Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...

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Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...
Amtsbericht des Kirchenrates der
Evangelisch-reformierten Kirche des
Kantons St. Gallen über das Jahr 2018

Amtsbericht
2018
Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...
«nahe bei Gott – nahe
bei den Menschen»

Herausgeber:
Kirchenrat der Evang.-ref. Kirche
des Kantons St. Gallen

Bilder:
Seite 10: Karsten Risseeuw
Seite 12: zur Verfügung
Seiten 31 und 43: Andreas Ackermann
Seite 38: Fritz Heinze
Seite 47: Claudio Baeggli
Seite 49: Historisches und Völkerkunde Museum St. Gallen

Der Amtsbericht ist mit Momentaufnahmen von
Veranstaltungen und Projekten zum Reformationsjubiläum bebildert.

St. Gallen, 2019
Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...
Vorwort des                                      Als Landeskirche sind wir dem Gemeinwohl
                                                 verpflichtet; denn gesellschaftlich relevante

Kirchenrats­                                     und präsente Volkskirche sind wir erst dann,
                                                 wenn wir uns mit unseren Glaubensinhal-

präsidenten                                      ten im Diskurs einbringen. Dazu muss eine
                                                 Landeskirche eine verständliche und aktu-
                                                 elle Sprache sprechen, sie muss diakonisch
                                                 tätig sein und dem Traditionsabbruch mit
                                                 guten Bildungsangeboten begegnen. Wir
                                                 tun dies in den eigenen Räumen, in Schul-
Liebe Mitarbeitende, liebe Synodale              häusern, Spitälern und Seelsorgeeinrich-
Sie halten den Amtsbericht 2018 in Händen.       tungen und damit in der Gesellschaft.
Er zeigt, wieviel wir in der Kantonalkirche
mit unzähligen engagierten Personen im           Der Zwingli Film hat es deutlich gezeigt:
Berichtsjahr erreicht haben. Vieles lesen Sie    Dem Züricher Reformator war es ein Anlie-
hier «schwarz auf weiss», vieles ist aber        gen, dass der Staat die Aufgaben für Bildung,
nur zwischen den Zeilen zu erahnen und zu        Sozialfürsorge, Armenwesen oder Diakonie
erkennen.                                        übernahm. Das unterschied ihn von Martin
                                                 Luther. Während Luther fragte: «Wie kriege
Das Reformationsjahr ist Geschichte und die      ich einen gerechten Gott?» fragte Zwingli:
vielen Feiern und Anlässe haben «Lust auf        «Wie bekomme ich einen gerechten Staat
mehr» gemacht. Die Vision St. Galler Kirche      mit Gott in der Mitte?» Sobald der Staat all
2025 ist formuliert und zeigt sich in prächti-   diese Aufgaben aber übernimmt, stellt sich
ger Farbe. Sie ist Kompass für unser Handeln     die Frage nach der Sichtbarkeit und der Be-
in den kommenden Jahren. In der Vision           deutung der Kirche. Darauf müssen wir eine
geben wir unserer St. Galler Kirche ein Profil   Antwort finden. Mögliche Antworten sind
und ein Gesicht – unser Gesicht. Ziel ist es,    unser Tun und unser Handeln, über das Sie
das einzulösen, was wir versprechen. So          in diesem Bericht lesen.
sind wir «nahe bei Gott und nahe bei den
Menschen».                                       Der Kirchenrat dankt all den vielen haupt-
                                                 amtlichen, nebenamtlichen und freiwilli-
Wir sind eine Kirche, die reformiert ist und     gen Mitarbeitenden, die sich auch 2018 in
sich sowohl erneuert als auch auf ihre Wur-      vielfältigen Funktionen in unserer Kirche
zeln besinnt. So leben wir einerseits in einer   engagiert haben.
medialen Welt, andererseits steht der un-
mittelbare Kontakt zum Mitmenschen in            Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident
besonderem Fokus. Das Kirchenbild und das
Pfarrbild haben sich verändert. Entspre-         Sehr geehrte Synodale
chend braucht es Eigenschaften wie Kom-          Wir bitten Sie, den Ihnen hier unterbreiteten
munikations-, Team- und Konfliktfähigkeit,       Amtsbericht des Kirchenrates über das
eine gewisse Hartnäckigkeit sowie Einsatz-       Jahr 2018 entgegenzunehmen.
bereitschaft und Engagement für «unsere
Sache».                                          25. Februar 2019

                                                 Im Namen des Kirchenrates
                                                 Der Präsident: Martin Schmidt, Pfr.
                                                 Der Kirchenschreiber: Markus Bernet
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Inhaltsverzeichnis

1. Kirch­gemeinden und                                                 6. Kommissionen............................ 44
Kantonalkirche: Bestand und                                            6.1 	Synodalkommissionen......................... 44
Mutationen......................................... 5
                                                                       6.2 	Weitere Kommissionen........................ 45
1.1 	 Bestand..................................................... 5
1.2 	 Pfarrerschaft............................................. 5
                                                                       7. Konkordat.................................... 46
1.3 	Pfarreinsätze............................................ 6
1.4 	 Soziale und diakonische Dienste........... 7
                                                                       8. Finanzielle Angelegenheiten....... 48
1.5 	 Statistik (Stand März 2019)..................... 8
                                                                       8.1 	Zentralkasse........................................... 48
                                                                       8.2 	Stipendien.............................................. 48
2. Synode.......................................... 11
                                                                       8.3 	Fonds für erholungsbedürftige
                                                                       Kirchgenossen.............................................. 48
3. Kirchenrat, kirchenrätliche                                         8.4 	Evangelische Bürgschafts-
Kommissionen, Arbeitsstellen...........14                              und Darlehensgenossenschaft
3.1 	Gesamtbehörde.......................................14            des Kantons St. Gallen.................................. 48
3.2 	 Ausschuss für Glaube, Welt
und Gesellschaft........................................... 16         9. Statistik der kirchlichen
3.3 	Ausschuss für Geistliche Begleitung....21                         Handlungen...................................... 50
3.4 	 Ausschuss für Verwaltung
und Kommunikation................................... 26                Etat (Stand 31. März 2019)...................... 55
3.5 	Sammlung der «Gültigen Erlasse»....... 29

4. Spezial­pfarrämter........................31

5. Aus Kirchenbezirken und
Berufsgruppen.................................. 39
5.1 	 Kirchenbezirk St. Gallen........................ 39
5.2 	 Kirchenbezirk Rheintal.........................40
5.3 	 Kirchenbezirk Toggenburg...................40
5.4 	Kantonales Diakonatskapitel................41
5.5 	Kantonales REL Kapitel......................... 42
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1. Kirch­                                       −−Pfarrerin Bettina Mittelbach, aus Deutsch-
                                                  land stammend, war in Bielefeld tätig und

gemeinden und                                     wirkt nun seit 1. Oktober als Verweserin
                                                  in der Kirchgemeinde Tablat-St. Gallen im
Kantonalkirche:                                   Pfarramt Wittenbach. Sie arbeitet in

Bestand und
                                                  einem 100%-Pensum und kommt aus der
                                                  Evangelischen Kirche von Westfalen.

Mutationen                                      −−Pfarrer Roger Nünlist wirkt seit 1. Dezem-
                                                  ber als Stellvertreter für eine befristete
                                                  Zeit in der Kirchgemeinde Wil mit einem
                                                  80%-Pensum.

