bis 1990 in Ennenda. Im Jahr Dienste 1990 wechselte er in die Kirchgemeinde Im Berichtsjahr konnte keine Diakonin und Straubenzell St. Gallen West, in der er bis zu kein Diakon vom Kirchenratspräsidenten seiner Pensionierung im Frühling 1995 ordiniert werden. wirkte. In der Zeit von 1985 bis 1990 war er Glarner Abgeordneter in der Theologischen Vier Personen im sozialen und Konkordatsprüfungsbehörde. Im Ruhe- diakonischen Dienst haben im stand lebte er in Rehetobel. Berichtsjahr ihre Tätigkeit in einer St. Galler Kirchgemeinde angetreten und Pfarrer Hans Ruedi Gerber (geb. 12.07.1947) die Wahlfähigkeit erhalten: verstarb am 20. Oktober 2020 im 74. Lebens- − Michael Matter arbeitet als Diakon in der jahr. Er war Postbeamter und Organist und Kirchgemeinde Grabs-Gams. Silke Steiger erwarb sich seine theologische Ausbildung hat vom Kirchenrat die definitive Wahl am Seminar St. Chrischona und an der Uni- fähigkeit erhalten und wirkt weiterhin in versität Zürich. Pfr. Gerber absolvierte sein der Kirchgemeinde Unteres Neckertal. Praktikum in Montreux und diente dort von − Karin Gubser, Flawil sowie Monica Thoma 1973 bis 1980 in der deutschsprachigen Ge- Stieger, Tablat-St. Gallen, haben vom meinde. Als Verweser trat er im Jahr 1980 Kirchenrat eine befristete Zulassung als die Pfarrstelle in Alt St. Johann an. Nach Sozialdiakoninnen in den jeweiligen seiner Ordination am 9. Dezember 1984 in Kirchgemeinden erhalten. St. Gallen blieb er der Obertoggenburger Kirchgemeinde bis 1987 treu. Anschliessend Drei Personen in der Kinder- und zog es ihn bis zu seiner Pensionierung nach Jugendarbeit haben im Berichtsjahr ihre Embrach ZH. Seinen Ruhestand genoss er Wahlfähigkeit erhalten. in Oberhelfenschwil und er machte regel- − Andrea Matter, Grabs-Gams, Jessica mässig kürzere und längere Vertretungen Mühlematter-Vetsch, Straubenzell für St. Galler Kirchgemeinden und auch für St. Gallen West, sowie Sarah von Ott, die Kantonalkirche. Goldach, haben vom Kirchenrat die Wahlfähigkeit als Kinder- und Jugendar- beiterinnen erhalten und wirken in den jeweiligen Kirchgemeinden. Fünf Kinder- und Jugendarbeiterinnen und -arbeiter haben im Berichtsjahr ihre Tätigkeit in einer St. Galler Kirchgemeinde angetreten: − Für Barbara Broggini, Straubenzell St. Gallen West, Eduardo Cerna, Flawil, André Eberle, Degersheim, Nora Ganz, Rapperswil-Jona, sowie Timo Keller, Gaiserwald, hat der Kirchenrat eine befristete Zulassung für Kinder- und Jugendarbeit innerhalb ihrer Kirchge- meinde erteilt. Markus Bernet, Kirchenschreiber 7
1.5 Statistik (Stand März 2021) Gemeindepfarrstellen 85 wovon neu zu besetzende Pfarrstellen (Straubenzell St. Gallen West, 9 zwei in Tablat-St. Gallen, Rheineck, Diepoldsau-Widnau-Kriessern, Sennwald, Mittleres Toggenburg, Flawil, Wil) Pfarrstellen in Patronatsgemeinden und unserer Kirche angeschlossenen Organisationen (Fürstentum Liechtenstein und Eglise française de Saint-Gall, Verein All Souls Protestant Church St. Gallen) 2 Kantonalkirchliche Stellen Anteil Kantonal Anteil Dritter kirche SG Zentrale Dienste Kirchenratspräsidium 1,00 Kirchenratskanzlei 1,00 Zentralkasse 2,00 Sekretariat Zentrale Dienste 0,90 Lernende Kauffrau EFZ 1,00 5,90 Arbeitsstellen Arbeitsstelle Diakonie 0,85 Arbeitsstelle Jugend (inkl. Geistliche Begleitung) 1,40 Arbeitsstelle Junge Erwachsene 0,50 Arbeitsstelle Familien und Kinder 0,90 Arbeitsstelle Gemeindeentwicklung und 1,05 Mitarbeitendenförderung Arbeitsstelle Heil- und Sonderpädagogik 0,40 Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung 1,15 Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME) und Migration 1,20 Arbeitsstelle Kommunikation und Webmaster 1,30 Arbeitsstelle Pastorales 0,80 Arbeitsstelle Seelsorge in Palliative Care und Hospiz 0,30 Arbeitsstelle Populäre Musik 0,50 Praktikum und Zivildienstleistende 2,00 Religionspädagogisches Institut 1,45 13,80 Spezialpfarrämter und Sozialdienste KSD am Berufsschulzentrum Buchs 4 0,14 KSD am Berufsschulzentrum Rapperswil 4 0,08 KSD am Berufsschulzentrum Rorschach-Rheintal 4 0,14 KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen Ost 4 0,16 KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen West 4 0,12 KSD Berufsschulzentrum und Weiterbildungszentrum 0,12 für Gesundheitsberufe St. Gallen 4 KSD Kaufmännisches Berufsschulzentrum St. Gallen 4 0,06 KSD am Berufsschulzentrum Sarganserland/Sargans 4 0,04 KSD am Berufs- und Weiterbildungszentrum 0,10 Toggenburg Wattwil 4 KSD am Berufsschulzentrum Uzwil 4 0,09 KSD am Berufsschulzentrum Wil 4 0,08 Bundesasylzentrum mit Verfahrensfunktion Altstätten 3 0,30 Religionslehrpersonen an Mittelschulen 1 4,00 Gehörlosenpfarramt 6 1,00 Kantonale Psychiatrische Klinik und Heimstätten Wil 1 1,00 Kant. Psychiatrische Klinik St. Pirminsberg, Pfäfers 1,00 inkl. Betreuung Ambulatorien und Tageskliniken 1 Rehabilitationszentrum Valens 0,30 Rehabilitationszentrum Walenstadtberg 0,20 Kantonsspital St. Gallen, inkl. Kirchenmusik 1 2,20 (ab 1.2.2021 0,15 Pensum von Rorschach; neu 2.35) 8
