IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt

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IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
für römisch-katholische Pfarreien im Kanton Solothurn
52. JAHRGANG | ERSCHEINT ALLE 14 TAGE

                                                         2020 | 11
                                                         24. MAI – 6. JUNI

 IM SCHATTEN DES ERSTEN                 ÖKUMENE – NEUE
­VATIKANISCHEN KONZILS                  SCHRITTE
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IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
focus                                         aus kirche und welt

ÖKUMENE –

                                                                                                                                  Bild von «Kirche in Not» zur Verfügung gestellt
NEUE SCHRITTE

Die meist projektorientierte Zusammen-
arbeit zwischen den verschiedenen Kon-
fessionen ist vielerorts selbstverständlich
geworden. Zahlreiche Handlungsfelder
der Ökumene sind im Kanton Solothurn
auch institutionell abgesichert: die Spi-
talseelsorge, die Gefängnisseelsorge, die
Gehörlosenseelsorge, die Notfallseel-
sorge, die Ausbildung der Religionslehr-
personen (OekModula) usw. Das bedeu-
tet, dass das Gelingen nicht mehr allein      Gläubige aus Venezuela bedanken sich für die Hilfe.
vom guten Willen einzelner Personen
abhängt, sondern zur gemeinsamen                                   GEBETSKETTE UM DIE WELT
Aufgabe der Kirchen geworden ist. In                               Das Hilfswerk «Kirche in Not» nimmt den Aufruf von Papst
St. Gallen ist der ökumenische Religions-                          Franziskus auf und unterstützt die weltweite Verbundenheit in
unterricht deshalb durch ökumenische                               der Corona-Krise durch das Rosenkranzgebet. Das Perlengebet
Unterrichtskommissionen ergänzt wor-                               ist weltweit und seit vielen Jahrhunderten in der katholischen
den, die diesen Unterricht behördlich                              Kirche verankert. Es gibt jenen Halt, die vom Virus betroffen
mittragen und verantworten. In Bern                                sind, in Quarantäne ausharren müssen und auf Hilfe hoffen. Es
treten die reformierten Kirchgemeinden                             stärkt aber auch die Helfenden und alle, die auf ein normaleres
Markus und Johannes und die katholi-                               Leben hoffen. Dabei denkt das Hilfswerk «Kirche in Not» auch
sche Pfarrei St. Marien für die Christin-                          an die Menschen in den Entwicklungsländern, mit denen sie
nen und Christen des Quartiers gemein-                             durch ihre Projekte verbunden sind. Sie berichten von Schwes-
sam als «Ökumene Bern Nord» auf. Noch                              tern, die sich in der Ukraine um Kranke kümmern oder von der
einen Schritt weiter wollen der evangeli-                          engagierten Arbeit der Kirchen in krisengeplagten Ländern wie
sche Landesbischof von Hannover und                                Syrien, Niger oder Venezuela. Hier ist materielle Hilfe und die
der katholische Bischof von Hildesheim                             Verbundenheit durch eine weltweite Gebetskette besonders
gehen. Sie sagen, dass es in Zukunft                               gefragt. www.kirche-in-not.ch
Kirchgemeinden mit evangelischen und
katholischen Mitgliedern unter einem
Dach geben wird. Sind das Schritte für
eine ökumenische Zukunft?
                                              75 JAHRE NACH DEM KRIEG
                                              Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Es blieb ein
«Schaut hin» heisst das Motto des öku-        zerstörtes Europa in Not und Elend. Auch die Verbrechen des
menischen Kirchentages 2021 in Frank-         Naziregime gegenüber der jüdischen Bevölkerung und
furt. Dort soll gemeinsam über solche         Andersdenkenden wurden für alle sichtbar. Seither forderten
Schritte nachgedacht werden. Noch ist         überlebende Katholiken, die damals in den Widerstand
es bewusst unscharf, noch muss man ge-        gingen, eine kritische Klärung der Rolle der Kirchenleitung in
nau hinschauen und überlegen, was es          der Nazizeit. Durch die Anweisung der damaligen Bischöfe
sein könnte. Aber nur so lässt sich Neues     zur «treuen Pflichterfüllung bis zuletzt» fühlten sie sich im
erkennen und erhoffen.                        Stich gelassen. Im Herbst 2019 entzog nun die Stadt Kon-
                                              stanz dem früheren Freiburger Erzbischof Conrad Gröber die
KUNO SCHMID                                   Ehrenbürgerschaft wegen seiner Kollaboration mit den
                                              Nazis. Erstmals hat sich jetzt auch die Deutsche Bischofskon-
                                              ferenz für das Verhalten ihrer Vorgänger entschuldigt und
                                              sich in einem umfassenden Dokument beschämt gezeigt.
                                              «Indem die Bischöfe damals kein eindeutiges ‹Nein› ausspra-
                                              chen, machten sie sich mitschuldig an Krieg und Verbre-
                                              chen», sagt der Vorsitzende Bischof Georg Bätzing.
                                              www.katholisch.de

                                              TITELSEITE: Papstkrone «Tiara» im Vatikanmuseum.
                                              Papst Paul VI. legte sie 1964 als «Verzicht auf menschliche Herrlichkeit und Macht» nieder.

2                   11 | 20 20
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
editorial

         «Erzählen ist Umgehen mit Zeit.
         ­Eine ­Geschichte hat einen Anfang
          und ein Ende – wie das Leben.»
                                                                                                                      KUNO SCHMID | CHEFREDAKTOR
                                                                               Peter Bichsel
                   Aus: Peter Bichsel: Was wäre, wenn? Kampa Verlag Zürich 2018, Seite 71.
                               Peter Bichsel feierte am 24. März 2020 seinen 85. Geburtstag.    SONDERFALL SOLOTHURN
                                                                                                Solothurn ist der einzige Deutschschweizerkanton,
                                                                                                der den Kompetenzbereich «Ethik, Religionen, Gemein-
                                                                                                schaft» aus dem Lehrplan 21 gestrichen hat. Es ent­
                                                                                                spreche nicht der Solothurner Schultradition, sich mit
                                                                                                «Religion» zu beschäftigen, man überlasse diesen
                                                                                                Kompetenzaufbau dem kirchlichen Unterricht, hiess
                                                                                                es. Wirken da immer noch die Abgrenzungen des
                                                                                                19. Jahrhunderts nach?
                                                                                                Damals war die Solothurner Bevölkerung polarisiert.
                                                                                                Radikale konservative Katholiken stellten die von den
                                                                                                Bürgern seit 1830 erkämpfte demokratische Ordnung
                                                                                                infrage. Für sie galt nur die Autorität des Papstes, die
                                                                                                Kirche stand über jeder staatlichen Ordnung. Entspre-
                                                                                                chend radikalisiert waren auch ihre Gegner, die
                                                                                                liberalen Katholiken. Sie wollten den jungen demokrati-
                                                                                                schen Staat und die bürgerlichen Freiheiten verteidigen
                                                                                                und erachteten es als unabdingbar, dass dazu die Macht
         Mediensonntag                                                                          der Kirche eingeschränkt werden musste. Katholiken
                                                                                                standen gegen Katholiken. Misstrauen und Feindschaft
         In seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikati-
                                                                                                prägten Generationen und spalteten Vereine und
         onsmittel 2020 legt Papst Franziskus den Fokus auf das
                                                                                                Dörfer. Vieles wäre noch differenzierter zu sagen und
         Erzählen von Geschichten. In jeder Geschichte wird etwas
                                                                                                manche Positionen werden bis heute vertreten.
         vom Leben der Menschen hinein gewoben. Wie Fäden zu
         «Textilien» werden, entstehen aus Ereignissen erzählbare                               Bei kantonalen Wahlen siegten jeweils die liberalen
         «Texte». Es ist die Aufgabe der Journalistinnen und Journa-                            Kräfte deutlich. Gleichzeitig blieb die Bevölkerung
         listen, solche Geschichten zu «texten», auch im Bereich von                            mehrheitlich katholisch. Nur wenige entschieden sich
         Glaube und Kirche. In der Schweiz erfüllt nebst den Pfarr-                             später für die neugegründete christkatholische Kirche.
         blättern das Katholische Medienzentrum diesen Auftrag und                              Liberal und katholisch – Sonderfall Solothurn. Inner-
         publiziert auf dem Newsportal kath.ch Geschichten des                                  kirchlich setzte sich jedoch nach dem I. Vatikanum
         christlichen Lebens in der Schweiz. Ueli Abt von kath.ch                               (1870) die konservative, antimoderne Haltung voll
         schreibt: «Entscheidend ist das Aufspüren von Geschichten                              durch. Liberale wurden vielerorts über Jahrzehnte
         oder nur schon von erzählerischen Elementen. Fakten blei-                              durch die Pfarrer und die «Schwarzen» auf Distanz zur
         ben Fakten. Wenn Journalisten Unwichtiges weglassen und                                Kirche gehalten. Ein Grossteil der Solothurner Katholi-
         damit die dargestellte Situation dramatischer machen,                                  kinnen und Katholiken ist deshalb schon seit 150
         geschieht es mit dem Ziel, Wesentliches sichtbar zu machen.                            Jahren zu Fernstehenden geworden. Sonderfall Solo-
         Ein solcher Text folgt der Devise: Sage nicht, was du zu                               thurn.
         sagen hast. Sondern erzähle es.» www.kath.ch
                                                                                                Das alles hat sich in den letzten Jahrzehnten entspannt
                                                                                                und gewandelt. Aber die Zurückhaltung gegenüber
                                                                                                Religion und Kirche ist geblieben und zeigt sich auch
                                                                                                darin, dass der Kanton Solothurn einen hohen Anteil an
INHALT                                                                                          distanzierten Christen und viele Kirchenaustritte
                                              Medien7                                          aufweist. Trotz guter Initiativen scheint die Kirche für
Schwerpunkt4                                                                                   manche auch heute fest in der Hand von Konservativen
Erstes Vatikanisches Konzil                   Aktuell8                                         zu sein, und ein entspannter Dialog über Religionen
                                                                                               in Schule und Gesellschaft bleibt schwierig.
Liturgischer Kalender              6         Pfarreien9
                                                                                                Ich wünsche Ihnen segensreiche Pfingsttage.
Namenstage                                    Region   31
                                                                                                Kuno Schmid
Innehalten6                                  Jugend32