1.1 	 Bestand                                   Pensioniert wurden fünf Seelsorger:
Der Bestand der Kirchgemeinden hat              −−Pfarrer Bernard Huber ist am 28. Februar
sich nicht verändert und beträgt per              nach über 16-jährigem Dienst als Gemeinde-
1. Januar 2019 weiterhin 40.                      pfarrer der Kirchgemeinde Degersheim in
                                                  den Ruhestand getreten. Er lebt in Herisau.
1.2 	 Pfarrerschaft                             −−Pfarrer Andreas Geister ist am 31. Juli nach
Aus dem st. gallischen Kirchendienst              über 6-jährigem Dienst als Gemeinde­
sind eine Pfarrerin und ein Pfarrer               pfarrer der Kirchgemeinde Uznach und
ausgetreten:                                      Umgebung für den Gemeindekreis Nord
−−Pfarrer Thomas Rau hat nach 5-jähriger          (mit Gommiswald, Schmerikon, Rieden
  Tätigkeit die Kirchgemeinde Wil auf Ende        und Ernetschwil) in den Ruhestand ge­
  November verlassen. Es zog ihn zurück           treten. Er übernahm bis Juli 2019 eine
  in sein Heimatland Deutschland. Er wirkt        befristete Stellvertretung in seiner Kirch-
  nun als Superintendent in Thüringen.            gemeinde und lebt weiterhin in Gommis-
−−Pfarrerin Andrea Weinhold hat nach              wald.
  9-monatiger Tätigkeit die Kirchgemeinde       −−Pfarrer Markus Walser ist am 31. Juli nach
  St. Gallen Straubenzell West auf Ende           29-jährigem Dienst in unserer Kantonal-
  April verlassen. Es zog sie in die Zürcher      kirche als Gemeindepfarrer der Kirchge-
  Landeskirche. Sie arbeitet seit 1. Septem-      meinde St. Gallen C sowie als Seelsorger an
  ber als Pfarrerin in der Fabrikkirche in        der Psychiatrie St. Gallen Nord in Wil in
  Winterthur.                                     den Ruhestand getreten. Er übernahm bis
                                                  Ende Dezember 2018 eine befristete Stell-
Zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer                vertretung in der Klinik und lebt weiterhin
haben im Kanton St. Gallen eine neue              in Wil.
Tätigkeit übernommen:                           −−Pfarrer Rolf Kühni ist am 31. August nach
−−Pfarrer Rolf Bärtsch war Spitalseelsorger       etwas mehr als 2-jährigem Dienst als
  in Chur und übernahm am 1. Januar in der        Gemeindepfarrer der Kirchgemeinde
  Kirchgemeinde Sennwald eine der beiden          Sargans-Mels-Vilters-Wangs in den Ruhe-
  Pfarrstellen mit einem 100%-Pensum.             stand getreten. Er übernimmt bis August
−−Pfarrerin Regula Eschle Wyler war in der        2020 eine befristete Stellvertretung in
  Kirchgemeinde Zürich-Wald tätig und             seiner Kirchgemeinde.
  wirkt nun seit 1. Februar als Verweserin in   −−Pfarrer Rudy Van Kerckhove ist am
  der Kirchgemeinde Tablat-St. Gallen im          31. Dez­ember nach fast 29-jährigem Dienst
  Pfarramt Heiligkreuz. Sie arbeitet in einem     als Gemeindepfarrer der Kirchgemeinde
  80%-Pensum.                                     Gossau in den Ruhestand getreten. Er
−−Pfarrer Martin Schweizer hat seinen             übernimmt bis Juli 2019 eine befristete
  Arbeitsort von Würenlos nach Kirchberg          Stellvertretung in seiner Kirchgemeinde.
  verlegt. Er wirkt seit 1. Juli mit einem        Sein Wohnsitz ist neu Chur.
  100%-Pensum an der Pfarrstelle der
  Kirchgemeinde Kirchberg.

                                                                                            5
Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...
1.3 	 Pfarreinsätze                              Am 27. Januar 2018 verstarb Pfarrer Christian
In ihr Amt eingesetzt wurden:                    Guler (geb. 26.08.1934) im 84. Lebensjahr in
−−Pfarrer Rédouane Es-Sbanti am 3. Juni          Wil. Pfr. Guler studierte in Zürich, Basel und
  2018 in St. Gallen, gewählt wurde er an der    Göttingen. Nach Abschluss seines Prakti-
  Kirchgemeindeversammlung der Eglise            kums in Nesslau wurde er am 24. Mai 1959
  française de St-Gall am 22. März.              in der Heiligkreuzkirche in Tablat-St. Gallen
−−Pfarrer Rolf Bärtsch am 1. Juli in Sennwald,   ordiniert. Nach seiner Ordination führte ihn
  gewählt wurde er an der Kirchgemeinde-         von 1959 bis 1965 sein Weg ins Toggenburg
  versammlung am 18. März.                       nach Ennetbühl. Von 1965 bis 1972 wirkte
−−Pfarrehepaar Beate und Jörg Drafehn am         er in der Thurgauer Kirchgemeinde Sulgen-
  8. Juli in Sevelen, gewählt wurden sie         Erlen und von 1972 bis 1979 in Rorschach.
  an der Kirchgemeindeversammlung am             Von 1979 bis zu seiner Pensionierung im
  18. März.                                      Jahr 1999 war er Seelsorger an der Psychiat-
−−Pfarrerin Maja Franziska Friedrich am          rischen Klinik Wil und während den Jahren
  26. August in St. Gallen als Spitalseel­       1979 bis 1992 auch Gefängnisseelsorger in
  sorgerin am Kantonsspital.                     der Anstalt Bitzi in Mosnang. Er verbrachte
−−Pfarrer Martin Schweizer am 23. Septem-        seinen Ruhestand im Eigenheim in Wil.
  ber in Kirchberg, gewählt wurde er an
  der Kirchgemeindeversammlung am                Am 30. April 2018 hat sich der Lebenskreis
  23. März.                                      von Pfarrer Walter Spengler (geb. 22.01.1927)
                                                 geschlossen; er starb drei Monate nach
Wählbarkeit                                      seinem 91. Geburtstag. In Engwilen aufge-
Das Pfarrehepaar Beate und Jörg Drafehn          wachsen, studierte er nach der Frauenfelder
erhielt, nachdem beide am 28. Februar das        Kantonsschulzeit in Zürich Theologie und
kantonalkirchliche Kolloquium bestanden          wurde am 12. November 1952 in Lipperswil
hatten, die Wählbarkeit für den Kanton           ordiniert. Von 1953 bis 1961 wirkte Walter
St. Gallen zugesprochen. Sie wirken weiter-      Spengler in seinem Wohnort Stettfurt und
hin zusammen mit einem 100%-Pensum               ab 1961 zusätzlich in Lommis als Gemeinde-
für die Kirchgemeinde Sevelen. Die Kirch­        pfarrer. 1974 folgte er dem Ruf zum vollamt-
gemeindeversammlung wählte sie am                lichen Gehörlosenseelsorger für die Kanto-
18. März einstimmig ins Gemeindepfarramt.        ne St. Gallen, Appenzell, Glarus und Thurgau
Pfarrer Rédouane Es-Sbanti erhielt, nach-        mit Sitz in St. Gallen. An der Sprachheil­
dem er am 5. April das kantonalkirchliche        schule St. Gallen erteilte er Religionsunter-
Kolloquium bestanden hatte, die Wählbar-         richt und setzte sich bei zahlreichen Sozial-
keit für die Eglise française de St-Gall zuge-   einrichtungen für die Belange der Gehör­
sprochen. Er wirkt weiterhin mit einem           losen ein. So war er u.a. Mitbegründer und
50%-Pensum für die Eglise française und          Präsident der Thurgauischen Sprachheil-
wurde von der Kirchgemeindeversamm-              schulen in Romanshorn, Frauenfeld und
lung am 22. März gewählt.                        Märstetten. Als Präsident der Kommission
                                                 für kirchliche Bauten arbeitete er eng mit
Ordination zum Dienst am                         der Thurgauer Denkmalpflege zusammen.
göttlichen Wort                                  Über ein halbes Jahrhundert wirkte Walter
Nach abgeschlossenem Studium und                 Spengler in verschiedenen Funktionen
Vikariat wurden Tobias Günter am 18. März        in der Herausgeberschaft des Thurgauer
in der Evangelischen Kirche in Kreuzlingen       Kirchenboten. Als Feldprediger diente er
sowie Tina Bernhard, Lida Panov und              in der Grenzbrigade 7. Seinen Ruhestand
Cristina Policante am 19. August in der          verbrachte er in Stettfurt.
Kirche Ebnat-Kappel von Kirchenrats­
präsident Pfr. Martin Schmidt zum Dienst         Prof. Dr. Pfarrer Max Schär (geb. 20.03.1943)
am Worte Gottes ordiniert.                       verstarb am 15. Juni 2018 im 76. Lebensjahr
                                                 in Rorschach. Pfr. Schär studierte in Basel
In die Ewigkeit abberufen                        und Göttingen. Nach Abschluss seines Prak-
Sieben Personen sind im Berichtsjahr ver-        tikums in Goldach im Kirchkreis Steinach
storben. Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit.      wurde er am 26. Mai 1968 in Rorschach ordi-