Regionalspitäler Spitalregion St. Gallen –Spital Rorschach bis 31.1.2021 4 0,15 –Spital Flawil 4 0,15 Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland –Spital Altstätten 4 0,15 –Spital Grabs 4 0,25 –Spital Walenstadt 4 0,20 Spitalregion Linth –Spital Linth, Uznach 4 0,25 Spitalregion Fürstenland Toggenburg –Spital Wattwil 4 0,15 – Spital Wil 4 0,15 Hirslandenklinik Stephanshorn St. Gallen 0,30 Geriatrische Klinik des Bürgerspitals St. Gallen 0,20 Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 5 0,20 Weitere Dienste Evang.-ref. Einzel-, Paar- und Familienberatung 7 1,40 Pfarramt an der Universität St. Gallen 1,00 Gefängnisseelsorge 2 0,70 Geschäftsführung Ökumen. Weiterbildungskommission 4 0,15 Vermittlungsstelle für pfarramtliche Aushilfen 0,10 Evangelische Kirchenmusikschule (ohne Dozenten) 0,20 16,38 Total 36,53 Markus Bernet, Kirchenschreiber Anteil Dritter 1 grösstenteils durch den Kanton St. Gallen finanziert 2 mitfinanziert durch den Kanton St. Gallen 3 mitfinanziert durch die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS und die Katholische Administration 4 zusätzliche Stellenprozente finanziert durch den Kanton St. Gallen und die Katholische Administration 5 mitfinanziert durch die Katholische Administration und die Stiftung Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 6 mitfinanziert durch weitere Ostschweizer Kantonalkirchen (AI/AR, GL, GR, TG) 7 mitfinanziert durch Kirchgemeinden 9
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2. Synode Den Amtsbericht 2019 des Kirchenrates hat das Kirchenparlament entgegengenommen. Die Jahresrechnungen 2019 der Kantonal kirche und des Kirchenboten sind ebenfalls genehmigt. Die Anlagerichtlinien wurden Das Präsidium der Synode entschied sich mit 105 Ja-Stimmen bei 5 Nein-Stimmen zur nach Abwägung von Vor- und Nachteilen Kenntnis genommen. am 29. Mai 2020 wie folgt: Die Sommer session vom 29. Juni 2020 wird abgesagt und Die Bettagskollekte 2020 bestimmte das die Geschäfte, welche einen Entscheid be- Kirchenparlament zugunsten des «75-Jahr- nötigen, werden in brieflicher Abstimmung Jubiläums der Einzel-, Paar- und Familien- erwahrt. Die Synode konnte somit erstmals beratung St. Gallen», die Zwinglikollekte an nicht physisch zusammenkommen. So Neujahr 2021 zugunsten der wichtigen Arbeit mussten die Parlamentarierinnen und des Vereins LEMUEL Swiss in Haiti. Parlamentarier schriftlich über die Vorlagen befinden. Diese obigen Ergebnisse der brieflichen Abstimmung vom 29. Juni 2020 erwuchsen per Die Synode der Evangelisch-reformierten sofort in Rechtskraft. Kirche des Kantons St. Gallen hatte per Stichtag 29. Juni 2020 178 stimmberechtigte Da keine parlamentarischen Eingaben Mitglieder. An diesem Tag war ein Sitz in der hängig und keine Vorstösse aus der Mitte Kirchgemeinde Niederuzwil vakant und für der Synode eingegangen sind, entfielen die den Sitz in der Kirchgemeinde Flawil wurde Geschäfte «Stand der hängigen Motionen Barbara Künzler Huber wohl gewählt, aber und Postulate» sowie «Motionen, Postulate, noch nicht in Pflicht genommen, weshalb Interpellationen und Resolutionen». sie nicht stimmberechtigt war. Es lagen 125 gültige Stimmrechtsausweise vor. Dies ent- Die erste Synode der Evangelisch-reformier- sprach einer Stimmbeteiligung von 70.22%. ten Kirche Schweiz (EKS) fand am 15. Juni 2020 in Bern statt. Die Affäre um den Rück- Bestellung des Büros auf zwei Jahre 2020 – tritt ihres Präsidenten Gottfried Locher 2022: Der bisherige Vizepräsident der überschattete diese erste Synode der EKS. Synode, Pfr. Marcel Wildi, Buchs, wurde Eigentlich hätte es ein Fest und ein histori- zum Vorsitzenden des Kirchenparlaments scher Neustart werden sollen, doch die gewählt; neuer Vizepräsident ist Pfr. Stefan 75 anwesenden Synodalen aus den 26 Mit- Lippuner, St. Gallen C. Als 2. Sekretärin der gliedkirchen erlebten am 15. Juni in Bern Synode wurde Ursula Kugler, Unteres Ne- eine «Covid-19-bedingte» verkürzte und ckertal, bestimmt. Kirchenschreiber Markus teils konfuse Session. Sie war geprägt von Bernet, Au, ist von Amtes wegen erster Misstrauen, vielen Vorwürfen und deren Sekretär. Als Stimmenzählende wurden teilweiser Aufklärung im Zusammenhang Priska Poltéra, Goldach; Markus Graf, Wil, mit den Ereignissen der vorangegangenen und Susanne Schickler Schmidt, Grabs- Wochen, welche zum Rücktritt des Präsi- Gams, gewählt. denten Gottfried Locher und des Ratsmit- glieds Sabine Brändlin geführt hatten. Die Als Dekanin des Kirchenbezirks Rheintal ist verbleibenden Ratsmitglieder standen da- Pfrn. Manuela Schäfer, Berneck-Au-Heer- bei unter massivem Druck. brugg, für den Rest der Amtsdauer 2018 – 2022 gewählt worden. Sie übernimmt dieses Amt von Pfr. Renato Tolfo, der dieses Amt nach elfjährigem Wirken abgab. Gleichen- tags wurde Manuela Schäfer durch den amtierenden Synodalpräsidenten Philipp Kamm sowie den 1. Sekretär Markus Bernet in Pflicht genommen. Ihr Amtsantritt erfolg- te auf 1. Juli 2020. 11