                                                                                                                               11 | 20 20            3
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schwerpunkt

       Im Schatten des Ersten
       ­Vatikanischen Konzils
    Vor 150 Jahren tagte das Erste Vatikanische Konzil. Im damaligen Zeitalter des Imperialismus erhob
         auch die Kirche den Papst zu einem absolutistischen, geistlichen Monarchen mit weltweitem
     ­Herrschaftsanspruch. Die dreifache Papstkrone «Tiara» war Symbol dieser Herrschaft und wurde
       ­gedeutet als «Vater der Könige, Oberhaupt der Welt und Statthalter Christi». Manche Debatten
      und ­Beschlüsse wirken aus heutiger Sicht geradezu bizarr. Aber die Konzilsbeschlüsse von 1870
        ­prägen die Kirche bis heute. Kuno Schmid befragt dazu ­Stephan Leimgruber, den emeritierten
                     ­Theologieprofessor und ehemaligen Solothurner Kantonsschullehrer.

Das Erste Vatikanische Konzil (8. Dezember     Option für die Armen wie in der lateiname-      Das Zweite Vatikanische Konzil machte den
1869 bis 1. September 1870) wurde nach         rikanischen Befreiungstheologie. Vielmehr       Weg für eine dialogische Beziehung zur
nur neun Monaten abrupt abgebrochen,           gab es zahlreiche Verbindungen mit der          Welt frei, hat die Religionsfreiheit prokla-
weil der Kirchenstaat und Rom erobert          Oberschicht. Die Bischöfe waren bis zu          miert und damit den Syllabus korrigiert.
und dem vereinigten Italien angeschlossen      Beginn des 19. Jahrhunderts auch in der
                                               ­
wurden. War das Konzil eine verzweifelte       Schweiz z. T. adelige Fürstbischöfe mit eige-   Stattdessen verkündete das Erste Vatika-
letzte Machtdemonstration, um den Ver-         nen Territorien.                                nische Konzil die sogenannte «Unfehlbar-
lust des Kirchenstaates abzuwenden?                                                            keit des Papstes», die der Schweizer Theo-
Stephan Leimgruber: Das Erste Vatikanum        Die katholisch-konservative Bewegung der        loge Hans Küng mit dem «Verbleiben der
war für mich eine (durchaus problemati-        «Ultramontanen» forderte, dass das Konzil       Kirche in der Wahrheit» umschrieb. Wie ist
sche) Antwort auf den seit der Französi-       den sogenannten «Syllabus» als Glaubens-        diese Unfehlbarkeit zu verstehen?
schen Revolution gärenden Konflikt um die      lehre definieren sollte. Dazu kam es aber       SL Die Unfehlbarkeit ist ein heute ungeeig-
Macht in Kirche und Staat. Die Kirche wuss-    nicht. Worum geht es beim «Syllabus»?           neter Begriff, weil er mit einem Maximalis-
te sich bedroht von weltlichen Mächten. Sie    SL Der «Syllabus errorum» war eine Samm-        mus aufgeladen ist, der heutigem Denken
bangte um ihre Hoheit in Glaubens-, Wis-       lung von Irrtümern, die Papst Pius IX. den      fern ist. Es geht nicht um die moralische
sens- und Sittenfragen. Es gab noch keine      zeitgenössischen Strömungen anlastete. Sie      Vollkommenheit des Papstes, sondern um
Pluralität von Standpunkten, die zu tolerie-   muten heute «bizarr» an, wie Redaktor           die Botschaft der Kirche. Besser ist der Be-
ren waren, sondern nur den einen wahren        Schmid im Lead meint. Dazu gehörten die         griff «Unzerstörbarkeit», d. h. die Kirche
und richtigen Standpunkt. Natürlich spielte    Verurteilungen der Religionsfreiheit, der Ge-   wird vom Hl. Geist in der Wahrheit gehalten
auch der Verlust des Kirchenstaates im Sin-    wissensfreiheit, des Atheismus, des Protes-     und geht nicht einfach in die Irre. Unfehl-
ne eines Machtverlustes eine Rolle.            tantismus. Mit der Verurteilung aller Ent-      barkeit bezieht sich auf – unter strengen
                                               wicklungen der Moderne verteidigt der Papst     Auflagen formulierte – Dogmen, nämlich,
Die Zeit vor dem Konzil war geprägt von        die alleinige Deutungshoheit der Kirche ge-     wenn der Papst als «oberster Hirte und Leh-
philosophischem, politischem und auch          genüber der Wahrheit und wehrt sich gegen       rer aller Christen in Glaubens- und Sitten-
gewalttätigem Ringen um Freiheitsrechte        die Ansprüche, die Kirche der staatlichen       fragen» endgültig entscheidet. Bis jetzt ist es
und Mitbestimmung der Bürger. Warum            Gewalt und Rechtsordnung zu unterstellen.       zu einer einzigen Äusserung des unfehlba-
hat sich die Kirche so einseitig auf die       «Der römische Papst kann und muss sich mit      ren Lehramts gekommen: 1950 das Dogma
Seite des «Ancien Régime» und der traditi-     dem Fortschritt, dem Liberalismus und der       der Aufnahme Mariens in den Himmel.
onellen Monarchien gestellt?                   gegenwärtigen Zivilisation versöhnen und
SL Zur damaligen Zeit stand die Kirche nicht   vergleichen.» Mit der Verurteilung dieses       Das zweite Dogma des Konzils betrifft die
auf der Seite der Armen und traf noch keine    Satzes schliesst der «Syllabus errorum» ab.     rechtliche Stellung des Papstes, den soge-

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IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
schwerpunkt

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                                                                                                             liche Probleme. Theologisch hat man sich
                                                                                                             stark angenähert: Die Christkatholiken ha-
                                                                                                             ben auch ein Bischofsamt; sie feiern die Sa-
                                                                                                             kramente und verstehen sie praktisch gleich
                                                                                                             wie die römisch-katholischen Christinnen
                                                                                                             und Christen. Die liturgische Erneuerung
                                                                                                             und der Religionsunterricht sind auch bei
                                                                                                             ihnen grosse Themen. Unterschiedlich ist
                                                                                                             die Lebensform der Pfarrer, und über die
                                                                                                             Papstdogmen könnte man wohl reden. Eini-
                                                                                                             ge katholische Theologen (und Theologin-
                                                                                                             nen) sind zu den Christkatholiken gegan-
                                                                                                             gen, weil sie heiraten wollten und den Papst
                                                                                                             nicht für so wichtig empfanden.