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Amtsbericht 2018 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2018 ...
niert. Er wirkte als Lehrer für Deutsch, Ge-       am 1. Januar 2002 in den Dienst unserer
schichte, Latein, Philosophie und zweitwei-        Kantonalkirche und hat sich bis zu seiner
se auch für Religion an den Kantonsschulen         Pensionierung im Jahr 2015 als Redaktions-
St. Gallen, Romanshorn und Wil (1971 – 1974,       angestellter für die Gemeindeseiten des
2003 – 2006) sowie am Lehrerseminar                Kirchenboten eingesetzt.
Rorschach (1972 – 2003). Er übernahm regel-
mässig Stellvertretungen für Sonntags­             Am 4. März 2018 verstarb Dr. iur. Peter Boss-
gottesdienste, Kasualien und Seelsorge.            hard (geb. 15.05.1942) in seinem 76. Lebens-
Als Heiligenforscher hat er Arbeiten über          jahr. Er wirkte von 2014 bis zu seinem Tod
Columban, Gallus, Otmar, Wiborada u.a.             als Präsident der Kirchenvorsteherschaft
publiziert. Von 1975 – 1979 amtete Prof.           Rapperswil-Jona.
Schär als Bezirksrichter und im Jahr 2000
präsidierte er das Stadtparlament in               1.4 	 Soziale und diakonische
Rorschach. Er setzte am 3. August 2017             Dienste
seine eigene Todesanzeige auf, welche              Im Berichtsjahr konnten keine Diakonin
er umschrieb: «Nun bin ich tatsächlich             und kein Diakon ordiniert werden.
gestorben». Seinen Ruhestand verbrachte
er in Rorschach.                                   Sechs Personen im sozialen und diakoni-
                                                   schen Dienst haben im Berichtsjahr ihre
Pfarrer Leo Utelli (geb. 23.07.1934) verstarb      Tätigkeit in einer St. Galler Kirchgemeinde
am 26. August 2018 im 85. Lebensjahr in            angetreten respektive die Wahlfähigkeit
Nesslau. Nach seinem erlernten Beruf als           erhalten:
Industriekaufmann studierte er in Zürich           −−David Krättli arbeitet als Diakon in der
und Göttingen Theologie. Er kam als Verwe-           Kirchgemeinde Uznach und Umgebung.
ser und Praktikant nach Nesslau und wurde            Angela Gander und Anita Mazenauer
am 12. Dezember 1965 in Glarus ordiniert.            wirken in der Kirchgemeinde Uznach
Pfarrer Leo Utelli war von 1965 bis 1985 Seel-       und Umgebung als Sozialdiakoninnen.
sorger in Nesslau. Von 1985 bis 1997 leitete         Matthias und Rahel Schaufelberger waren
er gemeinsam mit seiner Frau das Evangeli-           nur kurz als Sozialdiakon und -diakonin in
sche Zentrum für Ferien und Bildung Hotel            der Kirchgemeinde Rapperswil-Jona tätig.
Randolins in St. Moritz und führte «neben-         −−Silke Steiger, Unteres Neckertal, hat
bei» in den Jahren 1998 bis 2000 das Pfarr-          nach Abschluss des TDS die Wahlfähigkeit
amt St. Moritz. Mit grossem Engagement               als Sozialdiakonin erlangt; sie wirkt
koordinierte er von 2002 bis 2003 die                weiterhin in ihrer Kirchgemeinde.
Jubiläumsveranstaltung 200 Jahre St. Galler
Kirche. Er verbrachte seinen Ruhestand in          Eine Person in der Kinder- und Jugendarbeit
Champfèr und Nesslau.                              hat im Berichtsjahr ihre Wahlfähigkeit
                                                   erhalten:
Georg Nef (geb. 22.02.1927) verstarb am            −−Beat Giger hat vom Kirchenrat die Wahl­
23. Februar 2018 einen Tag nach seinem               fähigkeit als Kinder- und Jugendarbeiter
91. Geburtstag. Alt Nationalrat Georg Nef            erhalten. Er wirkt in der Kirchgemeinde
gehörte dem St. Galler Kirchenrat von 1970           Ebnat-Kappel.
bis 1984 an. Die kirchliche Exekutive hatte
ihm Mandate im Präsidial- und im Verwal-           Drei Kinder- und Jugendarbeiterinnen
tungsausschuss anvertraut; zudem vertrat           und -arbeiter haben im Berichtsjahr ihre
er die St. Galler Kirche in zahlreichen Gremien.   Tätigkeit in einer St. Galler Kirchgemeinde
Mit besonderer Aufmerksamkeit widmete              angetreten:
er sich den Anliegen der Stiftung Zwingli-         −−Für André Eberle, Gaiserwald, Antje Klein,
Heimstätte in Wildhaus und war langjähri-            Tablat-St. Gallen, sowie Caroline Matter,
ger Präsident der Hauskommission und des             Wil, hat der Kirchenrat eine zeitlich befris-
Stiftungsrates.                                      tete Zulassung für Kinder- und Jugendar-
                                                     beit innerhalb ihrer Kirchgemeinde erteilt.
Reto Neurauter (geb. 22.07.1950) verstarb
am 23. Februar 2018. Der Verstorbene trat          Markus Bernet, Kirchenschreiber

                                                                                                   7
1.5 	 Statistik (Stand März 2019)

Gemeindepfarrstellen                                                                        85
wovon neu zu besetzende Pfarrstellen
(Straubenzell St. Gallen West, Tablat-St. Gallen, Wartau, Wil)                               4
Pfarrstellen in Patronatsgemeinden und unserer Kirche angeschlossenen
Organisationen (Fürstentum Liechtenstein und Eglise
française de Saint-Gall, Verein All Souls Protestant Church St. Gallen)                     2,0

Kantonalkirchliche Stellen                                            Anteil Kantonal­    Total
                                                                             kirche SG

Zentrale Dienste
Kirchenratspräsidium                                                              1,00
Kirchenratskanzlei                                                                1,00
Zentralkasse                                                                      2,00
Sekretariat Zentrale Dienste                                                      0,90
Lernende Kauffrau EFZ                                                             1,00     5,90

Arbeitsstellen
Arbeitsstelle Diakonie                                                            1,05
Arbeitsstelle Jugend (inkl. Geistliche Begleitung)                                1,40
Arbeitsstelle Junge Erwachsene                                                    0,50
Arbeitsstelle Familien und Kinder                                                 0,90
Arbeitsstelle Gemeindeentwicklung und                                             1,05
Mitarbeiterförderung
Arbeitsstelle Heil- und Sonderpädagogik                                           0,40
Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung                                        1,15
Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME)                                             1,00
Arbeitsstelle Kommunikation und Webmaster                                         1,30
Arbeitsstelle Pastorales                                                          0,80
Arbeitsstelle Seelsorge in Palliative Care                                        0,20
Arbeitsstelle Populäre Musik                                                      0,50
Volontariate und Zivildienstleistende                                             2,00
Religionspädagogisches Institut                                                   1,45    13,70

Spezialpfarrämter und Sozialdienste
KSD am Berufsschulzentrum Buchs 4                                                 0,14
KSD am Berufsschulzentrum Rapperswil 4                                            0,08
KSD am Berufsschulzentrum Rorschach-Rheintal 4                                    0,14
KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen Ost 4                                     0,16
KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen West 4                                    0,12
KSD Berufsschulzentrum und Weiterbildungszentrum                                  0,12
für Gesundheitsberufe St. Gallen 4
KSD Kaufmännisches Berufsschulzentrum St. Gallen 4                                0,06
KSD am Berufsschulzentrum Sarganserland/Sargans 4                                 0,04
KSD am Berufs- und Weiterbildungszentrum                                          0,10
Toggenburg Wattwil 4
KSD am Berufsschulzentrum Uzwil 4                                                 0,09
KSD am Berufsschulzentrum Wil 4                                                   0,08
Empfangs- und Verfahrenszentrum Altstätten 3                                      0,30
Religionslehrer an Mittelschulen 1                                                4,00
Gehörlosenpfarramt 6                                                              1,00
Kantonale Psychiatrische Klinik und Heimstätten Wil 1                             1,00
Kant. Psychiatrische Klinik St. Pirminsberg, Pfäfers 1                            0,60
Rehabilitationszentrum Valens                                                     0,40
Rehabilitationszentrum Walenstadtberg                                             0,20
Kantonsspital St. Gallen, inkl. Kirchenmusik 1                                    2,20

8
Regionalspitäler
    Spitalregion St. Gallen Rorschach
    –Spital Rorschach 4                                                               0,15
    –Spital Flawil 4                                                                  0,15
    Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland
    –Spital Altstätten 4                                                              0,15
    –Spital Grabs 4                                                                   0,25
    –Spital Walenstadt 4                                                              0,20
    Spitalregion Linth
    –Spital Linth, Uznach 4                                                           0,25
    Spitalregion Fürstenland-Toggenburg
    –Spital Wattwil 4                                                                 0,15
    – Spital Wil 4                                                                    0,15
Hirslandenklinik Stephanshorn St. Gallen                                              0,30
Geriatrische Klinik St. Gallen                                                        0,20
Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 5                                                0,20
Evangelisch-reformierte Paar- und Familienberatung 7                                  1,40
Pfarramt an der Universität St. Gallen                                                1,00
Gefängnisseelsorge 2                                                                  0,70
Vermittlungsstelle für pfarramtliche Aushilfen                                        0,10
Evangelische Kirchenmusikschule (ohne Dozenten)                                       0,20                    16,38
Total                                                                                                         35,98