Die Wintersession vom 7. Dezember 2020 fand Der Entscheid der St. Galler Regierung vom in der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen statt. 17. November 2020 löste auch Fragen an der Synode aus. Die Regierung validierte den In die Kirchenbote-Kommission wurde Pfrn. Beschluss des Bildungsrates vom 11. Novem- Friederike Herbrechtsmeier, Gossau, für den ber, die Rahmenbedingungen zum Lehrplan Rest der Amtsdauer 2018 – 2022 gewählt; sie Volksschule anzupassen. Dieser Beschluss folgt auf Pfr. Rolf Kühni, Sargans. hat zur Folge, dass ab dem Schuljahr 2021/2022 der Volksschulunterricht aus- In die Kommission zur Vorbereitung der Aus- schliesslich in der Zuständigkeit der welt sprachesynoden wurde Susanne Schickler lichen Schulträger liegt. Somit wird das Schmidt, Grabs-Gams, für den Rest der Fach ERG nur noch durch die Schulen unter- Amtsdauer 2018 – 2022 gewählt; sie ersetzt richtet. Das Wahlpflichtfach ERG-Kirchen Esther Grässli, Grabs-Gams. («Ethik, Religionen, Gemeinschaft») fällt wegen dieses Regierungsbeschlusses ab Den Voranschlag 2021 der Kantonalkirche und 1. August 2021 weg. Die Kirchen können das Budget 2021 des Kirchenboten genehmig- noch das Wahlfach Religionsunterricht te das Parlament, samt Finanzprognose der anbieten. Kantonalkirche über die Jahre 2022 bis 2025. Markus Bernet, Kirchenschreiber Der Kirchenrat präsentierte den Stellenetat der kantonalkirchlichen Angestellten für die kommenden Jahre. Die Aufstockung um 60 Stellenprozente der Arbeitsstelle Ge- meindeentwicklung und Mitarbeiterförde- rung (AGEM) für den Bereich Gemeindeent- wicklung und Gemeindeberatung wurde per 1. Oktober 2021 genehmigt. Mögliche schrittweise Pensenanpassungen auf den Arbeitsstellen ab dem Jahr 2022 nahm die Synode zur Kenntnis. Allfällige Stellenan- passungen sind zu gegebener Zeit beim Kirchenparlament zu beantragen. Beim Antrag, die Revision der Kirchenverfas- sung vom 13. Januar 1974 an die Hand zu nehmen, entschied das Kirchenparlament, mit dem Entscheid zuzuwarten, dies auch coronabedingt. Im Moment sei es nicht die Zeit, eine intensive Debatte zu führen, laute- te eine Begründung. Zudem sei eine Verfas- sungsrevision ein Projekt der Legislative, bei dem sie prägend mitarbeiten wolle. Die Berichte über die Synoden der Evange- lisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) vom 13. und 14. September in Bern und vom 2. November 2020 (virtuell durchgeführt in Bern) wurden von der Synode zur Kenntnis genommen. 12
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3. Kirchenrat, Die Zukunft des Faches ERG-Kirchen und die entsprechenden politischen Vorstösse kirchenrätliche gaben viel zu reden und brachten viel politisches Engagement mit sich. Mit gros- Kommissionen, sem Bedauern nahm der Kirchenrat dann im Arbeitsstellen Herbst zur Kenntnis, dass die Regierung ent- schieden hat, dass das Fach ERG nur noch durch die Schule unterrichtet wird. Aus unserer Sicht ist das eine schmerzvolle in- haltliche Schwächung des gesamten Faches 3.1 Gesamtbehörde und ein enormer «Leerlauf» im Blick auf Der Kirchenrat versammelte sich im Jahr die grossen Anstrengungen in den letzten 2020 zu 13 meist ganztägigen Sitzungen drei Jahren. Daneben hat sich der Kirchen- und einer dreitägigen Retraite im Hotel am rat intensiv mit dem «Lernort Kirche» und Kaiserstrand, Lochau. In insgesamt 101 den Rahmenbedingungen beschäftigt, die Stunden wurden 259 Geschäfte behandelt. dieser Bereich benötigt. Turnusgemäss hat der Kirchenrat die Im Blick auf den Entscheid zur Konzernver- Protokolle der vorberatenden Ausschüsse antwortungsinitiative gab es teilweise «Glaube, Welt und Gesellschaft» sowie heftige Reaktionen aus der Politik, der Wirt- «Verwaltung und Kommunikation» beraten schaft und der Bevölkerung. Zudem ging und genehmigt. Er hat Wahlen auf Arbeits- eine Beschwerde ein, die inzwischen beim stellen, verschiedenen Spital- und Seel Bundesgericht hängig ist und die Frage nach sorgestellen und in Kommissionen vorge- der grundsätzlichen Möglichkeit der öffent- nommen. Neu sind die Erweiterung der lich anerkannten Religionsgemeinschaften Heimseelsorge durch die Projektstelle im bei Abstimmungen stellt. Das Vorgehen und Pflegezentrum Wier in Ebnat-Kappel durch der Ablauf bei politischen Stellungnahmen Pfrn. Esther Schiess sowie die dreijährige und Abstimmungsvorlagen wurden im Projektstelle «Resilyou», die aus dem Design Kirchenrat nochmals grundsätzlich geklärt Thinking Projekt mit der HSG resultierte und und beschlossen. mit Meike Kocholl besetzt werden konnte. Die Namen der Personen, die bei uns neu be- Eine Vernehmlassung und eine erste Lesung gonnen haben, und derjenigen, von denen zu Änderungen im Reglement über den wir uns verabschiedet haben, sind unten im Finanzausgleich wurden durchgeführt, eine Einzelnen aufgeführt. zweite Lesung und allfällige Anpassungen dann aber zurückgestellt, da dem Kirchen- Im Berichtsjahr fand erneut ein Treffen mit rat die «Gesamtwetterlage» (Auswirkungen einer kirchlichen Exekutive – dieses Jahr der STAF und von Corona) zu unsicher aus dem Kanton Glarus – statt. Auf Ein schien, um hier weiter konkrete Massnah- ladung der Regierung des Kantons St. Gallen men vorzuschlagen. Wichtiger war dem war turnusgemäss der Kirchenrat im Kirchenrat das Thema des Stellenetats vor- Regierungsgebäude zu Gast. Daneben war anzutreiben und hier mit der Synode eine der Besuch des Präsidenten und des Direk- Klärung herbeizuführen. Da eine mögliche tors von Mission 21 sehr aufschlussreich und Aufstockung der kantonalkirchlichen gab wichtige Impulse für die Zukunft und Stellen auch durch Verlagerungen einiger das Miteinander der kirchlichen Hilfswerke. Kostenstellen in den Finanzausgleich finan- Mit der Landeskirche beider Appenzell ist ziert werden können, muss das Reglement ein Gesamtrahmenvertrag in Planung, der auch unter diesem Aspekt nochmal grund- die verschiedenen Arbeitsgebiete beider sätzlich bedacht werden. Kirchen unter dem Aspekt der Zusammen- arbeit in den Blick nimmt und ganzheitlich Aufgrund der Unterbesetzung in der regeln will. Kirchenvorsteherschaft und der zunehmen- den Konflikte in der Kirchgemeinde Rheineck musste der Kirchenrat einschrei- 14