                                                                                                             Nicht alle haben sich der Christkatholi-
                                                                                                             schen Kirche angeschlossen. Aber viele
                                                                                                             liberal denkende Katholiken blieben auf
                                                                                                             Distanz zur Kirche und fühlen sich bis
                                                                                                             heute ausgegrenzt. Was kann ihnen heute
                                                                                                             gesagt werden?
                                                                                                             SL Victor Conzemius (1929–2017) hat mit sei-
                                                                                                             ner kirchengeschichtlichen Forschung viel
                                                                                                             zur Rehabilitierung der liberalen Katholi-
                                                                                                             ken beigetragen. In der Pastoral gibt es einen
                                                                                                             Topos: Seelsorge für kirchlich Distanzierte,
Das Erste Vatikanische Konzil fasste seine Beschlüsse im Petersdom in Rom.                                   d. h. für Menschen, die durchaus christlich
                                                                                                             denken, aber der Kirche konkret vor Ort ent-
nannten «Jurisdiktionsprimat». Wurde                         die Beschlüsse von 1870 trotzdem die            fremdet sind. Mit ihnen sollten die Seelsor-
damit der römische Zentralismus begrün-                      Kirche bis heute?                               genden vermehrt das Gespräch suchen.
det?                                                         SL Das Zweite Vatikanische Konzil musste
SL Der Jurisdiktionsprimat betrifft die                      das Erste ergänzen und insofern korrigie-       Welche Auswirkungen haben die Dogmen
oberste innerkirchliche Rechtsgewalt. Der                    ren. Es äusserte sich über die Bischöfe, die    von 1870 auf die ökumenischen Gespräche
Papst kann sie in jeder Hinsicht frei aus-                   Priester und über die Laien. Es hat ein neues   mit den anderen christlichen Kirchen und
üben und die Gläubigen sind ihr im Gehor-                    dialogisches Kirchenbild entworfen. Der         auf die Suche nach der Einheit der Chris-
sam unterworfen. Hier wird bereits sprach-                   Papst sollte nichts entscheiden ohne das Ein-   ten?
lich ein Untergebenenverhältnis zum Aus-                     verständnis der Bischöfe; ein Bischof sollte    SL Es sind Stolpersteine, die heute im theo-
druck gebracht, in dem sich unsere Zeitge-                   nicht selbstherrlich regieren, sondern den      logischen Diskurs unnötige Hindernisse
nossen nicht mehr verstanden wissen.                         Glaubenssinn der Gläubigen einholen; ein        bieten und die man, wie gesagt, neu formu-
Theologisch kommt das Ernstnehmen des                        Pfarrer sollte den Pfarreirat konsultieren,     lieren sollte. Andererseits gilt es zu beden-
Gewissens und des Glaubenssinnes der                         wenn es um wichtige Veränderungen geht.         ken, dass jede der Kirchen ihre gewachsene
Gläubigen dazu.                                              Die Beschlüsse des I. Vatikanums blockieren     Gestalt und Struktur aufweist und wahren
                                                             die Kirche heute, weil sie wörtlich in die      möchte. Keine soll von der anderen absor-
Stimmt der Vorwurf, dass der katholische                     Texte des II. Vatikanums aufgenommen            biert werden. Ökumene im Sinn der Annä-
Glauben auf einen bedingungslosen Ge-                        wurden (v.a. Lumen gentium Nr. 22). Fazit:      herung der Verschiedenen, die aber in vie-
horsam gegenüber der päpstlichen Autori-                     Die beiden Dogmen des I. Vatikanums (Un-        len Fragen einander nahestehen, insbeson-
tät reduziert wurde?                                         fehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat) sollten    dere in den Grundfragen des Glaubens und
SL Ich vermute ja und erinnere mich an die                   heute neu formuliert werden. (Mutige vor!)      Lebens.
Fragen des Bischofs bei der Priesterweihe:
«Versprichst du mir und meinem Nachfolger                    Im Kanton Solothurn leistete damals die
Ehrfurcht und Gehorsam?» Da gehört heute                     Mehrheit der Katholiken Widerstand ge-
sicher ein Mitspracherecht und das Einbrin-                  gen die Beschlüsse des Konzils. Aus den
gen der eigenen Gedanken in einen Lernpro-                   Protestversammlungen ging die Christ-
zess hinein, sonst wäre es ja ein Kadaverge-                 katholische Kirche hervor. Wie stehen die
horsam, der für Menschen unwürdig ist.                       christkatholische und die römisch-katholi-
                                                             sche Kirche heute zueinander?
Inwiefern hat das Zweite Vatikanische                        SL Die christkatholische und die römisch-
Konzil dieses Glaubens- und Kirchenver-                      katholische Kirche verstehen sich heute
ständnis korrigiert und warum blockieren                     nach meinen Erfahrungen gut und begeg-

                                                                                                                                  11 | 20 20              5
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
innehalten                                                                     liturgischer kalender und namenstage

                                                                                 WOCHE VOM
                                                                                 24. BIS 30. MAI 2020

    Pfingsten                                                                    Sonntag, 24. Mai
                                                                                 7. SONNTAG DER OSTERZEIT
                                                                                 Sie verharrten dort einmütig im Gebet,
                                                                                 zusammen mit den Frauen und mit Maria,
    Schöpfungskraft, geheimnisvolle,                                             der Mutter Jesu,
                                                                                 und mit seinen Brüdern. Apg 1,14
    erwecke unsere Sinne.
                                                                                 L1: Apg 1,12–14.
    Lass uns staunen über deine Wunder,                                          L2: 1 Petr 4,13–16.
                                                                                 Ev: Joh 17,1–11a.
    Gold der Sonne,
                                                                                 N: Esther, Dagmar, Madeleine-Sophie
    Pracht des Himmels,
                                                                                 Montag, 25. Mai
    deine Stille,                                                                N: Beda, Gregor, Maria Magdalena von Pazzi

    Blütensterne,                                                                Dienstag, 26. Mai
                                                                                 N: Philipp Neri, Alwin, Mariana
    Kraft des Baums,
                                                                                 Mittwoch, 27. Mai
    Lied des Vogels,
                                                                                 N: Augustin von Canterbury
    Augenglanz der Liebe.
                                                                                 Donnerstag, 28. Mai
                                                                                 N: Germanus, Wilhelm, Dietland

    Schöpfungskraft, du, Leben spendend,                                         Freitag, 29. Mai
                                                                                 N: Paul VI., Maximin, Irmtrud, Bona
    befrei uns von der Angst,
                                                                                 Samstag, 30. Mai
    vor Nicht-Genug,
                                                                                 N: Reinhild, Jeanne d’Arc
    vor Fremden,
    vor dem Tod.
                                                                                 WOCHE VOM
    Mach Mut für neue Schritte.                                                  31. MAI BIS 6. JUNI 2020

    Weck Freude am Andersartigen,
                                                                                 Sonntag, 31. Mai
    am Miteinander und am Teilen.                                                PFINGSTEN
                                                                                 Du sendest deinen Geist aus: sie werden erschaffen
                                                                                 und du erneuerst das Angesicht der Erde. Ps 104,30
    Schöpfungskraft, begeisternde,                                               L1: Apg 2,1–11.
                                                                                 L2: 1 Kor 12,3b–7.12–13.
    erfüll mit uns den Traum:
                                                                                 Ev: Joh 20,19–23.
    Eine Welt,                                                                   N: Petronilla, Aldo, Mechthild

    in der wir Menschen einander helfen,                                         Montag, 1. Juni
                                                                                 PFINGSTMONTAG
    die Mitgeschöpfe gleichberechtigt achten,
                                                                                 Maria, Mutter der Kirche
    dem wunderbaren Erdball Sorge tragen,                                        N: Justin, Simeon

    Gewalt der Friedenssuche weicht                                              Dienstag, 2. Juni
                                                                                 N: Marcellinus, Petrus, Armin, Blandina
    und Wahrheit, Schönheit unser Tun bestimmen.
                                                                                                                                      www.liturgie.ch/26-liturgiepraxis/direktorium

                                                                                 Mittwoch, 3. Juni
    Amen.
                                                                                 N: Karl Lwanga, Morand

                                                                                 Donnerstag, 4. Juni
    Martin Voessler                                                              N: Chlothilde, Christa, Quirin

                                                                                 Freitag, 5. Juni
    Der Arzt und Umweltaktivist ist 2019 als Radfahrer                           N: Bonifatius
    bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
                                                                                 Samstag, 6. Juni
    Quelle: Daniel Frei / Hans-Adam Ritter (Hrsg.): Du weisst, wer wir sind.     N: Norbert, Kevin, Bertrand
    Basler Gebetsbuch, TVZ-Verlag Zürich 2018, Seite 205.

6                   11 | 20 20
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
medien

                                              FERNSEHEN                                                                     RADIO
Regelmässige
                                              Im Internet und über verschiedene                                             Sonntag, 24. Mai
Sendungen
                                              Fernsehkanäle werden zusätzliche                                              SRF 2, 08.30 Uhr
                                              Gottesdienste und spirituelle Impulse                                         Perspektiven: Religionspodcasts
FERNSEHEN                                     übertragen. Beachten Sie die                                                  Wie neu sind digitale Angebote?
SRF 1
                                              Angaben auf den Pfarreiseiten, in der
Samstag, 19.50 Uhr, Wort zum Sonntag                                                                                        SRF 2, 10.00 Uhr
                                              Tagespresse oder auf der Bistums-
Sonntag, 10.00 Uhr, Sternstunde Religion                                                                                    Radiopredigten
                                              Website www.bistum-basel.ch →
Sonntag, 11.00 Uhr, Sternstunde Philosophie                                                                                 Silvia Huber, röm.-kath.
Monatlich eine Gottesdienstübertragung
                                              Corona-Update.                          Arte, 21.45 Uhr
                                                                                                                            Stefan Moll, evang.-method.
ZDF oder BR                                                                           Mensch. Herbert
Sonntag, 9.30 Uhr, Gottesdienstübertragung    Sonntag, 24. Mai                        Grönemeyer – mehr als ein Rockstar.   SWR2, 12.05 Uhr
ARD                                           ZDF, 09.30 Uhr                                                                Glücklicher ohne Wirtschafts­
                                                                                      Samstag, 30. Mai
Sonntag, 17.30 Uhr, Echtes Leben              Evangelischer Gottesdienst                                                    wachstum?
                                                                                      SRF 1, 16.40 Uhr
ORF 2                                         Vertrauen aufbauen – ganz einfach!?                                           Ökumenischer Prozess «Umkehr
Sonntag, 12.30 Uhr, Orientierung
                                                                                      Fenster zum Sonntag
                                                                                                                            zum Leben».
Sonntag, 18.15 Uhr, Was ich glaube            Montag, 25. Mai                         Wie neu geboren.
Dienstag, 22.30 Uhr, Kreuz und quer           Arte, 20.15 Uhr                                                               Sonntag, 31. Mai
                                                                                      Sonntag, 31. Mai
                                              Das weisse Band                                                               SRF 2, 08.30 Uhr
                                                                                      SRF 1, 10.00 Uhr
RADIO                                         Alle verschliessen die Augen.                                                 Perspektiven: Pfingstkirchen
                                                                                      Katholischer Pfingst-Gottesdienst
Radio SRF1                                                                                                                  Eine weltweit wachsende Bewegung.
Samstag, 18.30 Uhr, Zwischenhalt
                                              Dienstag, 26. Mai                       St. Gallen Rotmonten.
Sonntag, 6.40/8.40 Uhr, Wort aus der Bibel    3sat, 22.55 Uhr                                                               SRF 2, 10.00 Uhr
                                                                                      Mittwoch, 3. Juni
Sonntag, 9.30 Uhr, Text zum Sonntag           Der Wildheuer                                                                 Kath. Pfingstgottesdienst
                                                                                      BR, 19.00 Uhr
Radio SRF2 Kultur                             Ein Leben auf 1000 Metern.                                                    St. Gallen Rotmonten.
                                                                                      Einsamkeit
Sonntag, 8.00 Uhr, Blickpunkt Religion
                                                                                      Fluch oder Segen?                     SWR2, 12.05 Uhr
Sonntag, 8.30 Uhr, Perspektiven
Sonntag, 9.00 Uhr, Sakral/Vokal
                                                                                                                            Zuhören – die Seele des Gesprächs
                                                                                      Donnerstag, 4. Juni
Sonntag, 10.00 Uhr, Radiopredigten oder                                                                                     Von der Kunst, genau hinzuhören.
                                                                                      3sat, 21.00 Uhr
Radiogottesdienst
                                                                                      Die Macht des Vertrauens              Montag, 1. Juni
Radio 32
                                                                                      Nachhaltiger Corona-Effekt?           BR2, 08.05 Uhr
Mittwoch, 15.45 Uhr, Oekumera
                                                                                                                            Väter im Wandel
Sonntag, 10.40 Uhr, Wiederholung                                                       3sat, 22.55 Uhr
                                              Donnerstag, 28. Mai                                                           Mehr als Wochenend-Papa.
                                                                                       Die Kinder von Zaatari
WEBSITES                                      3sat, 20.15 Uhr
                                                                                       Hoffnung auf Rückkehr in die         Radiopredigten können über
www.medientipp.ch                             Reif für den Knast?
                                                                                      ­Heimat.                              www.radiopredigt.ch nachgehört,
www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion       Straftätige Kinder.
                                                                                                                            nachgelesen oder ausgedruckt werden.
www.fernsehen.katholisch.de                                                           Samstag, 6. Juni
                                              Freitag, 29. Mai                                                              Die Basler Bibelgesellschaft bieten neu
www.religion.orf.at/tv                                                                SRF 1, 16.40 Uhr
www.vaticannews.va/de.html
                                              Arte, 20.15 Uhr                                                               auch einen Telefondienst an. Die
                                                                                      Fenster zum Sonntag: Ausgebrannt
                                              Imam wider Willen                                                             Radio­predigten können über die Num-
                                                                                      Depression und Spitzensport.
                                              Konfliktreiches Vater-Sohn-Gespann.                                           mer 032 520 40 20 gehört werden.