Markus Bernet, Kirchenschreiber

Anteil Dritter
1 grösstenteils durch den Kanton St. Gallen finanziert
2 mitfinanziert durch den Kanton St. Gallen
3 mitfinanziert durch den Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund SEK
   und die Katholische Administration
4 zusätzliche Stellenprozente finanziert durch den Kanton St. Gallen und die Katholische Administration
5 mitfinanziert durch die Katholische Administration und die Stiftung Ostschweizer Kinderspital St. Gallen
6 mitfinanziert durch weitere Ostschweizer Kantonalkirchen (AI/AR, GL, GR, TG)
7 mitfinanziert durch Kirchgemeinden

                                                                                                                 9
10
2. Synode                                          In den Dekanaten der drei Kirchenbezirke
                                                   wirken: für St. Gallen Pfr. Dr. Pius Helfens-
                                                   tein, Rorschach, als Dekan und Pfrn. Regula
                                                   Hermann, Straubenzell St. Gallen West,
                                                   als Vizedekanin; für das Rheintal Pfr. Renato
Zur Sommersession vom 25. Juni 2018 versam-        Tolfo, Rebstein, als Dekan und Pfr. Lars
melte sich die Synode im Kantonsratssaal           Altenhölscher, Buchs, als Vizedekan; für das
in St. Gallen. Der Synodalgottesdienst in der      Toggenburg Pfr. Philippe Müller, Ebnat-
Kirche St. Laurenzen zur Eröffnung der neu-        Kappel, als Dekan und Pfr. Anselm Leser,
en Legislaturperiode wurde von Pfr. Jens           Unteres Toggenburg, als Vizedekan.
Mayer, Balgach, gehalten. Er predigte über
das Sämannsgleichnis, Lukas 8, 4 – 8.              In die Geschäftsprüfungskommission mit
                                                   Präsidium und sechs weiteren Mitgliedern
Gesamterneuerungswahlen 2018 – 2022: Der           wurden gewählt: Rita Dätwyler, Strauben-
bisherige Vizepräsident der Synode Philipp         zell St. Gallen West, als Präsidentin; Richard
Kamm, Ebnat-Kappel, wurde zum Vorsit-              Baumann, Flawil; Pfr. Martin Böhringer,
zenden des Kirchenparlamentes gewählt;             Eichberg-Oberriet; Paul Gerosa, St. Marg­
neuer Vizepräsident ist Pfr. Marcel Wildi,         rethen; Pfrn. Trix Gretler, Mittleres Toggen-
Buchs. Als 2. Sekretärin der Synode wurde          burg; Werner Menzi, Tablat-St. Gallen, und
Ursula Kugler, Unteres Neckertal, gewählt.         Urs Schlegel, Sennwald.
Kirchenschreiber Markus Bernet, Au, ist von
Amtes wegen erster Sekretär. Als Stimmen-          Der Redaktions- und Verlagskommission
zählende wurden Lisa Alder, Oberuzwil,             für die Herausgabe des Kirchenboten gehö-
Jennifer Deuel, St. Gallen C, und Irene            ren gemäss Reglement ein Präsidium und
Nüesch, Balgach, gewählt. Die Amtszeit der         mindestens fünf weitere Mitglieder an. In
Mitglieder des Büro der Synode – exklusive         Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam
des Kirchenschreibers – endet nach zwei            des Kirchenboten sind demnach verant-
Jahren im Sommer 2020.                             wortlich für die Herausgabe der elf Mal jähr-
                                                   lich erscheinenden St. Galler Kirchenzei-
Im Kirchenrat wurden bestätigt: Kirchenrats-       tung: Christina Hegelbach, St. Gallen; Pfr.
präsident Pfr. Martin Schmidt, Haag, sowie         Rolf Kühni, Sargans; Antoinette Lüchinger,
die Mitglieder Pfrn. Barbara Damaschke-            Rapperswil; Pfrn. Esther Marchlewitz,
Bösch, Hemberg; Pfr. Heinz Fäh, Rapperswil;        Rorschacherberg, und Pfr. Marcel Wildi,
Heiner Graf, Buchs; Urs Noser, Altstätten;         Buchs, sowie Jürg Steinmann, Walenstadt,
Annina Policante-Schön, St. Gallen, und Dr.        als Vorsitzender der Kommission. Das für
iur. Antje Ziegler, St. Gallen. Kirchenschreiber   das Ressort Kommunikation zuständige
Markus Bernet, Au, wurde von der Synode            Mitglied des Kirchenrates ist von Amtes
für eine weitere Amtsdauer das Vertrauen           wegen Mitglied in der Redaktions- und
ausgesprochen.                                     Verlagskommission für die Herausgabe des
                                                   Kirchenboten.
Als Abgeordnete in den Schweizerischen
Evangelischen Kirchenbund [SEK] bestimmte          Die Kommission zur Vorbereitung der Aus­
das Kirchenparlament die beiden Mitglieder         sprachesynoden wurde neu bestellt: Unter
des Kirchenrates Pfrn. Barbara Damaschke-          dem Präsidium von Pfr. Marcel Wildi, Buchs,
Bösch, Hemberg, und Kirchenrat Pfr. Heinz          stellen sich Cornelia Bärlocher Hüberli,
Fäh, Rapperswil, sowie Kirchenratspräsi-           Straubenzell St. Gallen West; Margrit Gerig,
dent Pfr. Martin Schmidt, Haag. Mit der            Tablat-St. Gallen; Esther Grässli, Grabs-
Stellvertretung wurden Pfr. Markus Anker           Gams; Marion Jaksch-Schiltknecht, Flawil;
St. Gallen; Pfr. Hanspeter Aschmann,               Pfr. Jörn Schlede, Weesen-Amden, und
Rapperswil, und Kirchenschreiber Markus            Remo Schweizer, Mittleres Toggenburg, in
Bernet, Au, betraut.                               den Dienst dieser Aufgabe.

                                                                                                11
Der Amtsbericht 2017 des Kirchenrates im         Die Vorlage zur Bündelung und Ausbau der
neuen Kleid wurde entgegengenommen.              kantonalkirchlichen Kommunikation
Die Jahresrechnungen 2017 der Kantonal­          (Postulat Vicki Gabathuler und Mitunter-
kirche und des Kirchenboten sind genehmigt       zeichnende) haben die Parlamentarierinnen
worden.                                          und Parlamentarier diskutiert und schliess-
                                                 lich gutgeheissen. Somit erhält die Kommu-
Die Anträge des Kirchenrates betreffend          nikation der Kantonalkirche eine neue
Teilrevision des Konkordates betreffend die      Organisationsform. Zudem wird die kanto-
gemeinsame Ausbildung der evangelisch-           nalkirchliche Arbeitsstelle Kommunikation
reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer            um 70 Stellenprozente erweitert. Schliess-
und ihre Zulassung zum Kirchendienst (vom        lich konnte das Postulat Gabathuler und
30. November 2017) wurden gutgeheissen.          Mitunterzeichnende als erledigt abgeschrie-
Die Anpassungen treten auf 1. Januar 2019        ben werden.
in Kraft.
                                                 Die Änderungen der Kirchenordnung sowie
Diskussionslos verabschiedete die Synode         der Reglemente für die sozial- und diakoni-
die Anpassung von Artikel 6 Absatz 1 der         schen Dienste, für den Dienst der Religions-
Verordnung über die berufliche Vorsorge vom      lehrpersonen und für den Dienst der Kirchen-
26. Juni 1995, welche am 1. Juli 2018 in Kraft   musikerinnen und Kirchenmusiker auf
trat.                                            Grund der Flexibilisierung des BVG-Rücktritt-
                                                 alters im Vorsorgereglement der PERKOS
Die Bettagskollekte 2018 bestimmte das Kir-      wurden in 1. Lesung genehmigt.
chenparlament zugunsten der wichtigen
Arbeit der Rechtsberatungsstelle für Asyl­       Die eingereichte Interpellation von
suchende St. Gallen/Appenzell, die Zwingli-      Pfr. Hanspeter Aschmann, Rapperswil-Jona,
kollekte an Neujahr 2019 zugunsten der           und Mitunterzeichnenden betreffend
Arbeit des Entlastungsdienstes Ostschweiz        «einer Revision der St. Galler Kirchenver­
für betreuende Angehörige von Menschen           fassung» beantwortete der Kirchenrat zur
mit Beeinträchtigungen und besonderen            Zufriedenheit des Interpellanten.
Bedürfnissen.
                                                 Der Bericht über die ordentliche Abgeordne-
Über den Stand der hängigen Motionen und         tenversammlung (AV) des Schweizerischen
Postulate und die ordentliche Abgeordneten-      Evangelischen Kirchenbundes (SEK)
versammlung (AV) des Schweizerischen             vom 5./6. November in Bern wurde von der
Evangelischen Kirchenbundes (SEK) vom            Synode zur Kenntnis genommen.
17. bis 19. Juni in Schaffhausen nahm die
Synode Kenntnis.                                 Markus Bernet, Kirchenschreiber

Vor der Mittagspause wurde der Kirchge-
meinde Balgach der «Goldene Güggel»
verliehen, welcher an die Kirchgemeinde
mit dem tiefsten Durchschnittsalter ihrer
Synodalen ging. Die Flawiler Synodalen
wurden von den Rheintalern abgelöst.