ten und ein Kuratorium in der Person von − Pfrn. Esther Schiess, Ebnat-Kappel, Barbara Schenkel einsetzen. Gleichzeitig Pilotstelle «Heimseelsorge Regionales wird ein Zusammenschluss der Kirchge- Pflegeheim Wier, Ebnat-Kappel», meinde mit den Nachbargemeinden geprüft befristete Anstellung und verfolgt. − Pfr. Andreas Schwendener, St. Gallen, Seelsorger ad interim am Kantonalen An der Retraite standen vor allem die Über- Jugendheim Platanenhof legungen zu einer möglichen Verfassungs- − Pfr. Christoph Semmler, Bühler, Beauf revision im Mittelpunkt. Mit Christina Aus tragter für Seelsorge in Palliative Care der Au – ehem. Leiterin des Zentrums für − Pfrn. Elisabeth Weber, St. Gallen, Seelsor- Kirchenentwicklung (ZKE) – haben wir gerin an der Geriatrischen Klinik St. Gallen Überlegungen angestellt, was wir für eine − Tanja Zeller, Goldach, administrative Kirche sein wollen. Von Pfr. Martin Stingelin Mitarbeiterin am Religionspädagogischen – ehem. Kirchenratspräsident der Evang.- Institut St. Gallen RPI-SG ref. Kirche Basel-Landschaft – haben wir uns berichten lassen, wie konkret ein Austritte solcher Verfassungsprozess aussieht, wie − Pfrn. Renata Aebi, Sargans, Beauftragte für der zeitliche Rahmen ist und welche Seelsorge in Palliative Care Ressourcen er benötigt. Der Kirchenrat hat − Kim Etter, Steinach, Praktikantin daher eine Beurteilung vorgenommen und − Pfr. Ruedi Hofer, Elm, Seelsorger am festgestellt, dass beides möglich ist. Wir Kantonalen Jugendheim Platanenhof können eine attraktive, innovative Kirche − Pfr. Christian Hörler, Walenstadt, Seel sein mit der alten Verfassung, die zugegeben sorger am Regionalspital Walenstadt und etwas in die Jahre gekommen ist, wir kön- Klinikseelsorger an den Kliniken Valens nen aber auch grosse Themen angehen und und Walenstadtberg neu überlegen, wie wir eine möglicherweise − Barbara Tischhauser, Zuzwil, administra- andere Kirche sein wollen. Das gilt es nun tive Mitarbeiterin am Religionspäda für das weitere Vorgehen abzuwägen. gogischen Institut St. Gallen RPI-SG Ich freue mich, auch im neuen Jahr mit mei- Personelle Änderungen in nen Kolleginnen und Kollegen sowie dem Kommissionen Kirchenschreiber zusammenarbeiten zu Eintritte können, die sich in hohem Masse mit ihren − Tobias Claudy, Pfr. Dr., Unterwasser, Mit- Ressorts und Aufgabengebieten identifi- glied der Erwachsenenbildungskommission zieren, und möchte mich für die sehr gute − Helga Deussen Meyer, Gossau, Beratungs- Zusammenarbeit und das grosse Engage- person der Gruppe für Entwicklungs- und ment ganz herzlich bedanken. Laufbahnberatung − Pfr. Daniel Giavoni, Uznach, Mitglied der Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident Aufsichtskommission des Religions pädagogischen Instituts St. Gallen Personelles − Tanja Zeller, Goldach, Mitglied der Öku- Eintritte menischen Weiterbildungskommission − Pfr. Rolf Bärtsch, Sennwald, Seelsorger am für Religionspädagogik ÖWK Regionalspital Walenstadt und Klinik seelsorger an den Kliniken Valens und Austritte Walenstadtberg − Iris Brandenburg, Thal, Mitglied der − Markus Brechbühl, Arbon, Lehrauftrag Aufsichtskommission des Religionspäda- für das Fach «Körper und Rhythmus» an gogischen Instituts St. Gallen der Evangelischen Kirchenmusikschule − Pfr. Heinz Dellsperger, Walenstadt, Mit- St. Gallen glied der Aufsichtskommission des Reli − Samantha de Keijzer, Berneck, Praktikantin gionspädagogischen Instituts St. Gallen − Meike Kocholl, St. Gallen, Mitarbeiterin − Lydia Jäger, St. Gallen, Beratungsperson für das Projekt «die Resilienz junger der Gruppe für Entwicklungs- und Lauf- Menschen stärken», befristete Anstellung bahnberatung 15
Herzlichen Dank sagen wir allen Scheiden- sonen und des Kirchenmusikerverbandes den für die geleisteten Dienste und allen wurden die berufsspezifischen Anliegen Neuen für die Bereitschaft, sich in einem besprochen. Traditionell traf sich eine kirchlichen Amt zu engagieren. Delegation des Kirchenrates mit den Theolo- giestudierenden aus unserem Kanton. Markus Bernet, Kirchenschreiber In den Regionalspitälern, dem Kinderspital 3.2 Ausschuss für Glaube, Welt und dem Kantonsspital sind wir im ökume- und Gesellschaft nischen Kontext in der Seelsorge und der In diesem Ausschuss sind die Ressorts Palliative Care mit namhaften Pensen ver- Theologie, Pastorales, Musik, Erwachsenen- treten. An den Psychiatriediensten Nord bildung, Diakonie sowie Weltweite Kirche und Süd sowie der Gefängnisseelsorge sind (OeME) vertreten. Das Gremium traf sich zu wir ebenfalls gut integriert und engagiert. vier Sitzungen von insgesamt 5.25 Stunden Es gelingt nach wie vor, die Stellen durch und behandelte 66 Geschäfte. kompetente Personen zu besetzen. Das hat sich gerade