                                              Das kriegsbedingt vertagte,                                                   Erhobenen Hauptes brennt
LITERATUR

                                                                                      KINO | DVD

                                              kurze Erste Vatikanische Konzil                                               Jeanne d’Arc am Ende auf dem
                                              (1869–1870) wollte die Übel der                                               Scheiterhaufen. Sie «brennt»
                                              Moderne abwehren und setzte                                                   schon vorher für die Freiheit
                                              auf Autorität und Gehorsam.                                                   ihrer Landsleute, für Gerechtig-
                                              Auf Kosten der Ortskirchen                                                    keit und für Gott, dessen Auf-
                                              wurde die Macht des Papstes                                                   träge sie unbedingt erfüllen
                                              auf die ganze Kirche weltweit                                                 will. Bruno Dumonts «Jeanne
                                              ausgedehnt. Vieles wurde                                                      d’Arc»-Adaption ist eine Refle-
                                              seither ergänzt und korrigiert.                                               xion über Machtstrukturen und
                                              Doch der Schatten dieses                                                      Willenskraft. Schonungslos
                                              Konzils wirkt bis heute mächtig                                               entlarvt das Mädchen das
                                              nach. Ein mutiger Paradigmen-                                                 kirchliche Gericht. Sie wird
                                              wechsel ist überfällig.                                                       geopfert, um das System – die
                                                                                                                            katholische Kirche – zu retten.
 Peter Neuner
 Der lange Schatten des I. Vatikanums
 Wie das Konzil die Kirche noch heute blockiert                                         Jeanne
 Herder Verlag, Freiburg i.Br. 2019                                                     Bruno Dumont, Frankreich 2019
 240 Seiten, CHF 38.90, ISBN: 978-3-451-38440-0                                         Streaming über www.outside-thebox.ch

                                                                                                                                       11 | 20 20                 7
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
aktuell

    Schutzkonzept für öffentliche Gottesdienste im Bistum Basel
             Noch bleiben öffentliche Gottesdienste und Veranstaltungen verboten (Ausnahme: Abdankungen).
    Neu hat der Bundesrat Ende April mitgeteilt, dass Grossveranstaltungen (über 1000 Personen) bis Ende August unter-
         sagt sind. Dies legt nahe, Erstkommunionfeiern, Firmungen oder andere Festgottesdienste zu verschieben.
GOTTESDIENSTE VORAUSSICHTLICH AB 8. JUNI                   men bekannt gemacht und die Gottesdienstbe-                      • Vor der Austeilung der Kommunion desinfizie-
Am 29. Mai 2020 wird der Bundesrat die nächs-              sucher/-innen ins richtige Verhalten eingeführt                    ren sich die Kommunionspender/-innen die
ten Lockerungsschritte entscheiden, die ab dem             (z. B. Eintritt in die Kirche, Sitzordnung, Kom-                   Hände. Der Dialog «Der Leib Christi» – «Amen»
8. Juni 2020 gültig sein werden. Mit der Erlaub-           munionempfang, Verlassen der Kirche).                              wird vor dem Kommuniongang gemeinsam
nis, wieder öffentliche Gottesdienste feiern zu                                                                               gesprochen. Die Austeilung der Kommunion
können, ist also frühestens ab dem 8. Juni 2020          VERHALTEN VOR DEM GOTTESDIENST                                       erfolgt still und unter Beachtung der Hygiene-
zu rechnen. Bis dahin soll das Schutzkonzept für         • Die Kontaktstellen (Türgriffe, Handläufe,                          vorschriften. Auf dem Fussboden sind deutlich
das Bistum Basel in allen Pfarreien vorbereitet            Handauflage der Kirchenbänke) sind zu                              sichtbare Klebebänder anzubringen, die den
werden. Wo das Schutzkonzept nicht vollum-                 ­säubern und zu desinfizieren, ebenso allenfalls                   vorgeschriebenen Mindestabstand beim
fänglich eingehalten werden kann, bleiben                   vorhandene sanitarische Anlagen.                                  Kommuniongang kennzeichnen. Beachten Sie
öffentliche Gottesdienste untersagt. Der Gottes-         • Die Weihwasserbecken bleiben bis auf Weite-                        bitte auch, dass die Wege zur Kommunion-
dienstbesuch und der Infektionsschutz sollen                res leer.                                                         spendung und wieder zurück an den Platz die
gleichermassen gewährleistet werden. Darum               • Die Gläubigen werden mit Wegweisern zu den                         Abstände einhalten. Kommunionspender/-in
erwartet der Bischof von allen Selbstverantwor-             klar gekennzeichneten, offen stehenden                            und Kommunionempfänger/-in stehen je hinter
tung, Vorsicht und Geduld.                                  Eingangstüren und zu den Sitzplätzen gelenkt                      einer Linie, die am Boden ausgezogen ist (hier
                                                            (Betätigung der Türgriffe vermeiden). Dabei                       beträgt die Distanz einen guten Meter). Mund-
VORBEREITUNGEN ZUM INFEKTIONSSCHUTZ                         sind die staatlich angeordneten Abstands- und                     kommunion ist nur kniend an einer Kommuni-
• An gut sichtbaren Stellen im Aussen- und                  Hygieneregeln einzuhalten. Von der Pfarrei                        onbank erlaubt.
  Innenbereich der Kirche sind Plakate mit den              beauftragte Personen kontrollieren dies.                        • Während des ganzen Gottesdienstes stehen
  Abstands- und Hygieneregeln des Bundesamts             • Die Gläubigen reinigen sich beim Eingang zum                       von der Pfarrei beauftragte Personen an den
  für Gesundheit (BAG) anzubringen.                         Gotteshaus die Hände mit einem viruziden                          Eingangs- bzw. Ausgangstüren, um sie im
• Die Eingangstüren sind klar erkennbar zu                  Desinfektionsmittel. – Von der Pfarrei beauf-                     Bedarfsfall ohne Verzug zu öffnen.
  kennzeichnen und andere Türen mit einer gut               tragte Personen stellen Spender mit einer
  sichtbaren Markierung abzusperren. Gleich-                genügenden Menge an Desinfektionsmitteln                        NACH DEM GOTTESDIENST
  wohl müssen alle Türen aus feuerpolizeilichen             bereit und sorgen für die lückenlose Hand-                      • Von der Pfarrei beauftragte Personen öffnen
  Gründen jederzeit von innen und aussen                    desinfektion.                                                     die Ausgangstüren.
  geöffnet werden können.                                • Die Gläubigen nehmen an den gekennzeichne-                       • Die Gläubigen verlassen das Gotteshaus nach
• Der Zugang zur Empore wird abgesperrt; sie                ten Orten Platz. Ihre Plätze sind gegenüber den                   einer von der Pfarrei festgelegten Ordnung
  ist nur für den Organisten / die Organistin und           Plätzen der vorderen oder hinteren freien                         und unter Einhaltung der Abstandsregeln, und
  – falls die räumlichen Möglichkeiten es zulas-            Reihe versetzt. – Von der Pfarrei beauftragte                     sie unterlassen vor dem Gotteshaus Gruppen-
  sen – für einen oder einige wenige Instrumen-             Personen überwachen die Einhaltung dieser                         ansammlungen. Von der Pfarrei beauftragte
  talisten / Instrumentalistinnen betretbar.                Ordnung. – Familien werden nicht getrennt,                        Personen kontrollieren dies.
• Der Einsatz der Kirchenchöre ist zurückhaltend            d. h. sie können die Plätze zwischen markierten                 • Alle Kontaktstellen sind zu säubern und zu
  zu planen, weil die Schutzmassnahmen kaum                 Plätzen in einer Bank auffüllen.                                  desinfizieren, ebenso allenfalls vorhandene
  eingehalten werden können. Die Leitungen der                                                                                sanitarische Anlagen und verwendete Kirchen-
  Pfarreien und der Chöre sprechen sich ab.              VERHALTEN WÄHREND DES GOTTESDIENSTES                                 gesangbücher.
• Kirchengesangbücher werden nicht verwendet             • Für den Einsatz von Vorsänger/-innen oder
  oder nach jedem Gebrauch desinfiziert.                   Instrumentalistengruppen besteht derselbe                        WEITERE ANORDNUNGEN
• Der Zugang zum Gotteshaus ist auf maximal                Spielraum wie für jene im weltlichen Kulturbe-                   • Auch für Wort-Gottes-Feiern, andere Wortgot-
  einen Drittel seiner ordentlichen Besucherka-            reich. Es empfehlen sich hier Kantorengesänge                      tesdienste, Tagzeitenliturgien oder Gruppen-
  pazität begrenzt. In jedem Fall ist den einzel-          (Wechsel zwischen einer Solostimme und                             feiern ist das Schutzkonzept einzuhalten.
  nen Gläubigen ein Raum von mindestens vier               kurzen Gemeindeversen) oder Kanones und                            Symbolhandlungen mit irgendwelchen Gegen-
  Quadratmetern zuzuteilen. Die Einhaltung der             Quartette. Der Gemeindegesang wird redu-                           ständen, die physische Kontakte bewirken,
  notwendigen Abstände wird mit geeigneten                 ziert.                                                             sind untersagt (insbesondere Weihwasser).
  Massnahmen sichergestellt (etwa: Sperrung              • Messdiener/-innen, Lektoren/-innen können                        • Betagte Priester entscheiden frei, ob und wann
  jeder zweiten Sitzreihe; Entfernung von Stüh-            eingesetzt werden, sofern im Chorraum genü-                        (sonntags, werktags) sie öffentlichen Gottes-
  len). Farbige Markierungen der Plätze erleich-           gend Freiraum vorhanden ist. Die Bewegungen                        diensten vorstehen. Wenn möglich verzichten
  tern die Orientierung.                                   sind im Voraus abzusprechen.                                       sie auf die Kommunionspendung.
• Um zu vermeiden, dass bei gut besuchten                • Das Herumreichen der Kollektenkörbchen                           • Die Kirchen und Kapellen bleiben tagsüber für
  Gottesdiensten Gläubige vor dem Gotteshaus               durch die Sitzreihen wird unterlassen; die                         den individuellen Besuch geöffnet.
  abgewiesen werden müssen, werden Anmel-                  Gläubigen legen ihre Kollekte beim Verlassen                     • Der Bischof entbindet weiterhin von der
  deverfahren mit Platzreservationen empfoh-               des Gotteshauses in ein Gefäss beim Ausgang.                       Sonntagspflicht.
  len. Sollten Gläubige keinen Einlass erhalten,         • Der Austausch des Friedensgrusses per Hand-                      • Gläubigen, die krank sind oder sich krank
  so wird ihnen geraten, auf einen anderen                 schlag wird durch ein Lächeln/Zunicken er-                         fühlen, ist es untersagt, Gottesdienste zu
  Gottesdienst auszuweichen (Gottesdienst an               setzt.                                                             besuchen. Sie können indessen die Kommu-
  einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit,          • Die eucharistischen Gestalten (Brot und Wein)                      nion unter Einhalten der Schutzmassnahmen
  allenfalls während der Woche).                           sind auch während des Hochgebets abzude-                           durch dafür ausgebildete und beauftragte
• Freiwillige rekrutieren, die als Kirchenord-             cken (Palla). Der Vorsteher der Eucharistie                        Personen zu Hause empfangen.
  ner/-innen eingesetzt werden können (ggf.                desinfiziert sich zu Beginn der Gabenbereitung
  Einsatzpläne vorbereiten).                               die Hände. Nur der Vorsteher der Eucharistie                     Weitere Weisungen, Hinweise und Antworten auf häufig
• Auf der Internetseite, im Pfarrblatt, im Schau-          kommuniziert am Kelch. Konzelebranten                            gestellte Fragen sind auf der Website des Bistums zu
  kasten werden die konkreten Schutzmassnah-               kommunizieren «per intinctionem».                                finden: www.bistum-basel.ch → Corona Update