Die Wintersession vom 3. Dezember 2018 fand
im Kantonsratssaal in St. Gallen statt.

Den Voranschlag 2019 der Kantonalkirche und
das Budget 2019 des Kirchenboten genehmigte
das Parlament. Die Finanzprognose der Kan-
tonalkirche über die Jahre 2020 bis 2023 wurde
zustimmend zur Kenntnis genommen.

12
13
3. Kirchenrat,                                Die Vorbereitung und Evaluierung des Tools
                                              Stellenplanung «STEPLA» hat viel Zeit

kirchenrätliche                               eingenommen. Wir haben uns das erste Mal
                                              in der St. Galler Kirche mit einem solchen
Kommissionen,                                 Modell und der damit verbundenen Schwer-

Arbeitsstellen
                                              punktsetzung in den Kirchgemeinden aus-
                                              einandergesetzt.

                                              Zur Beantwortung des Postulats «Bünde-
                                              lung der Kommunikation» hat der Kirchen-
3.1 	 Gesamtbehörde                           rat eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Sie hat
Der Kirchenrat versammelte sich im Jahr       der Synode erfolgreich eine neue Struktur
2018 zu 15 meist ganztägigen Sitzungen,       der Kommunikation sowie einen Ausbau
einer dreitägigen Retraite im Hotel Sänti-    der Arbeitsstelle mit Fokus auf neue Medien
spark, Abtwil sowie einer ausserordentli-     vorgeschlagen.
chen Zusammenkunft. In insgesamt 147
Stunden wurden 291 Geschäfte behandelt.       Spannende Diskussionen hat der Kirchen-
                                              rat in Folge der Vision St. Galler Kirche 2025
Turnusgemäss hat der Kirchenrat die Proto-    geführt. Dabei ging es nicht nur um die
kolle der vorberatenden Ausschüsse «Glaube,   Begleitung der Kirchgemeinden durch die
Welt Gesellschaft» sowie «Verwaltung und      Arbeitsstellen, sondern auch um mögliche
Kommunikation» beraten und genehmigt.         Schwerpunktsetzungen innerhalb der
Er hat Wahlen auf Arbeitsstellen und in       kirchenrätlichen Ressorts. Bedingt durch
Kommissionen vorgenommen. Die Namen           die Tatsache, dass sich die neue Vision nicht
der Personen, die bei uns neu begonnen        konsequent an den Ressorts orientiert,
haben, und derjenigen, von denen wir uns      sondern Themen im Blick hat, können
verabschiedet haben, sind unten im Einzel-    verschiedene Ressorts an der Bearbeitung
nen aufgeführt.                               beteiligt sein. Daraus könnten sich mögli-
                                              cherweise auch Verschiebungen in den
Im Berichtsjahr standen verschiedene Tref-    Ressorts ergeben.
fen mit kirchlichen Exekutiven aus den
Kantonen Schaffhausen, Thurgau, Glarus,       Unsere Altersvorsorge und unsere Pensions-
Bern-Jura-Solothurn, Graubünden und bei-      kasse waren erneut ein Thema. Im Vorsorge-
der Appenzell an. Daneben war das jährlich    reglement der Pensionskasse hat der Stif-
stattfindende Treffen mit dem Ordinariat      tungsrat PERKOS eine Änderung betreffend
und dem Katholischen Administrationsrat       Flexibilisierung des BVG-Altersrücktritts
wieder sehr konstruktiv und wegweisend.       beschlossen. Damit können die Arbeit­
                                              nehmenden entscheiden, ob sie mit 65 in
Ein inhaltlicher Höhepunkt war die Vorbe-     Pension gehen wollen bei einem Umwand-
reitung der Gründung der «All Souls Protes-   lungssatz, der leicht aber stetig sinkt, oder
tant Church» (ASPC). Es kommt nicht alle      ob sie bei einem Umwandlungssatz von
Tage vor, dass wir eine Kirche gründen und    5.5% etwas länger arbeiten wollen. Die
uns damit ganz konkret überlegen, wie und     Synode hat den damit verbundenen Ände-
in welchen Formen wir als Kirche unter-       rungen in den entsprechenden Ordnungen
wegs sind. Auch die Überlegungen im Blick     in 1. Lesung zugestimmt.
auf neue Kirchenmodelle und die Bewegung
«Fresh Expression of Church» (FX) haben       Ich freue mich, auch in der neuen Amtsdau-
den Kirchenrat beschäftigt.                   er in der gleichen Besetzung mit meinen
                                              Kolleginnen und Kollegen zusammenarbei-
                                              ten zu können und möchte mich für die sehr
                                              gute Zusammenarbeit herzlich bedanken.

                                              Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident

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Personelles                                    −−Katharina Schulthess Aeberli, Ernet-
Eintritte                                        schwil, administrative Fachmitarbeiterin
−−Pfr. Rolf Bärtsch, Sennwald, Seelsorger        AGEM und Gehörlosenpfarramt
  an den Kantonalen Psychiatrischen            −−Pfrn. Annette Spitzenberg, St. Gallen,
  Diensten – Sektor Nord in Wil                  Spitalseelsorgerin am Kantonsspital
−−Salomé Bordon, Winterthur, Praktikantin        St. Gallen
−−Eliane Burgherr, Winden, Lernende            −−Pfr. Markus Walser, Wil, Seelsorger an der
  Kauffrau EFZ                                   Kantonalen Psychiatrische St. Gallen Nord
−−Pfrn. Maja Franziska Friedrich, Bichwil,       in Wil
  Spitalseelsorgerin am Kantonsspital          −−Jeannette Zwissler, Appenzell, administ-
  St. Gallen                                     rative Fachmitarbeiterin Zentrale Dienste
−−Pfr. Klaus Fischer, Gossau, Projektbeauf-
  tragter für konzeptionelle Grundlagen­       Personelle Änderungen in
  arbeit für den Lernort Kirche, befristete    Kommissionen
  Anstellung                                   Eintritte
−−Katrin Haltner, St. Gallen, administrative   −−Elian Bösch, St. Gallen, Mitglied der
  Fachmitarbeiterin AGEM                         Arbeitsgemeinschaft Junge Erwachsene
−−Andreas Hausammann, Bischofszell, Lehr-      −−Barbara Ill-Schenkel, St. Gallen, Mitglied
  beauftragter populäre Musik für «Bandlei-      der Fachgruppe Entwicklungs- und
  tung» und «Klavierunterricht» an der Evan-     Laufbahnberatung
  gelischen Kirchenmusikschule St. Gallen      −−Lydia Jäger, St. Gallen, Mitglied der
−−Pfr. Ruedi Hofer, Elm, Seelsorger im Aus-      Fachgruppe Entwicklungs- und Laufbahn-
  schaffungsgefängnis Bazenheid sowie im         beratung
  Platanenhof Oberuzwil                        −−Veronika Longatti, St. Gallen, Obfrau
−−Ursula Kugler, Oberhelfenschwil, admi-         der Fachgruppe Entwicklungs- und
  nistrative Fachmitarbeiterin Zentrale          Laufbahnberatung
  Dienste und Gehörlosenpfarramt               −−Heinz Schiess, Rorschacherberg, Mitglied
−−Veronika Longatti, St. Gallen, Beauftragte     der Aufsichtskommission Einzel-, Paar-
  für Mitarbeiterförderung und Gemeinde-         und Familienberatung
  entwicklung                                  −−Juanita van der Wingen, Heiden, Mitglied
−−Pfr. Dr. Markus Ramm, Lenzerheide,             der Aufsichtskommission des Religions-
  Projektbeauftragter für Gemeindeent-           pädagogischen Instituts St. Gallen
  wicklung und Gemeindeberatung,
  befristete Anstellung                        Austritte
−−Karsten Risseeuw, St. Gallen, Redaktor       −−Elisabeth Berger, St. Gallen, Mitglied der
  des Kirchenboten                               Ökumenischen Weiterbildungskommis-
−−Pfr. Christoph Semmler, Bühler, Seelsorger     sion für Religionspädagogik ÖWK
  an den Kantonalen Psychiatrischen            −−Samuel Eckert, Bühler, Mitglied der
  Diensten – Sektor Nord in Wil                  Arbeitsgemeinschaft Junge Erwachsene
−−Sandra Weiler, Wienacht-Tobel, Gastgebe-     −−Susanne Feller Salvisberg, Mogelsberg,
  rin am Universitätspfarramt St. Gallen         Mitglied der Aufsichtskommission des
−−Luca Zanotti, Altstätten, Praktikant,          Religionspädagogischen Instituts
  befristete Anstellung                          St. Gallen
                                               −−Veronika Longatti, St. Gallen, Mitglied der
Austritte                                        Fachgruppe Entwicklungs- und Laufbahn-
−−Brigitta Ackermann, St. Gallen, administ-      beratung
  rative Fachmitarbeiterin Weltweite Kirche    −−Pfr. Achim Menges, St. Gallen, Obmann der
−−Paul Baumann, Wittenbach, Beauftragter         Fachgruppe Entwicklungs- und Laufbahn-
  für Gemeindeentwicklung und Mitarbei-          beratung
  terförderung                                 −−Bärbel Schlegel, St. Gallen, Mitglied der
−−Fabienne Baumgartner, Wuppenau,                Fachgruppe Entwicklungs- und Laufbahn-
  Praktikantin                                   beratung
−−Verena Bindreiff, St. Gallen, Gastgeberin    −−Matthias Stober, Flawil, Mitglied der
  am Universitätspfarramt St. Gallen             Arbeitsgemeinschaft Junge Erwachsene