jetzt wieder gezeigt. Von neun Pfarrpersonen und einem kanto- nalkirchlichen Angestellten wurden Gesu- Die Verkündigung in Wort und Musik und che um Studienurlaub eingereicht und vom die Seelsorge sind und bleiben zwei wichti- Ausschuss bewilligt. Drei Gesuche um eine ge Pfeiler unserer kirchlichen Arbeit. Sie länger dauernde Weiterbildung für Pfarr haben in der St. Galler Kantonalkirche einen personen sowie drei von kantonalkirchli- hohen Stellenwert. Unsere Arbeitsstellen in chen Angestellten konnten ebenfalls gutge- diesem Bereich sowie eine eigene Kirchen- heissen werden. Zu 26 Weiterbildungs- musikschule machen in diesen Bereichen und Supervisionsgesuchen konnte der Aus- eine sehr erfolgreiche Arbeit und haben schuss seine Zustimmung erteilen. Im besonders auch in der Corona-Zeit wichtige Berichtsjahr wurden drei Gesuche um die Impulse und Ideen geliefert. Erteilung der Prädikantenerlaubnis für die Standortgemeinde sowie eines für das Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident gesamte Kantonsgebiet gestellt. Diese be- willigte der Ausschuss. Arbeitsstelle Pastorales Die neue alte Gottesdienstlandschaft – im Schliesslich ist der Ausschuss zuständig für Berichtsjahr war alles etwas anders. Wir die Bewilligung von Beiträgen aus dem mussten lernen, mit neuen Situationen um- Fonds «Entwicklungszusammenarbeit In- zugehen, uns anzupassen, zu improvisieren. land». Von den 42 eingegangenen Gesuchen Die Corona-Situation hat die Gottesdienst- mussten sechs abgewiesen werden, weil sie landschaft, die Kirchgemeinden und deren entweder ohne kirchlichen Bezug oder nicht Verantwortliche arg, aber oft auch wohltu- in die reglementarischen Bestimmungen end aufgemischt. Quasi über Nacht rückten einzuordnen waren. Für die 42 bewilligten Diakonie, Seelsorge und Gottesdienst – und Projekte wurden Beiträge von insgesamt damit die Kernthemen der Kirche – in den CHF 371’700.00 gesprochen. Mittelpunkt. Dabei spielten das Internet, die Social Media, das Telefon und das Engage- Markus Bernet, Kirchenschreiber ment vieler Freiwilligen eine zentrale Rolle. Ressort Theologie, Pastorales und Musik Das Jahr hat uns aber auch gezeigt, dass vie- An drei Sitzungen mit den Dekanen und les anders geht. Von Seiten der Arbeitsstelle Vizedekanen wurden die Situationen in den haben wir in der Zeit des Lockdowns eine Gemeinden besprochen. Diese werden Plattform aufgeschaltet mit täglichen durch Anbietende von Supervision, Organi- Impulsen, Texten und Gebeten, Feiermög- sationsberatung und Mediation unterstützt. lichkeiten für zu Hause, Hinweisen auf TV, Am «Gipfeltreffen» mit den Präsidien der Radio und Kirchgemeinden, die Streaming drei Pfarrkapitel, des kantonalen Diakonats- anbieten. Die Kolleginnen und Kollegen kapitels, des Vereins der Religionslehrper wurden auf neue Formen des Feierns hinge- 16
wiesen, sie wurden mit Materialien versorgt Arbeitsstelle Populäre Musik und und telefonisch vielfältig beraten. Evangelische Kirchenmusikschule (EKMS) Dabei kam die enge Vernetzung mit den Als im Frühling 2020 der allgemeine Lock- «Fachstellen Gottesdienst» in Deutschland down kam, fanden sich Mitarbeitende, zugute. Im gegenseitigen Austausch Studierende und Lehrpersonen der Arbeits- kamen – vor allem im Blick auf die Advents- stelle populäre Musik und der Evangeli- und Weihnachtszeit – viele kreative schen Kirchenmusikschule zunächst ein- Lösungen zusammen, die wir den Gemein- mal plötzlich zu Hause wieder und entdeck- den weitergeben konnten. ten in erster Linie, wie viel Arbeit es mit sich bringt, geplante Veranstaltungen abzusa- Es war eine Freude zu sehen, wie viele Ideen gen, zu verschieben und/oder ins Internet in den Gemeinden aufgegriffen und neu zu verlagern: Workshops, Konferenzen, entwickelt wurden. Ebenso, wie flexibel – Netzwerk-Treffen, Chor-Projekte, Konzerte, und zum grössten Teil auch dankbar – die Beratungen, Gruppen- und Einzelunterricht. Gemeindeglieder darauf reagierten. Da Die Arbeitsstelle Populäre Musik stand wurden Gottesdienste draussen gefeiert, (und steht) zur Beantwortung vieler Fragen an anderen Orten, individuell begehbare rund um die rechtlichen Aspekte von Stationen-Wege angeboten (zu den inno Online-Gottesdiensten und die Bezahlung vativen Ideen vgl. «Doppelpunkt 1/2020»). von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmu- sikern bei ausfallenden Gottesdiensten zur Eindrücklich war festzustellen, welche Be- Verfügung. deutung die Kirchenglocken plötzlich beka- men als Zeichen «Wir sind da», «Wir halten Nach den Sommerferien entstand trotz zusammen»; die Kirchenräume wurden zu Planungsunsicherheit ein reichhaltiges Orten des Innehaltens: Wo ich eine Andacht Kurs- und Weiterbildungsangebot der Ar- oder Predigt holen kann; das Osterlicht oder beitsstelle Populäre Musik, zum grossen Teil das Friedenslicht von Bethlehem; wo ich in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Krippenfiguren Fragen stellen kann; Anlie- Kirchenmusikschule, deren neue Website gen, Hoffnungen, Sorgen deponieren kann. ekms.ch im Juni ebenfalls unverdrossen veröffentlicht wurde. Wir waren dankbar, Corona hat uns gezeigt – nein: gezwungen – dass der Betrieb an der Schule zu jenem und geholfen gottesdienstliches