                                                                                                                            Redaktionsteam (allgemeiner Teil)
                                                         Adressänderungen
                                                                                                                            Chefredaktor | Kuno Schmid | Grenchenstrasse 43, 4500 Solothurn |
                                                         sind an das zuständige Pfarramt Ihrer Wohngemeinde zu richten.
für römisch-katholische Pfarreien im Kanton Solothurn                                                                      Heinz Bader, Balsthal| Dr. Urban Fink-Wagner, Oberdorf |
52. Jahrgang | Erscheint alle 14 Tage                    Produktion und Druck                                               Stephan Kaisser, Lommiswil| Monika Poltera-von Arb, Neuendorf |
ISSN 1420-5149 | ISSN 1420-5130                          Vogt-Schild Druck AG | Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen        Reto Stampfli, Solothurn | Jugendseite | Daniele Supino, Solothurn
www.kirchenblatt.ch | info@kirchenblatt.ch               Tel. 058 330 11 73 | Fax 058 330 11 78 | kirchenblatt@vsdruck.ch   Layout | Yvonne Bieri-Häberling, Oekingen

8                     11 | 20 20
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
Pastoralraum Dünnernthal | www.prduennernthal.ch | Notfall-Tel. 062 394 20 16
Pastoralraumleitung | Andrea Allemann-von Arx | Kirchstrasse 176 | 4714 Aedermannsdorf | 062 394 15 40 | leitung@prduennernthal.ch
Pastoralraumpfarrer | Vakant
Katechet (KIL) | Martin von Arx | Kirchstrasse 176 | 4714 Aedermannsdorf | 062 394 15 40 | katechet@prduennernthal.ch
Sekretariat des Pastoralraumes | Dania Niggli | Kirchstrasse 176 | 4714 Aedermannsdorf | 062 394 15 40 | sekretariat@prduennernthal.ch |
Bürozeit | DI–FR 8.30–11.30 Uhr oder nach tel. Vereinbarung