                                                                                          15
Herzlichen Dank sagen wir allen Scheiden-      Ressort Theologie, Pastorales
den für die geleisteten Dienste und allen      und Musik
Neuen für die Bereitschaft, sich in einem      Die Verkündigung ist unser Kerngebiet und
kirchlichen Amt zu engagieren.                 ich frage mich manchmal, ob wir uns in
                                               diesem Bereich noch etwas zutrauen. Wir
Markus Bernet, Kirchenschreiber                scheinen immer weniger Theologie zu
                                               vermitteln und die Gottesdienstpläne dün-
3.2 	 Ausschuss für Glaube,                    nen sich immer mehr aus.
Welt und Gesellschaft
In diesem Ausschuss sind die Ressorts          Die Suche nach alternativen Formen, um
Theologie, Pastorales, Musik, Erwachsenen-     Verkündigung zeitgemäss und schriftge-
bildung, Diakonie sowie Weltweite Kirche       mäss weiter zu entwickeln, ist sicher sinn-
(OeME) vertreten. Das Gremium traf sich zu     voll. Aber die Predigt in normalen und
vier Sitzungen von insgesamt 3.75 Stunden      speziellen Lebenssituationen ist und bleibt
und behandelte 84 Geschäfte.                   unser USP («unique selling proposition»),
                                               unser Alleinstellungsmerkmal und unser
Von fünf Pfarrpersonen und zwei kantonal-      Auftrag. Das zeigen wir in der Vision sehr
kirchlichen Angestellten wurden Gesuche        deutlich, wenn es im Visionsfeld 1 um die
um Studienurlaub eingereicht und vom           «Identität und das Bekenntnis» geht. So
Ausschuss bewilligt. Ein Gesuch um eine        wird durch die Verkündigung in Wort, Sak-
länger dauernde Weiterbildung für Pfarr-       rament und Musik ein Schwerpunkt gesetzt,
personen sowie zwei von kantonalkirchli-       der bei uns in den Kirchgemeinden und in
chen Angestellten konnten ebenfalls            der Kantonalkirche in vielen Institutionen
gut­geheissen werden. Zu 33 Weiterbil-         ein grosses Gewicht hat.
dungs- und Supervisionsgesuchen konnte
der Ausschuss seine Zustimmung erteilen.       Gute Strukturen sind wesentlich. Gute Rah-
Im Berichtsjahr wurden fünf Gesuche um         menbedingungen in den Kirchgemeinden
die Erteilung der Prädikantenerlaubnis         und für die Mitarbeitenden sind ebenfalls
für die Standortgemeinde sowie eines           wichtig. Dies besprechen wir auch mit den
über das gesamte St. Galler Kirchengebiet      Dekanen und im Präsidiumsgipfel der Be-
gestellt. Diese bewilligte der Ausschuss.      rufsverbände. Der Inhalt aber muss unsere
                                               Richtschnur sein. In vielen Gesprächen
Schliesslich ist der Ausschuss zuständig für   mit Kolleginnen und Kollegen sowie dem
die Bewilligung von Beiträgen aus dem          theologischen Nachwuchs bei uns in der
Fonds «Entwicklungszusammenarbeit In-          Kantonalkirche und im Konkordat wird das
land». Von den 39 eingegangenen Gesuchen       immer wieder deutlich.
mussten sechs abgewiesen werden, weil sie
entweder ohne kirchlichen Bezug oder nicht     Im Reformationsjahr haben wir gespürt,
in die reglementarischen Bestimmungen          dass wir als Kirche noch etwas zu sagen
einzuordnen waren. Für die 33 bewilligten      haben. Wir haben erlebt, dass wir auf
Projekte wurden Beiträge von insgesamt         unterschiedlichen Ebenen die Menschen
CHF 291’865.00 gesprochen.                     erreichen, dass das Freude macht und noch
                                               nicht veraltet ist.
Markus Bernet, Kirchenschreiber
                                               Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident

16
Arbeitsstelle Pastorales                         «Kreuzverhör» wie im GoSpecial, «Lebensex-
Paulus riet den Christen von Korinth, im         perten» einbeziehen, mit anderen Worten
Gottesdienst «lieber fünf Worte mit Verstand     den Begriff «Predigt» öffnen und erweitern.
als zehntausend Worte Wirrwarr zu reden»         «Predigt» braucht keine in sich geschlossene
(1 Kor 14,19). Er wusste, wovon er sprach.       und abgerundete Rede zu sein. Reformierte
Lukas erinnert an ein denkwürdiges Ereignis:     Predigt traut den Hörerinnen und Hörern zu,
Paulus hielt eine leidenschaftliche Predigt.     dass sie Zweifel und unlösbare Fragen aus-
Allerdings geriet sie zu lang. Ein junger        halten, Widersprüchliches, Unmenschliches
Mann «namens Eutychus sass im offenen            und Allzumenschliches ertragen und mit ih-
Fenster und sank, während Paulus immer           ren Lebenserfahrungen füllen können.
weiterredete, in tiefen Schlaf und stürzte im
Schlaf vom dritten Stock hinunter» (Apg 20,9).   Predigt: Das darf sich auch einmal ganz an-
                                                 ders anfühlen: Ein geistlicher Impuls – eine
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Pre-      Stille – ein (Bibel-) Text – ein Kommentar –
digt meist eine Mischung zwischen geistli-       Musik. Oder ganz anders. Also und mit
cher Erbauung, einer theologisch-bibli-          Paulus: «Lieber fünf Worte mit Verstand».
schen Bildungsveranstaltung, versetzt mit
Verhaltensmassregeln und Äusserungen zu          Pfr. Carl Boetschi, Beauftragter für Pastorales
gesellschaftlichen und politischen Themen.
Die Seh-, Hör- und Informationsgewohnhei-        Arbeitsstelle Populäre Musik und
ten sowie die sozialen Kontaktbedürfnisse        Evangelische Kirchenmusikschule
haben sich seither einschneidend verän-          (EKMS)
dert. Im Gespräch mit ganz unterschiedli-        Das Jahr 2018 stand für die Arbeitsstelle
chen Menschen begegnet mir immer wieder          populäre Musik im Zeichen der Schweizer
dies: Sie wünschen sich eine Predigt, die we-    Uraufführung des Pop-Oratoriums «Luther»
nige, aber intensive Impulse setzt, die offen    von Michael Kunze und Dieter Falk. Das
ist für eine individuelle Aneignung der          Werk für grossen Chor, professionelles
Tradition und gleichzeitig in eine ernsthafte    Musical-Ensemble und Band war 2017
Auseinandersetzung mit zentralen Lebens-         als Teil des Luther-Jahrs erfolgreich in
themen führt. Humor und geistliche Tiefe         Deutschland unterwegs. Es entstand so
sind inbegriffen. Sie erwarten keine Erwe-       die Idee, das Pop-Oratorium in Zusammen­
ckungspredigt, keine theologisch-abstrak-        arbeit mit der Stiftung Creative Kirche
ten Abhandlungen oder geschliffene               Witten und der Evangelischen Allianz
Dogmatik, sondern eine «offene» Rede, die        St. Gallen zum Abschluss des Reformations-
unserem Nicht-wissen-Können Rechnung             jubiläums nach St. Gallen zu holen.
trägt. Die der Hoffnung, dem Geheimnis des
Lebens, der Unverfügbarkeit Gottes und des       Da nach der Publikation des Liederbüch-
Heiligen Geistes sowie den so individuellen      leins «Lebensgrund» im Jahr zuvor für 2018
Erwartungen und Gestimmtheiten der Glau-         kein Singtag geplant war, hatte Andreas
benden Raum gibt. Es geht in der Predigt         Hausammann die Kapazität, diesen Auftrag
nicht zuerst um Antworten, sondern um die        zusammen mit einem höchst motivierten
richtigen Fragen; die grossen Fragen des         Organisationskomitee über alle Denomina-
Lebens: Woher komme ich? Wohin bin ich           tionen hinweg umzusetzen. Herzstück der
bestimmt zu gehen? Von wem, warum,               beiden Aufführungen im November in den
wofür und was danach?                            OLMA-Messen St. Gallen war der 300-köpfi-
                                                 ge lokale Projektchor. Dieser war nach der
Die Jubiläumsfeierlichkeiten zeigten, wie        öffentlichen Ausschreibung schnell besetzt
viele Talente in unseren Gemeinden vorhan-       von Menschen mit verschiedensten sozia-
den sind. Wir dürfen das «Priestertum            len und spirituellen Hintergründen. Unter
aller Gläubigen» ernst(er) nehmen und die        der Leitung des jungen Chorleiters Simon
Gemeindemitglieder vermehrt am gottes-           Griesinger (u.a. auch Chorleiter von Gospel
dienstlichen Geschehen beteiligen. Offenere      im Werdenberg) probte der Chor ab August
Predigtformen pflegen, wie den Bibliolog, die    intensiv und brachte schliesslich bei den
«Offene Phase» wie in der Thomasmesse, das       Aufführungen eine Leistung, die selbst die

                                                                                                   17
Profis aus dem Ensemble begeisterte und          schen Wechsel, die Tempi und die Übergän-
beim Publikum in der zweimal restlos aus-        ge von meditativen Texten und schlichten
verkauften OLMA-Halle 3.1 einen bleibenden       Gesängen gelegt. Die gründliche Vorberei-
Eindruck hinterliess. Noch wichtiger aus         tung aller Gesänge während den ersten drei
Sicht der Veranstalter war allerdings der        Monaten des Herbstsemesters, das Dirigie-
Aspekt, dass sich die Sängerinnen und Sän-       ren und schliesslich die Aufführung und
ger im Chor selbst durch die Teilnahme am        das gemeinsame Feiern während des Taizé
Projekt nachhaltig mit zentralen Themen der      Gebets stimmten ein in die kommende
Reformation, und damit des christlichen          Adventszeit.
Glaubens, auseinandersetzten. Während der
Chor sich musikalisch vorbereitete, küm-         Andreas Hausammann, Beauftragter
merte sich das OK um die Finanzierung des        für populäre Musik |
Grossprojekts, um die Öffentlichkeitsarbeit,     Jonathan Schaffner, Schulleiter
die Verpflegung, die Logistik und den sicheren
Ablauf der Veranstaltungen. Am 3. Novem-         Ressort Erwachsenenbildung und
ber schliesslich erlebten gegen 2’500 begeis-    Diakonie
terte Besucherinnen und Besucher die Ge-         Das Berichtsjahr stand vor allem im Bereich
schichte des Martin Luther auf neue, mitreis-    Erwachsenenbildung (EB) ganz im Zeichen
sende Art in zwei bejubelten Aufführungen:       der Reformation. Ausserdem beschäftigte
Ein gelungener Beitrag aus dem Bereich           sich die Erwachsenenbildungskommission
Popularmusik zum Reformationsjubiläum.           nebst den Gesuchen an den EB-Fonds
                                                 mit der Frage, wie die Erwachsenenbildung
Für die weiterführenden 2-jährigen Studien-      beim Schweizerischen Evangelischen
gänge der Evangelischen und Diözesanen           Kirchenbund (SEK) eingebettet ist. Wün-
Kirchenmusikschulen St. Gallen fanden sich       schenswert wäre eine ähnliche Verortung,
erfreulicherweise am 2. Juni wiederum eine       wie dies im Bereich Diakonie unlängst
stattliche Anzahl Personen zur Aufnahme-         organisiert wurde.
prüfung der Studienlehrgänge Orgel,
Pop und Chorleitung im Centrum auf dem           Nach drei Jahren geht das Präsidium der
Damm ein. Insgesamt verteilten sich im           Interkantonalen Begleitkommission von
Berichtsjahr 28 Studierende in den drei          Fokus Theologie (früher wtb) turnusgemäss
Schwerpunktrichtungen. In besonders gu-          von der St. Galler Vertretung an diejenige
ter Erinnerung bleibt der gemeinsame Pro-        des Kantons Bern über.
jekttag aller Studierenden und eines profes-
sionellen Streichquartetts am 10. März, wel-     Diakonie Schweiz, der Zusammenschluss
cher für alle die Möglichkeit bot, besondere     der Diakonielandschaft unter dem Dach des
Streicher-Spieltechniken kennenzulernen          SEK, hat sich gut etabliert. Eine Umfrage
und ausgewählte Gesangsstücke, eine Pop          zu Diakonie und Diakonat in den Deutsch-
Band und ein klassisches Streicherensemble       schweizer Kantonalkirchen hat aufgezeigt,
zu dirigieren. Ein besonderer Akzent bildete     dass die einzelnen Kantone in Bezug auf
dabei das vom englischen Komponisten             Arbeitsfelder und Anstellungsbedingungen
Adrian Snell stammende Lied «I am The            von Diakonen und Sozialdiakonen sehr
Way», welches dann am selben Abend in            unterschiedlich unterwegs sind.
einer Messe im Dom und anfangs Mai beim
Mittagskonzert der KMS in der Kirche             Pfrn. Renata Aebi ist in ihrer Projektanstel-
St. Laurenzen zur Aufführung gelangte.           lung daran, ein Konzept für «institutionelle
Am 1. Dezember fand dann zeitgleich in der       Seelsorge im Rahmen eines Gesamtkon-
Kirche St. Laurenzen und im Dom die dies-        zeptes für die diakonisch-seelsorgerliche
jährige Nacht der Lichter statt. Bereits im      Begleitung in Hochaltrigkeit, Demenz und
August wurde ein minutiöser Regieplan für        am Lebensende» zu erstellen. Dazu hat
diese Grossveranstaltung in ökumenischer         sie den CAS «Gerontologie heute» an der
Zusammenarbeit erstellt und die Liedblätter      Universität Zürich abgeschlossen.
im Chorunterricht verteilt. Ein besonderes
Augenmerk wird jeweils auf die harmoni-          Annina Policante-Schön, Kirchenrätin