Feiern Zeitpunkt unter Einhaltung eines strengen neu zu buchstabieren. Digitale Angebote er- Sicherheitskonzepts wieder fast normal möglichten einen Blick über den eigenen laufen durfte und dass wir Ende Semester geistlichen Tellerrand. Und Menschen nut- hochverdiente Diplome an unsere Absol- zen diese, die sonst kaum je einen Fuss in ventinnen und Absolventen aushändigen die Kirche setzen. Die Zukunft des Gottes- konnten. Sie hatten unter schwierigen dienstes wird auch digital sein. Aber es wur- Bedingungen ihre Abschlussprüfungen de uns neu und heilsam bewusst, wie wich- bestanden, die wir ihnen als oberste Priori- tig die Gemeinschaft und das gemeinsame tät trotz aller Einschränkungen ermöglicht Feiern sind. Und wir sind dankbar, dass hatten. Bund und Kantone uns dies in der zweiten Welle zugestanden haben. Nach den Sommerferien lag der Fokus auf der coronagerechten Durchführung des Pfr. Carl Boetschi, Beauftragter für Pastorales Kantonalen Singtages. Die Spurgruppe Re- pertoire hatte alle Vorarbeiten geleistet, die Lieder waren ausgesucht und bearbeitet, als im Oktober die Fallzahlen wieder anstiegen und die Durchführung in den letzten Tagen vor dem geplanten und publizierten Termin noch einmal in Frage stellten. Wir entschie- den uns, die Veranstaltung «hybrid» (also gleichzeitig live vor Ort im St. Leonhard und 17
gestreamt) und in geraffter Form anzubie- Mit coronabedingter Verspätung konnte ten, was schlussendlich gut gelang. Pfrn. Esther Schiess eine weitere dreijährige Pilotstelle für institutionelle Seelsorge am Als klar wurde, dass die Nacht der Lichter Pflegeheim Wier in Ebnat-Kappel antreten. am 1. Advent ohne den Chor der Kirchen musikschulen würde stattfinden müssen, «allesanders.ch» heisst die Homepage, die beschlossen wir, quasi zum Ausgleich in im Laufe des Jahres 2020 entstanden ist. Zusammenarbeit mit unseren Studierenden Zwar war nicht gar alles anders, dennoch und Lehrpersonen einen klingenden musste vieles anders und neu gedacht und Adventskalender auf die Beine zu stellen. organisiert werden im Coronajahr. Dieser wurde auf Facebook und YouTube veröffentlicht und kam insgesamt auf meh- Annina Policante-Schön, Kirchenrätin rere Tausend Klicks – ein weiteres Zeichen der Lebendigkeit der Kirchenmusik auch im Arbeitsstelle kirchliche Jahr 2020. Erwachsenenbildung (AkEB) Die Bildungsarbeit der AkEB bespielt sowohl Andreas Hausammann, Beauftragter für den kirchlichen Binnenraum als auch den populäre Musik und Schulleiter EKMS | öffentlichen Raum mit Themen aus Theolo- Natasha Hausammann, administrative gie und Ethik. Der kirchliche Binnenraum Mitarbeiterin umfasst Menschen, die eine Kirchenbin- dung mit hoher Vergemeinschaftung haben Ressort Erwachsenenbildung und und in der Kirche ein Stück Heimat finden. Diakonie Sie besuchen Aus- und Weiterbildungen zu Die Erwachsenenbildungskommission be- ihren Tätigkeiten und Interessen. Im öffent- schäftigte sich vor allem mit zwei Themen: lichen Raum sprechen wir Menschen an, die der Nachhaltigkeit in unseren kantonal- punktuelle Begegnungen mit Kirche haben. kirchlichen Räumen und dem Niederschrei- ben eines Erwachsenenbildungskonzepts In der Erwachsenenbildung weisen wir im- für die St. Galler Kirche. mer wieder auf das «Dritte Programm» hin. Neben den Kursinhalten und Bildungszielen Die interkantonale Begleitkommission von ermöglichen wir, dass sich Menschen Fokus Theologie hat 2020 bei der FHS Ost begegnen und gar Bekanntschaften und ein Praxisprojekt mit dem Arbeitstitel Freundschaften entstehen können. Dazu ge- «Fokus Theologie: Dienstleistungen zur hört es, gemeinsam Zeit zu verbringen, zu theologischen Erwachsenenbildung auf essen und zu trinken. Genau dieses dritte dem Prüfstand» in Auftrag gegeben. Programm wurde im Coronajahr 2020 durch Resultate werden bis Mitte 2021 erwartet. den Lockdown gestoppt. Die Politiker und Politikerinnen ermöglichten noch das Ar- Die Plenarversammlung von Diakonie beiten, aber alles, was in die Freizeit fiel und Schweiz der EKS fand ausnahmsweise nur Vergnügen bereitete, wurde verboten. In einmal und virtuell statt. Das Hauptthema diesem Umfeld hat sich die Erwachsenen- war die Revision der Mindestanforderungen bildung mit neuen Angeboten positioniert. für diakonische Mitarbeitende in den Kantonalkirchen. Der evangelische Theologiekurs, die Weiter- bildung der Prädikantinnen und Prädi Die Beauftragung Palliative Care ging im kanten sowie Weiterbildungen für Pfarrper- Frühjahr von Pfrn. Renata Aebi zu Pfr. sonen stellen permanente Angebote der Christoph Semmler über. Renata Aebi hat AkEB dar. Durch den Lockdown wurden alle die anfängliche Projektstelle aufgebaut und Veranstaltungen als Präsenzveranstaltung die Positionierung der St. Galler Kantonal- untersagt. Es gelang jedoch, die Unterrichts- kirche im Thema Palliative Care massgeb- angebote mit Videokonferenzen sowie mit lich mitgeprägt. dem Selbststudium von Texten durchzufüh- ren. Neue Teilnehmende kamen hinzu, weil die Form des Distance Learnings es ihnen 18