Gottesdienste                                   Gottesdienstangebot
                                                bis Ende Sommerferien
                                                                                                Wir sind auf dem Weg zu Gott.
                                                                                                Wir können ihn nicht sehen, aber
                                                                                                                                           Die Firmung wird gerne auf
                                                                                                                                           Pfingsten gesetzt, um die Gemein­
Wir sind für Sie da                             Wochenende:                                     seine Spuren im Leben immer                samkeit aufzuzeigen. Die Jugendli­
Unsere Kirchen stehen Ihnen                     2 Sonntagsgottesdienste, der                    wieder entdecken. Die Firmlinge            chen werden an der Firmung
weiterhin für Ihr persönliches                  Samstag-Vorabend entfällt.                      werden dazu einen Fuss gestalten           nicht nur mündig und entschei­
Gebet offen. Auch unsere Seel­                                                                  und darauf schreiben, was ihnen            den sich bewusst zum Christen­
sorger sind jederzeit für Sie da.               Werktage:                                       auf dem Weg zur Firmung wichtig            tum und unserer Kirche, sondern
                                                1 Werktagsmesse u. wöchentlich                  war.                                       sie werden auch vom Hl. Geist
Ihre Ansprechpersonen:                          der Gottesdienst im Horngraben.                                                            gestärkt. Der Hl. Geist ist eine
Andrea Allemann                                 Die Werktagsmessen in den                       Spuren im Sand                             schwierige Person, die ja wie Gott
Pastoralraumleiterin                            Kirchen finden künftig in allen                 Diese Geschichte kann die Spuren           nicht «gesehen – betastet – ge­
leitung@prduennernthal.ch                       Pfarreien am Abend um 19.30 Uhr                 Gottes noch besser sichtbar                fühlt» werden kann. Von Gott-
                                                statt. Auch Berufstätige können                 machen.                                    Vater und -Sohn kann man sich
Martin von Arx                                  die Messe besuchen, besonders bei                                                          einfach ein Bild machen. Beim
Katechet                                        Gedächtnissen. Rosenkranzgebete                                                            Hl. Geist ist es etwas schwieriger.
katechet@prduennernthal.ch                      und Andachten werden wieder                                                                Bei der Taufe Jesus wird er als
                                                angeboten, unter strikter Einhal­                                                          Taube dargestellt. Beim Pfingst­
Dania Niggli                                    tung sämtlicher Massnahmen.                                                                ereignis sind die Apostel mit
Sekretärin                                                                                                                                 Maria zusammen und ein Wind,
sekretariat@prduennernthal.ch                   Ob der gewohnte Gottesdienst­                                                              ein Sturm kommt und der Hl.
                                                turnus wieder in Kraft treten                                                              Geist kommt als Flammen auf die
Büro 		                062 394 15 40            kann nach den Sommerferien,                                                                Versammelten herab. Es gibt aber
Notfall-Tel.           062 394 20 16            bleibt vorbehalten. Die Beurtei­                                                           auch bezogen auf das weibliche
                                                lung der pastoralen Situation und                                                          «Ruach» (hebräisch: Hl. Geist,
Wir wünschen Ihnen von ganzem                   der ausserordentlichen Lage                                                                Wind, Atem), das Bild einer Frau
Herzen gute Gesundheit, Zuver­                  erfolgt zeitnah.                                                                           als Hl. Geist. Also ein nicht ganz
sicht, Hoffnung und Gottvertrauen.                                                                                                         klares Bild, wie ist er jetzt?
                                                Firmung 2020                                                                               Erstklässler können es sich noch
                                                Am Pfingstsamstag wäre die                                                                 gut vorstellen, so einen unsicht­
                                                Firmung des ganzen Pastoral­                                                               baren Hl. Geist, der neben ihnen
                                                raums in Matzendorf geplant                                                                sitzt und immer bei ihnen ist.
                                                gewesen. Sie wurde nun auf
                                                Samstag, den 12. September um                                                              Man kann den Hl. Geist auch mit
                                                10.00 Uhr verschoben.                                                                      seinen sieben Gaben erklären:
                                                Die restliche Vorbereitung zur                  Eines Nachts hatte ich einen
                                                Firmung wird nach den Sommer­                   Traum: Ich ging am Meer entlang            Die Gabe…
                                                ferien stattfinden.                             mit meinem Herrn. Vor dem
                                                Arno Stadelmann aus Biberist                    dunklen Nachthimmel erstrahl­              … der Erkenntnis, die uns ver-
                                                wird die Firmung spenden.                       ten, Streiflichtern gleich, Bilder            stehen lässt.
Mitteilungen                                    Er ist Domherr und war viele
                                                Jahre Bischofsvikar in Solothurn.
                                                                                                aus meinem Leben. Und jedes Mal
                                                                                                sah ich zwei Fussspuren im Sand,           … der Weisheit, die uns weise und
Gottesdienste im Pastoralraum                                                                   meine eigene und die meines                   nicht dumm handeln lässt.
Das Schutzkonzept für öffentliche               Das Thema der Firmung ist                       Herrn. Als das letzte Bild an
Gottesdienste finden Sie im Mantel­-            Spurensuche.                                    meinen Augen vorübergezogen                … der Stärke, damit wir entschlos-
teil des «Kirchenblattes». Bitte                Folgende Geschichte kann ein                    war, blickte ich zurück. Ich                  sen handeln können.
halten Sie sich an die Massnahmen.              bisschen aufzeigen, wieso wir                   erschrak, als ich entdeckte, dass
                                                dieses Thema gewählt haben:                     an vielen Stellen meines Lebens­           … des Rates, die uns auf dem
Die aktuelle Lage und die Situati­                                                              weges nur eine Spur zu sehen war.             rechten Weg hält.
on, dass der Aushilfepriester Imre              Ein Wissenschaftler trifft einen                Und das waren gerade die
Rencsik endgültig in seine Heimat               Beter in der Wüste und fragt:                   schwersten Zeiten meines Lebens.           … der Einsicht, die uns das nötige
zurückgekehrt ist, erfordert                    «Was machst du da?» «Ich bete.»                 Besorgt fragte ich den Herrn:                 Licht erteilt.
Anpassungen im Gottesdienst­                    «Zu wem?» «Zu Gott.» «Hast du                   «Herr, als ich anfing, dir nachzu­
angebot während den Sommer­                     ihn jemals gesehen – betastet –                 folgen, da hast du mir verspro­            … der Frömmigkeit, die an Gott
monaten. Ein ausgewogener                       gefühlt?» «Nein.» «Dann bist du ein             chen, auf allen Wegen bei mir zu              denkt und das Herz milde
Wechsel von Eucharistie- und                    Narr!» Am nächsten Morgen meint                 sein. Aber jetzt entdecke ich, dass           und sanft macht.
Kommunionfeiern wird weitge­                    der Wissenschaftler zum Beter:                  in den schwersten Zeiten meines
hend beibehalten. Da unsere                     «Hier ist heute Nacht ein Kamel                 Lebens nur eine Spur im Sand zu            … der Gottesfurcht, den Respekt
priesterlichen Aushilfen mehr­                  gewesen!» Da blitzt es in den                   sehen ist. Warum hast du mich                 vor Gott, ihn hinter allem
heitlich der Risikogruppe ange­                 Augen des Beters: «Haben sie es                 allein gelassen, als ich dich am              zu sehen.
hören, kann eine kurzfristige                   gesehen – betastet – gefühlt?»                  meisten brauchte?» Da antwortete
Änderung der Gottesdienstform                   «Nein.» «Dann sind sie aber ein                 er: «Mein liebes Kind, ich liebe dich
nicht ausgeschlossen werden.                    sonderbarer Wissenschaftler!»                   und werde dich nie allein lassen, erst
Wir bitten um Verständnis.                      «Aber man sieht doch überall die                recht nicht in Nöten und Schwierig-
                                                Fussspuren!» Da geht die Sonne auf              keiten. Dort, wo du nur eine Spur
                                                in all ihrer Pracht. Der Beter weist            gesehen hast, da habe ich dich
                                                in ihre Richtung und sagt: «Da,                 getragen.»
                                                sehen Sie: die Fussspuren Gottes!»

                                                                                                                                                     11 | 2020                   9
IM SCHATTEN DES ERSTEN VATIKANISCHEN KONZILS ÖKUMENE - NEUE SCHRITTE - Kirchenblatt
Pastoralraum Dünnernthal | www.prduennernthal.ch