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Arbeitsstelle kirchliche                      Weiterbildung sowie der theologischen
Erwachsenenbildung (AkEB)                     Vergewisserung und der Identitätsbildung
Im Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation        in der Kirche.
standen die Feierlichkeiten der Kirchge-
meinden im Vordergrund. Die Kantonalkir-      Katharina Schulthess Aeberli trat im April
che setzte über die AkEB Akzente, um ein      als administrative Mitarbeiterin der AkEB
breites Publikum zu erreichen. Besonders      in den Ruhestand. Katrin Haltner, ihre
der Auftritt an der OLMA, kommuniziert        Nachfolgerin, nahm die Arbeit umgehend
mit dem Titel «Kirche macht Druck», war       auf und arbeitete sich sehr schnell ein.
gelungen und bot die Möglichkeit für neue
Erfahrungen. Mehrere tausend Besucherin-      Pfr. Dr. Daniel Schmid Holz, Beauftragter
nen und Besucher wurden erreicht und in       für kirchliche Erwachsenen­bildung |
ein Gespräch verwickelt, kiloweise Schoko-    Katharina Schulthess Aeberli | Katrin Haltner,
lade verteilt und die Kampagne «zum           administrative Mitarbeiterinnen
Beispiel» nochmals gezeigt. Am Reformati-
onssonntag wurde das Jubiläumsjahr mit        Arbeitsstelle Diakonie
einem stimmigen Festgottesdienst in Wild-     Weil sie in unseren Kirchgemeinden unver-
haus abgeschlossen. Viele Veranstaltun-       zichtbar ist, legte die Arbeitsstelle Diakonie
gen, wie das Luther-Oratorium, das Requi-     auch im Jahr 2018 den Fokus auf die Frei-
em für die Lebenden von Peter Roth und        willigenarbeit. So machte die Arbeitsstelle
Gottesdienste in den Gemeinden prägten        Werbung an der OFFA, bot Weiterbildung
den schönen Abschluss des Reformations-       für Freiwillige in den Kirchgemeinden
jahres. Die grosse Initiative vieler Ge­      und beriet letztere. So sind in den Gemein-
meindeglieder und die finanzielle Unter­      den neue Freiwilligenkonzepte entstanden
stützung aus dem Wartensee- und dem           oder stehen kurz vor dem Abschluss.
Lotteriefonds haben das Jahr ermöglicht.
                                              Marianne Jocham hat das Seminar Soziales
Der evangelische Theologiekurs, die per-      Engagement während 20 Jahren erfolg-
manente Weiterbildung der Prädikantin-        reich durchgeführt. Nun musste für das
nen und Prädikanten, eine Nachdiplom-         Seminar eine Nachfolgerin gefunden wer-
Weiterbildung in Ethik, Unterlagen für die    den. Wir freuen uns, dass wir in der Person
Schöpfungszeit und eine internationale        von Silvia Hermann diese gefunden haben.
Weiter­bildungswoche für Pfarrpersonen
waren Tätigkeiten der AkEB. Überdies war      Für den CAS Diakonie-Entwicklung wurde
der Beauftragte als Kursleiter in Bildungs-   in gemeinsamer Arbeit mit der Fach­
veranstaltungen sowie als Dozent und          hochschule St. Gallen und der Caritas ein
Workshopleiter bei Veranstaltungen im         Scribble-Film entwickelt. Dieser kann
Einsatz.                                      zu Werbezwecken genutzt werden:
                                              www.ref-sg.ch/cas-diakonie-entwicklung.
Die Teilnehmerzahl im Evangelischen           Wir hoffen, dass wir viele Teilnehmende
Theologiekurs in St. Gallen hat mit Beginn    gewinnen und viele neue diakonische
des Moduls Altes Testament nochmals zu-       Projekte in den Kirchgemeinden entstehen
genommen, so dass im Herbst ein grösserer     können.
Kursraum ausserhalb der Perle-Liegen-
schaft gesucht werden musste. Im Theolo-      Kurz vor Weihnachten erhielten alle Kirch-
giekurs können alle sechs Semester einzeln    gemeinden die neue Besuchsdienstbro-
besucht werden: Altes- und Neues Testa-       schüre. Sie ist in Zusammenarbeit mit den
ment, theologische Themen, Ethik, Kirchen-    Zuständigen aus den Kantonalkirchen
geschichte und interreligiöser Dialog. Die    Bern, Aargau und Zürich sowie der Pro
Teilnehmenden haben oft eine berufliche       Senectute Zürich entstanden und dient
(Religionspädagogik, Mesmeramt oder           zur Information für neue Interessentinnen
soziale Arbeit) oder eine ehrenamtliche       und Interessenten.
(Kirchenvorsteherschaft, Chöre) Beziehung
zur Kirche. Der Kurs dient der persönlichen

                                                                                          19
Für die Administration ist neu Katrin          Im Kanton St. Gallen besteht ein gut aus­
Haltner zuständig. Sie löste Patrizia Roth     gebauter interreligiöser politischer
ab.                                            Dialog (Interreligiöse Dialog- und Aktions-
                                               woche – IDA) unter staatlicher Leitung
Maya Hauri Thoma, Beauftragte für Diakonie |   und ein praktischer Dialog (Runder Tisch
Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin   der Religionen) auf Vereinsebene. Neu
                                               wurde ein interreligiöser theologischer
Arbeitsstelle Palliative Care                  Dialog unter den abrahamitischen Religio-
Die Schwerpunkte der Beauftragung für          nen aufgenommen. Künftig werden Juden,
Seelsorge in Palliative Care lagen in diesem   Christen und Muslime aus der Region
Jahr auf nationaler Ebene. Namentlich die      St. Gallen in einem Forum theologische
Co-Leitung der Fachgruppe Seelsorge und        Fragen gemeinsam erörtern.
die intensive Mitarbeit in weiteren Arbeits-
gruppen von «palliative ch» trugen dazu        Das Präsidium der Ökumenischen Kommis-
bei, die Seelsorge in der Palliative Care zu   sion für Asyl- und Flüchtlingsfragen ist
profilieren. Die kirchliche Seelsorge hatte    von Kirchenrat Heinz Fäh an Franz Kreissl,
am Nationalen Palliative Care Kongress vom     Leiter des Pastoralamts des Bistums St. Gal-
14./15. November 2018 in Biel einen starken    len, übergegangen. Die Koordination der
Auftritt. Noch nie war Seelsorge mit so        verschiedenen kirchlichen Akteure ist
vielen Beiträgen, sowohl mit Hauptrefera-      durch die markanten Änderungen im
ten (Prof. Ralph Kunz, Prof. Traugott Roser)   Asylverfahren trotz sinkender Zahlen der
als auch freien Mitteilungen und Postern,      Neuankömmlinge nötiger denn je. Maya
am Kongress vertreten. Auch die von der        Hauri Thoma von der Arbeitsstelle Diakonie
St. Galler Kantonalkirche mitfinanzierte       hat erneut eine gut besuchte Tagung sowie
Licht-Ton-Installation «Räume öffnen»          Austauschtreffen für engagierte Kirchen-
am Goldsponsoring-Stand der Kirchen            vertreterinnen durchgeführt.
stiess auf grosse Beachtung.
                                               Per Ende Jahr ging Brigitta Ackermann nach
Pfrn. Renata Aebi,                             über 17 Jahren Tätigkeit im Dienst der
Beauftragte für Palliative Care                Kantonalkirche in Pension. Mit ihrer hervor-
                                               ragenden Vernetzung in der kirchlichen
Ressort Weltweite Kirche (WWK)                 Szene, ihrem persönlichen Engagement an
Dieser Bereich hat sich im Berichtsjahr        der Basis und ihrer Sprachbegabung war
dynamisch weiterentwickelt. Nach einer         sie nicht nur administrative Mitarbeiterin,
dreijährigen Projektphase entstand eine        sondern prägte die Arbeit für die weltweite
neue evangelische Gemeinde in englischer       Kirche massgebend mit. Wir danken ihr
Sprache (siehe Bericht All Souls Protestant    herzlich und wünschen ihr auf ihren künfti-
Church). Neue Impulse gewannen zudem           gen Reisen bereichernde Entdeckungen
die ökumenischen und interreligiösen           und Gottes begleitenden Segen.
Beziehungen.
                                               Pfr. Heinz Fäh, Kirchenrat
Neue Impulse setzte die Arbeitsstelle WWK
auch durch das «Netzwerk Aufbruch Ost».        Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME)
Im März fand die zweite Tagung in der          Pascal Bazzell arbeitet bereits das zweite
Kartause Ittingen zum Thema «Gemeinden         Jahr in der Studienkommission des
im Aufbruch» statt. Mitarbeiterteams aus       CAS-Kurses «Interkulturelle Theologie und
verschiedenen Kirchgemeinden beteiligten       Migration» der Basler Universität mit.
sich und fanden Ermutigung und Anregun-        Der Einführungsnachmittag des CAS fand
gen für eine Erneuerung ihres kirchlichen      im Solidaritätshaus St. Gallen statt. So konn-
Alltags. An der Herbsttagung vom               ten die Teilnehmenden auch die vielfältigen
21. November wurden im Rahmen eines            Aufgaben des Ostschweizer Solidaritäts­
«Proaction Cafés» konkrete Fragen aus den      netzes für Flüchtlinge, Migrantinnen und
Kirchgemeinden kreativ bearbeitet.             Migranten kennen lernen.

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