ermöglichte, den Theologiekurs von zu Hau- Arbeitsstelle Diakonie se aus zu besuchen. Mit den Lockerungen Der CAS Diakonie-Entwicklung wurde von während der Sommermonate konnten wir acht Teilnehmenden erfolgreich abge- wieder Präsenzunterricht und Exkursionen schlossen. Dieser Lehrgang ist für Personen durchführen. Hier kam auch das erwähnte aus Diakonie, Pfarramt, Behörde und für Dritte Programm zum Zug: Begegnung, qualifizierte Freiwillige konzipiert. Beson- Geselligkeit und Gemeinschaft. ders erfreulich ist, dass in einer Kirch gemeinde eine Diakoniekommission ge- Die Prädikantinnen und Prädikanten gründet und eine Strategie dazu erarbeitet beschäftigten sich mit Architektur und wurde. Ob ein weiterer Lehrgang durch spirituellen Erfahrungen. Der eigene geführt werden kann, ist fraglich. Es scheint, Kirchenraum wurde erkundet und mit dass noch nicht alle Kirchgemeinden reali- Bildern und Texten dokumentiert. Dadurch siert haben, dass die Diakonie auch mit wurde die Vielfalt der Kirchenräume im Freiwilligen gefördert werden kann, welche Kanton St. Gallen sichtbar. sich eigenständig um ein Projekt kümmern möchten. Geradezu coronakonform ist der neue Theotrail in der Stadt St. Gallen. Junge und Freiwillige sind ein tragendes Element in ältere Erwachsene können auf einem unseren Kirchgemeinden. Deshalb ist es Stadtrundgang an vierzehn Orten theologi- wichtig, dass sie sorgsam begleitet werden. sche und lebenspraktische Themen In der interkantonalen Arbeitsgruppe besprechen und dabei die Stadt und sich Freiwilligenarbeit sind wir bestrebt, Neue- selber kennenlernen. Mehr dazu unter: rungen und Änderungen in die sanfte Über- actionbound.com/bound/theotrail-stgallen. arbeitung des Leitfadens Freiwilligenarbeit einfliessen zu lassen. Eine der Anpassungen Mit drei Messeauftritten an der OBA, der betrifft die verschiedenen Zeitvorsorge OLMA und der Hochzeitsmesse sowie mit systeme, welche neu entstanden sind. Bis- einem Stand am Genusstag wollten wir her kann keines dieser Systeme gewährleis- den Kontakt mit der breiten Bevölkerung ten, dass geleistete Stunden später einmal suchen. Die OLMA wurde im Frühsommer bezogen werden können. Eine umfassende abgesagt. Wir nahmen dann an der neu kon- Abklärung ergab, dass die Kirche sich an zipierten Olma-Pätch teil und entwickelten diesen Systemen nicht beteiligen sollte. das Konzept «allesanders.ch». Die Besuche- rinnen und Besucher unseres Standes Aus bekannten Gründen hat die OFFA im wurden mit einem ganz anderen Vadian aus 2020 nicht stattgefunden. Die Teilnahme Seife überrascht – ein besonderes Symbol für das Jahr 2021 wurde bereits geplant. für die Kirche in dieser Zeit. Die OBA und die Einige Letzte-Hilfe-Kurse konnten durch Hochzeitsmesse wurden kurzfristig abge- geführt werden, andere wurden auf das sagt. Als Ersatz für letztere werden wir im kommende Jahr verschoben. Eine digitale kommenden Frühjahr mit Liebesgedichten Kursform wird geprüft. Näheres zu den an einem besonderen Ort überraschen. Letzte-Hilfe-Kursen gibt es auf www.ref-sg.ch/letzte-hilfe-kurs. Pfr. Dr. Daniel Schmid Holz, Beauftragter für kirchliche Erwachsenenbildung | Im Rahmen der Projektstelle «Hochaltrig- Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin keit und Demenz» wurden Hospiz-Besuche in St. Gallen durchgeführt, das Kurs-Konzept «Besuchsdienste aufbauen und erneuern» vorgestellt und eine Tagung zum Thema «Das Geheimnis des guten Alterns» entwi- ckelt, welche 2021 stattfinden soll. Maya Hauri Thoma, Beauftragte für Diakonie | Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin 19
Arbeitsstelle Palliative Care Ressort Weltweite Kirche (WWK) Nach drei Jahren hat Pfrn. Renata Aebi an- Die Verbundenheit mit der weltweiten fangs März 2020 eine neue Herausforderung Kirche machte im Berichtsjahr die Verletz- im Bereich Palliative Care angenommen lichkeit und zugleich die Wichtigkeit von und deshalb die Beauftragung der St. Galler nationalen und internationalen Netzwerken Kantonalkirche abgegeben. Als ihr Nach deutlich. folger hat Pfr. Christoph Semmler anfangs April die Beauftragung Palliative Care über- Corona überschattete im Frühjahr die öku- nommen. Trotz der coronabedingten Absa- menische Fastenkampagne der Werke und gen von verschiedenen Veranstaltungen verunmöglichte vielerorts die traditionellen konnte er sich bei je einer Konferenz auf Suppentage und weitere Aktionen. Der schweizerischer, kantonaler und Stadt- Rückzug auf die Bewältigung der Folgen der St. Galler Ebene vorstellen und in persönli- Pandemie in den Kirchgemeinden führte chen Begegnungen Kontakte knüpfen. Ein bei vielen Hilfs- und Missionswerken zu erster Augenschein ergab, dass Palliative rückläufigen Beiträgen. Zugleich gab es Care mit den 24 Foren im Kanton St. Gallen aber auch viele ermutigende Zeichen der gut aufgestellt ist, auch in Bezug auf den Solidarität. Einbezug der Seelsorge. Die Fusion von «Brot für alle» mit dem Auch wenn die direkten Kontakte im Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Coronajahr 2020 auf ein Minimum be- Schweiz, HEKS, nahm Fahrt auf und wird in schränkt werden mussten, konnte positiv den kommenden zwei Jahren umgesetzt. aus den nicht stattgefundenen Veranstal- Stiftungsrat und Direktorium der Werke tungen gezogen werden, dass Kapazitäten haben eine kleine Spurgruppe mit Vertrete- frei wurden, um ein von Kirchenrätin rinnen und Vertretern der Kantonalkirchen Annina Policante schon