                                                                                        Der Hl. Geist, unser Begleiter
Die frohe Botschaft von Pfingsten                                                       Der göttliche Friede ist mit uns, mitten in unserer Unsicherheit. In diesen Tagen
                                                                                        waren sich viele nahe – sehr nahe. Vielleicht zu nahe … In der Home-Schooling
Pfingsten war im Alten Bund ein Erntefest; für uns ist es das Fest des Heiligen         und Homeoffice-Zeit fand vieles auf ungewöhnlich engem Raum statt. Das ist
Geistes, die Vollendung und Bestätigung von Ostern. Durch den Heiligen Geist            nicht immer einfach. Im Gegensatz dazu sind es die Alleinstehenden, die
wissen wir: Jesus lebt, er ist der Christus, der Herr. Das bezeugt die glaubende        Menschen in den Altersheimen und Spitälern, die isoliert vereinsamen in dieser
Gemeinde durch ihre Existenz und Lebenskraft, «jedem Einzelnen aber wird die            Zeit. Doch gerade in diesen Tagen tritt Jesus zu uns und spricht uns den Frieden
Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt». Mit dieser Ein­            zu. Den tiefen Frieden, der uns begleitet in Stress, Einsamkeit, Ungeduld.
führung aus dem Messbuch lassen wir uns auf die frohe Botschaft von Pfingsten           Und dieser Friede bewirkt etwas in uns, wenn wir bereit sind, ihm Raum zu
einstimmen.                                                                             geben. Denn Friede – «Schalom» – macht heil, was getrennt ist, macht ganz, was
                                                                                        geteilt ist, macht hell, was im Dunkel verschwindet. Gab es rückblickend nicht
EVANGELIUM – JOH 20,19–23                                                               auch Situationen, die uns mit Frieden und Dankbarkeit erfüllt haben? Wir
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht                       erleben mit der Krise, dass Menschen wieder neu und anders zueinander finden.
vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre         Generationen, die sich helfen, sich umeinander bemühen. Wertvolle Verbindungen
Mitte und sagte zu ihnen:                                                               sind möglich geworden. Wir selber haben Türen geöffnet, Herzen geöffnet,
Friede sei mit euch!                                                                    Gemeinschaft gestiftet, die weiter trägt. In dieser Bereitschaft zu Frieden und Hilfe
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.                         sind wir von Jesus gesandt.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte                                                                     Auch wenn die gegenwärtige Zeit noch
noch einmal zu ihnen:                                                                                                                so mühsam ist, wir handeln im Geiste
Friede sei mit euch!                                                                                                                 Jesu. Wir selber sind es, die Lichtblicke,
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte,                                                      Hilfe und Abwechslung zu den
hauchte er sie an und sagte zu ihnen:                                                                                                Menschen bringen, die momentan
Empfangt den Heiligen Geist!                                                                                                         unsere Nächsten sind. Halten wir die
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind                                                  Tür zum Herzen füreinander offen,
sie behalten. Halleluja. Halleluja.                                                                                                  auch wenn die Wohnungstüren
Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen                                                                            verschlossen sind! Denn echte
und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe!                                                                                          Begegnung, Einfühlungsvermögen und
Halleluja.                                                                                                                           Hilfsbereitschaft kennt keine Grenzen.
                                            Das Johannesevangelium endet mit den                                                     Leben wir den Geist von Pfingsten
                                            Erzählungen von den Erscheinungen                                                        gerade in diesen Tagen! Der Friede sei
                                            des Auferstandenen. Für Johannes ist                                                     mit euch!
                                            im Osterereignis Auferstehung,                                                           Wir wünschen Ihnen von Herzen
                                            Himmelfahrt und Pfingsten enthalten.                                                     geisterfüllte Pfingsttage.
                                            Die aus Furcht vor den Juden verschlos­
                                            sene Tür ist der Anlass, dass Jesus seine   Erleuchte unsere Augen, Heiliger Geist,
                                            übernatürliche Erscheinung demons­          dass wir nicht blind werden für die Wunder deiner Schöpfung,
                                            triert. Er zeigt seine Wundmale als         deiner Güte und Liebe.
                                            Hinweis auf seinen Tod. Der Friedens­       Erleuchte unsere Augen, Heiliger Geist,
                                            gruss ist Ausweis seiner Göttlichkeit.      dass wir nicht blind werden für die Dunkelheiten und
                                            Wie der Schöpfer dem ersten Menschen        Leiden in unserer Welt.
                                            das Leben eingehaucht hat, haucht er
                                                                                        Öffne unsere Ohren, Heiliger Geist,
den Jüngern den Heiligen Geist ein. Dieser gibt ihnen neue Lebenskraft. Und
                                                                                        dass wir nicht taub werden für dein Wort und deine Wahrheit.
damit auch uns: als getaufte und gefirmte Christen.
                                                                                        Öffne unsere Ohren, Heiliger Geist,
                                                                                        für die Bitten und Stimmen von Menschen und ihre Schreie der Not.
Was für ein Fest!
Jesus öffnet uns die Türen. Auch die Herzen. Was klein anfängt, erobert die Welt.       Durchdringe unseren Geist, Heiliger Geist, damit wir
Mit Worten, die alle verstehen. Pfingsten erzählt von einer unfassbar grossen           Tag für Tag deinen Willen erkennen und in
Zusage: «Friede sei mit euch!». Frieden – um den wir uns immer wieder neu               deinem Licht das Licht sehen.
bemühen müssen. Frieden – nicht einfach gegeben, weder in unser Herzen, in              Durchdringe unseren Geist, Heiliger Geist, damit wir
unserem Zusammenleben, noch in unserer Welt. Frieden – einfach zugesagt –               die Geister zu unterscheiden lernen.
den Jüngern und Jüngerinnen und uns! Das beflügelt alle guten Geister!
                                                                                        Erhelle unser Herz, Heiliger Geist,
Mit dem Zuspruch des Friedens kommt der göttliche Geist zu uns. Der Geist der
                                                                                        damit wir lieben was wahrhaft und gerecht ist und
Freiheit und Liebe. Er lässt sich nicht zurückhalten von verschlossenen Türen. Die
                                                                                        in allem, was wir lieben, dich lieben.
Liebe und Verbundenheit aus dem inneren Frieden überwindet alle Grenzen. Der
Geist bleibt nicht für sich allein. Die Pfingstgeschichte bewegt sich und bringt in     Hülle uns ein in dein Licht und deine Wahrheit,
Bewegung. Sie zeigt die Kraft der Worte – hat Gott nicht durch sein Wort die            dass wir uns senden lassen in diese Welt, dir lobsingen
Welt geschaffen? Jesus spricht uns in seinem Wort den Frieden zu, der uns in            und die Kraft deiner Auferstehung feiern. Amen.
dieser Welt leben lässt, uns immer wieder aufstehen – auferstehen lässt.
Der Evangelist Johannes erzählt die Pfingstgeschichte als Ostergeschichte – und
das ist eigentlich auch ihr Sinn. Der auferstandene Christus schenkt Leben! Die
Jünger haben sich aus Furcht zurückgezogen. Es ist von verschlossenen Türen die
Rede – wir ahnen auch die verschlossenen Herzen. Was heisst das, sich zu
                                                                                        Kollekten Februar – März
verschliessen? Dicht zu machen? Angst zu haben?
                                                                                        01./02. Febr.      Soloth. Studentenpatronat                              Fr. 487.35
In der aktuellen Krise sehen wir uns gezwungen, uns zurückzuziehen. Uns
                                                                                        08./09. Febr.      Kollekte für das Kollegium St-Charles in Pruntrut      Fr. 250.85
einzuschliessen, zu isolieren, um uns nicht «zu nahe» zu kommen. Wir haben die
                                                                                        15./16. Febr.      Diözesanes Kirchenopfer für die Unterstützung
Türen geschlossen. Die Gemeinschaft wird gemieden, Angst geht um. Wie damals
                                                                                                           der Seelsorge durch die Diözesankurie in
bei den Jüngern. Sie hatten Furcht vor den Juden – wir vor einer Ansteckung. Jesus
                                                                                                           Solothurn                                              Fr. 268.55
tritt trotzdem in unsere Mitte. Mitten in den Kreis der zurückgezogenen Familien,
                                                                                        22./23. Febr.      Justinuswerk                                           Fr. 282.05
der Hausgemeinschaften oder Alleinstehenden tritt er hinzu, da wo wir leben.
                                                                                        23. Febr.          Stiftung Theodora                                      Fr. 469.22
Jesus kommt in unsere Mitte und bringt uns den Frieden – mit einer Zusage,
                                                                                        29. Febr./01. März Jesuiten Schweiz                                       Fr. 451.45
die Türen und Herzen öffnet!
                                                                                        07./08. März       Jesuiten Schweiz                                       Fr.1007.95
Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft,                               14./15. März       «Diözesanes Kirchenopfer für die Arbeit mit
bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Herrn.                                          den Räten, Kommissionen und Arbeitsgruppen»            Fr. 321.45

10                    11 | 2020
Laupersdorf                                                                                        Aedermannsdorf

Pfarreisekretariat | Annelies Walser-Imfeld | Höngerstrasse 555 | Laupersdorf |                    Pfarreisekretariat | Andrea Eggenschwiler | sekretariat-ae@prduennernthal.ch |
076 392 28 80 | sekretariat-la@prduennernthal.ch                                                   Kirchstrasse 176 | 4714 Aedermannsdorf | 062 394 15 40 | Bürozeiten | MI 9.30 –10.30 Uhr |
Bürozeit | Jeden ersten Donnerstag im Monat von 8.30 –10.30 Uhr im Pfarreisaal (Gemeindezentrum)   sonst privat | Sandackerstrasse 236 | 4714 Aedermannsdorf | 062 530 26 59
Sakristanin | Susanna Rudolf von Rohr | Gäustrasse 54 | 4703 Kestenholz | 079 256 78 69            Sakristane | Monika Wyden | Gässli 15 | 4714 Aedermannsdorf | 062 530 31 68 |
                                                                                                   Stipo Gelo | Leuenallee 16 | 4702 Oensingen

Mitteilungen                                                                                       Mitteilungen
                                                  Mit Maria biete ich dir meinen Tag
Aus dem Pfarreileben                              für die Sendung der Kirche an und
                                                  für die Gebetsintentionen des
                                                                                                   Aus dem Pfarreileben
                                                  Papstes und meines Bischofs für
                                                                                                   Öffentliche Gottesdienste werden
                                                  diesen Monat.
                                                                                                   voraussichtlich ab 8. Juni 2020
                                                                                                   wieder erlaubt sein. Voraus­
                                                  Das Gebet
                                                                                                   setzung dafür ist, dass ein Konzept
                                                  Herr Jesus Christus,
                                                                                                   zum Schutz gegen Coronavirus-­
                                                  Du hast deine Jünger gesandt, das
                                                                                                   Ansteckungen besteht und
                                                  himmlische Königsreich allen zu
                                                                                                   umgesetzt ist. Siehe Artikel zum
                                                  verkünden,
                                                                                                   Schutzkonzept des Bistums auf
                                                  nicht nur mit Worten,
                                                                                                   Seite 8.
                                                  sondern auch mit Werken der
                                                  Barmherzigkeit.                                                                                      Ein Gebet zu Pfingsten
                                                                                                   Firmung
                                                  Wir bitten dich für alle, die                                                                        Du, Gott, bewirkst, was uns fehlt:
                                                                                                   Am Samstag, 30. Mai hätten die
                                                  in deiner Kirche als Diakone ihre                                                                    Liebe, Freude, Frieden. Wenn dein
                                                                                                   Jugendlichen aus unserem
                                                  Mission leben.                                                                                       Geist uns erfüllt, geht es uns gut,
                                                                                                   Pastoralraum, die die 9. Klasse
                                                  Stärke sie mit deinem Geist,                                                                         schöpfen wir neuen Mut und
                                                                                                   besuchen, von Bischofsvikar Arno
                                                  Ermutige sie, zusammen mit                                                                           atmen Freude ein, dann überwin-
                                                                                                   Stadelmann das Sakrament der
                                                  ihren Familien,                                                                                      den wir unsere Trägheit und
                                                                                                   Firmung empfangen. Aufgrund
                                                  dein Wort mit Begeisterung zu                                                                        verlieren unsere Angst.
                                                                                                   der Coronakrise wird die Firmung
                                                  verkünden und mache deine
Öffentliche Gottesdienste werden                                                                   auf Samstag, 12. September
                                                  Zärtlichkeit und Barmherzigkeit                                                                      Wenn dein Geist uns erfüllt,
voraussichtlich ab 8. Juni 2020                                                                    verschoben.
                                                  für die Kleinen,                                                                                     findet zusammen, was sich
wieder erlaubt sein. Vorausset-
                                                  die Ärmsten und Ausgegrenzten                                                                        verloren hat, verbindet sich, was
zung dafür ist, dass ein Konzept                                                                   Die Firmlinge aus Aedermanns-
                                                  deutlich.                                                                                            getrennt erschien, und dann
zum Schutz gegen Coronavirus-                                                                      dorf sind:
                                                  Berufe in deine Kirche                                                                               sehen wir, was wirklich zählt:
Ansteckungen besteht und                                                                           • Julia Eggenschwiler
                                                  mehr Diakone.                                                                                        Liebe, Freude, Frieden.
umgesetzt ist. Sie können dieses                                                                   • Stefanie Meise
                                                  Vater unser …                                                                                        Erfülle uns mit deinem Geist.
Schutzkonzept des Bistums Basel                                                                    • Sandro Vogt
                                                                                                                                                       Amen
in diesem «Kirchenblatt» auf
                                                  Frohe Pfingsten                                                                                      Ch. Beutler-Lotz
Seite 8 nachlesen.                                                                                 Wir wünschen euch eine schöne
                                                                                                   restliche Vorbereitungszeit und
Heimosterkerzen                                                                                    bereits jetzt alles Gute und Gottes
In der Kirche können weiterhin                                                                     Segen zur Firmung.
gesegnete Heimosterkerzen mit
verschiedenen Motiven für
Fr. 10.– erworben werden.