lange vorgesehenes ins Leben gerufen, um die Kooperation der Projekt in Angriff zu nehmen. Die Erfassung Kirchen mit dem fusionierten Werk sicher- der Seelsorge in den mittleren und grossen zustellen. Kirchenrat Pfr. Heinz Fäh ist Mit- Pflegeheimen im Kanton St. Gallen ist eine glied der Gruppe. zeitaufwändige Angelegenheit, die aber nötig ist, um eine Grundlage für ein neues Trotz Corona wurde der interreligiöse Dialog kantonales Heimseelsorgekonzept zu schaf- aktiv weitergeführt. Ein Kreis von Juden, fen. Diese Erhebung steht kurz vor dem Christen und Muslimen, darunter Rabbiner Abschluss und wird Grundlage für eine sorg- Tovia Ben-Chorin, Imam Bekim Alimi, Heinz fältige Evaluation und Weiterplanung der Fäh und Pascal Bazzell sowie die katholische Heimseelsorge sein. Theologin Christiane Schubert, traf sich vier Mal zum «Scriptural Reasoning» per Zoom- Mit der Fachschaft Spitalseelsorge fand im Sitzung oder auch physisch. Herbst ein Treffen statt, zu dem der Kirchen- rat, wie alle zwei Jahre, eingeladen hatte. Es Die 3. Ittinger Tagung des Netzwerks Auf- gab einen regen Austausch zur Bewältigung bruch Ost stand Anfang März unter dem der aktuellen herausfordernden Situation Titel: Aus der Kraft des Geistes in die Zukunft in den Spitälern, von dem verschiedene An- gehen. Inspirierende Impulse kamen dies- regungen mitgenommen werden konnten. mal von Prof. Dr. Reiner Knieling und Pfrn. Zudem orientierte Kirchenratspräsident Isabel Hartmann, deren Fokus auf der geist- Martin Schmidt zu aktuellen Themen aus lichen und theologischen Erneuerung lag. dem Kirchenrat. Pfr. Christoph Semmler, Beauftragter für Palliative Care | Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin 20
Eine kirchenrätliche Arbeitsgruppe befasst meinden und den regionalen ökumenischen sich mit neuen Formen von Kirche, die nicht Partnern. Der interreligiöse Austausch fin- an eine lokale Gemeinde gebunden sind. det unter der Federführung des kantonalen Diverse Besuche standen auf dem Pro- Departements des Inneren über die IDA- gramm, die jedoch durch die coronabeding- Plattform statt. Zudem beteiligen wir uns ten Einschränkungen verzögert wurden. aktiv im theologischen Forum der abraha- Das Thema bleibt aktuell und wird für die mitischen Religionen. Zukunft unserer Kirche an Bedeutung ge- winnen. Die Kommission Weltweite Kirche begleitet die Programme der Arbeitsstelle und nimmt Pfr. Gregor Weber hat von Maya Hauri die Auswahl der Projekte vor, die aus dem Thoma die kantonale Beauftragung für Fonds Entwicklungszusammenarbeit Migration übernommen und wirkt zugleich Ausland unterstützt werden. Für 35 ver- am Bundesasylzentrum in Altstätten als schiedene Organisationen bzw. Projekte Seelsorger. Während der Mutterschafts konnten im Berichtsjahr CHF 308’000.00 urlaubszeit von Lilian Sonderegger hat ihre gesprochen werden. Vorgängerin, Brigitta Ackermann, die Stellvertretung auf dem Sekretariat der Dr. Pascal Bazzell, Beauftragter für Weltweite Arbeitsstelle WWK übernommen. Kirche | Lilian Sonderegger und Brigitta Acker- mann (Stellvertretung), administrative Mitar- Pfr. Heinz Fäh, Kirchenrat beiterinnen Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME) Arbeitsstelle Migration Als Arbeitsstelle ermutigen wir unsere Es war ein Jahr, in welchem Flexibilität im Kirche, einen weiten Horizont zu haben. Mit Bereich Migration wichtig wurde. Für die Reiseeinschränkungen, Lockdown und den Arbeitsstelle war die Vernetzung mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten stellte sich wichtigsten Playern im Kanton das Haupt- die Frage, wie wir als lokale Kirche mit der anliegen. Neben kantonalen Amtsstellen Weltweiten Kirche verbunden sein können. und Werken sind dies auch die Kirchge- Durch Initiativen, wie die Online-Aktion meinden des Kantons und deren Projekte im #ZeichenDerHoffnung von Mission 21, konn- Bereich Migration, die vom Beauftragten be- ten wir Teil der weltweiten Bewegung der sucht und auch im nächsten Jahr weiterhin Solidarität sein und einander gegenseitig er- besucht werden. Dazu ergaben sich von der mutigen. Mit den kirchlichen Werken Brot für Arbeitsstelle aus organisierte Austausch- alle, HEKS und Mission 21 arbeiten wir inten- treffen mit spannenden Inputs zu Themen siv zusammen, um Brücken zu schaffen wie digitale Vernetzung mit Asylsuchenden zwischen den Kirchgemeinden und unseren oder Traumatherapie. Geschätzt wurde aber weltweiten Partnern. Die Fusion von Brot einfach auch der Austausch untereinander. für alle und HEKS hat uns in diesem Jahr sehr beschäftigt. Sie war auch Thema eines Work- Pfr. Gregor Weber, Beauftragter für Migration shops an der kantonalen Kivo-Tagung. Als Arbeitsstelle begleiten wir Kirchgemein- den im Netzwerk Aufbruch Ost. Es verbin- det Menschen aus Gemeinden, die sichIm- pulse von der Weltweiten Kirche wünschen, um daraus neue Ansätze für die praktische Gemeindearbeit zu gewinnen. Zudem sind wir als Arbeitsstelle in verschiedenen Gremien, Initiativen und Projekten tätig. In der ACK, der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen SG/ARAI, fördern wir die bereichernden Beziehungen zwischen der Kantonalkirche bzw. ihren Kirchge- 21
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