Glauben und Leben                                                                                      Das         -Team sucht
Gebetsanliegen des Papstes
                                                                                                       Verstärkung
Guter Vater,                                                                                           Die Chinderfiir ist in Aedermannsdorf ein fester Bestandteil der kirchlichen Anlässe und
ich weiss, dass du bei mir bist.                                                                       findet ca. 1 Mal im Monat ab den Herbstferien bis zu den Sommerferien statt.
Hier bin ich an diesem neuen Tag.                                                                      Mit der Chinderfiir tragen wir dazu bei, dass auch die jüngeren Kinder (ab 1. Kindergarten
                                                  Gottes Liebe ist wie die Sonne: Sie
Stelle mein Herz wieder                                                                                bis 2./3. Klasse) unserer Gemeinde in die Kirche miteinbezogen werden und sie die
                                                  spendet Licht, Wärme und Leben.
neben das Herz deines Sohnes                                                                           kirchlichen Traditionen kennen lernen. Mit der Erzählung von Bilderbüchern mit einem
                                                  Und sie ist immer da – auch wenn                     thematischen Bezug zur Bibel wie auch biblischen Geschichten wird eine Feier gestaltet, in
Jesus, der sich für mich hingibt
                                                  sie mal von einer dunklen Wolke                      der die Kinder singen, danken, beten, fragen, erzählen und basteln können. Dabei
und der in der Eucharistie zu mir                                                                      entdecken sie die Kirche und deren Inhalte auf spielerische Weise.
                                                  verdeckt wird. Wir wünschen
kommt.
                                                  euch frohe Pfingsten.                                Für unser Team suchen wir nun Verstärkung. Hast Du Freude an der Arbeit mit Kindern und
Möge dein Heiliger Geist mich zu                                                                       möchtest Dich in der Kirche engagieren? Dann melde Dich bei uns. Es sind keine
seinem Freund und Apostel                                                                              Vorkenntnisse nötig.
machen, bereit für seine Mission                                                                       Wir freuen uns auf Dich.
des Mitgefühls.
                                                                                                       Das Chinderfiir-Team
Ich lege meine Freuden und                                                                             Regina und Mirjam
Hoffnungen in deine Hände,
meine Werke und Leiden, alles,                                                                         Kontakt: Mirjam Eggenschwiler, Lörenmattstrasse 310, 062 394 14 60
was ich bin und habe,                                                                                           Regina Fuchs, Leiackerstrasse 296, 062 394 10 92

in Gemeinschaft mit meinen
Brüdern und Schwestern dieses
weltweiten Gebetsnetzes.

                                                                                                                                                                    11 | 2020                       11
Pastoralraum Dünnernthal | www.prduennernthal.ch

 Herbetswil                                                                                           Matzendorf

Pfarreisekretariat | Sabine Müller-Altermatt | Kirchstrasse 71 | 4715 Herbetswil | 062 394 19 50 |   Pfarreisekretariat | Anita Meister | sekretariat-ma@prduennernthal.ch | 062 394 22 20
sekretariat-he@prduennernthal.ch | Bürozeit | DO 9.00 –11.00 Uhr |                                   Bürozeit | MO 9.00 –11.00 Uhr im Cheminéeraum des Pfarreiheims | Matzen­dorf |
sonst privat | Dorfstrasse 6 | 4715 Herbetswil | 062 394 20 26                                       sonst privat | Bodenacker 3 | 4713 Matzendorf | 062 394 30 50
Sakristaninnen | Sonja Meister | Fuchsackerweg 140 | 4715 Herbetswil | 062 394 18 52                 Sakristaninnen Kirche | Dorli Ackermann-Fluri | Dorfstrasse 56 | 4713 Matzendorf | 062 394 17 72 |
Stellvertretung | Caroline Barmettler | Maultrommenweg 156 | 4715 Herbetswil | 062 394 22 24         Marianne Schaller-Fluri | Breitrütti 1 | 4713 Matzendorf | 062 394 21 78
                                                                                                     Sakristanin Kapelle | Maria Schindelholz-Zemp | Neumatt 2 | 4713 Matzendorf | 062 394 13 16

Draussen bei Gott                                                                                    Mitteilungen                                       Firmung wegen des Coronavirus
                                                                                                                                                        auf den 12. September um
                                                                                                                                                        10.00 Uhr verschoben werden.
Sakrale Orte in Herbetswil
                                                                                                                                                        Es freut uns, dass Domherr Arno
Wegen der besonderen Lage können dieses Jahr keine Bittgänge in die
                                                                                                     Aus dem Pfarreileben                               Stadelmann an diesem Tag zu uns
                                                                                                                                                        nach Matzendorf kommen wird.
anderen Dörfer stattfinden und auch die Prozessionen an den Kirchen­
                                                                                                     Firmung                                            Aus Matzendorf werden gefirmt:
festen fallen weg. Es gibt in diesem Jahr also kein gemeinsames
                                                                                                     Am Samstag vor Pfingsten sollte                    Ronja Artho, Mirjam Fluri, Lynn
Gottesgedenken unter freiem Himmel. Man kann dies aber individuell
                                                                                                     die Firmung in unserer Pfarr­                      Hunziker, Manoel Jaus, Sarah
tun, und unsere Pfarrei bietet zahlreiche Möglichkeiten dazu, dank den
                                                                                                     kirche stattfinden. 30 Jugendliche                 Meister, Anja Mohler und Joel
bekannten und unbekannten sakralen Orten.
                                                                                                     aus dem Pastoralraum haben sich                    Willi.
                                                                                                     für das Sakrament der Firmung                      Wir wünschen den Firmlingen
Der eindrücklichste Sakralbau unserer Pfarrei neben der Johannes­
                                                                                                     angemeldet. Die Jugendlichen                       noch viel Spass bei den restlichen
kirche ist die Pestkapelle auf der Mieschegg. Erbaut wurde die Kapelle
                                                                                                     haben bereits einen grossen Teil                   Vorbereitungsstunden und bereits
um 1640. Der damalige Besitzer versprach dem Herrgott eine Kapelle,
                                                                                                     der Firmvorbereitung absolviert                    jetzt einen unvergesslichen
sollte seine Familie von der tödlichen Krankheit verschont bleiben.
                                                                                                     und haben sich auf ihren grossen                   Festtag und alles Gute sowie
Der Herrgott hörte auf den Mann und dieser hielt Wort und erbaute
                                                                                                     Tag gefreut. Leider musste die                     Gottes Segen für die Zukunft.
1100 Meter über Meer eine kleine Kapelle. Die Kapelle wurde der
schmerzhaften Muttergottes geweiht, ein Umstand, der von schwierigen
Zeiten nach der Pestepidemie zeugt.

Und dann gibt es noch ein Erinnerungsstück an einen dritten Kirchen­
bau in unserer Pfarrei: die alte Kirche. Diese stand ab etwa 1480 bis zum
Bau der jetzigen Kirche 1891 oberhalb der Dorfstrasse in der heutigen
Hostett von Jost Meier. Heute erinnert ein schmiedeeisernes Wegkreuz
an sie.

Neben diesem Wegkreuz zieren diverse andere unsere Landschaft. Mal
thronen sie – wie oberhalb der Mieschegg – förmlich über den Aus­
sichtspunkten und stehen so als kleine Monumente des Danks für all
das Schöne, das man von dort aus sieht. Mal sind sie eher versteckt –
wie beim Tuffbrunnen – und machen den Eindruck, als erbitten sie
Gottes Segen für das kleine Reich, über dem sie stehen. Und dann gibt
es natürlich noch jene Kreuze, welche weniger für die Landschaft, in
der sie sich befinden, stehen, als vielmehr für die unzähligen Menschen,
die an ihm vorbeiziehen. Am prominentesten natürlich das Kreuz auf
dem Dorfplatz mit dem goldenen Kruzifix – mit Baujahr 1724 eines der
ältesten Wegkreuze des Kantons. Das Kreuz in der Schmelzi mahnt zur
Vorsicht im Verkehr und bei der Arbeit. Und letztlich steht natürlich
auch auf dem Friedhof ein eindrückliches Steinkreuz als Andenken an
die Verstorbenen.

Welches Gedenken oder Anliegen man auch immer haben mag: Es
lohnt sich immer, die Frühlingstage mit einer kleinen Wallfahrt vor
der Haustüre zu verbringen.

                                                                                                     Möge Gott auf dem Weg,
                                                                                                     den du vor dir hast,
                                                                                                     vor dir hergehen.
                                                                                                     Mögest du die hellen Fussstapfen
                                                                                                     des Glückes finden und ihnen
                                                                                                     auf dem ganzen Weg folgen!
                                                                                                     Irischer Segen

12                       11 | 2020
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